[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für den Transport und die Lagerung
von Produkten, insbesondere landwirtschaftliche Produkte, wie Obst und Gemüse, wobei
der Behälter einen in seiner Grundform rechteckigen Boden und vier mit dem Boden gelenkig
verbundene Seitenwände aufweist, die um parallel zu ihrer Unterkante verlaufende Schwenkachsen
zwischen einer flachen, zur Oberseite des Bodens eingeklappten Stellung und einer
nach oben weisenden, aufgerichteten Stellung verschwenkbar sind, wobei aus der eingeklappten
Stellung zuerst zwei einander gegenüberliegende erste Seitenwände und dann zwei einander
gegenüberliegende zweite Seitenwände aufrichtbar sind und wobei die Seitenwände in
ihren in aufgerichteter Stellung aneinander angrenzenden und einander überlappenden
Randbereichen mit Positioniermitteln und mit in lösbaren Eingriff bringbaren Arretiermitteln
ausgeführt sind.
[0002] Ein Behälter der eingangs genannten Art ist aus EP 0 786 412 B1 bekannt. Dieser bekannte
Behälter wird bereits in sehr großem Umfang für die Lagerung und den Transport landwirtschaftlicher
Produkte, insbesondere Obst und Gemüse, eingesetzt. Bei aufgerichteten und arretierten
Seitenwänden entspricht dieser Behälter in seiner äußeren Form und in seinem Aufnahmevolumen
für Produkte herkömmlichen Behältern mit starren, nicht verschwenkbaren Seitenwänden.
Im leeren Zustand des Behälters können die Seitenwände zum Boden hin eingeklappt werden,
wodurch sich die Höhe des Behälters im leeren Zustand auf einen Bruchteil seiner Höhe
mit aufgerichteten Seitenwänden reduzieren läßt. Auf diese Weise kann in einen vorgegebenen
Transportraum, beispielsweise eines LKWs, eine mehrfach größere Anzahl von leeren
Behältern mit eingeklappten Seitenwänden als von konventionellen Behältern mit starren
Seitenwänden transportiert werden.
[0003] In der Praxis hat sich das Bedürfnis herausgestellt, den bekannten Behälter mit klappbaren
Seitenwänden dahingehend noch zu verbessern, daß er eine höhere Stabilität gegen Formveränderungen
beim Einwirken äußerer Kräfte erhält. Diese unerwünschten Formveränderungen treten
insbesondere dann auf, wenn Torsions- oder Diagonalkräfte auf den Behälter einwirken,
die dann zu einer Verwindung des Behälters oder zu einer parallelogrammartigen Verschiebung
der Seitenwände relativ zueinander führen. Hierdurch kann es zu einer ungewollten
Lösung der Wandarretierung kommen und es kann die Stapelbarkeit der Behälter mit identischen
Behältern oder mit konventionellen Behältern mit starren Seitenwänden erschwert werden.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Behälter der
eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist,
daß in den Randbereichen zweier einander benachbarter Seitenwände jeweils die eine
Seitenwand wenigstens zwei kammartig nach oben weisende erste Rippen und die andere
Seitenwand seitlich versetzt dazu wenigstens zwei kammartig nach unten weisende zweite
Rippen aufweist,
daß die ersten Rippen und/oder die zweiten Rippen mit wenigstens einer Einlaufschräge
ausgeführt sind,
daß beim Aufrichten der zweiten Seitenwände die ersten Rippen und die zweiten Rippen
ineinander gleiten und
daß bei vollständig aufgerichteten Seitenwänden die ersten Rippen und die zweiten
Rippen in formschlüssigem, lösbarem Eingriff miteinander stehen.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der ersten und zweiten Seitenwände des Behälters
mit den vorstehend angegebenen Rippen wird erreicht, daß die Seitenwände in ihrem
aufgerichteten Zustand relativ zueinander einen verbesserten und insbesondere formbeständigeren
Zusammenhalt erhalten. Die Einlaufschrägen sorgen dafür, daß die Rippen auch bei zunächst
nicht ganz exakter Ausrichtung der Wände relativ zueinander passend ineinander laufen
und dann zwangsweise exakt zueinander positioniert werden. Die bei vollständig aufgerichteten
Seitenwänden in formschlüssigem Eingriff miteinander stehenden Rippen wirken einer
Verwindung des Behälters und einer parallelogrammartigen Verformung der vier Seitenwände
des Behälters entgegen, was eine hohe Formbeständigkeit und damit auch eine sichere
Stapelung von Behältern übereinander gewährleistet. Bei dem Behälter gemäß Erfindung
wird durch die deutlich verbesserte Verwindungssteifigkeit außerdem ein ungewolltes
Lösen der Wandarretierung verhindert. Auf Personen, die den erfindungsgemäßen Behälter
nutzen, macht dieser im Vergleich zu dem aus dem oben zitierten Stand der Technik
bekannten Klapp-Behälter unmittelbar einen stabileren Eindruck, was dazu beiträgt,
möglicherweise bei Behälternutzern vorhandene Vorbehalte gegen Behälter mit klappbaren
Seitenwänden im Vergleich zu Behältern mit starren Seitenwänden zu überwinden.
[0006] Bevorzugt ist weiter vorgesehen, daß über die Gesamthöhe des Behälters mit aufgerichteten
Seitenwänden gesehen die ersten Rippen und die zweiten Rippen im oberen Bereich der
Gesamthöhe liegen. Da die Seitenwände im Bereich ihrer Unterkante mit dem Boden des
Behälters verbunden sind, sind die bei der Handhabung des Behälters und bei äußerer
Krafteinwirkung auftretenden Verwindungen und parallelogrammartigen Verformungen im
Bereich der Oberkante der aufgerichteten Seitenwände am größten. Aus diesem Grunde
liegen die zusammenwirkenden Rippen bevorzugt im oberen Bereich der Seitenwände, wo
sie ihre Wirkung optimal entfalten können.
[0007] Damit die Rippen beim Aufrichten der zweiten Seitenwände störungsfrei in Eingriff
miteinander gelangen, auch wenn z.B. in den Scharnieren, die die Wände mit dem Boden
verbinden, ein gewisses Spiel vorliegt, ist bevorzugt weiter vorgesehen, daß die nach
oben weisenden ersten Rippen oberseitig und/oder die nach unten weisenden zweiten
Rippen unterseitig mit Einlaufschrägen oder Einlaufrundungen ausgeführt sind.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Behälters sieht vor, daß die zweiten
Rippen an ihrer zum Inneren des Behälters weisenden Rückseite über eine flache Materiallage
miteinander verbunden sind. Zum einen sorgt diese die Rückseiten der Rippen verbindende
flache Materiallage für eine höhere Stabilität und Belastbarkeit der Rippen. Gleichzeitig
bildet diese Materiallage für sich allein oder im Zusammenwirken mit anderen Bereichen
der Seitenwände einen Anschlag zur Begrenzung der Bewegung der beiden benachbarten
Seitenwände relativ zueinander.
[0009] Damit die ineinandergreifenden Rippen ihre Wirkung gegen eine Verwindung und parallelogrammartige
Verformung der aufgerichteten Seitenwände aus deren Soll-Rechteckanordnung besonders
wirksam entfalten können, sollten die Rippen möglichst lang sein. Aus diesem Grunde
ist bevorzugt vorgesehen, daß die Rippen in einer Richtung senkrecht zur Ebene der
zweiten Seitenwände gesehen eine Länge aufweisen, die zwischen 50 und 100% der Dicke
der Seitenwand beträgt.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung des Behälters sieht vor, daß an den ersten Seitenwänden
neben den wenigstens zwei nach oben weisenden ersten Rippen parallel und seitlich
zur Außenseite der ersten Seitenwand hin versetzt ein glattflächiger Seitenwandbereich
verläuft. Dieser glattflächige Seitenwandbereich unterstützt im Zusammenwirken mit
der ihm unmittelbar benachbarten Rippe an der zweiten Seitenwand die formstabilisierende
Funktion der Rippen, womit ein Betrag zu einer weiter verbesserten Formbeständigkeit
des Behälters im aufgerichteten Zustand seiner Seitenwände geleistet ist.
[0011] Um die Rippen zu entlasten und um beim Aufrichten der zweiten Seitenwände diese in
der gewünschten Position mit den bereits aufgerichteten ersten Seitenwänden in Eingriff
zu bringen, wird weiter vorgeschlagen, daß in den einander überlappenden Randbereichen
der Seitenwände als weiteres Positioniermittel jeweils wenigstens ein Paar aus einem
vorspringenden Zentriernocken an der einen Seitenwand und einer passend dazu in der
anderen Seitenwand liegenden Zentrierdurchbrechung vorgesehen ist. Der Zentriernocken
kann z.B. keil- oder kegel- oder pyramidenförmig sein, wodurch die gewünschte Zentrierwirkung
erzielt wird.
[0012] Um die verschwenkbaren Seitenwände einerseits möglich sicher und andererseits mit
möglichst kleinem Kraftaufwand gegeneinander arretieren und voneinander lösen zu können,
ist bevorzugt weiter vorgesehen, daß als in lösbaren Eingriff bringbare Arretiermittel
an der zweiten Seitenwand jeweils mindestens ein in der Ebene der zweiten Seitenwand
verschiebbarer Riegel vorgesehen ist, der durch seine Verschiebung in und außer Eingriff
mit wenigstens einer Riegelaufnahme in der ersten Seitenwand bringbar ist. Als Arretiermittel
kann beispielsweise ein einzelner Riegel eingesetzt werden, der an der zweiten Seitenwand
geführt ist und der bei aufgerichteter zweiter Seitenwand in Vertikalrichtung relativ
zu dieser verstellbar ist. Auf diese Weise lassen sich zwei an dem Riegel einander
entgegengesetzt vorgesehene Riegelenden mit einfacher Handhabung und geringem Kraftaufwand
außer Eingriff mit den benachbarten Bereichen der ersten Seitenwände bringen. Das
Eingreifen der Riegelenden beim Verbinden der Seitenwände miteinander erfolgt vorzugsweise
selbsttätig gegen eine Rückstellfederkraft. Alternativ können auch je zweite Seitenwand
zwei Riegel vorgesehen sein, die ebenfalls vorzugsweise durch Federkraft in ihrer
Verriegelungsstellung gehalten werden und die manuell durch eine Bewegung von den
ersten Seitenwänden weg in Richtung zur Mitte der zweiten Seitenwand hin außer Eingriff
und damit in Entriegelungsstellung gebracht werden können. Der formschlüssige Eingriff
der Rippen miteinander wird nur zur Formstabilisierung benötigt, nicht aber zur Arretierung
oder Verriegelung der Seitenwände gegeneinander.
[0013] Um den Behälter einerseits möglichst einfach und kostengünstig in großer Stückzahl
fertigen zu können und um ihn andererseits zugleich leicht und stabil zu machen, ist
bevorzugt weiter vorgesehen, daß der Boden und die vier Seitenwände mit ihrem Rippen
jeweils ein einstückiges Spritzgußteil aus Kunststoff sind.
[0014] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung
erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen ersten Behälter in einer perspektivischen Ansicht auf einen seiner vier Eckbereiche,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Eckbereich des Behälters gemäß Figur 1 in einer
vergrößerte Stirnansicht,
- Figur 3
- die dem Betrachter in Figur 2 zugewandte Seitenwand des Behälters für sich in einer
vergrößerte perspektivischen Ansicht,
- Figur 4
- die in Figur 1 und 2 rechts liegende Seitenwand des Behälters, ebenfalls für sich
und in perspektivischer Ansicht,
- Figur 5
- die Seitenwand aus Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht auf das entgegengesetzte
Seitenwandende vom Inneren des Behälters her,
- Figur 6
- den Behälter aus Figur 1 mit noch nicht vollständig aufgerichteter vorderer Seitenwand,
- Figur 7
- einen zweiten Behälter, ebenfalls in einer perspektivischen Ansicht auf einen seiner
vier Eckbereiche, mit noch nicht vollständig aufgerichteter vorderer Seitenwand,
- Figur 8
- den Behälter aus Figur 7,in einer vergrößerten Stirnansicht auf den oberen Eckbereich,
- Figur 9
- den Behälter gemäß Figur 7 und Figur 8 in einem Horizontalschnitt durch seinen oberen
Eckbereich, mit noch nicht vollständig aufgerichteter vorderer Seitenwand, und
- Figur 10
- den Behälter in gleicher Darstellung wie Figur 9, nun mit vollständig aufgerichteter
vorderer Seitenwand.
[0015] Die Figur 1 der Zeichnung zeigt einen Behälter 10 aus Kunststoff, von dem im Hintergrund
eine erste Seitenwand 1 und im Vordergrund eine zweite Seitenwand 2 jeweils in aufgerichteter
Stellung teilweise sichtbar sind. Unten rechts in Figur 1 ist ein kleiner Bereich
eines Bodes 3 des Behälters 10 sichtbar. Der Boden 3 hat in Draufsicht gesehen eine
rechteckige Form. Mit dem Boden 3 sind insgesamt vier Seitenwände, nämlich zwei einander
gegenüberliegende erste Seitenwände 1 und zwei einander gegenüberliegende zweite Seitenwände
2, gelenkig verbunden.
[0016] In ihrer in Figur 1 dargestellten vollständig aufgerichteten Stellung überlappen
sich die erste Seitenwand 1 und die zweite Seitenwand 2 in ihren einander benachbarten
Randbereichen 1' und 2'. In diesen Randbereichen 1' und 2' sind einerseits Zentrierdurchbrechungen
16 und andererseits durch diese hindurchtretende Zentriernocken 26 vorgesehen, wobei
hier die Durchbrechungen 16 der ersten Seitenwand 1 und die Zentriernocken 26 der
zweiten Seitenwand 2 zugeordnet sind.
[0017] Weiterhin sind die Seitenwände 1 und 2 gegeneinander durch einen Riegel 27 mit zwei
nach außen weisenden Riegelenden 27' gegeneinander arretiert. Der Riegel 27 ist hier
in Vertikalrichtung verschieblich an der zweiten Seitenwand 2 geführt und wird durch
Federkraft in Verriegelungsrichtung, hier nach unten hin, vorbelastet. Durch manuelles
Verschieben des Riegels 27 nach oben können die Riegelenden 27' außer Eingriff mit
den ersten Seitenwänden 1 gebracht werden. In diesem entriegelten Zustand können bei
leerem Behälter 10 zunächst die beiden zweiten Seitenwände 2 zum Behälterinneren hin
eingeklappt werden. Anschließend können die beiden einander gegenüberliegenden ersten
Seitenwände 1 ebenfalls zum Behälterinneren hin eingeklappt werden. Hierdurch wird
der leere Behälter 10 in eine sehr flache Transportstellung überführt, in der er nur
ein geringes Volumen beansprucht.
[0018] Um dem Behälter 10 in seinem Zustand mit aufgerichteten und gegeneinander festgelegten
Seitenwänden 1 und 2 eine gute Formbeständigkeit zu geben, sind in den einander überlappenden
Randbereichen 1' und 2' der Seitenwände 1 und 2 einerseits zwei nach oben weisende
erste Rippen 11 und andererseits zwei nach unten weisendezweite Rippen 21 vorgesehen,
hier einstückig angeformt. Die Rippen 21 verlaufen senkrecht zur Ebene der zweiten
Seitenwand 2 und parallel zur Ebene der ersten Seitenwand 1.
[0019] Wenn der Behälter 10 aus seiner eingeklappten Stellung aufgeklappt wird, werden zunächst
die ersten Seitenwände 1 aufgerichtet. An deren Randbereichen 1' liegen die nach oben
weisenden Rippen 11. Wenn anschließend die zweiten Seitenwände 2 aufgerichtet werden,
bewegen sich die daran vorgesehenen, nach unten weisenden zweiten Rippen 21 in die
Zwischenräume zwischen den ersten Rippen 11 und einer parallel zu den ersten Rippen
11 verlaufenden, in Figur 1 verdeckten glatten Seitenfläche der ersten Seitenwand
11.
[0020] Im vollständig aufgerichteten Zustand der Seitenwände 1 und 2, wie in Figur 1 gezeigt,
bilden die Rippen 11 und 21 einen formschlüssigen Eingriff miteinander. Dieser formschlüssige
Eingriff der Rippen 11 und 21 miteinander trägt wesentlich dazu bei, eine höhere Formstabilität
des Behälters 10 zu bewirken. Insbesondere sorgt der formschlüssige Eingriff der Rippen
11 und 21 dafür, daß unerwünschte Verwindungen und parallelogrammartige Verformungen
des Behälters 10 mit in Draufsicht rechteckigem Soll-Verlauf der Oberkanten der Seitenwände
1 und 2 vermieden werden. Damit behält der Behälter 10 auch bei z.B. auf ihn einwirkenden
äußeren Torsionskräften oder Diagonalkräften weitestgehend seine gewünschte Form bei,
was Schäden am Behälter 10 und an den darin befindlichen Produkten vermeidet, was
eine ungewollte Entriegelung der Seitenwände 1 und 2 vermeidet und was eine ungehinderte
Stapelung mehrerer Behälter 10 übereinander fördert.
[0021] Figur 2 zeigt den rechten oberen Teil der in Figur 1 dem Betrachter zugewandten zweiten
Seitenwand 2 in einer vergrößerten Ansicht. Hier wird die Lage der ersten Rippen 11
der in Figur 2 rechts liegenden ersten Seitenwand 1 und der zweiten Rippen 21 der
zweiten Seitenwand 2 relativ zueinander besonders deutlich. Im aufgerichtetem Zustand
der Seitenwände 1 und 2 liegen die Rippen 11 und 21 formschlüssig aneinander und an
der glatten Seitenfläche 15 der ersten Seitenwand 1 an, wodurch die gewünschte Formbeständigkeit
des Behälters 10 im aufgerichtetem Zustand seiner Seitenwände 1 und 2 gefördert wird.
[0022] Deutlich wird anhand der Figur 2 auch, daß hier die linke zweite Rippe 21 mit einem
verbreiterten Rippenfuß 24 ausgeführt ist. Hierdurch erhält die betreffende Rippe
21 eine hohe Stabilität, ohne daß dafür eine große Materialstärke nötig wäre.
[0023] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den rechten oberen Teil der zweiten
Seitenwand 2 für sich allein. Rechts oben liegen im Randbereich 2' der zweiten Seitenwand
2 die beiden parallel zueinander verlaufenden Rippen 21. Die in Figur 3 rechte Rippe
21 hat an ihrer nach vorn und unten weisenden Ecke eine Einlaufrundung 23, die das
Zusammenführen der Seitenwände 1 und 2 und ihrer Rippen 11 und 21 erleichtert.
[0024] An der nach hinten weisenden Seite der Seitenwand 2, die zum Inneren des Behälters
10 liegt, ist hier eine Wand oder Materiallage 25 vorgesehen, die die Rippen 21 rückseitig
miteinander und mit dem übrigen Randbereich 2' der Seitenwand 2 einstückig verbindet.
Hierdurch wird eine hohe Stabilität der Rippen 21 und damit eine fixe Lage der Rippen
21 relativ zur übrigen Seitenwand 2 erreicht.
[0025] Figur 4 zeigt ebenfalls in einer perspektivischen Ansicht den in Figur 1 oberen vorderen
Bereich der ersten Seitenwand 1 für sich, also ohne die zugehörige benachbarte zweite
Seitenwand 2. Am dem Betrachter in Figur 4 zugewandten Randbereich 1' der ersten Seitenwand
1 liegen oberseitig die beiden parallel zueinander und parallel zur Ebene der ersten
Seitenwand 1 verlaufenden Rippen 11 und parallel dazu die ebene Seitenwandfläche 15.
In die Zwischenräume zwischen den beiden Rippen 11 und zwischen der rechten Rippe
11 und der Seitenwandfläche 15 kommen bei aufgerichteter zweiter Seitenwand 2 deren
nach unten weisende Rippen 21 zu liegen.
[0026] Figur 5 zeigt dieselbe erste Seitewand 1 wie die Figur 4, nun aber in Ansicht auf
den gemäß Figur 1 hinteren oberen Bereich, mit einer Blickrichtung vom Inneren des
Behälters 10 her. Rechts in Figur 5 liegt der hintere obere Teil der ersten Seitenwand
1, während in Figur 5 links der hintere Randbereich 1' der ersten Seitenwand 1 liegt.
Der in Figur 4 von außen sichtbare vordere Randbereich 1' der ersten Seitenwand 1
liegt dem hinteren Randbereich 1', der in Figur 5 sichtbar ist, gegenüber.
[0027] Oberseitig ragen vom Randbereich 1' die beiden ersten Rippen 11 vor. Parallel zu
den Rippen 11 und mit Abstand von diesen verläuft die ebene Seitenwandfläche 15 der
ersten Seitenwand 1. Vor den beiden Rippen 11 und vor den zwischen diesen und zwischen
der rechen Rippe 11 und der Seitenwandfläche 15 liegenden Zwischenräumen sind Einlaufrundungen
13 angeformt, die das Einlaufen der Rippen 21 des Randbereichs 2' der zweiten Seitenwand
2 erleichtern und ein Verhaken oder Verkanten vermeiden.
[0028] Unterhalb der Rippen 11 und der Einlaufrundungen 13 liegt eine Riegelaufnahme 17,
die zur Aufnahme eines der Riegelenden 27' des Riegels 27, wie er in Figur 1 erläutert
wurde, dient. Oberhalb der Riegelaufnahme 17 liegt an deren zum Inneren des Behälters
10 liegenden Seite eine Riegeleinlaufschräge 17'. Über diese Riegeleinlaufschräge
17' gleitet das Riegelende 27' beim Aufrichten der zweiten Seitenwand 2 nach oben
und fällt dann unter der Wirkung der Federvorbelastung des Riegels 27 selbsttätig
in die Riegelaufnahme 17. Somit ist für das Verriegeln des Behälters kein manueller
Eingriff an dem Riegel 27 erforderlich. Zum Entriegeln der zweiten Seitenwand 2 wird
der Riegel 27 manuell angehoben, bis sein Riegelende 27' sich nach oben aus der Riegelaufnahme
17 herausbewegt hat und höher liegt als der höchste Bereich der Riegeleinlaufschräge
17'. In dieser Position des Riegels 27 kann dann die zweite Seitenwand 2 relativ zur
ersten Seitenwand 1 in Richtung zum Inneren des Behälters 10 verschwenkt werden.
[0029] Figur 6 der Zeichnung zeigt in einer der Figur 1 entsprechenden perspektivischen
Darstellung den Behälter 10 mit bereits vollständig aufgerichteter erster Seitenwand
1 und noch nicht vollständig aufgerichteter zweiten Seitenwand 2. Wie rechts oben
in Figur 6 deutlich erkennbar ist, befinden die zweiten Rippen 21 an dem Randbereich
2' der zweiten Seitenwand 2 gerade erst im Bereich der zum Behälterinneren liegenden
Enden der ersten Rippen 11 auf dem Randbereich 1' der ersten Seitenwand 1. Bei der
weiteren Bewegung der zweiten Seitenwand 2 in ihre vollständig aufgerichteten Stellung
laufen die zweiten Rippen 21 zwischen die ersten Rippen 11 und die parallel dazu angeordnete
Seitewandfläche 15 der ersten Seitenwand 1, um den gewünschten formschlüssigen Eingriff
zwischen den Rippen 11 und 21 herzustellen.
[0030] Im mittleren und unteren Höhenbereich des Randbereichs 1' der ersten Seitenwand 1
liegen übereinander die zwei Zentrierdurchbrechungen 16, durch die beim weiteren Verschwenken
der zweiten Seitenwand 2 in deren vollständig aufgerichtete Stellung die in Figur
1 sichtbaren Zentriernocken 26 eintreten.
[0031] Unten rechts in Figur 6 ist noch ein kleiner Teil des Bodens 3 des Behälters 10 sichtbar.
[0032] Parallel zum oberen Rand der zweiten Seitenwand 2 verläuft der Riegel 27 mit dem
hier sichtbaren rechten Riegelende 27', das zur Festlegung der zweiten Seitenwand
2 gegen die hier sichtbare rechte erste Seitenwand 1 dient.
[0033] Figur 7 zeigt in einer der Figur 6 entsprechenden perspektivischen Darstellungsweise
einen Ausschnitt eines Behälters 10 in einer zweiten Ausführung. Auch hier liegt links
im Vordergrund die vordere zweite Seitenwand 2, die noch nicht vollständig aufgerichtet
ist. Im Hintergrund liegt eine der beiden ersten Seitenwände 1, die bereits ihre vollständig
aufgerichtete Stellung einnimmt.
[0034] Auch hier besitzen die beiden Seitenwände 1 und 2 jeweils einander überlappende Randbereiche
1' und 2'. Auf der Oberseite des Randbereichs 1' liegen auch hier zwei nach oben vorragende
erste Rippen 11.
[0035] Von dem Randbereich 2' der zweite Seitenwand 2 ragen zwei zweite Rippen 21 nach unten
hin vor. Die in Figur 7 linke zweite Rippe 21 ist dabei als in Ansicht U-förmige Doppelrippe
ausgeführt.
[0036] Die Rippen 11 und 21 sind auch hier so angeordnet, daß beim Verschwenken der zweiten
Seitenwand 2 in ihre aufgerichtete Stellung die Rippen 11 und 21 ineinander laufen
und im aufgerichteten Zustand beider Seitenwände 1 und 2 einen formschlüssigen Eingriff
miteinander bilden.
[0037] Zur Erleichterung des Einlaufens der Rippen 11 und 21 ineinander sind hier die ersten
Rippen 11 mit mindestens einer Einlaufschräge 12 und einer Einlaufrundung 13 ausgeführt,
die ein Verhaken oder Verkanten der Seitenwände 1 und 2 gegeneinander verhindern und
die die beiden Seitenwände 1 und 2 in die gewünschte exakte Lage relativ zueinander
führen, wenn die zweite Seitenwand 2 aus der in Figur 7 sichtbaren unvollständig aufgerichteten
Stellung in ihre vollständig aufgerichtete Stellung weitergeschwenkt wird.
[0038] Im Randbereich 1' der ersten Seitenwand 1 ist hier eine einzelne Zentrierdurchbrechung
16 vorgesehen, in die beim Aufrichten der zweiten Seitenwand 2 ein daran in passender
Position angeformter Zentriernocken 26 eintritt.
[0039] Rechts unten in Figur 7 ist ein kleiner Teil des Bodens 3 des Behälters 10 erkennbar.
[0040] Figur 8 zeigt in einer Stirnansicht den rechten oberen Eckbereich des Behälters 10
aus Figur 7. Rechts liegt in Figur 8 die erste Seitenwand 1 mit ihrem sich nach links
in Richtung zur zweiten Seitenwand 2 erstreckenden Randbereich 1'. Zum größten Teil
hinter dem Randbereich 1' liegt der diesen überlappende Randbereich 2' der zweiten
Seitenwand 2 des Behälters 10.
[0041] Vom ersten Randbereich 1' ragen die ersten Rippen 11 nach oben. In umgekehrter Richtung
ragen vom zweiten Randbereich 2' die zweiten Rippen 21 nach unten. In der vollständig
aufgerichteten Stellung der zweiten Seitenwand 2, wie ihn die Figur 8 zeigt, bilden
die ersten Rippen 11 und die zweiten Rippen 21 zusammen mit der glatten Seitenwandfläche
15 der ersten Seitenwand 1 einen formschlüssigen Eingriff miteinander. Der Eingriff
der Rippen 11 und 21 sorgt auch bei diesem Behälter 10 dafür, daß auf diesen und insbesondere
auf dessen Seitenwände 1 und 2 einwirkende Torsionskräfte oder Diagonalkräfte nicht
zu einer nennenswerten unerwünschten Verwindung oder parallelogrammartigen Verformung
des Umrisses des Behälters 10 führen.
[0042] Die Figur 9 zeigt einen Horizontalschnitt durch den in Figur 8 dargestellten Bereich
der ersten und zweiten Seitenwand 1 und 2 in Höhe der Rippen 11 und 21. Rechts in
Figur 9 liegt ein Teil der ersten Seitenwand 1. Links unten in Figur 9 ist die zweite
Seitenwand 2 sichtbar. Links von der ersten Seitenwand 1 und oberhalb der zweiten
Seitenwand 2 ist ein kleiner Teil des Bodes 3 sichtbar, wobei hier der Blick des Betrachters
auf die Oberseite 31 des Bodens 3 fällt.
[0043] Von dem in Figur 9 unten liegenden Ende der ersten Seitenwand 1 ragt deren Randbereich
1' nach links vor. Von der zweiten Seitenwand 2 ragt deren Randbereich 2' hinter den
ersten Randbereich 1'.
[0044] Vom ersten Randbereich 1' ragen die hier geschnitten sichtbaren ersten Rippen 11
nach oben. Dabei wird hier besonders deutlich, daß beide Rippen 11 an ihrer nach rechts
weisenden Seite eine oder zwei Einlaufschrägen 12 aufweisen.
[0045] Vom Randbereich 2' der zweiten Seitenwand 2 ragen die zweiten Rippen 21 vor, die
hier ebenfalls geschnitten sind. Die Rippen 21 besitzen jeweils eine oder zwei Einlaufschrägen
22, die in ihrer Schrägrichtung etwa parallel zu den Einlaufschrägen 12 der ersten
Rippen 11 verlaufen.
[0046] In dem in Figur 9 gezeigten Zustand befindet sich die zweite Seitenwand 2 in einer
nicht vollständig aufgerichteten Stellung, in der die ersten Rippen 11 und die zweiten
Rippen 21 gerade beginnen ineinander zu gleiten.
[0047] Zur Stabilisierung des Randbereichs 2' und der Rippen 21 der zweiten Seitenwand 2
liegt hier, wie die Figur 9 besonders deutlich zeigt, an der zum Inneren des Behälters
10 weisenden Seite des Randbereichs 2' eine durchgehende Wand oder Materiallage 25,
die einstückig mit den Rippen 21 und mit der übrigen zweiten Seitenwand 2 ausgebildet
ist.
[0048] Figur 10 schließlich zeigt in gleicher Darstellung wie die Figur 9 den Behälter 10
in einem Zustand mit vollständig aufgerichteter zweiter Seitenwand 2. Die zweite Seitenwand
2 hat nun ihre Verschwenkungsendstellung erreicht. In dieser Stellung bilden die ersten
Rippen 11 und die zweiten Rippen 21 einen vollständigen formschlüssigen Eingriff miteinander,
wie die Figur 10 deutlich zeigt. Die seitlichen, gemäß Figur 10 nach links und nach
rechts weisenden Flächen der Rippen 11 und der Rippen 21 sowie die nach links weisende
glatte Seitenwandfläche 15 der ersten Seitenwand 1 liegen nun dicht aneinander an.
[0049] Bei beiden in den Zeichnungsfiguren 1 bis 10 dargestellten Beispielen des Behälters
10 sorgt der formschlüssigen Eingriff der Rippen 11 und 21 miteinander dafür, daß
einwirkenden verformenden Kräften, z.B. Torsionskräften oder auf eine der Ecken des
Behälters 10 oder in Diagonalrichtung auf die Seitenwänden 1 und 2 des Behälters 10
einwirkenden Kräften, ein hoher Widerstand entgegengesetzt wird. Dieser Widerstand
wird erzeugt durch den Eingriff der Rippen 11 und 21 miteinander, der eine Bewegung
der Seitenwände 1 und 2 relativ zueinander aus der um 90° abgewinkelten Soll-Position
heraus verhindert oder bei einer bestimmten einwirkenden Kraft zumindest deutlich
vermindert. Der Behälter 10 erhält so eine deutlich verbesserte Formbeständigkeit
und insbesondere eine hohe Verwindungssteifigkeit.
1. Behälter (10) für den Transport und die Lagerung von Produkten, insbesondere landwirtschaftliche
Produkte, wie Obst und Gemüse, wobei der Behälter (10) einen in seiner Grundform rechteckigen
Boden (3) und vier mit dem Boden gelenkig verbundene Seitenwände (1, 2) aufweist,
die um parallel zu ihrer Unterkante verlaufende Schwenkachsen zwischen einer flachen,
zur Oberseite (31) des Bodens (3) eingeklappten Stellung und einer nach oben weisenden,
aufgerichteten Stellung verschwenkbar sind, wobei aus der eingeklappten Stellung zuerst
zwei einander gegenüberliegende erste Seitenwände (1) und dann zwei einander gegenüberliegende
zweite Seitenwände (2) aufrichtbar sind und wobei die Seitenwände (1, 2) in ihren
in aufgerichteter Stellung aneinander angrenzenden und einander überlappenden Randbereichen
(1', 2') mit Positioniermitteln und mit in lösbaren Eingriff bringbaren Arretiermitteln
ausgeführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Randbereichen (1', 2') zweier einander benachbarter Seitenwände (1, 2) jeweils
die eine Seitenwand (1, 2) wenigstens zwei kammartig nach oben weisende erste Rippen
(11) und die andere Seitenwand (2, 1) seitlich versetzt dazu wenigstens zwei kammartig
nach unten weisende zweite Rippen (21) aufweist,
daß die ersten Rippen (11) und/oder die zweiten Rippen (21) mit wenigstens einer Einlaufschräge
(12, 22) ausgeführt sind,
daß beim Aufrichten der zweiten Seitenwände (2) die ersten Rippen (11) und die zweiten
Rippen (21) ineinander gleiten und
daß bei vollständig aufgerichteten Seitenwänden (1, 2) die ersten Rippen (11) und die
zweiten Rippen (21) in formschlüssigem, lösbarem Eingriff miteinander stehen.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Gesamthöhe des Behälters (10) mit aufgerichteten Seitenwänden (1, 2) gesehen
die ersten Rippen (11) und die zweiten Rippen (21) im oberen Bereich der Gesamthöhe
liegen.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach oben weisenden ersten Rippen (11) oberseitig und/oder die nach unten weisenden
zweiten Rippen (21) unterseitig mit Einlaufschrägen oder Einlaufrundungen (13, 23)
ausgeführt sind.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Rippen (21) an ihrer zum Inneren des Behälters (3) weisenden Rückseite
über eine flache Materiallage (25) miteinander verbunden sind.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (11, 21) in einer Richtung senkrecht zur Ebene der zweiten Seitenwand
(2) gesehen eine Länge aufweisen die zwischen 50 und 100% der Dicke der Seitenwand
(2) beträgt.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den ersten Seitenwänden (1) neben den wenigstens zwei nach oben weisenden ersten
Rippen (11) parallel zu diesen und seitlich zur Außenseite der ersten Seitenwand (1)
hin versetzt ein glattflächiger Seitenwandbereich (15) verläuft.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den einander überlappenden Randbereichen (1', 2') der Seitenwände (1, 2) als weiteres
Positioniermittel jeweils wenigstens ein Paar aus einem vorspringenden Zentriernocken
(26) an der einen Seitenwand (2, 1) und einer passend dazu in der anderen Seitenwand
(1, 2) liegenden Zentrierdurchbrechung (16) vorgesehen ist.
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als in lösbaren Eingriff bringbare Arretiermittel an der zweiten Seitenwand (2) jeweils
mindestens ein in der Ebene der zweiten Seitenwand (2) verschiebbarer Riegel (27)
vorgesehen ist, der durch seine Verschiebung in und außer Eingriff mit wenigstens
einer Riegelaufnahme (17) in der ersten Seitenwand (1) bringbar ist.
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (3) und die vier Seitenwände (1, 2) mit ihren Rippen (11, 21) jeweils ein
einstückiges Spritzgußteil aus Kunststoff sind.