[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für das unterschichtige Füllen von Flaschen
oder dergleichen Behälter mit einem flüssigen Füllgut gemäß Oberbegriff Patentanspruch
1 sowie auf eine Füllmaschine zum Durchführen des Verfahrens gemäß Oberbegriff Patentanspruch
14.
[0002] Bekannt ist das unterschichtige Füllen von Behältern mit einem flüssigen Füllgut
unter Verwendung von Füllsystemen oder Füllelementen mit langen Füllrohren, die für
das Fülfen durch die Behältermündung in das Innere des jeweiligen Behälters hineinreichen
und dort dann mit ihrem unteren, die Abgabeöffnung bildenden Ende in der Nähe des
Behälterbodens positioniert sind, und zwar während des gesamten Füllvorgangs bis zum
Abziehen des jeweiligen, gefüllten Behälters vom Füllelement. Dieses unterschichtige
Füllen hat eine Reihe von grundsätzlichen Vorteilen, nämlich
- niedrige O2- und/oder Fremdgasaufnahme durch reduzierte Kontaktfläche zwischen dem Füllgut und
einer im jeweiligen Behälter vorhandenen Gasatmosphäre;
- hohe Schütt- oder Füll-Leistung auch bei einem Füllgut mit einem hohen CO2-Gehalt, z.B. bei schaumintensiven Getränken durch die Zuführen des Füllgutes unterhalb
des im Behälter beim Füllen aufsteigenden Füllgutspiegels;
- geringe CO2- und/oder Alkoholverluste beim Füllen unter Atmosphärendruck, beispielsweise beim
Abfüllen von Wein und Spirituosen, durch einen turbulenz- und blasenarmen Füllvorgang;
- die Möglichkeit eines optimalen Abfüllens von Getränken mit hohen Fruchtfleisch- und/oder
Faseranteil ohne eine Anreicherung von Gasblasen an Fruchtfasern und/oder Fruchtfleisch
und damit ohne die Gefahr eines Auftriebs von festen Partikeln und einer Pfropfenbildung
unterhalb des Behälterverschlusses.
[0003] Die bekannten Verfahren und Füllsysteme bzw. Füllmaschine mit langem Füllrohr zum
unterschichtigen Füllen von Flaschen oder dergleichen Behälter haben aber neben den
vorgenannten Vorteilen auch gewisse Nachteile, nämlich:
- Das jeweilige Füllrohr wird innen und außen über einer große axiale Länge mit dem
Füllgut (z.B. Getränk) benetzt, was bei bestimmten Füllgutarten, z.B. bei der Fruchtsaftheißabfüllung
zum Aufbau von später nur schwer zu entfernenden Ablagerungen oder Belägen führt
- Beim Abziehen des jeweiligen Behälters vom Füllelement nach dem Füllvorgang laufen
von dem aus dem Behälter herausgeführten Füllrohr Füllgutreste, die innen und außen
am Füllrohr vorhanden sind, nur verzögert ab, d.h. das jeweilige Füllrohr tropft erheblich
nach, was nicht nur zu Verlusten an Füllgut führt, sondern auch zu unerwünschten Benetzungen
von Maschinenteilen und Behältern mit Füllgut. Hierdurch entstehen hygienische, reinigungstechnische
und ästhetische Nachteile.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe
ist ein Verfahren zum unterschichtigen Füllen von Flaschen oder dergleichen Behälter
mit einem flüssigen Füllgut entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Eine Füllmaschine
zum Durchführen des Verfahrens ist Gegenstand des Patentanspruches 14.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem das unterschichtige Füllen des jeweiligen
Behälters mit einem langen Füllrohr erfolgt, welches mit seinem die Abgabeöffnung
aufweisenden Ende durch die Behälteröffnung in den Innenraum des Behälters und z.B.
zumindest am Beginn des Füllens bis in die Nähe des Behälterbodens reicht, bietet
voll und ganz die Vorteile bekannter unterschichtiger Füllverfahren mit langem Füllrohr,
vermeidet aber deren Nachteile. Bei der Erfindung befindet sich nach einem vorausgegangenen
Anfüllen das jeweilige Füllrohr mit seinem unteren Ende während des gesamten Füllvorgangs
zwar ständig unterhalb des Füllgutspiegels, die entsprechende Eintauchtiefe wird aber
auf einen vorgegebenen, reduzierten Wert, vorzugsweise auf einen konstanten oder nahezu
konstanten Wert gehalten, der um ein Vielfaches kleiner ist als die Gesamtlänge des
Füllrohres und damit auch um ein Vielfaches kleiner als die maximale Eintauchtiefe
bekannter Langrohrfüllsysteme.
[0006] Bei der Erfindung wird die Eintauchtiefe des Füllrohres durch eine Relativbewegung
zwischen Füllrohr und Behälter gesteuert, beispielsweise durch gesteuertes Absenken
des Behälters relativ zum Füllrohr. Im Detail wird die Steuerung der Eintauchtiefe
z.B. über einen steuerbaren Antrieb für die Relativbewegung, z.B. Elektro- bzw. Servo-
oder Schrittmotor realisiert, und zwar beispielsweise dadurch,
- dass diese Steuerung in Abhängigkeit von der dem jeweiligen Behälter während des laufenden
Füllvorgangs bereits zugeflossenen Füllgutmenge, gegebenenfalls auch unter Berücksichtigung
einer speziellen Behälterkennlinie erfolgt, welche die Füllhöhe im Behälter in Abhängigkeit
der Füllgutmengen wiedergibt, oder
- dass bei einer Füllmaschine umlaufender Bauart die Steuerung des motorischen Antriebs
zwangsweise in Abhängigkeit von der Drehstellung des Rotors erfolgt und dann zur weiteren
Korrektur der Füllgutstrom, d.h. das Öffnen und Schließen des Flüssigkeitskanals des
jeweiligen Füllelementes in Abhängigkeit von der dem Behälter bereits zugeflossenen
Füllgutmenge gesteuert wird, und zwar unter Berücksichtigung beispielsweise der Behälterkennlinie
und der jeweiligen aktuellen Position des Behälters relativ zum Füllrohr derart, dass
bei der zwangsweisen Relativbewegung zwischen Füllrohr und Behälter durch die Steuerung
des Füllgutstromes die reduzierte Eintauchtiefe eingehalten wird. Hierbei kann die
für die Steuerung der Eintauchtiefe notwendige Relativbewegung zwischen Füllrohr und
Behälter z.B. auch über eine feste Steuerkurve erfolgen.
[0007] Auch Kombinationen verschiedener Verfahren sind möglich. Die dem jeweiligen Behälter
während des Füllens zufließende Füllgutmenge wird z.B. von einem Durchflussmesser
ermittelt, der bei einer Füllmaschine umlaufender Bauart ohnehin an jedem Füllelement
vorhanden oder jedem Füllelement zugeordnet ist.
[0008] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Füllmaschine umlaufender Bauart;
- Fig. 2
- eines der Füllelemente der Füllmaschine der Fig. 1, zusammen mit einem an dem Füllelement
vorgesehenen Behälter in verschiedenen Positionen während der Füllphase;
- Fig. 3 und 4
- in vereinfachter Darstellung eines der Füllelemente der Füllmaschine der Figur 1,
zusammen mit einem am Füllelement vorgesehenen Behälter;
- Fig. 5
- eine für einen Behältertyp im Steuerrechner der Füllmaschine hinterlegte Behälterkennlinie,
die die Füllhöhe im jeweiligen Behälter in Abhängigkeit von der Füllmenge wiedergibt;
- Fig. 6 und 7
- Darstellungen ähnlich Figur 4 bzw. Figur 3 bei weiteren möglichen Ausführungsformen.
[0009] Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Füllmaschine umlaufender Bauart dient
zum unterschichtigen Füllen von Behältern 2 mit einem flüssigen Füllgut und besteht
im wesentlichen aus einem um eine vertikale Maschinenachse umlaufend angetriebenen
Rotor 3 mit einer Vielzahl von Füllpositionen 4 am Umfang dieses Rotors 3.
[0010] Jede Füllposition 4 besteht in bekannter Weise aus einem Füllelement 5 mit langem
Füllrohr 6 und aus einem Behälterträger 7. Die Behälterträger 7 sind dabei so ausgebildet,
dass sie den jeweiligen Behälter 2 im Bereich seiner Behältermündung an einem dort
vorgesehenen, über die Behälteraußenfläche wegstehenden Flansch halten, wie dies beispielsweise
bei PET-Flaschen der Fall ist.
[0011] Die zu füllenden Behälter 2 werden der Füllposition 4 bzw. dem betreffenden Behälterträger
7 an einem Behältereinlauf 8 zugeführt. Die gefüllten Behälter werden den Füllpositionen
4 an einem Behälterauslauf 9 entnommen.
[0012] Eines der Füllelemente 5 ist in der Figur 3 näher dargestellt. Es besteht u.a. aus
einem Füllelementgehäuse 10 mit einem in diesem Gehäuse ausgebildeten Flüssigkeitskanal
11, der mit einem Ende über eine Leitung 12 mit einem ebenfalls am Rotor 3 vorgesehenen
Kessel 13 für das flüssige Füllgut in Verbindung steht. In der Leitung 12 ist ein
Durchflussmesser 14, beispielsweise ein magnetischer induktiver Durchflussmesser (MID)
vorgesehen, der ein der Durchflussmenge und damit ein dem Volumen entsprechendes Mess-Signal
an einen die Füllmaschine 1 steuernden Rechner 15 liefert. Das andere Ende des Flüssigkeitskanals
11 steht mit dem Füllrohr 6 in Verbindung, welches mit seinen unteren, offenen Ende
6.1 die Abgabeöffnung für das flüssige Füllgut bildet. Im Flüssigkeitskanal 11 befindet
sich weiterhin das Flüssigkeitsventil 16, das bzw. dessen Ventilkörper 16.1 durch
ein Betätigungselement 17 gesteuert von dem Steuerrechner 15 geöffnet und geschlossen
wird.
[0013] Im Gehäuse 10 ist außerdem ein Kanal 18 mit einem pneumatisch steuerbaren Ventil
19 und einer Drossel 20 vorgesehen. Dieser Kanal 18 steht mit dem Flüssigkeitskanal
16 in Strömungsrichtung nach dem Steuerventil 16 in Verbindung und ist zur Atmosphäre
hin offen. Das Steuerventil 19 dient zur Entleerung des Füllrohres 6 und ist während
des Füllens zunächst geschlossen.
[0014] Nach der Übergabe eines Behälters 2 an die Füllposition 4 wird dieser zunächst mit
dem Behälterträger 7 in vertikaler Richtung nach oben bewegt, so dass das Füllrohr
6 durch die Behältermündung 2.1 in den Behälterinnenraum eingeführt ist und sich das
Ende 6.1 in der Nähe des Behälterbodens befindet. In einem daran anschließenden Winkelbereich
21 der Drehbewegung des Rotors 2 erfolgt dann bei gegen das Füllelement 5 angehobenem
Behälter 2 zunächst ein langsames Anfüllen, in einem daran anschließenden Winkelbereich
22 der Drehbewegung des Rotors 2 ein Schnellfüllen, in einem daran anschließenden
Winkelbereich 23 ein langsames Füllen, am Ende dieses Winkelbereichs ein Schließen
des Flüssigkeitsventils 16 und in einem daran anschließenden Winkelbereich 24 ein
Entleeren des Füllrohres 6, und zwar durch Öffnen des Steuerventils 19 (Fig. 4). Für
dieses Entleeren wird das Steuerventil 19 mehrfach geöffnet und geschlossen, so dass
ein abruptes Entleeren vermieden ist.
[0015] Wie die Figur 2 zeigt, wirken die Behälterträger 7 mit einer mit dem Rotor 2 nicht
mit drehenden Steuerkurve 25 zusammen, und zwar über Rollen 26 derart, dass jeder
Behälterträger 7 bei der Drehbewegung des Rotors 2 zwischen dem Behältereinlauf 8
und dem Behälterauslauf 9 zunehmend gegen die Wirkung einer den jeweiligen Behälterträger
7 nach oben vorspannenden Kraft vertikal nach unten bewegt wird.
[0016] Wie die Figur 2 auch zeigt, erfolgt also während des Winkelbereichs 21, d.h. während
des Anfüllens ein Absenken des jeweiligen Behälters 2, allerdings in den Winkelbereichen
22 und 23 derart, dass das untere Ende des Füllelementes 6 in den Füllgutspiegel eintaucht,
aber nur mit einer geringen Länge oder Eintauchtiefe, die beispielsweise maximal 15
Prozent der Gesamtlänge des Füllrohres 6 entspricht, so dass eine unterschichtige
Füllung erreicht ist, ohne dass das Füllrohr über eine große Länge mit dem Füllgut
in Berührung kommt.
[0017] Da bei dieser Ausführungsform die Abwärtsbewegung der Behälterträger 7 durch die
Steuerkurve 25 in Abhängigkeit von Drehwinkel des Rotors 3 zwangsläufig erfolgt, wird
jeweils über beispielsweise am Füllrohr 6 vorgesehene Sensoren die Eintauchtiefe des
Füllrohres in den Füllgutspiegel 27 überwacht, und zwar beispielsweise dadurch, dass
ein Sensor am Füllrohr 6 bei einem Minimalwert 27.1 und ein weiterer Sensor am Füllrohr
6 bei einem Maximalwert 27.1 der Eintauchtiefe ansprechen, so dass gesteuert über
den Steuerrechner 15 der Füllmaschine bei Erreichen des Wertes 27.1 das Flüssigkeitsventil
16 auf jeden Fall öffnet und beim Erreichen des maximalen Grenzwertes 27.2 das Flüssigkeitsventil
16 schließt. Die Ausbildung ist hierbei vorzugsweise so getroffen, dass bei maximaler
Leistung der Füllmaschine 1 bei ständig geöffneten Flüssigkeitsventil 16 der maximale
Grenzwert 27.2 auf jeden Fall überschritten würde, so dass zur Erzielung der gewünschten
reduzierten Eintauchtiefe des Füllrohres 6 während der Füllphase das Flüssigkeitsventil
16 in der Regel mehrfach kurzzeitig geschlossen wird.
[0018] Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass die Überwachung der Grenzwerte 27.1 und
27.2 durch Sensoren am jeweiligen Füllelement 6 erfolgt. Bei einer wesentlich eleganteren
Lösung erfolgt aber diese Überwachung durch das von dem Durchflussmesser 14 gelieferte
Signal unter Berücksichtigung einer für den jeweiligen Behältertyp in dem Steuerrechner
15 abgelegten Behälterkennlinie 28 (Figur 5), welche die Füllhöhe FH in Abhängigkeit
von der vom Durchflussmesser 14 gemessenen Füllmenge FM wiedergibt. Unter Berücksichtigung
der während des laufenden Füllvorgangs von dem Durchflussmesser 14 gemessenen und
im Steuerrechner 15 für diese Füllphase aufaddierten Füllmenge FM, der Kennlinie 28
und der augenblicklichen Position des jeweiligen Füllelementes 5 relativ zum Füllrohrende
6.1, die (Position) durch den Verlauf der Steuerkurve 25 und durch die von einem Sensors
29 erfasste Winkelstellung des Rotors 3 definiert ist, kann dann der Steuerrechner
15 die Eintauchtiefe des jeweiligen Füllrohres 6 ermitteln und auch bestimmen, ob
diese Eintauchtiefe innerhalb der gewünschten Grenzwerte 27.1 bzw. 27.2 liegt bzw.
den oberen Grenzwert überschreitet und dementsprechend das Flüssigkeitsventil 16 kurzzeitig
geschlossen werden muss.
[0019] Zusätzlich zu den generellen Vorteilen, die die unterschichtige Füllung bei geringer
Eintauchtiefe des Füllrohres 6 mit sich bringt, besteht Vorteil dieser Ausführung
auch darin, dass die bei Füllmaschinen übliche und bewährte Konstruktion, bei der
die Behälterträger 7 durch eine gemeinsame Hub- bzw. Absenkkurve gesteuert werden,
grundsätzlich beibehalten werden kann.
[0020] Die Figur 6 zeigt in einer Darstellung ähnlich Figur 4 ein Füllelement 5a, bei welchem
anstelle des Flüssigkeitsventils 16 am unteren Ende des Füllrohres 6 das Flüssigkeitsventil
30 (Fußventil) vorgesehen ist, so dass nach Beendigung der Füllphase und nach dem
Schließen des Flüssigkeitsventils 30 ein Entleeren des Füllrohres 6 nicht erforderlich
ist.
[0021] Die Figur 7 zeigt in sehr vereinfachter schematischer Darstellung als weitere Ausführungsform
das Füllelement 1 zusammen mit einem Behälterträger 7a, der sich von dem Behälterträger
7 dadurch unterscheidet, dass die vertikale Bewegung des Behälterträgers 7a nicht
durch die Steuerkurve 25, sondern durch einen motorischen Antrieb erfolgt, der von
dem Steuerrechner 15 steuerbar ist. Dieser Antrieb 31 ist beispielsweise ein von einem
Schrittmotor angesteuerter Spindelantrieb, so dass bei einer bestimmten Anzahl von
dem Schrittmotor zugeführten Strom- oder Spannungsimpulsen ein genau definierter Bewegungshub
des Behälterträgers 7a erfolgt. Unter Berücksichtigung des von dem Durchflussmesser
14 gelieferten Mess-Signals und der Kennlinie 28 wird dann die Absenkbewegung des
Behälterträgers 7a während der Füllphase, d.h. in den Winkelbereichen 22 und 23 der
Drehbewegung des Rotors 3 so gesteuert, dass eine gewünschte, reduzierte Eintauchtiefe
des Füllrohres 6 während des gesamten Füllvorgangs sichergestellt ist.
[0022] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
[0023] So wurde vorstehend davon ausgegangen, dass sämtliche Steuer- und Regelfunktionen
über den zentralen Steuerrechner 15 erfolgen. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit,
die Überwachung und Regelung der Eintauchtiefe des jeweiligen Füllrohres auch einer
untergeordneten Logik zu übertragen, um hierdurch den zentralen Rechner der Füllmaschine
1 zu entlasten.
[0024] Ebenfalls ist es möglich, und im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen,
jeder Füllstelle anstatt eines Durchflussmessers 14 eine Wiegevorrichtung zuzuordnen.
Anhand dieser Wiegevorrichtung kann z.B. mittels des zentralen Rechners ebenfalls
die aktuell in einem Behälter 2 enthaltene Füllgutmenge bestimmt werden, so dass auch
diese Ausgestaltung anwendbar ist.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Füllmaschine
- 2
- Behälter
- 2.1
- Behältermündung
- 3
- Rotor
- 4
- Füllposition
- 5, 5a
- Füllelement
- 6
- Füllrohr
- 6.1
- Abgabeöffnung
- 7,7a
- Behälterträger
- 8
- Behältereinlauf
- 9
- Behälterauslauf
- 10
- Gehäuse
- 11
- Flüssigkeitskanal
- 12
- Leitung
- 13
- Kessel
- 14
- Durchflussmesser (MID)
- 15
- Steuerrechner
- 16
- Flüssigkeitsventil
- 16.1
- Ventilkörper
- 17
- Betätigungselement
- 18
- Kanal
- 19
- Steuerventil
- 20
- Drossel
- 21, 22, 23, 24
- Winkelbereich
- 25
- Steuerkurve
- 26
- Kurvenrolle
- 27
- Füllgutspiegel
- 27.1, 27.2
- Grenzwert
- 28
- Kennlinie
- 29
- Sensor
- 30
- Flüssigkeitsventil
- 31
- motorischer Antrieb
1. Verfahren zum unterschichtigen Füllen von Flaschen oder dergleichen Behältern (2)
mit einem flüssigen Füllgut, unter Verwendung von jeweils ein Füllrohr (6) sowie wenigstens
ein Flüssigkeitsventil (16, 30) aufweisenden Füllelementen (5), wobei das Füllrohr
(6) während des Füllvorgangs in das beim Füllen im Behälter ansteigende Füllgut eingetaucht
und hierfür mit einer Abgabe- oder Austrittsöffnung (6.1) mit Abstand (Eintauchtiefe)
unterhalb des Füllgutspiegels angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine gesteuerte Relativbewegung zwischen Füllrohr (6) und Behälter (2) die
Eintauchtiefe des Füllrohres (6) während des Füllvorgangs auf einem reduzierten Wert
innerhalb vorgegebener Grenzen gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintauchtiefe des Füllrohres (6) in das Füllgut während des Füllvorgangs konstant
oder im wesentlichen konstant gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintauchtiefe des Füllrohres (6) während des Füllvorgangs auf einen Wert gehalten
wird, der einem Bruchteil der axialen Länge des Füllrohres (6) oder einem Bruchteil
der Höhe des Behälters (2) entspricht, beispielsweise maximal 15 Prozent der Länge
des Füllrohres.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllen des jeweiligen Behälters (2) bei Atmosphärendruck erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung der Eintauchtiefe der dem jeweiligen Behälter (2) zufließende Füllgutstrom
unter Berücksichtigung der Position des Behälters (2) relativ zum Füllrohr (6) und
unter Berücksichtigung der während des Füllvorgangs dem jeweiligen Behälter (2) bereits
zugeflossenen Füllgutmenge gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung zwischen Füllrohr (6) und Behälter (2) während des Füllvorgangs
unter Verwendung einer festen Steuerkurve (25) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung zwischen Füllrohr (6) und Behälter (2) während des Füllvorgangs
unter Verwendung eines motorischen Antriebs (31) nach einer festen Steuerkurve erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung der vorgegebenen, reduzierten Eintauchtiefe die Relativbewegung zwischen
Füllrohr (6) und Behälter (2) unter Berücksichtigung der dem jeweiligen Behälter (2)
zufließenden und/oder bereits zugeflossenen Füllgutmenge gesteuert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu füllende Behälter (2) an einem Behälterträger (7, 7a) gehalten ist, und dass
der Behälterträger zur Erzielung der reduzierten Eintauchtiefe relativ zu dem Füllrohr
(6) bzw. dessen Abgabeöffnung (6.1) abgesenkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Absenken des Behälterträgers (7) über eine Steuerkurve (25) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Behälterträger (7a) während des Füllens durch einen elektromotorischen
Antrieb (31) relativ zum Füllrohr (6) abgesenkt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllgutmenge mit jeweils einem Durchflussmesser (14) ermittelt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllgutmenge mit jeweils einer Wiegevorrichtung ermittelt wird.
14. Füllmaschine umlaufender Bauart für die unterschichtige Füllung von Flaschen oder
dergleichen Behälter (2) mit einem flüssigen Füllgut, mit mehreren Füllelementen (5),
die jeweils ein eine untere Abgabeöffnung (6.1) für das Füllgut bildendes und zum
Füllen in den jeweiligen Behälter (2) einführbares langes Füllrohr (6) und einen durch
wenigstens ein Flüssigkeitsventil (16, 30) gesteuerten und in das Füllrohr mündenden
Flüssigkeitskanal (11) aufweisen, sowie mit jeweils einem Füllelement (5) zugeordneten
Behälterträgern (7, 7a) zum Anheben und Absenken des Behälters (2) an das bzw. von
dem Füllelement (5), gekennzeichnet durch Mittel (14, 15, 16, 25, 31) zum Absenken des jeweiligen Behälterträgers (7, 7a) und/oder
zum Steuern des jeweiligen Flüssigkeitsventils (16, 30) während des Füllvorgangs in
der Weise, dass unter Berücksichtigung der dem jeweiligen Behälter (2) zugeflossenen
Füllgutmenge eine vorgegebene, reduzierte Eintauchtiefe des Füllrohres (6) in das
Füllgut während der gesamten Füllphase eingehalten wird.
15. Füllmaschine nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch Mittel (14, 15) zum gesteuerten Öffnen und Schließen des jeweiligen Flüssigkeitsventils
(16, 30) in Abhängigkeit von der dem jeweiligen Behälter (2) während der Füllphase
bereits zugeflossenen Menge an Füllgut und unter Berücksichtigung einer Kennlinie
(28), die die Füllhöhe des jeweiligen Behälters (2) in Abhängigkeit von der zugeflossenen
Füllgutmenge darstellt.
16. Füllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine feste Steuerkurve (25), die bei umlaufendem Rotor (3) ein Absenken der Behälterträger
(7) während der Füllphase bewirkt, wobei die Steuereinrichtung (15) das Öffnen und
Schließen Flüssigkeitsventils (16, 30) in Abhängigkeit von der Drehstellung des Rotors
(3) und der dem jeweiligen Behälter (2) zugeflossenen Füllgutmenge für jedes Füllelement
(5) individuell steuert.
17. Füllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen motorischen Antrieb (31), der für jeden Behälterträger (7a) vorgesehen ist
und bei umlaufendem Rotor (3) ein Absenken des jeweiligen Behälterträgers (7a) während
des Füllvorgangs bewirkt.
18. Füllmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Antrieb (31) durch eine Steuereinrichtung (15) unter Berücksichtigung
der dem jeweiligen Behälter (2) während des Füllvorgangs zugeflossenen Füllgutmenge
steuerbar ist, und zwar vorzugsweise auch unter Berücksichtigung einer Behälterkennlinie
(28), die die Füllhöhe im Behälter in Abhängigkeit von der zugeflossenen Füllgutmenge
definiert.
19. Füllmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Antrieb (31) durch eine Steuerkurve in Abhängigkeit von der Drehstellung
eines die Füllelemente (5) aufweisenden Rotors (3) steuerbar ist.
20. Füllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14, 15) zum Steuern des jeweiligen Flüssigkeitsventils (16, 30) dieses
in Abhängigkeit von der Drehstellung des die Füllelemente (5) aufweisenden Rotors
(3) und der dem jeweiligen Behälter (2) zugeflossenen Füllgutmenge für jedes Füllelement
(5) individuell steuern.
21. Füllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Füllelement (5) ein Durchflussmesser (14) zur Messung der Füllgutmenge zugeordnet
ist.
22. Füllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Füllelement (5) eine Wiegevorrichtung zur Ermittlung der Füllgutmenge zugeordnet
ist.