[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufnahme für ein rohrförmiges Bohrwerkzeug an
einem Bohrgetriebe mit radial angeordnetem Verriegelungsbolzen, der in eine entsprechende
Öffnung des Bohrwerkzeuges eingreift.
[0002] Es zählt zum aktuellen Stand der Technik in Bereich des Tiefbaues, dass als Werkzeug
großformatige Rohre durch Dreh- und/oder Rüttelbewegungen senkrecht in den Boden getrieben
werden. Als Antriebseinheit sind dafür Böhrgetriebe bekannt, welche am oberen Ende
des Bohrwerkzeuges aufgesetzt und mit diesem über seitlich in das Bohrwerkzeug einzubringende
Verriegelungsbolzen verkuppelt werden.
[0003] Da dieser Verkupplungsvorgang in bis zu 6 Meter Höhe zu erfolgen hat und je nach
Tiefe der Bohrung und Bohrvorschubgeschwindigkeit sehr häufig durchgeführt werden
muss, ist es der bekannter Stand der Technik, dass die Verriegelungsbolzen mittels
eines pneumatischen oder hydraulischen Zylinders in das Bohrwerkzeug hinein bewegt
werden und auch wieder aus diesem herausgezogen werden.
[0004] Dabei ist es üblich, dass der Verriegelungsbolzen an seinem nach innen weisenden
Ende kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist, damit auch bei nicht ganz
exakter Fluchtung mit der Öffnung im Bohrwerkzeug eine Verriegelung möglich ist. Dieser
Zustand kann sich z. B. dadurch ausbilden, dass das Bohrwerkzeug geringfügig verformt
ist, oder das zwischen Werkzeugaufnahme und Bohrwerkzeug kleine Steine oder andere,
harte Verunreinigungen eingeklemmt werden. Der Zustand kann sich auch während des
Betriebes ausbilden. In diesen Fällen muss über den kegelförmigen Abschnitt des Verriegelungsbolzens
eine sehr große Kraft auf das Bohrwerkzeug ausgeübt werden, die z. B. dafür sorgt,
dass eingetretene Fremdkörper herausgedrückt werden, oder das geringfügige Verformungen
des Rohres zurückgedrückt werden. Daraus folgt, dass die normalerweise nahezu kraftfreie
Einbringung des Verriegelungsbolzens in diesen Grenzbetriebssituationen eine extrem
hohe Betätigungskraft erfordern kann.
[0005] Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der bisher bekannten Werkzeugaufnahmevorrichtungen
ist, dass der sicherheitstechnische Aspekt in der Verknüpfungskette vom Befehl des
Maschinenführers zum Einkuppeln bis hin zum tatsächlichen Einbringen der Verriegelungsbolzen
in das Werkzeug nur wenig Beachtung gefunden hat. Erstrebenswert ist es, die kausale
Verknüpfung in allen Abschnitten von der Übertragung des Befehls hin zum Aktor und
wieder zurück über Sensoren an den Bedienmann vollständig zu definieren und transparent
zu machen und dadurch eine Sicherheits-Bohrwerkzeug-Aufnahme zu schaffen.
[0006] Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der bisher bekannten Werkzeugaufnahmen ist das
Problem der Übertragung von Energie und Information vom stehenden Teil der gesamten
Maschinenanordnung über das Bohrwerksgetriebe hinweg in die Werkzeugaufnahme hinein.
Stand der Technik sind dafür u. a. hydraulische Drehdurchführungen. Diese sind mit
sehr hohen Investitionskosten, hohem Gewicht und hoher Verschleißanfälligkeit belastet.
In der Drehdurchführung austretendes Hydrauliköl kann nicht nur die Werkzeugaufnahme
funktibnsuntüchtig machen, sondern auch einen schwer diagnostizierbaren Fehlerzustand
erzeugen. Darüber hinaus ist das austretende Hydrauliköl selber die Quelle für sekundäre
Beschädigungen und/oder Unfälle.
[0007] Zur Vermeidung einer solchen hydraulischen Drehdurchführung ist bekannt, dass hydraulische
Zylinder, die zugehörige hydraulische Ansteuerung sowie der hydraulische Druckspeicher
auf die Werkzeugaufnahme beschränkt bleiben. Die Ansteuerung des Systems erfolgt elektrisch.
Ebenfalls elektrisch erfolgt die Übertragung der Energie vom stehenden auf den drehenden
Teil. Dafür werden Schleifringe vorgeschlagen. Deren Bürsten und deren Schleifbahnen
sind jedoch sehr empfindlich gegen eingetretene Verschmutzungen, Feuchtigkeit sorgt
für langfristige Korrosion, eintretender Staub wirkt wie ein Schleifmittel und reduziert
die Lebensdauer der Schleifringe drastisch.
[0008] Für eine optimale Lebensdauer müssen Schleifringe und Bürsten einem Inbetriebnahmeprozess
unterzogen werden, an dessen Ende sich eine sogenannte Patina auf der Oberfläche der
Laufbahnen bildet. Diese Patina reduziert die Korrosionsempfindlichkeit, aber ermöglicht
eine ausreichende elektrische Leitung. Dazu sind genau definierte Ströme über eine
Mindestbetriebsdauer bei einer Mindestrotationsgeschwindigkeit erforderlich.
[0009] Im Betrieb sollte ebenfalls eine mittlere Drehzahl gefahren werden und ein mittlerer
Strom fließen, der in der Größenordnung des Inbetriebnahmebereiches liegt. Für die
elektrische Energieversorgung der Pumpe zum Aufbau des hydraulischen Betriebsdrucks
im Speichersystem ist das mit einiger Wahrscheinlichkeit realisierbar. Bei Schleifringbahnen,
die nur zur Übertragung von Daten oder Steuerbefehlen genutzt werden, ist das prinzipiell
jedoch nicht der Fall.
[0010] Die vorerwähnten Nachteile zeigen den hohen Aufwand bei Inbetriebnahme und Betrieb
von elektrischen Schleifringen. Wünschenswert ist deshalb eine Einrichtung zur Übertragung
von Steuerbefehlen, zur Rückübertragung von Informationen aus der Werkzeugaufnahme
an den Maschinenführer und zur Übertragung von Energie zu schaffen, die von ihrer
Mechanik her als verschleißfrei oder zumindest verschleißarm einzustufen ist.
[0011] Aufgrund der während des Arbeitens auftretenden hohen Kräfte besteht die Gefahr,
dass sich der Verriegelungsbolzen ungewollt bewegt und hierbei im Extremfall die Verriegelung
löst und das Bohrwerkzeug freigibt. Die sich hieraus ergebenden beträchtlichen sicherheitstechnischen
Risiken liegen auf de Hand.
[0012] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung einer Werkzeugaufnahme zur
Aufgabe gemacht, bei der ein ungewolltes und unbeabsichtigtes Öffnen des Verriegelungsbolzen
weitgehend ausgeschlossen ist.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe ist eine Aufnahme für ein rohrförmiges Bohrwerkzeug an
einem Bohrgetriebe mit radial angeordnetem Verriegelungsbolzen, der in eine entsprechende
Öffnung des Bohrwerkzeuges eingreift und dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsbolzen,
in einer Hülse dreh- und verschiebbar angeordnet ist und sich am Verriegelungsbolzen
ein radial nach außen weisender Zapfen befindet, welcher in eine schraubenförmig in
der Hülse verlaufende, langlochartige Kulisse eingreift, wobei von der Oberfläche
der Hülse aus gesehen die Kulisse im vorderen Bereich, dem Einfahrbereich des Zapfens,
schräg zur Drehachse von Verriegelungsbolzen und Hülse verläuft und im hinteren Bereich,
der Verriegelungsposition des Zapfens, quer zur Drehachse angeordnet ist und wobei
der Verriegelungsbolzen durch einen kurbelförmigen und quer zur Drehachse angeordneten
Hebel mit darauf wirkendem Druckzylinder verdrehbar ist.
[0014] Die Verriegelungsbolzen der Werkzeugaufnahme sollen nicht nur durch Verschieben in
die Öffnungen der Bohrwerkzeuge eingeführt werden, sondern durch eine zusätzliche
Drehbewegung in einer entsprechenden Führung anfangs schnell und mit geringer Kraft
in das Werkzeug hineingeführt werden und gegen Ende des Einführens über ihren Konus
eine evtl. erforderliche, nachträgliche Feinjustierung des Bohrwerkzeuges in der Aufnahme
durchführen und in ihrer Position nicht mehr vom Bohrrohr rückwärts aus dieser Verriegelungsposition
herausgedrückt werden können. Der Antrieb für diese Drehbewegung soll durch eine entsprechende
Übersetzung zu einem Druckzylinder hin im Beginn der Verriegelungsbewegung eine hohe
Geschwindigkeit und eine geringe Betätigungskraft ermöglichen und im Bereich der Verriegelungsposition
die Einfahrgeschwindigkeit begrenzen, jedoch eine möglichst hohe Aufbringung von Kraft
in Pressrichtung ausüben. Zudem soll der Verriegelungsbolzen so geführt werden, dass
er über seine Verriegelungsposition hinaus in eine stabile Position geführt wird,
in welche er auch durch auf ihn einwirkende, nicht gerichtete Erschütterungen oder
Vibrationen nicht ohne weiteres herausbewegt werden kann.
[0015] Ein Kerngedanke der Erfindung ist die Bewegung des Verriegelungsbolzens über einen
Zapfen, welcher durch eine schraubenförmig in der Hülse verlaufende, langlochartige
Kulisse geführt wird. Diese langlochartige Kulisse verläuft von der Oberfläche der
Hülse aus gesehen schräg zur Drehachse des Verriegelungsbolzens.
Wenn die langlochartige Kulisse - entgegen dem Kerngedanken der Erfindung - über den
gesamten Bereich hinweg nur eine einzige Schrägstellung (Steigung) aufweisen würde,
entspräche sie in ihrer Wirkung einer allseits bekannten Spindel oder Schraube. Die
Besonderheit der Erfindung ist jedoch, dass der Zapfen durch die kreisförmige Ausbildung
unterschiedlichen Schrägstellungen (Steigungen) der Kulisse problemlos folgen kann.
Dadurch ist die Ausbildung der Kulisse mit einer relativ hohen Schrägung (Steigung)
im Einfahrbereich des Zapfens möglich. In diesem Bereich wird eine vergleichsweise
hohe Einfahrgeschwindigkeit des Verriegelungsbolzens erreicht. Dieser Bereich geht
über in die Verriegelungsposition des Zapfens. In dem Bereich Verriegelungsposition
verläuft die Kulisse quer zur Bewegungsachse des Verriegelungsbolzens, d.h. bei einer
Drehung des Bolzens bewegt sich der Zapfen nicht mehr in Längsrichtung des Verriegelungsbolzens.
In dieser Position können auf den konischen Teil des Verriegelungsbolzens einwirkende
Kräfte nicht mehr dazu führen, dass der Verriegelungsbolzen rückwärts aus dem Werkzeug
herausgedrückt wird.
[0016] Eine weitere Erhöhung der Betriebssicherheit der Werkzeugaufnahme ist dadurch möglich,
dass die Kulisse über die Verriegelungsposition hinaus um einen sich daran anschließenden
Sicherheitsrücklaufbereich verlängert wird. Dieser Bereich der langlochartigen Kulisse
verläuft wiederum etwas schräg zur Drehachse des Bolzens, jedoch entgegengesetzt zum
Einfahrbereich. Für den Fall, dass durch ein Spiel zwischen Werkzeugaufnahme und Werkzeug
abwechselnd gerichtete Kräfte in Längsrichtung des Verriegelungsbolzens und nicht
gerichtete Kräfte - sogenanntes Rütteln und Schütteln - auf den Verriegelungsbolzen
ausgeübt werden, ist die Gefahr eines Zurückspringens des Verriegelungsbolzens deutlich
reduziert.
[0017] Eine weitere Erhöhung der Sicherheit wird dadurch erreicht, dass der Zapfen in seiner
Verriegelungsposition oder in seiner Sicherheitsrücklaufposition durch eine Blockierung
festgehalten wird. Die Blockierung wird mit Federkraft auf den Zapfen am Bolzen gedrückt.
Diese Blockierung verhindert ein Lösen des Verriegelungsbolzens, wenn er intermittierenden,
nicht gerichteten Kräften ausgesetzt ist (Rütteln und Schütteln).
[0018] Ein weiterer, wesentlicher Vorteil ist die Definition eines Energiespeichers, der
so dimensioniert ist, dass er für mehrere Betätigungszyklen ausreichende Energie bereit
hält. Eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme schlägt verschiedene, vorteilhafte Ausbildungen
des Energiespeichers vor. Bekannt ist es, einen einfachen Druckspeicher am Gehäuse
der Maschine anzuordnen. Dieser Druckspeicher ist den betriebsbedingten Schwingungen
der Werkzeugaufnahme voll ausgesetzt. Um Einbauraum und Kosten dafür zu sparen, bevorzugt
die Erfindung schalenförmige Druckspeicher, welche sich wie das Segment eines Zylinders
an die Außenwand der rohrförmigen Werkzeugaufnahme schmiegen. Die Form dieser Speicher
ist auch beschreibbar wie das Segment eines Ringes als Grundriss, auf dem die Wandungen
senkrecht aufgerichtet sind. Mit mehreren solcher Zylindersegmente verstärken die
Speicher die Struktur der Werkzeugaufnahme, indem sie Rippen an der Außenseite bilden.
Diese Rippen legen sich jedoch so flach auf den Grundkörper, dass eine erfindungsgemäße
Bohrwerksaufnahme einen vergleichsweise geringen Außendurchmesser hat.
[0019] Bei einer erfindungsgemäßen Werkzeugaufnahme wird der Verriegelungsbolzen durch eine
Drehbewegung in das Bohrwerkzeug hineingeführt, weil er durch seinen axial nach außen
gerichteten Zapfen, welcher in die langlochartige Kulisse eingreift, mit verschiedenen
Schrägungen (Steigungen) geführt wird. Die Kulisse stellt durch die verschiedenen
Schrägungen also eine nicht lineare Übersetzung zwischen der rotativen und der linearen
Bewegung des Verriegelungsbolzens her. Deshalb sind für die rotative Bewegung des
Bolzens verschiedene Antriebssysteme denkbar. Möglich ist die Bewegung durch einen
rotierenden Pneumatikantrieb, einen rotierenden Hydraulikantrieb oder einen rotierenden
Elektromotor. Die Erfindung bevorzugt jedoch, auf den Verriegelungsbolzen einen kurbelförmigen
Hebel aufzusetzen, welcher durch einen Zylinder bewegt wird. Diese Anordnung ist nicht
nur vergleichsweise einfach und kostengünstig, sondern fügt durch die Kombination
aus Kurbel und Zylinder eine weitere, nicht lineare, sonder sinusförmige Charakteristik
in die E-nergieübertragungskette ein.
[0020] Vorteilhaft ist es, die Kurbel so anzuordnen, dass sie in demjenigen Punkt des Bewegungsablaufes
senkrecht zur Kolbenstange des Druckzylinders steht, in dem der konische Teil des
Verriegelungsbolzens voll aus der Innenfläche der Werkzeugaufnahme herausgetreten
ist. In diesem Punkt aus tritt sie in das Bohrwerkzeug eingetreten. Im Falle von eventuellen
Ungenauigkeiten muss von da ab der Konus des Verriegelungsbolzens auf das Bohrwerkzeug
einwirken und je nach aufgetretener Ungenauigkeit mitunter erhebliche Kräfte ausüben.
In dieser Schlussphase der Einführung des Verriegelungsbolzens werden sehr hohe Kräfte
benötigt, jedoch keine besonders hohe Verfahrgeschwindigkeiten - anders als während
des Beginns der Einführungsphase des Bolzens.
[0021] Durch den vorbeschriebenen Drehantrieb des Verriegelungsbolzens mittels einer Kurbel
ergibt sich eine nach außen hin sichtbare, bestimmte Winkelposition der Kurbel, welche
das sichere Verriegeln markiert. Deshalb schlägt die Erfindung vor, diesen Bereich
der Winkelstellung der Kurbel nach außen hin für den Maschinenbediener sichtbar zu
machen, indem vor die Kurbel eine Sichtblende gesetzt wird, die die Kurbel nur in
diesem Bereich der Winkelstellung für den Bedienmann erkennbar macht. Damit dient
die Kurbel selbst als Anzeigevorrichtung für die sichere Verriegelung.
[0022] Eine Erweiterung dieser sicheren Anzeige der Verriegelung ist dadurch möglich, dass
auf der Drehachse des Verrieglungsbolzens oder auf der Kurbel ein Positionsistwertgeber
angeordnet wird, mittels dessen ein zum Beispiel elektrisches Signal dafür abgreifbar
ist, dass sich die Kurbel im Verriegelungsbereich des Bolzens befindet. Die Erfindung
schlägt als Istwertgeber Magneten, Hall-Generatoren, Encoder oder andere elektronische
Systeme vor. Sie sollten im jeden Fall an eine zusätzlichen Verriegelungsanzeige auf
der Werkzeugaufnahme angeschlossen werden. Denkbar ist zum Beispiel eine Leuchte oder
das Aufstellen eines zusätzlichen Anzeigehebels. Sinnvoll ist die zusätzliche Verbindung
dieser Information mit einem Fernsteuerungssystem.
[0023] Im Regelungskreis vom Erteilen des Verriegelungsbefehles durch den Bedienmann, Übersenden
dieses Befehles an die Werkzeugaufnahme, Umsetzen des Befehles zur Freigabe der Energieversorgung,
Einströmen des Energiemediums auf den Aktor, Umsetzen der linearen Bewegung in eine
rotierende Bewegung, Erfassung der aktuellen Winkelposition dieser Drehbewegung, Auswertung
der Position zur Unterscheidung zwischen Verriegelung offen/Verriegelung geschlossen,
Rückmeldung an den Bedienmann optisch durch den Hebel selber oder elektronisch - ist
das nächste Glied in der Kette der abzufragenden Stellglieder der lineare Aktor, von
der Erfindung präferiert ein pneumatischer Zylinder. Für die Ausbildung als sicherheitsbetonte
Werkzeugaufnahme schlägt die Erfindung auch für den Pneumatikzylinder den Anbau von
Positionsistwerterfassungen vor.
[0024] Ein weiteres Sicherheitsglied sollte die Überprüfung eines ausreichenden Energievorrates
im Energiespeicher sein, also die Überwachung z. B. eines Mindestluftdruckes in den
Luftdruckspeichern. Hierfür ist bereits ein Manometer beschrieben worden. Eine weitere
Möglichkeit ist ein elektronischer Drucksensor, welcher über die Schnittstelle der
Fernsteuerung auswertbar ist.
[0025] Zu einem der wesentlichen Grundgedanken dieser Erfindung zählt eine Energiespeicherung
und -versorgung für den Betrieb der Verriegelungsbolzen in der Werkzeugaufnahme, die
ohne aufwändige Drehdurchführungen auskommt. Die eingangs beschriebenen Nachteile
einer hydraulischen Drehdurchführung gelten im Prinzip auch für eine pneumatische
Drehdurchführung mit dem Unterschied, dass austretende Luft in aller Regel keine Sekundärschäden
verursacht. Eine elektrische Energieübertragung mittels Bürsten und Schleifringen
und deren Nachteile sind bereits ebenfalls ausführlich beschrieben worden.
[0026] Für eine elektrische Energieübertragung ohne sich mechanisch berührende Teile ist
prinzipiell eine induktive Ankopplung denkbar: eine Erregerspule auf dem stationären
Teil ist konzentrisch innerhalb einer weiteren Spule auf dem drehenden Teil angeordnet.
Ein elektrischer Wechselstrom im stationären Teil erzeugt ein pulsierendes Magnetfeld,
welches die Sekundärspule auf dem drehenden Teil durchdringt und dadurch einen Strom
erzeugt. Dieser Strom kann direkt als Energiequelle für einen elektrischen Antrieb
der Verriegelungsbolzen genutzt werden.Eine sinnvolle Erweiterung eines solchen elektrischen
Systems ist eine Pufferbatterie, welche die Betriebssicherheit des gesamten Systems
auch bei kurzfristigem Ausfall der elektrischen Energieeinspeisung sicherstellt. Bei
einer mechanisch ausreichend gegen Vibrationen geschützten Ausführung, zum Beispiel
durch Verguss der Spule, ist diese Art der Energieeinspeisung verschleißfrei.
[0027] Eine Nutzungsvariante der elektrischen Energieeinspeisung ist der elektrische Antrieb
einer pneumatischen Pumpe zur Versorgung eines Druckluftspeichers.
[0028] Gemäß dem aktuellen Stand der Fernsteuerungstechnik liegt es nahe, die elektrische
Energie ebenfalls zum Betrieb einer Fernsteuerung über Funk oder Infrarot oder Ultraschall
zu nutzen. Die elektrische Energie ist ebenfalls prädestiniert für die Versorgung
von elektronischen Elementen zur Positionsistwerterfassung an den verschiedenen Punkten
des Antriebsmechanismus für den Verriegelungsbolzen.
[0029] Eine besonders wirtschaftliche Lösung ist der pneumatische Betrieb der Werkzeugaufnahme.
Die Erfindung schlägt dafür einen Druckspeicher vor. Sehr geringe Investitionskosten
entstehen, wenn ein serienmäßig gefertigter Speichertank im Innenraum der Werkzeugaufnahme
befestigt wird. Eine weitere erfindungsgemäße Variante ist der Anbau von zylindersegmentförmigen
Speichern an die Außenwand der Werkzeugaufnahme. Diese Erfindung ermöglicht zusätzlich
zur Funktion als Druckluftspeicher die Funktion als raumsparende Versteifungsrippen.
[0030] Zur kontinuierlichen Wideraufladung der Druckluftspeicher schlägt die Erfindung einen
zusätzlichen Druckzylinder vor, auf dessen Kolbenstange eine Schwungmasse angeordnet
ist, wobei die Kolbenstange in Richtung der Einschlagbewegung des Bohrwerkzeuges ausgerichtet
ist und die Ausgänge des Druckzylinders über Einwegeventile (Rückschlag-Ventile) und
Druckleitungen mit dem Druckluftspeicher verbunden sind. Diese Anordnung stellt eine
berührungslose Übertragung von Energie in die Werkzeugaufnahme hinein dar. Ein besonderer
Vorteil ist, dass außerhalb der Werkzeugaufnahme keine zusätzlichen Einrichtungen
geschaffen werden müssen. Vielmehr wird die Einschlagbewegung für das Bohrwerkzeug
angezapft. Da der Energiebedarf der Werkzeugaufnahme selber im Vergleich zur Energie
für die Einschlagbewegung fast vernachlässigbar klein ist, ist eine Verstärkung der
Einschlagbewegung in der Praxis nicht erforderlich.
[0031] Nach jeder Einschlagbewegung erfährt die Werkzeugaufnahme eine sehr hohe Beschleunigung.
Diese Beschleunigung erfährt auch die Schwungmasse auf dem zusätzlichen Druckzylinder.
Durch ihre Trägheit bildet sich an der Schwungmasse ein Kraftvektor aus, welcher entgegengesetzt
zur Richtung der Einschlagbewegung verläuft. Da die Schwungmasse in dieser Richtung
über die Kolbenstange beweglich ist, bewegt sich der Kolben innerhalb des Druckzylinders
und baut einen Druck auf. Der dadurch entstandene, erhöhte Luftdruck wird über die
Druckluftleitung und das Rückschlagventil in den Druckluftspeicher überführt. Mit
einer Zeitverzögerung gegenüber der restlichen Werkzeugaufnahme wird sich bei jeder
Einschlagbewegung die Schwungmasse den Kolben im Druckzylinder bis zum gegenüberliegenden
Anschlag und zurück bewegen.
[0032] Eine weitere, erfindungsgemäße Variante dieser Druckluftversorgung ist die Ausnützung
des Aufsetzvorganges der Werkzeugaufnahme auf das Werkzeug. Der zusätzliche Druckzylinder
ist für diese Variante derart anzuordnen, dass seine Kolbenstange in Richtung der
Wandung des Bohrwerkzeuges verläuft. Im Ruhezustand der Bohrwerksaufnahme, d. h. ohne
ein eingesetztes Werkzeug, wird der Kolben durch Federkraft nach unten gedrückt. Durch
das Aufsetzen auf den Rand des Bohrwerkzeuges wird der Kolben in den Druckzylinder
hineingedrückt. Die dadurch gebildete Druckluft wird über Druckleitung und Rückschlagventil
in den Druckluftspeicher überführt. Beim Abheben des Bohrwerkzeuges drückt die Feder
die Kolbenstange wieder nach unten. Auch dieser Hub erzeugt Druckluft, die dem Druckluftspeicher
zugeführt wird. Es ist selbstverständlich, dass der zusätzliche Zylinder so zu dimensionieren
ist, dass seine Energiemenge den Energiebedarf der Verriegelungsbolzen deckt und zusätzlich
noch eine gewisse Sicherheitsreserve aufbaut.
[0033] Auch für eine hydraulische Variante sind erfindungsgemäß beide Möglichkeiten einer
autarken Energieversorgung ohne Drehdurchführung sinnvoll anwendbar.
[0034] In der Praxis der Werkzeugaufnahme ist es eine sehr kostengünstige Variante, etwa
einmal pro Arbeitstag den Druckluftspeicher über einen Schlauch und einen externen,
serienmäßig am Trägergerät bereits vorhandenen Kompressor aufzuladen. Dafür ist es
natürlich erforderlich, dass der Energiespeicher ausreichend groß dimensioniert ist,
um die Energiemenge für die gesamten Verriegelungs- und Entriegelungs-Bewegungen zu
speichern.
[0035] Sämtliche vorgenannten Überlegungen treffen erfindungsgemäß und im Prinzip auch auf
ein vollständig elektrisches Betriebssystem der Werkzeugaufnahme zu. Die Erfindung
schlägt für den elektrischen Antrieb des Verriegelungsbolzen zwei Varianten vor. In
der ersten Variante greift ein rotierender Elektromotor entweder durch direkte Ankopplung
oder durch Ankopplung über ein Getriebe auf den Verriegelungsbolzen zu und wird ihn
dadurch in Drehung versetzen. Auch in dieser Antriebsvariante wird der Verriegelungsbolzen
über den axial angeordneten Zapfen in einer Kulisse mit verschiedenen Schrägungen
(Steigungen) geführt und durchläuft bei jedem Verriegelungsvorgang den Einfahrbereich,
die Halteposition und (falls vorhanden) den Sicherheitsrücklauf.
[0036] Eine weitere Variante eines elektrischen Antriebes ist der Austausch des pneumatischen
oder hydraulischen Zylinders gegen einen elektrischen Linearantrieb. Der elektrische
Linearantrieb wirkt über die Kurbel auf den Verriegelungsbolzen und dreht ihn.
[0037] Ebenfalls denkbar ist in der Variante des elektrischen Betriebssystems ein Elektromagnet,
welcher den Verriegelungsbolzen umgibt und ihn zum Verriegeln in das Werkzeug hinein
drückt.
[0038] Eine weitere erfindungsgemäße Variante ist der Austausch des axial in das Bohrwerkzeug
hineinfahrenden Verriegelungsbolzens gegen eine Verriegelungskralle. Die Verriegelungskralle
schwenkt sich um eine Achse, welche parallel zum Bohrwerkzeug verläuft und an der
Außenwand der Bohrwerksaufnahme angeordnet ist. Die Vorteile dieser Anordnung sind
ihr geringes Bauvolumen (kompaktere Abmessungen) und die geringe Rückwirkung durch
Kräfte, die das Bohrwerkzeug auf den konischen Teil der Verriegelungskralle ausübt.
Für die Schwenkbewegung der Verriegelungskralle wird erfindungsgemäß ein Zylinder
vorgeschlagen, der tangential zur Außenfläche der Werkzeugaufnahme angeordnet ist
und über einen zusätzlichen Anlenkpunkt auf der Verriegelungskralle die Verschwenkungsbewegung
durchführt.
[0039] Auch in diesem Fall kann der Anlenkpunkt des Druckzylinders so gewählt werden, dass
der effektive Hebelarm dann am größten ist, wenn die Verriegelungskralle mit ihrem
konischen Teil in das Bohrwerkzeug einfährt.
[0040] Eine weitere erfindungsgemäße Antriebsvariante für die Verriegelungskralle ist die
Einbringung einer schraubenförmigen Kulisse auf der Antriebskralle. Diese Kulisse
entspricht in Verlauf und Struktur der bereits zuvor ausführlich geschilderten, langlochförmigen
Kulisse für den Zapfen auf dem Verriegelungsbolzen. Die damit erzielten Vorteile treffen
auch für diese Antriebsvariante der schwenkbaren Verriegelungskralle zu. Zur Bewegung
dient in diesem Fall ebenfalls ein zylindrischer Zapfen, der in die Kulisse eingreift
und in Richtung der Schwenkachse der Verriegelungskralle linear geführt wird. Als
zusätzliche Sicherheitsfunktionalität schlägt die Erfindung eine sehr reichliche Dimensionierung
dieser Führung vor. Für den Fall nicht ordnungsgemäß ausgerichteter Werkzeuge oder
für den Fall von geringfügig verformten Werkzeugen und der daraus resultierenden Rückwirkung
von erheblichen Kräften über die Verriegelungskralle rückwärts in den Verschwenkmechanismus
hinein ist eine ausreichend dimensionierte Führung in der Lage, diese Bewegung zu
blockieren.
Als einer der wichtigen Vorteile dieser Erfindung ist nochmals hervorzuheben, dass
auch für die Anordnung einer zu verschwenkenden Verriegelungskralle die Führung des
Antriebes durch eine schraubenförmige Kulisse mit wechselnden Steigungen erfolgt.
Damit wird der Vorzug eines gesondert definierten Einfahrbereiches einer rückwirkungsfreien
Halteposition und eines Sicherheitsrücklaufes auch für diese Variante der Verriegelung
wirksam.
[0041] Für eine besonders sichere Werkzeugaufnahme sowie für eine besonders detaillierte
Rückmeldung über den Betriebszustand aller Elemente in der Verriegelungsbewegung ist
es vorteilhaft, eine Fernsteuerung für die Übertragung des Bedienbefehles vom Bedienmann
an die Werkzeugaufnahme vorzusehen. Diese Fernsteuerung vermeidet das Problem der
Drehdurchführung. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Übertragungsweg nicht durch Feuchtigkeit
und Verschmutzung beeinträchtigt wird. Es ist gemäß dem Stand der Technik möglich
und sinnvoll, die Empfangseinheit in der Werkzeugaufnahme zu kapseln und schwingungsgedämpft
aufzuhängen.
[0042] Desweiteren schlägt die Erfindung als vorteilhafte Ausbildung vor, dass dieser Übertragungsweg
ebenfalls dafür genutzt wird, Informationen von der Werkzeugaufnahme zurück zum Bedienmann
zu übertragen. Für das Beispiel der Variante mit pneumatischem Antrieb über Druckzylinder
sind sinnvolle Informationen der Druck im Druckluftspeicher, die Position des Zylinders
und die Winkelstellung des Hebels auf dem Verriegelungsbolzen zu nennen.
[0043] Im Interesse einer weiteren Erhöhung der Betriebssicherheit und der Verfügbarkeit
der Werkzeugaufnahme schlägt die Erfindung für das Beispiel der pneumatischen Variante
mit Druckzylinder vor, dass in der Zuleitung des Druckzylinders für die Betätigung
der Verriegelungsbolzen ein von außen erreichbares Umschaltventil integriert wird,
woran ein zusätzlicher Druckzylinder angeschlossen ist, dessen Kolbenstange über einen
von außen erreichbaren Handgriff bewegbar ist. Dies Anordnung ist als Notbetriebsfunktion
dann vorteilhaft, wenn der Druckluftspeicher nicht mehr über ausreichende Reserven
verfügt oder wenn die Fernbetätigung der Ventile zur Aktivierung der einzelnen Zylinder
ausgefallen ist. In diesem Fall ist eine manuelle Notbetätigung der Verriegelung nach
folgendem Ablauf möglich: Umschaltung der Druckzylinder auf Handbetrieb und Pumpen
am Handgriff zwecks Betätigung des Verriegelungshebels. Eingespart wird die aufwändige
Demontage der Verbindung vom kurbelförmigem Hebel zum Druckzylinder.
[0044] Im folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert werden. Die abgebildeten Beispiele sollen die Erfindung jedoch nicht
einschränken, sonder nur erläutern. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- Seitenansicht einer Bohrwerksaufnahme 1 mit vier Verriegelungsbolzen 4, welche über
Kurbel 14 und Druckzylinder 11 betätigt werden sowie einem außen angesetzten Drucktank
5
- Figur 2
- Verriegelungsbolzen 4 mit Antriebskurbel 14 und Druckzylinder 11
- Figur 3
- Verriegelungsbolzen 4 mit kurbelförmigem Hebel 14 und Druckzylinder 11 in zwei verschiedenen
Positionen
- Figur 4
- Seitenansicht eines Verriegelungsbolzens 4 mit kurbelförmigem Hebel 14 und axial ausgerichtetem
Zapfen 16
- Figur 5
- Seitenansicht der Hülse 17 mit langlochartiger Kulisse 18 zur Führung des Zapfens
16
- Figur 6
- Kulisse 18 zur Führung des Zapfens 16 mit zusätzlicher Blockierung 26 und Druckfeder
27
- Figur 7
- Verriegelungskralle 21 mit schraubenförmiger Kulisse 18 und daran eingreifendem, linear
bewegtem Zapfen 16
- Figur 8
- Aufsicht auf eine Verriegelungskralle 21 und die Linearführung 25 des in die Kulisse
18 auf der Verriegelungskralle 21 eingreifenden Zapfens 16
[0045] Figur 1 zeigt die Seitensicht einer vollständigen Werkzeugaufnahme 1. Im oberen Teil
ist der Drehteller 2 zur Ankopplung der Werkzeugaufnahme1 an ein Bohrgetriebe zu erkennen.
Im Querschnitt ist das untere Ende 3 der Werkzeugaufnahme 1 gezeichnet. Dieser rohrförmige
Teil wird über das rohrförmige Bohrwerkzeug gestülpt.
[0046] Von den insgesamt vier Verriegelungsbolzen 4 der dargestellten Variante sind zwei
Verriegelungsbolzen in der Seitenansicht und ein Verriegelungsbolzen in der Rückansicht
gezeichnet. Dargestellt ist jeweils der kurbelförmige Hebel 14 zur Betätigung der
Verriegelungsbolzen 4 und die daran angeflanschte Kolbenstange 13 des Druckzylinders
11. Dargestellt ist, wie die Druckzylinder 11 über Druckleitungen 9 und je ein Steuerventil
10 mit dem Druckluftspeicher 5 verbunden sind. Der Druckluftspeicher 5 ist hier in
der Variante als außen angebrachter Speichertank ohne Integration in den mechanischen
Aufbau der Werkzeugaufnahme dargestellt. In die Zeichnung eingetragen ist ebenfalls
das Manometer 8 zur Erfassung des Luftdruckes im Druckluftspeicher 5 sowie das Gehäuse
der Steuervorrichtung 12 mit einer darin enthaltenen Fernsteuerung.
In Figur 2 ist als Einzelheit aus der Figur 1 ein Verriegelungsbolzen 4 in Seitenansicht
dargestellt. Im Bereich des axial daran angeordneten Zapfens ist im Querschnitt die
Anbringung des Zapfens durch Verschraubung von der Gegenseite dargestellt. Dargestellt
ist im Querschnitt die Verriegelungshülse 17 innerhalb welcher der Verriegelungsbolzen
4 verdreht wird. Angedeutet ist die Seitenansicht der schrägverlaufenden, langlochartigen
Kulisse 18 zur Führung von Zapfen 16. Im Unterschied zum restlichen Bereich der Hülse
17 ist die Kulisse 18 in Seitenansicht dargestellt.
Am Ende des kurbelförmigen Hebels 14 ist die Kolbenstange 13 des Druckzylinders 11
angelenkt. Die Kolbenstange 13 ist voll in den Druckzylinder eingefahren. Der Druckzylinder
11 ist an seinem oberen Ende verschwenkbar an der Außenwand der Werkzeugaufnahme 1
befestigt.
[0047] In Figur 3 werden die Verriegelungsbolzen 4 von der Rückseite dargestellt, d. h.
der Blick geht in Bewegungsrichtung der Verriegelungsbolzen in das Bohrwerkzeug hinein.
Dargestellt ist die konzentrisch um den Verriegelungsbolzen 4 angeordnete Hülse 17.
[0048] Der kurbelförmige Hebel 14 und der daran angelenkte Druckzylinder 11 sind in zwei
Positionen dargestellt. In der links dargestellten Position ist die Kolbenstange 13
ganz in den Druckzylinder 11 eingefahren. In dieser Position befindet sich die Spitze
des Verriegelungsbolzens 4 auf Höhe der Innenwand der Bohrwerksaufnahme 1 (siehe in
Figur 2 dargestellte Position) in der Figur 3 rechts wird die jenige Winkelstellung
des kurbelförmigen Hebels 14 gezeigt, bei der die Kolbenstange 13 voll aus dem Druckzylinder
11 ausgefahren ist. In dieser Winkelstellung ist der Verriegelungsbolzen 4 am weitesten
in das Bohrwerkzeug eingefahren.
[0049] Figur 4 zeigt den Verriegelungsbolzen 4 mit daran angeschweißtem, kurbelförmigen
Hebel 14 in Seitenansicht. Als Teilquerschnitt wird derjenige Bereich dargestellt,
in welchem der axial nach außen weisende Zapfen 16 angeschraubt ist.
[0050] In Figur 5 ist die Hülse 17 in Seitenansicht zu sehen. In Hülse 17 ist die Kulisse
18 zur Führung des Zapfens 16 detailliert dargestellt. Im oberen Bereich der Kulisse
18 ist der Einfahrbereich 181 gekennzeichnet. In diesem Bereich verläuft die Kulisse
schräg geneigt zur Längsachse von Hülse 17. Es folgt der Haltepositionsbereich 182.
Im Haltepositionsbereich 182 verläuft die Kulisse quer zur Bewegungsrichtung des Verriegelungsbolzens.
Es folgt der Sicherheitsrücklaufbereich 183 der Kulisse 18, in diesem Bereich verläuft
die Kulisse 18 wiederum schräg zur Bewegungsachse des Verbindungsbolzens 4, jedoch
im Vergleich zum Einfahrbereich 181 zur anderen Seite geneigt, sodass sich der in
der Kulisse 18 bewegende Zapfen 16 wieder etwas zurückbewegt.
[0051] Figur 6 wiederholt die Seitenansicht der Hülse 17. Die Seitenansicht wird in Figur
6 ergänzt durch den Zapfen 16. In der Darstellung befindet sich der Zapfen 16 zwischen
dem Einfahrbereich 181 und dem Sicherheitsrücklaufbereich 183. In der dargestellten
Halteposition des Verriegelungsbolzen ist dieser am weitesten in das Bohrwerkzeug
eingedrungen.
Dargestellt ist eine Blockierung 26, welche durch die Druckfeder 27 auf den Zapfen
16 gedrückt wird. Es wird deutlich, dass der Zapfen 16 durch die Blockierung daran
gehindert wird, wieder in den Einfahrbereich 181 zurückzulaufen.
[0052] In Figur 7 ist in dreidimensionaler Ansicht die Verriegelungskralle 21 dargestellt.
Auf der Verriegelungskralle 21 ist entlang der Verschwenkungsachse 23 eine Kulisse
18 zu erkennen. Ebenso wie bei den zuvor dargestellten Anordnungen, verläuft sie auch
hier schräg. Die Zeichnung macht plausibel, dass auch dieser Anordnung die Kulisse
mit verschiedenen Schrägungen (Steigungen) ausgebildet werden kann.
[0053] In Figur 7 ist durch einen Doppelpfeil die Richtung der Verschwenkung der Verriegelungskralle
um die Verschwenkungsachse 23 eingetragen. In die Kulisse 18 greift der Zapfen 16
ein. Der Zapfen 16 ist an der Halterung 24 befestigt. Die Halterung 24 wird durch
die Vertikalführung 25 linear geführt. Diese Führung ist parallel zur Verschwenkachse
23 ausgerichtet. Durch die lineare Bewegung des Zapfens 16 in der Kulisse 18 und deren
Schrägung (Steigung) wird eine Drehbewegung der Verriegelungskralle 21 erzeugt.
Am unteren Rand von Figur 7 ist das Ende der Kolbenstange 13 zu erkennen, welches
die Halterung 24 für den Zapfen 16 bewegt.
[0054] Figur 8 zeigt einen Querschnitt durch die Werkzeugaufnahme 1 und das konzentrisch
darin aufgenommene Bohrwerkzeug 15. Zu erkennen ist die Öffnung in Bohrwerkzeug 15
und Werkzeugaufnahme 1, in welche die Verriegelungskralle 21 durch eine Verschwenkbewegung
um die Bewegungsachse 23 eingreift. Derjenige Teil der Verriegelungskralle, welcher
in das Bohrwerkzeug 15 eingreift, ist in Aufsicht dargestellt. Im Querschnitt ist
derjenige Teil der Verriegelungskralle 21 gezeichnet, in welchem sich die schraubenförmige
Kulisse 18 befindet. In die Kulisse 18 greift der Zapfen 16 ein. Der Zapfen 16 ist
in vollständiger Aufsicht dargestellt. Wiederum im Querschnitt dargestellt ist die
Halterung 24, welche in der Vertikalführung 25 verläuft. In der Vertikalführung 25
sind zwei Rollen zur Führung der Halterung 24 eingezeichnet. Daneben ist in Aufsicht
die Befestigung der Kolbenstange 13 an der Halterung 24 zu erkennen.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- (Bohr-) Werkzeugaufnahme
- 2
- Drehteller zur Ankopplung der Werkzeugaufnahme an ein Bohrgetriebe
- 3
- unteres Ende der Werkzeugaufnahme 1
- 4
- Verriegelungsbolzen
- 5
- Druckluftspeicher
- 6
- Druckleitungen zur Verbindung mehrerer Druckluftspeicher 5
- 7
- Überdruckventil
- 8
- Manometer für Druckluftspeicher 5
- 9
- Druckleitung zur Verbindung von Druckzylinder 11 mit Drucktank 5
- 10
- Steuerventile für Druckzylinder 11
- 11
- Druckzylinder
- 12
- Steuervorrichtung mit Fernsteuerung
- 13
- Kolbenstange des Druckzylinders 11
- 14
- kurbelförmiger Hebel zur Betätigung der Verriegelungsbolzen 4
- 15
- Bohrwerkzeug, rohrförmig
- 16
- Zapfen zur (schraubenförmigen) Führung durch Kulisse 18
- 17
- Hülse mit Kulisse 18
- 18
- Kulisse, schräg verlaufend und langlochartig, zur Führung von Zapfen 16
- 19
- Schwungmasse
- 20
- Ein-Wege-Ventil
- 21
- Verriegelungskralle anstelle des Verriegelungsbolzens 4
- 22
- zusätzlicher Anlenkpunkt auf Verriegelungskralle 21
- 23
- Verschwenkungsachse der Verriegelungskralle 21
- 24
- Halterung für den Zapfen 16, welcher in die Kulisse 18 auf der Verriegelkralle 21
eingreift
- 25
- Vertikalführung für die Halterung 24
- 26
- Blockierung für Zapfen 16
- 27
- Druckfeder für Blockierung 26
- 181
- Einfahrbereich in Kulisse 18 für Zapfen 16
- 182
- Haltepositions-Bereich der Kulisse 18 für Zapfen 16
- 183
- Sicherheitsrücklauf - Bereich der Kulisse 18 für Zapfen 16
1. Aufnahme für ein rohrförmiges Bohrwerkzeug 15 an einem Bohrgetriebe mit radial angeordnetem
Verriegelungsbolzen 4, der in eine entsprechende Öffnung des Bohrwerkzeuges 15 eingreift,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Verriegelungsbolzen 4 in einer Hülse 17 dreh- und verschiebbar angeordnet ist
und
- sich am Verriegelungsbolzen 4 ein radial nach außen weisender Zapfen 16 befindet,
welcher in eine schraubenförmig in der Hülse 17 verlaufende, langlochartige Kulisse
18 eingreift, wobei von der Oberfläche der Hülse 17 aus gesehen die Kulisse 18 im
vorderen Bereich, dem Einfahrbereich 181 des Zapfens 16, schräg zur Drehachse von
Verriegelungsbolzen 4 und Hülse 17 verläuft und im hinteren Bereich (der Verriegelungsposition
182 des Zapfens 16) quer zur Drehachse ausgerichtet ist und
- der Verriegelungsbolzen 4 durch einen kurbelförmigen und quer zur Drehachse angeordneten
Hebel 14 mit darauf wirkendem Druckzylinder 11 verdrehbar ist.
2. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Energiespeicher, wie z. B. ein Druckluftspeicher 5, auf der Aufnahme befestigt
ist, welcher so dimensioniert ist, dass die darin speicherbare Energiemenge für mehrere
Betätigungszyklen des Verriegelungsbolzens ausreichend ist.
3. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse 18 im hinteren Bereich (Verriegelungspositions-Bereich 182 des Zapfens
16) mit zur Drehachse senkrechtem Verlauf zusätzlich eine sich daran anschließende
Verlängerung mit einem zum Einfahrbereich 181 entgegengesetzt abgeschrägtem Verlauf
(SicherheitsrücklaufBereich 183 der Kulisse 18) aufweist.
4. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Kulisse 18 eine Blockierung 26 hineinragt und durch eine Druckfeder 27, welche
in Richtung der Drehachse des Bolzens nicht mit einer Kraft beaufschlagt ist, wobei
die Blockierung 28 in Richtung Bolzendrehachse verschiebbar angeordnet ist.
5. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kurbelförmige Hebel 14 so angeordnet ist, dass bei demjenigen Drehwinkel des
Verriegelungsbolzens 4, bei dem nur seine kegelstumpfförmige Spitze über die Innenwand
der Werkzeugaufnahme 1 herausragt, der kurbelförmige Hebel 14 senkrecht zur Kolbenstange
13 des Druckzylinders 11 steht.
6. Werkzeugaufnahme gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sichtblende derart angeordnet ist, dass der kurbelförmige Hebel 14 ausschließlich
in demjenigen Bereich seiner Winkelstellung, in welchem sich der vom Hebel 14 bewegbare
Verriegelungsbolzen 4 zu einem Teil außerhalb der Hülse 17 befindet (Verriegelungsposition)
nach außen hin sichtbar ist, z. B. durch eine kreissektorförmige Öffnung in der Sichtblende
hindurch, und in den übrigen Winkelstellungen von der Sichtblende nach außen hin verdeckt
ist.
7. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der kurbelförmige Hebel 14 mit einem Positionsistwertgeber ausgerüstet ist, mittels
derer das Erreichen derjenigen Winkelstellung des Hebels 14, bei welcher sich der
Verriegelungsbolzen 4 in seiner Verriegelungsposition befindet, nach au-βen hin anzeigbar
ist.
8. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass als Istwertgeber ein Magnet, ein Hallgenerator, ein Encoder oder ein anderes, elektronisches
Positionserfassungssystem montiert ist,
- welches mit einem Anzeigeelement an der Werkzeugaufnahme
- und/oder mit einer Fernsteuerung funktional verbunden ist.
9. Werkzeugaufnahme gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand des Erreichens der Verriegelungsposition des Verriegelungsbolzens 4 durch
Positionsistwertgeber am Druckzylinder erfassbar ist.
10. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass als Energieversorgung ein zusätzlicher Druckzylinder 11 vorhanden ist, auf dessen
Kolbenstange 13 eine Schwungmasse 19 angeordnet ist
- wobei der Druckzylinder 11 in Richtung der Einschlagbewegung des Bohrwerkzeuges
15 ausgerichtet ist und
- wobei die Ausgänge dieses Druckzylinders 11 über je ein Einwegeventil 20 und Druckleitungen
mit den Druckluftspeicher 5 verbunden sind.
11. Werkzeugaufnahme mit Energieversorgung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Druckzylinder 11 so angeordnet ist,
- dass beim Aufsetzen der Werkzeugaufnahme 1 auf ein Bohrwerkzeug 15 die Kolbenstange
13 in den Zylinder 11 hineinverfahrbar ist,
- wobei eine Druckfeder oder ein Gaspolster innerhalb des Druckzylinders 11 für das
Ausfahren der Kolbenstange 13 vorhanden ist.
12. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsbolzen 4 durch einen direkt oder über ein Getriebe aufgesetzten,
rotierenden oder linearen Antrieb bewegbar ist, wobei der Antrieb und der Energiespeicher
- elektrisch oder
- pneumatisch oder
- hydraulisch ist.
13. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsbolzen 4 bzw. die Verriegelungskralle 21 endwärts und außenseits
in Richtung auf das Bohrwerkzeug 15 konisch ausgeformt ist.
14. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der axial in das Bohrwerkzeug hineinfahrbaren Verriegelungsbolzen 4 hakenförmige
Verriegelungskrallen 21 eingesetzt sind, mit welchen der Verriegelungszustand durch
Verschwenkung um eine zum Bohrwerkzeug 15 parallele Drehachse 23 in das Bohrwerkzeug
15 hinein erreichbar ist.
15. Werkzeugaufnahme gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verschwenkungsbewegung der Verriegelungskralle 21 ein Druckzylinder 11 tangential
zur Außenfläche der Werkzeugaufnahme angeordnet ist, welcher über einen zusätzlichen
Anlenkpunkt 22 mit der Verriegelungskralle 21 verbunden ist.
16. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass konzentrisch zu der Verschwenkungsachse 23 der eine schraubenförmige Kulisse 18 nach
Art eines Spindeltriebs, jedoch mit variabler Steigung verläuft, in welche ein Zapfen
16 eingreift, dessen Halterung 24 durch eine an der Werkzeugaufnahme 1 befestigte
Führung 25 auf einer zur Verschwenkachse 23 parallelen Linie verschiebbar ist und
an die Kolbenstange 13 eines Druckzylinders 11 gekoppelt ist.
17. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftspeicher 5 einen ringsegmentförmigen Grundriss und darauf senkrecht
nach oben gerichtete Seitenwände aufweist,
- wobei das rohrförmige Grundgestell der Werkzeugaufnahme 1 zugleich die innere Wand
des Speichers 5 bildet und
- wobei die äußere Wand des Speichers 5 die Form eines Zylindersegmentes aufweist.
18. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fernsteuerung 12 vorhanden ist, welche über eine Empfangseinheit in der Werkzeugaufnahme
und eine separate trennbare Bedienungs- und Sendeeinheit verfügt.
19. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich für die Übermittlung von Daten von der Werkzeugaufnahme an die Bedieneinheit
möglich ist, wobei zur Steuerung und Datenübermittlung elektromagnetische Wellen (Funk),
Schall (z. B. Ultraschall) oder Licht (z. B. Infrarotlicht) einsetzbar ist.
20. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zuleitung 9 des Druckzylinders 11 für die Betätigung des Verriegelungsbolzens
4 ein von außen zugängliches Umschalt-Ventil vorhanden ist, woran ein zusätzlicher
Zylinder 11 angeschlossen ist, dessen Kolbenstange 13 über einen von außen erreichbaren
Handgriff bewegbar ist.