[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung einer Koronaentladung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein hierauf gerichtetes Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
[0002] Eine Anordnung zur Erzeugung einer Koronaentladung zeigt die DE 26 52 283. Dort ist
eine Elektrodenanordnung aus zwei Elektroden gezeigt, die über als Kugelfunkenstrecken
ausgestaltete Schalter oder rotierende Schalter an eine Hochspannung gelegt und aufgeladen
wird. Die Zündung der Entladung erfolgt dabei über eine Zündelektrode bzw. durch Annäherung
der Elektroden selbst. Nachteilig bei dieser Anordnung ist, dass die dortigen Schalter
den Ozonisator bis zum Erreichen der Durchbruchspannung aufladen und dann ein Spannungsdurchbruch
erfolgt.
[0003] Eine Vorrichtung zur indirekten Koronabehandlung von leitenden und nicht leitenden
Materialien zeigt die EP 0 497 996. Bei der dort gezeigten Vorrichtung erfolgt die
Behandlung einer Folie über zwei einseitig von der zu behandelnden Folie beabstandete
Elektroden, an die an eine sinusförmige Hochspannung angelegt wird, so dass die Aufladung
stets mit wechselnder Polarität erfolgt Die Steuerung der Entladung erfolgt dort durch
die Druckgasbeaufschlagung des Entladungsbogens über einen hierzu vorgesehenen Anblaskanal.
Nachteilig hierbei ist, dass zusätzlich zu der Elektrodenanordnung eine weitere Anblasvorrichtung
mit entsprechendem Kanal sowie einer hierzu notwendigen komplizierten Steuerung des
Anblasvorgangs notwendig ist. Zudem ist diese Vorrichtung auf die Behandlung einer
Seite der zu behandelnden Oberfläche begrenzt.
[0004] Ein Koronagenerator, mit welchem zwischen zwei Elektroden eine Koronaentladung als
besondere Form des atmosphärischen Plasmas erzeugbar ist, ist Gegenstand des DE-GM
88 07 090. Hierbei wird eine Walze mit einem Ende der Sekundärspule eines Transformators
verbunden, deren anderes Ende mit einer länglichen Elektrode verbunden ist, welche
parallel und im Abstand zur Walze angeordnet ist. Parallel zur Gleichspannungsquelle
ist ein Kondensator geschaltet, zu welchem parallel ein erstes Schalterpaar geschaltet
ist, zwischen dessen Schaltern die Primärspule des Transformators in Serie geschaltet
ist. Ferner ist ein zweites Schalterpaar parallel zu dem Kondensator geschaltet, zwischen
dessen Schaltern die Primärspule des Transformators ebenfalls in Serie geschaltet
ist. Die elektronischen Schalter sind jeweils in gleicher Durchlassrichtung geschaltet.
Die beiden Schalterpaare werden gegenphasig durch einen Frequenzgenerator angesteuert.
Hierdurch wird zwischen der Elektrode und der Walze jeweils eine Hochspannung aufgebaut,
die zu einer Koronaentladung führt, wobei über die Walze beispielsweise eine Kunststofffolie
läuft, deren Oberfläche durch die Koronaentladung in einer Art und Weise vorbehandelt
wird, welche die Oberflächenspannung der Kunststofffolie herabsetzt und diese damit
bedruckbar macht.
[0005] Der in dem genannten Gebrauchsmuster beschriebene Transformator ist als Anpassungstransformator
ausgebildet, bei welchem die Anzahl der Windungen der Primärwicklung veränderbar ist,
um zum Einen die erforderliche Hochspannung zu erzeugen und zum Anderen durch geeignete
Wahl des Übersetzungsverhältnisses den Generatorwiderstand und die Lastimpedanz aufeinander
abzustimmen, Die Änderung der Lastimpedanz wird hervorgerufen von z. B. verschiedenen
vorzubehandelnden Materialien, verschiedenen dielektrischen Werkstoffen mit denen
die Elektrode beschichtet ist, und verschiedenen mechanischen Abmessungen.
[0006] Eine Weiterbildung der beschriebenen Schaltung ist Gegenstand der DE 39 23 694 C1,
welche einen Koronagenerator zum Gegenstand hat, der dadurch ausgezeichnet ist, dass
der Frequenzgenerator in seiner Frequenz veränderbar ist und eine Phasenmessschaltung
aufweist, wobei der Phasenwinkel zwischen dem die Primärwicklung durchfließenden Strom
und der an der Primärwicklung anliegenden Spannung ermittelt wird und das zum Phasenwinkel
zwischen Strom und Spannung proportionale Ausgangssignal den Frequenzgenerator ansteuert
und dessen Frequenz auf einen Wert verändert, bei welchem der Phasenwinkel einen vorgegebenen
Wert annimmt.
[0007] Ähnliche Anordnungen bzw. Verfahren sind beschrieben in IEEE Transactions on Industry
Applications, vol. la - 11, Nr. 3, Mai/Juni 1975, 328 bis 335 und in den US-Patenten
US 5,401,368 und US 4,145,386.
[0008] Bei den beschriebenen Druckschriften ist die zwischen den Elektroden anliegenden
Spannung im wesentlichen sinusförmig, was sich auch durch sehaltungstechnische Maßnahmen
bereits aufgrund der hohen Induktivität des Transformators, der unmittelbar an die
Elektroden angekoppelt ist und mit diesen einen elektrischen Schwingkreis bildet,
nicht vermeiden lässt.
[0009] Es wurde nunmehr herausgefunden, dass die Wirksamkeit der Oberflächenbehandlung,
z. B. einer Kunststofffolie, im wesentlichen nicht von der übertragenen Leistung,
also auch nicht von Integral der anliegenden Wellenform, bestimmt wird, sondern im
wesentlichen durch die Geschwindigkeit des Spannungsanstiegs (12th International Symposium
on Plasma Chemistry, August 21-25, 1995, Proceedings, Vol. II, S. 735-740). Die WO
2004/016052 A1 beschreibt daher ein Verfahren zur Erzeugung eines Gasplasmas, wobei
die Wellenform, abweichend vom sinusförmigen Verlauf, im Bereich des Maximums abgeschnitten
ist, so dass das Integral geringer wird, der Bereich des Spannungsanstiegs über der
Zeit jedoch im wesentlichen unverändert erhalten bleibt. Ein solches Verfahren bietet
den Vorteil, dass bei geringerer Leistungsübertragung und damit geringerer Erwärmung
der Elektroden der gleiche Oberflächenbehandlungseffekt erzielt wird.
[0010] Eine alternative Lösung zur Erzeugung möglichst hoher Spannungsanstiegswerte zeigt
die DE 196 16 187 B4, wobei dem sinusförmigen Signalverlauf in deren Maxima ein Spannungspuls
mit deutlich kürzerer Anstiegszeit überlagert wird, um die Gasentladung zu zünden.
[0011] Beide Druckschriften gehen jedoch von einem im wesentlichen unveränderten und bei
der WO 2004/016052 A1 nur geringfügig beeinflussbaren sinusförmigen Signalverlauf
aus, mit dem Nachteil, dass relativ viel Energie an die Elektroden übertragen wird
und damit ein hoher Verlust und eine hohe Wanneerzeugung an den Elektroden einhergeht.
[0012] Es besteht die Aufgabe, eine gattungsgemäße Anordnung und Verfahren zur Erzeugung
einer Koronaentladung so weiterzubilden, dass zur Erzeugung der Koronaentladung eine
wesentlich geringere Energieübertragung erfolgt.
[0013] Darüber hinaus wäre es wünschenswert, bei einer Korona-Vorbehandluagsanlage auf die
teure und empfindliche dielektrische Beschichtung der Elektrode verzichten zu können,
die bislang notwendig ist, um ein unkontrolliertes Durchschlagen der Hochspannung
und damit eine Beschädigung der vorxubebandemden Folie zu vermeiden.
[0014] Gelöst werden diese Aufgaben durch eine Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merlamalen des Anspruchs
8. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0015] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein schematisches Schaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung;
- Fig. 2
- zeigt ein Spannungszeitdiagramm eines Steuerverfahrens für ein erstes Ausführungsbeispiel
der Anordnung nach Figur 1;
- Fig.3
- zeigt ein Spannungszeitdiagramm eines Steuerverfahrens für ein zweites Ausführungsbeispiel
der Anordnung nach Figur 1;
[0016] Die in Figur 1 gezeigte Schaltung zur Erzeugung einer Koronaentladung weist eingangsseitig
eine Gleichspannungsquelle 1 auf. Die Gleichspannungsquelle 1 besteht aus einem Netztransformator
2, der eingangsseitig mit einem Wechsel-Spannungs-/Stroznnetz verbunden ist, beispielsweise
einem 400 V/50 Hz-Spannungsnetz. Ausgangsseitig ist der Netztransformator 2 mit einem
Gleichrichter 3 verbunden.
[0017] Der Gleichrichter 3 weist zwei Ausgänge G1 und G2 auf, wobei der Ausgang G1 gegenüber
dem Ausgang G2 höheres Potential aufweist. Zwischen die Ausgänge G1 und G2 und parallel
zum Gleichrichter 3 ist ein Kondensator C3 geschaltet.
[0018] Weiter ist zwischen die Ausgänge G1 und G2 des Gleichrichters 3 parallel zu dem Kondensator
C3 ein Paar in Reihe geschalteter elektronischer Schalter S1 und S2 geschaltet. Die
beiden elektronischen Schalter S1 und S2 sind an einem Knoten V miteinander verbunden,
so dass der Ausgang des Schalters S1 mit dem Eingang des Schalters S2 verbunden ist.
Die Schalter S 1 und S2 werden durch eine Ansteuereinheit 4 angesteuert die einen
hier nicht gezeigten Frequenzgenerator aufweist.
[0019] Von dem mit dem Anschluss G1 des Gleichrichters 3 verbundenen Eingang des Schalters
S1 führt eine Verbindungsleitung A, von dem Knoten V eine Verbindungsleitung B und
von dem mit dem Ausgang G2 des Gleichrichters 3 verbundenen Ausgang des Schalters
S2 eine Verbindungsleitung C zu den im folgenden näher beschriebenen Elektroden.
[0020] Der Block 5 in Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anordnung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Elektrodenanordnung E zur Erzeugung
einer Koronaentladung durch ihr Ersatzscbaltbild, bestehend aus der Reihenschaltung
einer Kapazität CE und eines Widerstands RE, dargestellt. Die Elektrodenanordnung
E entspricht im wesentlichen der in der DE-GM 88 07 090 beschriebenen Elektrodenanordnung,
allerdings weist bei der vorliegenden Erfindung keine der Elektroden eine dielektrische
Beschichtung auf. Eine drehbar angeordnete Walze der Elektroderlanvrdnung E weist
eine elektrisch leitfähigen Oberfläche auf, die eine erste Elektrode E1 bildet Eine
länglichen Elektrode mit einer elektrisch leitfähigen Oberfläche, welche parallel
und im Abstand zu der die Walze angeordnet ist, bildet eine zweite Elektrode E2 der
Elektrodenanordnung E. Die Elektrode E1 ist in diesem Ausführungsbeispiel über die
Verbindungsleitung B mit dem Knoten V und die zweite Elektrode E2 über die Verbindungsleitung
C mit dem Ausgang G2 des Gleichrichters verbunden. Die Elektrodenanordnung E ist somit
parallel zum elektronischen Schalter S2 geschaltet.
[0021] Um eine Koronaentladung zwischen den Elektroden E1 und E2 zu erzeugen, wird die Eingangsspannung
des Netztransformators 2 auf eine Hochspannungs-Wechselspannung transformiert, die
anschließend im Gleichrichter 3 zu einer Hochspannungs-Gleichspannung gleichgerichtet
wird, die an den Ausgängen G1 und G2 des Gleichrichters anliegt. Diese Gleichspannung
hat einen Wert von 30 kV. Durch den Kondensator C3 wird die Gleichspannung geglättet
und gesiebt.
[0022] Damit eine Koronaentladung stattfindet, muss dann zwischen den Elektroden E1 und
E2 kurzzeitig eine Spannung angelegt werden, die einen möglichst schnellen Spannungsanstieg
aufweist. Die angelegte Spannung kann deutlich höher sein als die Durchschlagspannung
bei beständigem Anliegen einer konstanten Spannung, wenn die Dauer der Spannungspulse
nur ausreichend kurz ist. Hierdurch bilden sich an der Elektrodenanordnung E Entladungskanäle
aus, sog. Streamer, bei denen noch kein Spannungsdurchschlag erfolgt. Liegt die Spannung
zu lange an der Elektrodenanordnung E an, so wandeln sich die Streamer-Entladungskanäle
in sog. Leader-Entladungskanäle um, die unmittelbar zu einem Spannungsdurchschlag
an der Elektrodenanordnung E fuhren. Ein solcher Spaanungsdurchseblag muss unbedingt
vermieden werden, um Beschädigungen der zu behandelnden Folie und der Elektrodenanordnung
E zu verhindern.
[0023] Der Spannungsanstieg und die Dauer der Spannungspulse 7 müssen also so bemessen sein,
dass sich einerseits eine Koronaentladung ausbilden kann, und dass sich andererseits
keine Leader-Entladungskänale ausbilden, die zum Spannungsdurahschlag führen würden.
Damit es beim darauf folgenden Spannungspuls nicht zu einem Spannungsdurchschlag kommt,
muss der Bereich zwischen den beiden Elektroden E1 und E2 möglichst frei von Ladungsträgern
sein. Es muss also zwischen zwei Spannungspulsen eine ausreichend lange Zeit vergehen,
in der in diesem Bereich noch vorhandene Ladungsträger verschwinden, beispielsweise
durch Rekombination. Diese Zeit hängt von einer Vielzahl von Randbedingungen ab, beispielsweise
von der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur, der Luftströmungsgeschwindigkeit der Ladungsträger
usw.
[0024] Ein mögliches Steuerverfahren für die Schalter S1 und S2 beim ersten Ausführungsbeispiel
zeigt das Spennungszeitdiagramm in Figur 2. In den beiden oberen Diagrammen sind die
Einschaltzustände der Schalter S1 und S2 über der Zeit aufgetragen, während im unteren
Diagramm der Verlauf der Spannung UE mit der Amplitude Û zwischen der Elektrode E1
und E2 dargestellt ist, wobei Ü auch deutlich höher sein kann als die Durchschlagspannung
bei beständig anliegender konstanten Spannung. Die Darstellung der Zeiten in Figur
2 erfolgt hierbei aufgrund der sehr unterschiedlichen Dauer von Spannungspulsen und
Schaltperioden nur qualitativ und nicht maßstäblich.
[0025] Vor der Koronaentladung sind die beiden Schalter S 1 und S2 beide ausgeschaltet,
also nicht leitend, so dass an der Elektrodenanordnung E keine Spannung anliegt und
keine Energie zur Elektrodenanordnung E übertragen wird.
[0026] Zu Beginn der Schaltperiode 8 (100 µs) wird für eine kurze Dauer 9 (1 µs) der Schalter
S1 angesteuert und eingeschaltet, so dass an der Elektrodenanordnung E die Hochspannungs-Gleichspannung
anliegt. Aufgrund der hohen Schaltgeschwindigkeit des Schalters S1 erfolgt der Spannungsanstieg
an der Elektrodenanordnung E sehr schnell, beispielsweise innerhalb von 100 ns. Die
Gleichspannung an der Elektrodenanordnung E darf nur so lange anliegen, dass sich
nur Streamer ausbilden und sich nicht zu Leadern fortbilden können, die einen Spannungsdurchschlag
an der Elektrodenanordnung E zur Folge hätten. Hierdurch wird also die Einschaltdauer
des Schalters S1 bestimmt.
[0027] Zum Ausschalten der Gleichspannung an der Elektrodenanordnung E wird dann der Schalter
S 1 ausgeschaltet, während gleichzeitig der Schalter S2 angesteuert und eingeschaltet
wird. Hierdurch wird die Elektrodenanordnung E von der Gleichspannung getrennt und
über den Schalter S2 kurzgeschlossen, so dass sich die in der Kapazität CE der Elektrodenanordnung
E gespeicherte elektrische Ladung über den Widerstand RE der Elektrodenanordnung und
den Schalter S2 entladen kann. Die Entladung muss so lange erfolgen, dass keine Streamer-Entladungskanäle
mehr vorhanden sind, so dass sich beim nächsten Spannungspuls nicht sofort ein Leader-Entladungskanal
ausbildet, der zum sofortigen Spannungsdurchschlag an der Elektrodenanordnung E fuhren
würde.
[0028] Für den Rest der Periodendauer 8 bleibt der Schalter S1 geöffnet, der Schalter S2
wird geschlossen, kann aber auch wieder geöffnet werden. Vorteilhafterweise bleibt
der Schalter S2 so lange geschlossen, bis sich die Elektrodenanordnung E vollständig
entladen hat. Die Schaltperiode 8 ist nun beendet. Zur Erzeugung der Koronaentladung
der nächsten Periode wird dann wieder der Schalter S 1 geschlossen, während gleichzeitig
S2 geöffnet wird, um einen Kurzschluss der Gleichspannungsquelle 3 zu vermeiden.
[0029] Wird in Figur 1 der Schaltungsblock 6 statt 5 verwendet, so ergibt sich ein zweites
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung. Schaltungsblock 6 enthält wieder
die bereits in Schaltungsblock 5 erläuterte Elektrodenanordnung E. Die erste Elektrode
E1 ist wieder über die Verbindungsleitung B mit dem Knoten V verbunden, während die
zweite Elektrode E2 über einen Kondensator C1 und die Verbindungsleitung A mit dem
ersten Ausgang G1 bzw. über einen Kondensator C2 und die Verbindungsleitung C mit
dem zweiten Ausgang G2 des Gleichrichters 3 verbunden ist
[0030] Durch die beiden Kondensatoren C1 und C2, die möglichst identische Werte aufweisen
sollten, wird die Hochspannungs-Gleichspannung an den Ausgängen G1 und G2 des Gleichrichters
3 halbiert, so dass zwischen den Elektroden E1 und E2 der Elektrodenanordnung E jeweils
maximal die halbe Hochspannungs-Gleichspannung anliegt, in diesem Fall ist die Amplitude
von UE also Û/2 = ±15 kV.
[0031] Die Spannungspulse 7 zur Erzeugung der Koronaentladung werden bei diesem Ausführungsbeispiel
durch kurzzeitiges gegenphasiges Ansteuern der Schalter S1 und S2 erzeugt, wie im
Spannungszeitdiagramm der Figur 3 dargestellt.
[0032] Ist der Schalter S1 leitend, so liegt Kondensator C1 an der Elektrodenanordnung E,
so dass eine positive Gleichspannung anliegt. Nach der kurzen. Zeitdauer 11 wird der
Schalter S1 dann ausgeschaltet, so dass an der Elektrodenanordnung E keine Spannung
anliegt. Nach der Hälfte der Periodendauer 8, gemessen vom Beginn des positiven Spannungspulses
7, wird dann der Schalter S2 für eine kurze Zeitdauer 11 eingeschaltet, so dass der
Kondensator C2 parallel zur Elektrodenanordnung E geschaltet wird und hierdurch ein
entgegen gesetzter, also negativer Spannungspuls an der Elektrodenanordnung E anliegt.
[0033] Auch hier ist wichtig, dass die Dauer 11 der Spannungspulse 7 so bemessen ist, dass
einerseits ein ausreichend schneller Spannungsanstieg der Eiektrodenanoidnung E sichergestellt
ist, um eine Koronaentladung zu erreichen, und dass sich andererseits keine Leader
ausbilden, die zu einem Durchschlag führen würden. Die Entladedauer zwischen zwei
Spannungspulsen 7 bemisst sich ebenfalls wie oben beschrieben.
[0034] Durch die ständig abwechselnde Polarität der an der Elektrodenanordnung E angelegten
Gleichspannung wird verhiudert, dass sich eine zu bearbeitende Folie aufgrund einer
stets wiederkehrenden gleichpoligen Ladespannung auf eine Polarität auflädt, wodurch
nach dem Aufwickeln der Folie letztendlich ein aufgeladener Wickelkondensator entstünde.
[0035] Um die Spannungspulse 7 mit Frequenzen bis zu 20 kHz schalten zu können, werden für
die Schalter S1 und S2 Transistoren, IGBTs oder MOSFETs eingesetzt. Aufgrund des betragsmäßig
hohen Spannungswerts der Hocbspanaungs-Gleichspannung von bis zu 30 kV sind die Schalter
S1 und S2 aus einer Vielzahl von in Reihe geschalteten, kaskadierend zusammengesetzten
Schaltelementen gebildet, beispielsweise Transistoren, IGBTs, oder MOSFETs, die dann
von der Ansteuereinheit 4 entsprechend gleichmäßig angesteuert werden müssen.
[0036] Die Ansteuereinheit 4 weist einen Frequenzgenerator auf. Bei der Ansteuereinheit
4 kann es sich um eine eigene Ansteuer- oder Treiberschaltung, aber auch um einen
Mikrorechner oder einen Steuerrechner handeln, der weitere Aufgaben wahrnimmt.
[0037] Die erfindungsgemäBe Anordnung weißt den besonderen Vorteil auf, dass nur soviel
Energie an die Elektrodenanordnung übertragen werden muss, wie zur Erzeugung der Koronaentladung
notwendig ist. Somit kann der Energieverlust und die Wärmeerzeugung an der Elektrodenanordnung
E optimiert werden.
[0038] Ebenso ermöglicht es die Anordnung, Spannungspulse sehr kurzer Dauer mit schnellem
Spannungsanstieg bei gleichzeitig kurzer Schaltperiode, also hoher Schaltfrequenz,
zu erzeugen.
[0039] Weiter stellt die Anordnung nach der Erfindung sicher, dass keine unkontrollierten
Durchschläge zwischen den Elektroden auftreten, die die vorzubehandelnde Folie beschädigen
würden. Deshalb können die nach dem Stand der Technik benötigten dielektrischen Beschichtungen
auf den Elektroden bei der erfindungsgemäßen Anordnung weggelassen werden. Aber auch
bei Elektrodenanordnungen mit dielektrischen Beschichtungen wird durch die Erfindung
eine Verbesserung der Behandlung der Folien erreicht.
[0040] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 kommt als weiterer Vorteil hinzu, dass sich
aufgrund der ständig wechselnden Polarität der an der Elektrodenanordnung E angelegten
Gleichspannung die zu bearbeitende Folie nicht auf eine Polarität suflädt, so dass
sich die Folie nach dem Aufwickeln leicht weiterverarbeiten lässt.
1. Anordnung zur Erzeugung einer Koronaentladung zwischen einer ersten (E1) und einer
zweiten Elektrode (E2), welche mit einer hochfrequenben Hochspannung beaufschlagt
werden, gekennzeichnet durch eine Gleichspannungsquelle (1), zwischen deren Ausgängen (G1,G2) zwei in Reihe geschaltete
elektronische Schalter (S1, S2) angeordnet sind, die erste Elektrode (E1) an die Verbindung
(V) der beiden Schalter (S1, S2) und die zweite Elektrode (E2) an einen Ausgang (G1)
der Gleichspannungsquelle (1) angeschlossen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Elektrode (E2) auch an den anderen Ausgang (G2) der Gleichspannungsquelle
(1) angeschlossen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der zweiten Elektrode (E2) und jedem Ausgang (G1, G2) der Gleichspannungsquelle
(1) jeweils ein Kondensator (C1, C2) angeordnet ist.
4. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleichspannungsquelle (1) einen Netztransformator (2) und einen nachgeschalteten
Gleichrichter (3) aufweist und das parallel zu ihren Ausgängen (G1, G2) ein Kondensator
(C3) geschaltet ist.
5. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ansteuereinheit (4) zur Ansteuerung der elektronischen Schalter (S1, S2) einen
Frequenzgenerator beinhaltet.
6. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder elektronische Schalter (S1, S2) eine Vielzahl in Reihe geschalteter Schaltelemente
aufweist.
7. Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Elektroden (E1, E2) leitfähige Oberflächen und keine dielektrische Beschichtung
aufweisen.
8. Verfahren zur Erzeugung einer Koronaentladung zwischen zwei Elektroden unter Verwendung
einer Anordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Schalter (S1, S2) so angesteuert werden, dass an den Elektroden
(E1, E2) im Verhältnis zur Periodendauer (8) kurze Spannungspulse (7) anliegen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungsanstieg du/dt an den Anstiegsflanken der Spannungspulse (7) mit einem
Wert von mindestens 100 kV/µs erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalter (S1, S2) gegenphasig angesteuert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Elektroden (E1, E2) angelegten Spannungspulse (7) gleiche Polarität aufweisen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spannungsamplitude (Û) der Spannungspulse (7) einen Wert von mindestens 20 kV
aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Elektroden (E1, E2) angelegten Spannungspulse (7) abwechselnde Polarität
aufweisen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsamplitude (Û) der Spannungspulse (7) einen Wert von mindestens 10 kV
aufweist.