[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems
mit mindestens einem Steuergerät und mit mehreren an das Steuergerät angeschlossenen
Betriebsgeräten, die jeweils zum Betrieb mindestens eines Leuchtmittels vorgesehen
sind. Außerdem betrifft die Erfindung ein Inbetriebnahmegerät.
[0002] In der Gebäudetechnik wird die konventionelle Anschlusstechnik von Leuchtmitteln
zusehends durch elektronische Beleuchtungssysteme, die einen Datenbus enthalten oder/und
an einen Datenbus angeschlossen werden können, ersetzt. Derartige Beleuchtungssysteme
enthalten mindestens ein Steuergerät, an das mehrere Betriebsgeräte, insbesondere
in Form elektronischer Vorschaltgeräte (= EVG), angeschlossen werden können. Diese
Betriebsgeräte sind ihrerseits mit den eigentlichen Leuchtmitteln verbunden und dienen
zu deren Ansteuerung. Beispielsweise kann ein solches Beleuchtungssystem nach der
DALI (= Digital Addressable Lighting Interface)-Norm arbeiten.
[0003] Insbesondere wenn das Beleuchtungssystem für ein größeres Gebäude, wie z. B. ein
Bürogebäude, ausgelegt ist, ist seine Inbetriebnahme mit einem gewissen Aufwand verbunden.
Für jedes Betriebsgerät und/oder jedes daran angeschlossene Leuchtmittel ist eine
eindeutige Adressierung und eine Kanalzuordnung vorzunehmen, die im jeweiligen Betriebsgerät
und im Steuergerät als Inbetriebnahmedaten gespeichert werden. Um eine korrekte Identifizierung
und auch Zuordnung der einzelnen Leuchtmittel zu gewährleisten, kann es in diesem
Zusammenhang erforderlich werden, dass der Inbetriebnahme-Installateur jedes Leuchtmittel
einzeln einschalten, seine genaue Position innerhalb des Gebäudes ausfindig machen
und im Steuergerät vermerken muss. Dieser Vorgang ist zeitaufwendig und führt außerdem
dazu, dass das Beleuchtungssystem währenddessen nicht betrieben werden kann.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren der eingangs bezeichneten
Art anzugeben, dass bei einer nachträglichen Änderung des Beleuchtungssystems eine
möglichst schnelle erneute Inbetriebnahme ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1.
Bei dem eingangs bezeichneten Verfahren handelt es sich um ein solches, bei dem
a) das Steuergerät an ein Inbetriebnahmegerät angeschlossen wird,
b) jedem Betriebsgerät eine Adressierung und ein Kanal zugeordnet wird und diese Adress-/Kanal-Zuordnungen
als Inbetriebnahmedaten im Steuergerät gespeichert werden, sowie
c) die Inbetriebnahmedaten aus dem Steuergerät in das Inbetriebnahmegerät zurückgelesen
und dort in einer Datenbank gespeichert werden.
[0006] Aufgrund des Zurücklesens und der Speicherung in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts
wird sichergestellt, dass die Inbetriebnahmedaten nicht verloren gehen. Insbesondere
kann dann bei einer zu einem späteren Zeitpunkt erfolgenden erneuten Inbetriebnahme
auf die gespeicherten Inbetriebnahmedaten zurückgegriffen werden. Dies wäre beispielsweise
nicht möglich, wenn die Inbetriebnahmedaten ausschließlich in dem Steuergerät des
Beleuchtungssystems hinterlegt wären und keine Zurückspeicherung in das Inbetriebnahmegerät
erfolgen würde. Bei einem Austausch des Steuergeräts, beispielsweise aufgrund eines
technischen Defekts, oder auch beim Einspielen einer neuen Applikations-Software in
das Steuergerät wären die im Steuergerät gespeicherten Inbetriebnahmedaten nicht mehr
verfügbar und ohne die in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts gesicherten Inbetriebnahmedaten
müsste eine zeitaufwendige Neu-Inbetriebnahme des kompletten Beleuchtungssystems,
insbesondere mit der aufwendigen Adressierungs- und Kanal-Zuordnung jedes einzelnen
Betriebsgeräts, vorgenommen werden. Dies erübrigt sich im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren, da hier auf die in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts gesicherten Inbetriebnahmedaten
zurückgegriffen werden kann. Dadurch reduziert sich der Zeitbedarf für eine erneute
Inbetriebnahme erheblich.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
[0008] Bei einer Variante sind das Steuergerät und das Inbetriebnahmegerät mittels eines
Datenbussystems miteinander verbunden. Das Inbetriebnahmegerät kann dann auch zur
Inbetriebnahme weiterer an das Datenbussystem angeschlossenen Bus-Betriebsgeräte verwendet
werden.
[0009] Vorzugsweise ist das Steuergerät an mindestens ein Schaltmittel angeschlossen - direkt
oder auch mittels eines Datenbussystems. Es werden Schaltmittel-Zuordnungen zwischen
dem mindestens einen Schaltmittel und den Betriebsgeräten vorgenommen und als Inbetriebnahmedaten
im Steuergerät gespeichert.
[0010] Weiterhin kann das Steuergerät an mindestens einen Sensor angeschlossen sein - ebenfalls
direkt oder mittels eines Datenbussystems. Der Sensor ist insbesondere zur Erfassung
von Licht und/oder einer Personenanwesenheit ausgebildet. Es werden Sensor-Zuordnungen
zwischen dem mindestens einen Sensor und den Betriebsgeräten vorgenommen und als Inbetriebnahmedaten
im Steuergerät gespeichert.
[0011] Insbesondere können Einstell-Parameter der Leuchtmittel für verschiedene Beleuchtungssituationen
oder
- szenarien als Inbetriebnahmedaten im Steuergerät gespeichert werden. Das Beleuchtungssystem
lässt sich dann besonders effizient einsetzen.
[0012] Günstig ist eine weitere Ausgestaltung, die bei einer nachträglichen Änderung des
Beleuchtungssystems, insbesondere bei einem Austausch des Steuergeräts, bei einem
Austausch eines der Betriebsgeräte, beim Einspielen einer neuen Applikations-Software
in das Steuergerät oder bei einer Änderung der Projektierung, ein Auslesen zumindest
eines Teil der in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts gespeicherten Inbetriebnahmedaten
vorsieht. Die ausgelesenen Inbetriebnahmedaten werden dann für eine erneute Inbetriebnahme
verwendet. Dadurch lässt sich der Zeitbedarf für die erneute Inbetriebnahme erheblich
verkürzen.
[0013] Vorteilhafterweise werden die im Zusammenhang mit der erneuten Inbetriebnahme im
Steuergerät gespeicherten aktualisierten Inbetriebnahmedaten in das Inbetriebnahmegerät
zurückgelesen und dort in der Datenbank gespeichert werden.
[0014] Das Zurücklesen und die Datenbank-Speicherung der Inbetriebnahmedaten kann im Wesentlichen
unmittelbar nach ihrer Speicherung im Steuergerät oder auch erst vor einer erneuten
Inbetriebnahme, insbesondere bei einer nachträglichen Änderung des Beleuchtungssystems,
erfolgen, wobei die zuerst genannte Möglichkeit einen besseren Schutz gegenüber einem
Datenverlust bietet.
[0015] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Inbetriebnahmegerät zur Durchführung
des eingangs bezeichneten Verfahrens anzugeben, wobei das Inbetriebnahmegerät bei
einer nachträglichen Änderung des Beleuchtungssystems eine möglichst schnelle erneute
Inbetriebnahme ermöglichen soll.
[0016] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Inbetriebnahmegerät entsprechend den Merkmalen
des Patentanspruchs 10 angegeben. Das Inbetriebnahme enthält mindestens eine Datenbank
zur Speicherung von aus dem Steuergerät zurückgelesenen Inbetriebnahmedaten. Dadurch
werden die Inbetriebnahmedaten vor einem Verlust gesichert. Sie stehen dann außerdem
für eine gegebenenfalls erforderliche erneute Inbetriebnahme zu einem späteren Zeitpunkt
zur Verfügung, wodurch sich deren Zeitbedarf erheblich reduziert.
[0017] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- FIG 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems, das mittels eines übergeordneten
Datenbusses an ein Inbetriebnahmegerät angeschlossen ist, und
- FIG 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems, das direkt an ein Inbetriebnahmegerät
angeschlossen ist.
[0018] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren 1 bis 2 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0019] In FIG 1 ist ein Beleuchtungssystem 1 gezeigt, das mittels eines übergeordneten Datenbusses
2 in ein Gebäudemanagementsystem 3 eingebunden ist. Bei dem Datenbus 2 kann es sich
beispielsweise um einen EIB (= Europäischer Installations-Bus)- oder um einen LON
(= Local Operating Network)-Bus handeln.
[0020] Außer dem Beleuchtungssystem 1 sind weitere Komponenten an den Datenbus 2 angeschlossen.
Beispielhaft sind in FIG 1 zwei nicht näher spezifizierte Bus-Betriebsgeräte 4 und
5, ein Sensor 6 und ein Schaltmittel 7 wiedergegeben. Der Sensor 6 kann grundsätzlich
zur Erfassung einer beliebigen Messgröße ausgebildet sein. Insbesondere erfasst er
jedoch eine Helligkeit, eine Personen-Anwesenheit oder eine Bewegung. Er kann auch
zur Detektion von Funk- oder Infrarot-Strahlung ausgelegt sein. Bei dem Schaltmittel
7 kann es sich um einen einfachen Ein-/Ausschalter, einen Dimmer, einen Tastschalter
oder auch um ein aufwendigeres Schaltgerät, das insbesondere auch mittels einer Funk-
oder Infrarotstrahlung ferngesteuert ist, handeln.
[0021] Weiterhin ist ein Inbetriebnahmegerät 8 mit einem Speicher 9 mittels eines Bus-Interfaces
10 an den Datenbus 2 angeschlossen. Diese Verbindung ist lösbar ausgeführt. Sie kann
nur temporär bestehen, insbesondere während der Inbetriebnahme des Beleuchtungssystems
1 oder auch des kompletten Gebäudemanagementsystems 3. Das Bus-Interfac 10 und das
Inbetriebnahmegerät 8 können entweder, wie in FIG 1 dargestellt, als zwei gesonderte
Einheiten oder als kombinierte Einheit ausgebildet sein.
[0022] Das Beleuchtungssystem 1 beinhaltet als zentrale Komponente ein Steuergerät 11 mit
einem Speicher 12, an das mehrere Betriebsgeräte 13, 14 und 15, zwei Sensoren 16 und
17 sowie zwei Schaltmittel 18 und 19 angeschlossen sind. Dabei ist die Verbindung
zwischen dem Sensor 17 und dem Schaltmittel 19 einerseits und dem Steuergerät 11 andererseits
jeweils drahtgebunden ausgeführt, wohingegen die Verbindung zwischen dem Sensor 16
und dem Schaltmittel 18 einerseits und dem Steuergerät 11 andererseits drahtlos, also
beispielsweise mittels einer Funk- oder einer Infrarot-Verbindung, realisiert ist.
Die Sensoren 16 und 17 können die gleichen Funktionalitäten aufweisen, wie der Sensor
6. Ebenso gelten die im Zusammenhang mit dem Schaltmittel 7 getroffenen Aussagen analog
für die Schaltmittel 18 und 19.
[0023] Die Betriebsgeräte 13 bis 15 sind als elektronische Vorschaltgeräte (= EVG) ausgebildet,
an die jeweils mindestens ein Leuchtmittel 20, 21, 22, 23, 24 und 25 angeschlossen
ist. Die Leuchtmittel 20 bis 25 sind im Ausführungsbeispiel einfache Glühlampen. Grundsätzlich
ist jedoch jede beliebige Form an Leuchtmitteln denkbar, beispielsweise auch Leuchtdioden
(LED), Leuchtstoffröhren oder Halogen-Lampen. Darüber hinaus können die Leuchtmittel
20 bis 25 neben dem eigentlichen leuchtenden Element auch weitere elektrische oder
elektronische Komponenten umfassen. Je nach Ausgestaltung der Leuchtmittel 20 bis
25 können auch die Betriebsgeräte 13 bis 15 eine daran angepasste Ausgestaltung aufweisen.
Beispielsweise können sie zumindest Untereinheiten in Form eines Transformaters, eines
Dimmers, eines Notstrommoduls oder auch eines Umsetzers auf die konventionelle 1 bis
10 Volt-Schnittstelle enthalten.
[0024] Das im Ausführungsbeispiel gezeigte Beleuchtungssystem 1 ist nach dem DALI (= Digital
Addressable Lighting Interface)-Standard ausgebildet. Im Zusammenhang mit diesem Standard
werden die Betriebsgeräte 13 bis 15 auch als DALI-Aktoren bezeichnet. Außer der gemäß
diesem Standard vorgesehenen Steuerungsfunktion der Betriebsgeräte 13 bis 15 bietet
das Steuergerät 11 auch eine Kopplungsfunktion zu dem Datenbus 2. Es handelt sich
also um ein Gateway.
[0025] In FIG 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems 26 dargestellt.
Im Unterschied zum Beleuchtungssystem 1 sind beim Beleuchtungssystem 26 ein Steuergerät
27 und ein Inbetriebnahmegerät 28 nicht mittels eines Datenbusses, sondern direkt
miteinander verbunden. Auch diese Verbindung ist lösbar ausgelegt.
[0026] Im Folgenden wird die Inbetriebnahme der Beleuchtungssysteme 1 und 26 mittels der
Inbetriebnahmegeräte 8 bzw. 28 näher beschrieben.
[0027] Während der Inbetriebnahme wird jedem Betriebsgerät 13 bis 15 und jedem zugeordneten
Leuchtmittel 20 bis 25 eine eindeutige Adressierung und ein Kanal zugeordnet. Diese
Zuordnungen werden in den jeweiligen Betriebsgeräten 13 bis 15 und auch im Speicher
12 des Steuergeräts 11 oder 27 hinterlegt. Angestoßen durch das Inbetriebnahmegerät
8 oder 28 fordert das Steuergerät 11 bzw. 27 die Betriebsgeräte 13 bis 15 auf, sich
selbst über einen nicht näher gezeigten Zufallszahlengenerator eine eindeutige Adresse
zu erzeugen. Diese Adressen werden dem Steuergerät 11 oder 27 zurückgemeldet und dort
gespeichert. Danach werden die jeweiligen Betriebsgeräte 13 bis 15 und die zugehörigen
Leuchtmittel 20 bis 25 identifiziert. Dazu werden die Betriebsgeräte 13 bis 15 von
dem Steuergerät 11 oder 27 aufgefordert, die an das jeweilige Betriebsgerät 13 bis
15 angeschlossenen Leuchtmittel 20 bis 25 einzuschalten, insbesondere blinken zu lassen.
Der Inbetriebnahme-Installateur macht danach die blinkenden Leuchtmittel 20 bis 25
im Gebäude ausfindig und weist ihnen sowie dem zugehörigen der Betriebsgeräte 13 bis
15 im Steuergerät 11 oder 27 einen Kanal zu. Dieser Vorgang wird für jedes der Leuchtmittel
20 bis 25 oder zumindest für jedes der Betriebsgeräte 13 bis 15 einzeln durchgeführt.
Die eindeutigen Adress- und Kanal-Zuordnungen werden im Steuergerät 11 oder 27 gespeichert.
[0028] Auch für die direkt angeschlossenen Sensoren 16 und 17 sowie die ebenfalls direkt
angeschlossenen Schaltmittel 18 und 19 werden Zuordnungen vorgenommen und als Inbetriebnahmedaten
im Steuergerät 11 oder 27 gespeichert. Gleiches gilt im ersten Ausführungsbeispiel
für den Sensor 6 und für das Schaltmittel 7, die mittels des Datenbusses 2 an das
Steuergerät 11 angeschlossen sind.
[0029] Außerdem werden verschiedene Beleuchtungssituationen, die beispielsweise von der
erfassten Helligkeit, von den im jeweiligen Raum anwesenden Personen und von den Schaltpositionen
der Schaltmittel 7, 18 und 19 abhängen, als Inbetriebnahmedaten im Steuergerät 11
oder 27 gespeichert. Das Beleuchtungssystem 1 oder 26 lässt sich dann später entsprechend
dieser vordefinierten Beleuchtungsszenarien betreiben. Die Beleuchtung erfolgt dann
weitgehend automatisch entsprechend dem aktuellen Tageslicht und den aktuellen Beleuchtungsanforderungen,
die sehr stark variieren können. So kann der Grad der Beleuchtung danach ausgerichtet
werden, ob überhaupt Personen im Raum anwesend sind oder ob beispielsweise eine Diskussionsrunde,
ein Plenar-Vortrag, eine Dia-Präsentation oder eine Computer-Schulung in dem betreffenden
Raum stattfindet.
[0030] Das bei der Inbetriebnahme eingesetzte Inbetriebnahmegerät 8 oder 28, bei dem es
sich insbesondere um einen Labtop handeln kann, ist meistens nicht identisch mit dem
Rechner, mittels dessen die vorbereitende Projektierung des Beleuchtungssystems 1
oder 26 vorgenommen wird. Deshalb sind gewisse Informationen, die erst im Laufe der
Inbetriebnahme generiert werden, wie z. B. die vorstehend beschriebene Adress- und
Kanal-Zuordnung, oder auch solche, die sich aufgrund von Abweichungen von der ursprünglichen
Projektierung ergeben, nicht in dem zur Projektierung eingesetzten Rechner gespeichert.
Um einen Verlust dieser wichtigen Informationen zu verhindern, werden sämtliche Inbetriebnahmedaten,
die während der Inbetriebnahme im Steuergerät 11 oder 27 gespeichert werden, anschließend
in das Inbetriebnahmegerät 8 oder 28 zurückgelesen und dort in einer Datenbank des
Speichers 9 gesichert. Bei Bedarf kann diese Datenbank an den Rechner, mit dem die
Projektierung vorgenommen worden ist, übertragen werden. Aufgrund der Sicherung in
der Datenbank stehen die Inbetriebnahmedaten für eine Verwendung zu einem späteren
Zeitpunkt zur Verfügung.
[0031] Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Änderung an dem Beleuchtungssystem
1 oder 26 vorgenommen werden soll und eine erneute (Teil-) Inbetriebnahme notwendig
wird. Die Änderung des Beleuchtungssystems 1 oder 26 kann dabei im Austausch eines
der Betriebsgeräte 13 bis 15, im Austausch des Steuergeräts 11 oder 27 oder in einem
Einspielen einer aktualisierten Applikations-Software in das Steuergerät 11 oder 27
bestehen. Bei diesen Aktionen können die im Steuergerät 11 oder 27 gespeicherten Inbetriebnahmedaten
ganz oder teilweise überschrieben werden und damit verloren gehen, wenn sie nicht
in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts 8 oder 28 gesichert worden wären. In diesem
Fall müsste eine vollständige Neu-Inbetriebnahme des kompletten Beleuchtungssystems
1 oder 26 vorgenommen werden. Dies wäre mit einem erheblichen Zeitaufwand und auch
mit einer längeren Abschaltung des Beleuchtungssystems 1 oder 26 verbunden. Insbesondere
letzteres ist bei etlichen Anwendungen, wie beispielsweise in Großraumbüros oder öffentlichen
Gebäuden, zumindest (kosten-) aufwendig, wenn nicht sogar unzulässig.
[0032] Der mögliche Rückgriff auf die in der Datenbank des Inbetriebnahmegeräts 8 oder 28
gespeicherten Inbetriebnahmedaten erübrigt eine derartig aufwendige komplette Neu-Inbetriebnahme.
Stattdessen ist nur der jeweils betroffene, das heißt der zu ändernde Teil des Beleuchtungssystems
1 oder 26 neu in Betrieb zu setzen. Ansonsten werden die gespeicherten früheren Inbetriebnahmedaten
übernommen. Der Zeit- und Kosten-Bedarf einer derartigen erneuten Inbetriebnahme reduziert
sich dadurch erheblich. Auch nach der erneuten Inbetriebnahme werden die dann im Steuergerät
11 oder 27 vorliegenden aktualisierten Inbetriebnahmedaten in das Inbetriebnahmegerät
8 oder 28 zurückgelesen und dort in der Datenbank gespeichert. Die Datenbank enthält
dann eine Historie der Inbetriebnahmedaten.
[0033] Das Zurücklesen der Inbetriebnahmedaten in das Inbetriebnahmegerät 8 oder 28 kann
entweder unmittelbar während oder nach der Inbetriebnahme oder auch erst kurz vor
einer erneuten Inbetriebnahme erfolgen, wobei die erste Variante eine größere Sicherheit
gegenüber einem Datenverlust bietet.
1. Verfahren zur Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems (1; 26) mit mindestens einem
Steuergerät (11; 27) und mit mehreren an das Steuergerät (11; 27) angeschlossenen
Betriebsgeräten (13, 14, 15), die jeweils zum Betrieb mindestens eines Leuchtmittels
(20, 21, 22, 23, 24, 25) vorgesehen sind, wobei
a) das Steuergerät (11; 27) an ein Inbetriebnahmegerät (8; 28) angeschlossen wird,
b) jedem Betriebsgerät (13, 14, 15) eine Adressierung und ein Kanal des Steuergeräts
(11; 27) zugeordnet wird und diese Adress-/Kanal-Zuordnungen als Inbetriebnahmedaten
im Steuergerät (11; 27) gespeichert werden,
c) die Inbetriebnahmedaten aus dem Steuergerät (11; 27) in das Inbetriebnahmegerät
(8; 28) zurückgelesen und dort in einer Datenbank gespeichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (11) mittels eines Datenbussystems (2) an das Inbetriebnahmegerät
(8) angeschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (11; 27) an mindestens ein Schaltmittel (7, 18, 19) angeschlossen
ist, und Schaltmittel-Zuordnungen zwischen dem mindestens einen Schaltmittel (7, 18,
19) und den Betriebsgeräten (13, 14, 15) vorgenommen werden und auch diese Schaltmittel-Zuordnungen
als Inbetriebnahmedaten im Steuergerät (11; 27) gespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (11; 27) an mindestens einen Sensor (6, 16, 17) insbesondere zur
Erfassung von Licht und/oder einer Personenanwesenheit angeschlossen ist, und Sensor-Zuordnungen
zwischen dem mindestens einen Sensor (6, 16, 17) und den Betriebsgeräten (13, 14,
15) vorgenommen werden und auch diese Sensor-Zuordnungen als Inbetriebnahmedaten im
Steuergerät (11; 27) gespeichert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Einstell-Parameter der Leuchtmittel (20, 21, 22, 23, 24, 25) für verschiedene Beleuchtungssituationen
als Inbetriebnahmedaten im Steuergerät (11; 27) gespeichert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer nachträglichen Änderung des Beleuchtungssystems (1; 26), insbesondere bei
einem Austausch des Steuergeräts (11; 27), bei einem Austausch eines der Betriebsgeräte
(13, 14, 15), beim Einspielen einer neuen Applikations-Software in das Steuergerät
(11; 27) oder bei einer Änderung der Projektierung, zumindest ein Teil der in der
Datenbank des Inbetriebnahmegeräts (8; 28) gespeicherten Inbetriebnahmedaten ausgelesen
und für eine erneute Inbetriebnahme verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die im Zusammenhang mit der erneuten Inbetriebnahme im Steuergerät (11; 27) gespeicherten
aktualisierten Inbetriebnahmedaten in das Inbetriebnahmegerät (8; 28) zurückgelesen
und dort in der Datenbank gespeichert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inbetriebnahmedaten im Wesentlichen unmittelbar nach ihrer Speicherung im Steuergerät
(11; 27) in das Inbetriebnahmegerät (8; 28) zurückgelesen und dort in der Datenbank
gespeichert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inbetriebnahmedaten erst vor einer erneuten Inbetriebnahme, insbesondere bei
einer nachträglichen Änderung des Beleuchtungssystems (1; 26), in das Inbetriebnahmegerät
(8; 28) zurückgelesen und dort in der Datenbank gespeichert werden.
10. Inbetriebnahmegerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, also zur Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems (1; 26) mit mindestens
einem Steuergerät (11; 27) und mit mehreren an das Steuergerät (11; 27) angeschlossenen
Betriebsgeräten (13, 14, 15), die jeweils zum Betrieb mindestens eines Leuchtmittels
(20, 21, 22, 23, 24, 25) vorgesehen sind, umfassend mindestens eine Datenbank zur
Speicherung von aus dem Steuergerät (11; 27) zurückgelesenen Inbetriebnahmedaten.