(19)
(11) EP 1 626 376 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.02.2006  Patentblatt  2006/07

(21) Anmeldenummer: 05107210.6

(22) Anmeldetag:  04.08.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07F 9/10(2006.01)
G07C 9/00(2006.01)
G07F 17/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.08.2004 DE 102004039557

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Aubrey, Kenneth
    80335, München (DE)
  • Braukmann, Erwin
    82515, Wolfratshausen (DE)

   


(54) Verkaufsautomat, insbesondere Parkscheinautomat


(57) Die Erfindung betrifft einen Verkaufsautomaten, insbesondere Parkscheinautomaten (1), mit einem Innenaufbau (2), in welchem eine Kasse (3) zur Aufnahme von Münz- und/oder Papiergeld angeordnet ist, einem den Innenaufbau (2) umschließenden Gehäuse (6) und einem Schließsystem zum Schutz der Kasse (3) vor unbefugtem Zugriff. Indem das Gehäuse (6) im Wesentlichen geschlossen ausgebildet ist, und das Schließsystem ein tragbares Handgerät (11) mit einer Sendeeinheit (9) und eine im Gehäuse (6) angeordnete Verriegelungseinrichtung (7) mit Empfangseinheit (10) aufweist, wobei das Schließsystem durch Wechselwirkung der Sendeeinheit (9) mit der Empfangseinheit (10) betätigbar ist, ist dieser sicherer gegen einen unbefugten Zugriff auf die Kasse.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Verkaufsautomaten, insbesondere Parkscheinautomaten, mit einem Innenaufbau, in welchem eine Kasse zur Aufnahme von Münz- und/oder Papiergeld angeordnet ist, einem den Innenaufbau umschließenden Gehäuse und einem Schließsystem zum Schutz der Kasse vor unbefugtem Zugriff.

[0002] Beim Betrieb derartiger Verkaufsautomaten sammelt sich in der Kasse ein bis zum nächsten Leerungsgang steigender Betrag an Bargeld an, der vor Diebstahl zu schützen ist. Dies trifft gleichermaßen für Parkscheinautomaten, aber auch für Fahrkarten-, Zigaretten- sowie Warenautomaten zu, bei welchen beträchtliche Anstrengungen zum Schutz des Verkaufsautomaten gegen Vandalismus, Einbruch bzw. Diebstahl der Kasse, unternommen werden.

[0003] Aus der DE-Druckschrift "SITRAFFIC SITY 5 Der neue Parkscheinautomat" Ausgabe 003, Bestell-Nr. E10003-A800-W19, herausgegeben von Siemens AG am 02.05.2002, ist es bekannt, ein nahezu fugenfrei verarbeitetes, glattflächiges Gehäuse aus einem umlaufenden Edelstahlmantel vorzusehen, um keine Angriffsfläche für Zerstörungswut zu bieten. Dennoch enthalten derartige Verkaufsautomaten Türen, Klappen oder Schubladen für eine Kassenentnahme zum Entleeren oder Austauschen gegen eine leere Kasse. Derart sensible Teile sind mit Zylinderschlössern abgeriegelt, wobei eine Doppelschließung durch mechanische und/oder elektromechanische Schließsysteme bekannt ist.

[0004] Aus der Patentschrift DE 101 04 122 C2 ist beispielsweise ein Gehäuse mit einer Tür oder Klappe zum Verschließen einer Gehäuseöffnung bekannt, die einen Verriegelungsmechanismus mit mindestens einer in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Verrieglungsstange und einem mit dieser in Wirkverbindung stehenden Schloss aufweist. Dabei ist quer zur Verschieberichtung der Verriegelungsstange jeweils eine ihr zugeordnete und von ihr in Verschieberichtung auslenkbare Verriegelungsleiste angeordnet, die im verriegelten Zustand einen an die Gehäuseöffnung grenzenden Behälterrand oder mindestens einen Verriegelungsvorsprung hintergreift.

[0005] Ferner offenbart die Gebrauchsmusterschrift DE 201 17 800 U1 einen Verschluss für Türen oder Schubladen von Schränken, Verkaufsautomaten oder dergleichen mit einem Riegelelement und einem Schlüssel. Der Schlüssel weist einen Transponder auf, welcher nach Empfang eines von einer Antenne des Verschlusses abgegebenen Anregungssignals an die Antenne eine Kennung zurückgibt, die von einer elektronischen Steuereinrichtung des Verschlusses auf eine Schließberechtigung des Schlüssels überprüfbar ist. Das Riegelelement weist einen verzahnten Abschnitt auf, in dessen Zähne die Zähne eines von einem Antriebsmotor antreibbaren Zahnrades eingreifen, wobei der Antriebsmotor von der elektronischen Steuerung zur Drehung in beiden Drehrichtungen ansteuerbar ist.

[0006] Nachteilig an den bekannten Verkaufsautomaten sind Türen, Klappen, Schubladen und der gleichen Öffnungen im Gehäuse, durch die Zugriff auf die Kasse genommen wird, die aber trotz Schließsystemen stets Ansatzpunkte für Aufbruchversuche zum unbefugten Zugriff auf die Kasse darstellen. Ein weiterer Nachteil bekannter elektronischer Automatenverschlüsse ist das Erfordernis einer internen Energieversorgung für das Schließsystem, bei deren Ausfall eine aufwendige Notöffnung des Verkaufsautomaten erfolgen muss und außerdem ein Risiko für einen gewaltsamen Eingriff herrscht.

[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verkaufsautomaten der eingangs genannten Art bereitzustellen, der sicherer gegen einen unbefugten Zugriff auf die Kasse ist.

[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen gattungsgemäßen Verkaufsautomaten, bei dem das Gehäuse im Wesentlichen geschlossen ausgebildet ist und bei dem das Schließsystem ein tragbares Handgerät mit einer Sendeeinheit und eine im Gehäuse angeordnete Verriegelungseinrichtung mit Empfangseinheit aufweist, wobei das Schließsystem durch Wechselwirkung der Sendeeinheit mit der Empfangseinheit betätigbar ist. Zum einen ist also das Gehäuse als nach unten offene Haube ohne eine Entnahmeöffnung für die Kasse ausgebildet, die lediglich Schlitze für den Geldeinwurf oder eine Karteneinführung sowie eine Ausgabeöffnung für Parkscheine oder Wechselgeld und Ausnehmungen für eine Tastatur und ein Anzeigelement aufweist. Indem Türen, Klappen oder Schubladen, die Angriffspunkte für gewaltsames Öffnen des Gehäuses bilden, vermieden werden, wird die Sicherheit eines erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten erheblich erhöht. Zur befugten Entnahme der Kasse könnte das Gehäuse beispielsweise vertikal verfahrbar oder ganz vom Innenaufbau abnehmbar ausgebildet sein. Zum anderen beruht das Schließsystem auf einer Wechselwirkung zwischen einer in einem tragbaren Handgerät befindlichen, aktiven Sendeeinheit und einer im Gehäuse angeordneten Empfangseinheit, die passiv ist und damit zunächst einmal keine eigene Energieversorgung benötigt.

[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten sind Sende- und Empfangseinheit zur Wechselwirkung nur über eine kurze Übertragungsreichweite ausgebildet. Damit die Sendeeinheit mit der Empfangseinheit in Wechselwirkung treten kann, muss das Handgerät direkt an das Gehäuse und an die richtige Stelle des Gehäuses gehalten werden. Durch die kurzreichweitige Übertragung, die vorzugsweise im Bereich weniger Zentimeter liegt, ist die Übertragung vom Handgerät sicher gegen unerlaubtes Abhören.

[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten weisen Sende- und Empfangseinheit je eine Spule auf, die zur Wechselwirkung induktiv koppelbar sind.

[0011] Die im Wechselwirkungsbereich aneinander gehaltenen Spulen bilden einen Lufttransformator mit primärseitiger Sendeeinheit und sekundärseitiger Empfangseinheit, die durch die Wand des Gehäuses voneinander getrennt sind. Die induktive Kopplung erlaubt die Übertragung einer elektrischen Spannung von der Sende- zur Empfangseinheit. Bei richtiger Positionierung des Handgerätes relativ zum Verkaufsautomaten können Sende- und Empfangseinheit berührungslos miteinander in Wechselwirkung treten, um ohne Gehäuseöffnung das Schließsystem zu betätigen.

[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten weist die Sendeeinheit eine Spannungsquelle und Mittel zum Erzeugen einer Wechselspannung sowie zum Aufprägen eines Signals mit Schlüsselkodierung für das Schließsystem auf, wobei die Wechselspannung mit dem aufgeprägten kodierten Signal zum Übertragen an die Empfangseinheit vorgesehen sind. Die Spannungsquelle kann durch eine 9 V Batterie oder einen entsprechenden wiederaufladbaren Akkumulator gebildet sein, die einen Mikroprozessor versorgt. Mittels des Mikroprozessors wird eine Wechselspannung mit vorgebbarer Frequenz erzeugt, die an der primärseitigen Sendespule der Sendeinheit anliegt. Des Weiteren kann der Wechselspannung mittels des Mikroprozessors ein Signal aufgeprägt werden, welches eine Schlüsselkodierung für das Schließsystem enthält. Dies stellt gewissermaßen den "Schlüssel" für das erfindungsgemäße Schließsystem dar.

[0013] Vorzugsweise sind die als Mikroprozessor ausgebildeten Spannungserzeugungs- und Aufprägungsmittel derart ausgebildet, dass die Frequenz der Wechselspannung und die Schlüsselkodierung des aufgeprägten Signals variierbar sind. Damit stehen zwei Parameter zur Verfügung, um den Schlüssel für das Schließsystem von Zeit zu Zeit zu verändern und damit die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten wesentlich zu erhöhen.

[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten weist die Empfangseinheit Mittel zum Filtern eines der übertragenen Wechselspannung aufgeprägten Signals und Mittel zum Auswerten des ausgefilterten Signals hinsichtlich der Gültigkeit der übertragenen Schlüsselkodierung auf. Eine übertragene Schlüsselkodierung ist gültig, wenn beispielsweise von den ebenfalls als Mikroprozessor ausgebildeten Auswertungsmitteln festgestellt wird, dass sie mit einer in der Empfangseinheit hinterlegten Schlüsselkodierung übereinstimmt. Eine vorliegende Gültigkeit der Schlüsselkodierung löst eine Schließberechtigung für das Schließsystem aus, also zum Aufschließen oder zum Verschließen mittels der Verriegelungseinrichtung. Bei diesem Vorgang wird gewissermaßen probiert, ob der "Schlüssel" in das "Schloss" passt.

[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten weist die Empfangseinheit Mittel zum Speichern von mit der Wechselspannung übertragener Energie auf. Mit Vorteil wird die zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung erforderliche Energie von der Sendeeinheit des Handgeräts geliefert, so dass für das Schließsystem automatenseitig keine Energieversorgung erforderlich ist. Wie bereits erwähnt, wird hierdurch eine Notöffnung des Gehäuses vermieden oder das Einbruchsrisiko verhindert, was bei Ausfall einer automatenseitigen Energieversorgung des Schließsystems auftreten kann.

[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten ist die gespeicherte Energie bei vorliegender Gültigkeit der übertragenen Schlüsselkodierung von den Speichermitteln freigebbar. Die gespeicherte Energie kann so lange unverbraucht bleiben, bis eine gültige Schlüsselkodierung übertragen wird. Erst dann wird die Energie für ein Aktivieren des Schließsystems eingesetzt.

[0017] In einer ersten Alternative des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten ist die freigegebene Energie einem im Gehäuse angeordneten Stellglied zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung zuführbar. Dies kommt zum Einsatz, wenn ein Stellglied - etwa ein Elektromotor - permanent im Gehäuse des Verkaufsautomaten angeordnet ist, das einen Verriegelungseinrichtung mittels der freigegebenen Energie in Öffnungs- oder Verschließrichtung bewegt.

[0018] In einer zweiten alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten ist die freigegebene Energie einem Verschluss einer Schnittstelle für ein externes, mit der Verriegelungseinrichtung koppelbares Stellglied zuführbar. Als externes Stellglied kommt der Motor etwa eines Akkuschraubers in Betracht, der mittels eines Sechskanteinsatzes durch eine verschließbare Öffnung im Gehäuse in eine Innensechskantschraube als Schnittstelle zu einem Linearsystem einsteckbar ist. Die von den Speichermitteln freigegebene Energie öffnet hier lediglich den Verschluss, der als ein die Gehäuseöffnung abdeckendes Blechteil ausgebildet sein kann. Durch Rotation des Sechskanteinsatzes, respektive der Innensechskantschraube, kann das Gehäuse beispielsweise längs vertikalen Führungselementen, die als Schraubenspindeln ausgeführt sind, verfahren werden.

[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten sind die Position der Sendespule innerhalb des Handgerätes und/oder die Position der Empfangsspule innerhalb des Gehäuses von außen jeweils nicht erkennbar. Für den Fall, dass ein Handgerät in unbefugten Besitz gelangt, wird hierdurch eine Wechselwirkung zwischen Sende- und Empfangseinheit erheblich erschwert, da ein möglicher Dieb wissen müsste, welche Stelle des Handgerätes - welches DIN A4-Format haben kann - an welche Stelle des Gehäuses zu halten ist, um den für die Wechselwirkung erforderlichen Lufttransformator zu bilden. Auch dies erhöht die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten erheblich.

[0020] Ein Ausführungsbeispiel sowie weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert, in deren
FIG 1
ein erfindungsgemäßer Verkaufsautomat in geschnittenem Längsschnitt und in
FIG 2
ein Schaltbild der miteinander wechselwirkenden Sende- und Empfangseinheit,
schematisch veranschaulicht sind.

[0021] Der in FIG 1 in geschnittener Seitenansicht dargestellte Parkscheinautomat 1 ist als Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkaufautomaten anzusehen, wobei die Erfindung nicht auf diesen speziellen Automatentyp eingeschränkt ist. Der Parkscheinautomat 1 weist einen Innenaufbau 2 auf, der als massives Gestell mit Rückwand und Fachböden ausgeführt sein kann und nicht dargestellte Komponenten, wie Münzkanal und Münzprüfer, Kartenlese- und Verarbeitungseinheit, Druckeinrichtungen für Parkscheine und Belege, Benutzerschnittstellen wie Eingabetastatur und Anzeigeelemente, sowie ein Energieversorgungsaggregat aufnimmt. Ferner ist im Innenaufbau 2 eine Kasse 3 angeordnet, von der eingeführtes Münz- und/oder Papiergeld aufgenommen wird. Der Innenaufbau 2 ist auf einem Fundamentsockel 4 aus Beton aufgestellt und darin verankert. Der Fundamentsockel 4 ist im Erdboden 5 versenkt, kann aber zum Teil aus dem Erdboden 5 herausragen. Zum Schutz des sensiblen Innenaufbaus 2 vor Wetter und Vandalismus ist dieser von einem Gehäuse 6 umschlossen, welches als nach unten offene aber sonst im Wesentlichen geschlossene Haube ausgebildet ist. Indem das Gehäuse 6 keine Entnahmeöffnung für die Kasse 3 in Form von Türen, Klappen oder Schubladen aufweist, werden Angriffspunkte für ein gewaltsames Öffnen des Gehäuses 6 vermieden und dadurch die Sicherheit des erfindungsgemäßen Parkscheinautomaten 1 erhöht.

[0022] Des Weiteren umfasst der erfindungsgemäße Parkscheinautomat 1 gemäß FIG 1 ein Schließsystem zum Schutz der Kasse 3 vor unbefugtem Zugriff. Dieses Schließsystem weist eine im Gehäuse 6 angeordnete Verriegelungseinrichtung 7 auf, mittels derer beispielsweise das Gehäuse 6 mit dem Innenaufbau 2 verriegelbar ist. Die Verriegelungseinrichtung 7 kann mechanische Riegelelemente umfassen, die über ein als Elektromotor ausgebildetes Stellglied 8 bewegbar sind. Erfindungsgemäß wird eine Schlüsselkodierung zum Ermitteln der Schließberechtigung sowie die Energie zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung 7 durch Übertragung einer Wechselspannung von einer Sendeeinheit 9 zu einer mit dieser in Wechselwirkung bringbaren Empfangseinheit 10 übersendet. Die Sendeeinheit 9 ist in einem tragbaren Handgerät 11 angeordnet, welches von einem Wartungspersonal zur Entnahme oder Leerung der Kasse 3 mitgeführt wird. Die Empfangseinheit 10 ist an einer Innenseite des Gehäuses 6 angeordnet.

[0023] Damit die Sendeeinheit 9 und die Empfangseinheit 10 in Wechselwirkung treten können, müssen sie durch entsprechendes Positionieren des Handgerätes 11 direkt aneinander gehalten werden, da es sich um eine sehr kurzreichweitige Übertragungsdistanz D handelt. Eine derart kurzreichweitige Übertragung gewährleistet, dass die übertragene Schlüsselkodierung nicht von Unbefugten abgehört werden kann. Die Position der Sendeeinheit 9 innerhalb des Handgerätes 11 und auch die Position der Empfangseinheit 10 innerhalb des Gehäuses 6 sind jeweils von außen nicht sichtbar, so dass eine erfolgreiche Wechselwirkung bzw. Übertragung nur befugten Personen möglich ist, die in Kenntnis dieser Positionen sind.

[0024] Eine Sendeeinheit 9 weist gemäß FIG 2 eine Spannungsquelle 12, etwa eine 9 V liefernde Batterie oder einen entsprechenden Akkumulator, auf. Des Weiteren weist die Sendeeinheit 9 als Mikroprozessor ausgebildete Mittel 13 auf, womit sich eine Wechselspannung Uf~ mit vorgebbarer Frequenz f erzeugen lässt. Außerdem lässt sich mit den Prozessormitteln 12 der Wechselspannung Uf~ ein Signal mit einer Schlüsselkodierung K für das Schließsystem aufprägen. Der Kodierungsschlüssel K kann als Taktfolge aus den Zeichen "0" und "1" aufgebaut sein, wobei diese Zeichen durch zeitlich unterschiedlich lange Pulse realisierbar sind. Wird durch Betätigen eines Tasters 14 am Handgerät 11 der Stromkreis in der Sendeeinheit 9 geschlossen, so liegt an einer Sendespule 15 die Wechselspannung Uf~ mit einem aufgeprägten Signal mit Schlüsselkodierung K an.

[0025] Wird die Sendespule 15 der Sendeeinheit 9, wie in FIG 2 dargestellt, auf Übertragungsreichweite D an eine Empfangsspule 16 der Empfangseinheit 10 herangeführt, so bilden diese einen Lufttransformator, in dem die primärseitige Sendespule 15 und die sekundärseitige Empfangsspule 16 induktiv gekoppelt und lediglich durch die Wand des Gehäuses 6 voneinander getrennt sind. Die auf die Empfangsspule 16 übertragene Wechselspannung Uf~ wird gleichgerichtet und gespeichert, wofür die Mittel 17 eine Gleichrichterbrücke und die Mittel 18 einen Kondensator enthalten. Ferner weisen die Mittel 19 ein Filter für der übertragenen Wechselspannung Uf~ aufgeprägte Signale mit Kodierung auf. Das ausgefilterte Signal wird in Auswertemitteln 20 hinsichtlich der Gültigkeit der übertragenen Kodierung ausgewertet. Die Auswertemittel 20 sind durch einen Mikroprozessor gebildet, der einen Vergleich der übertragenen Kodierung mit einer hinterlegten Schlüsselkodierung K durchführt. Liegt eine Gültigkeit der übertragenen Schlüsselkodierung K vor, so wird durch Schließen des Schalters 21 die in den Speichermitteln 18 gespeicherte Energie dem Stellglied 8 zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung 7 zugeführt.


Ansprüche

1. Verkaufsautomat, insbesondere Parkscheinautomat (1), mit einem Innenaufbau (2), in welchem eine Kasse (3) zur Aufnahme von Münz- und/oder Papiergeld angeordnet ist, einem den Innenaufbau (2) umschließenden Gehäuse (6) und einem Schließsystem zum Schutz der Kasse (3) vor unbefugtem Zugriff,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (6) im Wesentlichen geschlossen ausgebildet ist, und dass das Schließsystem ein tragbares Handgerät (11) mit einer Sendeeinheit (9) und eine im Gehäuse (6) angeordnete Verriegelungseinrichtung (7) mit Empfangseinheit (10) aufweist, wobei das Schließsystem durch Wechselwirkung der Sendeeinheit (9) mit der Empfangseinheit (10) betätigbar ist.
 
2. Verkaufsautomat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Sende- und Empfangseinheit (9, 10) zur Wechselwirkung nur über eine kurze Übertragungsreichweite (D) ausgebildet sind.
 
3. Verkaufsautomat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Sende- und Empfangseinheit (9, 10) je eine Spule (15, 16) aufweisen, die zur Wechselwirkung induktiv koppelbar sind.
 
4. Verkaufsautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sendeeinheit (9) eine Spannungsquelle (12) und Mittel (13) zum Erzeugen einer Wechselspannung (Uf~) sowie zum Aufprägen eines Signals mit Schlüsselkodierung (K) für das Schließsystem aufweist, wobei die Wechselspannung (Uf~) mit dem aufgeprägten kodierten Signal zum Übertragen an die Empfangseinheit (10) vorgesehen sind.
 
5. Verkaufsautomat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungserzeugungs- und Aufprägungsmittel (13) derart ausgebildet sind, dass die Frequenz (f) der Wechselspannung (Uf~) und die Schlüsselkodierung (K) des aufgeprägten Signals variierbar sind.
 
6. Verkaufsautomat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit (10) Mittel (19) zum Filtern eines der übertragenen Wechselspannung (Uf~) aufgeprägten Signals und Mittel (20) zum Auswerten des ausgefilterten Signals hinsichtlich der Gültigkeit der übertragenen Schlüsselkodierung (K) aufweist.
 
7. Verkaufsautomat nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit (10) Mittel (17) zum Gleichrichten der übertragenen Wechselspannung (Uf~) und Mittel (18) zum Speichern der übertragenen Energie der Wechselspannung (Uf~) aufweist.
 
8. Verkaufsautomat nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherte Energie bei vorliegender Gültigkeit der übertragenen Schlüsselkodierung (K) von den Speichermitteln (18) freigebbar ist.
 
9. Verkaufsautomat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die freigegebene Energie einem im Gehäuse (6) angeordneten Stellglied (8) zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung (7) zuführbar ist.
 
10. Verkaufsautomat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die freigegebene Energie einem Verschluss einer Schnittstelle für ein externes, mit der Verriegelungseinrichtung (7) koppelbares Stellglied zuführbar ist.
 
11. Verkaufsautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Sendespule (15) innerhalb des Handgerätes (11) und/oder die Position der Empfangsspule (16) innerhalb des Gehäuses (6) von außen nicht erkennbar sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht