[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Flüssigreinigen von Gegenständen.
[0002] In der Praxis stellen sich an den unterschiedlichsten Stellen Reinigungsaufgaben,
sei es zum Reinigen von Gegenständen aus Metall, Glas, Keramik, Kunststoff oder Verbundstoffen
von Verschmutzungen zur Wiederverwendung der Gegenstände in sauberem Zustand, beispielsweise
im Krankenhaus- oder Haushaltsbereich, sei es zum Reinigen von Gegenständen innerhalb
von Fertigungsprozessen, in denen die Prozeßtechnik, wie Lackieren, Löten, Schweißen
usw. saubere Oberflächen fordert, oder sei es zum Reinigen von Textilien, um nur einige
Beispiele zu erwähnen. Dabei müssen unterschiedlichste Verschmutzungen entfernt werden,
beispielsweise anorganischer Schmutz, wie Pigmentschmutz oder Schmutz mit ionischen
Salzen, der gut von Wasser entfernt wird, organischer Schmutz in Form von Rückständen
von Speisen, Fetten, Läpp- und Polierpasten, Lötpasten, Klebern usw., sowie unterschiedlichste
Kombinationen der beispielhaft genannten Schmutzarten.
[0003] Für jeweilige Schmutzarten gibt es unterschiedlichste Lösungsmittel, die den jeweiligen
Schmutz besonders gut lösen, wobei solche Lösungsmittel nicht nur teuer sind, sondern
häufig auch eine schlechte Umweltverträglichkeit aufweisen, so daß mit ihnen möglichst
sparsam umgegangen werden muß.
[0004] Aus der DE 199 08 434 A1 ist ein Verfahren zum Flüssigreinigen von Gegenständen bekannt,
bei dem die zu reinigenden Gegenstände in intensive Berührung mit einer Reinigungsflüssigkeit
gebracht werden, die ein organisches Lösungsmittel mit guten Lösungseigenschaften
für den zu entfernenden Schmutz aufweist und die in Form einer Emulsion des Typs Lösungsmittel
in Wasser vorliegt. Mit einer solchen wässrigen Emulsion lässt sich trotz verhältnismäßig
kleiner Konzentrationen des Lösungsmittels organischer Schmutz als auch, wegen des
Wassergehalts, anorganischer Schmutz wirksam entfernen. Entfernter Schmutz soll sich
an der Oberfläche der Reinigungsflüssigkeit absetzen und von dort abgezogen werden,
damit die Reinigungsflüssigkeit bzw. das darin enthaltene Lösungsmittel nur wenig
nachgeschärft werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Flüssigreinigen von Gegenständen
zu schaffen, mit dem ausgezeichnete Reinigungswirkungen erzielt werden und bei dem
die Menge an erforderlichem Lösungsmittel bzw. Lösungsmitteln oder organischen Komponenten
weiter vermindert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
[0007] Die Erfindung nutzt die aus der genannten DE 199 08 434 A1 bekannte Erkenntnis, daß
Reinigungsflüssigkeiten mit wenigstens zwei Komponenten, die auf die jeweilige Verschmutzung
abgestimmt sind, dann besonders effizient reinigen, wenn die beiden Komponenten unter
bestimmten ersten Bedingungen, beispielsweise unter bestimmten Druck- und Temperaturbedingungen,
in den vorhandenen Konzentrationen eine Mischungslücke bilden.
[0008] Für Definitionszwecke wird im Folgenden unter "Mischung" ein aus zwei oder mehreren
Molekülarten bestehendes System verstanden, dessen chemische und physikalische Eigenschaften
räumlich konstant sind (homogenes System). Eine Lösung ist eine Mischung, bei der
ein Stoff bzw. eine Molekülart im Überschuß vorhanden ist. Eine Mischungslücke bilden
zwei Flüssigkeiten dann, wenn sie nicht unbegrenzt miteinander mischbar sind; man
erhält dann zwei flüssige Phasen, in denen die Komponenten der Flüssigkeit in unterschiedlicher
Zusammensetzung vorhanden sind, beispielsweise die eine Komponente weitgehend in der
einen Phase und die andere Komponente weitgehend in der anderen Phase ist. Eine Mischungslücke
kann sich dadurch bemerkbar machen, daß die klare Flüssigkeit bei einer Temperaturänderung
trübe wird bzw. eine Emulsion bildet, die auf die Phasentrennung hinweist. Die Trübung
bzw. die Emulsion ist jedoch nicht ein notwendiges Indiz für eine Mischungslücke;
es gibt sog. Mikroemulsionen, in denen die beiden Phasen derart fein verteilt sind,
daß die Flüssigkeit optisch weiterhin klar ist.
[0009] Aufgrund bisher nicht voll verstandener Phänomene weist im allgemeinen eine aus zwei
Komponenten zusammengesetzte Flüssigkeit im Zustand einer Mischungslücke ein besseres
Reinigungsvermögen auf als die beiden einzelnen Komponenten, wenn sie rein oder hochkonzentriert
nacheinander angewandt werden. Möglicherweise ist die überlegene Reinigungswirkung
von im Zustand einer Mischungslücke befindlichen Flüssigkeiten durch Wechselwirkungen
an den Grenzflächen zwischen den beiden Phasen und ggf. zusätzlich mechanische Effekte
aufgrund der häufig mittels Ultraschall oder eines Rührwerks in deutlicher Bewegung
gehaltenen Tröpfchen bedingt. Die Verwendung der Flüssigkeit im Zustand der Mischungslücke
ermöglicht somit sowohl eine hinsichtlich ihrer Reinigungswirkung als auch hinsichtlich
der Zeitdauer und hinsichtlich der benötigten Mengen der einzelnen Komponenten vorteilhafte
Reinigung.
[0010] Damit die Reinigungsflüssigkeit möglichst lange im Gebrauch bleiben kann, muß sie
von den von ihr aufgenommenen Verunreinigungen befreit werden. Erfindungsgemäß geschieht
das dadurch, daß die Reinigungsflüssigkeit aus dem Zustand der Mischungslücke in den
Zustand einer echten Mischung, d.h. einen homogenen Zustand, gebracht wird. Aus dieser
homogenen Flüssigkeit können die Verschmutzungen je nach Eigenart mittels eines Filters
entfernt werden (insbesondere anorganische, pigmenthaltige Verschmutzungen) oder dadurch,
daß sich die Verschmutzungen infolge ihrer von der Flüssigkeit verschiedenen Dichte
am Boden oder an der Oberfläche der Flüssigkeit ansammeln und von dort abgezogen werden
(insbesondere fetthaltige Verschmutzungen). Wenn eine Filterung oder ein Abscheiden
der Flüssigkeit dagegen im Zustand der Mischungslücke erfolgt, wird dabei auch ein
Großteil zumindest derjenigen Komponente abgetrennt, die eine jeweilige Verschmutzung
in sich oder an ihrer Grenzfläche bindet.
[0011] Insgesamt ist durch die gezielte Umwandlung der Reinigungsflüssigkeit einerseits
in den Zustand der Mischungslücke zum Reinigen und andererseits in den Zustand der
echten Mischung zur Abtrennung der Verschmutzungen ein effizientes Verfahren zur Flüssigreinigung
von Gegenständen geschaffen, das bei weitgehender Rezyklierbarkeit der Reinigungsflüssigkeit
(Abtrennen von Verschmutzungen) eine wirksame Reinigung unterschiedlichster Gegenstände
ermöglicht. Es versteht sich, daß die Zusammensetzung der Reinigungsflüssigkeit auf
das jeweilige Reinigungsproblem abgestimmt wird, wobei lediglich zwingend ist, solche
Komponenten auszuwählen, die unter ersten vorbestimmten Bedingungen eine Mischungslücke
bilden und unter zweiten vorbestimmten Bedingungen sich mischen.
[0012] Mit den Merkmalen des Anspruchs 2 wird der Vorteil erzielt, daß sowohl anorganischer
als auch organischer Schmutz gelöst werden können, wobei die organische Komponente
häufig in verhältnismäßig kleiner Konzentration vorliegen kann und dennoch so reinigt,
als wäre sie in hoher Konzentration vorhanden.
[0013] Eine sehr gute Reinigungswirkung für eine breite Palette von Verschmutzungsarten
wird mit den Merkmalen des Anspruchs 3 erzielt, wobei zahlreiche organische Komponenten,
die Moleküle mit lipophilen und hydrophilen Gruppen aufweisen, mit Wasser eine Mischungslücke
bilden.
[0014] Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 wird ein Reinigungsverfahren geschaffen, bei dem
die Reinigungsflüssigkeit zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht.
[0015] Besonders einfach ist die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn der
Zustand der Mischungslücke in den Zustand der Mischung durch bloße Temperaturänderung
übergeht. Andere Möglichkeiten, die beiden Zustände ineinander umzuwandeln, bestehen
in einer Druckänderung, in einer besonders intensiven Agitation, z. B. mittels Ultraschall,
durch eingebrachte Verunreinigungen, die zu einer Verschiebung eines Gleichgewichts
führen bzw. dazu, daß ein labiler Zustand plötzlich in einen stabilen übergeht, usw.
[0016] Das Verfahren gemäß dem Anspruch 6 ist besonders vorteilhaft, da die Reinigungswirkung
bei höherer Temperatur meistens besser ist als bei niedriger Temperatur.
[0017] Der Anspruch 7 kennzeichnet eine Ausführungsform des Verfahrens, die bezüglich der
Schmutzabtrennung aus der Reinigungsflüssigkeit besonders wirksam ist.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für alle Flüssigreinigungen,
bei denen keine chemische Reaktion zwischen der Verschmutzung und der Reinigungsflüssigkeit
abläuft, die die molekulare Zusammensetzung der Reinigungsflüssigkeit verändert. Die
Reinigungsflüssigkeit im Zustand der Mischungslücke ist ein Medium, mit dem Verunreinigungen
wirksam von der verunreinigten Oberfläche in die Reinigungsflüssigkeit überführt werden.
Die Umwandlung der Reinigungsflüssigkeit vom Zustand der Mischungslücke in den Zustand
der homogenen Mischung ist der Schlüssel dafür, die in der Reinigungsflüssigkeit enthaltenen
Verunreinigungen aus der Flüssigkeit wirksam zu entfernen.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels und der beigefügten einzigen
Figur erläutert, die eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
darstellt.
[0020] In dem dargestellten Beispiel sollen elektronische Bauteile von Verunreinigungen
gereinigt werden, die den Widerstand zwischen Kontaktstellen beeinflussen und/oder
die Bauteile feuchtigkeitsanfällig machen, da sie beispielsweise hygroskopisch sind.
Solche Verschmutzungen sind beispielsweise Reste von SMD-Klebern (SMD = Surface Mounted
Device), Reste von Lötpasten, Flußmittelrückstände usw. Die Reinigungsflüssigkeit,
die zum Reinigen solcher Gegenstände vorteilhafterweise verwendet wird, enthält Wasser
und eine organische Komponente in relativen Mengen von (100-x)-Gew.-%: x Gew.-%, wobei
x im Bereich 0 ≤ 35, bevorzugt im Bereich 3 ≤ x ≤ 25, besonders bevorzugt im Bereich
4 ≤ x ≤ 15 liegt. Die organische Komponente enthält bevorzugt Moleküle mit hydrophilen
und lipophilen Gruppen.
[0021] Im beschriebenen Beispiel enthält die Reinigungsflüssigkeit 90 Gew.-% Wasser und
10 Gew.-% Glykolether, bevorzugt Dipropylenglykolmöno-n-propylether.
[0022] Die vorbestimmte Reinigungsflüssigkeit ist in einem Reinigungsbehälter 2 enthalten,
von dem eine mit einer Pumpe 4 zur Steuerung der Strömungsgeschwindigkeit versehene
Leitung 6 in einen Abscheidebehälter 8 führt. Der Abscheidebehälter 8 ist über einen
Überlauf 9 mit einem Sammelbehälter 10 verbunden, von dem eine mit einer Pumpe 12
versehene Rücklaufleitung 14 durch eine Filtereinrichtung 16 hindurch zurück zu dem
Reinigungsbehälter 2 führt. In dem Reinigungsbehälter 2 ist eine Agitationseinrichtung
16, beispielsweise ein Rührwerk und/oder eine Ultraschalleinrichtung, enthalten. Jeder
der Behälter 2, 8 und 10 ist mit einer eigenen Temperiereinrichtung 18 versehen, mittels
derer die Temperaturen der Behälter unabhängig voneinander auf einem vorbestimmten
Wert gehalten werden können. Über dem Reinigungsbehälter 2 befindet sich eine Transporteinrichtung
20 zur Aufnahme der zu reinigenden Gegenstände.
[0023] Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung, die insgesamt unter Umgebungsdruck arbeitet,
ist folgende:
[0024] Die vorbeschriebene Reinigungsflüssigkeit ist bei Zimmertemperatur optisch klar,
d.h. die Organik-Komponente bildet mit dem Wasser eine echte Mischung. Wenn die Reinigungsflüssigkeit
auf 40° erwärmt wird, setzt eine Trübung ein, was anzeigt, daß die Löslichkeit der
Organik-Komponente im Wasser überschritten ist und sich ein Zwei-Phasen-System ausbildet,
mit organik-reichen Tröpfchen in einer kontinuierlichen wässrigen Phase. Der Reinigungsbehälter
2 wird auf einer Temperatur von 40° gehalten und die in ihm befindliche Reinigungsflüssigkeit
wird mit der Agitationseinrichtung 16 intensiv verwirbelt. Die Transporteinrichtung
20 wird in den Reinigungsbehälter 2 abgesenkt, so daß die zu reinigenden Gegenstände
in intensiven Kontakt mit der im Zustand der Mischungslücke befindlichen Reinigungsflüssigkeit
kommen. Die Reinigungsflüssigkeit wird dabei kontinuierlich mittels der Pumpe 4 in
den Abscheidebehälter 8 abgepumpt, der auf einer Temperatur von lediglich 20° gehalten
wird, so daß die verunreinigte Reinigungsflüssigkeit dort im Zustand der echten Mischung
vorhanden ist. Organischer Schmutz, der spezifisch leichter ist als die Flüssigkeit,
setzt sich an der Oberfläche ab und kann mit einem Rechen 22 oder einer sonstigen
Einrichtung abgenommen werden. Spezifisch schwererer Schmutz setzt sich am Boden des
Abscheidebehälters 8 ab und kann dort mittels einer nicht dargestellten, an sich bekannten
Einrichtung abgezogen werden.
[0025] Aus dem Abscheidebehälter 8, in dem die im Zustand der echten Mischung befindliche
Reinigungsflüssigkeit möglichst wenig in Bewegung ist, läuft die Reinigungsflüssigkeit
über den Überlauf 9 in den Sammelbehälter 10 über, der ebenfalls auf 20° gehalten
wird, so daß die Reinigungsflüssigkeit im Zustand der Mischung bleibt. Aus dem Sammelbehälter
10 wird die Reinigungsflüssigkeit mit der Pumpe 12 abgepumpt und durchströmt eine
Filtereinrichtung 19, in der anorganischer bzw. Partikelschmutz durch Filterung entfernt
wird. Die auf diese Weise von Verschmutzungen gereinigte Reinigungsflüssigkeit gelangt
zurück in den Reinigungsbehälter 2, wo sie erneut mit den zu reinigenden Gegenständen
in Berührung kommt. Der Reinigungsvorgang dauert so lange, bis die Gegenstände von
allen Verschmutzungen befreit sind, woraufhin die Transporteinrichtung 20 aus dem
Reinigungsbehälter 2 entfernt wird.
[0026] Es versteht sich, daß die beschriebene Vorrichtung in vielfältiger Weise abgeändert
werden kann. Beispielsweise kann die Transporteinrichtung 20 anschließend noch in
einen Spülbehälter mit heißem Wasser und/oder einen Trocknungsbehälter bewegt werden.
Des weiteren muß die Reinigungsflüssigkeit nicht zwingend kontinuierlich umgepumpt
werden, sondern das Entfernen der von ihr aufgenommenen Verunreinigungen kann batch-weise
geschehen.
[0027] Wie aus dem vorstehenden deutlich wird, dient die Reinigungsflüssigkeit als Transportmedium
für die Verunreinigungen, indem sie diese im Reinigungsbehälter 2 von den Gegenständen
entfernt und aufnimmt, anschließend im Abscheidebehälter 8 durch Abscheiden abgibt
und in der Filtereinrichtung 19 durch Filterung abgibt.
[0028] Das beschriebene System kann dahingehend abgeändert werden, daß beispielsweise in
einer Geschirrspülmaschine oder Waschmaschine im Reinigungsbehälter das vorbeschriebene
Verfahren abläuft, die Reinigungsflüssigkeit dann aus dem Reinigungsbehälter in einen
Pufferbehälter abgepumpt wird, wo sie aufbewahrt wird, während im Reinigungsbehälter
nur noch Spülvorgänge ablaufen. Anschließend kann die Reinigungsflüssigkeit für die
Reinigung weiterer Gegenstände wiederum in den Reinigungsbehälter zurückgepumpt werden.
Auf diese Weise läßt sich die Reinigungsflüssigkeit mehrfach zum Reinigen von Gegenständen
verwenden und muß nur gelegentlich nachgeschärft werden. Die abgeschiedenen Verunreinigungen
können mit dem Spülwasser abgeführt werden.
[0029] Weitere Beispiele für die aus Wasser und einer Organikkomponente bestehende Basiszusammensetzung
von Flüssigkeiten mit Mischungslücke, werden im folgenden angegeben. Dabei ist jeweils
zunächst die chemische Bezeichnung der Organikkomponente angegeben, dann die Konzentration,
bis zu der die Organikkomponente bei Raumtemperatur mit Wasser mischbar ist, und dann
die Konzentration , bis zu der Wasser zu der Organikkomponente zugebbar und mit ihr
mischbar ist. Im ersten Beispiel, Glykolether, liegt somit die Mischungslücke bei
Raumtemperatur zwischen 5 % und 82 % Glykolether in 95 % bzw. 18 % Wasser. Die nachfolgende
Angabe (erstes Beispiel): MPC (Multi Phase Cleaning) bei 5 % ab 29°C bezeichnet jeweils
die Konzentration der Organikkomponente, mit der bei der jeweiligen Flüssigkeit vorteilhaft
gearbeitet wird, und die Temperatur, oberhalb der wegen der stabilen Mischungslücke
eine gute Reinigungswirkung erzielt wird. Zur vollständigen Mischung bzw. zum Abtrennen
der Verschmutzungen wird die Flüssigkeit jeweils vorteilhaft auf Raumtemperatur abgekühlt.
Es vesteht sich, daß vorteilhaft mit Konzentrationen gearbeitet wird, die geringfügig,
z. B. 0,1 bis 0,2 % unter der Konzentration liegen, bei der bei Raumtemperatur die
Mischungslücke einsetzt.
Glykolether:
[0030]
- Propylenglykolmonobutylether PnB
Wasserlöslichkeit |
5 % |
Wasser in PnB |
18 % |
MPC bei 5 % ab 29°C |
- Dipropylenglykolmono n-butylether DPnB
Wasserlöslichkeit |
4 % |
Wasser in DPnB |
14 % |
MPC bei 1 % ab 23°C |
- Tripropylenglykolmono n-butylether TPnB
Wasserlöslichkeit |
3 % |
Wasser in TPnB |
8 % |
MPC bei 3 % ab 23°C |
- Tripropylenglykolmonopropylether TPnP
Wasserlöslichkeit |
5 % |
Wasser in TPnP |
12 % |
MPC bei 5 % ab 45°C |
- Propylenglykolphenylether PPH
Wasserlöslichkeit |
1 % |
Wasser in PPH |
6 % |
MPC bei 1 % ab 23°C |
Ester / Acetate
[0031]
- Propylenglykoldiacetat PGDA
Wasserlöslichkeit |
8 % |
Wasser in PGDA |
4 % |
MPC bei 8 % ab 23°C |
- Dipropylenglykolmonoethyletheracetat DPMA
Wasserlöslichkeit |
5 % |
Wasser in DPMA |
8 % |
MPC bei 5 % ab 42°C |
- Butylglykolacetat
Wasserlöslichkeit |
1,5 % |
Wasser in Butylglykolacetat |
5 % |
MPC bei 1,5 % ab 30°C |
- Butyldiglykolacetat
Wasserlöslichkeit |
6,5 % |
Wasser in Butyldiglykolacetat |
10 % |
MPC bei 6,5 % ab 35°C |
Alkohole
[0032]
- Cyclohexanol
Wasserlöslichkeit |
3,7 % |
Wasser in Cyclohexanol |
7 % |
MPC bei 3,7 % ab 35°C |
- Hexylalkohol
Wasserlöslichkeit |
0,6 % |
Wasser in Hexylalkohol |
0 % |
MPC bei 10 % ab 35°C |
- 2-Ethyl-1-hexanol
Wasserlöslichkeit |
0,1 % |
Wasser in 2-Ethyl-1-hexanol |
0 % |
MPC bei 0,1 % ab 22°C. |
1. Verfahren zum Flüssigreinigen von Gegenständen mittels einer Reinigungsflüssigkeit,
die wenigstens zwei Komponenten enthält, die unter ersten vorbestimmten Bedingungen
eine Mischungslücke bilden und unter zweiten vorbestimmten Bedingungen eine Mischung
bilden, enthaltend folgende Schritte:
- Einstellen der ersten vorbestimmten Bedingungen,
- Flüssigreinigen der Gegenstände mit der unter den ersten vorbestimmten Bedingungen
befindlichen Reinigungsflüssigkeit,
- Einstellen der zweiten vorbestimmten Bedingungen und
- zumindest teilweises Abtrennen der Verschmutzungen von der unter den zweiten vorbestimmten
Bedingungen befindlichen Flüssigkeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die eine Komponente Wasser und die andere Komponente
eine organische Komponente ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die organische Komponente Moleküle mit lipophilen
und hydrophilen Gruppen enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Reinigungsflüssigkeit unter den ersten
vorbestimmten Bedingungen ein Zweiphasensystem mit einer kontinuierlichen wässrigen
Phase und darin befindlichen Tröpfchen aus einer organikreichen Phase bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei sich die ersten vorbestimmten Bedingungen
von den zweiten vorbestimmten Bedingungen durch die Temperatur unterscheiden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Temperaturen der ersten vorbestimmten Bedingungen
höher sind als die Temperaturen der zweiten vorbestimmten Bedingungen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Abtrennung von Verschmutzungen
aus der unter den zweiten vorbestimmten Bedingungen befindlichen Flüssigkeit durch
Abscheiden und/oder Filterung erfolgt.
1. Procédé pour le nettoyage par un liquide d'objets au moyen d'un liquide de nettoyage
qui comprend au moins deux composants qui forment dans des premières conditions prédéterminées
un manque de mélange et dans des secondes conditions prédéterminées un mélange, comprenant
les étapes suivantes :
- le réglage des premières conditions prédéterminées,
- le nettoyage par un liquide des objets avec le liquide de nettoyage se trouvant
dans les premières conditions prédéterminées,
- le réglage des secondes conditions prédéterminées et
- au moins une séparation partielle des saletés du liquide se trouvant dans les secondes
conditions prédéterminées.
2. Procédé selon la revendication 1, où un composant est de l'eau et l'autre composant
est un composant organique.
3. Procédé selon la revendication 2, où les composants organiques comprennent des molécules
avec des groupes lipophiles et des groupes hydrophiles.
4. Procédé selon la revendication 2 ou 3, où le liquide de nettoyage dans les premières
conditions prédéterminées forme un système à deux phases avec une phase aqueuse continue
comportant des gouttelettes d'une phase riche en composant organique.
5. Procédé selon une des revendications 1 à 4, où les premières conditions prédéterminées
se différencient des secondes conditions prédéterminées par la température.
6. Procédé selon la revendication 5, où les températures des premières conditions prédéterminées
sont supérieures aux températures des secondes conditions
7. Procédé selon une des revendications 1 à 6, où la séparation des saletés du liquide
se trouvant dans les secondes conditions prédéterminées se déroule par précipitation
et/ou filtrage.
1. Method for the liquid cleaning of objects using a cleaning liquid, which contains
at least two components that form a miscibility gap under first predetermined conditions
and form a mixture under second predetermined conditions, comprising the following
steps:
- establishing the first predetermined conditions,
- liquid cleaning the objects with the cleaning liquid under the first predetermined
conditions,
- establishing the second predetermined conditions and
- at least partially separating the contamination from the cleaning liquid under the
second predetermined conditions.
2. Method according to claim 1, wherein one component is water and the other component
is an organic component.
3. Method according to claim 2, wherein the organic component comprises molecules having
lipophilic and hydrophilic groups.
4. Method according to claim 2 or 3, wherein under the first predetermined conditions
the cleaning liquid forms a two-phase system having droplets from an organic-rich
phase dispersed in a continuous aqueous phase.
5. Method according to one of claims 1 to 4, wherein the first predetermined conditions
differ from the second predetermined conditions by temperature.
6. Method according to claim 5, wherein the temperatures of the first predetermined conditions
are higher than the temperatures of the second predetermined conditions.
7. Method according to one of claims 1-6, wherein the separation of contamination from
the liquid under the second predetermined conditions is carried out by precipitation
and/or filtering.