[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloß gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Vorliegend sind unter dem Begriff Kraftfahrzeugschloß alle Arten
von Tür-, Hauben- oder Klappenschlössern zusammengefaßt.
[0002] Heutige Kraftfahrzeugschlösser weisen üblicherweise die Schließelemente Schloßfalle
und Sperrklinke auf, wobei die Schloßfalle bei geschlossener Fahrzeugtür mit einem
an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigten Schließbügel in Eingriff steht. Die Schloßfalle
läßt sich von der in ihrer eingefallenen Stellung befindlichen Sperrklinke in einer
Hauptraststellung und in einer ggf. vorhandenen Vorraststellung halten. Hierfür weist
die Schloßfalle eine Hauptrast und ggf. eine Vorrast auf, die mit einer an der Sperrklinke
angeordneten Sperrnase in Eingriff bringbar sind. Durch das Ausheben der Sperrklinke
wird die Schloßfalle in Richtung ihrer Öffnungsstellung freigegeben. Hierbei sind
die Schloßfalle üblicherweise in ihre Öffnungsstellung und die Sperrklinke in ihre
eingefallene Stellung vorgespannt.
[0003] Für einen reibungslosen Öffnungsvorgang ist sicherzustellen, daß die Sperrklinke
solange in ihrer ausgehobenen Stellung verharrt, bis die Vorrast der Schloßfalle die
Sperrnase der Sperrklinke passiert hat. Fällt die Sperrklinke zu früh zurück in ihre
eingefallene Stellung, so kommt die Sperrnase der Sperrklinke in Eingriff mit der
Vorrast oder sogar mit der Hauptrast, so daß der Öffnungsvorgang unterbrochen wird
oder gar nicht erst anläuft. Eine solche Situation entsteht insbesondere dann, wenn
die Verstellung der Schloßfalle in die Öffnungsstellung kurzzeitig behindert wird,
beispielsweise durch das Vereisen der Fahrzeugtür oder durch die mit dem Gewicht einer
Schneeschicht belastete Heckklappe eines Kraftfahrzeugs.
[0004] Zur Vermeidung der oben beschriebenen Unterbrechung des Öffnungsvorgangs ist es bekannt,
ein Kraftfahrzeugschloß mit einer Speicherfunktion auszustatten (DE 195 20 359 Al).
Die Speicherfunktion gewährleistet, daß die Sperrklinke beim Öffnungsvorgang jedenfalls
solange in ihrer ausgehobenen Stellung verbleibt, bis die Vorrast der Schloßfalle
die Rastnase der Sperrklinke passiert hat. Hierfür weist das Kraftfahrzeugschloß ein
hebelförmiges Speicherelement auf, das üblicherweise auch "Schneelasthebel" genannt
wird. Beim Ausheben der Sperrklinke fällt das Speicherelement von einer ausgehobenen
in eine eingefallene Stellung und hält die Sperrklinke so in ihrer ausgehobenen Stellung.
Im weiteren Verlauf des Öffnungsvorgangs drückt die sich in die Öffnungsstellung verstellende
Schloßfalle das Speicherelement in seine ausgehobene Stellung, so daß die Sperrklinke
durch die Zwangskopplung zwischen Schloßfalle und Speicherelement schließlich freigegeben
wird. Das bekannte Kraftfahrzeugschloß weist dabei einen Öffnungsantrieb auf, durch
den die Sperrklinke motorisch aushebbar ist.
[0005] Eine ähnliche Konzeption zeigt das Kraftfahrzeugschloß (DE 196 17 428 A1), von dem
die vorliegende Erfindung ausgeht. Auch hier ist ein hebelförmig ausgestaltetes Speicherelement
vorgesehen, das der Sperrklinke zugeordnet ist und diese wie oben beschrieben in der
ausgehobenen Stellung hält. Ferner ist ein Öffnungsantrieb vorgesehen, der einerseits
mit der Sperrklinke und andererseits mit dem Speicherelement wechselwirkt. Zusätzlich
ist ein Vorrastunterdrückungssystem vorgesehen, das in diesem Zusammenhang allerdings
keine Rolle spielt.
[0006] Schließlich ist ein Kraftfahrzeugschloß mit Speicherfunktion bekannt (EP 0 978 610
B1), das ein elastisches, hebelförmig ausgestaltetes Speicherelement aufweist, das
starr mit der Sperrklinke gekoppelt ist. Beim Ausheben der Sperrklinke schnappt das
Speicherelement in Eingriff mit der Schloßfalle und hält so die Sperrklinke in der
ausgehobenen Stellung. Bei Verstellung der Schloßfalle in Richtung ihrer Öffnungsstellung
löst sich diese Schnappverbindung und die Sperrklinke wird freigegeben.
[0007] Es darf darauf hingewiesen werden, daß die oben beschriebene Speicherfunktion nicht
nur zu einer Erhöhung des Benutzungskomforts führt, sondern in bestimmten Fällen unerläßlich
für die Funktionsfähigkeit des Kraftfahrzeugschlosses sein kann. Ein Beispiel hierfür
ist ein weiteres bekanntes Kraftfahrzeugschloß (DE 102 34 782 A1), das mit einem Öffnungsantrieb
ausgestattet ist. Beim Öffnungsvorgang verstellt der Öffnungsantrieb die Sperrklinke
zunächst in die ausgehobene Stellung und läuft dann vor Block an einen an der Sperrklinke
angeordneten Anschlag. Der Anschlag liegt nur bei ausgehobener Sperrklinke in der
Bewegungsbahn des Öffnungsantriebs. Es ist hier sicherzustellen, daß die Sperrklinke
bis zur Blockierung des Öffnungsantriebs ausgehoben bleibt, was der oben beschriebenen
Speicherfunktion gleichkommt.
[0008] Bei allen beschriebenen Kraftfahrzeugschlössern wird die Sperrklinke im Speicherzustand
vom Speicherelement in ihrer ausgehobenen Stellung gehalten, bis die Schloßfalle ihre
Öffnungsstellung erreicht hat. Die Sperrklinke verbleibt damit auch dann in der ausgehobenen
Stellung, wenn sich die Fahrzeugtür beispielsweise aufgrund der Vereisung überhaupt
nicht öffnen läßt. Fällt die beschriebene Behinderung später unerwartet weg, beispielsweise
durch das Schmelzen des Eises während der Fahrt, so wird sich die Fahrzeugtür entsprechend
unerwartet öffnen. Dieses Systemverhalten ist mit einem erheblichen Unfallrisiko verbunden.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloß
mit Speicherfunktion derart auszugestalten und weiterzubilden, daß dessen Betriebssicherheit
erhöht wird.
[0010] Das oben angegebene Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst.
[0011] Wesentlich ist zunächst die Tatsache, daß die Sperrklinke aus dem Speicherzustand
heraus motorisch freigebbar ist. Damit ist die Freigabe der Sperrklinke grundsätzlich
jederzeit möglich, so daß ein ungewünschter Verbleib der Sperrklinke im Speicherzustand
ohne weiteres verhindert werden kann. Dabei kann die motorische Freigabe der Sperrklinke
zusätzlich zu der oben beschriebenen Zwangskopplung vorgesehen werden, die grundsätzlich
die Freigabe der Sperrklinke bei der Verstellung der Schloßfalle in ihre Öffnungsstellung
bewirkt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, daß die Freigabe der Sperrklinke aus
dem Speicherzustand heraus ausschließlich motorisch vorgesehen ist. Dies führt dann
zu einer besonders einfachen konstruktiven Ausgestaltung.
[0012] Die motorische Freigabe der Sperrklinke ist mittels der Steuerungseinrichtung des
Kraftfahrzeugschlosses zu einem vorbestimmten Steuerzeitpunkt ansteuerbar. Beispielsweise
kann es vorgesehen werden, daß die motorische Freigabe zu jedem Steuerzeitpunkt erfolgt,
oder eben, daß die Ansteuerung von weiteren Randbedingungen, beispielsweise von der
Stellung der Schloßfalle, abhängig gemacht wird.
[0013] Die bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 zeigt die Mehrfachnutzung des Öffnungsantriebs
einerseits für das motorische Ausheben der Sperrklinke und andererseits für die motorische
Freigabe der Sperrklinke aus dem Speicherzustand heraus. Hiermit ist eine besonders
kompakte Ausgestaltung erreichbar.
[0014] Die bevorzugten Ausgestaltungen gemäß Ansprüchen 8 bis 10 zeigen einfache konstruktive
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Konzepts. Durch die Ausgestaltung des Speicherelements
als schwenkbare Hebelanordnung kann die für die Freigabe der Sperrklinke erforderliche
Kraft gering gehalten werden.
[0015] Besonders einfach zu realisierende Lösungen zeigen ferner die Ausgestaltungen gemäß
Anspruch 11. Durch die hier vorgesehene Verformbarkeit am Speicherelement und/oder
an der Sperrklinke kann auf das Ausheben des Speicherelements für die Freigabe der
Sperrklinke verzichtet werden.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugschloß in einer ersten Ausgestaltung bei in der
Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle, bei eingefallener Sperrklinke und bei
ausgehobenem Speicherelement,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeugschloß gemäß Fig. 1 bei in Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle,
bei ausgehobener Sperrklinke und bei eingefallenem Speicherelement,
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugschloß in einer weiteren Ausgestaltung bei in der
Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle, bei eingefallener Sperrklinke und bei
ausgehobenem Speicherelement,
- Fig. 4
- das Kraftfahrzeugschloß gemäß Fig. 3 bei in der Hauptraststellung befindlicher Schloßfalle,
bei ausgehobener Sperrklinke und bei eingefallenem Speicherelement.
[0017] Das in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeugschloß ist mit den Schließelementen Schloßfalle
1 und Sperrklinke 2 ausgestattet, wobei die Schloßfalle 1 in eine nicht dargestellte
Öffnungsstellung, in die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Hauptraststellung und in
die nicht dargestellte Vorraststellung bringbar ist. Die Schloßfalle 1 ist vorzugsweise
in Richtung ihrer Öffnungsstellung, in Fig. 1 linksherum, vorgespannt. Die Schloßfalle
1 weist eine Hauptrast 3 und eine Vorrast 4 auf. Die Sperrklinke 2 läßt sich in eine
in Fig. 1 dargestellte eingefallene Stellung und in eine in Fig. 2 dargestellte ausgehobene
Stellung bringen. Es läßt sich Fig. 1 entnehmen, daß die in ihrer eingefallenen Stellung
befindliche Sperrklinke 2 die Schloßfalle 1 in der Hauptraststellung (Fig. 1) sowie
in der Vorraststellung hält und daß die in ihrer ausgehobenen Stellung befmdliche
Sperrklinke 2 die Schloßfalle 1 in Richtung ihrer Öffnungsstellung freigibt (Fig.
2).
[0018] Der Sperrklinke 2 ist ein Speicherelement 5 zugeordnet, das die Sperrklinke 2 nach
deren Ausheben in der ausgehobenen Stellung hält, was dem bereits angesprochenen Speicherzustand
entspricht. Dieser Speicherzustand ist in Fig. 2 dargestellt.
[0019] Vorliegend läßt sich die Sperrklinke 2 motorisch ausheben, wobei der Aushebevorgang
im Blockbetrieb erfolgt. In ihrer ausgehobenen Stellung kommt der Sperrklinke 2 eine
entsprechend blockierende Wirkung zu, so daß sicherzustellen ist, daß die Sperrklinke
2 lange genug in ihrer ausgehobenen Stellung verharrt. Dies wird hier durch das Speicherelement
5 gewährleistet.
[0020] Der Speicherzustand wird solange gehalten, bis ein weiterer Funktionszustand des
Kraftfahrzeugschlosses erreicht ist. In bevorzugter Ausgestaltung (Fig. 1 bis 4) ist
der weitere Funktionszustand jedenfalls dann erreicht, wenn die Schloßfalle 1 ihre
Öffnungsstellung erreicht hat. Dies wird vorzugsweise durch eine entsprechende Zwangskopplung
zwischen der Schloßfalle 1 und dem Speicherelement 5 gewährleistet, wie im folgenden
noch gezeigt wird. Ein solcher weiterer Funktionszustand kann zusätzlich auf andere
Weise definiert sein, wie beispielsweise durch einen bestimmten steuerungstechnischen
Zustand, wie ebenfalls noch gezeigt wird.
[0021] Um elektrische Funktionen des Kraftfahrzeugschlosses wie die oben beschriebene, ggf.
vorhandene motorische Öffnungsfunktion, eine Zentralverriegelungsfunktion o. dgl.
ansteuern zu können, weist das Kraftfahrzeugschloß eine Steuerungseinrichtung 6 auf,
die entweder im Kraftfahrzeugschloß selbst oder separat davon im Kraftfahrzeug angeordnet
ist. Die Steuerungseinrichtung 6 ist in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutet.
[0022] Wesentlich ist nun die Tatsache, daß die Sperrklinke 2 aus dem in Fig. 2 dargestellten
Speicherzustand heraus motorisch freigebbar ist und dann, vom Speicherelement 5 unbehindert,
in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verstellbar ist. Die Sperrklinke 2 ist vorzugsweise
in Richtung ihrer eingefallenen Stellung vorgespannt, so daß sie nach der Freigabe
gewissermaßen in Richtung ihrer eingefallenen Stellung schnappt.
[0023] Die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 ist mittels der Steuerungseinrichtung 6
zu einem vorbestimmten Steuerzeitpunkt ansteuerbar. Dabei kann der Steuerzeitpunkt
als Ende einer vorbestimmten Zeitspanne, die mit dem Ausheben der Sperrklinke 2 beginnt,
definiert sein. Dann erfolgt die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 grundsätzlich
beispielsweise einige Sekunden nach dem Ausheben der Sperrklinke 2.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es aber, wenn der Steuerzeitpunkt als der nach dem Ausheben
der Sperrklinke 2 liegende Zeitpunkt einer Signalübertragung von der übrigen Fahrzeugelektrik
an die Steuerungseinrichtung 6 des Kraftfahrzeugschlosses definiert ist. Diese Signalübertragung
kann beispielsweise beim Einschalten der Zündung oder beim Anfahren des Kraftfahrzeugs
erfolgen.
[0025] Wie oben beschrieben, kann es vorgesehen werden, daß die Ansteuerung der motorischen
Freigabe der Sperrklinke 2 grundsätzlich in jedem Steuerzeitpunkt, also nach jedem
Ausheben der Sperrklinke 2, erfolgt.
[0026] In besonders bevorzugter Ausgestaltung erfolgt die Ansteuerung der motorischen Freigabe
der Sperrklinke 2 allerdings selektiv in dem Sinne, daß nicht in jedem Steuerzeitpunkt
eine entsprechende Ansteuerung vorgenommen wird. Hierfür ist der Steuerungseinrichtung
6 eine Schloßfallenüberwachung 7 hinsichtlich der Stellung der Schloßfalle 1 zugeordnet.
Im in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schloßfallenüberwachung
7 einen einfachen Tastschalter 8 auf, der das Verschwenken der Schloßfalle 1 in die
Öffnungsstellung an die Steuerungseinrichtung 6 meldet. Selbstverständlich sind für
eine solche Schloßfallenüberwachung 7 zahlreiche aus dem Stand der Technik bekannte
Sensoren anwendbar. Eine besonders effektive Betriebsweise erreicht man nun dadurch,
daß die Steuerungseinrichtung 6 dann, wenn die Schloßfalle 1 zwischen dem Zeitpunkt
des Aushebens der Sperrklinke 2 und dem Steuerzeitpunkt noch nicht vollständig ihre
Öffnungsstellung erreicht hat, die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 aus dem Speicherzustand
heraus ansteuert. Dies ist der oben beschriebene Fehlerzustand, wenn nämlich die Verstellung
der Schloßfalle 1 in Richtung ihrer Öffnungsstellung, beispielsweise durch Vereisung,
behindert ist.
[0027] Es darf darauf hingewiesen werden, daß die Schloßfallenüberwachung 7 nicht notwendigerweise
unmittelbar an der Schloßfalle 1 erfolgen muß. Beispielsweise kann auch das Öffnen
der Fahrzeugtür indirekt Aufschluß über die Verstellung der Schloßfalle 1 in ihre
Öffnungsstellung geben. Dies ist insofern vorteilhaft, als die Fahrzeugtür in der
Regel ohnehin mit einem AJAR-Schalter ausgestaltet ist.
[0028] Es ist noch eine weitere vorteilhafte Möglichkeit der selektiven Ansteuerung der
motorischen Freigabe der Sperrklinke 2 denkbar. Nach dieser bevorzugten Ausgestaltung
ist eine Sperrklinkenüberwachung 7a hinsichtlich der Stellung der Sperrklinke 2 vorgesehen,
die wiederum von der Steuerungseinrichtung 6 abgefragt werden kann. Vorliegend weist
auch die Sperrklinkenüberwachung 7a einen einfachen Tastschalter 8a auf, der das Verschwenken
der Sperrklinke 2 in die ausgehobene Stellung an die Steuerungseinrichtung 6 meldet.
Befindet sich nun die Sperrklinke 2 im Steuerzeitpunkt, der ja vorzugsweise dem Zeitpunkt
des Aushebens der Sperrklinke 2 nachgelagert ist, unverändert in ihrer ausgehobenen
Stellung, so liegt der obige Fehlerzustand vor und die Steuerungseinrichtung 6 steuert
die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 an. Zu einem besonders sicheren Überwachungsergebnis
gelangt man schließlich durch die zusätzliche Abfrage der oben genannten Schloßfallenüberwachung
7.
[0029] Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, ist die motorische Freigabe der Sperrklinke
2 insbesondere in Verbindung mit der oben angesprochenen Zwangskopplung zwischen Schloßfalle
1 und Speicherelement 5 vorteilhaft. Durch diese Zwangskopplung bewirkt eine Verstellung
der Schloßfalle 1 in die Öffnungsstellung grundsätzlich eine Freigabe der Sperrklinke
2 aus dem Speicherzustand heraus. Die Zwangskopplung einerseits und die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 andererseits stellen dann einander ergänzende Maßnahmen
dar.
[0030] Wenn nämlich im Fehlerzustand die Verstellung der Schloßfalle 1 nach dem Ausheben
der Sperrklinke 2 in die Öffnungsstellung behindert wird, kommt die Zwangskopplung
zwischen Schloßfalle 1 und Speicherelement 5 nicht zum tragen, wodurch wiederum die
Sperrklinke 2 in ihrer ausgehobenen Stellung verbleibt. Durch die rechtzeitig vorgenommene,
motorische Freigabe der Sperrklinke 2 wird dann vermieden, daß nach dem Wegfall der
Behinderung, also beispielsweise nach dem Schmelzen des Eises bei zuvor vereister
Fahrzeugtür, ein unerwartetes Öffnen der Fahrzeugtür erfolgt. Die Sperrklinke 2 fällt
nach deren Freigabe vorteilhafterweise zurück in die Hauptrast 3 oder jedenfalls in
die Bewegungsbahn der Vorrast 4 der Schloßfalle 1, soweit die Schloßfalle 1 nicht
bereits weitgehend in Richtung ihrer Öffnungsstellung verstellt ist.
[0031] Für die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 ist vorliegend ein Speicherantrieb
9 vorgesehen, der je nach Anwendungsfall vorteilhaft als zusätzlicher Antrieb ausgestaltet
sein kann. In besonders bevorzugter Ausgestaltung wird allerdings ein ohnehin vorhandener
Antrieb als Speicherantrieb 9 genutzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist
das Kraftfahrzeugschloß einen Öffnungsantrieb 10 zum motorischen Ausheben der Sperrklinke
2 auf, der gleichzeitig die Funktion des Speicherantriebs 9 übernimmt. Für eine derartige
Doppelnutzung können aber auch ein Zentralverriegelungsantrieb oder ein Schließhilfsantrieb
dienen.
[0032] Im in Fig. 1 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der
Öffnungsantrieb 10 ein von einem Motor 11 angetriebenes Stellelement 12 auf. Das Stellelement
12 weist eine Steuerkontur 13 auf, die mit einem Mitnehmer 14 an der Sperrklinke 2
in Eingriff bringbar ist. Zum Ausheben der Sperrklinke 2 wird das Stellelement 12
aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung heraus rechtsherum gedreht, bis die Steuerkontur
13 mit dem Mitnehmer 14 in Eingriff kommt und die Sperrklinke 2 linksherum verschwenkt.
[0033] Das Speicherelement 5 ist in eine eingefallene Stellung bringbar (Fig. 2), in der
das Speicherelement 5 die Sperrklinke 2 in ihrer ausgehobenen Stellung hält. Das Speicherelement
5 ist ferner in eine ausgehobene Stellung bringbar (Fig. 1), in der das Speicherelement
5 die Sperrklinke 2 freigibt.
[0034] Dadurch, daß das Speicherelement 5 im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
in seine eingefallene Stellung vorgespannt ist, bewirkt das Ausheben der Sperrklinke
2 durch den Öffnungsantrieb 10 grundsätzlich die Verstellung des Speicherelements
5 in seine eingefallene Stellung (Fig. 2).
[0035] Im Einzelnen wird beim Ausheben der Sperrklinke 2 durch den Öffnungsantrieb 10 der
Mitnehmer 14 in die Bewegungsbahn eines am Stellelement 12 angeordneten Anschlags
15 verstellt. Dadurch, daß das Speicherelement 5 die Sperrklinke 2 in dieser Stellung
hält, ist gleichzeitig der Blockbetrieb für den Öffnungsantrieb 10 gewährleistet.
[0036] Im in Fig. 1 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Speicherelement
5 als schwenkbare Hebelanordnung ausgestaltet. Grundsätzlich kann das Speicherelement
5 aber auch als linear beweglicher Schieber o. dgl. ausgestaltet sein.
[0037] Für die Realisierung des oben beschriebenen Speicherzustands weist das Speicherelement
5 einen Anschlag 16 auf, der mit einem an der Sperrklinke 2 angeordneten Gegenanschlag
17 in Eingriff bringbar ist. Ferner weist das Speicherelement 5 einen Steuerarm 18
auf, dessen Verschwenken, in Fig. 1 rechtsherum, die Verstellung des Speicherelements
5 in die ausgehobene Stellung bewirkt.
[0038] Fig. 2 läßt sich entnehmen, daß der Steuerarm 18 im Speicherzustand in der Bewegungsbahn
des am Stellelement 12 angeordneten Anschlags 15 liegt. Durch eine Drehung des Stellelements
12 aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung linksherum passiert die Steuerkontur 13
mit ihrer Teilkontur 13a den Mitnehmer 14 und drückt die Sperrklinke 2 dabei kurzzeitig
in eine Überhubstellung. Hierfür ist die Teilkontur 13a mit einer entsprechenden Schräge
ausgestattet. Bei weiterer Drehung des Stellelements 12 kommt dann der Anschlag 15
in Eingriff mit dem Steuerarm 18 und verstellt damit das Speicherelement 5 rechtsherum
in dessen ausgehobene Stellung. Dadurch wird die Sperrklinke 2 freigegeben und schnappt
nun in Richtung ihrer eingefallenen Stellung, in Fig. 2 rechtsherum. Ein Anschlag
19 an der Sperrklinke 2 kommt schließlich in die Bewegungsbahn einer Anlagekante 20
der Steuerkontur 13 und blockiert die weitere Bewegung des Öffnungsantriebs 10, so
daß auch die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 im Blockbetrieb gewährleistet ist.
[0039] Nachdem nun bei dem oben beschriebenen Vorgang der motorischen Freigabe der Sperrklinke
2 die Sperrklinke 2 in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verschwenkt ist und auch
der am Stellelement 12 angeordnete Anschlag 15 außer Eingriff mit dem Speicherelement
5 gekommen ist, fällt das Speicherelement 5 mit einer Anlagekante 21 auf eine entsprechende
Anlagekante 22 der Sperrklinke 2. Hierdurch wird das Speicherelement 5 in seiner ausgehobenen
Stellung gehalten, bis die Sperrklinke 2 wieder durch den Öffnungsantrieb 10 ausgehoben
wird. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß der Steuerarm 18 des Speicherelements
5 bei in der ausgehobenen Stellung befindlichem Speicherelement 5 außer Eingriff mit
dem Speicherantrieb 9, hier also mit dem Öffnungsantrieb 10 steht. Dadurch läßt sich
die Doppelnutzung des Öffnungsantriebs 10 in oben beschriebener Weise ohne größeren
konstruktiven Aufwand realisieren.
[0040] Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß vorzugsweise auch eine nicht motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 aus dem Speicherzustand heraus immer dann gewährleistet
ist, wenn die Schloßfalle 1 nach dem Ausheben der Sperrklinke 2 in ihre Öffnungsstellung
verschwenkt, was ja den Normalzustand darstellt. Hierfür ist das Speicherelement 5
mit einem weiteren Steuerarm 23 ausgestattet, mit dem eine Steuerkontur 24 an der
Schloßfalle 1 im Speicherzustand bei deren Verstellung in ihre Öffnungsstellung in
Eingriff kommt und dessen resultierendes Verschwenken, in Fig. 2 rechtsherum, zu einem
Ausheben des Speicherelements 5 führt - Zwangskopplung -.
[0041] Eine weitere bevorzugte Variante eines Kraftfahrzeugschlosses mit der oben beschriebenen
Speicherfunktion ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Einander entsprechende Komponenten
sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugsziffem versehen.
[0042] Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Kraftfahrzeugschloß weist ebenfalls die Schließelemente
Schloßfalle 1 und Sperrklinke 2 auf, die in oben beschriebener Weise zusammenwirken.
Die Schloßfalle 1 weist hier lediglich eine Hauptrast 3 und keine Vorrast auf.
[0043] Fig. 3 zeigt die Schloßfalle 1 in der Hauptraststellung bei eingefallener Sperrklinke
2. Fig. 4 zeigt dagegen die Sperrklinke 2 in ihrer ausgehobenen Stellung. Die Sperrklinke
2 wird dort durch ein Speicherelement 5 gehalten. Die Schloßfalle 1 steht unverändert
in ihrer Hauptraststellung, ist allerdings frei von der Sperrklinke 2.
[0044] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Speicherelement 5 als schwenkbare Hebelanordnung
ausgestaltet. Allerdings ist hier nur ein einziger Steuerarm 23 in obigem Sinne vorgesehen.
Die Schloßfalle 1 kommt bei deren Verstellung aus der in Fig. 4 dargestellten Stellung
rechtsherum in ihre Öffnungsstellung in Eingriff mit dem Steuerarm 23 und verschwenkt
diesen in Fig. 4 linksherum, was wiederum der oben angesprochenen Zwangskopplung entspricht.
Dies führt zu einer Verstellung des Speicherelements 5 in die ausgehobene Stellung.
Für diesen Eingriff mit dem Speicherelement 5 weist die Schloßfalle 1 eine Steuerkontur
24 auf. Durch das Ausheben des Speicherelements 5 wird, wie oben beschrieben, die
Sperrklinke 2 freigegeben.
[0045] Neben der obigen für den Normalzustand vorgesehenen Freigabe der Sperrklinke 2 ist
auch hier eine motorische Freigabe der Sperrklinke 2 vorgesehen. Für die motorische
Freigabe der Sperrklinke 2 ist ein Speicherantrieb 9 vorgesehen, der als zusätzlicher
Antrieb ausgestaltet sein kann oder aber ein ohnehin vorhandener Antrieb ist. Im in
den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist wieder ein Öffnungsantrieb
10 vorgesehen, der gleichzeitig der Speicherantrieb 9 ist. Der Öffnungsantrieb 10
weist einen Motor 11 und ein Stellelement 12 auf, das mit zwei Zapfen 25 ausgestattet
ist. Die Sperrklinke 2 weist eine Ausnehmung 26 und Anschlagflächen 27 auf, die eine
Verstellung der Sperrklinke 2 in Einfallrichtung und in Ausheberichtung ermöglichen.
Gleichzeitig ist durch die Anschlagflächen ein Blockbetrieb realisierbar.
[0046] Vorliegend ist von besonderer Bedeutung, daß die Sperrklinke 2 aus der in Fig. 4
dargestellten Stellung - aus dem Speicherzustand heraus - mittels des Öffnungsantriebs
10 unter erhöhter Krafteinwirkung in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verstellbar
ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist das Speicherelement 5 nun eine zumindest
teilweise vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Hebelanordnung, die im Speicherzustand
(Fig. 4) unter obiger erhöhter Kraftwirkung ausknickt, wegbiegt oder anderweit die
Freigabe der Sperrklinke bewirkt.
[0047] In umgekehrter Weise kann es aber auch vorgesehen sein, daß die Sperrklinke 2 ein
Eingriffselement 28 für den Eingriff mit dem Speicherelement 5 aufweist und daß das
Eingriffselement 28 vorzugsweise aus Kunststoff besteht und im Speicherzustand unter
obiger erhöhter Kraftwirkung ausknickt, wegbiegt oder anderweit die Freigabe der Sperrklinke
2 bewirkt.
[0048] In diesem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist also nicht ein
Ausheben des Speicherelements 5 für die motorische Freigabe der Sperrklinke 2 erforderlich,
sondern lediglich eine Verformung des Speicherelements 5 und/oder der Sperrklinke
2 unter erhöhter Krafteinwirkung, die vorliegend durch den Öffnungsantrieb 10 bereitgestellt
wird.
[0049] Bei der obigen Verformung kann es sich um eine elastische Verformung oder um eine
nicht elastische Verformung handeln. Jedenfalls ist der verformbare Bestandteil so
auszulegen, daß die Sperrklinke 2 im Normalbetrieb vom Speicherelement 5 in ihrer
ausgehobenen Stellung gehalten werden kann und daß erst bei der motorischen Freigabe
der Sperrklinke 2, also unter erhöhter Kraftwirkung, eine entsprechende, die Sperrklinke
2 freigebende Verformung erfolgt.
[0050] Bei diesem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die motorische Freigabe der Sperrklinke
2 aus dem Speicherzustand heraus also die motorische Verstellung der Sperrklinke 2
unter erhöhter Kraftwirkung in Richtung ihrer eingefallenen Stellung. Durch die erhöhte
Kraftwirkung verformt sich das Speicherelement 5 und/oder die Sperrklinke 2 zumindest
teilweise, was schließlich die Freigabe der Sperrklinke 2 bewirkt.
[0051] Die Verformbarkeit des Speicherelements 5 einerseits und/oder der Sperrklinke 2 andererseits
läßt sich durch eine spezielle Formgebung dieser Komponenten unterstützen. Ein Beispiel
hierfür besteht darin, daß das Speicherelement 5 und/oder die Sperrklinke 2 jedenfalls
abschnittsweise eine im wesentlichen bogenförmige und dadurch nachgiebige Formgebung
aufweist. Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn beispielsweise der Speicherhebel
5 insgesamt eine Bogenform aufweist, die dem Speicherhebel 5 zusammen mit seinen Materialparametern
zu der gewünschten Nachgiebigkeit verhilft.
[0052] Für weitere vorteilhafte Varianten des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiels
darf auf die obige Beschreibung des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels
verwiesen werden.
1. Kraftfahrzeugschloß mit den Schließelementen Schloßfalle (1) und Sperrklinke (2),
wobei die Schloßfalle (1) in eine Öffnungsstellung, eine Hauptraststellung und ggf.
eine Vorraststellung bringbar ist und wobei die Sperrklinke (2) in eine eingefallene
und in eine ausgehobene Stellung bringbar ist, wobei die in ihrer eingefallenen Stellung
befindliche Sperrklinke (2) die Schloßfalle (1) in der Hauptraststellung und in der
ggf. vorhandenen Vorraststellung hält und wobei die in ihrer ausgehobenen Stellung
befindliche Sperrklinke (2) die Schloßfalle (1) in Richtung ihrer Öffnungsstellung
freigibt,
wobei der Sperrklinke (2) ein Speicherelement (5) zugeordnet ist, das die Sperrklinke
(2) nach deren Ausheben in der ausgehobenen Stellung hält - Speicherzustand -, bis
ein weiterer Funktionszustand des Kraftfahrzeugschlosses erreicht ist, insbesondere
bis die Schloßfalle (1) ihre Öffnungsstellung erreicht hat, und
mit einer Steuerungseinrichtung (6) im Kraftfahrzeugschloß oder separat davon im Kraftfahrzeug,
durch die einzelne Funktionen des Kraftfahrzeugschlosses ansteuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrklinke (2) aus dem Speicherzustand heraus motorisch freigebbar ist und dann,
vom Speicherelement (5) unbehindert, in Richtung ihrer eingefallenen Stellung verstellbar
ist und daß die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) mittels der Steuerungseinrichtung
(6) zu einem vorbestimmten Steuerzeitpunkt ansteuerbar ist.
2. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerzeitpunkt als Ende einer vorbestimmten Zeitspanne, die mit dem Ausheben
der Sperrklinke (2) beginnt, definiert ist.
3. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerzeitpunkt als der nach dem Ausheben der Sperrklinke (2) liegende Zeitpunkt
einer Signalübertragung von der übrigen Fahrzeugelektrik an die Steuerungseinrichtung
(6) des Kraftfahrzeugschlosses definiert ist, vorzugsweise, daß diese Signalübertragung
beim Einschalten der Zündung oder beim Anfahren des Kraftfahrzeugs erfolgt.
4. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerungseinrichtung (6) eine Schloßfallenüberwachung (7) hinsichtlich der Stellung
der Schloßfalle (1) und/oder eine Sperrklinkenüberwachung (7a) hinsichtlich der Stellung
der Sperrklinke (2) zugeordnet ist und daß die Steuerungseinrichtung (6) im Steuerzeitpunkt
die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) in Abhängigkeit von der Schloßfallenüberwachung
(7) und/oder von der Sperrklinkenüberwachung (7a) ansteuert, vorzugsweise, daß die
Steuerungseinrichtung (6) dann, wenn die Schloßfalle (1) seit dem Ausheben der Sperrklinke
(2) bis zum Steuerzeitpunkt noch nicht vollständig ihre Öffnungsstellung erreicht
hat, die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) ansteuert, oder, daß die Steuerungseinrichtung
(6) dann, wenn sich die Sperrklinke (2) im Steuerzeitpunkt in der ausgehobenen Stellung
befindet und, vorzugsweise, wenn gleichzeitig die Schloßfalle (1) noch nicht vollständig
ihre Öffnungsstellung erreicht hat, die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) ansteuert.
5. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schloßfalle (1) derart mit dem Speicherelement (5) gekoppelt ist, daß eine Verstellung
der Schloßfalle (1) in die Öffnungsstellung die Freigabe der Sperrklinke (2) aus dem
Speicherzustand heraus bewirkt.
6. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) ein Speicherantrieb (9) vorgesehen
ist, vorzugsweise, daß ein Öffnungsantrieb (10) zum motorischen Ausheben der Sperrklinke
(2) vorgesehen ist und daß der Öffnungsantrieb (10) gleichzeitig der Speicherantrieb
(9) ist.
7. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherelement (5) in eine eingefallene Stellung bringbar ist, in der das Speicherelement
(5) die Sperrklinke (2) in ihrer ausgehobenen Stellung hält und daß das Speicherelement
(5) in eine ausgehobene Stellung bringbar ist, in der das Speicherelement (5) die
Sperrklinke (2) freigibt, vorzugsweise, daß das Speicherelement (5) in seine eingefallene
Stellung vorgespannt ist.
8. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherelement (5) als schwenkbare Hebelanordnung ausgestaltet ist.
9. Kraftfahrzeugschloß nach den Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherelement (5) mindestens einen Steuerarm (18) aufweist, dessen Verschwenken
in einer Schwenkrichtung die Verstellung des Speicherelements (5) in die ausgehobene
Stellung bewirkt und daß der Steuerarm (18) mit dem Speicherantrieb (9) in Eingriff
steht bzw. bringbar ist und dadurch motorisch verschwenkbar ist, vorzugsweise, daß der Steuerarm (18) ausschließlich
bei in der eingefallenen Stellung befindlichem Speicherelement (5) in Eingriff mit
dem Speicherantrieb (9) steht.
10. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 8 und ggf. nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherelement (5) einen ggf. weiteren Steuerarm (23) aufweist, mit dem die
Schloßfalle (1) im Speicherzustand bei deren Verstellung in ihre Öffnungsstellung
in Eingriff kommt und dessen resultierendes Verschwenken zu einem Ausheben des Speicherelements
(5) führt.
11. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherelement (5) eine zumindest teilweise vorzugsweise aus Kunststoff bestehende
Hebelanordnung ist, die im Speicherzustand unter erhöhter Kraftwirkung ausknickt,
wegbiegt oder anderweit die Freigabe der Sperrklinke (2) bewirkt, und/oder, vorzugsweise,
daß die Sperrklinke (2) ein Eingriffselement (28) für den Eingriff mit dem Speicherelement
(5) aufweist und daß das Eingriffselement (28) vorzugsweise aus Kunststoff besteht
und im Speicherzustand unter erhöhter Kraftwirkung ausknickt, wegbiegt oder anderweit
die Freigabe der Sperrklinke (2) bewirkt, und/oder, weiter vorzugsweise, daß das Speicherelement
(5) und/oder die Sperrklinke (2) jedenfalls abschnittsweise eine im wesentlichen bogenförmige
und dadurch nachgiebige Formgebung aufweist.
12. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die motorische Freigabe der Sperrklinke (2) die motorische Verstellung der Sperrklinke
(2) unter erhöhter Kraftwirkung in Richtung ihrer eingefallenen Stellung umfaßt, wodurch
sich das Speicherelement (5) und/oder die Sperrklinke (2) zumindest teilweise verformt,
was schließlich die Freigabe der Sperrklinke (2) bewirkt.