[0001] Die Erfindung betrifft ein Leimwerk in einer Wellpappe-Anlage. Ferner betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Beleimen einer endlosen, gewellten Material-Bahn, insbesondere
einer Papier-Bahn.
[0002] Bei bekannten Leimwerken erfolgt das Beleimen der gewellten Material-Bahn mittels
einer mit Leim beschichteten, drehangetriebenen Leim-Auftragswalze. Beim Abwälzen
der Leim-Auftragswalze von der beleimten Material-Bahn kommt es zu einem Spritzverhalten
des Leimes, das heißt Leimtropfen lösen sich von der Leim-Auftragswalze. Dieses Spritzverhalten
des Leims tritt vor allem an den seitlichen Rändern der Material-Bahn auf. Dies führt
zu einem ungleichmäßigen Leimauftrag auf die Material-Bahn und zu einem erhöhten Leimverbrauch.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leimwerk der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, dass das Spritzverhalten des Leimes reduziert und der Leimauftrag
vergleichmäßigt wird.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Erfindung
besteht darin, dass eine Druckanpassungs-Einrichtung vorgesehen ist, die beim Abwälzen
der Leim-Auftragswalze von der beleimten Material-Bahn die auf die sich ausbildende
Leimwand wirkenden Druck-Kräfte vergleichmäßigt. Das Spritzverhalten des Leims, insbesondere
an den seitlichen Rändern der Material-Bahn, wird somit weitestgehend unterbunden
und infolge dessen der Leimauftrag auf die Material-Bahn vergleichmäßigt.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der drei Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert werden. Diese zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Leimwerks gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Leimwerk gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- einen schematischen Ausschnitt aus Figur 1 zur Veranschaulichung eines Beleimvorgangs,
- Fig. 4
- eine Gebläsedüse des Leimwerks gemäß Figur 1,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht eines Leimwerks gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf ein Leimwerk gemäß Figur 5,
- Fig. 7
- einen schematischen Ausschnitt aus einem Leimwerk gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
und
- Fig. 8
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 7.
[0007] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Ein als Ganzes mit 1 bezeichnetes Leimwerk weist ein Gestell
2 auf, in dem eine Leim-Auftragswalze 3 drehbar gelagert ist. Die Leim-Auftragswalze
3 ist mittels eines nicht näher dargestellten Motors um ihre Mittel-Längs-Achse 4
in einer Drehrichtung 5 drehantreibbar und senkrecht zu einer Transportrichtung 6
einer einseitig kaschierten Wellpappe-Bahn 7 angeordnet. Die Leim-Auf tragswalze 3
weist eine Mantelfläche 8 auf, die während der Rotation der Leim-Auftragswalze 3 mit
Leim 9 beschichtet wird. Zu diesem Zweck ist unterhalb der Leimauftragswalze 3 ein
Leim-Behälter 10 angeordnet, in dem der Leim 9 aufgenommen wird. Der Leim-Behälter
10 ist an dem Gestell 2 befestigt.
[0008] Zum gleichmäßigen Auftragen von Leim 9 auf die Leim-Auftragswalze 3 ist eine Abquetschwalze
11 vorgesehen, die in dem Gestell 2 drehbar gelagert ist. Die Abquetschwalze 11 ist
mittels eines nicht näher dargestellten Motors um ihre Mittel-Längs-Achse 12 in Drehrichtung
13 drehantreibbar und senkrecht zu der Transportrichtung 6 der Wellpappe-Bahn 7 angeordnet.
Die Mittel-Längs-Achsen 4, 12 definieren eine horizontale Ebene, entlang der der Abstand
zwischen den Mittel-Längs-Achsen 4, 12 einstellbar ist. Auf diese Weise ist ein zwischen
der Leim-Auftragswalze 3 und der Abquetschwalze 11 gebildeter Leim-Abquetsch-Spalt
14 einstellbar, sodass der Leim 9 mit einer variablen Dicke auf die Leim-Auftragswalze
3 aufgetragen werden kann. Gegen die Abquetschwalze 11 liegt ein Abquetschwalzen-Schaber
15 an, der bezogen auf die Drehrichtung 13 der Abquetschwalze 11 hinter dem Leim-Abquetsch-Spalt
14 angeordnet ist. Der Leim 9, der sich nach dem Leim-Abquetsch-Spalt 14 auf der Abquetschwalze
11 befindet, wird durch den Abquetschwalzen-Schaber 15 abgestreift und fließt in den
Leim-Behälter 10 zurück. Der Abquetschwalzen-Schaber 15 ist an dem Gestell 2 befestigt.
[0009] Das Leimwerk 1 weist weiterhin eine Ausstreif-Einrichtung 16 zur Schwingungsberuhigung
der Wellpappe-Bahn 7 auf. Die Ausstreif-Einrichtung 16 umfasst ein erstes Ausstreifrohr
17 und ein zweites Ausstreifrohr 18. Die Ausstreifrohre 17, 18 sind starr in dem Gestell
2 gelagert. Die Ausstreifrohre 17 und 18 weisen entsprechende Mittel-Längs-Achsen
19 bzw. 21 auf. Die Mittel-Längs-Achsen 19, 21 verlaufen senkrecht zu der Transportrichtung
6 und sind zueinander derart angeordnet, dass die Wellpappe-Bahn 7 über die mit dem
Leim 9 beschichtete Leim-Auftragswalze 3 geführt und mit der mit Leim 9 beschichteten
Mantelfläche 8 in Kontakt tritt. Die erste Mittel-Längs-Achse 19 ist in Transportrichtung
6 vor der Leim-Auftragswalze 3 und die zweite Mittel-Längs-Achse 21 in Transportrichtung
6 nach der Leim-Auftragswalze 3 angeordnet. Die einseitig kaschierte Wellpappe-Bahn
7 weist eine glatte Deckbahn 23 aus Papier und eine mit der Deckbahn 23 verklebte,
gewellte Papier-Bahn 24 auf. Die Wellpappe-Bahn 7 wird durch eine nicht näher beschriebene
Transport-Einrichtung mit einer Bahnspannung beaufschlagt und entlang der Transportrichtung
6 transportiert.
[0010] Zum Anpressen der gewellten Papier-Bahn 24 auf die mit Leim 9 beschichtete Mantelfläche
8 ist oberhalb der Leim-Auftragswalze 3 ein sich senkrecht zu der Transportrichtung
6 erstreckender Anpress-Schuh 25 angeordnet, der mittels einer Schraubenfeder 26 federnd
an dem Gestell 2 befestigt ist. Der Anpress-Schuh 25 bildet mit der Mantelfläche 8
der Leim-Auftragswalze 3 einen Leim-Auftrags-Spalt 27, durch den die Wellpappe-Bahn
7 befördert wird. Gegen die Leim-Auftragswalze 3 liegt ein Auftragswalzen-Schaber
28 an, der bezogen auf die Drehrichtung 5 der Leim-Auftragswalze 3 nach dem Anpress-Schuh
25 angeordnet ist. Der Auftragswalzen-Schaber 28 entfernt den nach dem Leim-Auftrags-Spalt
27 auf der Leim-Auftragswalze 3 befindlichen Leim 9, der in den Leim-Behälter 10 zurückfließt.
[0011] In Transportrichtung 6 gesehen ist unmittelbar nach der Leim-Auftragswalze 3 nahe
der gewellten Papier-Bahn 24 eine Druckanpassungs-Einrichtung in Form eines Gebläses
29 angeordnet. Das Gebläse 29 ist an dem Gestell 2 befestigt und umfasst eine Gebläsedüse
30, die über zwei seitlich angeordnete Druckluft-Rohre 31 mit Druckluft versorgt wird.
Die Druckluft wird durch eine nicht näher dargestellte Drucklufterzeugungs-Einrichtung
bereitgestellt. Die Gebläsedüse 30 erstreckt sich über die gesamte Breite B der Papier-Bahn
24 und weist eine Rückwand 32, eine obere Wand 33 und eine untere Wand 34 auf, die
im Wesentlichen in Form eines Dreieckprofils miteinander verbunden sind und seitlich
durch eine erste Seitenwand 35 und eine zweite Seitenwand 36 abgeschlossen werden.
Die obere Wand 33, die untere Wand 34 sowie die erste und zweite Seitenwand 35, 36
bilden zusammen eine Düsen-Öffnung 37 aus, die sich quer zu der Transportrichtung
6 der Wellpappe-Bahn 7 erstreckt. Die erste und zweite Seitenwand 35, 36 weist jeweils
eine Drossel-Öffnung 39 auf, in die die Druckluft-Rohre 31 münden.
[0012] Innerhalb der Gebläsedüse 30 sind mehrere Drosselbleche 38 beabstandet voneinander
angeordnet, die ebenfalls jeweils eine Drossel-Öffnung 39 aufweisen. Die Drosselbleche
38 unterteilen die Gebläsedüse 30 in mehrere Abschnitte, beispielsweise einen Mittelabschnitt
40 und einen ersten Randabschnitt 41 sowie einen zweiten Randabschnitt 42. Der erste
und zweite Randabschnitt 41, 42 weist jeweils eine Breite auf, die mit einer Breite
B
R eines ersten und zweiten Randbereichs 43, 44 der Wellpappe-Bahn 7 korrespondiert.
Dementsprechend korrespondiert eine Breite des Mittelabschnitts 40 mit einer Breite
B
M eines Mittelbereichs 45 der Wellpappe-Bahn 7. Die Düsenöffnung 37 hat im Mittelabschnitt
40 im Vergleich zu den Randabschnitten 41, 42 senkrecht zu der Wellpappe-Bahn 7 eine
geringere Höhe.
[0013] In Figur 3 ist das Abwälzen der Leim-Auftragswalze 3 von der gewellten Papier-Bahn
24 dargestellt. Die gewellte Papier-Bahn 24 weist abwechselnd ein Wellental 46 und
eine Wellenspitze 47 auf. Beim Abwälzen der Leim-Auftragswalze 3 bildet sich zwischen
jeder Wellenspitze 47 und der mit Leim 9 versehenen Mantelfläche 8 eine Leimwand 48
aus. Die Leimwand 48 einer ersten Wellenspitze 47 begrenzt zusammen mit der Papier-Bahn
24, der mit Leim 9 beschichteten Mantelfläche 8 der Leim-Auftragswalze 3 und der Leimwand
48 einer - entgegen die Transportrichtung 6 betrachtet - zweiten Wellenspitze 48 eine
Kammer 49. Die Kammer 49 ist an seitlichen Rändern 50 der Wellpappe-Bahn 7 offen.
[0014] Im Folgenden wird das Spritzverhalten des Leimes 9 ohne die Druckanpassungs-Einrichtung
29 beim Abwälzen der Leim-Auftragswalze 3 und die auf die - entgegen die Transportrichtung
6 betrachtet - erste Leimwand 48 wirkenden Kräfte beschrieben. Zu Beginn des Abwälzvorgangs
herrscht in der Kammer 49 ein Druck, der dem Umgebungsdruck entspricht. Im Verlauf
des Abwälzvorgangs nimmt der Abstand der ersten und zweiten Wellenspitze 47 zu der
Mantelfläche 8 zu, wodurch sich zwischen den Wellenspitzen 47 und der Mantelfläche
8 jeweils eine Leimwand 48 ausbildet, wobei sich die Höhe jeder Leimwand 48 infolge
des zunehmenden Abstandes beim fortlaufenden Abwälzen vergrößert. Infolge dessen nimmt
das Volumen der Kammer 49 zu, wodurch ein Unterdruck entsteht, der wiederum zu Druck-Kräften
auf die erste Leimwand 48 führt, die in Richtung der Kammer 49 wirken. Dadurch, dass
die Kammer 49 an den Rändern 50 der Wellpappe-Bahn 7 offen ist, erfolgt in den Randbereichen
43, 44 ein Druckausgleich mit der Umgebung, sodass in den Randbereichen 43, 44 die
wirkenden Druck-Kräfte, das heißt die von einem Druckunterschied resultierender Kräfte,
annähernd Null sind. Zusätzlich zu den Druck-Kräften wirkt auf die erste Leimwand
48 eine Zentrifugalkraft. Die Zentrifugalkraft und die Druck-Kräfte wirken teilweise
in entgegengesetzte Richtungen. Mit fortschreitendem Abwälzen kommt es zu einem Reißen
der ersten Leimwand 48, wodurch sich Leimtropfen 51 bilden. Die Flugrichtung jedes
Leimtropfens 51 ist abhängig von der Richtung und dem Betrag der resultierenden Kraft
auf den Leimtropfen 51. Zu einem verstärkten Spritzen kommt es in den Randbereichen
43, 44 der Wellpappe-Bahn 7, da infolge des Druckausgleichs an den Rändern 50 kein
Unterdruck vorliegt. Leimtropfen 51 verteilen sich in verschiedene Richtungen und
treffen teilweise auf die gewellte Papierbahn 24 auf.
[0015] Im Folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Leimwerks 1 beschrieben.
Der Leim 9 wird aus dem Leim-Behälter 10 von der Leim-Auftragswalze 3 in deren Drehrichtung
5 mitgenommen und zu dem Leim-Abquetsch-Spalt 14 transportiert. Im Leim-Abquetsch-Spalt
14 wird mittels der Abquetschwalze 11 eine gleichmäßige Schicht von Leim 9 erzeugt.
Zuvor wird mittels dem Abquetschwalzen-Schaber 15 und dem Auftragswalzen-Schaber 28
die Abquetschwalze 11 und die Leim-Auftragswalze 3 von restlichem Leim 9 befreit und
gesäubert. Die Wellpappe-Bahn 7 wird in Transportrichtung 6 über die Leim-Auftragswalze
3 befördert, wobei die Wellenspitzen 47 der Papier-Bahn 24 mit dem auf die Mantelfläche
8 aufgebrachten Leim 9 in Kontakt gebracht werden. Der Leim 9 wird auf die Wellenspitzen
47 der gewellten Papier-Bahn 24 übertragen, wobei der Anpress-Schuh 25 den Kontakt
der Wellenspitzen 47 zu dem Leim 9 verstärkt. Die aus dem Leim-Auftrags-Spalt 27 austretenden
Wellenspitzen 47 sind mit Leim 9 versehen und können nachfolgend mit einer zweiten
Deckbahn 23 zu einer beidseitig kaschierten Wellpappe-Bahn 7 verklebt werden.
[0016] Zur Vergleichmäßigung der Druck-Kräfte auf die erste Leimwand 48 wird Druckluft durch
die Druckluft-Rohre 31 in die Gebläsedüse 30 geführt. Die Druckluft strömt zunächst
in den ersten und zweiten Randabschnitt 41, 42 der Gebläsedüse 30 und von dort durch
die Düsen-Öffnung 37 auf die Leimwand 48. Die Druckluft strömt außerdem durch die
Drossel-Öffnungen 39 in den Mittelabschnitt 40 der Gebläsedüse 30 und von dort durch
die Düsen-Öffnung 37 auf die Leimwand 48. Die Drosselbleche 38 und die Drossel-Öffnungen
39 sind derart ausgestaltet, dass die Druckluft vorwiegend in den Randbereichen 43,
44 auf die Leimwand 48 trifft. Dies hat zur Folge, dass auf die Leimtropfen 51 zusätzlich
eine Druck-Kraft infolge der Druckluft in Richtung der Kammer 49 wirkt. Die Summe
der Druck-Kräfte infolge des Unterdrucks in der Kammer 49 und der Druckluft ist somit
größer. Die Leimtropfen 51 werden folglich in Richtung der Kammer 49 bewegt, sodass
ein Spritzen des Leimtropfens 51 erheblich verringert wird. In den Randbereichen 43,
44 ist die Druck-Kraft infolge der Druckluft auf einen Leimtropfen 51 größer als in
dem Mittelbereich 45, da in den Randbereichen 43, 44 kaum ein Unterdruck in der Kammer
49 vorhanden ist. Der Luftdurchsatz durch die Gebläsedüse 30 ist derart eingestellt,
dass die resultierende Druck-Kraft entlang der Leimwand 48 quer zu der Transportrichtung
6 annähernd konstant ist. Dies führt zu einem gleichmäßigen Auftrag des Leims 9 auf
die Wellenspitzen 47. Durch das Anblasen mit Luft mit einer Strömungsrichtung 57,
die im Wesentlichen der Transportrichtung 6 entgegengesetzt ist, werden die Leimtropfen
51 in Richtung auf die Leim-Auftragswalze 3 gelenkt und gelangen somit nicht auf die
Wellpappe-Bahn 7. Das Leimspritzen kann besonders effektiv verhindert werden, wenn
der Luftstrom der Gebläsedüse 30 nicht parallel zur Wellpappe-Bahn 7 austritt, sondern
unter einem flachen Winkel > 0° gegen diese austritt. Die Luft-Strömungsrichtung 57
ist exemplarisch in Fig. 3 dargestellt. Durch das schräge Auftreffen der Luftströmung
auf der Wellpappe-Bahn 5 und dem Abprallen der Luftströmung von dieser werden die
Leimtropfen 51 nach unten in Richtung auf die Leim-Auftragswalze 3 mitgerissen. Hierdurch
kann ein Leimspritzen besonders gut verhindert werden.
[0017] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 5 und 6 ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten "a". Der wesentliche Unterschied
gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass zur Vergleichmäßigung
der Druck-Kräfte auf die erste Leimwand 48 keine Druckanpassungs-Einrichtung 29 in
Form eines Gebläses vorgesehen ist, sondern dass die Druckanpassungs-Einrichtung 29a
eine erste Dichtung 52 und eine zweite Dichtung 53 aufweist, die die Kammer 49 seitlich
abdichten. Zu diesem Zweck sind die erste und zweite Dichtung 52, 53 an dem Gestell
2 angrenzend zu den Rändern 50 der Wellpappe-Bahn 7 befestigt und mittels nicht näher
dargestellter Motoren quer zu der Transportrichtung 6 verschiebbar. Die Dichtungen
52, 53 sind oberhalb der Leim-Auftragswalze 3 angeordnet und an ihrer der Leim-Auftragswalze
3 zugewandten Seite entsprechend der Mantelfläche 8 geformt. Beim Abwälzen der Leim-Auftragswalze
3 von der mit Leim 9 versehenen Papier-Bahn 24 kann der Unterdruck in der Kammer 49
infolge der seitlichen Dichtungen 52, 53 in den Randbereichen 43, 44 nicht ausgeglichen
werden, sodass in den Randbereichen 43, 44 und im Mittelbereich 45 ein gleichmäßiger
Unterdruck vorherrscht. Der gleichmäßige Unterdruck in der Kammer 49 verhindert insbesondere
in den Randbereichen 43, 44 ein Spritzen der Leimtropfen 51.
[0018] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 7 und 8 ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten "b". Das Leimwerk 1b dient zum Beleimen
der Papier-Bahn 24, wenn diese noch nicht mit der glatten DeckBahn 23 verklebt ist.
Aus einer glatten Papier-Bahn 24 wird mittels einer Riffelwalze 54 die gewellte Papier-Bahn
24 erzeugt und deren Wellenspitzen 47 mit Leim 9 versehen. Zur besseren Veranschaulichung
der Riffelwalze 54 ist in Figur 7 und 8 die Papier-Bahn 24 nicht dargestellt. Die
Riffelwalze 54 ist um ihre Mittel-Längs-Achse 55 drehbar gelagert und in Drehrichtung
56 drehantreibbar. Die Riffelwalze 54 bildet zusammen mit der Leim-Auftragswalze 3
den Leim-Auftrags-Spalt 27b. Mittels der Riffelwalze 54 wird die Papier-Bahn 24 auf
die mit Leim 9 beschichtete Mantelfläche 8 der Leim-Auftragswalze 3 gedrückt. Die
Druckanpassungs-Einrichtung 29b ist wie im ersten Ausführungsbeispiel in Form eines
Gebläses ausgebildet. Das nachfolgend beschriebene Gebläse 29b kann demzufolge auch
im ersten Ausführungsbeispiel eingesetzt werden. Die Gebläsedüse 30b des Gebläses
29b wird aus der Rückwand 32b, der oberen Wand 33b und der unteren Wand 34b gebildet.
Die obere und untere Wand 33b, 34b bilden die Düsen-Öffnung 37b aus, durch die Druckluft
in Richtung des Leim-Auftrags-Spalts 27b strömt. Entlang der Rückwand 32b sind mehrere
nebeneinander angeordnete Druckluft-Anschlüsse 31b zur Versorgung der Gebläsedüse
30b mit Druckluft befestigt. Zur Einstellung eines unterschiedlichen Luftdurchsatzes
entlang der Düsen-Öffnung 37b sind jedoch in der Rückwand 32b Drossel-Öffnungen 39b
vorgesehen. In diese Drossel-Öffnungen 39b münden die Druckluft-Rohre 31b, sodass
bei unterschiedlichen Querschnitten der Drossel-Öffnungen 39b in den Randbereichen
43, 44 der Papier-Bahn 24 ein stärkerer Druckluftstrom erzielbar ist, als in dem Mittelbereich
45. Ansonsten entspricht die Funktionsweise des Gebläses 29b der des ersten Ausführungsbeispiels.
1. Leimwerk (1; 1a; 1b) in einer Wellpappe-Anlage zum Beleimen einer entlang einer Transportrichtung
(6) beförderten, endlosen, gewellten Material-Bahn (24), umfassend
a. einen Leim-Behälter (10) zur Aufnahme von Leim (9),
b. eine drehantreibbare, quer zu der Transportrichtung (6) und teilweise in dem Leim
(9) angeordnete Leim-Auftragswalze (3) zur Beleimung der an dieser vorbeigeführten
Material-Bahn (24) und
c. mindestens eine Druckanpassungs-Einrichtung (29; 29a; 29b) zur Vergleichmäßigung
von auf eine sich bei einem Abwälzen der Leim-Auftragswalze (3) von der beleimten
Material-Bahn (24) quer zu der Transportrichtung (6) ausbildende Leimwand (48) wirkenden
Druck-Kräften.
2. Leimwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die mindestens eine Druckanpassungs-Einrichtung (29; 29b) ein Gebläse zum Anströmen
der Leimwand (48) mit Luft aufweist.
3. Leimwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (29; 29b) mindestens eine entgegen die Transportrichtung (6) gerichtete
und sich quer zu der Transportrichtung (6) erstreckende Gebläsedüse (30; 30b) aufweist.
4. Leimwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine Gebläsedüse (30; 30b) über eine Breite B der Material-Bahn
(24) erstreckt.
5. Leimwerk nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gebläsedüse (30; 30b) in Transportrichtung (6) unmittelbar hinter
der Leim-Auftragswalze (3) angrenzend an die Material-Bahn (24) angeordnet ist.
6. Leimwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gebläsedüse (30; 30b) derart ausgestaltet ist, dass ein Luftdurchsatz
durch die mindestens eine Gebläsedüse (30; 30b) in einem Randbereich (43, 44) der
Material-Bahn (24) größer ist als in einem Mittelbereich (45) der Material-Bahn (24).
7. Leimwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (30; 30b) derart ausgestaltet ist, dass der Luftdurchsatz veränderlich
einstellbar ist.
8. Leimwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Druckanpassungs-Einrichtung (29a) eine erste Dichtung (52) und
eine zweite Dichtung (53) zum seitlichen Abdichten einer Kammer (49) aufweist, die
beim Abwälzen der Leim-Auftragswalze (3) von der beleimten Material-Bahn (24) entsteht
und zumindest durch die Material-Bahn (24), die Leim-Auftragswalze (3) und die Leimwand
(48) begrenzt wird.
9. Leimwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Dichtung (52, 53) quer zu der Transportrichtung (6) verschiebbar
ist.
10. Verfahren zum Beleimen einer endlosen, gewellten Material-Bahn (24), umfassend die
Schritte:
a. Bereitstellen einer Wellpappe-Anlage mit einem Leimwerk (1; 1a; 1b),
b. Befördern der Material-Bahn (24) in einer Transportrichtung (6) über eine mit Leim
(9) beschichtete Leim-Auftragswalze (3),
c. Beleimen der Material-Bahn (24) mittels der Leim-Auftragswalze (3), wobei der Leim
(9) bei einem Abwälzen der Leim-Auftragswalze (3) von der beleimten Material-Bahn
(24) quer zu der Transportrichtung (6) eine Leimwand (48) ausbildet, und
d. Vergleichmäßigen von auf die Leimwand (48) wirkenden Druck-Kräften mittels einer
Druckanpassungs-Einrichtung (29; 29a; 29b).