[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mikrowellenofen sowie ein Verfahren zur Positionierung
und Arretierung der an zweischenkeligen Scharnieren um eine Drehachse drehbar gelagerten
Ofentür eines zumindest auch durch Mikrowellenenergie zur Garbehandlung von Lebensmitteln
betreibbaren Ofens, welche Ofentür ein einen Austritt von Mikrowellen aus der Behandlungskammer
verhinderndes, in der Schließstellung der Ofentür in die Kammeröffnung eintauchendes,
eine Mikrowellenfalle bildendes Mikrowellenschild aufweist, das gegenüber der Kammeröffnung
in einem vorbestimmten Zwischenspalt zu positionieren ist.
[0002] Bei mit hochfrequenter Mikrowellenenergie betreibbaren Öfen besteht das strenge Erfordernis,
bei Betrieb des Ofens den Austritt von Mikrowellenenergie durch den stets vorhandenen
Türspalt der Ofentür hindurch möglichst gering zu halten. Hierzu bedient man sich
einer so genannten Mikrowellenfalle, in der für die im Türspaltbereich vorhandene
Mikrowelle ein Kurzschluss erzeugt wird. Bekannte, mit Mikrowellenenergie arbeitende
Öfen besitzen hierzu ein so genanntes Mikrowellenschild, das an einer großflächigen
und die gesamte Ofentür überziehenden Türbaugruppe befestigt ist und in der Schließstellung
der Ofentür in den Garraum bzw. die Behandlungskammer eintaucht. Hierbei ist es wichtig,
den Abstand der äußeren Peripherie des Mikrowellenschildes zur angrenzenden Wandung
der Behandlungskammer auf einen möglichst kleinen, definierten Wert festzulegen. Bei
um eine Drehachse drehbar geladenen Ofentüren besteht hierbei das Problem, dass der
Abstand zwischen der äußeren Peripherie des Mikrowellenschildes und der angrenzenden
Behandlungskammer-Wandung ausreichend groß ist, damit sich beim Aufschwenken der Ofentür
Mikrowellenschild und die vorgenannte Wandung der Behandlungskammer nicht berühren;
dabei soll aber der Spalt zwischen den vorgenannten Teilen möglichst gering sein.
Als besonderes Problem bei der Montage, d. h. bei der Positionierung und Arretierung
der Ofentür an den die Drehachse bildenden Scharnieren erweist sich hierbei die Toleranzkette
der vielen Bauteile von der Behandlungskammer (Garraum) zum Mikrowellenschild z. B.
in Form von Toleranzen im Garraumflansch, der Scharnierbefestigung am Garraumflansch,
im Scharnier selbst, der Scharnierbefestigung an der Türbaugruppe, Toleranzen in der
Türbaugruppe selbst, Toleranzen bei der Montage von Türbaugruppe und Mikrowellenschild
und nicht zuletzt auch Toleranzen im Mikrowellenschild selbst. Um derartige Toleranzen
aufzufangen, muss entweder der Spalt zwischen Mikrowellenschild und Behandlungskammer
entsprechend groß gehalten werden oder es muss im Laufe der Montage das Mikrowellenschild
zur Kammeröffnung der Behandlungskammer justiert werden. Ersteres vermindert die Wirksamkeit
der Mikrowellenfalle. Die individuelle Justage des Mikrowellenschildes gegenüber der
schon genannten Kammeröffnung ist schwierig.
[0003] Eine bekannte Vorgehensweise zur Montage der Ofentür und insbesondere der Justage
des Mikrowellenschildes besteht darin, das Mikrowellenschild zunächst nur locker mit
wenigen Schrauben auf der vormontierten Türbaugruppe, dem so genannten Türboden, zu
befestigen. Dann wird der vorgenannte Türboden bzw. die teilweise vormontierte Ofentür
mit den Scharnieren unmittelbar oder mittelbar an der Behandlungskammer befestigt.
In die Kammeröffnung wird ein Abstandhalter, z. B. in Form eines Papprahmens, eingelegt
und die Ofentür geschlossen. Der Abstandhalter gewährleistet einen gleichmäßigen Spalt
zwischen dem Mikrowellenschild und den Wandungen der Kammeröffnung der Behandlungskammer.
In dieser Stellung der Ofentür wird das zunächst lockere Mikrowellenschild mittels
einer großen Anzahl von Schrauben mit der vorgefertigten Türbaugruppe oder Türboden
fest verbunden. Bei dieser Montageweise kann das Problem bestehen, dass bei vorhandenen
oder auftretenden Fertigungs- und Montagetoleranzen die Mikrowellenfalle verstimmt
wird, da diese Toleranzen eine versetzte Montage des Mikrowellenschildes zur Türbaugruppe/Türboden
zur Folge haben.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mikrowellenofen oder
ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass mit einfachen Mitteln
und in einfacher Weise eine exakte, vorbestimmte Lage des Mikrowellenschildes relativ
zur Kammeröffnung und eine exakte, vorbestimmte Stellung des Mikrowellenschildes relativ
zur Türbaugruppe ermöglicht wird unter Ausschaltung von schädlichen Einflüssen von
Maßungenauigkeiten, z. B. einer vorgenannten Toleranzkette, in den verwendeten Einzelteilen
oder Baugruppen.
[0005] Diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäß Patentanspruch 1 oder durch einen Mikrowellenofen
gemäß Patentanspruch 7 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird der jeweils eine Schenkel jedes Scharniers fest mit der Behandlungskammer
verbunden, auf den jeweils anderen Schenkel die mit dem Mikrowellenschild fest verbundene
Türbaugruppe aufgesteckt und dort in wenigstens zwei Dimensionen justierbar gehalten.
Nach der Justage des Mikrowellenschildes bei geschlossener Ofentür in der vorbestimmten
Zwischenspalt-Position wird die Türbaugruppe mit den zuletzt genannten Schenkeln fest
arretiert wird.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Ofen
besteht in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, praktisch die komplett vorgefertigte
Ofentür - in der Regel ohne frontseitige Vorsatzplatte oder Frontglasscheibe - gegenüber
der Behandlungskammer bzw. der damit verbundenen Teile wie Ofenflansch oder dergleichen
zu justieren und fest und abschließend zu verbinden. Dies gilt auch für die fest verankerten
Schenkel der Tür-Scharniere, die nunmehr vor dem erwähnten Montagevorgang endgültig
mit der Behandlungskammer, z. B. auch im Inneren des Ofengehäuses, verbunden werden
können. Im Gegensatz zu bekannten Montageverfahren kann sich keine problematische
Toleranzkette schädlich auf den Montagevorgang auswirken, d. h. die einzelnen Komponenten
der Ofentür können durchaus auch toleranzbehaftet sein. Das Mikrowellenschild wird
in Vormontage fest mit der Türbaugruppe, z. B. mit einem Türboden, in optimaler Stellung
verbunden. Nicht zuletzt ermöglicht die Erfindung die Durchführung der Montage in
einer optimalen Montierlage, z. B. Schraublage, des Geräts.
[0008] In der Regel ist bei einem Ofen mit drehbar gelagerter Ofentür die Drehachse am unteren
Ende des Ofens vorgesehen. Insbesondere bei einem solchen Ofentyp wird die Türmontage
dadurch vereinfacht, dass die vormontierte Türbaugruppe von oben her auf die freien
Schenkel der Scharniere aufgesteckt wird und sich z. B. anschlagbegrenzt durch seine
Schwerkraft von selbst in der montagegerechten Stellung hält. Hierbei ist es vorteilhaft,
wenn für die Justage des Mikrowellenschildes und damit auch der gesamten Türbaugruppe
gegenüber der Kammeröffnung auf zumindest zwei Ecken des Mikrowellenschildes streifenartige
Abstandhalter gesetzt werden, die nach Vollendung der Montage wieder entfernt werden
können.
[0009] Obwohl die Justage des Mikrowellenschildes bzw. der gesamten Türbaugruppe durch geringfügiges
Bewegen gegenüber der Kammeröffnung auch von Hand vorgenommen werden kann, ist es
vorteilhaft, wenn die Justage des Mikrowellenschildes durch Anheben der Türbaugruppe
bis zum Anschlag an den Abstandhaltern mittels einer mechanischen Hubvorrichtung erfolgt.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach
der Justage des Mikrowellenschildes gegenüber der Kammeröffnung mittels zumindest
eines Zentrierteils der mit der Türbaugruppe justierbar verbundene Schenkel des Scharniers
mit der Türbaugruppe verbunden und fixiert, wobei selbstverständlich in der Regel
jeweils zwei solcher Zentrierteile für die beiden freien Schenkel des Scharnier-Paares
vorgesehen sind. Durch das Vorhandensein der Zentrierteile wird in der justierten,
optimalen Stellung des Mikrowellenschildes diese Stellung fixiert durch die Verbindung
des jeweiligen freien Schenkels mit der Türbaugruppe mittels des Zentrierteils, welcher
Zentrierteil in dieser Stellung mit der Türbaugruppe fest, z. B. durch Verschrauben,
verbunden wird.
[0011] Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Ofen ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Türbaugruppe mit den nicht mit der Behandlungskammer verbundenen freien Schenkeln
der Scharniere durch Steckeingriff verbindbar ist, wofür an der Türbaugruppe jeweils
eine Scharniertülle befestigt ist, die mit Führungsöffnungen versehen ist, in die
der zugeordnete genannte Schenkel mit Spiel in wenigstens zwei Dimensionen einsteckbar
ist. Vorzugsweise sind die Führungsöffnungen, vorzugsweise jeweils ein Paar von mit
Abstand voneinander angeordneten Führungsöffnungen so dimensioniert, dass zwischen
dem jeweiligen Schenkel und den Führungsöffnungen nur noch Justierfreiheit in zwei
Richtungen, nämlich senkrecht und seitlich horizontal besteht.
[0012] Eine besonders einfache Montage des schon erwähnten zumindest einen Zentrierteils
ist dadurch gewährleistet, dass der Zentrierteil gabelzinkenartige, d. h. einseitig
offene, Zentrierschlitze aufweist, die mit dem zugeordneten Schenkel formschlüssig
in Eingriff kommen.
[0013] In vorteilhafter Weise ist weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen, dass der auf dem
betreffenden Schenkel des Scharniers aufgesteckte Zentrierteil mittels Schrauben an
der Scharniertülle befestigbar ist und dass die Schraubenöffnungen im Zentrierteil
eine eine Justierbewegung des Zentrierteils gegenüber der Scharniertülle zulassende
Weite besitzen. Dadurch kann mit wenigen Verbindungsmittel, z. B. mit wenigen Schrauben,
eine feste Verbindung des exakt justierten Mikrowellenschildes einschließlich der
Türbaugruppe mit der Behandlungskammer über den mit dieser Behandlungskammer bereits
fest verbundenen Schenkel des Scharniers geschaffen werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel des Ofens, wie nachstehend erläutert.
[0014] Es zeigt:
- Figur 1 und Figur 2
- die perspektivische Darstellung des Frontteils des Ofens mit geschlossener Ofentür
(Figur 1) und mit leicht geöffneter Ofentür (Figur 2),
- Figur 3 und Figur 4
- jeweils eine im Ausschnitt gezeigte Seiten-Schnittansicht der oberen Begrenzung (Figur
3) und der unteren Begrenzung (Figur 4) der in der Schließstellung befindlichen Türbaugruppe
mit Mikrowellenschild und Kammeröffnung der Behandlungskammer,
- Figur 5
- die perspektivische Teilansicht der auf einen Schenkel eines Scharniers aufgesteckten
Türbaugruppe in einem ersten Montageschritt,
- Figur 6
- die gleiche Ansicht von Türbaugruppe und Behandlungskammer in einem zweiten Montageschritt,
- Figur 7
- die Seitenansicht des freien Schenkels des Scharniers als Einzelheit,
- Figur 8
- der in Figur 6 schon gezeigte Zentrierteil in perspektivischer Darstellung,
- Figur 9
- die perspektivische Darstellung eines zur Justage der Türbaugruppe benutzten Abstandhalters.
[0015] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ofen besitzt innerhalb eines Außengehäuses
1 unterhalb eines oben liegenden Schalterraums für elektrische Baugruppen und Hochfrequenzeinrichtungen
mit frontseitigem Schaltertableau 2 eine quaderförmige Behandlungskammer 3, die zur
Frontseite hin offen ist und mit einer Kammeröffnung 4 endet. Zum Verschließen der
Behandlungskammer 3 ist eine allgemein mit 5 bezeichnete Ofentür vorgesehen, die als
so genannte Drehtür ausgebildet ist und um eine untere Drehachse 6 drehbar gelagert
ist. Wesentlicher Bestandteil dieser Ofentür 5 ist eine Türbaugruppe 7 (siehe Figur
2), bestehend im Wesentlichen aus einem metallischen so genannten Türboden 8 und aus
einem so genannten Mikrowellenschild 9, welcher, wie Figur 2 zeigt, an der Innenseite
des Türbodens befestigt ist und beim Verschließen der Ofentür 5 in die Stellung gemäß
Figur 1 in die Behandlungskammer 3 im Bereich der Kammeröffnung 4 eintaucht. Das Mikrowellenschild
ist in Form eines metallischen Rahmens ausgebildet und kann innerhalb des Rahmens
eine oder mehrere innere Glasscheiben besitzen, durch welche die Behandlungskammer
3 zur Öffnungsseite hin begrenzt ist. Ferner kann auf die Türbaugruppe 7 als frontseitiger
Abschluss der Ofentür 5 eine äußere Glasscheibe aufgesetzt sein, die in den Figuren
1 und 2 nicht dargestellt ist. Im Inneren der Behandlungskammer 3 können sich elektrische
Heizelemente wie ein Grillelement, ein Heißluftgebläse oder dergleichen sowie eine
Mikrowellenantenne befinden, welche Mikrowellenantenne mit einem z. B. im vorgenannten
Schalterraum befindlichen Hochfrequenzgenerator für die Erzeugung von Mikrowellen
verbunden ist. Beim Hochfrequenzbetrieb des Ofens muss sichergestellt sein, dass Mikrowellenenergie
in möglichst geringem Umfang durch den Türspalt an der Innenseite der Ofentür 5 hindurch
nach außen treten kann. Zu diesem Zweck ist das Mikrowellenschild 9 vorhanden, welches
bei Mikrowellenbetrieb des Ofens für die Mikrowellen einen Kurzschluss erzeugt. Hierzu
ist es erforderlich, dass der bei geschlossener Ofentür 5 sich bildende Spalt zwischen
Mikrowellenschild 9 und Kammeröffnung 4 sehr gering ist und ein vorbestimmtes Maß
nicht übersteigt. Die Drehachse 6 für die Ofentür 5 wird gebildet durch ein zweischenkeliges
Scharnier 10, dessen einer Schenkel innenliegend im Außengehäuse 1 mittelbar oder
unmittelbar mit der Behandlungskammer 3 fest verbunden ist und dessen anderer, freier
Schenkel 11 in der im Folgenden erläuterten Weise mit der Türbaugruppe 7 verbunden
ist. Die Ofentür 5 wird durch zwei solche Scharniere 10 gehalten, die an der unteren
Begrenzung der Ofentür 5 links und rechts angeordnet sind. Anhand der Figuren 1 und
2 ist weiterhin zu erkennen eine Scharniertülle 12 für den Steckeingriff der vorgenannten
freien Schenkel 11 der Scharnier 10 sowie ein Zentrierteil 13, welcher in nachstehend
beschriebener Weise der Justierung und Fixierung der Türbaugruppe 7 in der vorbestimmten
Stellung gegenüber der Kammeröffnung 4 dient. Wie Figur 1 zeigt, ist das Mikrowellenschild
9 mittels einer Vielzahl von Schrauben 14 mit der Türbaugruppe 7 fest verbunden. Wie
nachfolgend noch näher erläutert, wird in einer Vormontage die Türbaugruppe 7 mit
Türboden 8 und Mikrowellenschild 9 und beidseitigen, angeschweißten Scharniertüllen
12 erstellt. Ebenfalls in vorbereitender Montage werden die unfreien Schenkel der
beiden Scharniere 10 im Inneren des Außengehäuses 1 fest mit der Behandlungskammer
bzw. mit damit verbundenen festen Teilen verbunden.
[0016] Das Verfahren zur Positionierung und Arretierung der Ofentür 5 sowie Einzelheiten
der zur Durchführung des Verfahrens benötigten Konstruktionsdetails des Ofens seien
nachstehend erläutert:
[0017] Anhand der Figuren 3 und 4 ist verdeutlicht, welche zumindest teilweise Problematik
dem erfindungsgemäßen Montageverfahren zugrunde liegt. In Figur 3 ist anhand der Schnittdarstellung
die Türbaugruppe 7 mit ihrem Mikrowellenschild dargestellt in der Tür-Schließstellung
gemäß Figur 1. Beim Öffnen der Ofentür 5 in die Öffnungsstellung gemäß Figur 2 um
die Drehachse 6 entsprechend dem Pfeil 15 durchläuft die äußerste, obere Begrenzung
des Mikrowellenschildes 9 eine strichpunktiert angedeutete Bahn. Wie schon erwähnt,
soll in der Schließstellung der Ofentür 5 und bei Mikrowellenbetrieb des Ofens der
mit 16 in Figur 3 bezeichnete Spalt möglichst gering entsprechend einem vorbestimmten
Maß sein. Wenn nun die Ofentür 5 in die Öffnungsstellung bewegt wird, so nähert sich
zumindest die oberste Begrenzung des Mikrowellenschildes noch mehr der stationären
Kammeröffnung 4 der Behandlungskammer 3 an. Es muss verhindert werden, dass bei dieser
Schließbewegung eine Berührung des Mikrowellenschildes mit der Behandlungskammer stattfindet.
Auch an den übrigen Begrenzungsflächen zwischen Mikrowellenschild 9 und Kammeröffnung
soll in der Tür-Schließstellung ein vorbestimmter Spalt vorhanden sein, also auch
im Bereich der seitlichen und unteren Begrenzungsflächen, wie in Figur 4 durch den
Spalt 16 angedeutet. Um ein vorbestimmtes, exakt definiertes Spaltmaß zu erhalten,
ist vorgesehen, dass auf die oberen rechten und linken Ecken des Mikrowellenschildes
9 bzw. in die entsprechenden Ecken der Kammeröffnung 4 ein Abstandhalter 17 gelegt
wird, z. B. in Form eines Pappstreifens 18, der L-förmig profiliert ist und an beiden
freien Schenkeln ebenfalls L-förmig gebogene Abstandhalterelemente 19 trägt.
[0018] Wie schon erwähnt, wird für das erläuterte Montageverfahren die gesamte vormontierte
Ofentür 5 benutzt und mit den Scharnieren 10 nach entsprechender Justage verbunden.
Die Scharniere 10 sind vorher schon fest mit der Behandlungskammer 3 verbunden worden,
während das Mikrowellenschild 9 ebenfalls in Vormontage fest in einer für die Mikrowellenfalle
optimalen Lage mit dem Türboden 8 verschraubt wurde.
[0019] Wie die Figuren 5 und 6 zeigen, sind am Türboden 8, d. h. an der Behandlungskammer
3 zwei Scharniertüllen 12 z. B. durch Schweißen befestigt. Die oberen und unteren
U-förmig aufgebogenen Enden der Scharniertüllen 12 besitzen jeweils im Wesentlichen
rechteckförmige Führungsöffnungen 20 und 21 zur Aufnahme des jeweiligen freien Schenkels
11 der Scharniere 10. Zur Verdeutlichung des Justagevorgangs sind unterhalb der Figuren
5 und 6 räumliche Koordinatensysteme mit den Achsen X, Y und Z angedeutet. Die vorgenannten
Führungsöffnungen 20 und 21 entsprechen in der Z-Richtung im Wesentlichen der Höhe
des freien Schenkels 11, während sie in den Richtungen X und Y weitgehende Freiheit
bzw. Spiel lassen. Die Ofentür 5 bzw. die Türbaugruppe 7 wird nun mit den Führungsöffnungen
20, 21 der Scharniertüllen 12 auf die freien Schenkel 11 der Scharniere 10 aufgesteckt.
Dabei verhindert ein Absatz 22 (Figur 7) am Schenkel 11 ein zu tiefes Aufstecken der
Türbaugruppe 7, indem dieselbe an diesen Absätzen 22 anschlägt und an einer weiteren
Bewegung nach unten gehindert wird. Die Lage dieser Absätze 22 an den Schenkeln 11
ist so gewählt, dass die Ofentür 5 mitsamt dem Mikrowellenschild 9 ohne Berührung
mit der Kammeröffnung 4 in die Schließstellung gemäß Figur 1 verbracht werden kann.
Die Ofentür 5 ist nunmehr in Z-Richtung und in Drehbewegung um die Drehachse 6 fest
mit den Schenkeln 11 der Scharniere 10 verbunden. Sie kann jedoch noch in X-Richtung
und in Y-Richtung verschoben, d. h. justiert werden. Wie schon erwähnt dienen der
genauen Abstandhaltung die Abstandhalterelemente 19, die vor dem Schließen der Ofentür
5 eingelegt worden sind. Mit Hilfe einer nicht dargestellten mechanischen Hubvorrichtung
wird nun die Ofentür 5 bis auf Anschlag nach oben und seitlich angehoben. Das Mikrowellenschild
9 ist nun zur Kammeröffnung 4 korrekt ausgerichtet. Hierbei ist im Beispiel das obenliegende
Spaltmaß (16) besonders wichtig, da es sich beim Öffnen der Ofentür 5 weiter verengt
und somit den kleinstmöglichen Spalt vorgibt. Mit dieser Justage stellen sich die
übrigen Spaltmaße seitlich und unten (Figur 4) selbsttätig ein. Während nun die Ofentür
5 bzw. die Türbaugruppe 7 weiterhin in der erreichten Justagestellung gehalten wird
gemäß Figur 5, werden nun die schon in Figur 13 andeutungsweise gezeigten Zentrierteile
13 auf die Schenkel 11 der Scharniere 10 aufgesteckt und mit der Scharniertülle 12
verschraubt (siehe Figur 6). Hierfür besitzt jeder Zentrierteil 13 eine rechteckförmige
Zentrieröffnung 23, mit welcher der Zentrierteil 13 auf eine ebenfalls rechteckförmige
Nase 24 des Schenkels 11 spielfrei aufsteckbar ist (Figur 6). Mit diesem Aufstecken
des Zentrierteils 13 ist die Justierlage des Mikrowellenschildes 9 exakt festgelegt
und durch Verschrauben von Zentrierteil 13 mit der Zentriertülle 12 fixiert. Hierzu
sind die Schraubenöffnungen 25 im Zentrierteil 13 so weit, dass eine Schraubverbindung
mit in der Scharniertülle 12 vorgesehenen Gewindeöffnungen 26 ohne weiteres möglich
ist. Die Ofentür 5 ist nunmehr über Scharniertülle 12 und Zentrierteil 13 fest in
X-Richtung und Y-Richtung und über die Scharniertülle 12 auch in Z-Richtung und um
die Drehachse 6 fest mit dem freien Schenkel 11 des Scharniers 10 verbunden. Die Hauptkräfte
beim Öffnen und Schließen der Ofentür 5 fließen nun nicht mehr über den Zentrierteil
13, welcher somit entsprechend dünnwandig ausgebildet sein kann. Nun kann die Ofentür
5 geöffnet werden und die Abstandhalter 17 können entfernt werden.
[0020] Wie in Figur 8 angedeutet, weist die Zentrieröffnung 23 an gegenüberliegenden Begrenzungskanten
(oben und unten) in Richtung des Schenkels 11 (Figur 6) abstehende Laschen 27 auf,
die als Steckhilfe beim Aufstecken des Zentrierteils 13 auf die Nase 24 als Steckhilfe
dienen und an der Oberfläche der Scharniertülle 12 anschlagen und als Anschlagelemente
dienen, die jede Bewegung zwischen Zentrierteil 13 und Scharniertülle 12 verhindern.
Ferner besitzt der Zentrierteil 13 in Richtung der Scharniertülle 12 (Figur 5) abstehende
und nahe der Schraubenöffnungen 25 angeordnete Krallen 28, die sich beim Befestigen
des Zentrierteils 13 an der Scharniertülle 12 verhaken und somit zusätzlich eine Relativbewegung
zwischen Zentrierteil und Scharniertülle verhindern.
[0021] Der Zentrierteil 13 weist beidenends abgebogene Ansätze 30 auf, von denen jeder einer
nach hinten offenen Zentrierschlitz 29 aufweist. Wie Figur 6 zeigt, greifen beim Aufstecken
des Zentrierteils 13 auf die Nase 24 des Schenkels 11 die Zentrierschlitze 29 oben
und unten über die Begrenzungsflächen des Schenkels 11 und positionieren somit den
Zentrierteil 13 exakt gegenüber dem Schenkel 11. In Figur 6 ist die mittels der Hubvorrichtung
angehobene Stellung der Türbaugruppe 7 gegenüber der stationären Behandlungskammer
3 gezeigt.
1. Verfahren zur Positionierung einer an Scharnieren (10) drehbar gelagerten Ofentür
(5) zum Schließen einer Behandlungskammer (3) eines Mikrowellenofens, die ein Mikrowellenschild
(9) aufweist, das in der Schließstellung der Ofentür (5) in eine Behandlungskammeröffnung
(4) eintaucht, welches Mikrowellenschild (9) gegenüber der Kammeröffnung (4) in einem
vorbestimmten Zwischenspalt (16) positioniert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils eine Schenkel jedes Scharniers (10) fest mit dem Mikrowellenofen verbunden
wird, dass auf dem jeweils anderen freien Schenkel (11) die Ofentür (5) justierbar
gehaltert wird, und dass zur Positionierung des Mikrowellenschilds (9) die Ofentür
in ihrer Schließstellung justiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentür (5) zur justierbaren Halterung auf den jeweils freien Schenkel (11) gesteckt
wird und dort in wenigstens zwei Dimensionen justierbar gehaltert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Justage der Ofentür (5) in ihrer Schließstellung in der vorbestimmten Zwischenspalt-Position
die Ofentür (7) mit den freien Schenkeln (11) fest arretiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Justage des Mikrowellenschilds (9) gegenüber der Kammeröffnung (4) auf zumindest
zwei Ecken des Mikrowellenschildes streifenartige Abstandhalter (19) gesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Justage des Mikrowellenschilds (9) durch Anheben der Türbaugruppe (7) bis zum
Anschlag an den Abstandhaltern (19) mittels einer Hubvorrichtung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Justage des Mikrowellenschildes (9) gegenüber der Kammeröffnung (4) mittels
zumindest eines Zentrierteils (13) die justierbar am jeweils freien Schenkel (11)
gehalterte Ofentür (7) fixiert wird.
7. Mikrowellenofen mit einer Behandlungskammer (3) und einer an Scharnieren (10) drehbar
gelagerten Ofentür (5) zum Schließen der Behandlungskammer (3), die ein Mikrowellenschild
(9) aufweist, das in der Schließstellung der Ofentür (5) in die Kammeröffnung (4)
eintaucht, und gegenüber einer Behandlungskammeröffnung (4) in einem vorbestimmten
Zwischenspalt (16) positioniert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentür (5) eine Justiereinrichtung (12, 13) aufweist, die zur Justierung des
Mikrowellenschilds (9) bei geschlossener Ofentür (5) frontseitig zugänglich ist.
8. Mikrowellenofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Schenkel jedes Scharniers (10) fest mit dem Mikrowellenofen verbunden
ist, und auf dem jeweils anderen freien Schenkel (11) die Ofentür (5) justierbar gehaltert
ist.
9. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentür (7) Führungselemente, insbesondere Scharniertüllen (12) mit Führungsöffnungen
(20, 21) aufweist, in denen die freien Schenkel (11) der Scharniere (10) justierbar
gehaltert sind.
10. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Schenkel (11) der Scharniere (10) mit Spiel in wenigstens zwei Dimensionen
gegenüber der Ofentür justierbar gehaltert sind.
11. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiereinrichtung jeweils ein Zentrierteil (13) zum Fixieren der Ofentür (7)
auf den freien Schenkeln (11) der Scharniere aufweist.
12. Mikrowellenofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierteil (13) eine vorzugsweise rechteckförmige Zentrieröffnung (23) aufweist,
mit welcher der Zentrierteil (13) auf eine Nase (24) des Schenkels (11) gleicher Grundform
spielfrei aufsteckbar ist.
13. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierteil (13) gabelzinkenartige Zentrierschlitze (29) aufweist, die mit dem
zugeordneten Schenkel (11) formschlüssig in Eingriff kommen.
14. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der auf den betreffenden Schenkel (11) des Scharniers (10) aufgesteckte Zentrierteil
(13) mittels Schrauben an der Scharniertülle (12) befestigbar ist.
15. Mikrowellenofen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenöffnungen (25) im Zentrierteil (13) eine, eine Justierbewegung des Zentrierteils
gegenüber der Scharniertülle zulassende Weite besitzen.
16. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrieröffnung (23) vorzugsweise an gegenüberliegenden Begrenzungskanten in
Richtung des Schenkels (11) abstehende Laschen (27) aufweist, die als Steckhilfe und
als Anschlagelemente dienen.
17. Mikrowellenofen nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierteil (13) in Richtung der Scharniertülle (12) abstehende und nahe der
Schraubenöffnungen (25) angeordnete Krallen (28) besitzt, die sich beim Befestigen
des Zentrierteils an der Scharniertülle mit letzterer verhaken.