[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nachweis der Tragsicherheit von
Bauwerken unter Brandlast. Ein solches Verfahren ist aus der EP-OS 0 758 773 bekannt.
[0002] Statisch belastete Bauwerke werden in ihrer Konstruktion üblicherweise so ausgelegt,
dass sie eventuellen negativen Umwelteinflüssen, wie erhöhter Temperaturbelastung
beim Auftreten eines Brandes zumindest über einige Zeit hinweg standhalten. In diesem
Zusammenhang ist durch die EP-OS 0 758 773 eine für die Projektierung und Erstellung
von Hochbauten geeignete rechnergestützte Methode für die Einbeziehung von Brandschutzvorschriften
bekannt geworden, bei welcher die Technik-Systeme, Konstruktionen und Produkte des
Gebäudebrandschutzes auf einer CD-ROM als Datenträger gespeichert und von Fall zu
Fall mittels eines Rechnerprogrammes miteinander verknüpft werden, um unter Berücksichtigung
baurechtlicher, normenrechtlicher sowie landesrechlicher Vorschriften passende Brandschutzkonstruktionen
rechnergestützt ertsellen zu können.
[0003] Speziell bei Tunnelbauten werden, um die Erwärmung der Tunnelschale bei einem Brand
zu verzögern die Tunnelbauelemente an ihrer Oberfläche mit Wärmedämmatten ausgekleidet.
[0004] Aus den Schadensbildern der Tunnelbrände der letzten Jahre wurde gefunden, dass sowohl
unbewehrte Betonstrukturen als auch Stahlbetontragwerke gegen Brandeinwirkung gewisse
Tragreserven aufweisen. Ein adäquates Rechenverfahren zum Nachweis solcher Tragreserven,
welches auf den gleichen Prinzipien wie der Nachweis gegen Gebirgsdruck und andere
Lasten beruht, ist jedoch bisher nicht bekannt.
[0005] Da die nationalen Behörden im Zuge der Bewilligungsverfahren aber vermehrt auf die
Vorlage derartiger Nachweise drängen stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe
ein Verfahren zum Nachweis der Tragsicherheit von Bauwerken unter Brandlast zu entwickeln,
das ein Rechenverfahren verwendet, welches ohne Anwendung von komplexen numerischen
Methoden funktioniert und einen Tragsicherheitsnachweis von statisch belasteten Betonbauwerken
während und nach einem Brand ermöglicht.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachweis der Tragsicherheit von Bauwerken unter
Brandlast weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
[0007] Damit soll eine zuverlässige Informationsquelle geschaffen werden, welche Auskunft
darüber gibt, wie lange ein Betonbauwerk unter Brandlast seine Stabilität hält bevor
es einstürzt. Diese Information ist wichtig, um zu wissen welche Zeitspanne ab dem
Ausbruch des Brandes zur Evakuierung gefährdeter Personen zur Verfügung steht bzw.
ab wann das Betreten durch Löschpersonal nicht mehr ratsam ist.
[0008] Diese Problematik trifft prinzipiell auf jedes statisch belastete Bauwerk zu. Exemplarisch
wird hier jedoch besonders auf das Problem von Bränden in einem Tunnel eingegangen.
Von besonderer Bedeutung sind solche Tragsicherheitsnachweise für Tunnelanlagen im
städtischen Bereich, wo ein Einbrechen der Tunnelschalen einen Verbruch bis an die
bebaute Oberfläche verursachen kann. Diese Problematik wird um so anschaulicher, wenn
man weiß, dass der Abstand zwischen der Tunneldecke und dem Erdniveau hier nur einige
Meter, etwa 7 bis 15 Meter betragen kann.
[0009] Um Brandlasten und deren Auswirkungen auf die Tragkonstruktion berücksichtigen zu
können sind in der Abfolge der Analyse drei wesentliche Abschnitte zu unterscheiden:
- die Definition der Brandlast
- die Berechnung der Temperaturgradiente im Bauteil
- der Nachweis der Tragsicherheit des Bauwerkes
[0010] Zur Definition der Brandlast können entweder vordefinierte Brandverläufe oder speziell
für den jeweiligen Fall berechnete Brandlastkurven herangezogen werden, wobei hier
die Art des Verkehrs bzw. der beförderten Güter berücksichtigt wird. Diese Brandlastkurven
bestimmen den Temperaturverlauf in Abhängigkeit von der Zeit.
[0011] Mit den somit vorgegebenen Brandlasten kann über Lösung von Differentialgleichungen
die Temperaturgradiente im Bauteil in Abhängigkeit von der Zeit ermittelt werden.
Auch hierfür stehen Rechenprogramme zur Lösung dieses Wärmeleitproblems zur Verfügung.
[0012] Entsprechende Berechnungen der Tunnelschalen für sogenannte Standardlastfälle wie
Eigengewicht, Wasserlast, Erddruck und Nutzlast liegen üblicherweise zu Beginn jeder
Konstruktionsentwicklung vor. Diese Berechnungen werden meist mit Hilfe linearer Stabstatik
durchgeführt. Der Nachweis der Temperaturlasten erfolgt ebenfalls nach diesem System.
[0013] Zunächst sind die Materialkennwerte für den Bauteil, im Fall eines Tunnels für Stahlbeton,
unter Temperatureinwirkung festzulegen. Dazu werden die Eigenschaften während des
Brandes und die Restfestigkeit nach dem Brand sowohl für den Beton als auch für den
Stahl bestimmt. Voraussetzung dafür ist, dass die innere Bewehrungslage entsprechend
geschützt ist. Wird die innere, der Temperatur ausgesetzte Bewehrungslage nicht gegen
Überhitzung geschützt, so bleibt keine Restfestigkeit und somit keine Tragfähigkeit
erhalten. Der Schutz der Bewehrung ist nur durch entsprechend große Deckung erzielbar.
Dabei kommt der Verhinderung des Abplatzens der Deckung entweder durch Hautbewehrung
oder durch die Beigabe von Polypropylenfasem große Bedeutung zu.
[0014] In Abhängigkeit der Temperatur T im Querschnitt, die durch die Temperaturgradiente
zu jedem Zeitpunkt t gegeben ist, ergeben sich an jeder Stelle im Querschnitt verschiedene
Materialeigenschaften. So ergibt sich für jeden Punkt im Querschnitt der gültige Elastizitätsmodul
(E-Modul) als

wobei der E-Modul eine Funktion der Temperatur und diese wiederum eine Funktion der
Zeit ist. Das gleiche gilt für die jeweils gültige Beton- bzw. Stahlfestigkeit

[0015] Diese, über den Querschnitt ständig unterschiedlichen Materialeigenschaften sind
nun über die Querschnittshöhe zu integrieren und ergeben die Gesamteigenschaften des
Querschnittes mit der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Temperaturbelastung.
[0016] Mit Hilfe eines Computerprogrammes werden die einzelnen Querschnittseigenschaften
für die vordefinierten Grenzdehnungszustände integriert und die jeweils möglichen
Traglasten errechnet. Die Umhüllende, geformt aus der Variation der Randdehnungen
ergibt dann die Traglastkurven.
[0017] Wie für Stahlbeton-Traglastkurven üblich, hängt die Tragkapazität des einzelnen Querschnitts
von der Definition der Grenzdehnungen ab, wobei hier vor allem die Erhöhung der zulässigen
Betonstauchung einen erheblichen Anteil leistet. Die Definition der Grenzdehnungen
hat vor allem Einfluß bei temperaturbelasteten Querschnitten.
[0018] Erwartungsgemäß führt die Temperaturbeanspruchung insgesamt zu einer Reduktion des
Tragvermögens des Querschnittes und gleichzeitig zu einem unsymmetrischen Tragverhalten
des Querschnittes, da ja die Materialeigenschaften selbst für geometrisch symmetrische
Querschnitte nunmehr unsymmetrisch sind. Wie festgestellt werden konnte, führt eine
Erhöhung der maximal zulässigen Betonstauchung zu einer nicht unwesentlichen Erhöhung
der Tragkapazität des Querschnittes. Die Erklärung liegt darin, dass zwar an den Rändern
keine höhere wirksame Betonspannung aufgebaut werden kann, aber in den etwas kühleren
inneren Bereichen des Querschnittes nunmehr bei höherer zugehöriger Betonstauchung
größere Lastreserven aktiviert werden können.
[0019] Ebenso wie die Traglast des Querschnittes, sinken mit zunehmender Temperaturbeanspruchung
auch die Steifigkeiten des Querschnittes, die einerseits vom Absinken des zugehörigen
E-Modules abhängen, andererseits durch die ständige Reduktion der Querschnittshöhe
aufgrund der Überbelastung durch die Temperatur erfolgen, da ja alle Querschnittsanteile
mit Temperaturbelastungen größer 700 °C ausfallen.
[0020] Sinngemäß wie bei der Ermittlung der Traglast kann im Querschnitt an jeder Stelle
über die Definition des jeweils gültigen E-Modules der Anteil zur Steifigkeit des
Gesamtquerschnittes ermittelt werden.
[0021] Wie bereits erwähnt, soll mit diesem Verfahren mit linearer Stabstatik das Auslangen
gefunden werden. Um dies zu gewährleisten, müssen die Temperaturbelastungen des Querschnittes
umgeformt werden.
[0022] In der linearen Stabstatik sind nur lineare Verläufe von Temperaturgradienten zulässig.
Wie festgestellt werden konnte, weichen die tatsächlichen Temperaturgradienten stark
von linearen Verläufen ab. So sind in der Regel die Randzonen stark temperaturbeansprucht,
weiter innen liegende Querschnittsteile und der dem Brand abgewandte Teil des Querschnittes
werden in der Regel kaum oder gar nicht temperaturbeansprucht.
[0023] Ebenso sind die reduzierten Materialeigenschaften nur in den Zonen erhöhter Temperaturbeanspruchung
von Bedeutung, für den Restquerschnitt gelten immer noch die ursprünglichen Materialeigenschaften.
[0024] Ähnlich wie bei der Ermittlung der Traglast kann zu jeder Temperaturbelastung ein
innerer Spannungszustand definiert werden, der an jeder Stelle einerseits von der
jeweils herrschenden Temperatur und den dabei auftretenden Dehnungen bestimmt ist.
Andererseits können für jeden Punkt die Materialeigenschaften in Abhängigkeit von
der Temperatur definiert werden, womit sich die Gesamtbelastung aus der vorgegebenen
Temperaturgradiente errechnen läßt.
[0025] Diese inneren Schnittkräfte können in einem Folgeschritt jeweils wieder in äquivalente
äußere Temperaturbelastungen umgerechnet werden, die genau diese inneren Schnittgrößen,
nicht jedoch denselben Spannungszustand erzeugen würden.
[0026] Mit diesen äquivalenten Temperaturbelastungen können nunmehr Schnittgrößen mit Hilfe
der linearen Stabstatik ermittelt werden, und deren Resultate aus Biegemoment und
Normalkraft gegen die Traglastkurven abgegrenzt werden.
[0027] Mit den angeführten Berechnungsschritten sind nunmehr alle Voraussetzungen geschaffen,
den Traglastnachweis zu führen. Die äquivalente Temperaturbelastung wird zusätzlich
zu den ohnehin wirkenden Lasten aufgebracht und mit Hilfe der linearen Stabstatik
werden die Schnittgrößen ermittelt. Die Interaktion dieser Schnittgrößen wird gegen
die Traglastkurven des jeweiligen Querschnittes abgegrenzt und der Tragsicherheitsnachweis
somit erbracht.
[0028] Soll das nachgewiesene System auch nach dem Brand noch mit einer vorgegebenen Sicherheit
standsicher bleiben, bis entsprechende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, ist
auch ein Tragsicherheitsnachweis nach dem Brand zu führen.
[0029] Dies hat mit den durch die Brandbelastung entsprechend reduzierten Materialeigenschaften
sowohl für Beton als auch für Stahl zu geschehen. Dies ist bei der Festlegung der
notwendigen Bewehrung derart zu berücksichtigen, dass zunächst Schnittgrößen an der
Konstruktion ohne Brandlast, jedoch mit den geänderten Steifigkeitsverhältnissen zu
ermitteln sind. Der Bemessungsnachweis erfolgt sodann mit reduzierten Materialeigenschaften,
wobei die geforderten Sicherheitsbeiwerte anzusetzen sind.
[0030] Um die Anwendung der vorgestellten Methodik zu veranschaulichen, wird nachstehend
ein Beispiel erläutert.
[0031] Gegeben sei ein üblicher, elastisch gebetteter Tunnelquerschnitt mit folgenden Querschnittsabmessungen:
Innenschalenquerschnitt = 40 cm
Bewehrung innen, außen = 5 cm2 /m
Betongüte B300
Stahlgüte ST 55
Bettungsmodulus 100.000 kN/m2
Innendurchmesser ca. 6 m
Überlagerung = 10 m Lockerboden
Wasserspiegel 2 m unter GOK
Betondeckung außen = 5 cm
Betondeckung innen = 10 cm
Schutzbewehrung innen, d = 3 cm (dient zur Begrenzung der Abplatzungen bei Temperatureinfluß)
[0032] Die Brandbelastung wird konstant rund um den Tunnelquerschnitt angesetzt. Mit zunehmender
Branddauer dringt die Temperaturbeanspruchung in den Querschnitt immer tiefer ein:

[0033] Für die Lastfälle Eigengewicht, Erddruck und Wasser ergeben sich die folgenden Schnittgrößen.
Die Stahlbetonbemessung für diese Schnittgrößen erfordert den Einbau der Mindestbewehrung.

[0034] Die Schnittgrößen aus den Standardlastfällen sind nun mit den Schnittgrößen aus der
Temperaturbelastung überlagert. Im nachfolgenden Bild sind lediglich die Schnittgrößen
für den letzten Belastungszustand nach t = 180 min dargestellt.

[0035] Nach der Durchrechnung verschiedener Zeitpunkte t zeigt sich, dass mit einer ständigen
Zunahme der Normalkraft im System zu rechnen ist, die jedoch mit zunehmender Branddauer
verflacht und von der Steifigkeit der Bettung abhängt.
[0036] Im Gegensatz dazu steigt zunächst die Momentenbelastung im Querschnitt enorm an und
sinkt nach einem Maximum wieder entsprechend stark ab. Dies erklärt sich aus der Tatsache,
dass bei Brandbeginn die innere Belastung durch die Temperaturgradiente äußerst exzentrisch
wirkt, nach einer gewissen Branddauer jedoch zwar die Temperaturbeanspruchung noch
immer zunimmt, aber wesentlich weniger exzentrisch wirkt.
[0037] Der Nachweiß der Tragsicherheit wird mit den zugehörigen Traglastkurven geführt.
Im angeführten Beispiel zeigt sich, dass der Querschnitt auch nach einer Brandbelastung
von 180 min noch immer eine Tragsicherheit von > 1 aufweist.

[0038] Es kann somit nachgewiesen werden, dass ohne zusätzliche Maßnahmen die Standsicherheit
des Querschnittes mit einer Sicherheit > 1 auch während des Brandes gewährleistet
ist.
[0039] Zusätzlich zu den angeführten Schritten ist zu beachten, dass im Zuge der Berechnung
Querschnittsteile, deren Temperaturbelastung über 700 Grad C hinausgeht, ausgeschieden
werden. Dies entspricht den definierten Materialeigenschaften.
[0040] Das Berechnungsmodell verzichtet auf die Anwendung von komplexen numerischen Ansätzen
und erlaubt auf der Basis der elementaren Festigkeitslehre und des Stahlbetonbaues
unter Zuhilfenahme der linearen Stabstatik den Nachweis der Tragsicherheit von Tragsystemen
unter Brandlast.

[0041] Mit diesem Berechnungsmodell kann der zumeist bei den Projektierungen fehlende Schritt
der Traglastberechnung jedenfalls mit geringem Aufwand mit einbezogen werden und Maßnahmen
wie Wärmedämmungen und andere konstruktive Maßnahmen auf deren Einfluß hin untersucht
werden. Eine rein empirische Anordnung derartiger Maßnahmen kann damit entfallen.
Auch kann der grundsätzlichen Anordnung von Wärmedämmungen in Form von Matten und
Verputzen oder Schutzbetonen eine Alternative geboten werden, die ausschließlich auf
die Prinzipien bewehrter Stahlbetontragwerke zurück greift.
1. Verfahren zum Nachweis der Tragsicherheit von Bauwerken unter Brandlast,
dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an die Erarbeitung der Konstruktionspläne zur Errichtung eines statisch
belasteten Bauwerkes die Tragsicherheit des Bauwerkes unter Brandlast ermittelt wird
und die Konstruktionmerkmale soweit verändert werden, dass die Tragsicherheit bei
Brandlast bzw. die erforderliche Restfestigkeit nach dem Brand gegeben ist, wobei
die Tragsicherheit des Bauwerkes unter Brandlast durch Berechnung der Veränderungen
der Materialeigenschaften während des Brandes und der Restfestigkeit nach dem Brand
unter Zugrundelegung von mittels Stabstatik gewonnener Daten, welche bereits aus der
Konstruktion der Bauteile des Bauwerkes hervorgegangen sind und welche sich auf die
Auslegung der Bauteile für Standardlastfälle, wie Eigengewicht, Wasserlast, Erddruck
und Nutzlast beziehen, nachgewiesen wird, wobei die Eingangswerte zur Berechnung für
die Bauteile unter Temperatureinwirkung wie folgt festgelegt werden
durch Definition der Brandlast
durch Festlegung eines beliebigen Zeitpunktes t und Berechnung der Temperaturbelastung
über den gesamten Querschnitt zu diesem Zeitpunkt t und
durch Festlegung der Materialeigenschaften unter Temperatureinfluss und nach Brandeinwirkung,
wobei mit diesen festgelegten Daten über die Querschnittshöhe der Bauteile für jeden
dieser Zeitschritte unter Berücksichtigung der unterschiedlichen nicht linearen Materialeigenschaften
an jeder Stelle des Querschnittes durch Integration innerhalb festgelegter Grenzdehnungszustände
die Traglastkurven für diesen Querschnitt zu diesem Zeitpunkt, das ist die Ermittlung
der Tragfähigkeit des Querschnittes durch Bestimmung der Interaktion Biegemoment und
Normalkraft mittels Traglastkurven
. die Umrechnung der aus der Temperaturlast resultierenden inneren Schnittkräfte in
äquivalente äussere Temperaturlasten und
. die Bestimmung der jeweils für den betrachteten Querschnitt geltenden Systemsteifigkeiten,
das sind Biegesteifigkeit und Dehnsteifigkeit
ermittelt werden und die sich unter Zuhilfenahme von Stabzugberechnungen ergebenden
Schnittgrössen unter Berücksichtigung der geänderten Steifigkeiten und aufgebrachter
Ersatztemperaturlast gegen die dann geltenden Traglastkurven abgegrenzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem negativen Nachweis der Tragsicherheit des betreffenden Tragsystems die
in Anspruch 1 angeführten Verfahrensschritte mit geänderten festzulegenden Materialeigenschaften
so lange wiederholt werden, bis die gewünschte Tragsicherheit erreicht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialeigenschaften durch Erhöhung der Bewehrung und/oder durch Erhöhung des
Betonanteiles und/oder durch Einbeziehung eines Fließgelenkes in die Berechnung geändert
werden.
1. Method for testing the structural integrity of structural systems under fire conditions,
characterised in that,
after the preparation of the construction plans for the building of a statically-stressed
structural system, the structural integrity of the structural system under fire conditions
is determined, and the construction features are modified to such an extent that the
structural integrity under fire conditions and/or the required residual strength after
the fire is/are achieved, wherein the structural integrity of the structural system
under fire conditions is tested by calculating changes in the material properties
during the fire and in the residual strength after the fire on the basis of data obtained
from rigid-frame statics, which are already given by the construction of the structural
components of the structural system and which relate to the design of the structural
components for standard loads, such as dead weight, water, soil pressure and imposed
load, wherein the input values for calculating the structural components under the
influence of heat are determined:
- by defining the fire conditions;
- by determining an arbitrary time t and calculating the temperature stress over the
entire.cross-section at this time t; and
- by determining the material properties under the influence of heat and after the
effect of the fire,
wherein, over the cross-sectional height of the structural components, for each of
these time steps, taking into consideration the different, nonlinear material properties
at each position in the cross-section by integration within specified maximum-permitted
strain conditions,
the ultimate-load curves are determined for this cross-section at this time, that
is to say, the loading capacity of the cross-section is determined by establishing
the interaction between the flexural moment and the normal force by means of ultimate-load
curves;
the internal static forces resulting from the temperature stress are converted into
equivalent external temperature stresses; and
the respective system rigidities applicable for the cross-section under observation,
that is to say, the flexural strength and axial rigidity, are determined;
with these specified data, and the static parameters derived with the assistance of
polygonal-frame calculations are defined against the ultimate-load curves then applicable
taking into consideration the modified rigidities and equivalent applied temperature
stress.
2. Method according to claim 1,
characterised in that,
if the structural integrity of the relevant structural system is shown to be negative,
the procedural stages listed in claim 1 are repeated with modified material-properties
until the required structural integrity is achieved.
3. Method according to claim 2,
characterised in that
the material properties are modified by increasing the reinforcement and/or by increasing
the proportion of concrete and/or by including a floating joint in the calculation.
1. Procédé pour démontrer l'intégrité structurelle de bâtiments en cas d'incendie,
caractérisé en ce qu'
en liaison avec l'élaboration des plans de construction pour ériger un bâtiment sollicité
de manière statique, on détermine l'intégrité structurelle du bâtiment en cas d'incendie
et on modifie les caractéristiques de construction pour obtenir l'intégrité structurelle
en cas d'incendie ou la résistance résiduelle nécessaire après un incendie, selon
lequel on démontre cette intégrité structurelle du bâtiment en cas d'incendie par
un calcul des modifications des propriétés des matériaux pendant l'incendie et la
résistance résiduelle après l'incendie en se basant sur des données obtenues au moyen
de la statique de poutre, qui proviennent déjà de la construction des éléments du
bâtiment et se rapportent à la disposition des éléments dans des conditions de charge
standard, telles que le poids propre, la charge en eau, la poussée des terres et la
charge utile,
pour le calcul des éléments se trouvant sous l'action de la température, les valeurs
d'entrée sont fixées comme suit par :
- définition de la charge d'incendie,
- fixation d'un instant quelconque et calcul de la charge de température sur l'ensemble
de la section transversale à cet instant, et
- fixation des propriétés des matériaux sous l'influence de la température et après
un incendie,
une fois ces données fixées sur la hauteur de section transversale des éléments pour
chacune de ces étapes dans le temps, en prenant en considération les différentes propriétés
non linéaires des matériaux à chaque point de la section transversale, on détermine,
par l'intégration dans des états de dilatation limite déterminés,
- les courbes de charge structurelle pour cette section transversale à cet instant,
c'est-à-dire la détermination de l'intégrité structurelle de la section transversale
par la définition de l'interaction du moment de flexion et de la force normale au
moyen de courbes de charge structurelle,
- la conversion des forces en coupe intérieure résultant de la charge de température
en charges de température extérieures équivalentes, et
- la définition des rigidités du système applicables respectivement à la section transversale
considérée, c'est-à-dire la rigidité à la flexion et la rigidité à la dilatation,
et on délimite les grandeurs en coupe obtenues à l'aide de calculs de traction de
poutre en prenant en considération les rigidités modifiées et la charge de température
de remplacement appliquée par rapport aux courbes de charge structurelle alors applicables.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
dans le cas d'une démonstration négative de l'intégrité structurelle du système structurel
concerné, on répète les étapes du procédé décrites dans la revendication 1 avec des
propriétés de matériaux modifiées qui doivent être fixées jusqu'à ce que l'on obtienne
l'intégrité structurelle souhaitée.
3. Procédé selon la revendication 2,
caractérisé en ce qu'
on modifie les propriétés des matériaux en augmentant l'armature et/ou en augmentant
la part de béton et/ou en intégrant une articulation de fluage dans le calcul.