(19)
(11) EP 1 669 110 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.2006  Patentblatt  2006/24

(21) Anmeldenummer: 05110976.7

(22) Anmeldetag:  18.11.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62C 2/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 08.12.2004 DE 202004018977 U

(71) Anmelder: STOEBICH Brandschutz GmbH & Co. KG
38644 Goslar (DE)

(72) Erfinder:
  • Siller, Stefan
    38644 Goslar (DE)

(74) Vertreter: Stocker, Kurt 
Büchel, von Révy & Partner, Postfach 907
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Dichtungsanordnung für einen Brand- bzw. Rauchvorhang


(57) Eine Dichtungsanordnung für einen Brand- bzw. Rauchvorhang (5), weist eine zur Vorhangbahn etwa parallele Auflagefläche (16, 16'), an der ein Flächenbereich (5') des Vorhanges (5) anliegt. Die Dichtungsanordnung ist im Bereiche dieser Auflagefläche (16, 16') vorgesehen. Nun sind aber zwei einander gegenüberliegende Auflageflächen (10, 16; 10', 16') zur Anlage an einander gegenüberliegenden Flächen des Vorhanges (5) vorgesehen. Diese beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') weisen mindestens einen Satz bestehend aus Vorsprung (9, 14 bzw. 11) und Vertiefung (13) auf, die jeweils komplementär und ineinander eingreifend sind und so eine Labyrinthdichtung bilden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für einen Brand- bzw. Rauchvorhang zur Abtrennung zweier Raumbereiche, mit einer zur Vorhangbahn etwa parallelen Auflagefläche, an der ein Flächenbereich des Vorhanges anliegt, wobei die Dichtungsanordnung im Bereiche dieser Auflagefläche vorgesehen ist.

[0002] Bei Ausbruch eines Brandes ist einerseits ein gefährliches Moment durch die Flammen und die relativ hohen Temperaturen selbst gegeben, anderseits durch den sich entwickelnden Rauch. Die hohen Temperaturen führen auch zu einem sehr kräftigen Luftzug, der den Rauch weiter verteilt und es nötig macht, bei Absperrmaßnahmen für eine gute Abdichtung zu sorgen.

[0003] Nun ist eine Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art beispielsweise aus der DE-C-196 55 125 bekannt geworden, bei der eine Dichtungsbürste den Vorhang gegen die Auflagefläche presst. Dichtungsbürsten haben allerdings den Nachteil, nicht völlig dicht zu sein und außerdem rasch abzubrennen. Zwar wird in dieser Schrift auch der Vorschlag gemacht, intumeszierendes Material einzusetzen, nur bildet sich ein solcher Schaum erst bei höheren Temperaturen, wogegen er gegen relativ kalten Rauch nicht abdichtet.

[0004] Nun soll nach der DE-A-1 03 25 237 eine normalerweise eingesaugte, im Brandfall aber sich ausdehnende Dichtung eingesetzte werden. Einerseits ist eine solche Ausführung durch die Notwendigkeit von Saugleitungen, einer Unterdruckquelle etc. relativ kostspielig, anderseits muss dafür Silikongummi verwendet werden, was auch mit Problemen verbunden ist.

[0005] Ferner ist aus der EP-A-0 065 876 eine Art Labyrinthdichtung bekannt, zu deren Aufbau an die Kanten des Vorhanges einwärts weisende Lappen oder Streifen aufgenäht werden müssen, welche dann in breite Umbördelungen einer kompliziert geformten Schiene eingehängt werden. Dies erfordert durch die Näharbeit einerseits einen großen Aufwand, anderseits ist die Montage schwierig, und schließlich ist es unvermeidlich, dass durch die starke, fast 180-grädige, Umbördelung die Kanten der Schiene an der Naht reiben, mit der die Lappen oder Streifen aufgenäht sind, so dass die Zuverlässigkeit des Betriebes nicht gewährleistet ist.

[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass sie im Betrieb zuverlässig ist, eine lange Lebensdauer gesichert ist und die mit geringen Kosten verwirklicht werden kann.

[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß in zwei Schritten, nämlich indem einerseits statt bisher einer einzigen Auflagefläche mit gegenüberliegender Dichtung zwei einander gegenüberliegende Auflageflächen zur Anlage an einander gegenüberliegenden Flächen des Vorhanges vorgesehen sind, und dass zweitens die beiden Auflageflächen mindestens einen Satz bestehend aus Vorsprung und Vertiefung aufweisen, die sich etwa in Abrollrichtung des Vorhanges erstrecken und jeweils komplementär und ineinander eingreifend sind und so eine Labyrinthdichtung bilden.

[0008] Dadurch, dass die einander gegenüberliegende Anordnung von Vorsprung (oder Vorsprüngen) und Vertiefung (oder Vertiefungen) an einander gegenüberliegenden Auflageflächen sich erstrecken, ergeben sich folgende Vorteile:
  1. 1. das Abrollen und das Aufrollen des Vorhanges wird noch besser geführt;
  2. 2. die Gefahr des Einschneidens, wie bei der bekannten Labyrinthdichtung, ist nicht gegeben, weil der Vorhang an beiden Flächen aufliegt, etwaige Kanten also gar nicht berührt;
  3. 3. es ergibt sich nicht nur eine gute Dichtung, sondern es wird der Vorhang auch - entgegen dem im Brandfall entstehenden Luftzug - gespannt gehalten;
  4. 4. es wird die Möglichkeit geboten, durch Kombination dieser Dichtung in Längs- und Querrichtung eine absolut sichere Abdichtung zu erreichen.


[0009] Ein Umstand, der bei der erfindungsgemäßen Lösung auftritt, soll besonders erwähnt werden: Während herkömmliche Labyrinthdichtungen nur aus zwei einander gegenüberliegenden und ineinander eingreifenden Teilen besteht, ist erfindungsgemäß dazwischen noch der Vorhang als drittes Element vorgesehen. Dieser wird sich, auf Grund seiner natürlichen oder durch den Luftzug beim Brand hervorgerufenen Spannung besonders gegen die ineinander eingreifenden Vorsprünge legen, d.h. umso enger an diese, je größer die Spannung wird. Dabei wirkt das Textilmaterial des Vorhanges noch als zusätzliches Dichtelement, d.h. es wird eine noch bessere Dichtwirkung erzielt, als dies bei herkömmlichen, nur aus zwei Elementen bestehenden Labyrinthdichtungen der Fall ist, und diese Dichtwirkung wird im Brandfall eher noch gesteigert.

[0010] Die Abdichtung und das Gespannthalten wird noch verbessert, wenn die beiden Auflageflächen gegeneinander federnd, z.B. als Federblech, ausgebildet sind.

[0011] An sich kann die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung etwa in einer in eine Mauer eingebrachte Nut eingesetzt sein. Wenn sie für die Seitenführung eingesetzt wird, ist es vorteilhaft (gleichgültig ob in einer Seitenschiene oder in einer Mauernut), wenn sich die beiden Auflageflächen etwa in Abrollrichtung des Vorhanges erstrecken. Bevorzugt ist es allerdings, wenn die beiden Auflageflächen an einer seitlichen Führungsschiene für den Vorhang vorgesehen sind.

[0012] Als Alternative oder als Zusatzmaßnahme kann die Dichtungsanordnung an einer Ablaufkante zur Führung des Vorhanges im Anschluss an den Vorhangwickel vorgesehen sein, vorzugsweise am Auslauf eines Wickelgehäuses.

[0013] Gewiss wäre es im Rahmen der Erfindung denkbar, die Vorsprünge bzw. Vertiefungen als vorragende Leisten bzw. Nuten auszubilden, doch ist es für den Vorhang schonender und für einen zuverlässigen Betrieb sicherer, wenn die Vorsprünge und Vertiefungen im Querschnitt wellen- oder zig-zag-förmig ausgebildet sind. Wie noch weiter unten im einzelnen dargelegt wird, kann man die Beanspruchung des Vorhanges gering halten, wenn die wellen- oder zig-zag-förmigen Vorsprünge und Vertiefungen der Auflageflächen jeweils einen flachen, unter 45° liegenden Winkel zur Ebene des Vorhanges einnehmen, vorzugsweise unter 30°.

[0014] Es wurde oben gesagt, dass die erfindungsgemäß gebildete Labyrinthdichtung auch das Spannen des Vorhangs begünstigt. Um aber besonders hohem Luftzug entgegenzuwirken, ist es vorteilhaft, wenn mit den Auflageflächen, gegen die Vorhangkante zu, sich etwa quer dazu erstreckende Gleit- oder Abrollflächen verbunden sind, und die Vorhangkante mit sich auf diesen Abrollflächen abstützenden Gleitelementen oder (bevorzugt) Rollen versehen ist.

[0015] Die Kräfteeinleitung wird verbessert, wenn zu den beiden Auflageflächen hin ein Spalt gebildet ist, der vorzugsweise von den Auflageflächen selbst begrenzt wird, der sich gegen die Raumbereiche hin erweitert, gegen die beiden Auflageflächen dagegen verjüngt, so dass an dieser Stelle die Einleitung von Kräften stattfinden kann.

[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:

[0017] Fig. 1 einen mit Rauchvorhängen ausgestatteten Raum;

[0018] Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1;

[0019] Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1; und

[0020] Fig. 4 eine Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der die Abdichtung in Längs- und in Querrichtung (gemäß einer Kombination der Ausführungen der Fig. 2 und 3) miteinander kombiniert sind.

[0021] Fig. 1 zeigt das Innere eines für Kassensäle oder Einkaufszentren üblichen Gebäudes mit wenigstens zwei Geschossen. Für den Lichteinfall ruht auf Säulen 1 an der Oberseite eine in Fig. 1 nicht mehr sichtbare Glaskonstruktion, die entsprechend den Brandvorschriften mit einer Rauchabzugsklappe versehen ist. Auf diese Weise tragen die Säulen die Überwölbung für eine Art Kuppelsaal, wogegen die angrenzenden Gänge 2 eine jeweils eingeschossig angebrachte Decke 3 aufweisen. Für diese Gänge 2 ist ein gesonderter, hier nicht dargestellter Rauchabzug vorgesehen.

[0022] Im Brandfalle - gleichgültig ob der Brand nun im Bereiche des vorderen Kuppelsaales oder im Bereiche der diesen Saal umgebenden Gänge 2 oder angrenzender Räume ausbricht - ist es somit das erste Gebot, den Rauch daran zu hindern, sich etwa aus den Gängen 2 in den Kuppelsaal auszubreiten, dort unter Abkühlung zu Boden zu sinken und so die Atmung der dort befindlichen Personen zu bedrohen. Vielmehr ist zu sichern, dass der Rauch auf kürzestem Wege abgeleitet wird.

[0023] Zu diesem Zwecke sind im Grenzbereich zwischen den Gängen 2 und dem davor liegenden Kuppelsaal zwischen den Säulen 1 kastenförmige Gehäuse 4 rundum angebracht. Diese Gehäuse 4 nehmen, wie noch an Hand der Fig. 2 im einzelnen gezeigt wird, in ihrem Inneren einen Wickel 12 eines Rauch- und Brandschutzvorhanges 5 auf, der im Bedarfsfalle in der gezeigten Weise heruntergelassen werden kann. Zu diesem Zwecke sind die Vorhänge 5 mit unteren Abschlußleisten 6 versehen, die beim Abwickeln in ihre gezeigte Arbeitsstellung als straffendes Gewicht dienen, wogegen sie in der Ruhelage den Schlitz 7 des jeweiligen Gehäuses 4 für den Austritt des Vorhanges 5 abdecken.

[0024] Die Vorhänge 5 bestehen zweckmäßig aus einem schwer entflammbaren Gewebe, beispielsweise aus Glasfasern, Kohlefasern, Polycarbonfasern oder Keramikfasern, gegebenenfalls alleine oder vermischt verwendet werden können. Gewünschtenfalls können die Vorhänge 5 auch eine flammhemmende Imprägnierung und/oder Beschichtung aufweisen. All dies ist besonders aus der DE-C-196 55 125 an sich bekannt. Ebenso bekannt ist, daß die Vorhänge 5 in seitlichen Führungsschienen 8 geführt und darin gehalten sind.

[0025] Sieht man sich nun den erfindungsgemäßen Aufbau eines Gehäuses 4 im Inneren an, so ist dort zunächst gemäß Fig. 2 im Bereiche des Schlitzes 7 eine, insbesondere federnde, Ablaufkante 9 an einer die Auflagefläche bildenden Blech 16 vorgesehen, an welchem bzw. an welcher der Vorhang 5 aufliegt und welche den Vorhang 5 beim Abrollen von seinem Wickel 12 führt. Neu ist dagegen, dass dem Blech 16 dieser Ablaufkante 9 eine weitere Auflagefläche 10 gegenüberliegt und so den Schlitz 7 eng begrenzt. Dazu ist auch die Auflagefläche 10 und/oder 16 vorteilhaft aus einem federnden Blech gebildet, das in Richtung auf die Ablaufkante bzw. Gegen-Auflagefläche 16 vorgespannt ist. Die Auflagefläche 16 mag dabei mit einer der Wandungen des Gehäuses 4 in Form der besonders aus Fig. 4 ersichtlichen Wandung 4' verbunden oder von ihr gesondert ausgeführt sein.

[0026] Die Auflagefläche 10 bildet dabei einen im Querschnitt etwa dreieckigen Vorsprung 11, der in eine Vertiefung 13 im Anschluss an die vorspringende Ablaufkante 9 eingreift. Daher wird der Vorhang 5 beim Austritt aus dem Gehäuse 4 umgelenkt, wozu es vorteilhaft ist, wenn wenigstens eine der Auflageflächen 16 und/oder 10 mindestens einen weiteren Vorsprung 14 aufweist, der die benachbarte Vertiefung 13 begrenzt. Auf diese Weise liegt der Vorhang beim Austritt aus dem Schlitz 7 an insgesamt wenigstens drei Vorsprüngen an, nämlich an der Ablaufkante 9, dem Vorsprung 11 der gegenüberliegenden Auflagefläche 10 an bzw. wird hin- und hergeführt, so dass sich damit eine Art Labyrinthdichtung ergibt, die das Innere des Gehäuses 4 von Rauch freihält.

[0027] Ein besonderer Aspekt liegt darin, dass die beiden Auflageflächen 9-16 derart angeordnet sind, dass zu den beiden Auflageflächen hin ein Spalt (7) in der Form gebildet ist, der vorzugsweise von den Auflageflächen selbst begrenzt wird, dass er sich gegen die Raumbereiche hin, d.h. im Falle der Fig. 2 gegen die Außenseite des Gehäuses 4 hin, erweitert, gegen die beiden Auflageflächen 9-16 dagegen verjüngt. Auf diese Weise werden die auf den Vorhang 5 wirkenden Kräfte an der vom abzudichtenden Raum (vgl. 2 in Fig. 1) entfernten Seite, eingeleitet.

[0028] Diese Art der Dichtung kann aber auch, und besonders dort, an der Seitenführung für den Vorhang 5 verwirklicht sein, welche Seitenführung zweckmäßig in Form einer Führungsschiene 8 verwirklicht ist. Diese Führungsschiene 8 ist in Fig. 3 im Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 zu sehen und besitzt im wesentlichen ein quadratisches oder rechteckiges Kastenprofil, das durch ein Versteifungsblech 15 verstärkt sein kann. Auch hier werden die Bezugszeichen der Fig. 2 verwendet, wegen der etwas differenten Funktion jedoch mit einem Apostroph.

[0029] Aus Fig. 3 sieht man, dass zwei einander gegenüberliegende und etwa komplementär ausgebildete Auflageflächen 10', 16' vorgesehen sind, zwischen denen die Seitenkante 5' des Vorhanges 5 hindurch tritt. Auch hier haben die beiden Auflageflächen 10', 16', an der dem abzudichtenden Raum zugewandten Seite einen größeren Abstand (Schlitz 7') voneinander als gegen das Innere des Profiles 8 zu, so dass die Krafteinleitung in günstiger Weise an der Außenseite des Vorhanges 5 erfolgt.

[0030] Die beiden Auflageflächen 10', 16' sind etwa ähnlich geformt, wie die der Fig. 2, wobei sie im Querschnitt ineinander greifende wellen- oder zig-zag-förmige Vorsprünge und Vertiefungen 9', 11', 13' und 14' aufweisen, die so eine Labyrinthdichtung bilden. Zur Bildung dieser Vorsprünge und Vertiefungen 9', 11', 13' und 14' sind die Bleche 10', 16' relativ flach zur Ebene des Vorhanges 5 abgewinkelt, wobei der Winkel α jedenfalls unter 45° liegen soll, bevorzugt sogar maximal 30° ausmachen soll.

[0031] Um auch bei stärksten Luftzügen im Brandfall die Anordnung mit dem Vorhang 5 dicht zu halten, ist es bevorzugt, wenn die beiden Auflagebleche 10', 16' mit sich etwa quer dazu erstreckende Gleit- oder Abrollflächen 17 verbunden sind. An diesen Gleit- oder Abrollflächen 17 können entweder im Bereich der Seitenkante 5' befestigte Gleitsteine (z.B. aus einem gleitfähigen Kunststoff) oder - bevorzugt - Rollen 18 befestigt sein, wie dies zwar an sich bekannt ist, hier jedoch eine Zusatzsicherung für die Dichtheit darstellt. Denn durch die Rollen 18 wird hier eine doppelte Funktion sicher gestellt, nämlich einerseits die Sicherung gegen das Herausziehen des Vorhanges 5 (womit der vom Vorhang abgesperrte Raumbereich undicht würde), und anderseits wird das Gleiten des Vorhanges 5 in der Schiene 8 verbessert. Übrigens ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass sich der Spalt 7' auch in diesem Falle gegen den Raum hin erweitert, bzw. gegen den Kantenbereich 5' hin verengt, so dass beim Auftreten von Kräften, etwa durch den Luftzug im Brandfall, diese im Kantenbereich eingeleitet werden.

[0032] In Fig. 4 ist der Zusammenbau der Ausführungen nach den Fig. 2 und 3 in einer Perspektivansicht dargestellt, wobei die Ausführung der Auflageflächen 10 und 16 gegenüber der Fig. 2 leicht modifiziert bzw. vereinfacht ist. Man sieht, dass der Kantenbereich des auf den Wickel 12 aufgewickelten Vorhanges leicht über die obere, horizontale Abdichtung im Sinne derjenigen der Fig. 2 hinausragt und sich unmittelbar zwischen die Auflageflächen 1 ", 16' der Schiene 8 einfädelt. Auf diese Weise ist rundum eine gute Abdichtung des Vorhanges gegeben. Deshalb ist die Kombination der Ausführungen nach den Fig. 2 und 3, im Sinne der Fig. 4, besonders bevorzugt.

[0033] Obwohl die Querschnittsform der Auflagefläche 10 in Fig. 4 derjenigen der Fig. 2 genau entspricht, hat die Gegen-Auflagefläche 16" gegenüber Fig. 2 eine Abänderung erfahren. Es ist nämlich nur die Ablaufkante 9 vorgesehen (die unter dem Perspektivwinkel der Fig. 4 stark verkürzt ist, aber der Ablaufkante 9 der Fig. 2 entspricht), worauf das Blech 16" zurückweicht und so einen Teil einer Vertiefung 13" bildet, an der die Gegenkante 11 anliegt. Die Vertiefung 13" ist hier allerdings nicht durch einen neuerlichen Vorsprung abgeschlossen, wie in Fig. 2, sondern geht über ein weiteres Schrägblech 19 in die Gehäusewand 4' über.

[0034] Wie aus Fig. 4 des weiteren ersichtlich ist, ist die Ablaufkante 9 bezüglich ihrer horizontalen Länge derart dimensioniert, dass sie nicht bis an den Rand des Vorhanges 5 reicht, vielmehr mindestens ein Kantenbereich 5', vorzugsweise beide, einander gegenüberliegenden Kantenbereiche 5', von ihr nicht mehr geführt wird. Dies aber gestattet ein ungehindertes Einfädeln dieses Kantenbereiches in die Seitenführungsschiene 8 (die Erfindung ist nicht auf die Verwendung zweier einander gegenüberliegender Führungsschienen 8 eingeschränkt, vielmehr könnte an der anderen, hier nicht dargestellten Seite eine beliebige, an sich bekannte Dichtung vorgesehen sein, obwohl dies im allgemeinen nicht bevorzugt sein wird). Eine solche Ausbildung kann aber auch bei Verwendung anderer seitlicher Führungen, z.B. herkömmlicher Art, von Vorteil sein.

[0035] Um eine hohe Dichtwirkung zu erzielen, ist es bevorzugt, wenn bei einer Anordnung nach Fig. 4 die Schiene 8 unmittelbar an die horizontale Dichtungsanordnung 9-16" anschließt. Dies kann so erfolgen, dass die aneinanderstoßenden Kanten 8' mit einem Gehrungswinkel β aneinander gefügt sind. Eine solche Konstruktion aber lässt auch eine gewisse Abrundung zu, so dass auch gekrümmte Kanten möglich sind, und dennoch eine gute Dichtwirkung erhalten wird.

[0036] 


Ansprüche

1. Dichtungsanordnung für einen Brand- bzw. Rauchvorhang (5) zur Abtrennung zweier Raumbereiche, mit einer zur Vorhangbahn etwa parallelen Auflagefläche (16, 16'), an der ein Flächenbereich (5') des Vorhanges (5) anliegt, wobei die Dichtungsanordnung im Bereiche dieser Auflagefläche (16, 16') vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander gegenüberliegende Auflageflächen (10, 16; 10', 16') zur Anlage an einander gegenüberliegenden Flächen des Vorhanges (5) vorgesehen sind, und dass die beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') mindestens einen Satz bestehend aus Vorsprung (9, 14 bzw. 11) und Vertiefung (13) aufweisen, die jeweils komplementär und ineinander eingreifend sind und so eine Labyrinthdichtung bilden.
 
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') gegeneinander federnd, z.B. als Federblech, ausgebildet sind.
 
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') etwa in Abrollrichtung des Vorhanges (5) erstrecken, und dass vorzugsweise mit den Auflageflächen (10, 16; 10', 16'), gegen die Vorhangkante (5') zu, sich etwa quer dazu erstreckende Gleit- oder Abrollflächen (17) verbunden sind, wobei die Vorhangkante (5') mit sich auf diesen Abrollflächen (17) abstützenden Gleitelementen oder (bevorzugt) Rollen (18) versehen ist.
 
4. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') an einer seitlichen Führungsschiene (8) für den Vorhang (5) vorgesehen sind.
 
5. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an einer Ablaufkante (9) zur Führung des Vorhanges (5) im Anschluss an den Vorhangwickel (12) vorgesehen ist, vorzugsweise am Auslauf (7) eines Wickelgehäuses (4).
 
6. Dichtungsanordnung nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits eine horizontal verlaufende Dichtung (9-16) an der Ablaufkante (9) und anderseits an mindestens einem Kantenbereich (5') des Vorhanges (5), vorzugsweise an beiden, die dichtenden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') vorgesehen sind.
 
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Dichtungsanordnung (9-16) über nur einen Teil der Fläche des Vorhanges (5) derart reicht, dass sie den Kantenbereich (5') des Vorhanges (5) frei lässt.
 
8. Dichtungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an die horizontale Dichtungsanordnung (9-16) unmittelbar mindestens eine, vorzugsweise je eine zu beiden Seiten, seitliche mit einer solchen Labyrinthdichtung versehene Führungsschiene (8), vorzugsweise mit einem Gehrungswinkel (β), anschließt.
 
9. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (9, 14 bzw. 11) und Vertiefungen (13) im Querschnitt wellen- oder zig-zag-förmig ausgebildet sind, und dass vorzugsweise die wellen- oder zig-zag-förmigen Vorsprünge (9, 14 bzw. 11) und Vertiefungen (13) der Auflageflächen (10, 16; 10', 16') jeweils einen flachen, unter 45° liegenden Winkel (α) zur Ebene des Vorhanges (5) einnehmen, vorzugsweise maximal 30°.
 
10. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu den beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') hin ein Spalt (7, 7') gebildet ist, der vorzugsweise von den Auflageflächen (10, 16; 10', 16') selbst begrenzt wird, der sich gegen die Raumbereiche (2) hin erweitert, gegen die beiden Auflageflächen (10, 16; 10', 16') dagegen verjüngt.
 




Zeichnung