[0001] Die Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung für einen Kanal, insbesondere Schwallspülvorrichtung
für einen Abwasserkanal, mit einem Spülschild, das im wesentlichen senkrecht zur Fließrichtung
der Flüssigkeit im Kanal beweglich ist, zwischen einer abgesenkten Position, in der
das Spülschild, an einem, bezogen auf den Kanalquerschnitt, bogenförmigen Wandungsbereich
der Kanalwandung anliegt und einer angehobenen Position, in der das Spülschild zumindest
einen Teil des Kanalquerschnitts freigibt.
[0002] Eine Schwallspülvorrichtung für einen Abwasserkanal der Eingangs genannten Art ist
aus der EP 1 219 753 A2 bekannt. Bei dieser findet ein schwenkbar und gegen die Kanalwand
gedichtet gelagertes, selbsttätig gesteuertes und plattenförmig ausgebildetes Spülschild
Verwendung. Dieses erzeugt in einem größtenteils leeren Kanal auch bei geringem Abwasserlauf
einen Einstau, und lässt diesen als Spülschwall ablaufen. Das Spülschild ist über
eine Hebelmechanik zum und in den Kanal geführt. Es ist ein Verschluss vorgesehen,
der das Spülschild in der unteren Stellung festhält und der zur Freigabe des Spülschilds
von einem vom Oberwasser gesteuerten Mechanismus entriegelt wird. In dieser Schrift
ist dargelegt, dass die Kontur des Spülschilds, dort als Spülklappe bezeichnet, derart
geformt ist, dass zur Kanalsohle und zu den seitlichen Kanalwandungen hin eine Dichtung
bewirkt wird. Dabei soll eine absolute Dichtung nicht unbedingt erforderlich sein.
Es reiche aus, wenn die Dichtung derart ausgebildet ist, dass infolge des Zulaufs
sich vor der Spülklappe ein definierter Aufstau einstellt. Auch sei es denkbar, das
Gerinne des Kanals im Bereich der Spülklappe mit einem Anschlag für die Dichtung zu
versehen, gegen die sich die Spülklappe entlang ihrer Kontur in der unteren Stellung
anlehnt bzw. dichtend zusammenwirkt.
[0003] Eine Schwallspülvorrichtung für einen Abwasserkanal der genannten Art ist ferner
aus der EP 1 475 484 A2 bekannt. Dort ist eine Weiterbildung der Schwallspülvorrichtung
gemäß der erstgenannten Schrift beschrieben. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ein
Auftriebskörper mit den Hebelarmen eines Parallelhebels zur Betätigung der Spülklappe
/ Spülschild kraft- und bewegungsschlüssig zusammenwirkt. Die Spülklappe wird im Spülbetrieb
vom Auftriebskörper über das Wasserspiegelniveau im Kanal herausgeführt. Dadurch wird
der Tauchwandeffekt an der Spülklappe beseitigt und die im Abwasserstrom an der Wasseroberfläche
mitgeführten Schwimmstoffe können die Spülklappe ungehindert passieren.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spülvorrichtung der Eingangs genannten Art so
weiterzubilden, dass in allen Stau-Betriebszuständen des Stauschilds, insbesondere
bei einem hohen Einstau von Flüssigkeit im Kanal, ein dichter Abschluss zwischen dem
Spülschild und der Kanalwandung gewährleistet ist.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe bei einer Spülvorrichtung der Eingangs genannten Art dadurch,
dass das Spülschild in seinem mit der Kanalwandung in Kontakt gelangenden Bereich
eine elastische Dichtung aufweist, wobei die Dichtung einen in einem Spülschildkörper
des Spülschilds gehaltenen Basisabschnitt und einen außerhalb des Spülschildkörpers
befindlichen Lippenabschnitt zur Anlage an der Kanalwandung aufweist, wobei der Lippenabschnitt,
ausgehend von Basisabschnitt, entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit gerichtet
ist.
[0006] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter der Bezeichnung Kanalwandung nicht
nur der Seitenwandbereich der Kanalwandung, sondern auch der Bodenwandbereich der
Kanalwandung verstanden.
[0007] Die erfindungsgemäße Spüleinrichtung gewährleistet eine hohe Dichtigkeit zwischen
Spülschild und Kanalwandung. Dies ist Grundvoraussetzung für den Einstau ausreichender
Flüssigkeit im Kanal, vor dem Spülschild, zur Auslösung des anschließenden Spülvorgangs,
insbesondere des Schwallspülvorgangs. Letztgenannter erfordert ein schnelles Anheben
des Spülschilds und damit ein plötzliches Freigeben der Wassermassen, die vor dem
Spülschild gestaut sind. Die vom Spülschild zurückgehaltenen Wassermassen bedingen,
dass auf das Spülschild eine erhebliche Kraft einwirkt. Dies hat zwangsläufig zur
Folge, dass sich die Position des Spülschilds relativ zur Kanalwandung geringfügig
ändert, sei es, indem das Spülschild zwar im Bodenwandbereich der Kanalwandung fixiert
ist, aber in seinem oberen Endbereich geringfügig von den Flüssigkeitsmassen verdrängt
wird. Es ist genauso denkbar, dass das Spülschild in seinem dem Bodenwandbereich zugeordneten
Abschnitt geringfügig von der Kanalwandung wegbewegt wird. Dies darf jedoch nicht
dazu führen, dass zwischen dem Spülschild und der Kanalwandung ein Spalt, insbesondere
ein sich in Abhängigkeit vom Wasserdruck stetig vergrößernder Spalt einstellt. Dies
hätte zur Folge, dass die Flüssigkeit, ohne den gewünschten Spüleffekt, zwischen Spülschild
und Kanalwand ausströmt.
[0008] Unter diesem Aspekt führt die erfindungsgemäße Gestaltung des Spülschildes mit Dichtung
dazu, dass der Lippenabschnitt unter Vorspannung an der Kanalwandung anliegt und,
je höher der Druck ist, der sich in der Flüssigkeit einstellt, dieser dazu führt,
dass der Lippenabschnitt mit größerem Druck gegen die Kanalwandung gepresst wird.
Der Druck wirkt auf den Lippenabschnitt, der, ausgehend vom Basisabschnitt der Dichtung
entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit gerichtet ist. Bei der elastischen Dichtung
dient der Basisabschnitt somit der Lagerung der Dichtung im Spülschildkörper, während
dem Lippenabschnitt die eigentliche Dichtfunktion zukommt.
[0009] Es wird als besonders zweckmäßig angesehen, wenn das Spülschild plattenförmig ausgebildet
ist, wobei im stirnseitigem Bereich des Spülschilds dieses eine Aufnahme für den Basisabschnitt
der Dichtung aufweist. Selbstverständlich könnte das Spülschild auch nicht plattenförmig
gestaltet sein, beispielsweise als Hohlkörper, um so den Auftrieb des Spülschilds
beim Anheben des Spülschilds auszunutzen. Wesentlich ist für die vorliegende Erfindung,
dass die Dichtung in dem Bereich des Spülschilds nachhaltig wirksam ist, der zur Anlage
an der Kanalwandung vorgesehen ist.
[0010] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Spülschild so gestaltet ist,
dass es in seinem mit der Kanalwandung zusammenwirkenden Bereich bogenförmig, insbesondere
halbkreisförmig gestaltet ist. Das obere Ende des Spülschilds weist somit eine im
wesentlichen horizontale Kante auf, vor der sich die halbkreisförmige Kontur des Spülschilds
nach unten erstreckt. Ein derart gestaltetes Spülschild wirkt demzufolge mit einem
Kanal zusammen, der einen Querschnitt in Form eines Halbkreises aufweist.
[0011] Konstruktiv ist die Spülvorrichtung insbesondere so gestaltet, dass die in Wirkverbindung
mit dem Spülschild bringbare Kanalwandung Bestandteil einer Metallwandung ist, die
durch ein Kanaleinbauteil gebildet ist, das insbesondere aus Edelstahl besteht. Die
Dichtung wirkt somit mit einem Metallwandungsbereich des Kanals zusammen. Es ist hierdurch
eine glatte Fläche des Wandungsteils gewährleistet, somit eine günstige Voraussetzung
für eine gute Abdichtung zwischen Spülschild und Kanalwandung gegeben.
[0012] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Seitenwandbereiche
der in Wirkverbindung mit dem Spülschild bringbaren Kanalwandung zum Bodenwandbereich
der Kanalwandung geringfügig konvergierend sind. Der hiermit erreichte Effekt ist,
dass das Spülschild weitgehend in dem Kanal abgesenkt werden kann, ohne dass die Dichtung
des Spülschilds die Kanalwandung berührt. Erst kurz vor Erreichen der vollständig
abgesenkten Stellung des Spülschilds kontaktiert dieses, aufgrund der geringfügig
konvergierend angeordneten Seitenwandbereiche der Kanalwandung, die Seitenwandbereiche.
Aufgrund dieser Art und Weise ist einerseits die Kraft beim Senken und Heben des Spülschilds
wesentlich reduziert, andererseits wird die elastische Dichtung nicht beansprucht.
Die Dichtfunktion übt sie nur kurz vor Erreichen der vollständig abgesenkten Stellung
des Spülschilds und in der vollständig abgesenkten Stellung des Spülschilds aus.
[0013] Da es bei der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung auf die präzise Anordnung der Dichtung
bezüglich der Kanalwandung ankommt, wird vorgeschlagen, dass die Dichtung im Spülschildkörper
justierbar gelagert ist. Bei einer bogenförmigen bzw. kreisförmigen Gestaltung des
Spülschilds wird hierunter insbesondere eine Verstellbarkeit der Dichtung in Radialrichtung
verstanden.
[0014] Die Dichtung zeichnet sich durch eine definierte Shore-Härte aus, wobei dies insbesondere
für den Lippenabschnitt gilt. Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn die Shore-Härte
der Dichtung 40 bis 70 beträgt. Die Dichtlippe ist mit einer Shore-Härte im genannten
niedrigeren Bereich versehen, wenn ein relativ geringer Durchmesser der Kanalwandung
vom Spülschild zu verschließen ist. Bei einem mittleren Durchmesser der Kanalwandung
findet vorzugsweise eine Shore-Härte von 60, bei einem großen Durchmesser eine Shore-Härte
von 70 Verwendung. Abgesehen hiervon sollte die Shore-Härte der Dichtung bei niedrigem
anstehenden Wasserdruck geringer sein als bei höherem Flüssigkeitsdruck, der zu beherrschen
ist.
[0015] Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die elastische
Dichtung vor der Montage im Spülschildkörper gerade gestaltet ist, und die elastische
Dichtung beim Montieren am Spülschildkörper auf Krümmung gezogen wird. Auf diese Art
und Weise lässt sich die elastische Dichtung sehr einfach herstellen, als gerades,
längliches Bauelement, dessen Dichtungsquerschnitt durch den Basisabschnitt und den
Lippenabschnitt gebildet ist. Erst wenn die Dichtung beim Anbringen am Spülschildkörper
auf Krümmung gezogen wird, verformt sie sich und steht, bei größerer Steifigkeit,
stärker nach innen, das heißt, sie ist mit dem Lippenabschnitt stärker entgegen der
Fließrichtung der Flüssigkeit gerichtet.
[0016] Die geometrischen Abmessungen von Spülschild mit Dichtung sind bezüglich der Kanalwandung
anzupassen. Es ist insbesondere daran gedacht, dass die Dichtlippe, bei abgesenkter
Stellung des Spülschilds, unter Vorspannung und /oder gegenüber ihrer Ausgangsstellung,
der geraden Anordnung der Dichtlippe, mit ihrem Lippenabschnitt stärker entgegen der
Fließrichtung der Flüssigkeit gekrümmt an der Kanalwandung anliegt. Der Durchmesser
des Basisabschnitts der Dichtung ist geringer als der Durchmesser der Kanalwand, der
Durchmesser des Lippenabschnitts größer als der Durchmesser der Kanalwand.
[0017] Grundsätzlich könnte die Dichtung auch so gestaltet sein, dass sie, ausgehend vom
Basisabschnitt, in Fließrichtung hinter dem Lippenabschnitt einen weiteren Lippenabschnitt
aufweist. Dieser kann sich exakt radial oder aber durchaus auch, schräg in Fließrichtung
der Flüssigkeit gesehen, erstrecken.. In diesem Fall würde die Abdichtung der Dichtung
nicht nur im Bereich des entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit gerichteten Lippenabschnitts
erfolgen, sondern auch über den bzw. die weiteren zuletzt genannten Lippenabschnitte.
Dies ist aber der Lippenabschnitt, der sich entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit
erstreckt. Nur dieser bewirkt die vorteilhaften Konsequenzen aufgrund Einwirkung des
Wasserdrucks.
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen darstellen.
[0019] Eine weitere Ausführungsform wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch die Vorrichtung, in Längsrichtung des Kanals, in der unteren Position
des Spülschilds,
- Figur 2
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Figur 1, oberwasserseitig quer zum Kanalprofil
in Fließrichtung gesehen,
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Vorrichtung, in Längsrichtung des Kanals, bei freigegebenem
Spülschild, im aufgeschwommenen Zustand,
- Figur 4
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Figur 3, oberwasserseitig quer zum Kanalprofil
in Fließrichtung gesehen,
- Figur 5
- eine Darstellung vom Kanal mit Kanalwandung und in abgesenkter Stellung befindlichem
Spülschild,
- Figur 6
- eine räumliche Ansicht der Anordnung gemäß Figur 5, schräg von oben gesehen,
- Figur 7
- einen Schnitt durch den Dichtungsbereich zwischen Spülschild und Wandung, veranschaulicht
für unterschiedliche Positionen des Lippenabschnitts der Dichtung,
- Figur 8
- einen Querschnitt durch die Dichtung, vor dem Ziehen der Dichtung auf Krümmung.
[0020] Figuren 1 bis 4 zeigen einen Abwasserkanal 1, mit einem über die Hebelarme 2 und
2a eines Parallelhebels zum und in den Kanal geführten Spülschild 3, das auch als
Spülklappe bezeichnet werden kann. Das Spülschild 3 ist gegen die Kanalwand 4 dichtend
gelagert. In der unteren Position des Spülschilds 3 wird dieses von einem hier nicht
näher dargestellten Verschluss 5 festgehalten, so dass sich das zulaufende Abwasser
(Trockenwetter-Zulauf) vor dem Spülschild 3 aufstauen kann. Beim Erreichen einer definiert
aufgestauten Wasserspiegelebene wird das Spülschild 3 zur Freigabe des Spülschwalls
über einen vom Oberwasserstand betätigten, nicht näher dargestellten Steuermechanismus
6 entriegelt. Vor dem Spülschild 3 ist ein Auftriebskörper 7 angeordnet, der beispielhaft
aus zwei parallel zueinander liegenden Rohrteilen konzipiert ist, wobei sich zwischen
den Rohrteilen der Schwimmer betriebene Steuermechanismus bewegt.
[0021] Das Spülschild 3 ist über die Drehlager 9 und 9a gelenkig mit den Hebelarmen 2 und
2a verbunden, die um die ortsfesten Drehlager 8 und 8a schwenkbar sind. An den Hebelarmen
2 und 2a sind die Drehlager 9b und 9c parallel zu den Drehlagern 8, 8a und parallel
zu den Drehlagern 9, 9a befestigt. An den Drehlagern 9b und 9c ist eine vertikal gerichtete
Betätigungsstange 10 angeordnet, die an ihrem unteren Ende einen mit der Betätigungsstange
10 fest verbundenen Auftriebskörper 7 trägt. Der Auftriebskörper 7 kann jedoch auch
nach oben verlängert ausgebildet sein, so dass dieser ohne Betätigungsstange 10 unmittelbar
über die Drehlager 9b, 9c mit den Hebelarmen 2, 2a kraft- und bewegungsschlüssig zusammenwirkt.
[0022] Dabei bilden die Drehlager 9, 9a, 9b und 9c sowie die Drehlager 8, 8a, 9b und 9c
ein rautenförmiges, in sich verschiebbares Kräfte-Parallelogramm.
[0023] Die Figuren 5 bis 8 veranschaulichen den Aufbau der Bestandteil des Spülschilds 3
bildenden elastischen Dichtung 11 und deren Anordnung im Spülschildkörper 12 sowie
das Zusammenwirken von Dichtung 11 und Kanalwandung 4.
[0024] Der Spülschildkörper 12, der aus Metall besteht, weist, bezogen auf den Kanalquerschnitt,
eine halbkreisförmige Grundform auf, wobei sich an den halbkreisförmigen Abschnitt
oben ein rechteckförmiger Abschnitt anschließt. Entsprechend dieser halbkreisförmigen
Gestaltung mit oben anschließenden geraden Abschnitten ist der Querschnitt des Kanals
12, wie es am besten der Figur 5 zu entnehmen ist, ausgebildet.
[0025] Die Dichtung 11 weist einen im Spülschildkörper 12 gehaltenen Basisabschnitt 14 und
einen außerhalb des Spülschildkörpers 13 befindlichen Lippenabschnitt 15 auf. Letztgenannter
dient der Anlage an der Kanalwandung 4. Der Basisabschnitt 14 weist, bezogen auf die
Fließrichtung 16 der Flüssigkeit, eine gleichbleibende Stärke auf und ist somit in
Form eines Ringes ausgebildet. An den Basisabschnitt 14 schließt sich der Lippenabschnitt
15 an, der sich, ausgehend vom Basisabschnitt 14 konisch verjüngt. Der Lippenabschnitt
15 schließt beispielsweise einen Winkel α von etwa 140° mit dem Basisabschnit6t 14
ein. Die Länge des Lippenabschnitts 15 ist beispielsweise etwa 4 Mal so groß, wie
die Länge des Basisabschnitts, bezogen auf die radiale Erstreckung des Basisabschnitts
14. Das dem Basisabschnitt 14 abgewandte Ende des Lippenabschnitts 15 ist stumpf ausgebildet,
mit einer Stirnfläche 16, die parallel zu der dem Spülschildkörper 13 zugewandten
Stirnfläche 17 des Basisabschnitts 14 verläuft, bezogen auf den Zustand der Dichtung
11 vor der Montage am Spülschildkörper 13. Mittels einer Justiereinrichtung 18, die
mit dem Spülschildkörper 13 verbundene Schrauben und eine entsprechend der Randkontur
des Spülschildkörpers 13 gekrümmt gestaltete Druckplatte aufweist, ist der Basisabschnitt
14 im Spülschildkörper 13 gehalten und kann in diesem auch radial ausgerichtet werden.
[0026] Figur 6 veranschaulicht aus Gründen zeichnerischer Klarheit die Dichtung 11 nur über
eine kurze Länge um deren Anlage an der Kanalwandung 4 zu verdeutlichen. Die Fließrichtung
der Flüssigkeit durch den Kanal ist durch den Pfeil mit der Bezugsziffer 20 veranschaulicht.
[0027] Figur 7 zeigt unterschiedliche Biegepositionen des Lippenabschnitts 15 und damit
Dichtsituationen zwischen Dichtung 11 und Kanalwand 4, wobei zwei Positionen der Kanalwand
4 veranschaulicht sind. Bei einem Abstand y des Spülschildkörpers 13 von der Kanalwandung
4 ist der Lippenabschnitt 15 stärker bezüglich des Basisabschnitts 14 gekrümmt, gemäß
der Variante A. Der Abstand y beträgt dabei beispielsweise 20 mm. Ist der Abstand
zwischen dem Spülschildkörper 13 und der Kanalwandung 4 größer, beispielsweise gemäß
der Abmessung x, stellt sich eine geringere Krümmung zwischen Basisabschnitt 14 und
Lippenabschnitt 15 gemäß der Variante B dar. Der Abstand x beträgt beispielsweise
35 mm. Kontaktiert der Lippenabschnitt 15 die Kanalwandung 4 überhaupt nicht, stellt
sich die entspannte Position der Dichtung 11 gemäß Variante C dar, die grundsätzlich
der nach der Darstellung in Figur 8 entspricht.
[0028] Insbesondere aus der Darstellung der Figur 5 wird deutlich, dass die Seitenwandbereiche
21 konvergieren. Dies hat zur Folge, dass beim Absenken des Spülschilds 3 die Dichtung
11 zunächst noch nicht an der Kanalwandung 4 anliegt, sondern diese erst kurz vor
Erreichen der unteren abgesenkten Stellung kontaktiert. Dies entspricht der Variante
B in Figur 7. Beim weiteren Absenken des Spülschilds 3 in die vollständig abgesenkte
Position wird die Stellung des Lippenabschnitts 15 gemäß Variante A erreicht. Aufgrund
der Elastizität der Dichtung 11 drückt diese in dieser Stellung mit besonders großer
Kraft auf die Kanalwandung 4 beim Abstandsmaß y. Sollte im Betrieb das Spülschild
3, insbesondere infolge des anstehenden hohen Flüssigkeitsdrucks, geringfügig angehoben
werden, hat dies die Verlagerung des Spülschilds 3 in die Position gemäß Variante
B nach Figur 7 zur Folge. Selbst in diesem Fall wäre eine Dichtigkeit zwischen Spülschild
3 und Kanalwandung 4 durch die Dichtung 11 gewährleistet, nicht zuletzt deshalb, weil
der relativ hohe Wasserdruck, der in Fließrichtung 20 wirksam ist, mit einer zusätzlichen
Kraft den Lippenabschnitt 15 gegen die Kanalwandung 4 drückt.
[0029] Die Kanalwandung 4, mit der die Dichtung 11 zusammenwirkt, ist insbesondere aus Edelstahl
gebildet. Es stellt der dieser Kanalwandung zugeordnete Kanalabschnitt ein separates
Kanaleinbauteil dar.
1. Spülvorrichtung für einen Kanal (12), insbesondere Schwallspülvorrichtung für einen
Abwasserkanal (12), mit einem Spülschild (3), das im wesentlichen senkrecht zur Fließrichtung
(20) der Flüssigkeit im Kanal (12) beweglich ist, zwischen einer abgesenkten Position,
in der das Spülschild (3) an einem, bezogen auf den Kanalquerschnitt, bogenförmigen
Wandungsbereich (4) anliegt und einer angehobenen Position, in der das Spülschild
(3) zumindest einen Teil des Kanalquerschnitts freigibt, dadurch ge - kennzeichnet, dass das Spülschild (3) in seinem mit der Kanalwandung (4) in
Kontakt gelangenden Bereich eine elastische Dichtung (11) aufweist, wobei die Dichtung
(11) einen in einem Spülschildkörper (13) gehaltenen Basisabschnitt (14) und einen
außerhalb des Spülschildkörpers (13) befindlichen Lippenabschnitt (15) zur Anlage
an der Kanalwandung (4) aufweist, wobei der Lippenabschnitt (15), ausgehend vom Basisabschnitt
(14), entgegen der Fließrichtung (20) der Flüssigkeit gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , d a s s das Spülschild (3) plattenförmig ausgebildet ist, wobei im stirnseitigem
Bereich des Spülschilds (3) dieses eine Aufnahme für den Basisabschnitt (14) der Dichtung
(11) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülschild (3) in seinem mit der Kanalwandung (4) zusammenwirkenden Bereich bogenförmig,
insbesondere halbkreisförmig gestaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn- zeichnet,dass die in Wirkverbindung mit dem Spülschild (3) bringbare Kanalwandung
(4) Bestandteil einer Metallwandung ist, die durch ein Kanaleinbauteil gebildet ist,
das insbesondere aus Edelstahl besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Seitenwandbereiche (21) der in Wirkverbindung mit dem
Spülschild (13) bringbaren Kanalwandung (4) zum Bodenwandbereich (22) der Kanalwandung
(4) geringfügig konvergierend sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn - zeichnet , dass die Dichtung (11) im Spülschildkörper (13) justierbar gelagert
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn - zeichnet , dass die Dichtung (11), insbesondere der Lippenabschnitt (15),
eine Shore-Härte von 40 bis 70 aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn - zeichnet , dassdas Spülschild (13) geringfügig entgegen der Fließrichtung
(20) der Flüssigkeit in den Kanal (12) absenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn - zeichnet, dass die elastische Dichtung (11) vor der Montage am Spülschildkörper
(13), gerade gestaltet ist und die elastische Dichtung (11) beim Montieren am Spülschildkörper
(13), auf Krümmung gezogen wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn - zeichnet, dass die Dichtung (11), bei abgesenkter Stellung des Spülschilds
(3), unter Vorspannung und / oder gegenüber ihrer Ausgangsstellung mit ihrem Lippenabschnitt
(15) stärker entgegen der Fließrichtung (20) der Flüssigkeit gekrümmt an der Kanalwandung
(4) anliegt.