[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Probegefäss bzw. ein Reaktions- oder Laborgefäss
gemäss dem Oberbegriff nach Anspruch 1.
[0002] Insbesondere in der Medizin werden sogenannte Probe- oder Reaktionsgefässe in der
Regel in Mehrfach-Racks bzw. Halterungen angeordnet, um beispielsweise pipettierte
Proben abzulegen bzw. für nachfolgende Tests oder Analysen aufzubewahren. Der Inhalt
dieser Gefässe ist beispielsweise in der Grössenordnung von ca. 10 bis 100 µL (mü-Liter).
Diese Gefässe sind aus einem geeigneten Polymer-Material gefertigt und besitzen in
der Regel einen mit dem eigentlichen Gefäss integral verbundenen Deckel, welcher über
eine flexible Verbindung mit dem Gefäss verbunden ist. Durch Umbiegung dieser Verbindung
kann der Deckel auf das Gefäss aufgesetzt werden.
[0003] Der Nachteil der bekannten Proben- bzw. Reaktionsgefässe liegt einerseits darin,
dass das Beschriften dieser Gefässe und insbesondere das Lesen einer allfällig angebrachten
Kennzeichnung äusserst schwierig ist. Im Weiteren muss für das Entfernen des Deckels
oder das Wiederaufsetzen das Gefäss aus dem Rack bzw. der Halterung entfernt werden
bzw. werden in der Regel beide Hände dazu benötigt.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Probe- bzw. Reaktionsgefäss
vorzuschlagen, bei welchem die oben geschilderten Nachteile bzw. Probleme überwunden
werden können.
[0005] Erfindungsgemäss wird ein Probe- bzw. Labor- oder Reaktionsgefäss gemäss dem Wortlaut
nach Anspruch 1 vorgeschlagen.
[0006] Beim erfindungsgemäss vorgeschlagenen Probegefäss ist wiederum eine Probeaufnahme
bzw. ein Gefässkörper vorgesehen und ein damit integral verbundener Deckel, welcher
durch Umbiegen mindestens eines flexiblen Verbindungssteges mit der Aufnahme auf der
Öffnung des Gefässes aufsteckbar ist. Zusätzlich wird vorgeschlagen am Deckel eine
seitlich vorstehende Lasche vorzusehen, welche nach Umbiegen und Aufsetzen des Deckels
auf der Öffnung seitlich von diesem vorsteht. Mit anderen Worten ist die Abdeckfläche
zusätzlich seitlich vorstehend vom Deckel laschenartig ausgebildet.
[0007] Gemäss einer Ausführungsvariante ist diese seitlich vorstehende Lasche in Richtung
des oder der Verbindungsstege vorstehend ausgebildet.
[0008] Weiter wird vorgeschlagen im Verbindungssteg oder den Verbindungsstegen eine Soll-Biegestelle
Stelle auszubilden, um ein Umbiegen des Deckels und das Aufsetzen zu erleichtern.
Wiederum gemäss einer weiteren Ausführungsvariante wird vorgeschlagen zwei voneinander
beabstandete Verbindungsstege zwischen Gefässaufnahme und dem Deckel auszubilden mit
mittig ausgebildeter von der Deckfläche vorstehender Lasche.
[0009] Um das Aufsetzen des Deckels auf der Öffnung des Gefässes zu Vereinfachen, sind weiter
Zentrierorgane vorgesehen.
[0010] Die Lasche ist in der Regel bei geöffneten Gefässen in der Ebene der Deckfläche des
Deckels liegend ausgebildet.
[0011] Schliesslich ist es vorteilhaft, wenn der Deckel und/oder die Lasche beschreibbar
sind.
[0012] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten des erfindungsgemässen Probe- bzw. Reaktionsgefässes
sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert. Die Erfindung wird nun beispielsweise
und unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein herkömmlich bekanntes Probe- bzw. Reaktionsgefäss in Perspektive,
- Figur 2
- ein erfindungsgemässes Probe- bzw. Reaktionsgefäss in Perspektive und in geöffnetem
Zustand,
- Figuren 3 und 4
- das Probe- bzw. Reaktionsgefäss aus Figur 2 in Perspektive und in geschlossenem Zustand
und
- Figur 5
- das erfindungsgemässe Probe- bzw. Reaktionsgefäss im Schnitt, insbesondere dargestellt
zum besseren Erkennen der Soll-Biegestelle in den Verbindungsstegen.
[0014] Figur 1 zeigt in Perspektive ein aus dem Stand der Technik bekanntes Probe- bzw.
Reaktionsgefäss 1 aufweisend einen Probenkörper 2 mit der Öffnung 3, durch welche
hindurch pipettierte Proben in das Gefäss eingegeben werden können. Zum Verschliessen
des Gefässes 2 ist weiter ein Deckel 5 vorgesehen, welcher über einen flexiblen Verbindungssteg
7 mit dem Gefäss 2 verbunden ist. Um ein manuelles Umbiegen des Deckels 5 zu erleichtern
weist dieser einen Handgriff 9 auf. Für das Verschliessen des Probegefässes 2 muss
nun dieses in die eine Hand genommen werden und mit der anderen Hand kann durch angreifen
am Griff 9 der Deckel 5 auf der Öffnung 3 aufgesetzt werden.
[0015] Nebst diesem Nachteil des Handlings ist es weiter schwierig die aus dem Stand der
Technik bekannten Probe- bzw. Labor- oder Reaktionsgefässe zu beschriften.
[0016] Aufgrund dieser Nachteile wird nun ein Probegefäss vorgeschlagen, wie unter Bezug
auf die Figuren 2 bis 5 nachfolgend beschrieben. Dabei zeigt Figur 2 ein erfindungsgemässes
Probe- bzw. Reaktionsgefäss 11 in geöffnetem Zustand. Wiederum weist das eigentliche
Gefäss 12 eine Öffnung 13 auf und weiter vorgesehen ist ein Deckel 15, welcher nun
über zwei Verbindungsstege 17 mit dem Gefäss 12 verbunden ist. Neu ist, dass eine
in Richtung zum Gefäss vom Deckel vorstehende Lasche 19 vorgesehen ist, welche geeignet
ist die eingangs beschriebenen Nachteile zu eliminieren. Diese Lasche 19 stellt eine
Vergrösserung der Deckfläche 23 des Deckels 15 dar und zwar im Sinne einer in Richtung
zum Gefäss 12 vorstehenden Lasche bei nicht verschlossenem Probe- bzw. Reaktionsgefäss.
Schliesslich vorgesehen sind stiftartige Führungselemente 21, welche ein zentriertes
Aufsetzen des Deckels 15 auf der Öffnung 13 ermöglichen sollen.
[0017] In den Figuren 3 und 4 ist das in Figur 2 dargestellte erfindungsgemässe Probe bzw.
Reaktionsgefäss 11 in verschlossenem Zustand dargestellt. In Figur 3 ist deutlich
erkennbar, dass die Deckfläche 23 des Deckels 15 durch die seitlich vorstehende Lasche
19 stark vergrössert wird, sodass nach Beschriften dieser Deckfläche, gebildet aus
den beiden Abschnitten 19 und 23, deutlich erkennbar ist, um welche Probe es sich
beim Inhalt des Reaktionsgefässes 12 handelt. Weiter ist es zudem möglich für das
Öffnen des Gefässes 12 bzw. das Abheben des Deckels 15 mit einem Finger lediglich
auf die Lasche 19 zu drücken, wodurch der Deckel 15 automatisch aufspringt. Mit anderen
Worten kann dieser Vorgang ausgelöst werden, ohne dass das Gefäss 12 aus einer Halterung
bzw. einem Mehrfach-Rack entfernt werden muss.
[0018] In Figur 4 ist weiter deutlich erkennbar, wie mittels der Führungsstifte 21 der Deckel
zentriert auf die Öffnung 13 des Gefässes 12 aufgesetzt werden kann.
[0019] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsvariante ist es zudem möglich in den beiden seitlich
zur Lasche 19 verlaufenden Verbindungsstegen 17 eine Soll-Biegestelle 25 auszubilden,
sodass beim Umbiegen diese Verbindungsstege immer an derselben Stelle gebogen werden.
Diesbezüglich sei auf die Schnittdarstellung in Figur 5 verwiesen, wo die Soll-Biegestelle
25 im Verbindungssteg 17 deutlich erkennbar ist. Wiederum kann für das Verschliessen
der Öffnung 13, mit lediglich einem Finger, an der Deckfläche 23 des Deckels 15 angegriffen
werden und aufgrund der Soll-Biegestellen 25 ist ein leichtes und positionsgerechtes
Umbiegen des Deckels 15 zum Verschliessen der Öffnung 13 möglich.
[0020] Bei den in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Probe- bzw. Reaktionsgefässe handelt
es sich selbstverständlich nur um Beispiele für das bessere Verständnis der vorliegenden
Erfindung. Selbstverständlich können Verbindungsstege, vorstehende Laschen, Reaktionsgefässkörper,
Deckel, etc. unterschiedlich ausgebildet sein, je nach Anforderungen und Bedürfnisse,
welche den Probe- bzw. den Reaktionsgefässen zugrunde liegen. Auch kann es sich dabei
um kleine Probegefässe handeln oder aber um grössere Gefässe, in welchen grössere
Mengen einer Probe wie beispielsweise einer Blutprobe abgelegt werden. Auch für die
Herstellung der erfindungsgemäss beschriebenen Probe- bzw. Reaktionsgefässe können
verschiedenste polymere Materialien verwendet werden - die Art des Materials richtet
sich nach den Anforderungen bzw. der Chemikalienbeständigkeit, welche sich aufgrund
der Verwendung ergeben. Schliesslich auch können die erfindungsgemäss definierten
Probe- bzw. Reaktionsgefässe für die verschiedensten Verwendungszwecke gebraucht werden
sei dies in der Medizin, Chemie, Biologie, etc. etc.
1. Probegefäss oder Labor- bzw. Reaktionsgefäss (11) mit Probeaufnahme (12) und integral
verbundenem Deckel (15), welcher durch Umbiegen mindestens eines Verbindungssteges
(17) mit der Aufnahme auf der Öffnung (13) aufsteckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckel (15) eine seitlich vorstehende Lasche (19) vorgesehen ist, welche nach
Umbiegen und Aufsetzen des Deckels auf der Öffnung in Richtung Verbindungsstege seitlich
vom Deckel vorsteht.
2. Probegefäss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelfläche (19, 23) seitlich vorstehend laschenartig ausgebildet ist.
3. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Verbindungssteg oder den Verbindungsstegen (17) eine Soll-Biegestelle (25) ausgebildet
ist.
4. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei voneinander beabstandete Verbindungsstege (17) ausgebildet sind mit mittig zwischen
den Verbindungsstegen ausgebildeter von der Deckfläche (23) des Deckels (15) vorstehender
Lasche (19).
5. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Zentrierorgane (21) vorgesehen sind, um den Deckel beim Aufsetzten auf die Öffnung
zu führen.
6. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (19) bei geöffnetem Gefäss wenigstens nahezu in der Ebene des oder der
Verbindungsstege (17) liegt.
7. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel und/oder die Lasche beschreibbar sind.
8. Probegefäss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieses aus einem polymeren Material gefertigt ist.
9. Verwendung des Probegefässes nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für das Aufbewahren
von Proben wie insbesondere pipettierten Proben in der Medizin, Chemie, Biochemie,
Biologie, etc.