(19)
(11) EP 1 681 105 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.2006  Patentblatt  2006/29

(21) Anmeldenummer: 06000098.1

(22) Anmeldetag:  04.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B07B 7/083(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.01.2005 DE 102005001542

(71) Anmelder: Fischer, Josef
86399 Bobingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Josef
    86399 Bobingen (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) Modularer Mehrrad-Windsichter


(57) Ein Merhrrad-Windsichter (1) hat einen Luft- und Sichtgut-Einlass in eine Sichterkammer (11), der strömungsmäßig mehrere Sichterräder (18) nachgeordnet sind. Die Sichterräder befinden sich jeweils in einem Strömungskanal zwischen der Sichterkammer und einem Auslass (19). Der Mehrrad-Windsichter zeichnet sich dadurch aus, dass die Sichterräder jeweils Teil einer von der Sichterkammer separaten und außerhalb der Sichterkammer angeordneten Sichterradeinheit (16) sind.
Ferner wird eine separate Sichterradeinheit für einen Mehrrad-Windsichter zur strömungsmäßig einer Sichterkammer (11) nachgeordneten und einem gemeinsamen Auslass (19) vorgeordneten Befestigung außerhalb der Sichterkammer vorgeschlagen. Die Sichterradeinheit hat einen Rahmen (17), an dem ein Sichterrad drehantreibbar gelagert ist, einen an dem Rahmen gehaltenen Antrieb (21) für das Sichterrad und ein Befestigungsmittel (27) für den Rahmen.
Weiterhin wird eine separate Sichterkammereinheit für einen Mehrrad-Windsichter vorgeschlagen. Die Sichterradeinheit (16) hat eine Sichterkammer und eine darüber angeordnete Auslasskammer (19), wobei zum strömungsmäßigen Dazwischenschalten mehrer separater Sichterradeinheiten Auslässe an der Sichterkammer und Einlässe an der Auslasskammer vorgesehen sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrrad-Windsichter gemäß Oberbegriff des Anspruchs 10 sowie eine Sichterradeinheit und eine Sichterkammereinheit dafür.

[0002] Windsichter dienen dazu, ein aus einem heterogenen Gemisch unterschiedlicher Komgrößen bestehendes Sichtgut in einen Grobgutanteil und einen Feingutanteil aufzuteilen. Herkömmlich weist ein Windsichter dazu eine vertikalachsige Sichtkammer auf, in deren Oberteil ein von außen nach innen durchströmtes, rotierendes Sichterrad angeordnet ist. Dabei wird das Sichtgut von dem Sichterrad nach oben gesaugt. Wenn das Sichtgut eine bestimmte Grenzkomgröße unterschreitet wird es durch das Sichterrad hindurch zu einem Auslass befördert. Wenn es jedoch größer als die Grenzkorngröße ist, fällt es auf einer der tatsächlichen Korngröße entsprechende Höhe der Sichterkammer zurück und wird in der Sichterkammer in einen iterativen Prozess weiter zerstäubt bis es entweder durch das Sichterrad hindurch gesaugt wird oder an einem unten an der Sichterkammer angeordneten Grobgutauslass ausgeschieden wird.

[0003] Die mit solchen Windsichtern erzielbare Grenzkorngröße hängt im Wesentlichen vom Durchmesser und der Umfangsgeschwindigkeit des Sichterrades ab. Je kleiner der Durchmesser und je höher die Umfangsgeschwindigkeit, desto feiner die Auflösung des Feinguts.

[0004] Weder Durchmesser des Sichterrades, noch eine Drehzahl lassen sich jedoch beliebig steigern. So ist mit Erhöhung der Sichterraddrehzahl ein rasches Ansteigen von Verschleiß und Energiebedarf verbunden, wohingegen ab einer bestimmten Sichterradgröße kein gutes Sichtergebnis mehr erzielt werden kann, da die benötigte Geschwindigkeit nicht mehr mit kostenmäßig vertretbaren Mitteln gefahren werden kann.

[0005] Zur Erzielung von hohen Durchsätzen auch bei kleinen Grenzkorngrößen wurden daher Mehrrad-Windsichter entwickelt. Ein derartiger Mehrrad-Windsichter ist in der Patentschrift DE 3303078 C1 offenbart. Eine vertikalachsige Sichtkammer hat in ihrem Oberteil sternförmig vier Sichterräder eingebaut, deren Rotationsachsen senkrecht zur Vertikalachse der Sichterkammer liegen und radial zu dieser verlaufen. Die Sichterräder sind als Schaufelräder ausgebildet und sitzen auf einer Welle, die in einem seitlich am Oberteil befestigten Lagergehäuse gelagert sind. Die Austrittsöffnungen an den Sichterrädern für die feingutbeladene Sichtluft münden über austauschbare Rohrstücke in einem zentralen Auslassstutzen.

[0006] Mit dem beschriebenen Mehrrad-Windsichter lassen sich auch im Feinstbereich befriedigende Durchsätze erzielen.

[0007] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Mehrrad-Windsichter zu schaffen, der wartungsfreundlich und kostengünstig aufgebaut ist sowie eine dafür geeignete Sichtradeinheit und eine dafür geeignete Sichterkammereinheit.

[0008] Diese Aufgabe wird bezüglich des Mehrrad-Windsichters mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst, bezüglich der Sichterradeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und bezüglich der Sichterkammereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 16.

[0009] Erfindungsgemäß wird ein modular aufgebauter Mehrrad-Windsichter vorgeschlagen. Die Sichterräder sind dabei jeweils Teil einer separat von der Sichterkammer und außerhalb der Sichterkammer angeordneten und befestigbaren Sichterradeinheit. Dadurch wird einerseits eine einfache Zugänglichkeit der Sichterräder bzw. der umgebenden Strömungskanäle z.B. zu Reinigungszwecken gewährleistet, da sich z.B. beim Sichten von Lacksubstraten gerne Farbpigmente ablagern. Die gesamte Anlage ist durch den vorgeschlagenen Aufbau leicht zerlegbar und die besonders belasteten Sichterräder auf einfache Weise austauschbar, wodurch die Stillstandzeiten der Gesamtanlage wesentlich gesenkt werden können. Es wäre sogar denkbar, eine Sichterradeinheit bei laufendem Betrieb auszutauschen, wenn der entsprechende aus der Sichterkammer zu dieser Sichterradeinheit führende Strömungskanal während der Wartung abgedichtet würde. Der hohe Verschleiß der Sichterräder, welcher eine hohe Austauschfrequenz erfordert, wird durch die abrasive Wirkung des Sichtgutes hervorgerufen, beispielsweise durch zu sichtendes Wolframcarbid-Pulver oder für Laminatbeschichtungen eingesetztes Aluminiumoxid. Mit dem erfindungsgemäßen Mehrradsichter bzw. der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit wäre es ebenfalls denkbar, bei einem Wechsel des Sichtgutes die gesamten Sichterradeinheiten auszutauschen, beispielweise von als Schaufelräder ausgeführten Sichterrädern mit einem Antrieb einer bestimmten Leistung auf Sichterräder mit einem rotierenden Siebkorb und einem Antrieb einer anderen Leistung.

[0010] Durch die Auslagerung der Sichterräder in jeweils eigenständige Module aus der Sichterkammer heraus gelingt jedoch auch ein einfacher und kostengünstiger Aufbau der Sichterkammer, da bis auf die Anschlussöffnungen zu den Sichterradeinheiten hin keine konstruktiven Maßnahmen zum Einbau der Sichterräder getroffen werden müssen. Das gleiche gilt für eine den Sichterrädern nachgeordnete, gemeinsame Auslasskammer.

[0011] Vorteilhaft ist daher eine aus Sichterkammer und Auslasskammer bestehende Sichterkammereinheit vorgesehen, die zum Zwischenschalten von Sichterradeinheiten entsprechende Anschluss- und Befestigungsmöglichkeiten aufweist.

[0012] Insgesamt gelingt somit ein kostengünstiger, einfach zu wartender und zu zerlegender Aufbau von Mehrrad-Windsichter, Sichterradeinheit und Sichterkammereinheit, der eine einzelne Austauschbarkeit der Sichterräder bzw. der Sichterradeinheiten sowie eine einfache Zugänglichkeit der Sichterräder und der umgebenden Strömungskanäle sowie einen konstruktiv einfachen Aufbau von Sichterkammer und Auslasskammer gewährleistet.

[0013] Vorteilhaft sind die Sichterradeinheiten dabei auf der Decke bzw. auf dem Deckel der Sichterkammer angeordnet. Eine besonders leichte Zugänglichkeit des jeweiligen Sichterrads wird erzielt, wenn die entsprechende Sichterradeinheit auf einem Schwenkbolzen horizontal verschwenkbar auf der Sichterkammer gehalten ist. Die gesamte Sichterradeinheit mit Sichterrad und zugehörigem Antrieb kann dann nach Lösen von entsprechenden Verriegelungen an einem durch ein Gehäuse zwischen Sichterkammer und Auslasskammer gebildeten Strömungskanal aus der Einsatzstellung heraus verschwenkt werden. So könnte beispielsweise ein eine Gehäuseöffnung hinter dem Sichterrad abdeckender Deckel an einem Rahmen der Sichterradeinheit befestigt sein, mit dem die Sichterradeinheit in der Einsatzstellung gehalten wird. Alternativ dazu wäre es jedoch ebenfalls denkbar, das gesamte den Strömungskanal bildende Gehäuse mit der Sichterradeinheit mitzuverschwenken.

[0014] Das Sichterrad kann dabei auf einer in dem Rahmen gelagerten Sichterradwelle angeordnet sein, wobei als Antrieb ein Elektromotor vorgesehen ist, der eine Ausgangswelle aufweist, die mit der Sichterradwelle drehantreibend verbunden ist, vorzugsweise über einen auf entsprechenden Riemenscheiben laufenden Antriebsriemen.

[0015] Eine weitere Möglichkeit, die Sichterradeinheit auf einfache Weise aus der Einsatzstellung in eine Wartungsstellung bringbar zu gestalten, besteht darin, eine von der Mündungsöffnung aus der Sichterkammer durchdrungene Bodenplatte an dem Rahmen der Sichterradeinheit vorzusehen, die als Klappe mit einem radial zur Sichterkammer - Vertikalachse nach außen gerichteten Scharnier ausgestattet ist. Auch bei einem derartigen Aufbau gelingt nach dem Lösen von entsprechenden Verriegelungen ein einfaches Verschwenken der Sichterradeinheit aus der Einsatzstellung in eine Wartungserstellung.

[0016] Vorteilhaft weist die Sichterradeinheit in einer Seitenwand des Sichterradgehäuses eine in Normalrichtung zur Drehachse des Sichterrads (18) ausgerichtete Muffe auf, die eine gegen die Umgebung abdichtende Mündungsöffnung für ein Mündungsrohr von der Sichterradeinheit zum Auslass hin bildet.

[0017] Ferner weist die Sichterradeinheit vorteilhaft an einer Seitenwand des Sichterradgehäuses axial zur Drehachse des Sichterrads ausgerichtet ein Mündungsrohr von der Sichterradeinheit zum gegen die Umgebung abgedichteten Anschluss des Strömungskanals am Auslass auf.

[0018] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche. Dabei versteht es sich von selbst, dass die vorstehend genannten und die nachstehenden noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern - soweit sinnvoll - auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

[0019] Nachfolgend werden anhand schematischer Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine schematische Skizze eines Zweirad-Windsichters gemäß der Erfindung in einer Gesamtanlagenkonfiguration sowie
Figur 2
eine Draufsicht auf einen Dreirad-Windsichter mit drei unterschiedlichen Sichterradeinheiten gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung und einer Sichterkammereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.


[0020] Zunächst wird Bezug genommen auf Figur 1. Mit Bezugzeichen 1 ist dabei ein Zweirad-Windsichter bezeichnet. Dem Zweirad-Windsichter 1 ist eine Filtereinheit 2 strömungsmäßig nachgeordnet, auf die eine Gebläseeinrichtung 3 folgt. Die durch die Gesamtanlage verlaufenden Massenströme verlaufen dabei wie folgt:

[0021] An einer Produktaufgabe, die durch Pfeil 4 symbolisiert ist, wird das Sichtgut in den Windsichter gravimetrisch oder mit Hilfe der Zuluft, die durch Pfeil 5 symbolisiert ist, eingegeben und in der Sichterkammer 11 mit Hilfe des durch die Sichterräder der Sichterradeinheiten 16 erzeugten Luftstroms in Fein- und Grobpartikel getrennt. Das Trennen bzw. Sichten des Sichtguts 4 erfolgt dabei in einem iterativen Prozess in der aus einem zylindrischen Oberteil 12 und einem trichterförmigen Unterteil 13 bestehenden Sichterkammer. Bis zu einer bestimmten Grenzkomgröße werden die Partikel des Sichtguts 4 nicht bis zu den Sichterradeinheiten 16 angehoben, sondern fallen nach dem Ansteigen im Luftstrom wieder zurück und werden dabei mit dem neu eintretenden Sichtgut verwirbelt und zerstäuben auf diese Weise weiter. Besonders schwere bzw. große Teilchen sinken bis zum unteren Ende der Sichterkammer 11 ab und erreichen dort einen Nachsichter 14. Der Nachsichter 14 besteht dabei aus einem trichterförmigen Unterteil 15a und einem drosselartigen Oberteil 15b. Durch diesen Aufbau des Nachsichters entsteht eine spiralförmige Strömung bzw. eine "Luftwand", die die Teilchen weiter auflöst bzw. dispergiert, so dass sie durch die bestehende nach oben gerichtete Luftströmung in der Sichterkammer wieder in Richtung der Sichterradeinheiten 16 aufgewirbelt werden. Noch schwerere Teilchen durchdringen die Luftwand in der Drossel 15b und sinken bis zum am Unterende des Nachsichters 14 befindlichen Grobgutausgang ab, an dem sie aus dem Sichtprozess ausgeschieden werden. Vorteilhaft kann dabei in dem Drosselteil 15b ein exzentrisch zur vertikalen Achse der Sichterkammer und horizontal verlaufender Hilfs-Luftstrom eingeblasen werden, um die spiralförmige Strömung zu verstärken. Durch in Richtung der spiralförmigen Strömung angeordnete, mit gestrichelten Linien angedeutete Leitschaufeln kann insbesondere bei einem Zweirad-Windsichter wie im dargestellten Beispiel eine Leistungssteigerung und damit ein höherer Durchsatz erzielt werden.

[0022] Die mit den gesichteten Partikeln beladenen Luftströme durchtreten im Weiteren die den einzelnen Sichterradeinheiten 16 zugeordneten Strömungskanäle zwischen der Sichterkammer 11 und einer gemeinsamen Auslasskammer 19. Aufbau und Anordnung der Sichterradeinheiten 16 soll weiter unten stehend näher erläutert werden. Aus der gemeinsamen Auslasskammer 19 strömt der feingutbeladene Luftstrom in die Filtereinheit 2, an der sich unterseitig die Feingutabgabe 7 befindet, wobei die Abluft 8 mit einem Gebläse 3 durch die Filtereinheit 2 gesaugt wird.

[0023] Unter Bezugnahme auf Figur 2 wird nun der Aufbau verschiedener Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit und deren Anordnung auf der Sichterkammer 11 einer erfindungsgemäß aus der Sichterkammer 11 und der gemeinsamen Auslasskammer 19 bestehenden Sichterkammereinheit 11, 19 beschrieben.

[0024] In der in Figur 2 gezeigten Draufsicht ist ein Dreirad-Windsichter mit 100 bezeichnet, auf dessen Deckel 25 der Sichterkammer 11 drei Sichterradmodule 16, 16', 16" angeordnet sind. Zentrisch auf dem Deckel 25 der Sichterkammer 11 befindet sich eine gemeinsame Auslasskammer 19, an die die drei Sichterradmodule 16, 16', 16" angeschlossen bzw. im Fall des Sichterradmoduls 16 anschließbar sind.

[0025] Die beiden Sichterradeinheiten 16', 16" sind dabei in ihrer Einsatzstellung gezeichnet, in der sie über ein Rohr 32 bzw. 32" an einer ihnen zugewandten vertikalen Seitenfläche an der Auslasskammer 19 angeschlossen sind. Die Sichterradeinheit 16 ist dagegen in einer aus der Einsatzstellung heraus in einer horizontalen Ebene in eine Wartungsstellung verschwenkten Lage dargestellt, wobei das ein Sichterrad 18 der Sichterradeinheit 16 in Einsatzstellung umgebende Gehäuse bzw. das der Sichterradeinheit 16 zugeordnete, den Strömungskanal zwischen der Sichterkammer 11 und der Auslasskammer 19 bildende Gehäuse zu Wartungszwecken ebenfalls entfernt wurde und daher nicht gezeigt ist. Man erkennt lediglich noch ein Bodenblech 26, auf dem das Gehäuse befestigt werden kann. Das Bodenblech 26 ist dabei mit umlaufenden Nieten am Deckel 25 befestigt und weist eine rechteckige Durchtrittsöffnung für das aus der Sichterkammer 11 zum Sichterrad 18 hin strömende Sichtgut auf.

[0026] Die Sichterradeinheit 16 ist dabei auf einem Rahmengestell 17 aufgebaut, an dem ein Schwenkbolzen 27 unterseitig mit vertikaler Schwenkachse angebracht ist, der in einer entsprechenden Scharnier-Aufnahme an dem Deckel 25 des Sichterkammermoduls 11, 19 gehalten ist. Das Sichterrad 18 sitzt auf einer Sichterradachse 20, die einen hinter dem Sichterrad 18 angeordneten Deckel 28 durchdringt, mit dem das Sichterrad an einer entsprechenden Öffnung des Gehäuses zwischen Sichterkammer 11 und Auslasskammer 19 befestigt werden kann. Mit dem Deckel 28 und dem Schwenkbolzen 27 steht eine konstruktiv einfache und wartungs- sowie montagefreundliche Befestigungsmöglichkeit für die Sichterradeinheit 16 an dem den Strömungskanal von der Sichterkammer 11 zur Auslasskammer 19 bildenden Gehäuse zur Verfügung, wobei nach Lösen der Befestigung des Deckels an dem Gehäuse ein einfaches Verschwenken der Sichterradeinheit 16 aus der Einsatzstellung in eine Wartungs- bzw. Sichterradaustauschstellung möglich ist. Die Sichterradeinheit 16 weist dabei alle zum Betrieb des Sichterrads 18 nötigen Bauteile auf, nämlich einen Antrieb 21, der über einen jochförmigen Rahmen 17 mit der Abstützung der Sichterradwelle 20 in einem Sichterradwellengehäuse 35 verbunden ist und über seine Ausgangswelle 22, Riemenscheibe 23b, Antriebsriemen 24 und Riemenscheibe 23a die Sichterradwelle 20 und damit das Sichterrad 18 antreibt.

[0027] Nachdem die Sichterradeinheit 18 in die Wartungs- bzw. Austauschstellung verschwenkt wurde kann sie somit auf einfache Weise als Ganzes ausgetauscht werden, indem man sie anhebt und dadurch den Schwenkbolzen 27 aus dem entsprechenden Scharnier an dem Deckel 25 entfernt. Andererseits ist es ebenfalls auf einfache Weise möglich, lediglich das Sichterrad 18 gegen ein Austausch-Sichterrad zu ersetzen und die Einheit ansonsten unverändert wieder zum Einsatz zu bringen. Ebenfalls gezeigt ist die untere Hälfte einer Abdekkung 36, mit der das aus den Riemenscheiben 23a und 23b sowie dem Antriebsriemen 24 bestehende Vorgelege abgedeckt werden kann.

[0028] Im Folgenden soll die mit 16' bezeichnete, weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit erläutert werden, wobei Gleichteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet wurden, die, soweit für das Verständnis nicht erforderlich, teilweise weggelassen wurden.

[0029] Die Sichterkammereinheit 16' ist in ihrer Einsatzstellung gezeigt, das heißt in einer Stellung, in der sich das Sichterrad in einem von der Sichterkammer 11 in die Auslasskammer 19 führenden Strömungskanal befindet. Der Strömungskanal wird dabei durch ein auf einer an dem Deckel 25 der Sichterkammer 11 befestigten Bodenplatte 26'aufgebauten Gehäuse 29 sowie ein das Gehäuse 29 strömungsmäßig mit der Auslasskammer 19 verbindendes Rohr 32 gebildet. Im Gehäuse 29 verläuft der Strömungskanal im Wesentlichen in Vertikalrichtung, wobei die Strömung anschließend durch einen mit 37 bezeichneten Siebkorb des Sichterrads hindurchtritt und dabei ihre Richtung ändert, um schließlich durch das in Horizontalrichtung radial nach innen hin laufende Rohr 32 in die Auslasskammer 19 zu münden. Wie man erkennt ist das Bodenblech 26' wiederum rechteckförmig und umlaufend mit dem Deckel 25 der Sichterkammer 11 vernietet. Es wäre jedoch auch eine Verschraubung etc. denkbar. Das Rohr 32 ist dagegen an der Mündungsöffnung in die Auslasskammer 19 angeflanscht und durchtritt das Sichterradgehäuse 29 an seiner Seitenwand 30, die eine entsprechende Mündungsöffnung aufweist und in Vertikalrichtung verlaufend der Seitenwand der Auslasskammer 19 zugewandt ist. Das Rohr 32 steckt dabei in einer inwandig an der Seitenwand 30 befestigten Muffe 31 und wird darin abgedichtet gehalten. Die Muffe 31 kann dabei aus einem elastischen Material wie beispielsweise Gummi sein. Um die Sichterradeinheit 16' aus der Einsatzstellung in die Wartungsstellung zu bringen ist ein Klappmechanismus im Bodenblech 26' vorgesehen, das heißt das Gehäuse 29 ist über ein nicht dargestelltes Scharnier an der radial außen liegenden Seitenkante des Gehäuses 29 und ebenfalls nicht dargestellte Verriegelungen an den anderen Seitenkanten auf dem Bodenblech 26' angeordnet, so dass die Sichterradeinheit 16' mitsamt dem Gehäuse 29 aus der Einsatzstellung heraus um die Achse des Scharniers herum in eine Wartungsstellung verschwenkt werden kann, ohne das an dem Rohr 32 irgendwelche Verriegelungen gelöst werden müssten, da es lediglich in die Muffe 31 eingesteckt ist. Zur Zugänglichmachung des Sichterrads genügt es anschließend, die Seitenwand 30 des Gehäuses 29 abzunehmen. Der Rahmen 17 der Sichterradeinheit 16' ist im dargestellten Beispiel an dem Gehäuse 29 befestigt. Ebenfalls vorgesehen ist ein Deckel radial außen hinter dem Sichterrad, um so auch einen einfachen Ausbau der gesamten Sichterradeinheit 16'zu ermöglichen. Alternativ dazu könnte die Sichterradeinheit in ein Gehäuse ohne einen derartigen Deckel mit der Sichterradwelle eingeführt werden und das Sichterrad von der Gegenseite aus aufgeschraubt werden.

[0030] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit ist mit 16"bezeichnet. Die Sichterradeinheit 16" ist dabei mit ihrem Rahmen 17 an einem Gehäuse 29" befestigt, das einstückig mit einer Bodenplatte bzw. einem Bodenblech 26" aufgebaut ist, beispielsweise umlaufend mit den Bodenblech 26 " verschweißt oder verlötet. Das Bodenblech 26" ist wiederum an seinen Ecken an den Deckel 25 der Sichterkammer 11 angeschraubt. An der der Auslasskammer 19 zugewandten vertikalen Seitenwand 30 des Gehäuses 29" ist an der Mündungsöffnung ein Rohr 32" angeflanscht, das das Gehäuse 29" strömungsmäßig mit der Auslasskammer 19 verbindet. Das Rohr 29 ist an der der Sichterradeinheit 16" zugewandten Seitenwand der Auslasskammer 19 ebenfalls angeflanscht. Zum Ausbau der Sichterradeinheit 16" aus dem Dreirad-Windsichter 100 genügt es somit, die Verschraubung des Bodenblechs 26" und des Rohrs 33" (entweder an der Auslasskammer 19 oder an der Seitenwand 30) zu lösen und die Sichterradeinheit abzunehmen.

[0031] An dieser Stelle sei noch einmal klargestellt, dass in der Figur lediglich zu Illustrationszwecken drei verschiedene Sichterradeinheiten 16, 16', 16" gezeigt sind und ein Aufbau des Windsichters 100 mit drei gleichen Sichtradeinheiten ebenso möglich wie aus Gründen der Einheitlichkeit auch erwünscht ist.

[0032] Selbstverständlich sind Abweichungen von den gezeigten Ausführungsformen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

[0033] So könnte der Schwenkmechanismus der Sichterradeinheit 16 über den Schwenkbolzen 27 auch in Kombination mit dem Schwenkmechanismus für das Gehäuse 29 bei der Ausführungsform gemäß Bezugszeichen 16'oder dem einstückigen Gehäuse 29" eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Separate Sichterradeinheit (16, 16', 16") für einen Mehrrad-Windsichter (1), zur strömungsmäßig einer Sichterkammer (11) nachgeordneten und einem gemeinsamen Auslass (19) vorgeordneten Befestigung außerhalb der Sichterkammer (11), vorzugsweise auf der Sichterkammer (11), mit: einem Rahmen (17), an dem ein Sichterrad (18) drehantreibbar gelagert ist, einem an dem Rahmen (17) gehaltenen Antrieb (21) für das Sichterrad (18) und einem Befestigungsmittel (27, 28; 29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") für den Rahmen (17), vorzugsweise an der Sichterkammer (11).
 
2. Sichterradeinheit (16) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (27, 28) einen Schwenkbolzen (27) umfasst, mit dem die Sichterradeinheit (16, 16', 16") vorzugsweise horizontal schwenkbar in einem entsprechenden Scharnier, vorzugsweise an der Sichterkammer (11), aufnehmbar ist.
 
3. Sichterradeinheit (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (27, 28) einen an dem Rahmen (17) befestigten Sichterrad-Deckel (28) aufweist, mit dem die Sichterradeinheit (16) mit in den Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) hineinragendem Sichterrad (19) gegen die Umgebung abgedichtet befestigbar ist.
 
4. Sichterradeinheit (16', 16") nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") ein an dem Rahmen (17) befestigtes, einen Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) bildendes Sichterradgehäuse (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") umfasst, in dem das Sichterrad (19) gegen die Umgebung abgedichtet aufgenommen ist.
 
5. Sichterradeinheit (16', 16") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichterradgehäuse (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") ein Bodenblech (26, 26') aufweist, mit dem es gegen die Umgebung abgedichtet an der Sichterkammer (11) befestigbar ist und das eine Mündungsöffnung von der Sichterkammer (11) in den Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) ausgeformt hat, wobei das Bodenblech (26') vorzugsweise als ein mit einem Scharnier und einer Klappe versehener Klappboden (26') ausgebildet ist, wobei das Scharnier vorzugsweise an einer der Mündungsöffnung (31) zum Auslass (19) hin gegenüberliegenden Seitenkante des Klappbodens (26') angeordnet ist.
 
6. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) für einen Mehrrad-Windsichter (1), mit einer Sichterkammer (11) und einer darüber angeordneten Auslasskammer (19), wobei zum strömungsmäßigen Dazwischenschalten mehrerer separater Sichterradeinheiten (16, 16', 16"), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, an der Sichterkammer (11) Auslässe und an der Auslasskammer (19) Einlässe vorgesehen sind.
 
7. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sichterkammer (11) solche Befestigungsmittel für die Sichterradeinheiten (16, 16', 16") vorgesehen sind, dass die Sichterradeinheiten (16, 16', 16") auf der Sichterkammer (11) angeordnet werden können und die Befestigungsmittel insbesondere Scharniere zur Aufnahme von jeweils an einer der Sichterradeinheiten (16) befestigten Schwenkbolzen (27) aufweisen, vorzugsweise zum horizontalen Verschwenken der jeweiligen Sichterradeinheit (16).
 
8. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Aufnahmen für Bodenbleche (26, 26') der Sichterradeinheiten (16, 16', 16") in einem Deckel (25) der Sichterkammer (11) umfassen, über die die Sichterradeinheiten (16) strömungsmäßig mit der Sichterkammer (19) verbindbar sind.
 
9. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslasskammer (19) zentrisch auf dem Deckel (25) der Sichterkammer (11) vorgesehen ist und eine der Anzahl an Sichterradeinheiten (16, 16', 16") entsprechende Anzahl von vertikalen Seitenflächen aufweist, über die die Sichterradeinheiten (16) strömungsmäßig mit der Auslasskammer (19) verbindbar sind.
 
10. Mehrrad-Windsichter (1) mit:

einem Luft-und-Sichtgut-Einlass (10) in eine Sichterkammer (11), der strömungsmäßig mehrere Sichterräder (18) nachgeordnet sind, wobei die Sichterräder jeweils in einen Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und einem Auslass (19) hineinragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichterräder (18) jeweils Teil einer von der Sichterkammer (11) separaten und außerhalb der Sichterkammer (11) angeordneten Sichterradeinheit (16, 16', 16") sind, insbesondere einer Sichterradeinheit (16, 16', 16") nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wobei den Sichterradeinheiten (16, 16', 16") strömungsmäßig vorzugsweise eine gemeinsame Auslasskammer (19) nachgeordnet ist, die Teil einer die Sichterkammer (11) und die Auslasskammer (19) umfassenden, von den Sichterradeinheiten (16, 16', 16") separaten Sichterkammereinheit (11, 19) ist, insbesondere nach einem der Ansprüche 10 bis 14.


 




Zeichnung










Recherchenbericht