[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrrad-Windsichter gemäß Oberbegriff des Anspruchs
10 sowie eine Sichterradeinheit und eine Sichterkammereinheit dafür.
[0002] Windsichter dienen dazu, ein aus einem heterogenen Gemisch unterschiedlicher Komgrößen
bestehendes Sichtgut in einen Grobgutanteil und einen Feingutanteil aufzuteilen. Herkömmlich
weist ein Windsichter dazu eine vertikalachsige Sichtkammer auf, in deren Oberteil
ein von außen nach innen durchströmtes, rotierendes Sichterrad angeordnet ist. Dabei
wird das Sichtgut von dem Sichterrad nach oben gesaugt. Wenn das Sichtgut eine bestimmte
Grenzkomgröße unterschreitet wird es durch das Sichterrad hindurch zu einem Auslass
befördert. Wenn es jedoch größer als die Grenzkorngröße ist, fällt es auf einer der
tatsächlichen Korngröße entsprechende Höhe der Sichterkammer zurück und wird in der
Sichterkammer in einen iterativen Prozess weiter zerstäubt bis es entweder durch das
Sichterrad hindurch gesaugt wird oder an einem unten an der Sichterkammer angeordneten
Grobgutauslass ausgeschieden wird.
[0003] Die mit solchen Windsichtern erzielbare Grenzkorngröße hängt im Wesentlichen vom
Durchmesser und der Umfangsgeschwindigkeit des Sichterrades ab. Je kleiner der Durchmesser
und je höher die Umfangsgeschwindigkeit, desto feiner die Auflösung des Feinguts.
[0004] Weder Durchmesser des Sichterrades, noch eine Drehzahl lassen sich jedoch beliebig
steigern. So ist mit Erhöhung der Sichterraddrehzahl ein rasches Ansteigen von Verschleiß
und Energiebedarf verbunden, wohingegen ab einer bestimmten Sichterradgröße kein gutes
Sichtergebnis mehr erzielt werden kann, da die benötigte Geschwindigkeit nicht mehr
mit kostenmäßig vertretbaren Mitteln gefahren werden kann.
[0005] Zur Erzielung von hohen Durchsätzen auch bei kleinen Grenzkorngrößen wurden daher
Mehrrad-Windsichter entwickelt. Ein derartiger Mehrrad-Windsichter ist in der Patentschrift
DE 3303078 C1 offenbart. Eine vertikalachsige Sichtkammer hat in ihrem Oberteil sternförmig
vier Sichterräder eingebaut, deren Rotationsachsen senkrecht zur Vertikalachse der
Sichterkammer liegen und radial zu dieser verlaufen. Die Sichterräder sind als Schaufelräder
ausgebildet und sitzen auf einer Welle, die in einem seitlich am Oberteil befestigten
Lagergehäuse gelagert sind. Die Austrittsöffnungen an den Sichterrädern für die feingutbeladene
Sichtluft münden über austauschbare Rohrstücke in einem zentralen Auslassstutzen.
[0006] Mit dem beschriebenen Mehrrad-Windsichter lassen sich auch im Feinstbereich befriedigende
Durchsätze erzielen.
[0007] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Mehrrad-Windsichter
zu schaffen, der wartungsfreundlich und kostengünstig aufgebaut ist sowie eine dafür
geeignete Sichtradeinheit und eine dafür geeignete Sichterkammereinheit.
[0008] Diese Aufgabe wird bezüglich des Mehrrad-Windsichters mit den Merkmalen des Anspruchs
10 gelöst, bezüglich der Sichterradeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und bezüglich
der Sichterkammereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 16.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein modular aufgebauter Mehrrad-Windsichter vorgeschlagen. Die
Sichterräder sind dabei jeweils Teil einer separat von der Sichterkammer und außerhalb
der Sichterkammer angeordneten und befestigbaren Sichterradeinheit. Dadurch wird einerseits
eine einfache Zugänglichkeit der Sichterräder bzw. der umgebenden Strömungskanäle
z.B. zu Reinigungszwecken gewährleistet, da sich z.B. beim Sichten von Lacksubstraten
gerne Farbpigmente ablagern. Die gesamte Anlage ist durch den vorgeschlagenen Aufbau
leicht zerlegbar und die besonders belasteten Sichterräder auf einfache Weise austauschbar,
wodurch die Stillstandzeiten der Gesamtanlage wesentlich gesenkt werden können. Es
wäre sogar denkbar, eine Sichterradeinheit bei laufendem Betrieb auszutauschen, wenn
der entsprechende aus der Sichterkammer zu dieser Sichterradeinheit führende Strömungskanal
während der Wartung abgedichtet würde. Der hohe Verschleiß der Sichterräder, welcher
eine hohe Austauschfrequenz erfordert, wird durch die abrasive Wirkung des Sichtgutes
hervorgerufen, beispielsweise durch zu sichtendes Wolframcarbid-Pulver oder für Laminatbeschichtungen
eingesetztes Aluminiumoxid. Mit dem erfindungsgemäßen Mehrradsichter bzw. der erfindungsgemäßen
Sichterradeinheit wäre es ebenfalls denkbar, bei einem Wechsel des Sichtgutes die
gesamten Sichterradeinheiten auszutauschen, beispielweise von als Schaufelräder ausgeführten
Sichterrädern mit einem Antrieb einer bestimmten Leistung auf Sichterräder mit einem
rotierenden Siebkorb und einem Antrieb einer anderen Leistung.
[0010] Durch die Auslagerung der Sichterräder in jeweils eigenständige Module aus der Sichterkammer
heraus gelingt jedoch auch ein einfacher und kostengünstiger Aufbau der Sichterkammer,
da bis auf die Anschlussöffnungen zu den Sichterradeinheiten hin keine konstruktiven
Maßnahmen zum Einbau der Sichterräder getroffen werden müssen. Das gleiche gilt für
eine den Sichterrädern nachgeordnete, gemeinsame Auslasskammer.
[0011] Vorteilhaft ist daher eine aus Sichterkammer und Auslasskammer bestehende Sichterkammereinheit
vorgesehen, die zum Zwischenschalten von Sichterradeinheiten entsprechende Anschluss-
und Befestigungsmöglichkeiten aufweist.
[0012] Insgesamt gelingt somit ein kostengünstiger, einfach zu wartender und zu zerlegender
Aufbau von Mehrrad-Windsichter, Sichterradeinheit und Sichterkammereinheit, der eine
einzelne Austauschbarkeit der Sichterräder bzw. der Sichterradeinheiten sowie eine
einfache Zugänglichkeit der Sichterräder und der umgebenden Strömungskanäle sowie
einen konstruktiv einfachen Aufbau von Sichterkammer und Auslasskammer gewährleistet.
[0013] Vorteilhaft sind die Sichterradeinheiten dabei auf der Decke bzw. auf dem Deckel
der Sichterkammer angeordnet. Eine besonders leichte Zugänglichkeit des jeweiligen
Sichterrads wird erzielt, wenn die entsprechende Sichterradeinheit auf einem Schwenkbolzen
horizontal verschwenkbar auf der Sichterkammer gehalten ist. Die gesamte Sichterradeinheit
mit Sichterrad und zugehörigem Antrieb kann dann nach Lösen von entsprechenden Verriegelungen
an einem durch ein Gehäuse zwischen Sichterkammer und Auslasskammer gebildeten Strömungskanal
aus der Einsatzstellung heraus verschwenkt werden. So könnte beispielsweise ein eine
Gehäuseöffnung hinter dem Sichterrad abdeckender Deckel an einem Rahmen der Sichterradeinheit
befestigt sein, mit dem die Sichterradeinheit in der Einsatzstellung gehalten wird.
Alternativ dazu wäre es jedoch ebenfalls denkbar, das gesamte den Strömungskanal bildende
Gehäuse mit der Sichterradeinheit mitzuverschwenken.
[0014] Das Sichterrad kann dabei auf einer in dem Rahmen gelagerten Sichterradwelle angeordnet
sein, wobei als Antrieb ein Elektromotor vorgesehen ist, der eine Ausgangswelle aufweist,
die mit der Sichterradwelle drehantreibend verbunden ist, vorzugsweise über einen
auf entsprechenden Riemenscheiben laufenden Antriebsriemen.
[0015] Eine weitere Möglichkeit, die Sichterradeinheit auf einfache Weise aus der Einsatzstellung
in eine Wartungsstellung bringbar zu gestalten, besteht darin, eine von der Mündungsöffnung
aus der Sichterkammer durchdrungene Bodenplatte an dem Rahmen der Sichterradeinheit
vorzusehen, die als Klappe mit einem radial zur Sichterkammer - Vertikalachse nach
außen gerichteten Scharnier ausgestattet ist. Auch bei einem derartigen Aufbau gelingt
nach dem Lösen von entsprechenden Verriegelungen ein einfaches Verschwenken der Sichterradeinheit
aus der Einsatzstellung in eine Wartungserstellung.
[0016] Vorteilhaft weist die Sichterradeinheit in einer Seitenwand des Sichterradgehäuses
eine in Normalrichtung zur Drehachse des Sichterrads (18) ausgerichtete Muffe auf,
die eine gegen die Umgebung abdichtende Mündungsöffnung für ein Mündungsrohr von der
Sichterradeinheit zum Auslass hin bildet.
[0017] Ferner weist die Sichterradeinheit vorteilhaft an einer Seitenwand des Sichterradgehäuses
axial zur Drehachse des Sichterrads ausgerichtet ein Mündungsrohr von der Sichterradeinheit
zum gegen die Umgebung abgedichteten Anschluss des Strömungskanals am Auslass auf.
[0018] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche. Dabei
versteht es sich von selbst, dass die vorstehend genannten und die nachstehenden noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern - soweit
sinnvoll - auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0019] Nachfolgend werden anhand schematischer Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Skizze eines Zweirad-Windsichters gemäß der Erfindung in einer Gesamtanlagenkonfiguration
sowie
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen Dreirad-Windsichter mit drei unterschiedlichen Sichterradeinheiten
gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung und einer Sichterkammereinheit
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
[0020] Zunächst wird Bezug genommen auf Figur 1. Mit Bezugzeichen 1 ist dabei ein Zweirad-Windsichter
bezeichnet. Dem Zweirad-Windsichter 1 ist eine Filtereinheit 2 strömungsmäßig nachgeordnet,
auf die eine Gebläseeinrichtung 3 folgt. Die durch die Gesamtanlage verlaufenden Massenströme
verlaufen dabei wie folgt:
[0021] An einer Produktaufgabe, die durch Pfeil 4 symbolisiert ist, wird das Sichtgut in
den Windsichter gravimetrisch oder mit Hilfe der Zuluft, die durch Pfeil 5 symbolisiert
ist, eingegeben und in der Sichterkammer 11 mit Hilfe des durch die Sichterräder der
Sichterradeinheiten 16 erzeugten Luftstroms in Fein- und Grobpartikel getrennt. Das
Trennen bzw. Sichten des Sichtguts 4 erfolgt dabei in einem iterativen Prozess in
der aus einem zylindrischen Oberteil 12 und einem trichterförmigen Unterteil 13 bestehenden
Sichterkammer. Bis zu einer bestimmten Grenzkomgröße werden die Partikel des Sichtguts
4 nicht bis zu den Sichterradeinheiten 16 angehoben, sondern fallen nach dem Ansteigen
im Luftstrom wieder zurück und werden dabei mit dem neu eintretenden Sichtgut verwirbelt
und zerstäuben auf diese Weise weiter. Besonders schwere bzw. große Teilchen sinken
bis zum unteren Ende der Sichterkammer 11 ab und erreichen dort einen Nachsichter
14. Der Nachsichter 14 besteht dabei aus einem trichterförmigen Unterteil 15a und
einem drosselartigen Oberteil 15b. Durch diesen Aufbau des Nachsichters entsteht eine
spiralförmige Strömung bzw. eine "Luftwand", die die Teilchen weiter auflöst bzw.
dispergiert, so dass sie durch die bestehende nach oben gerichtete Luftströmung in
der Sichterkammer wieder in Richtung der Sichterradeinheiten 16 aufgewirbelt werden.
Noch schwerere Teilchen durchdringen die Luftwand in der Drossel 15b und sinken bis
zum am Unterende des Nachsichters 14 befindlichen Grobgutausgang ab, an dem sie aus
dem Sichtprozess ausgeschieden werden. Vorteilhaft kann dabei in dem Drosselteil 15b
ein exzentrisch zur vertikalen Achse der Sichterkammer und horizontal verlaufender
Hilfs-Luftstrom eingeblasen werden, um die spiralförmige Strömung zu verstärken. Durch
in Richtung der spiralförmigen Strömung angeordnete, mit gestrichelten Linien angedeutete
Leitschaufeln kann insbesondere bei einem Zweirad-Windsichter wie im dargestellten
Beispiel eine Leistungssteigerung und damit ein höherer Durchsatz erzielt werden.
[0022] Die mit den gesichteten Partikeln beladenen Luftströme durchtreten im Weiteren die
den einzelnen Sichterradeinheiten 16 zugeordneten Strömungskanäle zwischen der Sichterkammer
11 und einer gemeinsamen Auslasskammer 19. Aufbau und Anordnung der Sichterradeinheiten
16 soll weiter unten stehend näher erläutert werden. Aus der gemeinsamen Auslasskammer
19 strömt der feingutbeladene Luftstrom in die Filtereinheit 2, an der sich unterseitig
die Feingutabgabe 7 befindet, wobei die Abluft 8 mit einem Gebläse 3 durch die Filtereinheit
2 gesaugt wird.
[0023] Unter Bezugnahme auf Figur 2 wird nun der Aufbau verschiedener Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit und deren Anordnung auf der Sichterkammer
11 einer erfindungsgemäß aus der Sichterkammer 11 und der gemeinsamen Auslasskammer
19 bestehenden Sichterkammereinheit 11, 19 beschrieben.
[0024] In der in Figur 2 gezeigten Draufsicht ist ein Dreirad-Windsichter mit 100 bezeichnet,
auf dessen Deckel 25 der Sichterkammer 11 drei Sichterradmodule 16, 16', 16" angeordnet
sind. Zentrisch auf dem Deckel 25 der Sichterkammer 11 befindet sich eine gemeinsame
Auslasskammer 19, an die die drei Sichterradmodule 16, 16', 16" angeschlossen bzw.
im Fall des Sichterradmoduls 16 anschließbar sind.
[0025] Die beiden Sichterradeinheiten 16', 16" sind dabei in ihrer Einsatzstellung gezeichnet,
in der sie über ein Rohr 32 bzw. 32" an einer ihnen zugewandten vertikalen Seitenfläche
an der Auslasskammer 19 angeschlossen sind. Die Sichterradeinheit 16 ist dagegen in
einer aus der Einsatzstellung heraus in einer horizontalen Ebene in eine Wartungsstellung
verschwenkten Lage dargestellt, wobei das ein Sichterrad 18 der Sichterradeinheit
16 in Einsatzstellung umgebende Gehäuse bzw. das der Sichterradeinheit 16 zugeordnete,
den Strömungskanal zwischen der Sichterkammer 11 und der Auslasskammer 19 bildende
Gehäuse zu Wartungszwecken ebenfalls entfernt wurde und daher nicht gezeigt ist. Man
erkennt lediglich noch ein Bodenblech 26, auf dem das Gehäuse befestigt werden kann.
Das Bodenblech 26 ist dabei mit umlaufenden Nieten am Deckel 25 befestigt und weist
eine rechteckige Durchtrittsöffnung für das aus der Sichterkammer 11 zum Sichterrad
18 hin strömende Sichtgut auf.
[0026] Die Sichterradeinheit 16 ist dabei auf einem Rahmengestell 17 aufgebaut, an dem ein
Schwenkbolzen 27 unterseitig mit vertikaler Schwenkachse angebracht ist, der in einer
entsprechenden Scharnier-Aufnahme an dem Deckel 25 des Sichterkammermoduls 11, 19
gehalten ist. Das Sichterrad 18 sitzt auf einer Sichterradachse 20, die einen hinter
dem Sichterrad 18 angeordneten Deckel 28 durchdringt, mit dem das Sichterrad an einer
entsprechenden Öffnung des Gehäuses zwischen Sichterkammer 11 und Auslasskammer 19
befestigt werden kann. Mit dem Deckel 28 und dem Schwenkbolzen 27 steht eine konstruktiv
einfache und wartungs- sowie montagefreundliche Befestigungsmöglichkeit für die Sichterradeinheit
16 an dem den Strömungskanal von der Sichterkammer 11 zur Auslasskammer 19 bildenden
Gehäuse zur Verfügung, wobei nach Lösen der Befestigung des Deckels an dem Gehäuse
ein einfaches Verschwenken der Sichterradeinheit 16 aus der Einsatzstellung in eine
Wartungs- bzw. Sichterradaustauschstellung möglich ist. Die Sichterradeinheit 16 weist
dabei alle zum Betrieb des Sichterrads 18 nötigen Bauteile auf, nämlich einen Antrieb
21, der über einen jochförmigen Rahmen 17 mit der Abstützung der Sichterradwelle 20
in einem Sichterradwellengehäuse 35 verbunden ist und über seine Ausgangswelle 22,
Riemenscheibe 23b, Antriebsriemen 24 und Riemenscheibe 23a die Sichterradwelle 20
und damit das Sichterrad 18 antreibt.
[0027] Nachdem die Sichterradeinheit 18 in die Wartungs- bzw. Austauschstellung verschwenkt
wurde kann sie somit auf einfache Weise als Ganzes ausgetauscht werden, indem man
sie anhebt und dadurch den Schwenkbolzen 27 aus dem entsprechenden Scharnier an dem
Deckel 25 entfernt. Andererseits ist es ebenfalls auf einfache Weise möglich, lediglich
das Sichterrad 18 gegen ein Austausch-Sichterrad zu ersetzen und die Einheit ansonsten
unverändert wieder zum Einsatz zu bringen. Ebenfalls gezeigt ist die untere Hälfte
einer Abdekkung 36, mit der das aus den Riemenscheiben 23a und 23b sowie dem Antriebsriemen
24 bestehende Vorgelege abgedeckt werden kann.
[0028] Im Folgenden soll die mit 16' bezeichnete, weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sichterradeinheit erläutert werden, wobei Gleichteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet
wurden, die, soweit für das Verständnis nicht erforderlich, teilweise weggelassen
wurden.
[0029] Die Sichterkammereinheit 16' ist in ihrer Einsatzstellung gezeigt, das heißt in einer
Stellung, in der sich das Sichterrad in einem von der Sichterkammer 11 in die Auslasskammer
19 führenden Strömungskanal befindet. Der Strömungskanal wird dabei durch ein auf
einer an dem Deckel 25 der Sichterkammer 11 befestigten Bodenplatte 26'aufgebauten
Gehäuse 29 sowie ein das Gehäuse 29 strömungsmäßig mit der Auslasskammer 19 verbindendes
Rohr 32 gebildet. Im Gehäuse 29 verläuft der Strömungskanal im Wesentlichen in Vertikalrichtung,
wobei die Strömung anschließend durch einen mit 37 bezeichneten Siebkorb des Sichterrads
hindurchtritt und dabei ihre Richtung ändert, um schließlich durch das in Horizontalrichtung
radial nach innen hin laufende Rohr 32 in die Auslasskammer 19 zu münden. Wie man
erkennt ist das Bodenblech 26' wiederum rechteckförmig und umlaufend mit dem Deckel
25 der Sichterkammer 11 vernietet. Es wäre jedoch auch eine Verschraubung etc. denkbar.
Das Rohr 32 ist dagegen an der Mündungsöffnung in die Auslasskammer 19 angeflanscht
und durchtritt das Sichterradgehäuse 29 an seiner Seitenwand 30, die eine entsprechende
Mündungsöffnung aufweist und in Vertikalrichtung verlaufend der Seitenwand der Auslasskammer
19 zugewandt ist. Das Rohr 32 steckt dabei in einer inwandig an der Seitenwand 30
befestigten Muffe 31 und wird darin abgedichtet gehalten. Die Muffe 31 kann dabei
aus einem elastischen Material wie beispielsweise Gummi sein. Um die Sichterradeinheit
16' aus der Einsatzstellung in die Wartungsstellung zu bringen ist ein Klappmechanismus
im Bodenblech 26' vorgesehen, das heißt das Gehäuse 29 ist über ein nicht dargestelltes
Scharnier an der radial außen liegenden Seitenkante des Gehäuses 29 und ebenfalls
nicht dargestellte Verriegelungen an den anderen Seitenkanten auf dem Bodenblech 26'
angeordnet, so dass die Sichterradeinheit 16' mitsamt dem Gehäuse 29 aus der Einsatzstellung
heraus um die Achse des Scharniers herum in eine Wartungsstellung verschwenkt werden
kann, ohne das an dem Rohr 32 irgendwelche Verriegelungen gelöst werden müssten, da
es lediglich in die Muffe 31 eingesteckt ist. Zur Zugänglichmachung des Sichterrads
genügt es anschließend, die Seitenwand 30 des Gehäuses 29 abzunehmen. Der Rahmen 17
der Sichterradeinheit 16' ist im dargestellten Beispiel an dem Gehäuse 29 befestigt.
Ebenfalls vorgesehen ist ein Deckel radial außen hinter dem Sichterrad, um so auch
einen einfachen Ausbau der gesamten Sichterradeinheit 16'zu ermöglichen. Alternativ
dazu könnte die Sichterradeinheit in ein Gehäuse ohne einen derartigen Deckel mit
der Sichterradwelle eingeführt werden und das Sichterrad von der Gegenseite aus aufgeschraubt
werden.
[0030] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sichterradeinheit ist mit 16"bezeichnet.
Die Sichterradeinheit 16" ist dabei mit ihrem Rahmen 17 an einem Gehäuse 29" befestigt,
das einstückig mit einer Bodenplatte bzw. einem Bodenblech 26" aufgebaut ist, beispielsweise
umlaufend mit den Bodenblech 26 " verschweißt oder verlötet. Das Bodenblech 26" ist
wiederum an seinen Ecken an den Deckel 25 der Sichterkammer 11 angeschraubt. An der
der Auslasskammer 19 zugewandten vertikalen Seitenwand 30 des Gehäuses 29" ist an
der Mündungsöffnung ein Rohr 32" angeflanscht, das das Gehäuse 29" strömungsmäßig
mit der Auslasskammer 19 verbindet. Das Rohr 29 ist an der der Sichterradeinheit 16"
zugewandten Seitenwand der Auslasskammer 19 ebenfalls angeflanscht. Zum Ausbau der
Sichterradeinheit 16" aus dem Dreirad-Windsichter 100 genügt es somit, die Verschraubung
des Bodenblechs 26" und des Rohrs 33" (entweder an der Auslasskammer 19 oder an der
Seitenwand 30) zu lösen und die Sichterradeinheit abzunehmen.
[0031] An dieser Stelle sei noch einmal klargestellt, dass in der Figur lediglich zu Illustrationszwecken
drei verschiedene Sichterradeinheiten 16, 16', 16" gezeigt sind und ein Aufbau des
Windsichters 100 mit drei gleichen Sichtradeinheiten ebenso möglich wie aus Gründen
der Einheitlichkeit auch erwünscht ist.
[0032] Selbstverständlich sind Abweichungen von den gezeigten Ausführungsformen möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0033] So könnte der Schwenkmechanismus der Sichterradeinheit 16 über den Schwenkbolzen
27 auch in Kombination mit dem Schwenkmechanismus für das Gehäuse 29 bei der Ausführungsform
gemäß Bezugszeichen 16'oder dem einstückigen Gehäuse 29" eingesetzt werden.
1. Separate Sichterradeinheit (16, 16', 16") für einen Mehrrad-Windsichter (1), zur strömungsmäßig
einer Sichterkammer (11) nachgeordneten und einem gemeinsamen Auslass (19) vorgeordneten
Befestigung außerhalb der Sichterkammer (11), vorzugsweise auf der Sichterkammer (11),
mit: einem Rahmen (17), an dem ein Sichterrad (18) drehantreibbar gelagert ist, einem
an dem Rahmen (17) gehaltenen Antrieb (21) für das Sichterrad (18) und einem Befestigungsmittel
(27, 28; 29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") für den Rahmen (17), vorzugsweise an der Sichterkammer
(11).
2. Sichterradeinheit (16) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (27, 28) einen Schwenkbolzen (27) umfasst, mit dem die Sichterradeinheit
(16, 16', 16") vorzugsweise horizontal schwenkbar in einem entsprechenden Scharnier,
vorzugsweise an der Sichterkammer (11), aufnehmbar ist.
3. Sichterradeinheit (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (27, 28) einen an dem Rahmen (17) befestigten Sichterrad-Deckel
(28) aufweist, mit dem die Sichterradeinheit (16) mit in den Strömungskanal zwischen
der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) hineinragendem Sichterrad (19) gegen die
Umgebung abgedichtet befestigbar ist.
4. Sichterradeinheit (16', 16") nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") ein an dem Rahmen (17) befestigtes,
einen Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) bildendes
Sichterradgehäuse (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") umfasst, in dem das Sichterrad (19)
gegen die Umgebung abgedichtet aufgenommen ist.
5. Sichterradeinheit (16', 16") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichterradgehäuse (29, 26', 30; 29, 26, 30, 32") ein Bodenblech (26, 26') aufweist,
mit dem es gegen die Umgebung abgedichtet an der Sichterkammer (11) befestigbar ist
und das eine Mündungsöffnung von der Sichterkammer (11) in den Strömungskanal zwischen
der Sichterkammer (11) und dem Auslass (19) ausgeformt hat, wobei das Bodenblech (26')
vorzugsweise als ein mit einem Scharnier und einer Klappe versehener Klappboden (26')
ausgebildet ist, wobei das Scharnier vorzugsweise an einer der Mündungsöffnung (31)
zum Auslass (19) hin gegenüberliegenden Seitenkante des Klappbodens (26') angeordnet
ist.
6. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) für einen Mehrrad-Windsichter (1), mit einer
Sichterkammer (11) und einer darüber angeordneten Auslasskammer (19), wobei zum strömungsmäßigen
Dazwischenschalten mehrerer separater Sichterradeinheiten (16, 16', 16"), insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, an der Sichterkammer (11) Auslässe und an
der Auslasskammer (19) Einlässe vorgesehen sind.
7. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sichterkammer (11) solche Befestigungsmittel für die Sichterradeinheiten (16,
16', 16") vorgesehen sind, dass die Sichterradeinheiten (16, 16', 16") auf der Sichterkammer
(11) angeordnet werden können und die Befestigungsmittel insbesondere Scharniere zur
Aufnahme von jeweils an einer der Sichterradeinheiten (16) befestigten Schwenkbolzen
(27) aufweisen, vorzugsweise zum horizontalen Verschwenken der jeweiligen Sichterradeinheit
(16).
8. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Aufnahmen für Bodenbleche (26, 26') der Sichterradeinheiten
(16, 16', 16") in einem Deckel (25) der Sichterkammer (11) umfassen, über die die
Sichterradeinheiten (16) strömungsmäßig mit der Sichterkammer (19) verbindbar sind.
9. Separate Sichterkammereinheit (11, 19) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslasskammer (19) zentrisch auf dem Deckel (25) der Sichterkammer (11) vorgesehen
ist und eine der Anzahl an Sichterradeinheiten (16, 16', 16") entsprechende Anzahl
von vertikalen Seitenflächen aufweist, über die die Sichterradeinheiten (16) strömungsmäßig
mit der Auslasskammer (19) verbindbar sind.
10. Mehrrad-Windsichter (1) mit:
einem Luft-und-Sichtgut-Einlass (10) in eine Sichterkammer (11), der strömungsmäßig
mehrere Sichterräder (18) nachgeordnet sind, wobei die Sichterräder jeweils in einen
Strömungskanal zwischen der Sichterkammer (11) und einem Auslass (19) hineinragen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sichterräder (18) jeweils Teil einer von der Sichterkammer (11) separaten und
außerhalb der Sichterkammer (11) angeordneten Sichterradeinheit (16, 16', 16") sind,
insbesondere einer Sichterradeinheit (16, 16', 16") nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und wobei den Sichterradeinheiten (16, 16', 16") strömungsmäßig vorzugsweise
eine gemeinsame Auslasskammer (19) nachgeordnet ist, die Teil einer die Sichterkammer
(11) und die Auslasskammer (19) umfassenden, von den Sichterradeinheiten (16, 16',
16") separaten Sichterkammereinheit (11, 19) ist, insbesondere nach einem der Ansprüche
10 bis 14.