[0001] Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel (Werkzeug) für das Einbringen und / oder Entfernen
einer Patrone in / aus einen(m) Munitionsgurt.
[0002] Die Zuführung der Munition zu einer Waffe erfolgt in der Praxis in gegurteter oder
ungegurteter Form. Beispiele für gegurtete Zuführungen zeigen die EP 0 156 983 A1,
die EP 0 405 177 A1 oder die DE 28 28 871 C2. Ein näherer Aufbau der dazu verwendeten
Gurte ist der letztgenannten als auch aus der EP 0 405 177 A1 entnehmbar. Dabei werden
die Patronen bzw. die Munition beispielsweise in becherförmigen Haltearmen einer Gurtgliedkette
gehalten. Die Haltearme umschließen dabei Teilbereiche der Munition bzw. der Patrone
formschlüssig, damit diese nicht aus der Kette gleiten können. Die Gurtgliedkette
kann aus voneinander lösbaren Gurtgliedern gebildet sein.
[0003] In den Fällen, wo beispielsweise ein neues Gurtglied mit dem vorderen Gurtglied,
in dem sich eine Patrone befindet, verbunden werden soll, muss diese Patrone unter
großer Kraftaufwendung dem Gurtglied bzw. der Halterung entnommen werden. Aber auch
ein manuelles Bestücken einzelner Patronen in ein derartiges Gurtglied verlangt Kraft
und Zeit.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Hilfsmittel zur einfachen manuellen Entnahme
/Bestückung einer Patronen in ein Gurtglied aufzuzeigen.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein vorzugsweise kombiniertes Montage- / Demontagewerkzeug
zu schaffen, welches mittels einfachem Hebelsystem die Patrone vom Gurtglied bzw.
einer Halterung löst (Demontage) bzw. in diese einsetzt (Montage). Dazu weist das
Werkzeug bzw. Hilfsmittel einen hohlen, runden oder halbrunden Körper auf, der über
eine Munitionsspitze greifen kann, sowie ein am hohlen Körper befestigtes und mit
diesem ein Hebelsystem bildendes Gebilde, welches so ausgeführt ist, dass es den hohlen
Körper bei Funktion übergreifen kann. Das Gebilde besitzt Streben, die im unteren
Bereich eine Nase oder dergleichen aufweisen, mit denen das Hebelsystem zwischen Haltearmen
des Gurtglieder und der Patrone anschnäbeln kann. Durch eine Betätigung bzw. das Zusammenführen
der Betätigungselemente am Hebelsystem des Werkzeugs werden dann diese Nasen derart
mitverstellt, dass mittels Hebelwirkung die Patrone von der Halterung in diesem Bereich
gelöst und beispielsweise per Hand entnehmbar wird.
[0007] Für die Montage ist ein Andruckblock vorgesehen, der mit dem Demontagewerkzeug vorzugsweise
kombiniert wird.
[0008] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt
[0009]
- Fig. 1
- ein Montage - / Demontagewerkzeug,
- Fig. 2
- das Werkzeug aus Fig. 1 in Funktionsstellung.
[0010] In Fig. 1 ist mit 1 ein kombiniertes Montage- / Demontagewerkzeug als Hilfsmittel
gekennzeichnet, welches nach dem Hebelprinzip hier einen rohrförmigen Körper 2 aufweist,
an dem sich am oberen Ende, vorzugsweise mittig angebracht, ein erster Griff (Betätigungselement)
3 befindet. Am rohrförmigen Körper 2 befestigt sind um eine Achse 6 verschwenkbare
Streben 7 angebracht, welche den rohrförmigen Körper 2 teilweise um- bzw. übergreifen
können. Die parallel geführten Streben 7 weisen im unteren Bereich eine u- bzw. gabelförmige
Form / Ausnehmung auf, wobei ein Teil dieser Form mit der Achse 6. verbunden ist.
Über die Achsverbindung 6.1 sind beide Streben 7 im unteren bzw. im Hebelbereich untereinander
verbunden. Der andere Teil der gabelförmigen Form geht jeweils in Nasen 8 über.
Die Gabelform ist keine Bedingung. Auch andere Geometrien sind möglich, wenn dabei
eine Form entsteht, die es erlaubt, zwischen einer Halterung 23 eines Gurtgliedes
22 und einer Patrone 20 zu greifen (Fig. 2).
Die Streben 7 sind im oberen Bereich vorzugsweise durch eine weitere Strebe 9 verbunden.
An dieser befindet sich vorzugsweise mittig ein weiterer Griff (Betätigungselement)10.
Die Länge der Streben 7 als auch der Abstand beider zueinander ist dabei abhängig
der Geometrie, wie Länge und Durchmesser des rohrförmigen Körpers 2, wobei dieser
selbst abhängig von der Geometrie einer hier nicht näher dargestellten Munitions-
bzw. Patronenspitze 24 einer Patrone 20 ist. Beide Griffe 3, 10 sind vorzugsweise
rund und stabförmig.
[0011] In Fig. 2 sind Patronen 20 in einem Gurt 21 dargestellt, der aus mehreren, beispielsweise
voneinander lösbaren Gurtgliedern 22 gebildet wird, die miteinander zum Gurt 21 verbindbar
sind. Die Gurtglieder 22 weisen Halterungen 23 auf, welche die Patronen 20 in bestimmten
Teilen formschlüssig umschließen und damit halten. Mit 24 ist die Patronenspitze gekennzeichnet,
mit 25 ein oberer Bereich und mit 26 ein unterer Bereich der Halterung 23.
[0012] Anhand der Fig. 2 soll die Funktionsweise des Hilfsmittels bzw. Werkzeugs 1 demonstriert
werden.
[0013] Wie angedeutet, wird das Werkzeug 1 zur Demontage, d.h., zur Entnahme der Patrone
20 aus dem Gurt 21, über die Munitions- bzw. Patronenspitze 24 geführt, wobei sich
die Nasen 8 der Streben 7 im oberen Bereich 25 der Halterung 23 zwischen dieser und
der Patrone 20 schieben und anschnäbeln. Danach wird insbesondere der Griff 10 gegenüber
dem Griff 3 bewegt, d.h., gegen diesen gedrückt. Die Nasen 8 greifen dabei weiter
zwischen Halterung 23 und Patrone 20 ein. Zum Zeitpunkt, wo der Griff 10 über die
Mittelachse des rohrförmigen Körpers 2 gelangt, erfolgt das Aushebeln der Patrone
20 aus dem oberen Bereich 25 als auch zum überwiegenden Teil aus dem unteren Bereich
26 der Halterung 23. Die Patrone 20 kann nunmehr entfernt werden.
[0014] Die Bestückung der Gurtglieder 22 , d.h., die Montage der Patrone 20 in den Gurt
21, erfolgt im umgekehrten Ablauf. Die Streben 8 weisen dazu zusätzlich zwischen diesen
befindlich einen Andruckblock 13 auf, der durch das entgegengesetzte Führen der beiden
Griffe 3, d.h., voneinander, gegen die Patrone 20 gedrückt wird, die ihrerseits formschlüssig
in die Halterung 23 gepasst wird. Der Andruckblock 13 ist dabei bevorzugt in unmittelbarer
Nähe zur Achse 6 angebracht.
[0015] Um ein Verkannten des Werkzeugs 1 in Funktion zu verhindern, ist beispielsweise die
Einbindung eines Vorsprungs 14 am rohrförmigen Körper 2 vorgesehen. Dieser stellt
den notwendigen Abstand zwischen Patrone 20 und Gurtglied 22 im von der Halterung
23 nicht umschlossenen Bereich der Patrone 20 her.
[0016] Im Rahmen der Idee sind Änderungen mit eingebunden. So ist es naheliegend, dass der
rohrförmige Körper 2 als halbrundförmiges Teilgebilde ausgeführt sein kann, wobei
ein ¾ runder Körper zu bevorzugen ist. Der Körper 2 kann auch klauenartig aufgebaut
sein. Dies ermöglicht eine differenziertere geometrische Anpassung an die einzelnen
Munitionsspitzen 24.
1. Hilfsmittel zur Entnahme einer Patrone (20) aus einem Gurt (21) mit Halterung (23),
gekennzeichnet durch
- einen hohlen, runden Körper (2), an dem sich am oberen Ende ein erster Griff (3)
befindet,
- am Körper (2) befestigte Streben (8), welche den hohlen Körper (2) teilweise um-
bzw. übergreifen und um eine Achse (6) gegen diesen verschwenkbar sind, wobei
- die parallel geführten Streben (7) im unteren Bereich eine gabelförmige Ausnehmung
aufweisen zur Befestigung an der Achse (6) sowie der Bildung einer Nase (8) und
- die Streben (7) im oberen Bereiche mit einem weiteren Griff (10) in Funktionsverbindung
stehen, so dass
- die Nasen (8) im funktionalen Gebrauch des Hilfsmittels (1) zwischen der Halterung
(23) und der Patrone (20) zum Eingriff kommen, wodurch
- die Patrone (20) zumindest teilweise von der Halterung (23) gelöst wird, wenn beide
Griffe (3, 10) gegeneinander gedrückt werden.
2. Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hohle Körper (2) rohrförmig oder zylinderförmig ist.
3. Hilfsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der hohle Körper (2) halbrund oder ¾ rund und / oder klauenartig ist.
4. Hilfsmittel zur Bestückung einer Patrone (20) in einen Gurt (21) mit Halterungen (23),
gekennzeichnet durch
- einen hohlen Körper (2), an dem sich am oberen Ende ein erster Griff (3) befindet,
- am hohlen Körper (2) befestigte Streben (8), welche den hohlen Körper (2) teilweise
um- bzw. übergreift und um eine Achse (6) gegen diesen verschwenkbar sind, wobei
- die parallel geführten Streben (7) im unteren Bereich eine gabelförmige Ausnehmung
aufweisen zur Befestigung an der Achse (6),
- die Streben (7) im oberen Bereiche mit einem weiteren Griff (10) in Funktionsverbindung
stehen, so dass
- ein Andruckblock (13) zwischen den Streben (8) unterhalb der Achse (6) durch das Trennen der beiden zusammengeführten Griffe (3, 10) voneinander gegen die Patrone
(20) gedrückt wird, wodurch
- diese in die Halterung (23) gepasst wird.
5. Hilfsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der hohle Körper (2) rohrförmig oder zylinderförmig ist.
6. Hilfsmittel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der hohle Körper (2) halbrund oder ¾ rund und / oder klauenartig ist.
7. Montage- / Demontagewerkzeug gekennzeichnet durch die Kombination der Hilfsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 4 bis 6.