(19)
(11) EP 1 266 646 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.08.2006  Patentblatt  2006/34

(21) Anmeldenummer: 02012450.9

(22) Anmeldetag:  11.06.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61J 15/00(2006.01)
A61M 25/00(2006.01)

(54)

Ernährungssonde für die enterale Ernährung eines Patienten

Gastrostomy tube for enteral feeding of a patient

Sonde d'alimentation pour l'alimentation d'un patient


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 11.06.2001 DE 10128094
02.11.2001 DE 10154043
17.05.2002 DE 20207783 U
02.11.2001 DE 20117903 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.12.2002  Patentblatt  2002/51

(73) Patentinhaber: Scheu, Rolf Rainer
60488 Frankfurt/Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheu, Rolf Rainer
    60488 Frankfurt/Main (DE)

(74) Vertreter: Müller-Gerbes, Margot 
Friedrich-Breuer-Strasse 112
53225 Bonn
53225 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 242 051
US-A- 4 516 970
US-A- 4 596 563
US-A- 4 490 143
US-A- 4 547 192
US-A- 4 631 054
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Ernährungssonde für die enterale Ernährung eines Patienten mit einem Tubus mit einem proximalen Ende und einem distalen Ende und einem vom proximalen Ende zum distalen Ende durchgehenden Lumen mit einer distalen Austrittsöffnung des Lumens am distalen Ende des Tubus, wobei im Bereich des distalen Endes des Tubus über den Umfang des Tubus verteilt Austrittsöffnungen zum Austritt einer über das proximale Ende in das Lumen des Tubus eingeführten Ernährungslösung ausgebildet sind.

    [0002] Ernährungssonden werden zwecks Umgehung, Entlastung oder zur Schonung des Magens in den Darm gelegt, sie werden auch als Jejunalsonde bezeichnet.

    [0003] Derartige Ernährungssonden für die enterale Ernährung eines Patienten sind vielfältig bekannt und werden beispielsweise zur postoperativen Ernährung von Patienten verwendet, indem die Ernährungssonde dem Patienten mit ihrem distalen, die Austrittsöffnungen aufweisenden Endbereich über den Magen hinaus bis in den Darm vorgeschoben wird, so daß eine entsprechende Ernährungslösung und/oder Medikamentenlösung über das aus der Nase des Patienten herausragende proximale Ende der Ernährungssonde zugeführt werden kann und unmittelbar in den Darm des Patienten zu dessen Ernährung austreten kann, ohne daß es zu einem Kontakt der Ernährungslösung mit den Magenwänden des Patienten kommt. Auch können auf diese Weise einem Patienten Kontrastmittel für die Durchführung einer Darmuntersuchung verabreicht werden.

    [0004] Bedingt durch die vorzugsweise durch einen Arbeitskanal eines Endoskops erfolgende Plazierung der Ernährungssonden weisen diese nur äußerst geringe Außendurchmesser auf, vorzugsweise nur 1,5 bis 3,5 mm, was etwa 4 bis 11 CH entspricht, jedoch ergibt sich durch einen gewünschten möglichst großen Innendurchmesser für die Durchleitung z. B. der Ernährungslösung hierbei zwangsläufig eine geringe Wandstärke solcher Ernährungssonden von z. B. lediglich 0,5 mm. Dieser Umstand bringt jedoch das Problem des leichten Umknickens bzw. Auslenkens der bekannten Ernährungssonden aus ihrer gewünschten Orientierung mit sich.

    [0005] Insbesondere bei Patienten mit einer auftretenden umgekehrten Peristaltik, bei der die vom Darm ausgeübten Kontraktionen in umgekehrter Richtung, d. h. in Richtung auf den Magen orientiert erfolgen, kommt es bei den bekannten Ernährungssonden häufig zu einer Umlenkung des distalen Endes derselben in Richtung auf den Magen und infolge dessen zu einem Abknicken, was zu einem teilweisen oder gar vollständigen Verschluß der Ernährungssonde führt und die Zufuhr der Ernährungslösung beeinträchtigt oder gar verhindert. Falls es sogar nachfolgend aufgrund der umgekehrten Peristaltik des Darms zu einer Rückförderung des distalen Endes der Ernährungssonde bis hin in den Magen kommt, so ist der Zutritt von aus der Ernährungssonde austretender, für den Darm bestimmter Lösungen in den Magen ermöglicht, was außerordentlich unerwünscht ist und zu Komplikationen führen kann. In der Regel bedingen diese Vorgänge die Entfernung der Ernährungssonde und das Legen einer neuen Ernährungssonde, was großen Aufwand und unerwünschte Belastungen des Patienten nach sich zieht.

    [0006] Die im Bereich des distalen Endes der Ernährungssonde zwingend erforderlichen umfangsseitigen Austrittsöffnungen am Tubus zum Austritt der Ernährungslösung aus dem innerhalb des Tubus der Ernährungssonde ausgebildeten Lumen begünstigen diese unerwünschte Umlenkung und das darauf zurückzuführende Abknicken des distalen Endes, da diese Austrittsöffnungen eine Schwächung des Querschnittes des Tubus und eine damit einhergehende geringere Formstabilität und Steifheit des Tubus in diesem Bereich mit sich bringen.

    [0007] Aus der US 4,704,111 ist eine Ernährungssonde bekannt, bei der der Tubus im Bereich des distalen Endes verdickt gegenüber dem an das proximale Ende der Ernährungssonde angrenzenden Bereich ausgebildet ist. Das distale Ende des Tubus ist verschlossen und die Sondenspitze mittels zusätzlichem Gewicht beschwert. Für den Austritt der Ernährungslösung sind im verdickten Bereich des Tubus umfangsseitige Austrittsschlitze ausgebildet. Das Gewicht und das vergrößerte Volumen der geschlossenen Sondenspitze soll das Umlenken und/oder Abknicken der Ernährungssonde im Bereich ihres distalen Endes verhindern. Derartige Ernährungssonden mit im distalen Endbereich angeordneten zusätzlichen Gewichten sind jedoch aufwendig in der Herstellung und haben sich auch als wenig effektiv erwiesen, da sie wegen der kleinen Durchmesser der Ernährungssonden und der geringen Abmessungen nur ein geringes zusätzliches Gewicht aufweisen, welches erfahrungsgemäß kein Hindernis gegen Umlenken und Abknicken bei einer umgekehrten Darmperistaltik darstellt.

    [0008] Ebenfalls eine Ernährungssonde mit einem im distalen Endbereich ausgebildeten zusätzlichen Gewicht ist aus der US-A-4,516,970 bekannt. Bei dieser bekannten Ernährungssonde ist zwar eine Austrittsöffnung am distalen Ende, d.h. der Sondenspitze, vorgesehen, jedoch wird das Gewicht am distalen Ende des Tubus als separates, den Tubus verlängerndes Teil befestigt, wodurch das durchgehende Lumen verengt und von daher Verstopfungen desselben begünstigt werden. Wird darüber hinaus der Tubus sehr dünnwandig hergestellt, was wünschenswert ist, ruft das erhöhte Gewicht des distalen Endabschnittes in gesteigertem Maße eine Neigung zum Umknicken, insbesondere bei Patienten mit umgekehrter Darmperistaltik, hervor.

    [0009] Die US-A-4,631,054 beschreibt eine Ernährungssonde mit einer am distalen Ende derselben ausgebildeten Verdickung in Form eines aufblähbaren Ballons. Durch die Verdickung können Kräfte, insbesondere bei einer umgekehrten Darmperistaltik besonders effektiv auf die Sonde einwirken und somit die unerwünschte Zurückverlegung des distalen Endes derselben in den Magen begünstigen. Die Verdickung steht auch einem kombinierten Einsatz innerhalb einer Magensonde entgegen. Ferner gehen von dem vorzugsweise mit Quecksilber gefüllten Ballon bei Beschädigung desselben hohe Gefahren für einen Patienten aus.

    [0010] Bei längerer Verweildauer der Ernährungssonde im Darm eines Patienten ist es bekannt, eine zweite Sonde, nämlich eine Magensonde in den Magen des Patienten zu legen, um Magensäfte zu drainieren und den Magen zu dekomprimieren, wie es z.B. in der EP-A-0 242 051 beschrieben ist. Diese Magensonde, die nicht der Zufuhr von Ernährungslösung dient, wird über die bereits in den Darm gelegte Ernährungssonde ebenfalls über die Nase bis in den Magen des Patienten vorgeschoben, sie wird auch als nasogastrische Sonde bezeichnet.

    [0011] Magensonden bestehen im wesentlichen aus einem Tubus, der aus einem weichen Kunststoffschlauch gefertigt ist, wobei als Material inerte physiologisch unbedenkliche Kunststoffe wie beispielsweise thermoplastische Polyurethan-Elastomere oder Silikonkautschuke oder Weich-PVC eingesetzt werden. Die Oberfläche der Magensonde muß weich und geschmeidig sein, um Verletzungen der Schleimhaut beim Einführen der Magensonde zu vermeiden. Des weiteren muß die Magensonde trotz des weichen flexiblen Kunststoffes eine ausreichende Stabilität aufweisen, um beim Einführen in den Magen ein Abknicken zu vermeiden. Darüber hinaus muß die Oberfläche der Magensonde eine gute Gleitfähigkeit aufweisen.

    [0012] Da Magensonden üblicherweise durch die Nase eines Patienten bis in den Magen vorgeschoben werden, ist der Außendurchmesser der Magensonde - des Tubus - begrenzt durch den Nasenkanal auf maximal ca. 16 CH, was ca. 5 bis 5,3 mm entspricht und für den Patienten das komfortable Maximum bedeutet. Für den Fall, daß die Magensonde in Verbindung mit einer Ernährungssonde gelegt wird, wird die Ernährungssonde durch das Lumen der Magensonde hindurchgeführt oder die beiden Sonden werden separat geführt. Hierfür ist es erforderlich, einen größtmöglichen freien Innendurchmesser des Lumens der Magensonde für die innenliegende Ernährungssonde zu haben, wobei auch noch ein Zwischenraum zwischen der Ernährungssonde und der Magensonde im Lumen frei bleibt - ein Ringspalt -, um das Drainieren von Magensäften durch das Lumen der Magensonde trotz innenliegender Ernährungssonde zu ermöglichen. Da Ernährungssonden üblicherweise mit einer Größe von 9 CH eingesetzt werden, was einem Außendurchmesser der Ernährungssonde von etwa 3 mm entspricht, ergeben sich Probleme für die Ausbildung der Magensonde mit einer ausreichenden Wandstärke und Stabilität gegen Abknicken bei der notwendigen Weichheit und Flexibilität des hierfür eingesetzten Kunststoffes.

    [0013] Wünschenswert ist für die Ausbildung einer Magensonde zur Drainage und Dekompression, die in Verbindung mit einer Ernährungssonde eingesetzt werden soll, daß
    • die Magensonde eine möglichst geringe Wandstärke aufweist, um einen möglichst großen Innendurchmesser des durchgehenden Lumens für die Drainage zu erreichen;
    • die Oberfläche des Tubus der Magensonde weich und geschmeidig ist zur Vermeidung von Verletzungen der Schleimhaut;
    • die Ernährungssonde leicht durch das Lumen der Magensonde gleitet, wobei die Verwendung von zusätzlichen Gleitmitteln so gering wie möglich gehalten werden soll oder vermieden werden soll;
    • die Magensonde röntgenkontrastgebend ausgebildet ist;
    • die Magensonde schubstabil bei ausreichender Weichheit und Flexibilität ist.


    [0014] Aus der US-A-4,596,563 ist die Ausbildung mehrschichtiger Katheter mit einer weicheren Außenschicht und einer demgegenüber härter eingestellten Innenschicht bekannt.

    [0015] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Ernährungssonde der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß auf möglichst einfache Weise ein Umlenken bzw. Umknicken des distalen Endbereiches derselben aufgrund einer umgekehrten Peristaltik des Darms des Patienten zuverlässig verhindert wird, so daß es nicht zu einer Störung bzw. Unterbrechung des Durchflusses durch die Ernährungssonde oder zu einer Rückführung der Ernährungssonde in den Magen kommen kann.

    [0016] Des weiteren hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die Ernährungssonde mit einer Magensonde kombiniert einzusetzen, um neben der Zufuhr von Ernährungs- und/oder Medikamentenlösung in den Darm eines Patienten auch den Magen des Patienten zu drainieren und zu entlasten.

    [0017] Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch eine Ernährungssonde gemäß Anspruch 1.

    [0018] Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Ernährungssonde aus einem Schlauchabschnitt gebildet ist, wobei ausgehend vom distalen Ende in Richtung proximales Ende ein öffnuhgsfreier Führungsabschnitt ausgebildet ist, der mindestens eine Länge von 30 mm aufweist und die am Umfang des Tubus ausgebildeten Austrittsöffnungen außerhalb des Führungsabschnittes F angeordnet sind und der Tubus über seine Länge einen konstanten Außendurchmesser aufweist und der Durchmesser der distalen Austrittsöffnung dem Durchmesser des im Tubus ausgebildeten Lumens entspricht und die die distale Austrittsöffnung umgebenden Randbereiche des Tubus abgerundet ausgebildet sind.

    [0019] Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, daß durch Ausbildung eines öffnungsfreien Führungsabschnittes im Bereich des distalen Endes der Ernährungssonde, welcher durch ausretchen Beabstandung der den Querschnitt des Tubus schwächenden umfangsseitigen Austrittsöffnungen vom distalen Ende desselben erreicht wird, das Umlenken und Umschlagen bzw. Abknicken des distalen Endbereiches der Ernährungssonde innerhalb des Darms auf überraschend einfache Weise zuverlässig verhindert wird. Kommt es nämlich aufgrund einer umgekehrten Peristaltik oder ungewöhnlichen Bewegungen des Patienten zu einem Auslenken des distalen Endbereiches der erfindungsgemäßen Ernährungssonde, so kann diese aufgrund der größeren Länge des Führungsabschnittes im Vergleich zum Durchmesser des Darms dennoch nicht in die der Einführrichtung entgegengesetzte Richtung umgelenkt werden, da der distale Endbereich in diesem Falle vorzeitig an den Darmwandungen zur Anlage kommt, wodurch jede weitere Umlenkbewegung verhindert wird.

    [0020] Im Rahmen der zur Erfindung führenden Überlegungen hat sich gezeigt, daß die üblichen zu erwartenden Durchmesser des Darms eines Patienten, in welchen der distale Endbereich der Ernährungssonde eingeführt ist, etwa 20 bis 40 mm betragen wird. Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Länge des Führungsabschnittes durch Beabstandung der umfangsseitigen Austrittsöffnungen vom distalen Ende des Tubus um mindestens 30 mm, vorzugsweise 50 mm oder mehr auszubilden, um das Umlenken des distalen Endbereiches beispielsweise aufgrund einer umgekehrten Darmperistaltik zu verhindern.

    [0021] Eine zuverlässige Verhinderung des Umlenkens kann mit erfindungsgemäßen Ernährungssonden erreicht werden, bei denen der Führungsabschnitt eine Länge L aufweist und damit ein entsprechender Abstand der Austrittsöffnungen zum distalen Ende des Tubus ausgebildet ist, daß das Verhältnis D:L von mindestens 1:1,2 erreicht wird, wobei D den Durchmesser des Darms des Patienten bezeichnet. Da die Länge L mindestens das 1,2-fache des Durchmessers D beträgt, ist das Anlegen des Führungsabschnittes des Tubus an der Darmwand bei einer Auslenkung und damit die Verhinderung des Umlenkens oder gar Umknicken desselben gewährleistet.

    [0022] In der Praxis können Ernährungssonden verschiedener Größen erfindungsgemäß ausgebildet werden, mit Variationen des Abstandes L zur Anpassung an verschiedene Einsatzzwecke und Patienten (Größe, Gewicht, Alter etc.). Bevorzugt weist der Führungsabschnitt der Ernährungssonde eine Länge von 40 bis 60 mm auf. Die dem distalen Ende des Tubus der Ernährungssonde nächstgelegenen am Umfang des Tubus ausgebildeten Austrittsöffnungen weisen dann einen Mindestabstand von 30 mm, vorzugsweise 40 bis 60 mm von dem distalen Ende des Tubus auf.

    [0023] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ernährungssonde ist darin zu sehen, daß sie ohne zusätzliche Gewichte im Bereich des distalen Endbereiches derselben auskommt, so daß es möglich ist, eine in dessen Längsachse verlaufende distale Austrittsöffnung im Tubus anzuordnen, so daß auch an der in Einführrichtung gesehen vordersten Spitze der erfindungsgemäßen Ernährungssonde der Austritt von Ernährungslösung ungehindert aus dem Lumen erfolgen kann. Die erfindungsgemäße Ernährungssonde zeichnet sich auch durch einen Tubus mit über seine Länge konstantem Außendurchmesser aus, wodurch er auch schubstabil ausgebildet ist.

    [0024] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß die distale Austrittsöffnung den gleichen Durchmesser wie das im Tubus ausgebildete Lumen aufweist und somit keine Verengung in Austrittsrichtung verursacht. Auf diese Weise können auch flüssigkeitsunlösliche Medikamente, die durch die erfindungsgemäße Ernährungssonde appliziert werden sollen, nicht im Lumen zurückgehalten werden, so daß weder eine Verstopfung der Ernährungssonde noch ein Verlust an dem Patienten zu verabreichendem Wirkstoff eintreten kann.

    [0025] Die hohe Sicherheit der erfindungsgemäßen Ernährungssonde gegen ein Umlenken bzw. Umknicken und eine Rückförderung derselben in den Magen kann darüber hinaus dadurch gesteigert werden, daß der Tubus aus einem elastischen Material mit hoher Rückstellkraft, z. B. auf Basis thermoplastischer und/oder elastomerer Kunststoffe, thermoplastischer Elastomere (TPE) und elastomerähnlicher Thermoplaste mit einer Shorehärte A gemäß ASTM D 2240 kleiner/gleich 90, beispielsweise auf Basis eines Polyurethanelastomers hergestellt ist. Die hohen Rückstellkräfte des Tubus wirken bei Auslenkung des distalen Endbereiches des Tubus, etwa bei einer umgekehrten Darmperistaltik, dem Auslenken entgegen und unterstützen die Rückführung des Tubus in seine ursprüngliche und gewollte Lage nach jeder erfolgten Auslenkung. Es können auch andere geeignete Kunststoffe mit hinreichender Rückstellkraft für die Ausbildung des Tubus eingesetzt werden. Geeignete Kunststoffe im Sinne der Erfindung können sowohl sortenreinen ein- oder mehrschichtigen Aufbau aufweisen, wie auch eine Materialkombination, z. B. im Coextrusionsverfahren hergestellte Mehrschichtkunststoffverbunde unterschiedlicher Kunststoffe eingesetzt werden können

    [0026] Vorzugsweise ist die Ernährungssonde röntgenkontrastgebend ausgerüstet, bevorzugt wird eine durchgängige Ausbildung des Tubus. Es wird hierzu vorgeschlagen, daß der Tubus gefertigt ist aus einer Masse, die bezogen auf 100 Gew.-Teile des weichen flexiblen Kunststoffes 10 bis 15 Gew.-Teile eines Röntgenkontrastmittels, wie Bariumsulfat enthält. Der Tubus erhält dadurch eine opaque Farbe und kann außenseitig in bekannter Weise mit einer Längenmarkierung, Tiefenmarkierung aus Tinte versehen werden.

    [0027] Zur Erhöhung der Gleitfähigkeit der Ernährungssonde, beispielsweise in einer Magensonde, ist die Oberfläche der Ernährungssonde vorzugsweise microrauh ausgebildet. Damit kann sich ein Luft-/Flüssigkeitspolster ausbilden, das das Gleiten fördert und dem Anhaften entgegenwirkt. Zur gleichzeitigen enteralen Ernährung und gastralen Dekompression eines Patienten wird vorgeschlagen, die erfindungsgemäß ausgebildete Ernährungssonde in Verbindung mit einer Magensonde zur Drainage von Magensäften und Dekompression des Magens des Patienten zu verwenden, wobei als Magensonde eine solche eingesetzt ist, die einen Tubus mit einem vom proximalen Ende bis zum distalen Ende durchgehenden Lumen sowie seitwärts aus dem Tubus der Magensonde austretenden Drainagelöchern ausgebildet ist und wobei die Ernährungssonde durch das Lumen des Tubus der Magensonde unter Ausbildung eines Ringspaltes zwischen der Oberfläche der Ernährungssonde und der das Lumen der Magensonde begrenzenden Oberfläche führbar ist.

    [0028] Die Bedingungen für den kombinierten Einsatz einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde mit einer Magensonde werden mit einer Magensonde, deren Tubus mehrschichtig aufgebaut ist, besonders komfortabel für den Patienten gelöst. Es wird daher vorgeschlagen, daß die über die Ernährungssonde geschobene Magensonde einen mehrschichtig ausgebildeten Tubus mit einer Außenschicht aus einem weichen flexiblen Kunststoff und einer Innenschicht aus einem in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht härteren Kunststoff gebildet ist, wobei die Innenschicht vor dem distalen Ende der Magensonde innerhalb des durchgängigen Lumens der Magensonde endet und der für die Innenschicht eingesetzte Kunststoff gute Gleiteigenschaft und Antihafteigenschaft in Bezug auf den Kunststoff, aus dem die Ernährungssonde gefertigt ist, aufweist.
    Bevorzugt werden miteinander kompatibel coextrudierbare Kunststoffe für die Herstellung eines zweischichtigen Tubus für die Magensonde eingesetzt.

    [0029] Die miteinander kompatiblen extrudierbaren Kunststoffe für die Außenschicht und die Innenschicht sollten eine gute Haftung aneinander aufweisen.

    [0030] Für die Außenschicht sind bevorzugt herkömmliche für Magensonden einsetzbare Kunststoffe, insbesondere thermoplastische und/oder elastomere Kunststoffe, thermoplastische Elastomere und elastomerähnliche Thermoplaste einzusetzen, bevorzugt mit einer Shorehärte A gemäß ASTM D 2240 kleiner/gleich 90. Besonders geeignete weiche flexible Materialien für die Außenschicht des Tubus sind beispielsweise thermoplastische Polyurethanelastomere, welche Polyaddukte aus Polyisocyanaten und Polyolen sind, hiervon sind bevorzugt thermoplastische Polyurethanelastomere auf Basis von Polyetherurethanen, mit einer Shorehärte A vorzugsweise im Bereich zwischen 70 bis 90.

    [0031] Für die Innenschicht wird bevorzugt ein harter steifer Kunststoff mit einer Shorehärte D gemäß ASTM 2240 größer 45, vorzugsweise größer 55 eingesetzt. Hierfür kommen ebenfalls physiologisch unbedenkliche Kunststoffe in Frage, die kompatibel mit dem für die Außenschicht des Tubus eingesetzten Elastomeren sind. Gemäß einem Vorschlag der Erfindung wird für die Innenschicht ein Copoly(ether-ester-amid), auch als Polyetherblockamid bezeichnet, mit einer Shorehärte D von 55 bis 80, vorzugsweise einer Shorehärte D größer 60 verwendet.

    [0032] Die schlauchförmige Außenschicht des Tubus der Magensonde aus einem elastomeren Kunststoff ist weich und für sich allein betrachtet instabil und nicht knickfest und wird durch die koextrudierte innenliegende Schicht aus hartem Kunststoff, die sehr dünn ist, stabilisiert, so daß durch die zweischichtige Ausbildung des Tubus eine schubstabile, trotzdem weiche und flexible Magensonde erhalten wird. Die Dicke der harten Innenschicht des Tubus der Magensonde sollte weniger als 0,020 mm, vorzugsweise weniger als 0,015 mm, und besonders bevorzugt 0,01 mm oder weniger betragen. Infolge der stabilisierenden Wirkung der Innenschicht des Tubus der Magensonde ist es möglich, die Wandstärke des Tubus insgesamt geringer zu halten, d. h. aufgrund der harten Innenschicht des Tubus ist es möglich, die Gesamtdicke des erfindungsgemäßen mehrschichtigen Tubus in Bezug auf die Dicke eines einschichtigen Tubus aus einem weichen flexiblen Kunststoff allein zu verringern auf ein Minimum und dadurch den Innendurchmesser des Lumens der Magensonde zu erhöhen und damit auch das Drainagelumen zu erhöhen.

    [0033] Bei der Auswahl eines geeigneten harten Kunststoffes zur Ausbildung der Innenschicht des mehrschichtigen Tubus für die Magensonde wird bevorzugt auch ein Kunststoff, der gute Gleiteigenschaft und gute Antihafteigenschaft aufweist, um ein leichtes Gleiten der Ernährungssonde durch das Lumen der Magensonde zu ermöglichen. Gute Gleiteigenschaft und gute Antihafteigenschaften werden auch durch Einsatz von Polyetherblockamiden realisiert.

    [0034] Je nach Auswahl der Materialien für die Außenschicht und die Innenschicht des mehrschichtigen Tubus der Magensonde ist jedoch die Innenschicht stets sehr dünn auszubilden, wobei bevorzugt die Dicke der Innenschicht zu der Dicke der Außenschicht des Tubus sich wie 1:20 bis 1:80 verhält.

    [0035] Es gelingt, bei einer Magensonde mit einem mehrschichtigen Tubus mit einem Außendurchmesser beispielsweise entsprechend 16 CH die Dicke der Außenschicht zwischen 0,35 bis 0,45 mm auszubilden und die Dicke der Innenschicht im Bereich von 0,015 bis 0,006 mm auszubilden. Entsprechend erhält man eine Magensonde mit einem mehrschichtigen Tubus mit einem Außendurchmesser beispielsweise entsprechend 16 CH mit einem durchgehenden Lumen, das mit einem Innendurchmesser von mindestens 4 mm ausgebildet ist. Da Ernährungssonden üblicherweise eine Größe von 9 CH aufweisen mit einem Außendurchmesser von 3,0 mm, gelingt es somit einen ausreichend großen Zwischenraum zwischen einer in der Magensonde innenliegend angeordneten Ernährungssonde und der Innenwand des Tubus der Magensonde zu schaffen.

    [0036] Zur Vermeidung von Läsionen im Magen durch die am mehrschichtigen distalen Tubusende ausgebildete Schnittstelle von harter Innenschicht und weicher Außenschicht wird vorgeschlagen, das distale Ende des mehrschichtigen Tubus mit einer weichen atraumatischen röntgenkontrastgebenden Sondenspitze auszurüsten. Die Sondenspitze wird bevorzugt aus einem besonders weichen schlauchförmigen Abschnitt mit einem durchgehenden Lumen gebildet, wobei bevorzugt die Sondenspitze auf Basis des gleichen weichen flexiblen Kunststoffes wie die Außenschicht des Tubus oder einem kompatiblen mit einer der Härte des Kunststoffes der Außenschicht des Tubus annähernd entsprechenden Shorehärte A ausgebildet ist. Der Innendurchmesser des Lumens des Tubus und der Innendurchmesser des Lumens der Sondenspitze sollten einander entsprechen.

    [0037] Um die Magensonde röntgenkontrastgebend auszurüsten, wird vorgeschlagen, nur die Sondenspitze röntgenkontrastgebend auszubilden. Beispielsweise kann die Sondenspitze selbst vollkommen röntgenkontrastgebend ausgebildet sein, indem bezogen auf 100 Gew.-Teile des weichen flexiblen Kunststoffes 10 bis 15 Gew.-Teile eines Röntgenkontrastmittels, wie Bariumsulfat in der Sondenspitze enthalten sind. Die Sondenspitze weist bevorzugt eine Länge von 10 bis 30 mm auf und ist haftfest mit dem distalen Ende des Tubus verbunden, beispielsweise durch Anschweißen.

    [0038] Für eine erhöhte Drainagewirkung wird vorgeschlagen, daß der Tubus der Magensonde in dem an die Sondenspitze angrenzenden Bereich seitwärts austretende Drainagelöcher aufweist, die bevorzugt über einen Bereich einer Länge des Tubus von bis zu 250 mm ausgehend von der Sondenspitze verteilt angeordnet sind.

    [0039] Die Magensonde wird bevorzugt in der Weise weitergebildet, daß an das proximale Ende des Tubus ein Y-Konnektor anschließbar ist. Der gerade Anschluß des Y-Konnektors dient hierbei der Durchführung der Ernährungssonde, während der seitliche Trichteransatz des Y-Konnektors dem Anschluß eines Saugschlauches zur Drainage des Magens durch die Magensonde, d. h. das Lumen des Tubus der Magensonde dient.

    [0040] Hingegen wird vorgeschlagen, daß das proximale Ende des Tubus mit einem Adapter zum Anschließen an eine Quelle für Ernährungslösung oder Medikamentenlösung verbunden ist.

    [0041] Wenn ein Patient mit einer Magensonde mit innenliegender Ernährungssonde versehen ist, so ist es möglich, ihn kontinuierlich über die Ernährungssonde durch Einbringen einer Ernährungslösung in den Darm zu versorgen und gleichzeitig ist es möglich, durch kontinuierlichen oder intermittierenden Sog oder auch Schwerkraftdrainage über das verbleibende Lumen des Tubus der Magensonde eine Druckentlastung des Magens durchzuführen. Die Ernährungssonde liegt in der Magensonde. Zwischen dem Außendurchmesser der Ernährungssonde von üblicherweise 9 CH und dem Innendurchmesser des Lumens der Magensonde von 16 CH besteht ein ausreichend großer Zwischenraum, in Form eines Ringspaltes mit einer Spaltweite von mindestens 0,5 mm, der eine Druckentlastung des Magens über die seitlichen Drainagelöcher des Tubus der Magensonde ermöglicht.

    [0042] Eine bevorzugte Aussführung der Erfindung sieht vor, daß für eine Ernährungssonde einer Größe von 9 CH und einer Länge von mindestens 2 m eine über die Ernährungssonde einschiebbare Magensonde von 16 CH und einer Länge von mindestens 1 m vorgesehen ist, wobei das durchgehende Lumen der Magensonde einen Innendurchmesser von mindestens 4 mm aufweist.

    [0043] Um ein besonders gutes Gleiten der Ernährungssonde innerhalb der Magensonde zu ermöglichen ist vorgesehen, daß die Oberfläche der Ernährungssonde mit einer Mikrorauhung ausgebildet ist. Hierdurch wird ein Luftpolster/Flüssigkeitspolster ausgebildet und ein Anhaften der Oberfläche der Ernährungssonde an der Innenschicht des mehrschichtigen Tubus der Magensonde wird vermieden und die Gleitfähigkeit erheblich verbessert. Vorzugsweise wird eine als gastrische Dekompressionssonde ausgebildete Magensonde vorgeschlagen, die eine Länge von mindestens 1 m aufweist und schubstabil durch Ausbildung des Tubus mehrschichtig mit einer weichen flexiblen Außenschicht aus einem Elastomer und einer mit der Außenschicht durch Koextrusion verbundenen Innenschicht aus einem harten Kunststoff ist und wobei die Innenschicht vor dem distalen Ende der Magensonde innerhalb des durchgehenden Lumens endet. Die Magensonde ist mit einem extra weichen, röntgenkontrastgebenden distalen Ende in Form einer Sondenspitze ausgestattet. Die weiche und trotzdem schubstabile Magensonde eignet sich insbesondere zur Anwendung mit einer innenliegenden Ernährungssonde, vorzugsweise einer nasojejunalen Ernährungssonde.

    [0044] Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ernährungssonde werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    die Ansicht einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde,
    Figur 2
    in einer schematisierten vergrößerten Darstellung die Lage des distalen Endbereiches der erfindungsgemäßen Ernährungssonde innerhalb des Darms eines Patienten,
    Figur 3
    die Einzelheit E in Figur 2 in vergrößerter Schnittdarstellung,
    Figur 4
    schematisch die Herstellung einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde im Bereich des distalen Endes derselben,
    Figur 5
    schematische Darstellung einer Magensonde mit Konnektor,
    Figur 6
    das vergrößerte Detail gemäß Schnitt HH nach Figur 5,
    Figur 7
    den Ausschnitt der Magensonde gemäß Figur 6 mit einer innenliegenden Ernährungssonde,
    Figur 8
    schematische Darstellung einer Ernährungssonde mit Magensonde zur gastrischen Dekompression


    [0045] Aus der Figur 1 ist eine Ernährungssonde 1 zur enteralen Ernährung eines Patienten ersichtlich, die einen Tubus 10 mit einem darin durchgängig ausgebildeten Lumen 100 umfaßt. Der Tubus 10 der Ernährungssonde 1 erstreckt sich von einem proximalen Ende 11 bis hin zu einem distalen Ende 12, wobei das durchgehende Lumen 100 durchgängig vom proximalen Ende 11 bis hin zum distalen Ende 12 ausgebildet ist.

    [0046] Der Außendurchmesser ADE des Tubus 10 ist konstant und beträgt bei einer Größe der Ernährungssonde von 9 CH etwa 3 mm. Die Länge der Ernährungssonde kann bis zu 3 m betragen.

    [0047] An das proximale Ende 11 kann ein Adapter luftdicht angeschlossen werden, der an handelsübliche Behälter für Ernährungslösungen anschließbar ist, so daß Ernährungslösung über den Adapter und das proximale Ende 11 des Tubus 10 in dessen Lumen 100 gelangen kann. Aus diesem Lumen 100 tritt die Ernährungslösung über umfangsseitig im Bereich des distalen Endes 12 des Tubus 10 angeordnete Austrittsöffnungen 120 sowie eine in Richtung der Längsachse M des Tubus 10 liegende distale Austrittsöffnung 121 wieder aus. Die umfangsseitigen Austrittsöffnungen sind auf dem Umfang des Tubus verteilt angeordnet, etwa in regelmäßigem axialem Abstand voneinander, z.B. alle 10 mm.

    [0048] Jede Austrittsöffnung, beispielsweise 6 an der Zahl, hat bei 9 CH einen mittleren Durchmesser von 2 bis 2,5 mm.

    [0049] Mit Hilfe der Ernährungssonde 1 ist es möglich, einen Patienten enteral zu ernähren oder ihm z.B. ein Kontrastmittel zu verabreichen.

    [0050] Zu diesem Zweck wird der Tubus 10 mit seinem distalen Endbereich 12 voran oral oder nasal in an sich bekannter Weise, gegebenenfalls auch unter Zuhilfenahme eines Endoskops durch den Magen des Patienten hindurch bis hin in den Darm eingeführt, so daß das distale Ende 12 einschließlich der in diesem Bereich angeordneten Austrittsöffnungen 120, 121 innerhalb des Darms des Patienten zum Liegen kommt. Mit seinem proximalen Endbereich 11 ragt sodann die Ernährungssonde 1 aus der Mund- oder Nasenöffnung des Patienten hervor, so daß z. B. aus einem an das proximale Ende 11 angeschlossenen Behälter eine Ernährungslösung direkt in den Darm des Patienten zu dessen Ernährung gegeben werden kann.

    [0051] Die Figur 2 zeigt in einer vergrößerten schematisierten Darstellung die Lage des distalen Endbereiches 12 innerhalb des Darms 2 des Patienten, um diesen in der vorangehend beschriebenen Weise mittels der Ernährungssonde 1 zu ernähren.

    [0052] Wesentliches Merkmal der Ernährungssonde 1 ist es, daß die umfangsseitigen Austrittsöffnungen 120, über die die Ernährungslösung aus dem Lumen 100 des Tubus 10 in den Darm austritt, in einem Mindestabstand L vom distalen Ende 12 des Tubus 10 angeordnet sind, der größer als der Durchmesser D des Darms 2 des zu ernährenden Patienten ist, in welchem das distale Ende 12 der Ernährungssonde 1 zum Liegen kommt. Auf diese Weise wird ein in der Länge L ausgebildeter Führungsabschnitt F ohne seitliche Austrittsöffnungen ausgebildet, der zwischen den Austrittsöffnungen 120 und dem distalen Ende 12 ausgebildet ist. Beispielsweise beträgt das Verhältnis von Darmdurchmesser D zum Abstand L an der Ernährungssonde 1:1,3, wobei konkret zum Beispiel der Führungsabschnitt F eine Länge L von etwa 40 mm aufweisen kann.

    [0053] Hierbei bedingen die notwendigerweise im Tubus 10 angeordneten umfangsseitigen Austrittsöffnungen 120 eine bedeutende Verringerung der Steifheit des Tubus 10, sie wirken daher gelenkartig und ermöglichen dem davor angeordneten Führungsabschnitt F, aus der gewünschten Erstreckung in Richtung der Längsachse M gemäß Pfeil P ausgelenkt zu werden, was insbesondere durch eine umgekehrte Peristaltik des Darms 2 des Patienten hervorgerufen werden kann.

    [0054] Da jedoch der Führungsabschnitt F in einer größeren Länge L als der Durchmesser D des Darms 2 ausgebildet ist, wird seine maximale Auslenkung aus dem Verlauf der Längsachse M durch Anlage an der Darmwandung 21 in der in der Figur 2 strichliert angedeuteten Weise begrenzt, so daß ein vollständiges Umknicken des distalen Endes 12 in Richtung auf das proximale Ende 11 und damit auf den Magen des Patienten und ein zumindest teilweiser Verschluß der Ernährungssonde zuverlässig verhindert wird. Infolge dessen kann auch eine umgekehrte Peristaltik des Patienten kein Umknicken der Ernährungssonde 1 und eine Rückförderung des distalen Endes 12 bis in den Magen des Patienten bewirken.

    [0055] Durch Auswahl eines geeigneten Werkstoffes für den Tubus 10 der Ernährungssonde 1 mit hoher elastischer Rückstellkraft kann darüber hinaus nicht nur die Auslenkung bis zur Anlage an der Darmwand 21 des Darms 2 begrenzt werden, sondern auch eine Rückführung des Führungsbereiches F mit dem distalen Ende 12 in die gewünschte ursprüngliche Lage in Richtung der Längsachse M bewirkt werden, was die Sicherheit gegen Umknicken, Verschluß und Rückförderung des distalen Endes 12 aus der gewünschten Lage bis in den Magen des Patienten weiter steigert. Ein solches elastisches Kunststoffmaterial mit hoher Rückstellkraft kann beispielsweise auf Basis eines geeigneten Polyurethans gebildet sein, welches darüber hinaus auch eine hohe Verträglichkeit für den Patienten aufweist und vom Fachmann entsprechend ausgewählt werden kann.

    [0056] Die Anzahl und Anordnung der Austrittsöffnungen 120 richtet sich ebenfalls nach den erforderlichen Querschnitten und kann vom Fachmann entsprechend ausgewählt werden, wobei lediglich der Mindestabstand 11 zum distalen Ende 12 zwecks Ausbildung des Führungsabschnittes F zu beachten ist, um ein Auslenken und/oder Umknicken des distalen Endes 12 zuverlässig zu verhindern.

    [0057] Die am distalen Ende 12 des Tubus 10 in Richtung der Längsachse M liegende distale Austrittsöffnung 121 ist darüber hinaus, wie aus der vergrößerten Darstellung gemäß Figur 3 ersichtlich, mit einem Durchmesser DA ausgebildet, der dem Durchmesser DL des Lumens 100 im Tubus 10 entspricht. In Richtung der Längsachse M des Tubus 10 betrachtet bildet von daher die Austrittsöffnung 121 keine Verengung des Lumens 100 aus, so daß durch das Lumen geleitete flüssigkeitsunlösliche Medikamente nicht zurückgehalten werden können. Einer Verstopfung der Ernährungssonde 1 und einem Wirkstoffverlust ist somit wirksam entgegengewirkt.

    [0058] Darüber hinaus sind die die distale Austrittsöffnung 121 umgebenden Randbereiche 122 des Tubus 10 abgerundet ausgebildet, um Verletzungen von Patientengewebe zu vermeiden.

    [0059] Gemäß der schematischen Darstellung in Figur 4 wird diese Ausbildung der distalen Austrittsöffnung 121 und der diese umgebenden Randbereiche 122 durch ein Werkzeug 3 während der Herstellung der Ernährungssonde 1 erreicht. Zunächst wird ein den späteren Tubus 10 ausbildender Schlauchabschnitt 10.1 in an sich bekannter Weise abgelängt und nachfolgend wird ein Ende desselben zur Ausbildung des distalen Endbereiches 12 gegen das beheizte Werkzeug 3 in Pfeilrichtung X gepreßt.

    [0060] Das Werkzeug 3 weist einen Dorn 30 auf, der in das Lumen 100 endseitig eingeführt wird, um die distale Austrittsöffnung 121 mit dem Durchmesser DA auszubilden. Der Dorn 30 weist hierzu den gewünschten Durchmesser DA auf.

    [0061] Um den Dorn 30 umlaufend ist eine Nut 31 vorgesehen, die abgerundet ausgebildet ist und die ursprünglich scharfen Schnittkanten des Tubus 10 zu den gewünschten abgerundeten Randbereichen 122 gemäß Figur 3 umformt.

    [0062] In der Figur 5 ist eine Magensonde 5 in der Ansicht dargestellt mit einem Tubus 50 mit einem vom proximalen Ende 51 bis zum distalen Ende 52 durchgehenden Lumen und einer sich an das distale Ende 52 des Tubus anschließenden schlauchförmigen Sondenspitze 55 ebenfalls mit durchgängigem Lumen bis zum distalen Ende 52a der Magensonde 5. Der Tubus 50 ist in dem an die Sondenspitze 55 angrenzenden Bereich mit seitwärts, d. h. auf dem Tubusmantel austretenden Drainagelöchern 53 ausgebildet. Die Drainagelöcher 53 sind in axialer Erstreckung XM der Magensonde bzw. des Tubus 50 gleichmäßig voneinander beabstandet auf dem Tubus angeordnet, wobei sie auch über den Umfang versetzt angeordnet sind. Am proximalen Ende 51 des Tubus 50 ist ein Y-Konnektor 6 angebracht. Die Magensonde muß eine weiche Oberschicht und Oberfläche aufweisen, um Verletzungen zu vermeiden. Die Oberschicht/Oberfläche des Tubus soll bei Berührung mit Wasser/Feuchtigkeit, d. h. beim Einführen in einen Patienten glatt sein. Darüber hinaus muß der Tubus der Magensonde eine so hohe Festigkeit und Stabilität aufweisen, daß er zwar biegsam ist, aber nicht knickt und das Lumen nicht verschlossen wird. Gleichzeitig soll die Wanddicke des Tubus möglichst klein sein, um einen großen Durchmesser für das durchgehende Lumen zu erhalten, um eine Ernährungssonde 1 z.B. gemäß Figur 14 mit Spiel hindurchzuführen.

    [0063] In der Figur 6 ist die Magensonde ausschnittsweise im Bereich des Tubus 50 mit anschließender Sondenspitze 55 im Längsschnitt dargestellt. Der Tubus ist zweischichtig mit einer relativ dicken Außenschicht 501 aus einem weichen flexiblen Material, insbesondere einem Kunststoff mit elastomeren und/oder thermoplastischen Eigenschaften und aus einer sehr dünnen haftfest mit der Außenschicht verbundenen Innenschicht 502 aus einem harten steifen Kunststoff gefertigt. Bevorzugt wird der Tubus 50 durch Koextrusion der Außenschicht 501 und der Innenschicht 502 hergestellt, wobei miteinander kompatible Kunststoffe unterschiedlicher Härte eingesetzt sind, die gut extrudierbar sind und aneinander haften. Für den Fall, daß für die Innenschicht 502 ein harter Kunststoff gewählt wird, der mit dem Material der Außenschicht 501 keine gute Haftung bei der Koextrusion eingeht, ist es auch möglich als dritte Schicht eine Zwischenschicht als Haftvermittlerschicht zwischen der Außenschicht 501 und der Innenschicht 502 durch Koextrusion einzubringen.

    [0064] Der im Ausführungsbeispiel zweischichtig aufgebaute Tubus 50 der Magensonde 5 weist das vom proximalen Ende bis zum distalen Ende 52 durchgehende Lumen auf. Die Schnittstelle des Tubus an der Austrittsöffnung 57 am distalen Ende 52 ist infolge der hier offenliegenden harten Innenschicht 502 ebenfalls hart, so daß Läsionen an den empfindlichen Schleimhäuten eines Patienten auftreten könnten. Aus diesem Grunde ist an das distale Ende 52 des mehrschichtigen Tubus 50 eine weiche flexible Sondenspitze 55 angefügt, die den gleichen Außendurchmesser AD wie der Tubus 50 und den entsprechenden Innendurchmesser ID des Lumens 54 des Tubus aufweist. Die Sondenspitze weist ebenfalls das durchgehende Lumen 54a auf, daß in der Austrittsöffnung 57a am distalen Ende 52a der Magensonde mündet. Die Sondenspitze weist eine Länge S von bevorzugt zwischen 10 bis 30 mm auf, bei einer Gesamtlänge der Magensonde von üblicherweise mehr als 1 m. Die Sondenspitze 55 ist bevorzugt durchgehend röntgenkontrastgebend ausgebildet. Die Sondenspitze ist bevorzugt aus dem gleichen weichen flexiblen Kunststoff hergestellt oder einem mit entsprechenden Eigenschaften wie die Außenschicht 501 des Tubus 50. Der Tubus 50 wird durch Koextrusion eines entsprechenden Schlauches hergestellt und auf die jeweils gewünschte Länge der Magensonde abgelängt. Ebenso wird die Sondenspitze 55 als endloser Schlauch hergestellt, beispielsweise aus einem mit einem Röntgenkontrastmittel gefüllten Kunststoff, beispielsweise Bariumsulfat, und die einzelnen Sondenspitzen aus dem endlosen Schlauch abgelängt. Die Sondenspitze 55 kann bei gleichen oder kompatiblen Kunststoffen für die Außenschicht 502 des Tubus unmittelbar an das distale Ende 52 des Tubus angeschweißt werden. Die Schweißnaht 551 ist angedeutet. Die Sondenspitze ist am distalen Ende abgerundet.

    [0065] In dem an die Sondenspitze 55 angrenzenden Bereich sind in dem Tubus 50 die seitwärts austretenden Drainagelöcher 53 angeordnet. Beispielsweise sind mit einem Abstand T von 10 mm jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des Tubus 16 bis 22 Drainagelöcher angeordnet, wobei jedes Drainageloch einen mittleren Lochdurchmesser von ca. 2,5 mm aufweist.

    [0066] Der Außendurchmesser AD der Magensonde bzw. des Tubus 50 beträgt bei 16 CH ca. 5 bis 5,3 mm. Bei dem erfindungsgemäßen zweischichtigen Aufbau des Tubus wird eine Außenschicht 501 aus einem weichen flexiblen Kunststoff mit einer Shorehärte A von beispielsweise 80 mit einer Dicke ASD von 0,4 mm vorgesehen. Als Innenschicht 502 wird ein harter Kunststoff, beispielsweise ein Polyetherblockamid mit einer Shorehärte D von 70 mit einer Dicke ISD von 0,01 mm vorgesehen. Hierbei ergibt sich ein Innendurchmesser ID des Lumens 54 von mindestens 4,18 mm. Somit ist ein ausreichend weites Lumen 54 in der Magensonde 5 ausgebildet, so daß eine Ernährungssonde einer Größe von 9 CH mit einem Außendurchmesser ADE von 3 mm mit ausreichend Zwischenraum und Spiel durch die Magensonde und den Tubus 50 gelegt werden kann.

    [0067] In der Figur 7 ist auszugsweise die in einen Darm DD eines Patienten eingeführte Ernährungssonde 1 dargestellt, über welche die Magensonde 5 zur Drainage und Dekompression des Magens MA des Patienten gelegt ist. Die Ernährungssonde 1 ist innenliegend durch das Lumen 54 bzw. 54a der Magensonde 5 hindurchgeführt bis in den Darm DD. Die Ernährungslösung, die durch das Lumen 100 der Ernährungssonde 1 zugeführt wird, kann durch die Austrittsöffnungen 120 bzw. die distale Austrittsöffnung 121 der Ernährungssonde in den Darm DD austreten. Die Ernährungssonde 1 ist durch das Lumen 54, 54a der Magensonde 5 unter Belassung des Ringspaltraumes 59 mit einer Weite des Ringspaltes SP eingeführt. Der Ringspalt SP berechnet sich aus der Differenz von Innendurchmesser ID des Lumens 54 des Tubus 50 und Außendurchmesser der Ernährungssonde 1. Durch die seitlichen Drainagelöcher 53 des Tubus 50 ist es möglich, die Magensäfte in Pfeilrichtung zu drainieren und den Magen zu dekompremieren. Die Magensonde im Einsatz gemäß Figur 7 wird auch als gastrische Dekompressionssonde bezeichnet.

    [0068] In der Figur 8 ist nochmals eine schematische Gesamtdarstellung der Magensonde und der Ernährungssonde im Einsatz zur enteralen Ernährung und gastralen Dekompression dargestellt. Die Ernährungssonde 1 wird üblicherweise nasal angewendet und hat eine Größe von z. B. 9 CH. Sie wird mit der Magensonde 5 einer Größe von 16 CH kombiniert zur enteralen Ernährung bei simultaner Entlastung des Magens. Die Magensonde weist eine röntgenkontrastgebend ausgebildete Sondenspitze 55 mit geringen Anteilen Bariumsulfat auf, darüber hinaus ist sie mit einer nicht dargestellten Skalierung auf dem Tubus mit Tinte ausgestattet. Für die Anschlüsse sind Adapter und der Konnektor 6 vorgesehen. Die Ernährungssonde 1 ist beispielsweise aus einem thermoplastischen Polyetherurethan ebenso wie die Außenschicht des Tubus 50 der Magensonde 5 gefertigt. Für die harte Innenschicht der Magensonde ist beispielsweise ein Polyetherblockamid vorgesehen. Die Magensonde ist beispielsweise 125 cm lang, die Ernährungssonde 270 cm, die zusätzliche Ausrüstung umfaßt den Y-Konnektor 6, des weiteren einen nicht näher dargestellten Adapter, geeignet für den Anschluß der Ernährungssonde 1 an einen Behälter oder dergleichen.

    [0069] Zuerst wird die Ernährungssonde 1 bis in den Darm eines Patienten eingeführt, anschließend wird die Magensonde 5 über die Ernährungssonde in den Magen vorgeschoben. Die korrekte Lage der beiden Sonden 1, 5 wird mit Hilfe der aufgedruckten Tiefenmarkierungen auf den Sonden 1, 5 oder radiologisch mittels entsprechend röntgenkontrastgebender Bereiche der Sonden überwacht und festgestellt. Das aus dem Konnektor 6 am geraden Ausgang 61 herausragende proximale Ende 11 der Ernährungssonde 1 wird mit einem nicht dargestellten Adapter verbunden und luftdicht angeschlossen. Somit kann mit der Ernährungstherapie oder Medikamentenapplikation über die in den Darm DD eingeführte Ernährungssonde 1 begonnen werden. Die Nährlösung kann durch die Austrittsöffnungen 120 der Ernährungssonde und durch die zentrale Austrittsöffnung am distalen Ende 12 in den Darm DD austreten. Der gerade Anschluß 61 des Y-Konnektors 6 dient der Sondenernährung bzw. Medikamentenapplikation. Am gastralen seitlichen Anschluß 62 des Konnektors 6, der auf der Magensonde 5 befestigt ist, wird die Saugleitung 9 für das Absaugen von Magensäften durch das Lumen 54, 54a der Magensonde 5 angeschlossen. Die Magensonde 5 zeichnet sich durch ein weiches atraumatisches sowie röntgenkontrastgebendes distales Ende 55 aus. Bei laufender Ernährung kann über die seitlichen versetzt angeordneten Drainagelöcher 53 der Magensonde ein kontinuierlicher oder intermittierender Sog oder Schwerkraftdrainage eine Druckentlastung des Magens durchgeführt werden. Zwischen dem Außendurchmesser der Ernährungssonde 1 von z. B. 9 CH und dem Innendurchmesser der Magensonde von z. B. 16 CH - gastrale Dekompressionssonde - besteht ein ausreichend großer Zwischenraum, der eine Druckentlastung über die seitlichen Drainagelöcher der Magensonde sowie das Durchfließen der Magensäfte in Pfeilrichtung beim Absaugen ermöglicht.


    Ansprüche

    1. Ernährungssonde für die enterale Ernährung eines Patienten mit einem Tubus (10) mit einem proximalen Ende (11) und einem distalen Ende (12) und einem vom proximalen Ende zum distalen Ende durchgehenden Lumen (100) mit einer distalen Austrittsöffnung (121) des Lumens am distalen Ende (12) des Tubus, wobei im Bereich des distalen Endes des Tubus über den Umfang des Tubus verteilt Austrittsöffnungen (120) zum Austritt einer über das proximale Ende in das Lumen des Tubus eingeführten Ernährungslösung ausgebildet sind, wobei ausgehend vom distalen Ende (12) in Richtung proximales Ende (10) ein öffnungsfreier Führungsabschnitt (F) ausgebildet ist, und die am Umfang des Tubus (10) ausgebildeten Austrittsöffnungen (120) außerhalb des Führungsabschnittes (F) angeordnet sind und der Tubus (10) über seine Länge einen konstanten Außendurchmesser (ADE) aufweist und die die distale Austrittsöffnung (121) umgebenden Randbereiche (122) des Tubus (10) abgerundet ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ernährungssonde (1) aus einem Schlauchabschnitt gebildet ist, der Führungsabschnitt (F) mindestens eine Länge (L) von 30 mm aufweist und der Durchmesser (DA) der distalen Austrittsöffnung (121.) dem Durchmesser (DL) des im Tubus (10) ausgebildeten Lumens (100) entspricht..
     
    2. Ernährungssonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsabschnitt (F) eine Länge (L) von 40 bis 60 mm aufweist.
     
    3. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tubus (10) aus einem thermoplastischen und/oder elastomeren Kunststoff, thermoplastischen Elastomer oder elastomerähnlichen Thermoplast mit einer Shorehärte A gem. ASTM D 2240 kleiner/gleich 90 hergestellt ist.
     
    4. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie röntgenkontrastgebend ausgerüstet ist.
     
    5. Ernährungssonde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bezogen auf 100 Gew.-Teile des weichen elastischen Kunststoffs 10 bis 15 Gew.-Teile eines Röntgenkontrastmittels, wie Bariumsulfat enthält.
     
    6. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Tubus (10) mikrorauh ausgebildet ist.
     
    7. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale Ende (11) des Tubus (10) mit einem Adapter (110) zum Anschließen an eine Quelle für Ernährungslösung oder Medikamentenlösung verbunden ist.
     
    8. Ernährungssonde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 in Kombination mit einer Magensonde (5) zur Drainage von Magensäften und Dekompression des Magens eines Patienten.
     
    9. Kombination nach Anspruch 8, wobei die Magensonde (5) einen Tubus (50) mit einem vom proximalen Ende (51) bis zum distalen Ende (52) durchgehenden Lumen (54) sowie seitwärts aus dem Tubus austretende Drainagelöcher (53) aufweist und die Ernährungssonde (1) durch das Lumen (54) des Tubus (50) der Magensonde (5) unter Ausbildung eines Ringspaltes zwischen der Oberfläche der Ernährungssonde (1) und der das Lumen (54) der Magensonde (5) begrenzenden Innenschicht des Tubus (50) führbar ist.
     
    10. Kombination nach Anspruch 8 oder 9, wobei die über die Ernährungssonde (1) geschobene Magensonde (5) einen mehrschichtig ausgebildeten Tubus (50) mit einer Außenschicht (501) aus einem weichen flexiblen Kunststoff und einer Innenschicht (502) aus einem in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht (501) härteren Kunststoff umfaßt, wobei die Innenschicht (501) vor dem distalen Ende (52, 52a) der Magensonde (5) innerhalb des durchgängigen Lumens (54, 54a) der Magensonde (5) endet und der für die Innenschicht (502) eingesetzte Kunststoff gute Gleiteigenschaft und Antihafteigenschaft in Bezug auf den Kunststoff, aus dem die Ernährungssonde (1) gefertigt ist, aufweist.
     
    11. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei eine Magensonde (5) eingesetzt ist, bei der der Tubus (50) eine Außenschicht (501) aus einem thermoplastischen und/oder elastomeren Kunststoff, thermoplastischem Elastomer oder elastomerähnlichem Thermoplast mit einer Shorehärte A gemäß ASTM D 2240 kleiner/gleich 90 und eine Innenschicht aus einem Kunststoff mit einer Shorehärte D gemäß ASTM 2240 größer 45, vorzugsweise größer 55 aufweist und die Dicke der Innenschicht (502) des Tubus (50) kleiner als 0,020 mm, vorzugsweise kleiner als 0,015 mm ausgebildet ist.
     
    12. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei eine Magensonde (5) mit einem mehrschichtigen Tubus (50) verwendet ist, dessen distales Ende (52) von einer atraumatischen röntgenkontrastgebenden Sondenspitze (55) mit einem durchgehenden Lumen (54a) gebildet ist, welche Magensonde (5) über die Enährungssonde (1) schiebbar ist.
     
    13. Kombination nach Anspruch 12, wobei für die Ausbildung des Tubus (10) der Ernährungssonde (1) und die Außenschicht (501) des Tubus (50) der Magensonde (5) und die Sondenspitze (55) der Magensonde (5) der gleiche weiche flexible Kunststoff mit einer Shorehärte A kleiner/gleich 90 verwendet ist.
     
    14. Kombination nach Anspruch 13, wobei ein thermoplastisches Polyetherurethan für die Ausbildung des Tubus der Ernährungssonde, der Außenschicht der Magensonde und die Sondenspitze der Magensonde verwendet ist und für die Ausbildung der Innenschicht (502) des Tubus (50) der Magensonde (5) ein Polyetherblockamid eingesetzt ist.
     
    15. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 14, wobei ein Y-Konnektor mit drei Ausgängen vorgesehen ist, der mit einem Ausgang an das proximale Ende (51) des Tubus (50) der Magensonde (5) angeschlossen ist und an dessen zweitem Ausgang (62) eine Saugleitung (9) für die Magensonde anschließbar ist und durch dessen dritten Ausgang (61) die durch das Lumen (54, 54a) der Magensonde (5) geführte Ernährungssonde (1) herausführbar ist.
     
    16. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 15, wobei für eine Ernährungssonde (1) einer Größe von 9 CH und einer Länge von mindestens 2 m eine über die Ernährungssonde einschiebbare Magensonde (5) von 16 CH und einer Länge von mindestens 1 m vorgesehen ist, und wobei das durchgehende Lumen (54, 54a) der Magensonde einen Innendurchmesser von mindestens 4 mm aufweist.
     


    Claims

    1. A gastrostomy probe for enteral feeding of a patient, comprising a tube (10) with a proximal end (11) and a distal end (12) and with a lumen (100) extending from the proximal end to the distal end, with a distal outlet opening (121) of the lumen at the distal end (12) of the tube, outlet openings (120) being distributed about the circumference of the tube, in the area of the distal end of the tube, for the emergence of a feed solution that has been introduced into the lumen of the tube via the proximal end, a guide section (F) that is free of openings being formed starting from the distal end (12) in the direction of the proximal end (11), and the outlet openings (120) formed on the circumference of the tube (10) being arranged outside the guide section (F) and the tube (10) having a constant external diameter (ADE) along its length, and the edge areas (122) of the tube (10) that surround the distal outlet opening (121) having a rounded design, characterized in that the gastrostomy probe (1) is formed from a hose section, the guide section (F) has at least a length (L) of 30 mm and the diameter (DA) of the distal outlet opening (121) corresponds to the diameter (DL) of the lumen (100) formed in the tube (10).
     
    2. A gastrostomy probe according to claim 1, characterized in that the guide section (F) has a length (L) of 40 to 60 mm.
     
    3. A gastrostomy probe according to either one of claims 1 and 2, characterized in that the tube (10) is produced from a thermoplastic and/or elastomer material, thermoplastic elastomer or elastomer-like thermoplastic with a Shore hardness A of less than or equal to 90 according to ASTM D 2240.
     
    4. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 3, characterized in that it is designed to provide X-ray contrast.
     
    5. A gastrostomy probe according to claim 4, characterized in that, relative to 100 parts by weight of the soft elastic plastic, it contains 10 to 15 parts by weight of an X-ray contrast agent, such as barium sulphate.
     
    6. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 5, characterized in that the surface of the tube (10) is configured with a microroughness.
     
    7. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 6, characterized in that the proximal end (11) of the tube (10) is connected to an adapter (110) for attachment to a source of feed solution or medicament solution.
     
    8. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 7 in combination with a stomach probe (5) for drainage of gastric juices and decompression of a patient's stomach.
     
    9. A combination according to claim 8, the stomach probe (5) comprising a tube (50) with a lumen (54) extending from the proximal end (51) to the distal end (52) and with drainage holes (53) emerging sideward from the tube, and it being possible for the gastrostomy probe (1) to be guided through the lumen (54) of the tube (50) of the stomach probe (5), forming an annular gap between the surface of the gastrostomy probe (1) and the inner layer of the tube (50) delimiting the lumen (54) of the stomach probe (5).
     
    10. A combination according to either of claims 8 and 9, the stomach probe (5) pushed over the gastrostomy probe (1) comprising a multi-layer tube (50) with an outer layer (501) made of a soft flexible plastic and an inner layer (502) made of a plastic that is harder compared to the plastic of the outer layer (501), the inner layer (501) terminating before the distal end (52, 52a) of the stomach probe (5) inside the open lumen (54, 54a) of the stomach probe (5), and the plastic used for the inner layer (502) having good slide properties and anti-adhesion properties in relation to the plastic from which the gastrostomy probe (1) is made.
     
    11. A combination according to any one of claims 8 to 10, a stomach probe (5) being used in which the tube (50) has an outer layer (501) made of a thermoplastic and/or elastomer material, thermoplastic elastomer or elastomer-like thermoplastic with a Shore hardness A of less than or equal to 90 according to ASTM D 2240 and an inner layer made of a plastic with a Shore hardness D of greater than 45 according to ASTM 2240, preferably of greater than 55, and the thickness of the inner layer (502) of the tube (50) is smaller than 0.020 mm, preferably smaller than 0.015 mm.
     
    12. A combination according to any one of claims 8 to 11, a stomach probe (5) with a multi-layer tube (50) being used whose distal end (52) is formed by an atraumatic X-ray-contrast probe tip (55) with a continuous lumen (54a), which stomach probe (5) can be pushed over the gastrostomy probe (1).
     
    13. A combination according to claim 12, the same soft flexible plastic with a Shore hardness A of less than or equal to 90 being used for forming the tube (10) of the gastrostomy probe (1) and the outer layer (501) of the tube (50) of the stomach probe (5) and the probe tip (55) of the stomach probe (5).
     
    14. A combination according to claim 13, a thermoplastic polyether urethane being used for forming the tube of the gastrostomy probe, the outer layer of the stomach probe and the probe tip of the stomach probe, and a polyether block amide being used for forming the inner layer (502) of the tube (50) of the stomach probe (5).
     
    15. A combination according to any one of claims 8 to 14, a Y-shaped connector with three outlets being provided which is attached with one outlet to the proximal end (51) of the tube (50) of the stomach probe (5) and at whose second outlet (62) a suction line (9) for the stomach probe can be attached, and through whose third outlet (61) it is possible to guide the gastrostomy probe (1) guided through the lumen (54, 54a) of the stomach probe (5).
     
    16. A combination according to any one of claims 8 to 15, for a gastrostomy probe (1) whose size is 9 CH and whose length is at least 2 m, a stomach probe (5) measuring 16 CH and with a length of at least 1 m being provided that can be pushed over the gastrostomy probe, and the continuous lumen (54, 54a) of the stomach probe having an internal diameter of at least 4 mm.
     


    Revendications

    1. Sonde d'alimentation pour l'alimentation entérale d'un patient, comprenant un tube (10) avec une extrémité proximale (11) et une extrémité distale (12) et une lumière (100), s'étendant de l'extrémité proximale à l'extrémité distale et comportant un orifice de sortie distal (121) de la lumière au niveau de l'extrémité distale (12) du tube, des orifices de sortie (120) étant répartis sur le pourtour du tube, dans la région de l'extrémité distale du tube, à des fins de sortie d'une solution nutritive introduite dans la lumière du tube via l'extrémité proximale, une portion de guidage (F) sans orifices étant formée en partant de l'extrémité distale (12) en direction de l'extrémité proximale (11), et les orifices de sortie (120), aménagés sur le pourtour du tube (10), étant disposés à l'extérieur de la portion de guidage (F) et le tube présentant un diamètre extérieur (ADE) constant sur sa longueur, et les zones de bord (122) du tube (10) qui entourent l'orifice de sortie distal (121) étant arrondies, caractérisée en ce que la sonde d'alimentation (1) est constituée d'un tronçon de tube flexible, la portion de guidage (F) présente au moins une longueur (L) de 30 mm et le diamètre (DA) de l'orifice de sortie distal (121) correspond au diamètre (DL) de la lumière (100) aménagée dans le tube (10).
     
    2. Sonde d'alimentation selon la revendication 1, caractérisée en ce que la portion de guidage (F) présente une longueur (L) comprise entre 40 et 60 mm.
     
    3. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que le tube (10) est réalisé à partir d'un matériau thermoplastique et/ou d'un matériau élastomère, d'un élastomère thermoplastique ou d'un thermoplastique proche d'un élastomère, avec une dureté Shore A selon ASTM D 2240 inférieure/égale à 90.
     
    4. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce qu'elle est équipée de manière à établir un contraste radiologique.
     
    5. Sonde d'alimentation selon la revendication 4, caractérisée en ce que, rapporté à 100 parties en poids du plastique élastique mou, elle contient de 10 à 15 parties en poids d'une substance de contraste radiologique, telle que du sulfate de baryum.
     
    6. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la surface du tube (10) est microrugueuse.
     
    7. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que l'extrémité proximale (11) du tube (10) est reliée à un adaptateur (110) en vue du raccordement à une source pour une solution nutritive ou une solution médicamenteuse.
     
    8. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 7, en combinaison avec une sonde gastrique (5) pour le drainage de sucs gastriques et la décompression de l'estomac d'un patient.
     
    9. Combinaison selon la revendication 8, la sonde gastrique (5) présentant un tube (50) avec une lumière (54), s'étendant de l'extrémité proximale (51) jusqu'à l'extrémité distale (52), ainsi que des orifices de drainage (53) s'ouvrant sur les côtés du tube, et la sonde d'alimentation (1) pouvant être insérée dans la lumière (54) du tube (50) de la sonde gastrique (5), avec formation d'un espace annulaire entre la surface de la sonde d'alimentation (1) et la couche intérieure du tube (50) délimitant la lumière (54) de la sonde gastrique (5).
     
    10. Combinaison selon la revendication 8 ou 9, la sonde gastrique (5), qui est glissée sur la sonde d'alimentation (1), présentant un tube (50) réalisé en plusieurs couches, avec une couche extérieure (501) en une matière plastique molle et flexible et une couche intérieure (502) en une matière plastique qui est plus dure que le plastique de la couche extérieure (501), la couche intérieure (501) se terminant avant l'extrémité distale (52, 52a) de la sonde gastrique (5), à l'intérieur de la lumière (54, 54a) traversante de la sonde gastrique (5), et la matière plastique utilisée pour la couche intérieure (502) présentant de bonnes propriétés de glissement et antiadhésives par rapport à la matière plastique de la sonde d'alimentation (1).
     
    11. Combinaison selon une des revendications 8 à 10, utilisant une sonde gastrique (5) où le tube (50) présente une couche extérieure (501) en une matière thermoplastique et/ou élastomère, un élastomère thermoplastique ou un thermoplastique proche d'un élastomère, avec une dureté Shore A selon ASTM D 2240 inférieure/égale à 90, et une couche intérieure en une matière plastique avec une dureté Shore D selon ASTM 2240 supérieure à 45, de préférence supérieure à 55, et l'épaisseur de la couche intérieure (502) du tube (50) étant inférieure à 0,020 mm, de préférence inférieure à 0,015 mm.
     
    12. Combinaison selon une des revendications 8 à 11, utilisant une sonde gastrique (5) avec un tube (50) en plusieurs couches, dont l'extrémité distale (52) est formée d'une pointe de sonde (55) non traumatisante, établissant un contraste radiologique, avec une lumière (54a) traversante, laquelle sonde gastrique (5) peut être glissée sur la sonde d'alimentation (1).
     
    13. Combinaison selon la revendication 12, où la même matière plastique molle et souple, avec une dureté Shore A inférieure/égale à 90, est utilisée pour réaliser le tube (10) de la sonde d'alimentation (1) et la couche extérieure (501) du tube (50) de la sonde gastrique (5) et la pointe (55) de la sonde gastrique (5).
     
    14. Combinaison selon la revendication 13, où un polyuréthane thermoplastique est utilisé pour réaliser le tube de la sonde d'alimentation, de la couche extérieure de la sonde gastrique et de la pointe de la sonde gastrique, et où du polyéther-amide à blocs est utilisé pour réaliser la couche intérieure (502) du tube (50) de la sonde gastrique (5).
     
    15. Combinaison selon une des revendications 8 à 14, prévoyant un raccord en Y à trois sorties, dont une sortie est connectée à l'extrémité proximale (51) du tube (50) de la sonde gastrique (5), et à la deuxième sortie (62) duquel peut être connectée une conduite d'aspiration (9) pour la sonde gastrique et par la troisième sortie (61) duquel peut sortir la sonde d'alimentation (1) qui est guidée dans la lumière (54, 54a) de la sonde gastrique (5).
     
    16. Combinaison selon une des revendications 8 à 15, où il est prévu, pour une sonde d'alimentation (1) d'une dimension 9 CH et d'une longueur d'au moins 2 m, une sonde gastrique (5) de 16 CH et d'une longueur d'au moins 1 m, pouvant être glissée sur la sonde d'alimentation, et où la lumière (54, 54a) traversante de la sonde gastrique présente un diamètre intérieur d'au moins 4 mm.
     




    Zeichnung