[0001] Die Erfindung betrifft eine Ernährungssonde für die enterale Ernährung eines Patienten
mit einem Tubus mit einem proximalen Ende und einem distalen Ende und einem vom proximalen
Ende zum distalen Ende durchgehenden Lumen mit einer distalen Austrittsöffnung des
Lumens am distalen Ende des Tubus, wobei im Bereich des distalen Endes des Tubus über
den Umfang des Tubus verteilt Austrittsöffnungen zum Austritt einer über das proximale
Ende in das Lumen des Tubus eingeführten Ernährungslösung ausgebildet sind.
[0002] Ernährungssonden werden zwecks Umgehung, Entlastung oder zur Schonung des Magens
in den Darm gelegt, sie werden auch als Jejunalsonde bezeichnet.
[0003] Derartige Ernährungssonden für die enterale Ernährung eines Patienten sind vielfältig
bekannt und werden beispielsweise zur postoperativen Ernährung von Patienten verwendet,
indem die Ernährungssonde dem Patienten mit ihrem distalen, die Austrittsöffnungen
aufweisenden Endbereich über den Magen hinaus bis in den Darm vorgeschoben wird, so
daß eine entsprechende Ernährungslösung und/oder Medikamentenlösung über das aus der
Nase des Patienten herausragende proximale Ende der Ernährungssonde zugeführt werden
kann und unmittelbar in den Darm des Patienten zu dessen Ernährung austreten kann,
ohne daß es zu einem Kontakt der Ernährungslösung mit den Magenwänden des Patienten
kommt. Auch können auf diese Weise einem Patienten Kontrastmittel für die Durchführung
einer Darmuntersuchung verabreicht werden.
[0004] Bedingt durch die vorzugsweise durch einen Arbeitskanal eines Endoskops erfolgende
Plazierung der Ernährungssonden weisen diese nur äußerst geringe Außendurchmesser
auf, vorzugsweise nur 1,5 bis 3,5 mm, was etwa 4 bis 11 CH entspricht, jedoch ergibt
sich durch einen gewünschten möglichst großen Innendurchmesser für die Durchleitung
z. B. der Ernährungslösung hierbei zwangsläufig eine geringe Wandstärke solcher Ernährungssonden
von z. B. lediglich 0,5 mm. Dieser Umstand bringt jedoch das Problem des leichten
Umknickens bzw. Auslenkens der bekannten Ernährungssonden aus ihrer gewünschten Orientierung
mit sich.
[0005] Insbesondere bei Patienten mit einer auftretenden umgekehrten Peristaltik, bei der
die vom Darm ausgeübten Kontraktionen in umgekehrter Richtung, d. h. in Richtung auf
den Magen orientiert erfolgen, kommt es bei den bekannten Ernährungssonden häufig
zu einer Umlenkung des distalen Endes derselben in Richtung auf den Magen und infolge
dessen zu einem Abknicken, was zu einem teilweisen oder gar vollständigen Verschluß
der Ernährungssonde führt und die Zufuhr der Ernährungslösung beeinträchtigt oder
gar verhindert. Falls es sogar nachfolgend aufgrund der umgekehrten Peristaltik des
Darms zu einer Rückförderung des distalen Endes der Ernährungssonde bis hin in den
Magen kommt, so ist der Zutritt von aus der Ernährungssonde austretender, für den
Darm bestimmter Lösungen in den Magen ermöglicht, was außerordentlich unerwünscht
ist und zu Komplikationen führen kann. In der Regel bedingen diese Vorgänge die Entfernung
der Ernährungssonde und das Legen einer neuen Ernährungssonde, was großen Aufwand
und unerwünschte Belastungen des Patienten nach sich zieht.
[0006] Die im Bereich des distalen Endes der Ernährungssonde zwingend erforderlichen umfangsseitigen
Austrittsöffnungen am Tubus zum Austritt der Ernährungslösung aus dem innerhalb des
Tubus der Ernährungssonde ausgebildeten Lumen begünstigen diese unerwünschte Umlenkung
und das darauf zurückzuführende Abknicken des distalen Endes, da diese Austrittsöffnungen
eine Schwächung des Querschnittes des Tubus und eine damit einhergehende geringere
Formstabilität und Steifheit des Tubus in diesem Bereich mit sich bringen.
[0007] Aus der US 4,704,111 ist eine Ernährungssonde bekannt, bei der der Tubus im Bereich
des distalen Endes verdickt gegenüber dem an das proximale Ende der Ernährungssonde
angrenzenden Bereich ausgebildet ist. Das distale Ende des Tubus ist verschlossen
und die Sondenspitze mittels zusätzlichem Gewicht beschwert. Für den Austritt der
Ernährungslösung sind im verdickten Bereich des Tubus umfangsseitige Austrittsschlitze
ausgebildet. Das Gewicht und das vergrößerte Volumen der geschlossenen Sondenspitze
soll das Umlenken und/oder Abknicken der Ernährungssonde im Bereich ihres distalen
Endes verhindern. Derartige Ernährungssonden mit im distalen Endbereich angeordneten
zusätzlichen Gewichten sind jedoch aufwendig in der Herstellung und haben sich auch
als wenig effektiv erwiesen, da sie wegen der kleinen Durchmesser der Ernährungssonden
und der geringen Abmessungen nur ein geringes zusätzliches Gewicht aufweisen, welches
erfahrungsgemäß kein Hindernis gegen Umlenken und Abknicken bei einer umgekehrten
Darmperistaltik darstellt.
[0008] Ebenfalls eine Ernährungssonde mit einem im distalen Endbereich ausgebildeten zusätzlichen
Gewicht ist aus der US-A-4,516,970 bekannt. Bei dieser bekannten Ernährungssonde ist
zwar eine Austrittsöffnung am distalen Ende, d.h. der Sondenspitze, vorgesehen, jedoch
wird das Gewicht am distalen Ende des Tubus als separates, den Tubus verlängerndes
Teil befestigt, wodurch das durchgehende Lumen verengt und von daher Verstopfungen
desselben begünstigt werden. Wird darüber hinaus der Tubus sehr dünnwandig hergestellt,
was wünschenswert ist, ruft das erhöhte Gewicht des distalen Endabschnittes in gesteigertem
Maße eine Neigung zum Umknicken, insbesondere bei Patienten mit umgekehrter Darmperistaltik,
hervor.
[0009] Die US-A-4,631,054 beschreibt eine Ernährungssonde mit einer am distalen Ende derselben
ausgebildeten Verdickung in Form eines aufblähbaren Ballons. Durch die Verdickung
können Kräfte, insbesondere bei einer umgekehrten Darmperistaltik besonders effektiv
auf die Sonde einwirken und somit die unerwünschte Zurückverlegung des distalen Endes
derselben in den Magen begünstigen. Die Verdickung steht auch einem kombinierten Einsatz
innerhalb einer Magensonde entgegen. Ferner gehen von dem vorzugsweise mit Quecksilber
gefüllten Ballon bei Beschädigung desselben hohe Gefahren für einen Patienten aus.
[0010] Bei längerer Verweildauer der Ernährungssonde im Darm eines Patienten ist es bekannt,
eine zweite Sonde, nämlich eine Magensonde in den Magen des Patienten zu legen, um
Magensäfte zu drainieren und den Magen zu dekomprimieren, wie es z.B. in der EP-A-0
242 051 beschrieben ist. Diese Magensonde, die nicht der Zufuhr von Ernährungslösung
dient, wird über die bereits in den Darm gelegte Ernährungssonde ebenfalls über die
Nase bis in den Magen des Patienten vorgeschoben, sie wird auch als nasogastrische
Sonde bezeichnet.
[0011] Magensonden bestehen im wesentlichen aus einem Tubus, der aus einem weichen Kunststoffschlauch
gefertigt ist, wobei als Material inerte physiologisch unbedenkliche Kunststoffe wie
beispielsweise thermoplastische Polyurethan-Elastomere oder Silikonkautschuke oder
Weich-PVC eingesetzt werden. Die Oberfläche der Magensonde muß weich und geschmeidig
sein, um Verletzungen der Schleimhaut beim Einführen der Magensonde zu vermeiden.
Des weiteren muß die Magensonde trotz des weichen flexiblen Kunststoffes eine ausreichende
Stabilität aufweisen, um beim Einführen in den Magen ein Abknicken zu vermeiden. Darüber
hinaus muß die Oberfläche der Magensonde eine gute Gleitfähigkeit aufweisen.
[0012] Da Magensonden üblicherweise durch die Nase eines Patienten bis in den Magen vorgeschoben
werden, ist der Außendurchmesser der Magensonde - des Tubus - begrenzt durch den Nasenkanal
auf maximal ca. 16 CH, was ca. 5 bis 5,3 mm entspricht und für den Patienten das komfortable
Maximum bedeutet. Für den Fall, daß die Magensonde in Verbindung mit einer Ernährungssonde
gelegt wird, wird die Ernährungssonde durch das Lumen der Magensonde hindurchgeführt
oder die beiden Sonden werden separat geführt. Hierfür ist es erforderlich, einen
größtmöglichen freien Innendurchmesser des Lumens der Magensonde für die innenliegende
Ernährungssonde zu haben, wobei auch noch ein Zwischenraum zwischen der Ernährungssonde
und der Magensonde im Lumen frei bleibt - ein Ringspalt -, um das Drainieren von Magensäften
durch das Lumen der Magensonde trotz innenliegender Ernährungssonde zu ermöglichen.
Da Ernährungssonden üblicherweise mit einer Größe von 9 CH eingesetzt werden, was
einem Außendurchmesser der Ernährungssonde von etwa 3 mm entspricht, ergeben sich
Probleme für die Ausbildung der Magensonde mit einer ausreichenden Wandstärke und
Stabilität gegen Abknicken bei der notwendigen Weichheit und Flexibilität des hierfür
eingesetzten Kunststoffes.
[0013] Wünschenswert ist für die Ausbildung einer Magensonde zur Drainage und Dekompression,
die in Verbindung mit einer Ernährungssonde eingesetzt werden soll, daß
- die Magensonde eine möglichst geringe Wandstärke aufweist, um einen möglichst großen
Innendurchmesser des durchgehenden Lumens für die Drainage zu erreichen;
- die Oberfläche des Tubus der Magensonde weich und geschmeidig ist zur Vermeidung von
Verletzungen der Schleimhaut;
- die Ernährungssonde leicht durch das Lumen der Magensonde gleitet, wobei die Verwendung
von zusätzlichen Gleitmitteln so gering wie möglich gehalten werden soll oder vermieden
werden soll;
- die Magensonde röntgenkontrastgebend ausgebildet ist;
- die Magensonde schubstabil bei ausreichender Weichheit und Flexibilität ist.
[0014] Aus der US-A-4,596,563 ist die Ausbildung mehrschichtiger Katheter mit einer weicheren
Außenschicht und einer demgegenüber härter eingestellten Innenschicht bekannt.
[0015] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Ernährungssonde der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiterzubilden, daß auf möglichst einfache Weise ein Umlenken bzw.
Umknicken des distalen Endbereiches derselben aufgrund einer umgekehrten Peristaltik
des Darms des Patienten zuverlässig verhindert wird, so daß es nicht zu einer Störung
bzw. Unterbrechung des Durchflusses durch die Ernährungssonde oder zu einer Rückführung
der Ernährungssonde in den Magen kommen kann.
[0016] Des weiteren hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die Ernährungssonde mit
einer Magensonde kombiniert einzusetzen, um neben der Zufuhr von Ernährungs- und/oder
Medikamentenlösung in den Darm eines Patienten auch den Magen des Patienten zu drainieren
und zu entlasten.
[0017] Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch eine Ernährungssonde gemäß Anspruch 1.
[0018] Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Ernährungssonde aus einem Schlauchabschnitt
gebildet ist, wobei ausgehend vom distalen Ende in Richtung proximales Ende ein öffnuhgsfreier
Führungsabschnitt ausgebildet ist, der mindestens eine Länge von 30 mm aufweist und
die am Umfang des Tubus ausgebildeten Austrittsöffnungen außerhalb des Führungsabschnittes
F angeordnet sind und der Tubus über seine Länge einen konstanten Außendurchmesser
aufweist und der Durchmesser der distalen Austrittsöffnung dem Durchmesser des im
Tubus ausgebildeten Lumens entspricht und die die distale Austrittsöffnung umgebenden
Randbereiche des Tubus abgerundet ausgebildet sind.
[0019] Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, daß durch Ausbildung eines öffnungsfreien
Führungsabschnittes im Bereich des distalen Endes der Ernährungssonde, welcher durch
ausretchen Beabstandung der den Querschnitt des Tubus schwächenden umfangsseitigen
Austrittsöffnungen vom distalen Ende desselben erreicht wird, das Umlenken und Umschlagen
bzw. Abknicken des distalen Endbereiches der Ernährungssonde innerhalb des Darms auf
überraschend einfache Weise zuverlässig verhindert wird. Kommt es nämlich aufgrund
einer umgekehrten Peristaltik oder ungewöhnlichen Bewegungen des Patienten zu einem
Auslenken des distalen Endbereiches der erfindungsgemäßen Ernährungssonde, so kann
diese aufgrund der größeren Länge des Führungsabschnittes im Vergleich zum Durchmesser
des Darms dennoch nicht in die der Einführrichtung entgegengesetzte Richtung umgelenkt
werden, da der distale Endbereich in diesem Falle vorzeitig an den Darmwandungen zur
Anlage kommt, wodurch jede weitere Umlenkbewegung verhindert wird.
[0020] Im Rahmen der zur Erfindung führenden Überlegungen hat sich gezeigt, daß die üblichen
zu erwartenden Durchmesser des Darms eines Patienten, in welchen der distale Endbereich
der Ernährungssonde eingeführt ist, etwa 20 bis 40 mm betragen wird. Es wird daher
erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Länge des Führungsabschnittes durch Beabstandung
der umfangsseitigen Austrittsöffnungen vom distalen Ende des Tubus um mindestens 30
mm, vorzugsweise 50 mm oder mehr auszubilden, um das Umlenken des distalen Endbereiches
beispielsweise aufgrund einer umgekehrten Darmperistaltik zu verhindern.
[0021] Eine zuverlässige Verhinderung des Umlenkens kann mit erfindungsgemäßen Ernährungssonden
erreicht werden, bei denen der Führungsabschnitt eine Länge L aufweist und damit ein
entsprechender Abstand der Austrittsöffnungen zum distalen Ende des Tubus ausgebildet
ist, daß das Verhältnis D:L von mindestens 1:1,2 erreicht wird, wobei D den Durchmesser
des Darms des Patienten bezeichnet. Da die Länge L mindestens das 1,2-fache des Durchmessers
D beträgt, ist das Anlegen des Führungsabschnittes des Tubus an der Darmwand bei einer
Auslenkung und damit die Verhinderung des Umlenkens oder gar Umknicken desselben gewährleistet.
[0022] In der Praxis können Ernährungssonden verschiedener Größen erfindungsgemäß ausgebildet
werden, mit Variationen des Abstandes L zur Anpassung an verschiedene Einsatzzwecke
und Patienten (Größe, Gewicht, Alter etc.). Bevorzugt weist der Führungsabschnitt
der Ernährungssonde eine Länge von 40 bis 60 mm auf. Die dem distalen Ende des Tubus
der Ernährungssonde nächstgelegenen am Umfang des Tubus ausgebildeten Austrittsöffnungen
weisen dann einen Mindestabstand von 30 mm, vorzugsweise 40 bis 60 mm von dem distalen
Ende des Tubus auf.
[0023] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ernährungssonde ist darin
zu sehen, daß sie ohne zusätzliche Gewichte im Bereich des distalen Endbereiches derselben
auskommt, so daß es möglich ist, eine in dessen Längsachse verlaufende distale Austrittsöffnung
im Tubus anzuordnen, so daß auch an der in Einführrichtung gesehen vordersten Spitze
der erfindungsgemäßen Ernährungssonde der Austritt von Ernährungslösung ungehindert
aus dem Lumen erfolgen kann. Die erfindungsgemäße Ernährungssonde zeichnet sich auch
durch einen Tubus mit über seine Länge konstantem Außendurchmesser aus, wodurch er
auch schubstabil ausgebildet ist.
[0024] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß die distale Austrittsöffnung den gleichen
Durchmesser wie das im Tubus ausgebildete Lumen aufweist und somit keine Verengung
in Austrittsrichtung verursacht. Auf diese Weise können auch flüssigkeitsunlösliche
Medikamente, die durch die erfindungsgemäße Ernährungssonde appliziert werden sollen,
nicht im Lumen zurückgehalten werden, so daß weder eine Verstopfung der Ernährungssonde
noch ein Verlust an dem Patienten zu verabreichendem Wirkstoff eintreten kann.
[0025] Die hohe Sicherheit der erfindungsgemäßen Ernährungssonde gegen ein Umlenken bzw.
Umknicken und eine Rückförderung derselben in den Magen kann darüber hinaus dadurch
gesteigert werden, daß der Tubus aus einem elastischen Material mit hoher Rückstellkraft,
z. B. auf Basis thermoplastischer und/oder elastomerer Kunststoffe, thermoplastischer
Elastomere (TPE) und elastomerähnlicher Thermoplaste mit einer Shorehärte A gemäß
ASTM D 2240 kleiner/gleich 90, beispielsweise auf Basis eines Polyurethanelastomers
hergestellt ist. Die hohen Rückstellkräfte des Tubus wirken bei Auslenkung des distalen
Endbereiches des Tubus, etwa bei einer umgekehrten Darmperistaltik, dem Auslenken
entgegen und unterstützen die Rückführung des Tubus in seine ursprüngliche und gewollte
Lage nach jeder erfolgten Auslenkung. Es können auch andere geeignete Kunststoffe
mit hinreichender Rückstellkraft für die Ausbildung des Tubus eingesetzt werden. Geeignete
Kunststoffe im Sinne der Erfindung können sowohl sortenreinen ein- oder mehrschichtigen
Aufbau aufweisen, wie auch eine Materialkombination, z. B. im Coextrusionsverfahren
hergestellte Mehrschichtkunststoffverbunde unterschiedlicher Kunststoffe eingesetzt
werden können
[0026] Vorzugsweise ist die Ernährungssonde röntgenkontrastgebend ausgerüstet, bevorzugt
wird eine durchgängige Ausbildung des Tubus. Es wird hierzu vorgeschlagen, daß der
Tubus gefertigt ist aus einer Masse, die bezogen auf 100 Gew.-Teile des weichen flexiblen
Kunststoffes 10 bis 15 Gew.-Teile eines Röntgenkontrastmittels, wie Bariumsulfat enthält.
Der Tubus erhält dadurch eine opaque Farbe und kann außenseitig in bekannter Weise
mit einer Längenmarkierung, Tiefenmarkierung aus Tinte versehen werden.
[0027] Zur Erhöhung der Gleitfähigkeit der Ernährungssonde, beispielsweise in einer Magensonde,
ist die Oberfläche der Ernährungssonde vorzugsweise microrauh ausgebildet. Damit kann
sich ein Luft-/Flüssigkeitspolster ausbilden, das das Gleiten fördert und dem Anhaften
entgegenwirkt. Zur gleichzeitigen enteralen Ernährung und gastralen Dekompression
eines Patienten wird vorgeschlagen, die erfindungsgemäß ausgebildete Ernährungssonde
in Verbindung mit einer Magensonde zur Drainage von Magensäften und Dekompression
des Magens des Patienten zu verwenden, wobei als Magensonde eine solche eingesetzt
ist, die einen Tubus mit einem vom proximalen Ende bis zum distalen Ende durchgehenden
Lumen sowie seitwärts aus dem Tubus der Magensonde austretenden Drainagelöchern ausgebildet
ist und wobei die Ernährungssonde durch das Lumen des Tubus der Magensonde unter Ausbildung
eines Ringspaltes zwischen der Oberfläche der Ernährungssonde und der das Lumen der
Magensonde begrenzenden Oberfläche führbar ist.
[0028] Die Bedingungen für den kombinierten Einsatz einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde
mit einer Magensonde werden mit einer Magensonde, deren Tubus mehrschichtig aufgebaut
ist, besonders komfortabel für den Patienten gelöst. Es wird daher vorgeschlagen,
daß die über die Ernährungssonde geschobene Magensonde einen mehrschichtig ausgebildeten
Tubus mit einer Außenschicht aus einem weichen flexiblen Kunststoff und einer Innenschicht
aus einem in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht härteren Kunststoff gebildet
ist, wobei die Innenschicht vor dem distalen Ende der Magensonde innerhalb des durchgängigen
Lumens der Magensonde endet und der für die Innenschicht eingesetzte Kunststoff gute
Gleiteigenschaft und Antihafteigenschaft in Bezug auf den Kunststoff, aus dem die
Ernährungssonde gefertigt ist, aufweist.
Bevorzugt werden miteinander kompatibel coextrudierbare Kunststoffe für die Herstellung
eines zweischichtigen Tubus für die Magensonde eingesetzt.
[0029] Die miteinander kompatiblen extrudierbaren Kunststoffe für die Außenschicht und die
Innenschicht sollten eine gute Haftung aneinander aufweisen.
[0030] Für die Außenschicht sind bevorzugt herkömmliche für Magensonden einsetzbare Kunststoffe,
insbesondere thermoplastische und/oder elastomere Kunststoffe, thermoplastische Elastomere
und elastomerähnliche Thermoplaste einzusetzen, bevorzugt mit einer Shorehärte A gemäß
ASTM D 2240 kleiner/gleich 90. Besonders geeignete weiche flexible Materialien für
die Außenschicht des Tubus sind beispielsweise thermoplastische Polyurethanelastomere,
welche Polyaddukte aus Polyisocyanaten und Polyolen sind, hiervon sind bevorzugt thermoplastische
Polyurethanelastomere auf Basis von Polyetherurethanen, mit einer Shorehärte A vorzugsweise
im Bereich zwischen 70 bis 90.
[0031] Für die Innenschicht wird bevorzugt ein harter steifer Kunststoff mit einer Shorehärte
D gemäß ASTM 2240 größer 45, vorzugsweise größer 55 eingesetzt. Hierfür kommen ebenfalls
physiologisch unbedenkliche Kunststoffe in Frage, die kompatibel mit dem für die Außenschicht
des Tubus eingesetzten Elastomeren sind. Gemäß einem Vorschlag der Erfindung wird
für die Innenschicht ein Copoly(ether-ester-amid), auch als Polyetherblockamid bezeichnet,
mit einer Shorehärte D von 55 bis 80, vorzugsweise einer Shorehärte D größer 60 verwendet.
[0032] Die schlauchförmige Außenschicht des Tubus der Magensonde aus einem elastomeren Kunststoff
ist weich und für sich allein betrachtet instabil und nicht knickfest und wird durch
die koextrudierte innenliegende Schicht aus hartem Kunststoff, die sehr dünn ist,
stabilisiert, so daß durch die zweischichtige Ausbildung des Tubus eine schubstabile,
trotzdem weiche und flexible Magensonde erhalten wird. Die Dicke der harten Innenschicht
des Tubus der Magensonde sollte weniger als 0,020 mm, vorzugsweise weniger als 0,015
mm, und besonders bevorzugt 0,01 mm oder weniger betragen. Infolge der stabilisierenden
Wirkung der Innenschicht des Tubus der Magensonde ist es möglich, die Wandstärke des
Tubus insgesamt geringer zu halten, d. h. aufgrund der harten Innenschicht des Tubus
ist es möglich, die Gesamtdicke des erfindungsgemäßen mehrschichtigen Tubus in Bezug
auf die Dicke eines einschichtigen Tubus aus einem weichen flexiblen Kunststoff allein
zu verringern auf ein Minimum und dadurch den Innendurchmesser des Lumens der Magensonde
zu erhöhen und damit auch das Drainagelumen zu erhöhen.
[0033] Bei der Auswahl eines geeigneten harten Kunststoffes zur Ausbildung der Innenschicht
des mehrschichtigen Tubus für die Magensonde wird bevorzugt auch ein Kunststoff, der
gute Gleiteigenschaft und gute Antihafteigenschaft aufweist, um ein leichtes Gleiten
der Ernährungssonde durch das Lumen der Magensonde zu ermöglichen. Gute Gleiteigenschaft
und gute Antihafteigenschaften werden auch durch Einsatz von Polyetherblockamiden
realisiert.
[0034] Je nach Auswahl der Materialien für die Außenschicht und die Innenschicht des mehrschichtigen
Tubus der Magensonde ist jedoch die Innenschicht stets sehr dünn auszubilden, wobei
bevorzugt die Dicke der Innenschicht zu der Dicke der Außenschicht des Tubus sich
wie 1:20 bis 1:80 verhält.
[0035] Es gelingt, bei einer Magensonde mit einem mehrschichtigen Tubus mit einem Außendurchmesser
beispielsweise entsprechend 16 CH die Dicke der Außenschicht zwischen 0,35 bis 0,45
mm auszubilden und die Dicke der Innenschicht im Bereich von 0,015 bis 0,006 mm auszubilden.
Entsprechend erhält man eine Magensonde mit einem mehrschichtigen Tubus mit einem
Außendurchmesser beispielsweise entsprechend 16 CH mit einem durchgehenden Lumen,
das mit einem Innendurchmesser von mindestens 4 mm ausgebildet ist. Da Ernährungssonden
üblicherweise eine Größe von 9 CH aufweisen mit einem Außendurchmesser von 3,0 mm,
gelingt es somit einen ausreichend großen Zwischenraum zwischen einer in der Magensonde
innenliegend angeordneten Ernährungssonde und der Innenwand des Tubus der Magensonde
zu schaffen.
[0036] Zur Vermeidung von Läsionen im Magen durch die am mehrschichtigen distalen Tubusende
ausgebildete Schnittstelle von harter Innenschicht und weicher Außenschicht wird vorgeschlagen,
das distale Ende des mehrschichtigen Tubus mit einer weichen atraumatischen röntgenkontrastgebenden
Sondenspitze auszurüsten. Die Sondenspitze wird bevorzugt aus einem besonders weichen
schlauchförmigen Abschnitt mit einem durchgehenden Lumen gebildet, wobei bevorzugt
die Sondenspitze auf Basis des gleichen weichen flexiblen Kunststoffes wie die Außenschicht
des Tubus oder einem kompatiblen mit einer der Härte des Kunststoffes der Außenschicht
des Tubus annähernd entsprechenden Shorehärte A ausgebildet ist. Der Innendurchmesser
des Lumens des Tubus und der Innendurchmesser des Lumens der Sondenspitze sollten
einander entsprechen.
[0037] Um die Magensonde röntgenkontrastgebend auszurüsten, wird vorgeschlagen, nur die
Sondenspitze röntgenkontrastgebend auszubilden. Beispielsweise kann die Sondenspitze
selbst vollkommen röntgenkontrastgebend ausgebildet sein, indem bezogen auf 100 Gew.-Teile
des weichen flexiblen Kunststoffes 10 bis 15 Gew.-Teile eines Röntgenkontrastmittels,
wie Bariumsulfat in der Sondenspitze enthalten sind. Die Sondenspitze weist bevorzugt
eine Länge von 10 bis 30 mm auf und ist haftfest mit dem distalen Ende des Tubus verbunden,
beispielsweise durch Anschweißen.
[0038] Für eine erhöhte Drainagewirkung wird vorgeschlagen, daß der Tubus der Magensonde
in dem an die Sondenspitze angrenzenden Bereich seitwärts austretende Drainagelöcher
aufweist, die bevorzugt über einen Bereich einer Länge des Tubus von bis zu 250 mm
ausgehend von der Sondenspitze verteilt angeordnet sind.
[0039] Die Magensonde wird bevorzugt in der Weise weitergebildet, daß an das proximale Ende
des Tubus ein Y-Konnektor anschließbar ist. Der gerade Anschluß des Y-Konnektors dient
hierbei der Durchführung der Ernährungssonde, während der seitliche Trichteransatz
des Y-Konnektors dem Anschluß eines Saugschlauches zur Drainage des Magens durch die
Magensonde, d. h. das Lumen des Tubus der Magensonde dient.
[0040] Hingegen wird vorgeschlagen, daß das proximale Ende des Tubus mit einem Adapter zum
Anschließen an eine Quelle für Ernährungslösung oder Medikamentenlösung verbunden
ist.
[0041] Wenn ein Patient mit einer Magensonde mit innenliegender Ernährungssonde versehen
ist, so ist es möglich, ihn kontinuierlich über die Ernährungssonde durch Einbringen
einer Ernährungslösung in den Darm zu versorgen und gleichzeitig ist es möglich, durch
kontinuierlichen oder intermittierenden Sog oder auch Schwerkraftdrainage über das
verbleibende Lumen des Tubus der Magensonde eine Druckentlastung des Magens durchzuführen.
Die Ernährungssonde liegt in der Magensonde. Zwischen dem Außendurchmesser der Ernährungssonde
von üblicherweise 9 CH und dem Innendurchmesser des Lumens der Magensonde von 16 CH
besteht ein ausreichend großer Zwischenraum, in Form eines Ringspaltes mit einer Spaltweite
von mindestens 0,5 mm, der eine Druckentlastung des Magens über die seitlichen Drainagelöcher
des Tubus der Magensonde ermöglicht.
[0042] Eine bevorzugte Aussführung der Erfindung sieht vor, daß für eine Ernährungssonde
einer Größe von 9 CH und einer Länge von mindestens 2 m eine über die Ernährungssonde
einschiebbare Magensonde von 16 CH und einer Länge von mindestens 1 m vorgesehen ist,
wobei das durchgehende Lumen der Magensonde einen Innendurchmesser von mindestens
4 mm aufweist.
[0043] Um ein besonders gutes Gleiten der Ernährungssonde innerhalb der Magensonde zu ermöglichen
ist vorgesehen, daß die Oberfläche der Ernährungssonde mit einer Mikrorauhung ausgebildet
ist. Hierdurch wird ein Luftpolster/Flüssigkeitspolster ausgebildet und ein Anhaften
der Oberfläche der Ernährungssonde an der Innenschicht des mehrschichtigen Tubus der
Magensonde wird vermieden und die Gleitfähigkeit erheblich verbessert. Vorzugsweise
wird eine als gastrische Dekompressionssonde ausgebildete Magensonde vorgeschlagen,
die eine Länge von mindestens 1 m aufweist und schubstabil durch Ausbildung des Tubus
mehrschichtig mit einer weichen flexiblen Außenschicht aus einem Elastomer und einer
mit der Außenschicht durch Koextrusion verbundenen Innenschicht aus einem harten Kunststoff
ist und wobei die Innenschicht vor dem distalen Ende der Magensonde innerhalb des
durchgehenden Lumens endet. Die Magensonde ist mit einem extra weichen, röntgenkontrastgebenden
distalen Ende in Form einer Sondenspitze ausgestattet. Die weiche und trotzdem schubstabile
Magensonde eignet sich insbesondere zur Anwendung mit einer innenliegenden Ernährungssonde,
vorzugsweise einer nasojejunalen Ernährungssonde.
[0044] Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ernährungssonde werden
nachfolgend unter Bezugnahme auf die lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- die Ansicht einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde,
- Figur 2
- in einer schematisierten vergrößerten Darstellung die Lage des distalen Endbereiches
der erfindungsgemäßen Ernährungssonde innerhalb des Darms eines Patienten,
- Figur 3
- die Einzelheit E in Figur 2 in vergrößerter Schnittdarstellung,
- Figur 4
- schematisch die Herstellung einer erfindungsgemäßen Ernährungssonde im Bereich des
distalen Endes derselben,
- Figur 5
- schematische Darstellung einer Magensonde mit Konnektor,
- Figur 6
- das vergrößerte Detail gemäß Schnitt HH nach Figur 5,
- Figur 7
- den Ausschnitt der Magensonde gemäß Figur 6 mit einer innenliegenden Ernährungssonde,
- Figur 8
- schematische Darstellung einer Ernährungssonde mit Magensonde zur gastrischen Dekompression
[0045] Aus der Figur 1 ist eine Ernährungssonde 1 zur enteralen Ernährung eines Patienten
ersichtlich, die einen Tubus 10 mit einem darin durchgängig ausgebildeten Lumen 100
umfaßt. Der Tubus 10 der Ernährungssonde 1 erstreckt sich von einem proximalen Ende
11 bis hin zu einem distalen Ende 12, wobei das durchgehende Lumen 100 durchgängig
vom proximalen Ende 11 bis hin zum distalen Ende 12 ausgebildet ist.
[0046] Der Außendurchmesser ADE des Tubus 10 ist konstant und beträgt bei einer Größe der
Ernährungssonde von 9 CH etwa 3 mm. Die Länge der Ernährungssonde kann bis zu 3 m
betragen.
[0047] An das proximale Ende 11 kann ein Adapter luftdicht angeschlossen werden, der an
handelsübliche Behälter für Ernährungslösungen anschließbar ist, so daß Ernährungslösung
über den Adapter und das proximale Ende 11 des Tubus 10 in dessen Lumen 100 gelangen
kann. Aus diesem Lumen 100 tritt die Ernährungslösung über umfangsseitig im Bereich
des distalen Endes 12 des Tubus 10 angeordnete Austrittsöffnungen 120 sowie eine in
Richtung der Längsachse M des Tubus 10 liegende distale Austrittsöffnung 121 wieder
aus. Die umfangsseitigen Austrittsöffnungen sind auf dem Umfang des Tubus verteilt
angeordnet, etwa in regelmäßigem axialem Abstand voneinander, z.B. alle 10 mm.
[0048] Jede Austrittsöffnung, beispielsweise 6 an der Zahl, hat bei 9 CH einen mittleren
Durchmesser von 2 bis 2,5 mm.
[0049] Mit Hilfe der Ernährungssonde 1 ist es möglich, einen Patienten enteral zu ernähren
oder ihm z.B. ein Kontrastmittel zu verabreichen.
[0050] Zu diesem Zweck wird der Tubus 10 mit seinem distalen Endbereich 12 voran oral oder
nasal in an sich bekannter Weise, gegebenenfalls auch unter Zuhilfenahme eines Endoskops
durch den Magen des Patienten hindurch bis hin in den Darm eingeführt, so daß das
distale Ende 12 einschließlich der in diesem Bereich angeordneten Austrittsöffnungen
120, 121 innerhalb des Darms des Patienten zum Liegen kommt. Mit seinem proximalen
Endbereich 11 ragt sodann die Ernährungssonde 1 aus der Mund- oder Nasenöffnung des
Patienten hervor, so daß z. B. aus einem an das proximale Ende 11 angeschlossenen
Behälter eine Ernährungslösung direkt in den Darm des Patienten zu dessen Ernährung
gegeben werden kann.
[0051] Die Figur 2 zeigt in einer vergrößerten schematisierten Darstellung die Lage des
distalen Endbereiches 12 innerhalb des Darms 2 des Patienten, um diesen in der vorangehend
beschriebenen Weise mittels der Ernährungssonde 1 zu ernähren.
[0052] Wesentliches Merkmal der Ernährungssonde 1 ist es, daß die umfangsseitigen Austrittsöffnungen
120, über die die Ernährungslösung aus dem Lumen 100 des Tubus 10 in den Darm austritt,
in einem Mindestabstand L vom distalen Ende 12 des Tubus 10 angeordnet sind, der größer
als der Durchmesser D des Darms 2 des zu ernährenden Patienten ist, in welchem das
distale Ende 12 der Ernährungssonde 1 zum Liegen kommt. Auf diese Weise wird ein in
der Länge L ausgebildeter Führungsabschnitt F ohne seitliche Austrittsöffnungen ausgebildet,
der zwischen den Austrittsöffnungen 120 und dem distalen Ende 12 ausgebildet ist.
Beispielsweise beträgt das Verhältnis von Darmdurchmesser D zum Abstand L an der Ernährungssonde
1:1,3, wobei konkret zum Beispiel der Führungsabschnitt F eine Länge L von etwa 40
mm aufweisen kann.
[0053] Hierbei bedingen die notwendigerweise im Tubus 10 angeordneten umfangsseitigen Austrittsöffnungen
120 eine bedeutende Verringerung der Steifheit des Tubus 10, sie wirken daher gelenkartig
und ermöglichen dem davor angeordneten Führungsabschnitt F, aus der gewünschten Erstreckung
in Richtung der Längsachse M gemäß Pfeil P ausgelenkt zu werden, was insbesondere
durch eine umgekehrte Peristaltik des Darms 2 des Patienten hervorgerufen werden kann.
[0054] Da jedoch der Führungsabschnitt F in einer größeren Länge L als der Durchmesser D
des Darms 2 ausgebildet ist, wird seine maximale Auslenkung aus dem Verlauf der Längsachse
M durch Anlage an der Darmwandung 21 in der in der Figur 2 strichliert angedeuteten
Weise begrenzt, so daß ein vollständiges Umknicken des distalen Endes 12 in Richtung
auf das proximale Ende 11 und damit auf den Magen des Patienten und ein zumindest
teilweiser Verschluß der Ernährungssonde zuverlässig verhindert wird. Infolge dessen
kann auch eine umgekehrte Peristaltik des Patienten kein Umknicken der Ernährungssonde
1 und eine Rückförderung des distalen Endes 12 bis in den Magen des Patienten bewirken.
[0055] Durch Auswahl eines geeigneten Werkstoffes für den Tubus 10 der Ernährungssonde 1
mit hoher elastischer Rückstellkraft kann darüber hinaus nicht nur die Auslenkung
bis zur Anlage an der Darmwand 21 des Darms 2 begrenzt werden, sondern auch eine Rückführung
des Führungsbereiches F mit dem distalen Ende 12 in die gewünschte ursprüngliche Lage
in Richtung der Längsachse M bewirkt werden, was die Sicherheit gegen Umknicken, Verschluß
und Rückförderung des distalen Endes 12 aus der gewünschten Lage bis in den Magen
des Patienten weiter steigert. Ein solches elastisches Kunststoffmaterial mit hoher
Rückstellkraft kann beispielsweise auf Basis eines geeigneten Polyurethans gebildet
sein, welches darüber hinaus auch eine hohe Verträglichkeit für den Patienten aufweist
und vom Fachmann entsprechend ausgewählt werden kann.
[0056] Die Anzahl und Anordnung der Austrittsöffnungen 120 richtet sich ebenfalls nach den
erforderlichen Querschnitten und kann vom Fachmann entsprechend ausgewählt werden,
wobei lediglich der Mindestabstand 11 zum distalen Ende 12 zwecks Ausbildung des Führungsabschnittes
F zu beachten ist, um ein Auslenken und/oder Umknicken des distalen Endes 12 zuverlässig
zu verhindern.
[0057] Die am distalen Ende 12 des Tubus 10 in Richtung der Längsachse M liegende distale
Austrittsöffnung 121 ist darüber hinaus, wie aus der vergrößerten Darstellung gemäß
Figur 3 ersichtlich, mit einem Durchmesser DA ausgebildet, der dem Durchmesser DL
des Lumens 100 im Tubus 10 entspricht. In Richtung der Längsachse M des Tubus 10 betrachtet
bildet von daher die Austrittsöffnung 121 keine Verengung des Lumens 100 aus, so daß
durch das Lumen geleitete flüssigkeitsunlösliche Medikamente nicht zurückgehalten
werden können. Einer Verstopfung der Ernährungssonde 1 und einem Wirkstoffverlust
ist somit wirksam entgegengewirkt.
[0058] Darüber hinaus sind die die distale Austrittsöffnung 121 umgebenden Randbereiche
122 des Tubus 10 abgerundet ausgebildet, um Verletzungen von Patientengewebe zu vermeiden.
[0059] Gemäß der schematischen Darstellung in Figur 4 wird diese Ausbildung der distalen
Austrittsöffnung 121 und der diese umgebenden Randbereiche 122 durch ein Werkzeug
3 während der Herstellung der Ernährungssonde 1 erreicht. Zunächst wird ein den späteren
Tubus 10 ausbildender Schlauchabschnitt 10.1 in an sich bekannter Weise abgelängt
und nachfolgend wird ein Ende desselben zur Ausbildung des distalen Endbereiches 12
gegen das beheizte Werkzeug 3 in Pfeilrichtung X gepreßt.
[0060] Das Werkzeug 3 weist einen Dorn 30 auf, der in das Lumen 100 endseitig eingeführt
wird, um die distale Austrittsöffnung 121 mit dem Durchmesser DA auszubilden. Der
Dorn 30 weist hierzu den gewünschten Durchmesser DA auf.
[0061] Um den Dorn 30 umlaufend ist eine Nut 31 vorgesehen, die abgerundet ausgebildet ist
und die ursprünglich scharfen Schnittkanten des Tubus 10 zu den gewünschten abgerundeten
Randbereichen 122 gemäß Figur 3 umformt.
[0062] In der Figur 5 ist eine Magensonde 5 in der Ansicht dargestellt mit einem Tubus 50
mit einem vom proximalen Ende 51 bis zum distalen Ende 52 durchgehenden Lumen und
einer sich an das distale Ende 52 des Tubus anschließenden schlauchförmigen Sondenspitze
55 ebenfalls mit durchgängigem Lumen bis zum distalen Ende 52a der Magensonde 5. Der
Tubus 50 ist in dem an die Sondenspitze 55 angrenzenden Bereich mit seitwärts, d.
h. auf dem Tubusmantel austretenden Drainagelöchern 53 ausgebildet. Die Drainagelöcher
53 sind in axialer Erstreckung XM der Magensonde bzw. des Tubus 50 gleichmäßig voneinander
beabstandet auf dem Tubus angeordnet, wobei sie auch über den Umfang versetzt angeordnet
sind. Am proximalen Ende 51 des Tubus 50 ist ein Y-Konnektor 6 angebracht. Die Magensonde
muß eine weiche Oberschicht und Oberfläche aufweisen, um Verletzungen zu vermeiden.
Die Oberschicht/Oberfläche des Tubus soll bei Berührung mit Wasser/Feuchtigkeit, d.
h. beim Einführen in einen Patienten glatt sein. Darüber hinaus muß der Tubus der
Magensonde eine so hohe Festigkeit und Stabilität aufweisen, daß er zwar biegsam ist,
aber nicht knickt und das Lumen nicht verschlossen wird. Gleichzeitig soll die Wanddicke
des Tubus möglichst klein sein, um einen großen Durchmesser für das durchgehende Lumen
zu erhalten, um eine Ernährungssonde 1 z.B. gemäß Figur 14 mit Spiel hindurchzuführen.
[0063] In der Figur 6 ist die Magensonde ausschnittsweise im Bereich des Tubus 50 mit anschließender
Sondenspitze 55 im Längsschnitt dargestellt. Der Tubus ist zweischichtig mit einer
relativ dicken Außenschicht 501 aus einem weichen flexiblen Material, insbesondere
einem Kunststoff mit elastomeren und/oder thermoplastischen Eigenschaften und aus
einer sehr dünnen haftfest mit der Außenschicht verbundenen Innenschicht 502 aus einem
harten steifen Kunststoff gefertigt. Bevorzugt wird der Tubus 50 durch Koextrusion
der Außenschicht 501 und der Innenschicht 502 hergestellt, wobei miteinander kompatible
Kunststoffe unterschiedlicher Härte eingesetzt sind, die gut extrudierbar sind und
aneinander haften. Für den Fall, daß für die Innenschicht 502 ein harter Kunststoff
gewählt wird, der mit dem Material der Außenschicht 501 keine gute Haftung bei der
Koextrusion eingeht, ist es auch möglich als dritte Schicht eine Zwischenschicht als
Haftvermittlerschicht zwischen der Außenschicht 501 und der Innenschicht 502 durch
Koextrusion einzubringen.
[0064] Der im Ausführungsbeispiel zweischichtig aufgebaute Tubus 50 der Magensonde 5 weist
das vom proximalen Ende bis zum distalen Ende 52 durchgehende Lumen auf. Die Schnittstelle
des Tubus an der Austrittsöffnung 57 am distalen Ende 52 ist infolge der hier offenliegenden
harten Innenschicht 502 ebenfalls hart, so daß Läsionen an den empfindlichen Schleimhäuten
eines Patienten auftreten könnten. Aus diesem Grunde ist an das distale Ende 52 des
mehrschichtigen Tubus 50 eine weiche flexible Sondenspitze 55 angefügt, die den gleichen
Außendurchmesser AD wie der Tubus 50 und den entsprechenden Innendurchmesser ID des
Lumens 54 des Tubus aufweist. Die Sondenspitze weist ebenfalls das durchgehende Lumen
54a auf, daß in der Austrittsöffnung 57a am distalen Ende 52a der Magensonde mündet.
Die Sondenspitze weist eine Länge S von bevorzugt zwischen 10 bis 30 mm auf, bei einer
Gesamtlänge der Magensonde von üblicherweise mehr als 1 m. Die Sondenspitze 55 ist
bevorzugt durchgehend röntgenkontrastgebend ausgebildet. Die Sondenspitze ist bevorzugt
aus dem gleichen weichen flexiblen Kunststoff hergestellt oder einem mit entsprechenden
Eigenschaften wie die Außenschicht 501 des Tubus 50. Der Tubus 50 wird durch Koextrusion
eines entsprechenden Schlauches hergestellt und auf die jeweils gewünschte Länge der
Magensonde abgelängt. Ebenso wird die Sondenspitze 55 als endloser Schlauch hergestellt,
beispielsweise aus einem mit einem Röntgenkontrastmittel gefüllten Kunststoff, beispielsweise
Bariumsulfat, und die einzelnen Sondenspitzen aus dem endlosen Schlauch abgelängt.
Die Sondenspitze 55 kann bei gleichen oder kompatiblen Kunststoffen für die Außenschicht
502 des Tubus unmittelbar an das distale Ende 52 des Tubus angeschweißt werden. Die
Schweißnaht 551 ist angedeutet. Die Sondenspitze ist am distalen Ende abgerundet.
[0065] In dem an die Sondenspitze 55 angrenzenden Bereich sind in dem Tubus 50 die seitwärts
austretenden Drainagelöcher 53 angeordnet. Beispielsweise sind mit einem Abstand T
von 10 mm jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des Tubus 16 bis 22 Drainagelöcher
angeordnet, wobei jedes Drainageloch einen mittleren Lochdurchmesser von ca. 2,5 mm
aufweist.
[0066] Der Außendurchmesser AD der Magensonde bzw. des Tubus 50 beträgt bei 16 CH ca. 5
bis 5,3 mm. Bei dem erfindungsgemäßen zweischichtigen Aufbau des Tubus wird eine Außenschicht
501 aus einem weichen flexiblen Kunststoff mit einer Shorehärte A von beispielsweise
80 mit einer Dicke ASD von 0,4 mm vorgesehen. Als Innenschicht 502 wird ein harter
Kunststoff, beispielsweise ein Polyetherblockamid mit einer Shorehärte D von 70 mit
einer Dicke ISD von 0,01 mm vorgesehen. Hierbei ergibt sich ein Innendurchmesser ID
des Lumens 54 von mindestens 4,18 mm. Somit ist ein ausreichend weites Lumen 54 in
der Magensonde 5 ausgebildet, so daß eine Ernährungssonde einer Größe von 9 CH mit
einem Außendurchmesser ADE von 3 mm mit ausreichend Zwischenraum und Spiel durch die
Magensonde und den Tubus 50 gelegt werden kann.
[0067] In der Figur 7 ist auszugsweise die in einen Darm DD eines Patienten eingeführte
Ernährungssonde 1 dargestellt, über welche die Magensonde 5 zur Drainage und Dekompression
des Magens MA des Patienten gelegt ist. Die Ernährungssonde 1 ist innenliegend durch
das Lumen 54 bzw. 54a der Magensonde 5 hindurchgeführt bis in den Darm DD. Die Ernährungslösung,
die durch das Lumen 100 der Ernährungssonde 1 zugeführt wird, kann durch die Austrittsöffnungen
120 bzw. die distale Austrittsöffnung 121 der Ernährungssonde in den Darm DD austreten.
Die Ernährungssonde 1 ist durch das Lumen 54, 54a der Magensonde 5 unter Belassung
des Ringspaltraumes 59 mit einer Weite des Ringspaltes SP eingeführt. Der Ringspalt
SP berechnet sich aus der Differenz von Innendurchmesser ID des Lumens 54 des Tubus
50 und Außendurchmesser der Ernährungssonde 1. Durch die seitlichen Drainagelöcher
53 des Tubus 50 ist es möglich, die Magensäfte in Pfeilrichtung zu drainieren und
den Magen zu dekompremieren. Die Magensonde im Einsatz gemäß Figur 7 wird auch als
gastrische Dekompressionssonde bezeichnet.
[0068] In der Figur 8 ist nochmals eine schematische Gesamtdarstellung der Magensonde und
der Ernährungssonde im Einsatz zur enteralen Ernährung und gastralen Dekompression
dargestellt. Die Ernährungssonde 1 wird üblicherweise nasal angewendet und hat eine
Größe von z. B. 9 CH. Sie wird mit der Magensonde 5 einer Größe von 16 CH kombiniert
zur enteralen Ernährung bei simultaner Entlastung des Magens. Die Magensonde weist
eine röntgenkontrastgebend ausgebildete Sondenspitze 55 mit geringen Anteilen Bariumsulfat
auf, darüber hinaus ist sie mit einer nicht dargestellten Skalierung auf dem Tubus
mit Tinte ausgestattet. Für die Anschlüsse sind Adapter und der Konnektor 6 vorgesehen.
Die Ernährungssonde 1 ist beispielsweise aus einem thermoplastischen Polyetherurethan
ebenso wie die Außenschicht des Tubus 50 der Magensonde 5 gefertigt. Für die harte
Innenschicht der Magensonde ist beispielsweise ein Polyetherblockamid vorgesehen.
Die Magensonde ist beispielsweise 125 cm lang, die Ernährungssonde 270 cm, die zusätzliche
Ausrüstung umfaßt den Y-Konnektor 6, des weiteren einen nicht näher dargestellten
Adapter, geeignet für den Anschluß der Ernährungssonde 1 an einen Behälter oder dergleichen.
[0069] Zuerst wird die Ernährungssonde 1 bis in den Darm eines Patienten eingeführt, anschließend
wird die Magensonde 5 über die Ernährungssonde in den Magen vorgeschoben. Die korrekte
Lage der beiden Sonden 1, 5 wird mit Hilfe der aufgedruckten Tiefenmarkierungen auf
den Sonden 1, 5 oder radiologisch mittels entsprechend röntgenkontrastgebender Bereiche
der Sonden überwacht und festgestellt. Das aus dem Konnektor 6 am geraden Ausgang
61 herausragende proximale Ende 11 der Ernährungssonde 1 wird mit einem nicht dargestellten
Adapter verbunden und luftdicht angeschlossen. Somit kann mit der Ernährungstherapie
oder Medikamentenapplikation über die in den Darm DD eingeführte Ernährungssonde 1
begonnen werden. Die Nährlösung kann durch die Austrittsöffnungen 120 der Ernährungssonde
und durch die zentrale Austrittsöffnung am distalen Ende 12 in den Darm DD austreten.
Der gerade Anschluß 61 des Y-Konnektors 6 dient der Sondenernährung bzw. Medikamentenapplikation.
Am gastralen seitlichen Anschluß 62 des Konnektors 6, der auf der Magensonde 5 befestigt
ist, wird die Saugleitung 9 für das Absaugen von Magensäften durch das Lumen 54, 54a
der Magensonde 5 angeschlossen. Die Magensonde 5 zeichnet sich durch ein weiches atraumatisches
sowie röntgenkontrastgebendes distales Ende 55 aus. Bei laufender Ernährung kann über
die seitlichen versetzt angeordneten Drainagelöcher 53 der Magensonde ein kontinuierlicher
oder intermittierender Sog oder Schwerkraftdrainage eine Druckentlastung des Magens
durchgeführt werden. Zwischen dem Außendurchmesser der Ernährungssonde 1 von z. B.
9 CH und dem Innendurchmesser der Magensonde von z. B. 16 CH - gastrale Dekompressionssonde
- besteht ein ausreichend großer Zwischenraum, der eine Druckentlastung über die seitlichen
Drainagelöcher der Magensonde sowie das Durchfließen der Magensäfte in Pfeilrichtung
beim Absaugen ermöglicht.
1. Ernährungssonde für die enterale Ernährung eines Patienten mit einem Tubus (10) mit
einem proximalen Ende (11) und einem distalen Ende (12) und einem vom proximalen Ende
zum distalen Ende durchgehenden Lumen (100) mit einer distalen Austrittsöffnung (121)
des Lumens am distalen Ende (12) des Tubus, wobei im Bereich des distalen Endes des
Tubus über den Umfang des Tubus verteilt Austrittsöffnungen (120) zum Austritt einer
über das proximale Ende in das Lumen des Tubus eingeführten Ernährungslösung ausgebildet
sind, wobei ausgehend vom distalen Ende (12) in Richtung proximales Ende (10) ein
öffnungsfreier Führungsabschnitt (F) ausgebildet ist, und die am Umfang des Tubus
(10) ausgebildeten Austrittsöffnungen (120) außerhalb des Führungsabschnittes (F)
angeordnet sind und der Tubus (10) über seine Länge einen konstanten Außendurchmesser
(ADE) aufweist und die die distale Austrittsöffnung (121) umgebenden Randbereiche
(122) des Tubus (10) abgerundet ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ernährungssonde (1) aus einem Schlauchabschnitt gebildet ist, der Führungsabschnitt
(F) mindestens eine Länge (L) von 30 mm aufweist und der Durchmesser (DA) der distalen
Austrittsöffnung (121.) dem Durchmesser (DL) des im Tubus (10) ausgebildeten Lumens
(100) entspricht..
2. Ernährungssonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsabschnitt (F) eine Länge (L) von 40 bis 60 mm aufweist.
3. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tubus (10) aus einem thermoplastischen und/oder elastomeren Kunststoff, thermoplastischen
Elastomer oder elastomerähnlichen Thermoplast mit einer Shorehärte A gem. ASTM D 2240
kleiner/gleich 90 hergestellt ist.
4. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie röntgenkontrastgebend ausgerüstet ist.
5. Ernährungssonde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bezogen auf 100 Gew.-Teile des weichen elastischen Kunststoffs 10 bis 15 Gew.-Teile
eines Röntgenkontrastmittels, wie Bariumsulfat enthält.
6. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Tubus (10) mikrorauh ausgebildet ist.
7. Ernährungssonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale Ende (11) des Tubus (10) mit einem Adapter (110) zum Anschließen an
eine Quelle für Ernährungslösung oder Medikamentenlösung verbunden ist.
8. Ernährungssonde gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 in Kombination mit einer Magensonde
(5) zur Drainage von Magensäften und Dekompression des Magens eines Patienten.
9. Kombination nach Anspruch 8, wobei die Magensonde (5) einen Tubus (50) mit einem vom
proximalen Ende (51) bis zum distalen Ende (52) durchgehenden Lumen (54) sowie seitwärts
aus dem Tubus austretende Drainagelöcher (53) aufweist und die Ernährungssonde (1)
durch das Lumen (54) des Tubus (50) der Magensonde (5) unter Ausbildung eines Ringspaltes
zwischen der Oberfläche der Ernährungssonde (1) und der das Lumen (54) der Magensonde
(5) begrenzenden Innenschicht des Tubus (50) führbar ist.
10. Kombination nach Anspruch 8 oder 9, wobei die über die Ernährungssonde (1) geschobene
Magensonde (5) einen mehrschichtig ausgebildeten Tubus (50) mit einer Außenschicht
(501) aus einem weichen flexiblen Kunststoff und einer Innenschicht (502) aus einem
in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht (501) härteren Kunststoff umfaßt, wobei
die Innenschicht (501) vor dem distalen Ende (52, 52a) der Magensonde (5) innerhalb
des durchgängigen Lumens (54, 54a) der Magensonde (5) endet und der für die Innenschicht
(502) eingesetzte Kunststoff gute Gleiteigenschaft und Antihafteigenschaft in Bezug
auf den Kunststoff, aus dem die Ernährungssonde (1) gefertigt ist, aufweist.
11. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei eine Magensonde (5) eingesetzt
ist, bei der der Tubus (50) eine Außenschicht (501) aus einem thermoplastischen und/oder
elastomeren Kunststoff, thermoplastischem Elastomer oder elastomerähnlichem Thermoplast
mit einer Shorehärte A gemäß ASTM D 2240 kleiner/gleich 90 und eine Innenschicht aus
einem Kunststoff mit einer Shorehärte D gemäß ASTM 2240 größer 45, vorzugsweise größer
55 aufweist und die Dicke der Innenschicht (502) des Tubus (50) kleiner als 0,020
mm, vorzugsweise kleiner als 0,015 mm ausgebildet ist.
12. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei eine Magensonde (5) mit einem
mehrschichtigen Tubus (50) verwendet ist, dessen distales Ende (52) von einer atraumatischen
röntgenkontrastgebenden Sondenspitze (55) mit einem durchgehenden Lumen (54a) gebildet
ist, welche Magensonde (5) über die Enährungssonde (1) schiebbar ist.
13. Kombination nach Anspruch 12, wobei für die Ausbildung des Tubus (10) der Ernährungssonde
(1) und die Außenschicht (501) des Tubus (50) der Magensonde (5) und die Sondenspitze
(55) der Magensonde (5) der gleiche weiche flexible Kunststoff mit einer Shorehärte
A kleiner/gleich 90 verwendet ist.
14. Kombination nach Anspruch 13, wobei ein thermoplastisches Polyetherurethan für die
Ausbildung des Tubus der Ernährungssonde, der Außenschicht der Magensonde und die
Sondenspitze der Magensonde verwendet ist und für die Ausbildung der Innenschicht
(502) des Tubus (50) der Magensonde (5) ein Polyetherblockamid eingesetzt ist.
15. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 14, wobei ein Y-Konnektor mit drei Ausgängen
vorgesehen ist, der mit einem Ausgang an das proximale Ende (51) des Tubus (50) der
Magensonde (5) angeschlossen ist und an dessen zweitem Ausgang (62) eine Saugleitung
(9) für die Magensonde anschließbar ist und durch dessen dritten Ausgang (61) die
durch das Lumen (54, 54a) der Magensonde (5) geführte Ernährungssonde (1) herausführbar
ist.
16. Kombination nach einem der Ansprüche 8 bis 15, wobei für eine Ernährungssonde (1)
einer Größe von 9 CH und einer Länge von mindestens 2 m eine über die Ernährungssonde
einschiebbare Magensonde (5) von 16 CH und einer Länge von mindestens 1 m vorgesehen
ist, und wobei das durchgehende Lumen (54, 54a) der Magensonde einen Innendurchmesser
von mindestens 4 mm aufweist.
1. A gastrostomy probe for enteral feeding of a patient, comprising a tube (10) with
a proximal end (11) and a distal end (12) and with a lumen (100) extending from the
proximal end to the distal end, with a distal outlet opening (121) of the lumen at
the distal end (12) of the tube, outlet openings (120) being distributed about the
circumference of the tube, in the area of the distal end of the tube, for the emergence
of a feed solution that has been introduced into the lumen of the tube via the proximal
end, a guide section (F) that is free of openings being formed starting from the distal
end (12) in the direction of the proximal end (11), and the outlet openings (120)
formed on the circumference of the tube (10) being arranged outside the guide section
(F) and the tube (10) having a constant external diameter (ADE) along its length,
and the edge areas (122) of the tube (10) that surround the distal outlet opening
(121) having a rounded design, characterized in that the gastrostomy probe (1) is formed from a hose section, the guide section (F) has
at least a length (L) of 30 mm and the diameter (DA) of the distal outlet opening
(121) corresponds to the diameter (DL) of the lumen (100) formed in the tube (10).
2. A gastrostomy probe according to claim 1, characterized in that the guide section (F) has a length (L) of 40 to 60 mm.
3. A gastrostomy probe according to either one of claims 1 and 2, characterized in that the tube (10) is produced from a thermoplastic and/or elastomer material, thermoplastic
elastomer or elastomer-like thermoplastic with a Shore hardness A of less than or
equal to 90 according to ASTM D 2240.
4. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 3, characterized in that it is designed to provide X-ray contrast.
5. A gastrostomy probe according to claim 4, characterized in that, relative to 100 parts by weight of the soft elastic plastic, it contains 10 to 15
parts by weight of an X-ray contrast agent, such as barium sulphate.
6. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 5, characterized in that the surface of the tube (10) is configured with a microroughness.
7. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 6, characterized in that the proximal end (11) of the tube (10) is connected to an adapter (110) for attachment
to a source of feed solution or medicament solution.
8. A gastrostomy probe according to any one of claims 1 to 7 in combination with a stomach
probe (5) for drainage of gastric juices and decompression of a patient's stomach.
9. A combination according to claim 8, the stomach probe (5) comprising a tube (50) with
a lumen (54) extending from the proximal end (51) to the distal end (52) and with
drainage holes (53) emerging sideward from the tube, and it being possible for the
gastrostomy probe (1) to be guided through the lumen (54) of the tube (50) of the
stomach probe (5), forming an annular gap between the surface of the gastrostomy probe
(1) and the inner layer of the tube (50) delimiting the lumen (54) of the stomach
probe (5).
10. A combination according to either of claims 8 and 9, the stomach probe (5) pushed
over the gastrostomy probe (1) comprising a multi-layer tube (50) with an outer layer
(501) made of a soft flexible plastic and an inner layer (502) made of a plastic that
is harder compared to the plastic of the outer layer (501), the inner layer (501)
terminating before the distal end (52, 52a) of the stomach probe (5) inside the open
lumen (54, 54a) of the stomach probe (5), and the plastic used for the inner layer
(502) having good slide properties and anti-adhesion properties in relation to the
plastic from which the gastrostomy probe (1) is made.
11. A combination according to any one of claims 8 to 10, a stomach probe (5) being used
in which the tube (50) has an outer layer (501) made of a thermoplastic and/or elastomer
material, thermoplastic elastomer or elastomer-like thermoplastic with a Shore hardness
A of less than or equal to 90 according to ASTM D 2240 and an inner layer made of
a plastic with a Shore hardness D of greater than 45 according to ASTM 2240, preferably
of greater than 55, and the thickness of the inner layer (502) of the tube (50) is
smaller than 0.020 mm, preferably smaller than 0.015 mm.
12. A combination according to any one of claims 8 to 11, a stomach probe (5) with a multi-layer
tube (50) being used whose distal end (52) is formed by an atraumatic X-ray-contrast
probe tip (55) with a continuous lumen (54a), which stomach probe (5) can be pushed
over the gastrostomy probe (1).
13. A combination according to claim 12, the same soft flexible plastic with a Shore hardness
A of less than or equal to 90 being used for forming the tube (10) of the gastrostomy
probe (1) and the outer layer (501) of the tube (50) of the stomach probe (5) and
the probe tip (55) of the stomach probe (5).
14. A combination according to claim 13, a thermoplastic polyether urethane being used
for forming the tube of the gastrostomy probe, the outer layer of the stomach probe
and the probe tip of the stomach probe, and a polyether block amide being used for
forming the inner layer (502) of the tube (50) of the stomach probe (5).
15. A combination according to any one of claims 8 to 14, a Y-shaped connector with three
outlets being provided which is attached with one outlet to the proximal end (51)
of the tube (50) of the stomach probe (5) and at whose second outlet (62) a suction
line (9) for the stomach probe can be attached, and through whose third outlet (61)
it is possible to guide the gastrostomy probe (1) guided through the lumen (54, 54a)
of the stomach probe (5).
16. A combination according to any one of claims 8 to 15, for a gastrostomy probe (1)
whose size is 9 CH and whose length is at least 2 m, a stomach probe (5) measuring
16 CH and with a length of at least 1 m being provided that can be pushed over the
gastrostomy probe, and the continuous lumen (54, 54a) of the stomach probe having
an internal diameter of at least 4 mm.
1. Sonde d'alimentation pour l'alimentation entérale d'un patient, comprenant un tube
(10) avec une extrémité proximale (11) et une extrémité distale (12) et une lumière
(100), s'étendant de l'extrémité proximale à l'extrémité distale et comportant un
orifice de sortie distal (121) de la lumière au niveau de l'extrémité distale (12)
du tube, des orifices de sortie (120) étant répartis sur le pourtour du tube, dans
la région de l'extrémité distale du tube, à des fins de sortie d'une solution nutritive
introduite dans la lumière du tube via l'extrémité proximale, une portion de guidage
(F) sans orifices étant formée en partant de l'extrémité distale (12) en direction
de l'extrémité proximale (11), et les orifices de sortie (120), aménagés sur le pourtour
du tube (10), étant disposés à l'extérieur de la portion de guidage (F) et le tube
présentant un diamètre extérieur (ADE) constant sur sa longueur, et les zones de bord
(122) du tube (10) qui entourent l'orifice de sortie distal (121) étant arrondies,
caractérisée en ce que la sonde d'alimentation (1) est constituée d'un tronçon de tube flexible, la portion
de guidage (F) présente au moins une longueur (L) de 30 mm et le diamètre (DA) de
l'orifice de sortie distal (121) correspond au diamètre (DL) de la lumière (100) aménagée
dans le tube (10).
2. Sonde d'alimentation selon la revendication 1, caractérisée en ce que la portion de guidage (F) présente une longueur (L) comprise entre 40 et 60 mm.
3. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que le tube (10) est réalisé à partir d'un matériau thermoplastique et/ou d'un matériau
élastomère, d'un élastomère thermoplastique ou d'un thermoplastique proche d'un élastomère,
avec une dureté Shore A selon ASTM D 2240 inférieure/égale à 90.
4. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce qu'elle est équipée de manière à établir un contraste radiologique.
5. Sonde d'alimentation selon la revendication 4, caractérisée en ce que, rapporté à 100 parties en poids du plastique élastique mou, elle contient de 10
à 15 parties en poids d'une substance de contraste radiologique, telle que du sulfate
de baryum.
6. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la surface du tube (10) est microrugueuse.
7. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que l'extrémité proximale (11) du tube (10) est reliée à un adaptateur (110) en vue du
raccordement à une source pour une solution nutritive ou une solution médicamenteuse.
8. Sonde d'alimentation selon une des revendications 1 à 7, en combinaison avec une sonde
gastrique (5) pour le drainage de sucs gastriques et la décompression de l'estomac
d'un patient.
9. Combinaison selon la revendication 8, la sonde gastrique (5) présentant un tube (50)
avec une lumière (54), s'étendant de l'extrémité proximale (51) jusqu'à l'extrémité
distale (52), ainsi que des orifices de drainage (53) s'ouvrant sur les côtés du tube,
et la sonde d'alimentation (1) pouvant être insérée dans la lumière (54) du tube (50)
de la sonde gastrique (5), avec formation d'un espace annulaire entre la surface de
la sonde d'alimentation (1) et la couche intérieure du tube (50) délimitant la lumière
(54) de la sonde gastrique (5).
10. Combinaison selon la revendication 8 ou 9, la sonde gastrique (5), qui est glissée
sur la sonde d'alimentation (1), présentant un tube (50) réalisé en plusieurs couches,
avec une couche extérieure (501) en une matière plastique molle et flexible et une
couche intérieure (502) en une matière plastique qui est plus dure que le plastique
de la couche extérieure (501), la couche intérieure (501) se terminant avant l'extrémité
distale (52, 52a) de la sonde gastrique (5), à l'intérieur de la lumière (54, 54a)
traversante de la sonde gastrique (5), et la matière plastique utilisée pour la couche
intérieure (502) présentant de bonnes propriétés de glissement et antiadhésives par
rapport à la matière plastique de la sonde d'alimentation (1).
11. Combinaison selon une des revendications 8 à 10, utilisant une sonde gastrique (5)
où le tube (50) présente une couche extérieure (501) en une matière thermoplastique
et/ou élastomère, un élastomère thermoplastique ou un thermoplastique proche d'un
élastomère, avec une dureté Shore A selon ASTM D 2240 inférieure/égale à 90, et une
couche intérieure en une matière plastique avec une dureté Shore D selon ASTM 2240
supérieure à 45, de préférence supérieure à 55, et l'épaisseur de la couche intérieure
(502) du tube (50) étant inférieure à 0,020 mm, de préférence inférieure à 0,015 mm.
12. Combinaison selon une des revendications 8 à 11, utilisant une sonde gastrique (5)
avec un tube (50) en plusieurs couches, dont l'extrémité distale (52) est formée d'une
pointe de sonde (55) non traumatisante, établissant un contraste radiologique, avec
une lumière (54a) traversante, laquelle sonde gastrique (5) peut être glissée sur
la sonde d'alimentation (1).
13. Combinaison selon la revendication 12, où la même matière plastique molle et souple,
avec une dureté Shore A inférieure/égale à 90, est utilisée pour réaliser le tube
(10) de la sonde d'alimentation (1) et la couche extérieure (501) du tube (50) de
la sonde gastrique (5) et la pointe (55) de la sonde gastrique (5).
14. Combinaison selon la revendication 13, où un polyuréthane thermoplastique est utilisé
pour réaliser le tube de la sonde d'alimentation, de la couche extérieure de la sonde
gastrique et de la pointe de la sonde gastrique, et où du polyéther-amide à blocs
est utilisé pour réaliser la couche intérieure (502) du tube (50) de la sonde gastrique
(5).
15. Combinaison selon une des revendications 8 à 14, prévoyant un raccord en Y à trois
sorties, dont une sortie est connectée à l'extrémité proximale (51) du tube (50) de
la sonde gastrique (5), et à la deuxième sortie (62) duquel peut être connectée une
conduite d'aspiration (9) pour la sonde gastrique et par la troisième sortie (61)
duquel peut sortir la sonde d'alimentation (1) qui est guidée dans la lumière (54,
54a) de la sonde gastrique (5).
16. Combinaison selon une des revendications 8 à 15, où il est prévu, pour une sonde d'alimentation
(1) d'une dimension 9 CH et d'une longueur d'au moins 2 m, une sonde gastrique (5)
de 16 CH et d'une longueur d'au moins 1 m, pouvant être glissée sur la sonde d'alimentation,
et où la lumière (54, 54a) traversante de la sonde gastrique présente un diamètre
intérieur d'au moins 4 mm.