[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Versuchspressung von zumindest aus
zwei Schichten bestehenden Tabletten gemäß Anspruch 1 bei Versuchspressung von Manteltabletten
nach Anspruch 2 und einer Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Patentanspruch
6.
[0002] Rundläufer-Tablettenpressen weisen bekanntlich einen von einem Drehantrieb angetriebenen
Rotor auf, der eine Matrizenscheibe, Ober- und Unterstempel, die in entsprechenden
Führungen geführt sind und ein Steuerkurvensystem aufweist. Ferner ist mindestens
eine Press-Station vorgesehen, die üblicherweise eine obere und untere Druckrolle
aufweist, mit deren Hilfe Ober- und Unterstempel in die Matrize hinein gedrückt werden,
wenn Sie die Press-Station passieren. Üblicherweise werden zwei paar Druckrollen vorgesehen
zum Vor- und Fertigpressen des Materials. Schließlich ist auch eine Fülleinrichtung
vorgesehen, mit deren Hilfe das zu verpressende Material in die Matrizenbohrungen
eingefüllt wird. Der Rotor wird kontinuierlich in Drehung versetzt, wobei die Fülleinrichtung
ständig in die zugeordneten Matrizenbohrungen Material einfüllt und der zugehörige
Unterstempel die fertig gepresste Tablette aus der Matrizenbohrung herausstößt, von
wo aus sie mit Hilfe eines Abstreifers in einen Kanal gelenkt wird.
[0003] Es ist auch bekannt, mit derartigen Rundläufer-Tablettenpressen mehrschichtige Tabletten
herzustellen. Die Mehrschichttabletten werden in einem Umlauf des Rotors hergestellt,
wobei pro Schicht eine Fülleinrichtung und eine Druckrollenanordnung (Preßstation)
vorgesehen ist. Wird z. B. eine Dreischichttablette erzeugt, sind drei Fülleinrichtungen
im 180 ° Abstand vorgesehen sowie drei Press-Stationen mit mindestens einem Druckrollenpaar
zwischen den Fülleinrichtungen.
[0004] Es ist ferner bekannt, mit Hilfe einer Rundläuferpresse sogenannte Manteltabletten
herzustellen. Unter Manteltabletten versteht man üblicherweise eine Zweischichttablette,
bei der zwischen den Schichten ein Kern angeordnet ist. Nach dem Einfüllen und Verpressen
der ersten Schicht wird ein Kern aus einen anderen Material auf die erste Schicht
aufgelegt und darauf eine zweite Schicht gefüllt. Bei der Herstellung derartiger Manteltabletten
kann in verschiedener Weise vorgegangen werden. Es ist denkbar, die erste Schicht
neu einzufüllen und ein Verpressen erst vorzunehmen, wenn auch die zweite Schicht
eingefüllt ist. Alternativ kann die erste Schicht verpresst werden, bevor der Kern
eingelegt wird. Anschließend erfolgt die Verpressung beider Schichten mit Kern. Schließlich
ist auch möglich, den Kern nach dem Einlegen ein gewisses Maß in die erste Schicht
einzudrücken. Dies kann ebenfalls mit dem Oberstempel in der Preßstation erfolgen.
Die beschriebenen Vorgänge können bei einem Umlauf des Rotors ablaufen.
[0005] Es ist bekannt, derartigen Tablettenpressen eine Meßvorrichtung zuzuordnen, welche
während der Produktion wesentliche Daten aufzeichnet und in einem Bedienrechner verarbeitet.
Hierzu gehören die Drehzahl des Rotors, die maximalen Presskräfte in der Preßstation
und gegebenenfalls der Presskraftverlauf in der Preßstation, und zwar den einzelnen
Stempelpaaren zugeordnet. Durch nachträgliches Vermessen der ausgeworfenen Tabletten
im Hinblick auf Gewicht, Dicke und Härte wird festgestellt, ob die gewünschten Parameter
erreicht worden sind. Falls nicht, müssen Füllmenge, Presskraft oder andere Parameter
geändert werden. Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung bzw. Regelung der Tablettenpressen
zur Erzielung optimaler Ergebnisse sind im Stand der Technik bekannt.
[0006] Bei der Entwicklung von Tabletten wird unter anderem die Kompressionscharakteristik
des zu verpressenden Materials ermittelt. Hierzu stehen Anfangs nur sehr kleine Produktmengen
zur Verfügung, die außerdem sehr aufwendig in Herstellung und an Material sein können,
so daß die Produktverluste während der Pressung klein gehalten werden müssen. Es ist
bekannt, Pressversuche mit speziellen Laborpressen durchzuführen. Dabei handelt es
sich zumeist um kleinere Exenterpressen, bei denen je Pressvorgang jeweils eine Tablette
gefertigt werden kann. Nachteilig ist, daß die Laborpressen ein anderes Pressverhalten
als Rundläufer-Tablettenpressen haben, die für die Produktion eingesetzt werden. Pressversuche
mit einer Produktionsrundläuferpresse haben naturgemäß den Vorteil, daß die bei den
Versuchen ermittelten Daten direkt auf die Produktion übertragen werden können. Nachteilig
ist, daß eine Befüllanordnung, wie sie normalerweise verwendet wird, konstant gleichmäßig
befüllt werden muß, damit sie ein ausreichendes Volumen mit einer Grundmenge an Pressmaterial
besitzt, auch wenn nur eine kleine Anzahl von Tabletten produziert werden. Aus DE
103 19 024 B3 ist ein Verfahren zur Versuchspressung von Tabletten mit einer Rundläufer-Tablettiermaschine
bekannt geworden, bei dem ein für eine Einzelpressung ausgewähltes Stempelpaar automatisch
in eine Füllposition gefahren und mindestens eine Matrize mit dem zu verpressenden
Material befüllt wird.
[0007] Anschließend wird der Rotor in Drehung versetzt und so beschleunigt, daß er in der
Druckstation die gewünschte Produktionsgeschwindigkeit hat. Nach einer Umdrehung wird
der Rotor in der Füllposition angehalten. Bei der Umdrehung des Rotors werden Signale
oder Signalverläufe der Messtellen aufgezeichnet und in einen Rechner zur Anzeige
und Auswertung gegeben.
[0008] Die Verhältnisse, wie sie in Verbindung mit Versuchspressungen für Tabletten beschrieben
wurden, treten verschärft bei Versuchspressungen von Mehrschicht- bzw. Manteltabletten
auf. Wie schon erwähnt, benötigt eine Rundläuferpresse bei Mehrschichttabletten mehrere
Füll- und Press-Stationen je nach Schichtenzahl der Tablette.
[0009] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Versuchspressung
von Mehrschicht- bzw. Manteltabletten anzugeben, das einerseits unter Produktionsbedingungen
durchführbar ist und andererseits mit geringem Pressmaterialaufwand auskommt.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. Patentanspruchs
2 gelöst.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Rotor nur mit einem Stempelpaar versehen
und mit Hilfe des Bedienrechners und Steuerrechners kann der Rotor in eine definierte
Füllposition gefahren werden, in der das Stempelpaar sich in dieser Position befindet.
Der Unterstempel befindet sich in einer ersten Füllposition, während die Auswerferkurve
sich in einer inaktiven Position befindet. Die Matrize wird mit dem Material für die
erste Schicht befüllt.
[0012] Erwähnt sei noch, daß die Druckrollen in der Preßstation eine erste Druckposition
eingenommen haben. Die Verstellung der Steuerkurven und der Druckrollen geschieht
mit Hilfe geeigneter Verstellantriebe, beispielsweise einem hydraulischen oder pneumatischen
oder auch elektromechanischen Antrieb. Anschließend wird der Rotor um eine Umdrehung
gedreht, bis das Stempelpaar wieder die Füllposition erreicht hat. Damit ist eine
Pressung der ersten Schicht der Mehrschichttablette erfolgt. Da die Auswerferkurve
sich in einer inaktiven Position befunden hat, wird die erste Schicht nicht ausgestoßen,
verbleibt vielmehr in der Matrizenbohrung. Nach dem erneuten Erreichen der Füllposition
wird die Füllkurve in eine Position gebracht, in der eine dosierte Befüllung der zweiten
Schicht der Mehrschichttablette erfolgen kann. Vor einer zweiten Umdrehung des Rotors
werden die Druckrollen in eine zweite Druckposition gebracht. Ferner wird die Auswerferkurve
in eine Auswerferposition gebracht, wenn lediglich eine Zweischichttablette produziert
werden soll. Während der zweiten Umdrehung des Rotors wird mithin die zweite Schicht
gepresst und die Zweischichttablette durch die Auswerferkurve und den zugehörigen
Unterstempel ausgeworfen. Für die Erzeugung einer Mehrschichttablette mit n Schichten
sind daher n Umdrehungen des Rotors d. h. eine Umdrehung pro Schicht erforderlich
bei jeweils individueller Einstellung der Steuerkurven und der Druckrollen.
[0013] Wird eine Dreischichttablette produziert, sind drei Umdrehungen des Rotors mit den
oben beschriebenen Schritten erforderlich. Erst bei der dritten Umdrehung erfolgt
dann das Auswerfen der Dreischichttablette mit Hilfe des Unterstempels.
[0014] Während der jeweiligen Umdrehungen des Rotors werden die Signale der einzelnen Meßstellen,
z. B. für die Presskraft, aufgezeichnet und einem Bedienrechner zur Anzeige und Auswertung
zugeführt. Die gemessenen Signale dienen z. B. zum Ermitteln der Kompressionscharakteristik
des Pressmaterials.
[0015] Durch eine geeignete Steuerung des Rechners ist es ferner möglich, automatisch mehrere
Mehrschichttabletten hintereinander zu produzieren, wobei nach jeder Umdrehung die
beschriebenen Prozeßparameter automatisch angepaßt und verändert werden können. Die
Anzahl der Schichten einer Tablette ist theoretisch unbegrenzt.
[0016] Das Verfahren zur Herstellung einer Manteltablette verläuft ähnlich dem Verfahren
nach Patentanspruch 1. Zunächst wird eine erste Schicht eingefüllt und vorzugsweise
"angepresst". Bei dem nächsten Stop nach einer Umdrehung des Rotors erfolgt das Einlegen
des Kerns. Dieser kann bei einer weiteren Umdrehung des Rotors mit Hilfe des Oberstempels
ein wenig in die untere Schicht eingedrückt werden. Es ist jedoch auch möglich, erst
den Kern und anschließend die zweite Schicht bei dem gleichen Stop des Rotors in der
Füllstation einzufüllen. Anschließend führt der Rotor eine Umdrehung durch, bei der
die beiden Schichten zusammen mit dem Kern zusammengepresst werden zur fertigen Tablette.
Anschließend erfolgt, wie bereits oben beschrieben, der Ausstoß der Manteltablette.
[0017] Das Einfüllen des Pressmaterials und des Kerns kann von Hand erfolgen. Es ist jedoch
auch möglich, eine Befüllvorrichtung vorzusehen. Eine Ausgestaltung der Erfindung
sieht hierzu z.B. eine um eine vertikale Achse drehbare Fülleinrichtung vor, die pro
Schicht der Mehrschichttabletten eine Kammer zur Aufnahme eines Schichtmaterials aufweist.
Bei Drehung der Fülleinrichtung mit Hilfe z. B. eines Drehantriebs wird jeweils ein
Füllausgang einer Kammer mit der Matrizenbohrung in der Füllposition ausgerichtet.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. Es könnten Pressversuche
mit einem nur mit einem Stempelpaar bestückten Rotor mit oder ohne Blindmatrizen durchgeführt
werden. Die Umrüstzeiten auf andere Pressmaterialien bzw. andere Stempeltypen ist
sehr kurz. Bei den Pressversuchen entsteht eine geringe Staubentwicklung, da nur geringe
Materialmengen eingesetzt werden.
[0019] Die Materialverluste sind äußerst gering, da jeweils nur eine Matrizenbohrung mit
dem Schichtmaterial befüllt wird. Alle prozeßrelevanten Einstellungen können in den
Pressversuchen eingestellt und ausprobiert werden: Drehzahl des Rotors, Presskraft
in der Preßstation, Dicke, Härte und Gewicht der Tabletten usw.. Die im Pressversuch
ermittelten Daten und verschiedene Einstellungen können direkt auf eine Produktions-Rundläuferpresse
übernommen werden, wie z. B. die Drehzahl, die Presskraft, Dicke, Härte, Gewicht der
Tabletten usw.. Die Meßdaten für jeden Pressvorgang stehen direkt zur Verfügung und
können im Bedienrechner angezeigt, ausgewertet und mit allen prozeßrelevanten Daten
abgespeichert werden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt die Draufsicht auf eine Druckstation und einen Rotor einer Rundläufer-Tablettenpresse
nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt schematisch in der Abwicklung die Herstellung einer Dreischichttablette mit
der Rundläufer-Presse nach Fig. 1.
[0021] In Fig. 1 ist ein Rotor 10 einer Rundläufer-Tablettenpresse angedeutet mit einer
Matrizenscheibe 12, die auf einem Teilkreis eine Vielzahl von Matrizenbohrungen 14
aufweist. Der Rotor 10 ist von einem geeigneten Drehantrieb angetrieben, der seinerseits
von einem Bedienrechner und Steuerrechner (nicht gezeigt) gesteuert wird. Dem Rotor
10 sind zwei Preßstationen 16, 18 zugeordnet mit oberer und unterer Druckrolle, wobei
jeweils nur eine obere Druckrolle 20 bzw. 22 zu erkennen ist. Mit Hilfe der Druckrollenpaare
werden Ober- und Unterstempel wenn sie die Druckrollen über- bzw. unterfahren, in
die Matrizenbohrungen 14 hinein gedrückt, um das sich in der Matrizenbohrung befindliche
Material zu pressen.
[0022] Bei der Erfindung ist dem Rotor nur ein Stempelpaar, nämlich Ober- und Unterstempel
zugeordnet, die wiederum nur einer Matrizenbohrung 14 zugeordnet sind. Das Stempelpaar
ist jedoch in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0023] Dem Rotor 10 ist eine Fülleinrichtung 24 zugeordnet. Sie ist um eine vertikale Achse
verdrehbar, wie durch den Pfeil 26 angedeutet. Die Drehung kann mit Hilfe eines geeigneten,
hier nicht dargestellten Drehantriebs erfolgen. Die Fülleinrichtung 24 weist drei
im 180 °-Abstand angeordnete Füllkammern 28 auf, deren Füllausgang je nach Drehstellung
zu einer Matrizenbohrung 14 ausgerichtet werden kann. Bei der Herstellung einer Dreischichttablette
wird jede Füllkammer 28 mit einem Material für eine Schicht der Dreischichttablette
gefüllt.
[0024] In Fig. 2 ist das oben erwähnte Press-Stempelpaar siebenfach dargestellt. Der Oberstempel
ist mit 30 und der Unterstempel mit 32 bezeichnet. Man erkennt außerdem die Matrize
34 mit der Matrizenbohrung 14, der die Stempel 30, 32 zugeordnet sind. Die in Fig.
2 dargestellten sieben Positionen entsprechen drei Umläufen des Rotors 10. In der
Position 1 befindet sich das Stempelpaar 30, 32 in der Befüllposition, und der Rotor
10 ist im Stillstand. Von Hand oder mit Hilfe der Fülleinrichtung 20 nach Fig. 1 wird
eine erste Materialmenge 36 in die Matrizenbohrung 14 eingefüllt. Die Menge wird daher
durch die Position des Unterstempels 32 vorgegeben, der mit einer Füllkurve 38 in
die gewünschte Position gebracht ist. In den Positionen 2, 4 und 6 findet der Pressvorgang
statt, in dem die Press-Stempel 30, 32 zwischen oberen Druckrolle 18 und unteren Druckrolle
19 hindurchlaufen (in Fig. 2 ist der Einfachkeit halber das Druckrollenpaar der Press-Station
16 in Fig. 1 fortgelassen.) In Position 2 wird somit die erste Schicht einer Dreischichttablette
gepreßt. Nach dem ersten Umlauf wird der Rotor 10 wieder in der Füllposition der Press-Stempel
30, 32 angehalten und es erfolgt die Befüllung mit dem Material 38 für die zweite
Schicht. In der Position 4 wird die zweite Schicht verpreßt, und in der Position 5
erfolgt die Befüllung mit einer dritten Materialschicht 40, die in der Position 6
ebenfalls verpreßt wird zur Bildung einer Mehrschichttablette, welche in Position
7 mit 42 bezeichnet ist und vom Unterstempel 32 aus der Matrizenbohrung ausgestoßen
wird. Hierzu ist eine Auswerferkurve 44 vorgesehen.
[0025] Vor jedem Befüllen bzw. jedem Pressvorgang werden Füllkurve 38 und Druckrollen 18,
19 in gewünschter Weise eingestellt, um die erforderlichen Pressparameter vorzugeben.
Die Einstellung erfolgt mit Hilfe geeigneter Verstellantriebe, die hier nicht gezeigt
sind. Es versteht sich aber, daß je nach Zahl der gewünschten Überdrehungen sehr wohl
eine Verstellung vor der nächsten Umdrehung des Rotors und dem nächsten Pressvorgang
erfolgt. Die Auswerferkurve 44 weist ebenfalls einen Verstellantrieb auf (nicht gezeigt),
der den die Auswerferkurve 44 während der ersten beiden Umdrehungen nach Fig. 2 in
eine inaktive Position verstellt, um ein Auswerfen der zuvor gepreßten Schichten zu
vermeiden.
[0026] Die Steuerung der einzelnen Verstellantriebe und des Drehantriebs für den Rotor 10
und die Fülleinrichtung 24 erfolgt von einem Bedienrechner und Steuerrechner derart,
daß nach entsprechender Programmierung bzw. vor Einstellung diese Vorgänge automatisch
ablaufen. Eine geeignete Meßvorrichtung, die hier nicht gezeigt ist, registriert verschiedene
Prozeßparameter, wie z. B. Drehgeschwindigkeit des Rotors 10, Preßkraft an den Druckrollen
18, 19 usw. die dann in dem Bedienrechner in geeigneter Weise verarbeitet werden können,
um z. B. bei der nächsten Versuchspressung Änderung in den Einstellungen vorzunehmen.
1. Verfahren zur Versuchspressung von aus n Schichten bestehenden Tabletten in einer
Rundläufer-Tablettenpresse, die einen drehend antreibbaren Rotor mit Matrizenbohrungen,
Stempelführungen, mindestens eine Preßstation und ein Steuerkurvensystem aufweist,
wobei das Steuerkurvensystem unter anderem eine Füllkurve und eine Auswerferkurve
für Unterstempel aufweist und wobei die Druckrollen der Preßstation und die Steuerkurven
von geeigneten Verstellantrieben in der Höhe verstellbar sind, mit den folgenden Schritten:
- Der mit einem Ober- und Unterstempel (Stempelpaar) versehene Rotor wird mit dem
Stempelpaar in eine definierte Füllposition gebracht, in der die dem Stempelpaar zugeordnete
Matrizenbohrung mit dem Material der ersten Schicht der Tablette gefüllt wird, wobei
die Füllkurve in eine erste Position, die Auswerferkurve in eine untere Position und
Druckrollen in eine erste Pressposition durch zugeordnete Verstellantriebe gebracht
werden;
- anschließend wird der Rotor um eine volle Umdrehung gedreht und das Stempelpaar
in der Füllposition gestoppt;
- die Füllkurve wird in eine zweite Füllposition, die Auswerferkurve in die Auswerfposition
und die Druckrollen in eine zweite Pressposition verstellt;
- danach wird die die erste Schicht enthaltende Matrizenbohrung mit dem Material der
zweiten Schicht befüllt und;
- der Rotor wird um eine weitere volle Umdrehung gedreht und das Stempelpaar erneut
in der Füllposition gestoppt wird usw..
- Bei der n-ten Umdrehung des Rotors wirft der Unterstempel die Mehrschichttablette
aus.
2. Verfahren zur Versuchspressung von Tabletten (Manteltabletten), die aus zwei Schichten
und einem zwischen den Schichten angeordneten Kern zusammengesetzt sind in einer Rundläufer-Tablettenpresse,
die einen drehend antreibbaren Rotor mit Matrizenbohrungen, Stempelführungen, mindestens
eine Preßstation und ein Steuerkurvensystem aufweist, wobei das Steuerkurvensystem
unter anderem eine Füllkurve und eine Auswerferkurve für Unterstempel aufweist und
wobei die Druckrollen der Preßstation und die Steuerkurven von geeigneten Verstellantrieben
in der Höhe verstellbar sind, mit den folgenden Schritten:
- Der mit einem Ober- und Unterstempel (Stempelpaar) versehene Rotor wird mit dem
Stempelpaar in eine definierte Füllposition gebracht, in der die dem Stempelpaar zugeordnete
Matrizenbohrung mit dem Material der ersten Schicht der Tablette gefüllt wird, wobei
die Füllkurve in eine erste Position, die Auswerferkurve in eine untere Position und
Druckrollen in eine erste Pressposition durch zugeordnete Verstellantriebe gebracht
werden;
- anschließend wird der Rotor um eine volle Umdrehung gedreht und das Stempelpaar
in der Füllposition gestoppt;
- in der Füllposition wird ein Kern auf die erste Schicht in der Matrizenbohrung gelegt;
- es wird eine zweite Schicht entweder nach dem Einlegen des Kerns in die Matrizenbohrung
eingefüllt oder nach einer Umdrehung des Rotors bei Wiedererreichung der Füllposition;
- die zweite Schicht wird bei einer vollen Umdrehung des Rotors in einer zweiten Pressposition
der Druckrollen gepresst und das Stempelpaar erneut in der Füllposition gestoppt;
- bei der letzten Umdrehung des Rotors wirft der Unterstempel die Manteltablette aus.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während jeder Umdrehung des Rotors die Presskraftwerte aufgezeichnet und online einem
Bedienrechner für die Rundläufer-Tablettenpresse zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für den Rotor so ausgelegt ist, daß er in diesen Bereichen der Druckrollenstation
Produktiongeschwindigkeit hat.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Umlauf des Rotors mit einer ersten Schicht und dem Kern auf der ersten Schicht
der Kern mittels der Druckrollen in die erste Schicht gepresst wird.
6. Vorrichtung zur Versuchspressung von zumindest aus zwei Schichten bestehenden Tabletten
in einer Rundläufer-Tablettenpresse, mit einem drehend antreibbaren Rotor mit Matrizenbohrungen,
Stempelführungen für Ober- und Unterstempel, Druckrollen aufweisenden Preßstation
und einem Steuerkurvensystem, wobei das Steuerkurvensystem unter anderem eine Füllkurve
und eine Auswerferkurve für Unterstempel aufweist und wobei die Druckrollen und die
Steuerkurven von je einem geeigneten Verstellantrieb in der Höhe verstellbar sind
und wobei ein Bedienrechner zur Steuerung der einzelnen Teile der Rundläufer-Presse
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (10) nur einen Ober- und Unterstempel (30, 32) (Stempelpaar) enthält, der
Bedienrechner so programmierbar ist, daß das Press-Stempelpaar (30, 32) automatisch
in eine definierte Füllposition bringbar ist, in der der Unterstempel (32) über seine
Füllkurve (38) in eine gewünschte Füllposition bringbar ist und die Auswerferkurve
(44) von ihrem Verstellantrieb in eine inaktive Position bringbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine um eine vertikale Achse schwenkbare Fülleinrichtung (24) vorgesehen ist, die
pro Schicht der Mehrschichttabletten eine Kammer (28) zur Aufnahme eines Schichtmaterials
aufweist und bei Drehung der Fülleinrichtung jeweils einen Füllausgang einer Kammer
(28) mit einer Matrizenbohrung (14) in der Füllposition ausrichtbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehantrieb für die Fülleinrichtung (24) vorgesehen ist, der vom Bedienrechner
und Steuerrechner ansteuerbar ist.