[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Injektions- oder Verpressschlauch gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1 oder 3. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 19.
[0002] Injektions- oder Verpressschläuche zum Verpressen bzw. Abdichten von Fugen, insbesondere
Arbeitsfugen zwischen Baukörpern, beispielsweise zum Abdichten einer Arbeitsfuge oder
eines Arbeitsspalts zwischen zwei aneinander anschließenden Betonbauteilen sind in
verschiedensten Ausführungen bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verpressschlauch aufzuzeigen, der bei der Möglichkeit
einer einfachen und preiswerten Herstellung das Verpressen bzw. Abdichten der jeweiligen
Arbeitsfuge durch das Verpress- und Dichtungsmittel mit hoher Zuverlässigkeit sicherstellt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verpressschlauch gemäß Patentanspruch 1 oder 3 ausgebildet.
Ein Verfahren zum Abdichten von Fugen zwischen Baukörpern ist Gegenstand des Patentanspruchs
19.
[0004] Der erfindungsgemäße Injektions- oder Verpressschlauch eignet sich für die Verwendung
mit allen herkömmlichen und handelsüblichen Verpress- und Dichtungsmitteln. Er kann
als laufende Ware preiswert gefertigt und als Vorrat mit großer Länge an den jeweiligen
Verwendungsort geliefert werden, wo dann die jeweils benötigte Länge abgetrennt wird.
[0005] Die unmittelbar auf den Schlauchkörper aufgebrachte Ummantelung wirkt bandagenartig,
so dass durch die Festigkeit oder Strenge der Umwicklung der Druckschwellwert, bei
dem die Verpress- oder Dichtungsmasse aus den Durchtrittsöffnungen austritt, eingestellt
werden kann, insbesondere auch deutlich über 1 bar. Weiterhin wirkt die Ummantelung
auch zur Verteilung der Verpress- und Dichtungsmasse. Der erfindungsgemäße Injektions-
oder Verpress-Schlauch eignet sich für die Verwendung der üblichen Verpress- und Dichtungsmassen,
z.B. auf Kunststoffbasis (beispielsweise Verpress- und Dichtungsharze), aber auch
für andere Verpress- und Dichtungsmassen, z.B. für solche auf mineralischer Basis
usw.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und im Schnitt den zu verpressenden bzw. abzudichtenden
Arbeitsspalt zwischen zwei Betonbauteilen;
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Verpressschlauch gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine Teillänge des Innenschlauches des Verpressschlauches der Figur 2.
[0007] In den Figuren sind 1 ein zuerst erstelltes Betonbauteil, d. h. bei der Darstellung
der Figur 1 eine Bodenplatte aus Beton und 2 ein weiteres Betonbauteil, d .h. bei
der Darstellung der Figur 1 eine Betonwand, die über einen Arbeitsspalt oder eine
Arbeitsfuge 3 an das Betonbauteil 1 anschließt. Das Abdichten der Arbeitsfuge 3 erfolgt
in an sich bekannter Weise durch Verpressen, d.h. durch Einbringen einer abdichtenden
Abdichtmasse (beispielsweise Kunststoff) über einen im Bereich des Arbeitsspaltes
verlegten Injektions- oder Verpressschlauch 4.
[0008] Der Verpressschlauch 4 wird in der üblichen Weise nach dem Fertigstellen des Betonbauteils
1 und vor dem Betonieren des Betonbauteils 2 im Bereich der späteren Arbeitsfuge 3
über die gesamte Länge dieser Fuge verlegt und mit entsprechenden Befestigungsmitteln
4.1 am Betonbauteil 1 fixiert. Die Forderungen an den Verpressschlauch 4 sind u.a.,
dass beim Betonieren des Betonbauteils 2 ein Eindringen von Beton oder Zement bzw.
Zementschlämme in den Verpressschlauch 4 und damit ein Zusetzen des Verpressschlauches
vor dem Verpressen zuverlässig verhindert ist, und dass nach dem Fertigstellen des
Betonbauteils 2 und nach dem Abbinden des Betons über den Verpressschlauch 4 die Dichtungs-
oder Verpressmasse in die Arbeitsfuge 3 eingebracht werden kann, d. h. insbesondere
ein Austreten der Verpressmasse aus dem Verpressschlauch in die Arbeitsfuge 3 bei
einem in der Höhe praktikablen und gut beherrschbaren Verpressdruck möglich ist.
[0009] Um diese Forderungen zu erfüllen, besteht der Verpressschlauch 4 aus einem inneren
Schlauchkörper 5 aus einem flexiblen bzw. elastischen Material, beispielsweise aus
einem elastomeren Kunststoff. In die Wandung des Schlauchkörpers 5 ist eine Vielzahl
von Durchtrittsöffnungen 6 in Form von Schlitzen eingebracht, und zwar derart, dass
jede Durchtrittsöffnung 6 durchgehend ausgeführt ist, d.h. von dem Innenraum 7 des
Schlauchkörpers 5 bzw. von dem Verpresskanal bis an die Außenfläche des Schlauchkörpers
5 reicht, jede Durchtrittsöffnung 6 aber auf jeden Fall bei drucklosem Verpressschlauch
4, d. h. bei Atmosphärendruck im Schlauchkörperinnenraum bzw. Verpresskanal 7 dicht
verschlossen ist und hierfür die beiden Längsseiten jedes, sich in Schlauchkörperlängsrichtung
L erstreckenden Schlitzes dicht gegeneinander anliegen, sodass ein Eindringen von
Fremdstoffen, insbesondere auch von Beton- oder ZementSchlämme durch die Schlitze
bzw. Durchtrittsöffnungen 6 in den Schlauchkörperinnenraum 7 nicht möglich ist.
[0010] Umgeben ist der Schlauchkörper 5 von einer äußeren Umhüllung 8, die aus einem für
das Verpress- und Dichtungsmittel durchlässigem Material mit einer ausreichenden Festigkeit
besteht, vorzugsweise aus einem schlauchförmigen, beispielsweise einlagigen Gewebe
aus textilen Material oder Kunststoff. Die Umhüllung 8 liegt z.B. ausreichend fest
gegen den Schlauchkörper 5 an und bewirkt u. a. eine Verteilung des beim Verpressen
durch die sich unter dem Verpressdruck öffnenden Durchtrittsöffnungen 6 austretenden
Dichtungs- und Verpressmasse und damit ein Weiterleiten dieser Masse in die abzudichtende
Arbeitsfuge 3. Weiterhin verhindert die Ummantelung aber auch, dass die schlitzförmigen
Durchtrittsöffnungen 6 sich öffnen bzw. aufklaffen, wenn der Verpressschlauch 4 nicht
geradlinig, sondern gekrümmt oder kurvengängig verlegt wird, d. h. die Ummantelung
8 wirkt als eine Art Bandage, die das Auseinanderklaffen und damit ein unerwünschtes
Öffnen der Durchtrittsöffnungen 6 an kurvengängigen oder abgewinkelten Abschnitten
des verlegten Verpressschlauches wirksam verhindert.
[0011] Es besteht auch die Möglichkeit, die Ummantelung 8 so aufzubringen, dass durch sie
bei drucklosem Verpressschlauch 4 die Durchtrittsöffnungen 6 grundsätzlich geschlossen
gehalten werden, wobei die Ummantelung 8 für das beim Verpressen notwendige Öffnen
der Durchtrittsöffnungen 6 eine ausreichende Elastizität oder Nachgiebigkeit aufweist.
[0012] Die Ummantelung 8 ist beispielsweise aus einem monofilen Material hergestellt, z.
B. durch Umflechten oder Umweben des Schlauchkörpers 5 mit dem monofilen Material,
beispielsweise aus Kunststoff.
[0013] Anstelle eines monofilen Materials kann für die die Ummantelung 8 auch ein Filamentgarn
bestehend aus einer Vielzahl von Fäden aus Kunststoff oder einem natürlichen Material
verwendet sein, und zwar u.a. mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sich dieses Filamentgarn
beim Herstellen der den Schlauchkörper 5 umgebenden Umhüllung 8 flächiger als ein
monofiles Material gegen die Außenfläche des Schlauchkörpers 5 anlegt und dadurch
die im Schlauchkörper vorhandenen, sich unter dem Verpressdruck öffnenden Durchtrittsöffnungen
6 bei nicht mit dem Verpressdruck beaufschlagtem Verpressschlauch besonders zuverlässig
im geschlossenen Zustand hält und außerdem allein schon durch die großflächige Anlage
eine Ummantelung 8 bildet, die einen Durchtritt von Beton- oder Zementschlämme entgegenwirkt.
[0014] Unabhängig von der Ummantelung 8 und deren Wirkung sind die Durchtrittsöffnungen
6 mit einem geeigneten Werkzeug, d. h. beispielsweise mit einem sehr dünnen, scharfen
messerartigen Werkzeug in den Schlauchkörper 5 eingebracht, sodass sie sich bei drucklosem
Verpressschlauch 4 selbsttätig verschließen.
[0015] Wie in der Figur 3 angedeutet, sind die sich jeweils in Längsrichtung des Verpressschlauches
bzw. des Schlauchkörpers 5 erstreckenden schlitzförmigen Durchtrittsöffnungen 6 in
mehreren, sich in Schlauchkörperlängsrichtung erstreckenden Reihen vorgesehen, die
beispielsweise gleichmäßig um die Längserstreckung des Schlauchkörpers 5 verteilt
sind, wobei die Durchtrittsöffnungen 6 benachbarter Reihen jeweils gegeneinander versetzt
sind.
[0016] Vorstehend wird davon ausgegangen, dass die äußere Ummantelung bzw. Umhüllung 8 von
einem Gewebe oder einem anderen gitterartigen Material gebildet ist. Wie in der Figur
3 mit den Linien 9 angedeutet ist, kann die Ummantelung 8a auch von einem Klebeband,
beispielsweise aus einer Kunststoff-Folie gebildet sein. Das Klebeband 9 ist dann
so wendelartig auf die Außenfläche des inneren Schlauchkörpers 5 aufgeklebt, dass
sich die einzelnen Windungen am Rand des Klebebandes 9 etwas überlappen, wobei die
Breite der Überlappung um ein Vielfaches kleiner ist als die Breite des Klebebandes.
Durch das als äußere Bandage wirkende Klebeband 9 wird der geschlossene Zustand der
schlitzförmigen Durchtrittsöffnungen 6 unterstützt und diese auch in Kurven oder Eckbereichen
des verlegten verpressten Schlauches 4 im geschlossenem Zustand gehalten. Weiterhin
bildet das Klebeband durch die Überlappung eine nach außen hin geschlossene äußere
Ummantelung, die sich allerdings beim Verpressen durch den Verpressdruck öffnet, d.h.
unter dem Verpressdruck öffnen die sich überlappenden Bereiche, so dass dort dann
das Verpress- bzw. Dichtungsmaterial in die abzudichtende Arbeitsfuge austreten kann.
Das Öffnen der überlappenden Bereiche der vom Klebeband 9 gebildeten Ummantelung erfolgt
bevorzugt dort, wo ein entsprechender Freiraum besteht, d.h. im Bereich der Arbeitsfuge
3, so dass sich hierdurch auch ein gesteuertes, gezieltes Einbringen des Verpress-
oder Dichtungsmaterials in die Arbeitsfuge 3 ergibt.
[0017] Das Klebeband 9 bildet durch die Überlappung, insbesondere aber auch durch seine
selbstklebenden Eigenschaften einen zusätzlichen Schutz gegen ein Eindringen von Beton-
oder Zementschlämme in den Innenraum bzw. Verpresskanal 7.
[0018] Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass zum Ausbringen der Verpress- bzw. Abdichtmasse
im Schlauchkörper 5 Durchtrittsöffnungen 6 in Form von Schlitzen vorgesehen sind.
Grundsätzlich können auch andere Durchtrittsöffnungen 6 verwendet sein, grundsätzlich
sind diese Durchtrittsöffnungen 6 aber so ausgebildet, dass sie auf jeden Fall im
drucklosen Zustand des Verpressschlauches durch die Eigenelastizität des Materials
des Schlauchkörpers 5 und die stützende oder verschließende Wirkung der Ummantelung
8 verschlossen sind. Als Durchtrittsöffnungen 6 zum Ausbringen der Verpress- oder
Dichtungsmasse eignen sich daher generell solche Öffnungen, die mit einem Werkzeug
erzeugt werden, ohne das hierbei Material aus der Wandung des Schlauchkörpers 5 entfernt
wird. Als Durchtrittsöffnungen 6 zum Ausbringen der Verpress- oder Dichtungsmasse
eignen sich daher auch solche, die mit einem dorn- oder nadelartigen Werkzeug in den
Schlauchkörper 5 eingebracht sind und die sich nach dem Einbringen durch die Eigenelastizität
des Materialschlauchkörpers 5 wieder verschließen.
[0019] Unabhängig von der Ausbildung des Verpressschlauches 4, der Art der Durchtrittsöffnungen
6 im Schlauchkörper 5 und der Art der äußeren Ummantelung 8 bzw. 8a ist der Verpressschlauch
4 bevorzugt so hergestellt, dass er bzw. dessen Durchtrittsöffnungen 6 für das Verpress-
oder Dichtungsmaterial erst dann öffnet, wenn der Verpressdruck im Kanal 7 einen Schwellwertdruck
übersteigt, beispielsweise einen Schwellwertdruck von 1,0 bar. Bevorzugt liegt dieser
Schwellwertdruck aber im Bereich zwischen 1,0 bis 15,0 bar, vorzugsweise zwischen
1, 0 und 5,0 bar. Diese Ausbildung, die durch die Art der Durchtrittsöffnungen 6 sowie
insbesondere auch durch die jeweilige Ummantelung 8 bzw. 8a erreicht wird, hat den
Vorteil, dass nach dem Verpressen bzw. Abdichten der betreffenden Arbeitsfuge 3 (mit
einem über dem Druckschwellwert liegenden Verpressdruck) im Verpresskanal 7 vorhandenes
Verpress- und Dichtungsmittel noch vor dem Aushärten bzw. Abbinden entfernt werden
kann, und zwar durch Einleiten eines flüssigen oder gasförmigen Druckmediums an einem
Schlauchende, z.B. durch Ausblasen des Verpresskanales 7 mit Druckluft, deren Druck
unterhalb des Druckschwellwertes liegt, beispielsweise mit einem Druck von etwa 2
bar bei einem Druckschwellwert von etwas über 2 bar. Hierbei ist auch sichergestellt,
dass bei diesem Ausblasen kein Druckmedium (Druckluft) durch die Durchtrittsöffnungen
6 des Verpressschlauches austritt und dadurch die Qualität der Abdichtung der Arbeitsfuge
3 beeinträchtigt. Durch das Entleeren oder Ausblasen des Verpresskanals 7 ist es möglich,
das Verpressen der Arbeitsfuge 3 zu wiederholen, falls dies notwendig sein sollte.
Das Entleeren der im Verpresskanal vorhandenen Verpress- oder Dichtungsmasse ist unproblematisch
und einfach durchführbar, insbesondere auch durch Ausblasen, da auf Baustellen in
der Regel auf jeden Fall Druckluft zur Verfügung steht.
[0020] Insbesondere bei der Herstellung der Ummantelung 8 aus einem Filamentgarn mit einer
Vielzahl von Fäden besteht die Möglichkeit einen relativ hohen Schwellwertdruck über
2,0 bar, z.B. im Bereich zwischen 2,5 und 5,0 Bar für den Verpressschlauch zu realisieren.
[0021] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne das dadurch
der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
[0022] So ist es beispielsweise möglich, die Durchtrittsöffnungen 6 oder Schlitze in den
zunächst im Durchmesser etwas vergrößertem Schlauchkörper 5 einzubringen, dessen Durchmesser
dann nach dem Einbringen der Durchtrittsöffnungen 6 wieder reduziert wird. Hierfür
erfolgt das Einbringen der Durchtrittsöffnungen 6 beispielsweise in den mit einem
Innendruck (z. B. Luftdruck) beaufschlagten Schlauchkörper 5. Weiterhin besteht auch
die Möglichkeit, den Schlauchkörper 5 aus einem unter Einwirkung von Wärme schrumpfenden
Material mit einem etwas größeren Querschnitt zu fertigen und dann nach dem Einbringen
der Durchtrittsöffnungen 6 durch Wärmeeinwirkung zu schrumpfen.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1, 2
- Betonbauteil
- 3
- Arbeitsspalt oder Arbeitsfuge
- 4
- Verpresssch lauch
- 4.1
- Halter
- 5
- innerer Schlauchkörper
- 6
- Durchtrittsöffnung bzw. Schlitz
- 7
- Verpresskanal oder Innenraum des Schlauchkörpers 5
- 8, 8a
- äußere Ummantelung
- 9
- Klebeband
- 9.1
- überlappende Bereiche
- L
- Längserstreckung des Verpressschlauches
1. Verpressschlauch zur Verwendung beim Verpressen bzw. Abdichten einer Fuge (3) in einem
Bauwerk, beispielsweise einer Arbeitsfuge zwischen zwei aneinander anschließenden
Baukörpern, bestehend aus einem inneren, die mechanische Stabilität des Verpressschlauches
(4) bestimmenden und wenigstens einen Verpresskanal (7) bildenden Schlauchkörper mit
einer Durchtrittsöffnungen für eine Verpress- oder Dichtungsmasse aufweisenden Wandung
sowie aus einer dem Schlauchkörper (5) umgebenden äußeren Ummantelung (8),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchtrittsöffnungen (6) bei drucklosem Verpressschlauch (4) durch das Material
des Verpresschlauchs bzw. die Eigenelastizität dieses Materials geschlossenen sind.
2. Verpressschlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er bzw. dessen Durchtrittsöffnungen (6) erst bei einem einen Druckschwellwert übersteigenden
Druck für einen Austritt der Verpress- oder Dichtungsmasse öffnen.
3. Verpressschlauch zur Verwendung beim Verpressen bzw. Abdichten einer Fuge (3) in einem
Bauwerk, beispielsweise einer Arbeitsfuge zwischen zwei aneinander anschließenden
Baukörpern, bestehend aus einem inneren, die mechanische Stabilität des Verpressschlauches
(4) bestimmenden und wenigstens einen Verpresskanal (7) bildenden Schlauchkörper mit
einer Durchtrittsöffnungen für eine Verpress- oder Dichtungsmasse aufweisenden Wandung
sowie aus einer dem Schlauchkörper (5) umgebenden äußeren Ummantelung (8),
dadurch gekennzeichnet,
dass er bzw. dessen Durchtrittsöffnungen (6) erst bei einem einen Druckschwellwert übersteigenden
Druck für einen Austritt der Verpress- oder Dichtungsmasse öffnen.
4. Verpressschlauch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,dass die Durchtrittsöffnungen bei drucklosem Verpressschlauch (4) durch das Material des
Verpresschlauchs bzw. die Eigenelastizität dieses Materials geschlossenen sind.
5. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass die Durchtrittsöffnungen bei drucklosem Verpressschlauch (4) geschlossene und vorzugsweise
mit ihrer Längserstreckung in einer Verpressschlauchlängsrichtung (L) orientierte
Schlitze (6) und/oder durch Einstechen mit Nadeln erzeugte Öffnungen sind.
6. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Umhüllung (8) ein den Schlauchkörper (5) unmittelbar umschließendes gitter-
oder gewebeartiges Material ist.
7. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Durchtrittsöffnungen für die Verpress- oder Dichtungsmasse bildenden Schlitze
(6) mit der Verpressschlauchlängsrichtung (L) einen Winkel kleiner 45° einschließen.
8. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (6) mit ihrer Längserstreckung parallel oder annähernd parallel zur
Pressschlauchlängsrichtung orientiert sind.
9. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnungen oder Schlitze (6) in wenigstens zwei sich in Verpressschlauchlängsrichtung
(L) erstreckenden Reihen vorgesehen sind.
10. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnungen oder Schlitze (6) benachbarter Reihen einander unmittelbar
benachbart sind.
11. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnungen oder Schlitze benachbarter Reihen in Reihenlängsrichtung
gegeneinander versetzt sind.
12. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Ummantelung (8a) von einem Klebeband (9) gebildet ist.
13. Verpressschlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband (9) zur Bildung der äußeren Ummantelung (8a) wendelartig auf die Außenfläche
des inneren Schlauchkörpers (5) aufgebracht ist, vorzugsweise mit sich überlappenden
Windungen.
14. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Ummantelung aus einem beispielsweise einlagigen Gitter oder Gewebe aus
textilem Material und/oder Kunststoff besteht.
15. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Ummantelung (8) durch Umweben oder Umflechten des inneren Schlauchkörpers
(5) erzeugt ist.
16. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Ummantelung (8) aus einem monofilen Material hergestellt ist.
17. Verpressschlauch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Ummantelung aus einem Filamentgarn hergestellt ist.
18. Verpressschlauch nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwertdruck größer als 1,0 bar ist, beispielsweise im Bereich zwischen 1,0
und 5,0 bar liegt.
19. Verfahren zum Abdichten oder Verpressen von Fugen in Bauwerken, beispielsweise von
Arbeitsfugen zwischen zwei aneinander anschließenden Baukörpern, unter Verwendung
wenigstens eines entlang der Fuge verlegten Verpress-Schlauchs (4), der wenigstens
einen inneren, die mechanische Stabilität des Verpress-Schlauchs (4) bestimmenden,
wenigstens einen Verpresskanal (7) bildenden Schlauchkörper mit einer Durchtrittsöffnung
für die Verpress- oder Dichtungsmasse sowie eine den Schlauchkörper (5) umgebenden
äußeren Ummantelung (8) aufweist und der erst bei einem einen Druckschwellwert übersteigenden
Druck für den Austritt der Verpress- oder Dichtungsmasse öffnet, wobei das Verpressen
mit der Verpress- oder Dichtungsmasse bei einen den Druckschwellwert übersteigenden
Druck erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Verpressen ein Entleeren des wenigstens einen Verpresskanals (7) durch ein
flüssiges und/oder gasförmiges Druckmedium erfolgt, und zwar mit einem Druck unter
dem Druckschwellwert.