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EP 1 712 696 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.10.2006 Patentblatt 2006/42 |
(22) |
Anmeldetag: 27.07.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
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Priorität: |
12.04.2005 DE 202005005924 U
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Anmelder: Glatthaar Fertigkeller GmbH |
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78713 Schramberg-Waldmössingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.
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Vertreter: Klocke, Peter et al |
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ABACUS Patentanwälte
Klocke Späth Barth
European Patent and Trademark Attorneys
Kappelstrasse 8 72160 Horb 72160 Horb (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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Kerngedämmte Fertigteilwand mit Verbundnadeln |
(57) Fertigteilwand für die Erstellung von Gebäuden mit einer Innenwand und einer Außenwand
aus Beton, die miteinander verbunden sind und mit einem Hohlraum zwischen den beiden
Wänden zum nachträglichen Ausgießen mit Beton versehen sind. Die zur Innenwand weisende
Innenseite der Außenwand weist eine Wärmedämmschicht auf und aus der zur Außenwand
weisenden Innenseite der Innenwand steht eine Gitterbewehrung hervor. Die Fertigteilwand
zeichnet sich dadurch aus, dass die Außenwand und die Innenwand über U-förmige Verbundnadeln
aus Stahl miteinander verbunden sind, die mit ihrem Steg in der Außenwand gehalten
sind. Der Vorteil dieser Fertigteilwand liegt darin, dass sie einen reduzierten Wärmeübergang
zwischen der Innen- und der Außenwand durch weniger Wärmebrücken aufweist und dass
sie einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fertigteilwand für die Erstellung von Gebäuden,
mit einer Innenwand und mit einer Außenwand aus Beton, die miteinander verbunden sind,
und mit einem Hohlraum zwischen den beiden Wänden zum nachträglichen Ausgießen mit
Beton, wobei die zur Innenwand weisende Seite der Außenwand eine Wärmedämmschicht
aufweist und aus der zur Außenwand weisenden Seite der Innenwand eine Bewehrung vorsteht.
[0002] Es ist bekannt, zur Herstellung von Gebäudewänden sowohl im Keller- als auch im Wohnbereich
Doppelwandelemente einzusetzen, deren Außenwände mit den Innenwänden über Gitterträger
miteinander verbunden sind und die eine Kerndämmung aus Dämmplatten oder aufgebrachten
Dämmmaterial aufweisen. Der Vorteil dieser Fertigteilwände besteht darin, dass sie
im Werk in transportfähigen Teilen wetterunabhängig hergestellt werden können. Derartige
Fertigteilwände sind maßgenau herstellbar und werden auf der Baustelle montiert und
mittels Beton oder dergleichen fugenlos ausgegossen. In der
DE 198 23 387 C2 ist eine Fertigteilwand beschrieben, bei der die Verbindung der Außenwand mit der
Innenwand über mit Abstand zueinander angeordnete Gitterträger erfolgt. Zur Wärmedämmung
ist auf der Innenseite der Außenwand eine poröse Isolierschicht aus einem Polyurethanschaum
in einer oder mehreren Lagen aufgebracht. Um zu vermeiden, dass durch die damit verbundene
Luftfeuchtigkeit die Gitterträger im Laufe der Zeit durchrosten, sind diese aus nicht
rostendem Material ausgebildet. Ein Nachteil derartig ausgeführter Fertigteilelemente
besteht darin, dass durch die Gitterträger massive Wärmebrücken zwischen der Innenwand
und der Außenwand gebildet werden, die einen starken Wärmedurchgang ermöglichen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Fertigteilwand
vorzuschlagen, die einen reduzierten Wärmedurchgang zwischen der Innen- und der Außenwand
durch weniger Wärmebrücken aufweist und die einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fertigteilwand mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0005] Danach weist die erfindungsgemäße Fertigteilwand U-förmige Verbundnadeln aus Stahl
auf, die die Außenwand und die Innenwand miteinander verbinden. Die Verbundnadeln
sind im Abstand zueinander im Beton der Außenwand angeordnet und werden mit ihrem
Steg in der Außenwand gehalten. Die vorderen Enden der Verbundnadeln sind wellenförmig
ausgeführt und im Beton der Innenwand eingebettet. Um zu verhindern, dass die Verbundnadeln
im Laufe der Zeit durchrosten, sind diese aus einem nicht rostenden Material wie V2A,
V4A oder feuerverzinktem Stahl hergestellt.
[0006] Vorteilhafterweise weist die Innenwand auf der zur Außenwand weisenden Seite eine
Gitterträgerbewehrung auf, die im Beton der Innenwand eingebettet ist und die sich
im Hohlraum der Fertigteilwand bis zur Wärmedämmschicht erstreckt. Die Gitterträgerbewehrung
kann aus Stahl ohne Korrosionsschutz bestehen. Die Gitterträger sind voneinander beabstandet
über die Länge der Fertigteilwand verteilt angeordnet und verlaufen vom unteren Ende
zum oberen Ende der Fertigteilwand. Die Gitterträger durchdringen die Isolierschicht
der Außenwand nicht und sind nicht mit der Außenwand verbunden. Dies hat den Vorteil,
dass über die Gitterträger keine Wärmeübertragung zwischen der Innen- und der Außenwand
erfolgt und somit die Wärmedämmung verbessert ist. Die Außenwand der Fertigteilwand
ist zur Abstützung auf einem Fundament (Betonlager, Mörtelbett) gelagert, da die Außenwand
mit der Innenwand über die Verbundnadeln nicht ausreichend schubfest verbunden ist.
Damit können Vertikallasten in der Außenwand eingeleitet werden.
[0007] Vorzugsweise ist am oberen Ende der Außenwand eine oberste Verbundnadelreihe als
Anschlussbewehrung angeordnet, wobei die freie Enden der Verbundnadeln in den Bereich
einer Stoßstelle mit einem Deckenelement hineinragen. Die wellenförmigen Enden der
Verbundnadeln ergänzen die Bewehrung des auf der Innenwand aufliegenden Deckenelements
und verbinden nach dem Ausgießen des Deckenelements mit Beton die Außenwand zugfest
mit dem Deckenelement.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der begleitenden Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es stellen dar:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Fertigteilwand; und
- Figur 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 dargestellten Fertigteilwand in schematischer Darstellung.
[0009] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
kerngedämmten Fertigteilwand 1 besteht aus zwei werksmäßig hergestellten, voneinander
beabstandeten, durch Verbundnadeln 2 aus nicht rostendem Stahl verbundenen Wänden
3, 4. Zwischen der Außenwand 3 und der Innenwand 4 ist ein Hohlraum 5 gebildet, der
auf der Baustelle mit Ortbeton 19 verfüllt wird. An der Innenseite 6 der Außenwand
3 ist eine Wärmedämmschicht 8 aus expandiertem Polyurethan oder Polystyrol aufgebracht.
Die Verbundnadeln 2 dienen im Bauzustand zur Aufnahme der Horizontalkräfte aus dem
Frischbetondruck der Ortbetonfüllung 19 und im Endzustand zur Horizontallagerung der
Außenwand 3 an der Innenwand 4. Die Innenwand 4 und der Ortbetonkern 19 werden durch
Gitterträger 9 schubfest miteinander verbunden. Die Gitterträger 9 sind werksmäßig
in die Innenwand 4 eingebettet und erstrecken sich bis zur Wärmedämmschicht 8. Die
Gitterträger 9 verlaufen von einem unteren Ende 10 zu einem oberen Ende 11 der Fertigteilwand
1 und sind in einem Abstand von ≤62,5 cm über die Länge der Innenwand 4 angeordnet.
Die Gitterträger 9 verbinden jedoch nicht wie bei herkömmlichen Fertigteilwänden mit
Kerndämmung die Außenwand 3 mit der Innenwand 4 der Fertigteilwand 1 und übernehmen
damit keine stabilisierende Funktion für die Außenwand 3 der Fertigteilwand 1. Demzufolge
ist die Außenwand 3 auf einem Betonlager 12 aufgesetzt, das auf einem Boden 13 angeordnet
ist. Am oberen Ende 11 der Fertigteilwand 1 sind Transportanker 14 vorgesehen, die
mit der Außenwand 3 und mit der Innenwand 4 verbunden sind. Die Transportanker 14
bilden eine schubfeste Verbindung zwischen der Innenwand 4 und der Außenwand 3, die
nur im Transport- und Montagezustand wirksam ist und eine gegenseitige Verschiebung
der Wände 3, 4 verhindert. Die Transportanker 14 können beim Verfüllen des Hohlraums
5 der Fertigteilwand 1 mit in den Ortbeton 19 eingegossen werden. Die Außenwand 3
ist selbsttragend und weist eine Wandstärke von etwa 8 cm auf. Die Innenwand 4 weist
bei diesem Aufbau eine Materialstärke von etwa 6 cm auf. Die Wärmedämmschicht 8 beträgt
je nach gewünschter Isolierung 2 bis 12 cm und der Hohlraum 5 mindestens 10 cm, um
eine ausreichende Stabilität der Fertigteilwand 1 zu gewährleisten. Die Verbundnadeln
2 sind gleichmäßig über die Fläche der Fertigteilwand 1 verteilt und in einem Abstand
von ca. 50 bis 60 cm zueinander angeordnet. Sie sind U-förmig ausgebildet und weisen
wellenförmige Enden auf. Die Verbundnadeln 2 sind mit ihrem Steg in der Außenwand
3 und mit ihren wellenförmigen Enden in der Innenwand 4 eingebettet und durchdringen
die Wärmedämmschicht 8. Die Verbundnadeln 2 weisen typischerweise einen Durchmesser
von 5 mm auf. Zur Stabilisierung der Fertigteilwand 1 können für die unterste Verbundnadelreihe
15 Verbundnadeln 2 mit einem Durchmesser von 8 mm verwendet werden. Am oberen Ende
11 der Fertigteilwand 1 ist eine oberste Verbundnadelreihe 16 als Anschlussbewehrung
zu einem Deckenelement 17 vorgesehen. Die Verbundnadeln 2 der obersten Verbundnadelreihe
16 sind mit ihrem Steg in die Außenwand 4 eingegossen und ragen mit ihren freien Enden
18 in den Bereich einer Stoßstelle 20 mit dem Deckenelement 17. Die Verbundnadelreihe
16 wird beim Verfüllen des Deckenelements 17 mit Ortbeton 19 eingegossen und verbindet
die Außenwand 3 mit dem Deckenelement 17 zug- und schubfest.
[0010] Die Herstellung der vorstehend beschriebenen Fertigteilwand 1 erfolgt derart, dass
nach dem Betonieren der Außenwand 3 auf einer Metallplatte oder dergleichen bei gleichzeitigem
Einbetonieren von Verbundnadeln 2 die Wärmedämmschicht 8 auf der Innenseite 6 der
Außenwand 3 durch Aufschäumen oder Einlegen von Dämmplatten aufgebracht wird. Nach
dem Aushärten des Schaumes bzw. Einlegen der Dämmplatten der Wärmedämmschicht 8 wird
das bis dahin fertiggestellte Teil gedreht und zur Herstellung der Innenwand 4 mit
den aus der Wärmedämmschicht 8 herausragenden freien Enden der Verbundnadeln 2 in
ein auf einer Metallplatte oder dergleichen befindliches Betonbett mit darin eingebrachten
Gitterträgern 9 eingetaucht, eingerüttelt und anschließend ausgehärtet. Das Betonieren
der Außenwand 3 und der Innenwand 4 auf einer Metallplatte oder dergleichen zwecks
späterer Ablösung erfolgt in bewährter Art und Weise und sichert dadurch sowohl eine
glatte Außenfläche der Außenwand 3 als auch der Innenwand 4, die eine besondere Nacharbeit
zur Erreichung der Plattenoberfläche nicht erforderlich machen.
1. Fertigteilwand (1) für die Erstellung von Gebäuden mit einer Innenwand (4) und einer
Außenwand (3) aus Beton, die miteinander verbunden sind und mit einem Hohlraum (5)
zwischen den beiden Wänden (3, 4) zum nachträglichen Ausgießen mit Beton (19), wobei
die zur Innenwand (4) weisende Innenseite (6) der Außenwand (3) eine Wärmedämmschicht
(8) aufweist und aus der zur Außenwand (3) weisenden Innenseite (7) der Innenwand
(4) eine Gitterträgerbewehrung (9) vorsteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (3) und die Innenwand (4) über U-förmige Verbundnadeln (2) aus Stahl
miteinander verbunden sind, die mit ihrem Steg in der Außenwand (3) gehalten sind.
2. Fertigteilwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterträgerbewehrung (9) sich im Hohlraum (5) bis zur Wärmedämmschicht (8) erstreckt.
3. Fertigteilwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende (11) der Außenwand (3) eine oberste Verbundnadelreihe (16) als Anschlussbewehrung
angeordnet ist, deren freie Enden (18) in den Bereich einer Stoßstelle (20) mit einem
Deckenelement (17) hinein ragen und die mit dem Deckenelement (17) verbindbar ist.
4. Fertigteilwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (3) der Fertigteilwand (1) auf einem Fundament (12) gelagert ist.
5. Fertigteilwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundnadeln (2) aus nicht rostendem Material wie V2A, V4A oder feuerverzinktem
Stahl bestehen.
6. Fertigteilwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterträgerbewehrung (9) aus Stahl ohne Korrosionsschutz besteht.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Fertigteilwand (1) für die Erstellung von Gebäuden, mit einer Innenwand (4) und einer
Außenwand (3) aus Beton, die miteinander über eine Bewehrung (2) verbunden sind, und
mit einem Hohlraum (5) zwischen den beiden Wänden (3, 4) zum nachträglichen Ausgießen
mit Beton (19), wobei die zur Innenwand (4) weisende Innenseite (6) der Außenwand
(3) eine Wärmedämmschicht (8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die die Außenwand (3) und die Innenwand (4) verbindende Bewehrung (2) U-förmige Verbundnadeln
aus Stahl aufweist, die mit ihrem Steg in der Außenwand (3) gehalten sind, und aus
der zur Außenwand (3) weisenden Innenseite (7) der Innenwand (4) eine Gitterträgerbewehrung
(9) vorsteht, die sich in den Hohlraum (5) erstreckt.


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