[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen
aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung, die Verwendung einer Druckgießanlage
zur Durchführung des Verfahrens, eine entsprechende Druckgießanlage und die Verwendung
einer AlSiCuMg-Legierung zur Durchführung des Verfahrens mit Verwendung der Druckgießanlage.
[0002] Monoblock-Zylinderkurbelgehäuse aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung
sind bekannt. Im Aufsatz "
Die neuen Mercedes-Benz V8-Leitmetall-Motoren", MTZ 41 (1980) 5, Seiten 183 bis 189, sind derartige Zylinderkurbelgehäuse beschrieben, die im Leichtmetall-Niederdruck-Kokillenguss
ausgeführt sind. Die Zylinderkurbelgehäuse werden in einer Stahlkokille gegossen.
Der Wassermantelkern besteht aus mit Polyurethanharz gebundenen Quarzsand, und für
die Zylinderkerne werden gekühlte Pinolen benutzt. Die Gießtemperatur beträgt 760
bis 780°C, und die Schmelze wird mit einem Überdruck von 0,3 bis 0,6 bar von unten
her in die Kokille gedrückt. Es wird angestrebt, Primär-Silizium-Kristallausbildungen
zu erhalten, die für das spätere Laufverhalten geeignet sind, und es wird hierzu angegeben,
dass die Kantenlänge der Siliziumprimärkistalle 20 bis 60 µm betragen soll. Schließlich
wird auch noch angegeben, dass eine einfache Wärmbehandlung mit ca. 5 Stunden bei
240°C erfolgt.
[0003] Bei großen Gussteilen, wie Zylinderkurbelgehäusen, erfolgt das Einbringen der Schmelze
in die Kokille mit dem Niederdruck-Kokillengießverfahren verhältnismäßig langsam.
Die Schmelzetemperatur ist vergleichsweise hoch, um auch Speisen über längere Zeiträume
bei geringen Drücken zu ermöglichen und um Vorerstarrungen, die zu unerwünschten Ausbildungen
der primär erstarrten Siliziumkristalle führen, zu vermeiden. Grobe Siliziumkristalle,
die sich verfahrensbedingt ausscheiden, insbesondere der Zylinder, erschweren die
Bearbeitung des Gussteils und der Zylinderlaufflächen. Des Weiteren ist das Einbringen
von Sandkernen ein zeitaufwendiger, zusätzlicher Arbeitsgang.
[0004] In der
DE 103 57 096 A1 ist ein monolithisches Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse für hoch beanspruchte Dieselmotoren
beschrieben, das als Niederdruck- oder Schwerkraft-Gussteil aus einer übereutektischen
Aluminiumlegierung mit der Zusammensetzung AlSi17Cu4Mg hergestellt ist mit einer im
erstarrten Zustand im Werkstoffgefüge vorliegenden, tragenden, primären Siliziumphase,
wobei im Bereich der Zylinder Kokillen eingesetzt werden, um die Abkühlgeschwindigkeit
zu beeinflussen und somit die Korngröße zu steuern. Angaben zur Korngröße in diesem
Bereich sind nicht gemacht, jedoch soll im Bereich des Lagerstuhls ein feineres Werkstoffgefüge
mit einem Dentritenarmabstand von 25 µm bis 45 µm, vorzugsweise 35 µm bis 45 µm, erreicht
werden.
[0005] Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zum Gießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung
und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Gießanlage vorzuschlagen, mit
der sich Monoblock-Zylinderkurbelgehäuse schnell und wirtschaftlich herstellen lassen,
die sich schnell und wirtschaftlich ohne übermäßigen Werkzeugverschleiß bearbeiten
lassen und deren Zylinderwände eine siliziumarme Abschreckschicht aufweisen, die die
nachfolgende mechanische Bearbeitung erleichtert. Die dann verbleibenden Zylinderlaufflächen
sollen mehr als 85 % Siliziumprimärkristalle mit einer Korngröße ≤ 20 µm aufweisen,
um gute tribologische Eigenschaften zu erreichen.
[0006] Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird ein Verfahren zum Gießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen
aus einer übereutektischen Aluminium-Siliziumlegierung mit mehr als 85 % fein verteilten
Siliziumprimärkristallen ≤ 20 µm in der Tragschicht der Zylinderwände vorgeschlagen,
das mit den Schritten:
a) Bereithalten der Legierungsschmelze in einem beheizten Dosierofen auf einer optimierten
Gießtemperatur von 720 bis 750°C,
b) schnelles Einbringen der Legierungsschmelze in eine Füllkammer einer Druckgießmaschine
über eine Gießrinne,
c) schnelles Druckgießen der Legierungsschmelze in eine Form mit als Metallpinolen
ausgebildeten, gekühlten Zylinderkernen
d) Abschrecken der die gezielt und geregelt flüssigkeitsgekühlten Metallpinolenoberfläche
beührenden Aluminiumschmelze zum Erzeugen einer siliziumarmen Abschreckschicht von
etwa 1 mm Tiefe und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle
hinter der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße ≤ 20 µm.
durchgeführt wird.
[0007] Auf Grund des Druckgießverfahrens, das mit einem Gießdruck von etwa 80 bar abläuft,
lässt sich die Schmelze in kürzester Zeit in die Druckgussform einbringen, so dass
sich Vorerstarrungen trotz der verhältnismäßig niedrigen, optimierten Gießtemperatur
von 720 bis 750°C im Dosierofen vermeiden lassen.
[0008] Die gezielt und geregelt durchgeführte Pinolenkühlung bewirkt eine feine Ausbildung
und gute Verteilung der Siliziumprimärkristalle, die hinter der Abschreckschicht zu
mehr als 85 % eine Korngröße ≤ 20 µm aufweisen. Die siliziumarme Abschreckschicht
wird auf rund 1 mm Tiefe eingestellt, um die nachfolgende mechanische Bearbeitung
zu erleichtern, mit der die Siliziumkristalle freigelegt werden. Auf diese Weise wird
eine Lauffläche mit einer hohen Objektdichte an feinen Si-Kristallen und somit guten
tribologischen Eigenschaften erzeugt.
[0009] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichte Gefügeausbildung in den Zylinderwänden
unterscheidet sich deutlich von den im Kokillen- oder Sandguss hergestellten, bekannten
Gefügen.
[0010] Durch das Druckgussverfahren lässt sich ein Monoblock mit einer sehr feinen Siliziumverteilung
herstellen, dessen Stegbreiten zwischen den Zylindern 3 bis 5 mm betragen, so dass
sich der Zylindermittenabstand und somit die Größe und das Gewicht des Kurbelgehäuses
verringern oder aber der Hubraum durch Vergrößern der Zylinderbohrung vergrößern lässt.
[0011] Um eine gezielte Kühlung der Pinolen zu erreichen, werden vorzugsweise Pinolen mit
einer Wasserspiralendurchlaufkühlung verwendet, die sich individuell regeln lässt.
[0012] Des Weiteren lassen sich vorteilhafter Weise Pinolen verwenden, die Formschrägen
von maximal 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge der Zylinderwände aufweisen,
um die erforderliche mechanische Bearbeitung der Zylinderlaufflächen auf ein Mindestmaß
zu beschränken. Um die Pinolen mit diesen geringen Formschrägen entformen zu können,
lassen sich entsprechende Pinolenwerkstoffe, wie beispielsweise TZM-Legierungen oder
Pinolenbeschichtungen, wie beispielsweise mit Titannitrid beschichtete Warmarbeitsstähle,
verwenden.
[0013] Um Wachstumserscheinungen durch Gefügemodifikationen im Fahrbetrieb auszuschließen,
kann sich ein Warmauslagern des Gussteils bei Temperaturen zwischen 200 bis 250°C
anschließen.
[0014] Der Lösung der vorerwähnten Aufgabe dient des Weiteren die Verwendung einer Druckgießanlage
zur Durchführung des vorerwähnten Verfahrens aus einem auf einer optimierten Gießtemperatur
von 720 bis 750°C gehaltenen, beheizten Dosierofen, der über eine Gießrinne mit einer
Füllkammer einer Druckgießmaschine verbunden ist, einer Druckgussform mit als Metallpinolen
ausgebildeten durchlaufgekühlten Zylinderkernen, bei der in den Pinolen den Zylinderwänden
benachbarte Kühlspiralen, denen Kühlmittel über koaxiale Rohre zugeführt und aus denen
es abgeführt wird, angeordnet sind, wobei für die Pinolen eine gezielt regelbare Flüssigkeitskühlvorrichtung
zum Erzeugen einer siliziumarmen Abschreckschicht von etwa 1mm Tiefe, ausgehend von
der Pinolenoberfläche und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle
hinter der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße ≤ 20 µm, vorgesehen
ist.
[0015] Des Weiteren kann die zur Durchführung des Verfahrens verwendete Druckgießanlage
Einrichtungen für einen individuell für jede Pinole regelbaren Kühlmitteldurchfluss
und/oder für eine individuell für jede Pinole regelbare Kühlmitteltemperatur aufweisen,
wobei die Pinolen Formschrägen von maximal 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge
der Zylinderwände aufweisen und aus ein gutes Entformen aus dem Gussteil gewährleistenden
Werkstoffen bestehen oder damit beschichtet sein können.
[0016] Eine entsprechende Druckgießanlage zum Druckgießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen
aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung mit mehr als 85 % Siliziumprimärkristallen
≤ 20 µm in der Tragschicht der Zylinderwände besteht aus einem auf eine optimierte
Gießtemperatur von 720 bis 750°C einstellbaren, beheizten Dosierofen, der über eine
Gießrinne mit einer Füllkammer einer Druckgießmaschine verbunden ist, einer Druckgussform
mit als Metallpinolen ausgebildeten, durchlaufgekühlten Zylinderkernen, die Formschrägen
von maximal 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge der Zylinderwände aufweisen
und aus ein gutes Entformen aus dem Gussteil gewährleistenden Werkstoffen bestehen
oder damit beschichtet sind, wobei in den Pinolen den Zylinderwänden benachbarte Kühlspiralen
angeordnet sind, denen Kühlmittel über koaxiale Rohre zugeführt und aus denen es abgeführt
wird und für die Pinolen eine gezielt regelbare Flüssigkeitsvornchtung zum Erzeugen
einer siliziumarmen Abschreckschicht von etwa 1mm Tiefe, ausgehend von der Pinolenoberfläche
und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle hinter
der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße kleiner gleich 20 µm, vorgesehen
ist.
[0017] Bei Bedarf können auch die Gießrinne und/oder die Füllkammer beheizt und/oder wenigstens
wärmeisoliert sein.
[0018] Zur Durchführung des vorerwähnten Verfahrens mit Verwendung der vorerwähnten Druckgießanlage
lässt sich eine AlSiCuMg-Legierung der Zusammensetzung:
Al: |
70 bis 88 % |
Si: |
12 bis 22 % |
Cu: |
0,5 bis 5 % |
Mg: |
0,1 bis 1,5 % |
Zn: |
0 bis 2,0 % |
Ni: |
0 bis 2,0 %, |
die 0 bis 1,4 % Fe und/oder 0 bis 1,0 Mn zur Herabsetzung der Klebeneigung enthält,
verwenden.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
des Näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendeten Druckgießanlage und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht eines Monoblock-Zylinderkurbelgehäuses mit darin angeordneten
durchlaufgekühlten Pinolen als Zylinderkerne.
[0020] Die Druckgießanlage umfasst einen beispielsweise elektrisch beheizten Dosierofen
1, dem eine übereutektische Aluminium-Silizium-Legierungschmelze von einem Schmelzofen
in üblicher Weise zugeführt wird. Der Dosierofen 1 ist über eine gegebenenfalls ebenfalls
beheizbare, zumindest aber wärmeisolierte Gießrinne 2 mit einer gegebenenfalls ebenfalls
beheizbaren oder wärmeisolierten Füllkammer 4 in einer Druckgießmaschine 3 verbunden.
Ein Gießkolben 7 fördert die Legierungsschmelze von der Füllkammer 4 in eine Druckgussform
5, die als Metallpinolen 11 ausgebildete, flüssigkeitsgekühlte Zylinderkerne aufweist.
Eine Regeleinrichtung 6 sorgt für die Kühlmittelzufuhr und -abfuhr zu und aus den
Pinolen 11 in der Druckgussform 5, wobei die einzelnen Verfahrensschritte durch eine
Steuereinrichtung 8 gesteuert werden, die für das Einhalten einer optimierten Gießtemperatur
von 720 bis 750°C im Dosierofen 1 und für die Temperaturregelung der Pinolen sorgt.
[0021] In Fig. 2 ist ein Monoblock-Zylinderkurbelgehäuse ohne die es umgebende Druckgussform
5 dargestellt. Als Zylinderkerne sind Metallpinolen 11 gezeigt, die mit den Zylinderwänden
10 benachbarten Kühlspiralen 12 versehen sind. Diesen Kühlspiralen 12 wird ein flüssiges
Kühlmittel, beispielsweise Wasser, über koaxiale Rohre 13 zugeführt und daraus wieder
abgeführt. Der Kühlmittelzufluss bzw. Abfluss lässt sich für jede Pinole 11 individuell
regeln. Gegebenenfalls kann auch für jede Pinole 11 jeweils eine Regelungseinheit
6 vorgesehen sein, so dass sich der Kühlmitteldurchfluss für jede Pinole 11 individuell
optimieren lässt.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der damit verwendeten Druckgießanlage lässt
sich mit gieß- und formtechnischen Maßnahmen gezielt ein gleichmäßiges Gefüge einstellen,
in dem mehr als 85 % der Siliziumprimärkristalle der Zylinderlauffläche eine Korngröße
von maximal ≤ 20 µm aufweisen. Die mit einem hohen Druck von ca. 80 bar in die Druckgussform
eingebrachte Schmelze füllt die Druckgussform mit nur geringen Temperaturverlusten,
so dass Vorerstarrungen einzelner Siliziumprimärkristalle mit großer Korngröße vermieden
werden. Durch die gesteuerte Kühlung der Pinolen 10 lässt sich eine siliziumarme Abschreckschicht
in der Tragschicht der Zylinderwände 10 mit einer Dicke von etwa 1 mm hervorrufen,
die die mechanische Bearbeitung und Freilegung der fein ausgebildeten und gut verteilten
Siliziumprimärkristalle erleichtert.
[0023] Die Pinolen 11 weisen eine Formschräge von nur 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge
der Zylinderwände 10 auf, wobei die Entformung der Pinolen aus dem Gussteil durch
Werkstoffe aus TZM-Legierungen oder durch mit Titannitrid beschichtete Warmarbeitsstähle
gewährleistet wird.
[0024] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Verwendung der entsprechenden Druckgießanlage
lassen sich Monoblock-Zylinderkurbelgehäuse erheblich wirtschaftlicher herstellen
und bearbeiten, die ein dichtes Gefüge mit einer sehr feinen Silizium-Verteilung aufweisen.
[0025] Um Wachstumserscheinungen durch Gefügemodifikationen während des Motorbetriebs auszuschließen,
werden die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zylinderkurbelgehäuse
bei Temperaturen von 200 bis 250°C warmausgelagert.
1. Verfahren zum Gießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen (9) aus einer übereutektischen
Aluminium-Silizium-Legierung mit mehr als 85 % Siliziumprimärkristallen ≤ 20 µm in
der Tragschicht der Zylinderwände (10) mit den Schritten:
a) Bereithalten der Legierungsschmelze in einem beheizten Dosierofen (1) auf einer
optimierten Gießtemperatur von 720 bis 750°C,
b) schnelles Einbringen der Legierungsschmelze in eine einer Druckgießmaschine (3)
über eine Gießrinne (2),
c) schnelles Druckgießen der Legierungsschmelze in eine Form (5) mit als Metallpinolen
(11) ausgebildeten, flüssigkeitsgekühlten Zylinderkernen.
d) Abschrecken der die gezielt und geregelt flüssigkeitsgekühlten Metallpinolenoberfläche
berührenden Aluminiumschmelze zum Erzeugen einer siliziumarmen Abschreckschicht von
etwa 1 mm Tiefe und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle
hinter der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße ≤ 20 µm.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit Verwendung von eine Wasserspiralendurchlaufkühlung
(12) aufweisenden Pinolen (11)
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit Verwendung von eine individuell regelbare Kühlung
aufweisenden Pinolen (11).
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit Verwendung von Formschrägen der Pinolen (11)
von maximal 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge der Zylinderwände (10).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit Verwendung von ein gutes Entformen
aus dem Gussteil gewährleistenden Pinolenwerkstoffen oder Pinolenbeschichtungen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit dem zusätzlichen Schritt:
d) Warmauslagern des Gussteils bei Temperaturen zwischen 200 bis 250°C.
7. Verwendung einer Druckgießanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 aus
- einem auf einer optimierten Gießtemperatur von 720 bis 750°C gehaltenen, beheizten
Dosierofen (1), der über eine Gießrinne (2) mit einer Füllkammer (4) einer Druckgießmaschine
(3) verbunden ist,
- einer Druckgussform (5) mit als Pinolen (11) ausgebildeten, durchlaufgekühlten Zylinderkernen.
- einer gezielt regelbaren Flüssigkeitskühlvorrichtung (6, 8) für die Pinolen (11)
zum Erzeugen einer siliziumarmen Abschreckschicht von etwa 1 mm Tiefe, ausgehend von
der Pinolenoberfläche und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle
hinter der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße ≤ 20 µm.
8. Verwendung der Druckgießanlage nach Anspruch 7 zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2 mit in den Pinolen (11) angeordneten, den Zylinderwänden (10) benachbarten
Kühlspiralen (12), denen Kühlmittel über koaxiale Rohre (13) zugeführt und aus denen
es abgeführt wird.
9. Verwendung der Druckgießanlage nach Anspruch 7 oder 8 zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 3 mit Einrichtungen (6, 8) für einen individuell für jede Pinole (11)
regelbaren Kühlmitteldurchfluss und/oder für eine individuell für jede Pinole (11)
regelbare Kühlmitteltemperatur.
10. Verwendung der Druckgießanlage nach Anspruch 9 zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 4 oder 5, mit Formschrägen von maximal 0,5° über die gesamte Zylinderlaufbahnlänge
der Zylinderwände (10) aufweisenden und aus ein gutes Entformen aus dem Gussteil gewährleistenden
Werkstoffen bestehenden oder damit beschichteten Pinolen (11).
11. Druckgießanlage zum Druckgießen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen (9) aus einer
übereutektischen Alumimium-Silizium-Legierung mit mehr als 85 % Siliziumprimärkristallen
≤ 20 µm in der Tragschicht der Zylinderwände (10) aus
- einem auf eine optimierte Gießtemperatur von 720 bis 750°C einstellbaren, beheizten
Dosierofen (1),
- der über eine Gießrinne (2) mit einer Füllkammer (4) einer Druckgießmaschine (3)
verbunden ist,
- einer Druckgussform (5) mit als Metallpinolen (11) ausgebildeten durchlaufgekühlten
Zylinderkernen.
- einer gezielt regelbaren Flüssigkeitskühlvorrichtung (6, 8) für die Pinolen (11)
zum Erzeugen einer siliziumarmen Abschreckschicht von etwa 1 mm Tiefe, ausgehend von
der Pinolenoberfläche und einer feinen Ausbildung und guten Verteilung der Siliziumprimärkristalle
hinter der Abschreckschicht mit mehr als 85 % einer Korngröße ≤ 20 µm.
12. Druckgießanlage nach Anspruch 11, mit Formschrägen von maximal 0,5° über die gesamte
Zylinderlaufbahnlänge der Zylinderwände (10) aufweisenden und aus ein gutes Entformen
aus dem Gussteil gewährleistenden Werkstoffen bestehenden oder damit beschichteten
Pinolen (11), in denen den Zylinderwänden (10) benachbarte Kühlspiralen (12) angeordnet
sind, denen Kühlmittel über koaxiale Rohre (13) zugeführt, und aus denen es abgeführt
wird.
13. Druckgießanlage nach Anspruch 11 oder 12, bei der die Gießrinne (2) und/oder die Füllkammer
(4) beheizt und/oder wärmeisoliert sind.
14. Verwendung einer AlSiCuMg-Legierung der Zusammensetzung:
Al: |
70 bis 88 % |
Si: |
12 bis 22 % |
Cu: |
0,5 bis 5 % |
Mg: |
0,1 bis 1,5 % |
Zn: |
0 bis 2,0 % |
Ni: |
0 bis 2,0 %, |
die 0 bis 1,4 % Fe und/oder 0 bis 1 % Mn zur Herabsetzung der Klebeneigung enthält
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit Verwendung der
Druckgießanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 12.