[0001] Die Erfindung betrifft einen drehbaren Schmuckring mit mindestens einem als Innenring
ausgebildeten Ringteil und mindestens einem als Aussenring ausgebildeten, konzentrischen
Ringteil, sowie mit mindestens einem dazwischenliegenden Wälzlager zur Unterstützung
der Drehbarkeit des Aussenrings um den Innenring. Als Schmuckringe gelten hier insbesondere
Fingerringe aber auch Armreife und ähnliche ringförmige Schmuckstücke.
[0002] Drehbare Schmuckringe der genannten Art sind bekannt, insbesondere Ringe, bei denen
ein äusserer Ring auf einem inneren Ring drehbar gelagert ist und bei dem ein Wälzlager,
insbesondere ein Kugellager, die Drehung unterstützt. Beispielsweise zeigt
US 2,060,345 einen Ring mit Kugellager, dessen äusserer Ringteil mit Edelsteinen besetzt werden
kann.
FR 824.527 zeigt einen Armreif, der nach dem selben Prinzip mit Kugellager aufgebaut ist, wobei
der äussere Ringteil mit bezifferten Flächen verschiedener Farbe belegt ist, so dass
er sich für Glücksspiele eignet.
[0003] Ferner zeigt das Gebrauchsmuster G 94 02 319.0 ein Dekorsystem mit Ausführungsformen
als Ring oder Armreif, die aus einem inneren Ringteil und einem äusseren Ringteil,
getrennt durch ein oder zwei Lager aus Wälzelementen, bestehen.
[0004] Ausserdem zeigt
CH 692016 einen drehbaren Schmuckring, bei welchem zwischen dem Aussenring und dem Innenring
ein Wälzlager angeordnet ist, das als Wälzelemente zylindrische oder konische Walzen
besitzt.
[0005] Gemeinsam ist den bekannten Schmuckringen mit Kugellagern das Problem, dass eine
anfänglich gute Drehbarkeit sich relativ rasch verschlechtert, wenn der Ring beim
Tragen an der Hand den dann meist unvermeidlichen, oft schwachen aber häufig wiederholten
Schlagbeanspruchungen ausgesetzt ist, die das Tragen an der Hand normalerweise mit
sich bringt und die auf den Drehring vorwiegend in Winkelbereichen einwirken, die
zwischen der radialen und der axialen Richtung liegen. Dabei wurde gefunden, dass
die Verwendung von zwei Kugellagern allein in der Regel noch keine signifikante Verbesserung
der Schlagfestigkeit bewirkt.
[0006] So zeigt beispielsweise
DE-A-197 34 457 einen Drehring mit einem selbstzentrierenden Schrägkugellager, dessen Kugellagerreihen
an den Innenkanten einer Ausnehmung der Ringbasis angeordnet sind. Um die Reibung
drastisch zu reduzieren, wird das Mittelteil auf Kugeln gelagert, die aus Edelmetall
bzw. Saphir und Rubin gefertigt sind. Dabei berührt jede Kugel des Kugellagers die
Ringbasis jeweils in zwei Punkten und das bewegliche Mittelteil in einem Punkt.
[0007] Hauptaufgabe der Erfindung ist ein drehbarer Schmuckring, der als Wälzlager zwischen
einem Innenring und mindestens einem leicht drehbaren konzentrischen Aussenring mindestens
zwei Kugellager besitzt und eine verbesserte Schlagbeständigkeit hat.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch einen Schmuckring mit den in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst, nämlich indem der Schmuckring bestimmte Mittel zum
Schutz des Kugellagerpaares gegen Schlageinwirkungen aufweist.
[0009] Beim erfindungsgemässen Schmuckring ist der Innenring einstückig ausgebildet, während
der Aussenring von zwei Ringteilen gebildet ist und zwischen jedem Ringteil des Aussenrings
und dem Innenring je ein Kugellager und zwischen den beiden Ringteilen des Aussenrings
ein drittes Kugellager angeordnet ist. Hierbei wird das vom Kugellagerpaar gebildete
periphere, d.h. zwischen Zylinder-Mantelflächen von Innenring und Aussenringen angeordnete
Wälzlager durch die gegenseitige Abstützung der Ringteile des Aussenrings über das
dritte Kugellager gegen Schlagwirkungen geschützt.
[0010] Die zur Führung und Halterung der als Wälzelemente verwendeten Kugeln dienenden Lagerführungen
oder - Schalen können allgemein von teilkreisförmigen Ausnehmungen des Innenrings
und des Aussenrings bzw. der Aussenringe gebildet werden um eine leichte Drehbarkeit
trotz satter Passung zu ermöglichen. Ein reines Gleiten der als Wälzelemente verwendeten
Kugeln auf den jeweils angrenzenden Ausnehmungen der benachbarten Ringteile ist meist
nachteilig. Vorzugsweise wird die Auflagelinie jedes Lagerelements während einer Bewegung
von benachbarten Auflagelinien abgelöst, was soviel wie Abrollen bedeutet.
[0011] Wenn in der vorliegenden Beschreibung Angaben durch die Ausdrücke "etwa", "annähernd"
oder gleichbedeutende Qualifikatoren modifiziert sind, bedeutet dies, dass im typischen
Fall Abweichungen bis etwa 30% vom angegebenen Wert zulässig sind.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Darstellung erläutert. Es zeigt:
Figur 1 die halbschematische Schnittdarstellung in der Axialebene einer zweiten Ausführungsform
des drehbaren Schmuckrings gemäss der Erfindung.
[0013] Bei dem in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemässen Drehring 20 besteht der Aussenring
22 aus zwei Ringteilen 221, 222. Diese sind über separate Kugellager 241, 242 des
Wälzlagers 24 mit dem Innenring 21 verbunden. Als Mittel zum Schutz dieser Kugellager
gegen Schlageinwirkungen ist hier ein weiteres Kugellager 243 vorhanden, über welches
die beiden äusseren Teilringe 221, 222 aneinander abgestützt sind. Auf den einander
zugewandten Innenseiten der Teilringe 221, 222 sind kreisbogenförmige Rillen als Führungen
vorgesehen, wobei jede Rille typisch etwa 110° -150° des Umfangs der Kugeln der Kugellager
241, 242 umfasst. Auf diese Weise sind die beiden äusseren Teilringe 221, 222 um etwa
ein Drittel des Durchmessers der Kugeln der Kugellager 241, 242 voneinander beabstandet
und die Kugeln in diesem Bereich von aussen sichtbar. Die Sichtbarkeit der Kugeln
kann auf diese Weise in weiten Grenzen den jeweiligen Wünschen für die äussere Erscheinung
angepasst werden.
[0014] Wie in Fig. 1 dargestellt, überragen die Aussenringteile 221, 222 die beiden Kugellager
241, 242. Dies ist jedoch keine kritische Bedingung und die Aussenringteile 221, 222
können, wie in Fig. 1 dargestellt, durch entsprechende Ausführung der Führungsrillen
210a, 210b als jeweils aussenrandseitige konkave Rundkanten auf den Kugellagern 241,
242 abgestützt und dadurch ebenfalls teilweise sichtbar sein.
[0015] Es ist bei der Erfindung gemäss der Figur 1 zweckmässig, die Führungsrillen für die
Kugellager im Innenring 21 gleich tief oder etwas tiefer auszuführen, als jene im
Aussenring.
[0016] Bei erfindungsgemässen drehbaren Schmuckringen bestehen die Innen- und Aussenringe
meist aus den für Ringe üblichen Edelmetallen bzw. Edelmetalllegierungen, können aber
auch aus anderen Werkstoffen, z.B. Edelstahl, Titan, Silizium, Leichtmetall, Hartmetall
oder keramischen Werkstoffen bestehen, z.B. solchen auf Basis von Silikaten oder von
Silizium- oder Aluminiumoxid. Die Wälzelemente können aus den für die Ringe angeführten
Werkstoffen bestehen, wobei sich jedoch die für die Ringe und die Wälzelemente verwendeten
Werkstoffe mindestens an ihrer Aussenseite vorzugsweise sichtbar unterscheiden. Dies
kann in üblicher Weise aber auch durch Beschichtung, z.B. auf galvanischem Weg oder
durch Dampfablagerung im Vakuum erzielt werden. Allgemein können die Aussenringe und/oder
die Innenringe mit Schmucksteinen bzw. Schmuckeinlagen oder Schmuckauflagen versehen
sein, wie dies für drehbare Schmuckringe bekannt ist.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen möglich und für Fachleute an
Hand der obigen Erläuterungen ohne weiteres einsichtig. So können z.B. verschiedene
Mittel zur Erhöhung der Schlagbeständigkeit miteinander kombiniert werden, etwa indem
der als zweiteilig beschriebene Aussenring in einer Ausnehmung des Innenrings umlaufend
angeordnet werden kann., Die Aussenfläche des Aussenrings kann auch mit der Aussenfläche
des Innenrings fluchten, oder eine gemeinsame Krümmung aufweisen. Schliesslich kann
der Aussenring auch praktisch vollständig vom Innenring umschlossen sein und z.B.
nur mit periodisch oder aperiodisch um den Umfang des Aussenrings verteilten Protrusionen
herausragen, um durch eine entsprechende Betätigung die gewünschte Drehung des Aussenrings
auszulösen.
1. Drehbarer Schmuckring (20) mit einem als Innenring (21) ausgebildeten Ringteil und
mindestens einem als Aussenring (22) ausgebildeten konzentrischen Ringteil sowie mindestens
einem dazwischenliegenden Wälzlager (24) zur Unterstützung der Drehbarkeit des Aussenrings
um den Innenring, wobei das Wälzlager ein Kugellagerpaar (241, 242) aufweist und der
Schmuckring (20) Mittel zum Schutz des Kugellagerpaares gegen Schlageinwirkungen umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (21) einstückig und der Aussenring (22) von zwei Ringteilen (221, 222)
gebildet ist, wobei zwischen jedem Ringteil (221, 222) des Aussenrings (22) und dem
Innenring (21) jeweils ein Kugellager (241, 242) und zwischen den beiden Ringteilen
(221, 222) ein drittes Kugellager (243) angeordnet ist, wobei das Mittel zum Schutz
des Kugellagerpaares gegen Schlageinwirkung die gegenseitige Abstützung der Ringteile
(221, 222) durch das dritte Kugellager (243) ist.