(19)
(11) EP 1 728 442 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.2006  Patentblatt  2006/49

(21) Anmeldenummer: 06011326.3

(22) Anmeldetag:  01.06.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41D 31/00(2006.01)
A41D 13/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 04.06.2005 DE 10525696

(71) Anmelder: Hotz, Eckhard
72458 Albstadt-Ebingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hotz, Eckhard
    72458 Albstadt-Ebingen (DE)

   


(54) Schnittschutzkleidung


(57) Die Erfindung betrifft eine Schniftschutzkleidung (1), insbesondere eine Schnittschutzkleidung zur Vermeidung von Verletzungen bei Kettensäge- oder Sägearbeiten, mit einer ersten Schicht (2) eines Schnittschutzmaterials (3) und mit einer auf der ersten Schicht (2) des Schnittschutzmaterials (3) unmittelbar oder mittelbar angeordneten zweiten Schicht (4) zumindest teilweise aus Leder (5).
Um eine Schnittschutzkleidung zu schaffen, die langlebig ist und leicht zu handhaben und zu reparieren ist, ist vorgesehen, dass die erste Schicht (2) aus Schnittschutzmaterial (3) unlösbar oder lösbar mit der zweiten Schicht (4) aus Leder (5) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schnittschutzkleidung, insbesondere eine Schnittschutzkleidung zur Vermeidung von Verletzungen bei Kettensäge- oder Sägearbeiten, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Schnittschutzkleidung zur Vermeidung von Schnittverletzungen insbesondere bei Arbeiten mit einer Kreissäge oder Kettensäge sind bekannt. Beispielsweise die DE 202 09 634 U1 beschreibt eine als Schnittschutzhose ausgebildete Schnittschutzkleidung, die aus einer Lage Oberstoff (zweite Schicht), der wasserabweisend und / oder thermoregulterend oder sonstige Funktionalität besitzt, und aus einer darunter angeordneten Lage schnitthemmender Materialien (erste Schicht) besteht.

[0003] Die DE 88 13 939 U1 schlägt als schnitthemmendes Material beispielsweise eine als Gewirke ausgebildete Maschenware aus Aramidfasern, Polypropylen, Polyamid und dergleichen vor, die bei einem Waschvorgang nicht schrumpft. In der Regel ist bei der gegenwärtig zu kaufenden Schnittschutzkleidung der Oberstoff aus synthetischen oder teilsynthetischen Textilmaterialien, der auch im üblichen Gebrauch der Schnittschutzkleidung rissempfindlich ist und aufgrund von Waschvorgängen altert und so die Benutzungsdauer der Schnittschutzkleidung auf 1 bis 2 Jahre limitiert, wobei die Kosten einer solchen Schnittschutzkleldung hoch sind. Zudem ist dieser Oberstoff meist nur sehr begrenzt resistent gegen Dornen oder Stacheln oder gegen sonstige spitze Gegenstände oder Werkzeuge und schlecht, insbesondere im Bereich der Lagen schnitthemmenden Materials reparierbar.

[0004] Die DE 200 04 654 U1 beschreibt einen Schutzhandschuh insbesondere für Kettensägearbeiten, bei dem mindestens der Handschuhrücken eine Zwischenschicht aus einer oder mehreren aufeinander geschichteten Lagen Schniftschutzmaterial aufweist, wobei die Lagen aus einem hochreißfesten Garn gestrickt, gewirkt oder gewebt sind. Es kann auch der Fingerrücken einschließlich dem Daumenrücken mit Schnittschutzmaterial geschützt sein. Eine Aussenschicht des Schutzhandschuhs kann aus einem textilen Gewebe, das beschichtet sein kann, oder aus Leder gebildet sein. Nachteilig bei diesem Schutzhandschuh ist, dass die Schicht Schnittschutzmaterial nicht von dem Schutzhandschuh gelöst werden kann, sodaß sich insbesondere bei einem Schutzhandschuh aus Leder dieser nicht umfassend gepflegt und repariert werden kann und die Lebensdauer eines solchen Schutzhandschuhs nicht optimiert ist.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnittschutzkleidung zu schaffen, die langlebig ist und leicht zu handhaben und zu reparieren ist.

[0006] Die Erfindung wird mit einer Schnittschutzkleidung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Dadurch, dass die erste Schicht aus Schnittschutzmaterial bevorzugt lösbar oder teilweise lösbar, etwa durch Verbindungselemente, wie Knöpfe, Klettverschlüsse, Reißverschlüsse, Ösen und Halteelemente oder auch teilweise oder ganz unlösbar, etwa durch Nähte mit der zweiten Schicht aus Leder verbunden ist, sodaß die erste und die zweite Schicht getrennt gepflegt oder repariert werden können, ist eine Schnittschutzkleidung geschaffen, deren einzelne Bestandteile in dem entsprechenden Material konformer Weise optimiert gepflegt und repariert werden können und dadurch langlebiger ist, als die bekannte Schnittschutzkleidung.

[0008] Bevorzugte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] Schnittschutzkleidung aus Leder bildet eine langlebigere Schnittschutzkleidung als die bekannte Schnittschutzkleidung, die zudem durch die Anpassung des Leders an den Körper beim Tragen einen guten Tragekomfort ermöglicht. Leder zeichnet sich grundsätzlich und insbesondere bei der Auswahl zweckkonformer Lederarten ganz besonders durch seine Resistenz gegen spitze Gegenstände, durch sein atmungsaktives Verhalten, durch seine Witterungsresistenz, durch seine sehr hohe Reißfestigkeit bei guter Elastizität und durch seinen minimierten Verschleiß bei Reibungseinflüssen aus. Es ist im Vergleich zu allen textilen Materialien durch Aufkleben von Ersatzstücken leicht und dauerhaft zu reparieren und mit speziellen Pflegemitteln sind dessen Eigenschaften über einen wesentlich längeren Zeitraum als dies bei der bekannten Schnittschutzkleidung der Fall ist, erhaltbar.

[0010] In einer bevorzugten Ausführung der Schnittschutzkleidung bildet die zweite Schicht, die bevorzugt überwiegend aus Leder gebildet ist, die äußere oder äußerste Schicht der Schnittschutzkleidung, die von der die Schnittschutzkleidung tragenden Person abgewandt ist. Die erste Schicht aus Schnittschutzmaterial ist bevorzugt lösbar, etwa durch Verbindungselemente, wie Knöpfe, Klettverschlüsse, Reißverschlüsse, Ösen und Halteelemente oder auch unlösbar, etwa durch Nähte mit der zweiten Schicht aus Leder verbunden, sodaß die erste und die zweite Schicht getrennt gepflegt oder repariert werden können.

[0011] Die erste Schicht aus Schnittschutzmaterial trägt zusammen mit der zweiten Schicht, überwiegend oder teilweise aus Leder gebildet, zum Schutz des Trägers der Schnittschutzkleidung vor Schnittverletzungen bei. Das Schnittschutzmaterial kann durch in Körperlängsrichtung ausgerichtete, dicht aneinanderliegende Polyestertäden, Aramid-, Polyamid-, Polypropylen- oder Glasfilamentfäden oder - Fasern und durch ein Gewirke zusam mengehalten werden, gebildet sein. Trifft etwa beim Arbeiten mit einer Säge, bevorzugt mit einer Kettensäge, die Sägekette auf die Schnittschutzkleidung des Trägers, dann ziehen die Zähne der Sägekette, vorausgesetzt sie durchtrennen die Lederschicht, die dicht nebeneinander gelagerten Fäden aus dem Gewirke heraus und führen diese in das Gehäuse der Kettensäge zum Antriebsritzel der Sägekette. Die Fäden wickeln sich um das Antriebsritzel und setzen die Kettensäge innerhalb von Sekundenbruchteilen still. Die Fäden der genannten Materialen können auch in Schlaufen, etwa als rasch lösbares Gestrick oder in sonstiger Weise ausgerichtet sein.

[0012] Die erste und die zweite Schicht der Schnittschutzkleidung können zum Schutz aller oder nur bestimmter Körperregionen der Trageperson entsprechend geformt, genäht oder in sonstiger Weise stoff- oder formschlüssig verarbeitet werden oder adhäsiv miteinander verbunden sein. Die Schnittschutzkleidung kann in ihrem grundsätzlichen Aufbau, der durch das unmittelbare Aufeinandergeschichtetsein von erster Schicht aus Schnittschutzmaterial und zweiter Schicht aus Leder charakterisiert ist, zu verschiedenen Bekleidungsstücken oder Formen von Schnittschutzkleidung verarbeitet sein. Die erste Schicht aus Schnittschutzmaterial kann aus allen bekannten Schnittschutzmaterialien und deren beliebig oft geschichtete Anordnung darin gebildet sein.

[0013] Die Schnittschutzkleidung kann im einfachsten Fall als Schutzgamasche etwa für Kettensägearbeiten gemäß der EN 381, zur Abdeckung für den Vorderfuß, den Knöchel und den unteren Beinbereich vorgesehen sein. Die zweite Schicht aus Leder eignet sich hervorragend um die Abriebfestigkeit und Durchstichresistenz, die in diesen exponierten Regionen einer Trägerperson besonders problematisch ist, zu steigem.

[0014] Die Schnittschutzkleidung kann auch als Oberkörperschutzmittel, wie etwa eine Jacke gemäß den Bestimmungen der EN 381-11 ausgebildet sein, wobei es zweckmäßig ist, die zweite Schicht aus Leder nur in den in dieser Norm definierten Schutzbereich oder den Schutzflächen auszubilden und für die übrigen Flächen der Schnittschutzkleidung als zweite Schicht ein textiles oder sonstiges biegeweiches Material zu verwenden. Die Schnittschutzkleidung kann auch als Sdinittschutzhandschuh geformt sein, der auf dem Handrücken oder ganzflächig als Aussenseite eine Lederschicht aufweist.

[0015] Es kann zweckmäßig sein, auf die erste Schicht der Schnittschutzkleidung, die durch das Schnittschutzmaterial gebildet Ist, eine dem Körper der Trägerperson der Schnittschutzkleidung zugewandte, dritte Schicht oder weitere Schichten in der Art eines Innenfutters bevorzugt aus Funktionsfaser oder Baumwolle anzuordnen und lösbar oder bevorzugt unlösbar mit der ersten und zweiten Schicht zu verbinden.

[0016] Das Innenfutter kann so insbesondere zur Abgabe von Körperfeuchtigkeit an das Schnittschutzmaterial und das darüberliegende Leder dienen. Wegen der insbesondere im Einsatz bel Waldarbeitern mit Kettensägen auftretenden Beanspruchung und der Kurzlebigkeit der bekannten Schnittschutzkleidung in Form von Beinschutz, wie einer Schnittschutzhose, eignet sich die erfindungsgemäße Schnittschutzkleidung als Beinschutz oder Schnittschutzhose besonders. Die äußere, zweite Schicht aus Leder ist hier im Vergleich zu allen auch modemen synthetischen Textilien überlegen in Bezug auf Witterungsresistenz, mechanische Sticheinwirkungen oder Abrieb. Die erfindungsgemäße Schichtabfolge der erfindungsgemäßen Schnittschutzkleidung eignet sich zur Herstellung von Schnittschutzhosen gemäß der Norm EN 381 aller Formen A,B und C, sowie für alle Schnittschutzklassen.

[0017] Die Schnittschutzhose ist bevorzugt aus genähten, mit Längsnähten versehenen Beinen mit Vorder- und Rückseite gebildet. Um eine leichte Längenanpassung der Beine an die jeweilige Trägerperson zu ermöglichen, sind die Längsnähte im Endbereich der Beine zu den Füßen mit abgenähten Endstellen, die durch bevorzugt einen Querverlauf der Längsnähte ausgeführt sind, versehen. Der Abstand der Endstellen kann etwa 1 cm betragen. Die Beine können so zwischen den Endstellen auf gewünschte Länge abgeschnitten werden ohne dass die Längsnähte sich auflösen. Durch die Anwendung von Leder als zweite äußere Schicht, ist eine Schnittschutzkleidung geschaffen, die atmungsaktiv, langlebig, leicht zu pflegen und gegen Nässe und Witterungseinflüsse imprägnierbar ist, die beliebig konfektionierbar ist und leicht durch Aufkleben von Flicken reparierbar ist. Zudem ist Leder resistent gegen Öl und andere Betriebsstoffe, die beim Sägen, insbesondere mit Motorkettensägen freigesetzt werden.

[0018] Leder kann teilweise die Oberfläche der Schnittschutzkleidung zusammen mit anderen Materialien bilden, oder vollständig die Oberfläche der Schnittschutzkleidung bilden. Es lässt sich sphärisch durch Thermoumformungsprozesse umformen und so auch ideal für alle Körperschutz-Funktionen der Trägerperson anpassen. Dazu eignet sich besonders Nubukleder. Das Leder kann auch farblich verschienartig gestaltet sein um Wamfunktionen und dergleichen zu erfüllen oder kann mit Textilien oder biegeweichen Materialien kombiniert werden, die aufgrund ihrer farblichen Gestaltung an der Oberfläche der Schutzkleidung Warnfunktionen bei Tag und Nacht wahmehmen können.

[0019] Die Schnittschutzkleidung kann in ihrer zweiten Schicht an Stellen hoher Dehnung einen Elastikeinsatz aufweisen, etwa im Schrittbereich oder unter den Achseln. Der Elastikeinsatz kann als Gummiband mit darauf bevorzugt wellenförmig angenähtem, gerafften Leder gebildet sein. Der Elastikeinsatz kann auch die einzige Oberfläche mit Lederaußenseite an einer ansonsten aus textilem Material gebildeten Schnittschutzkleidung darstellen.

[0020] Die Erfindung wird nun näher anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben und anhand der beiliegenden Zeichnung wiedergegeben.
Fig. 1
zeigt eine Vorderansicht einer als Schnittschutzhose gebildeten Schnittschutzkleidung,
Fig. 2
zeigt eine Seitenansicht der Schnittschutzhose in Fig. 1,
Fig. 3
zeigt einen Querschnitt der Schnittschutzhose entlang der Linie III - III in Fig.1,
Fig. 4
zeigt eine teilweise Vorderansicht einer Schnittschutzhose, welche im Schrittbereich einen Elastikeinsatz trägt,
Fig. 5
zeigt eine teilweise Seitenansicht einer Schnittschutz-Oberbekleidung mit Elastikeinsatz im Achselbereich,
Fig. 6
zeigt eine Detailansicht eines Ausschnitts eines Elastikelrisatzes.


[0021] In Fig. 1 ist eine schematische Vorderansicht einer als Schnittschutzhose 9 oder Beinschutz 8 ausgebildeten Schnittschutzkleidung 1 für Personen, die Sägearbeiten insbesondere mit Kettensägen durchführen, gezeigt. Ihrer Ausgestaltung im Hinblick auf den Schnitt, die Reißverschluß-, Taschen-, Aufsatztaschen- und Umschlagsgestaltung sowie deren farbliche Gestaltung sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Die Schnittschutzhose 9 entspricht in ihrer Ausgestaltung der Form A der Norm EN 381 und ist, wie Fig. 3 in einem Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1 zeigt, aus einer ersten Schicht 2 von Schnittschutzmaterial 3 gebildet, die von einer äußeren, zweiten Schicht 4 aus Leder 5 bedeckt ist und aus einer dritten Schicht 6, die als Innenfutter 7 aus Funktionsfaser bedeckt ist.

[0022] Das Innenfutter 7 bildet eine Abschlussschicht zum Körper der Trägerperson, die zweite Schicht 4 aus Leder 5 bildet eine äußere, von der Trägerperson abgewandte Abschlussschicht. Die kariert gezeichneten Flächen sind Flächen mit Schnittschutzmaterial 3, das von seinem grundsätzlichen Aufbau bekannt ist und beispielsweise in einer besonders bevorzugten Ausführungsform sechslagig, leicht gebildet ist. Das Schnittschutzmaterial 3 ist beispielsweise aus Gewirken oder aus dicht aneinander liegenden Fasern von Aramid, Polyamid oder dergleichen gebildet, wobei die Fasern bei einem Sägeketteneingriff in bekannter Weise ausgezogen werden und den Antrieb der Sägekette innerhalb von Sekundenbruchteilen blockiert um so eine Verletzung der Trägerperson vorzubeugen. Die zweite Schicht 4 aus Leder 5 trägt mit ihrem hohen Schnittwiderstand und ihrer, einen Sägezahneingriff hemmenden, glatten Oberfläche zur Vermeidung von Schnittverletzungen bei. Die äußere, zweite Schicht 4 aus Leder 5 kann im Bereich des Schrittes oder auf der Rückseite 11 der Schnittschutzhose 9 durch ein anderes, beispielsweise textiles Material, das aufgrund seiner farblichen oder reflektierenden Eigenschaft Wamfunktion übernimmt, ersetzt sein. Im Bereich des Schrittes der Schnittschutzhose 9 kann auch ein elastisches, textiles Material anstelle von Leder 5 die zweite, äußere Schicht 4 der Schnittschutzhose 9 bilden. An den Beinenden 15 der Schnittschutzhose 9 können variabel einstellbare Abschlusselemente, wie ein Reißverschluß, ein Klettverschluß oder Strechmaterial ein dichtendes Anliegen der Schnittschutzhose 9 an Schuhe oder an die Beine der Trägerperson garantieren. Die Schnittschutzhose 9 kann mit Gürtel und/oder mit Hosenträger getragen werden. Wie Fig. 2 in einer Seitenansicht der Schnittschutzhose 9 in Fig. 1 schematisch zeigt, ist die Vorderseite 10 und die Rückseite 11 der Schnittschutzhose 9 mit Längsnähten 12 fest verbunden. Die Längsnähte 12 sind teilweise auch zur Verbindung der ersten Schicht 2 mit der zweiten Schicht 4 und dem Innenfutter 7 vorgesehen. Die Längsnähte 12 sind zu den Beinenden 15 mehrfach in Endstellen 14 abgenäht, wobei die Entstellen 14 in Abständen 13 von etwa 1 cm angeordnet sind. Die Schnittschutzhose 9 ist mit Hilfe dieser Riegelung zwischen den Endstellen 14 ablängbar, ohne dass die Längsnähte 12 sich auflösen. Die Schnittschutzhose 9 kann auf diese Weise ohne großen Aufwand an die jeweilige Beinlänge der Trägerperson angepasst werden. Die äußere zweite Schicht 4 aus Leder 5 kann mit Pflegemittel wasserresistent und auch gegen Betrlebsstoffe weitgehend resistent gemacht werden. Die erfindungsgemäße Schnittschutzkleidung 1 ist bei gleichem oder besserem Tragekomfort wesentlich verschleißärmer und langlebiger als bekannte Schnittschutzkleidung.

[0023] In Fig. 4 ist in einer teilweisen Vorderansicht eine Schnittschutzhose 9 gezeigt, die zur Erhöhung des Tragekomforts im Schrittbereich einen Elastikeinsatz 16 aufweist, der in der Art eines breiten Bandes von der jeweiligen Innenseite der oberen Hosenbeine über den Schrittbereich gebildet ist. In Fig. 5 ist in einer teilweisen Seitenansicht einer Schnittschutz-Oberbekleidung ein Elastikeinsatz 16 von der Achsel bis etwa zum Brustbeinende zwischen einem Vorder- und Hinterteil der Oberbekleidung sich erstreckend gezeigt.

[0024] Wie Fig. 6 in einem Detail zeigt, ist der Elastikeinsatz 16 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer äußeren, zweiten Schicht 4 aus Leder 5, das wellenförmig gerafft auf ein Gummiband 17 mit Längsnähten in diskreten Abständen festgenäht ist, gebildet. Sowohl das Gummiband 17 als auch das geraffte Leder 5 sind in der Lage sich um annähernd das Doppelte der gezeigten Länge zu dehnen. Der Tragekomfort einer mit Elastikeinsätzen 16 versehenen Schnittschutzkleidung ist bei gleichbleibenden Oberflächeneigenschaften wie an den übrigen Teilen der Schnittschutzkleidung 1 erhöht. Unter den Elastikeinsätzen 16 ist die Anordnung einer ersten Schicht 2 aus Schnittschutzmaterial 3 möglich.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0025] 
1 Schnittschutzkleidung 26  
2 Schicht, erste 27  
3 Schnittschutzmaterial 28  
4 Schicht, zweite 29  
5 Leder 30  
6 Schicht, dritte 31  
7 Innenfutter 32  
8 Beinschutz 33  
9 Schnittschutzhose 34  
10 Vorderseite 35  
11 Rückseite 36  
12 Längsnaht 37  
13 Abstand 38  
14 Endstelle 39  
15 Beinende 40  
16 Elastikeinsatz 41  
17 Gummiband 42  
18   43  
19   44  
20   45  
21   46  
22   47  
23   48  
24   49  
25   50  
       
       
       
       
       



Ansprüche

1. Schnittschutzkleidung, insbesondere Schnittschutzkleidung zur Vermeidung von Verletzungen bei Kettensäge- oder Sägearbeiten, mit einer ersten Schicht (2) eines Schnittschutzmaterials (3) und mit einer auf der ersten Schicht (2) des Schnittschutzmaterials (3) unmittelbar oder mittelbar angeordneten zweiten Schicht (4), wobei die zweite Schicht (4) der Schnittschutzkleidung (1) zumindest teilweise aus Leder (5) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (2) aus Schnittschutzmaterial (3) unlösbar oder lösbar mit der zweiten Schicht (4) aus Leder (5) verbunden ist.
 
2. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4) aus Leder (5) in Trageposition an einer Person die äußere, von der Person abgewandte Schicht ist.
 
3. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (2) aus Schnittschutzmaterial (3) ein textiles Schnittschutzmaterial aus natürlichen, künstlichen oder synthetischen Fasern, wie Aramid-, Polyamid-, Polyester-, Polypropylen- oder Glasfilamenifasern, die gewirkt, gestrickt oder in sonstiger Weise einen losen Verbund bildend, ist.
 
4. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Schicht (2,4) der Schnittschutzkleidung (1) zum Schutz aller gegen Schnittverletzungen zu schützenden Körperregionen der Person entsprechend geformt, genäht oder in sonstiger Weise stoff- oder formschlüssig verarbeitet sind.
 
5. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittschutzkleidung (1) eine Schutzgamasche ist.
 
6. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittschutzkleidung (1) ein Oberkörperschutzmittel ist.
 
7. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberkörperschutzmittel eine Mindestschutzfläche nach DIN EN 381-11 aufweist.
 
8. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittschutzkleidung (1) ein Schnittschutzhandschuh ist.
 
9. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die erste Schicht (2) der Schnittschutzkleidung (1), der zweiten Schicht (4) abgewandt, eine dritte Schicht (6) oder mehrere weitere Schichten, flächigen, textilen oder anderen biegeweichen Materials angeordnet sind.
 
10. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Schicht (6) und/oder die weiteren Schichten flächigen, textilen oder anderen biegeweichen Materials in der Art eines Innenfutters (7) gebildet ist.
 
11. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenfutter (7) aus Funktionsfaser zur Abgabe von Feuchtigkeit an das Schnittschutzmaterial (9) und an das Leder (5) gebildet ist.
 
12. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittschutzkleidung (1) als Beinschutz (8) ausgebildet ist.
 
13. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Beinschutz (8) als Schnittschutzhose (9) gemäß DIN EN 381, Form A, Form B oder Form C nach allen Schnittschutzklassen gebildet ist.
 
14. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Beinschutz (8) je Bein aus einer Vorderseite (10) und einer Rückseite (11) besteht, die über Längsnähte (12) miteinander verbunden sind, wobei die Längsnähte (12) in einem diskreten Abstand (13) zueinander angeordnete, abgenähte Endstellen (14) aufweisen.
 
15. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (13) der Endstellen (14) etwa 1 cm beträgt.
 
16. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4) aus Leder (5) die gesamte äußere Oberfläche der Schnittschutzkleidung (1) bildet.
 
17. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4) der Schnittschutzkleidung (1) teilweise aus Leder (5) und teilweise aus einem anderen, biegeweichen Material gebildet ist.
 
18. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4) aus Leder (5) zumindest teilweise thermogeformt ist.
 
19. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Leder (5) Nubukleder ist.
 
20. Schnittschutzkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4) der Schnittschutzkleidung (1) an Stellen hoher Dehnung einen Elastikeinsatz (16) aufweist.
 
21. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastikeinsatz (16) aus einem Gummiband (17) mit auf dessen Außenseite gerafft festgelegtem Leder (5) gebildet ist.
 
22. Schnittschutzkleidung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastikeinsatz (16) den einzigen Anteil einer Lederoberfläche einer Schnittschutzkleidung (1) bildet.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente