[0001] Die Erfindung betrifft eine Balkonzarge, einen Balkon mit einer derartigen Balkonzarge
sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Fertigteilbalkons mit einer derartigen Zarge.
[0002] Es ist beispielsweise aus der
DE 299 22 364 U1 bekannt, an einem Balkonbetonboden eine stählerne Zarge bzw. Randeinfassung zu befestigen,
die einen oberen horizontalen Abschnitt zur obenseitigen Auflage auf den Balkonbodenrand
sowie eine darin stirnseitig anschließende Rinne aufweist. Nachteilig bei dieser Konstruktion
ist, dass sie einerseits nicht korrosionsbeständig und daher in der Regel nicht länger
als 10 Jahre haltbar sein dürfte und andererseits die Biegearbeiten der Zarge kostenaufwendig
und zeitintensiv sind. Zudem ragt die Kante des Horizontalabschnittes nach oben über
den Betonboden hinaus und bildet somit eine unerwünschte Stufe, die eine Stolperkante
und somit eine Unfallgefahr darstellt. Außerdem ist es aufwendig, die Randeinfassung
bzw. Zarge mit dem Balkon über Schrauben o. ä. zu verbinden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach ausgebildete Balkonzarge,
einen entsprechenden Balkon sowie ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, um einen
schnell herzustellenden und gleichzeitig robusten Balkon zu realisieren.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0005] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass die erfindungsgemäße Balkonzarge
als einseitig offene, ansonsten umlaufende Randeinfassung extrem einfach aufgebaut
ist und gleichzeitig durch den Verlauf der Wandoberkante eine schiefe Ebene für die
Oberfläche des in die Zarge einzugießenden Betons - oder einer anderen abschließenden
Oberfläche - definieren kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird - im Gegensatz
zum Stand der Technik - nicht zuerst der Balkonboden bereitgestellt und dann die Zarge
angeschraubt, sondern die Balkonzarge kann in der Werkstatt erstellt und anschließend
zur Baustelle geliefert werden, um die Balkonzarge dann vor Ort mit Ortbeton auszugießen.
[0006] Die erfindungsgemäße Balkonzarge ist besonders bevorzugt aus Stahl und hierbei insbesondere
aus verzinktem Stahl gefertigt, da dieses Material sehr stabil und relativ leicht
bearbeitbar ist sowie zu vertretbaren Kosten erhältlich ist. Der einzusetzende Materialmenge
kann durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung zudem gering gehalten werden.
[0007] Bei entsprechend präziser Bearbeitung der Zarge und hier insbesondere der Oberkante
der vertikalen Wandabschnitte der Zargenwand ist es möglich, die Betonoberfläche mit
einem ebenen Gefälle abzuziehen. Hierdurch kann in vorteilhafterweise auf die ansonsten
übliche Estrichschicht verzichtet werden. Dieses hat den weiteren Vorteil, dass die
nach DIN erforderliche Schwelle bei dieser Art der Ausführung ohne zusätzlichen Aufwand
erreicht wird, da durch den Wegfall der Isolier- und Estrichschicht automatisch ein
Höhenunterschied von 15 cm gegeben ist.
[0008] Wenn gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der von der Balkonzarge eingefasste Beton
mit seiner Oberfläche mit der Oberkante der Balkonzarge abschließt, kann somit der
ansonsten übliche mehrschichtige Aufbau von Balkon-Isolierschicht-Estrichschicht entfallen.
Ein stirn- und wangenseitiges Verputzen des Betons erübrigt sich. Auch sind Malerarbeiten
hinfällig. Zudem ist der Balkon dann nahezu wartungsfrei.
[0009] Ein Balkon mit Balkonzarge und Betonboden bzw. Betonplatte ist ebenfalls Teil der
Erfindung, wobei der Balkon vorteilhafterweise gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Balkon lässt sich auch für den Fall erhalten, dass auf dem
Beton noch eine oder mehrere Schichten aufgebracht werden. Hierbei schließt vorteilhafterweise
die Betonschicht mit der Oberkante der Zargenwand ab, und die mindestens eine weitere
Schicht verläuft bzw. liegt vorzugsweise in einer zu der von der Zargenwand definierten
Ebene parallelen und höher gelegenen Ebene.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist auf den Vertikalabschnitten der Zarge zumindest
abschnittsweise, vorteilhafterweise entlang deren gesamten Verlauf, eine Schiene angebracht,
die auch in mehreren aneinander anschließenden Abschnitten aufgeteilt sein kann. Mit
anderen Worten: Die Schiene ist vorteilhafterweise auf der Oberkante der Zarge umlaufend,
d.h. sie ist auf jeder nicht am Gebäude anliegenden Seite der Balkonzarge angeordnet.
Die Schiene ist hierbei bevorzugt an der Oberkante der Zarge angeschweißt. Auch bei
dieser Ausführungsform schließt bei einem erfindungsgemäßen Balkon der Beton oder
eine evtl. auf diesem aufgebrachte Schicht oberseitig mit der Schiene ab oder liegt
in einer zur besagten schiefen Ebene parallelen Ebene.
[0012] Es bietet sich vorteilhafterweise an, die Oberkante der Zargenwand von der besagten
Öffnung weg abschüssig auszubilden. Somit kann Regenwasser von der Hauswand weg in
eine Regenrinne an den Wangenseiten und der Stirnseite des Balkons in ein Abflussrohr
oder eine Abflussrinne ablaufen.
[0013] Der Winkel der besagten schiefen Ebene gegenüber einer Horizontalebene beträgt vorteilhafterweise
zwischen 0,5 Grad und 3 Grad, vorzugsweise zwischen 0,5 Grad und 1,5 Grad, und bevorzugt
etwa 0,9 Grad. Ein bevorzugter Winkel von 0,86 Grad entspricht einer Neigung von 1,5
%. Diese Neigung der Zargenoberkante bzw. der Schienenoberkante und damit jeweils
auch der Oberfläche des endgültigen Balkons ist geeignet, um einerseits einen befriedigenden
Wasserablauf zu gewährleisten und andererseits kein unangenehmes Standgefühl für Personen
auf dem Balkon zu erzeugen.
[0014] Eine besonders einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen Balkonzarge zeichnet
sich dadurch aus, dass die Zargenwand ausschließlich senkrecht verlaufende Wandabschnitte
aufweist. Verschiedene senkrechte Wandabschnitte können hierbei miteinander verschweißt
oder relativ zueinander gebogen werden. Vom Material und vom Bearbeitungsaufwand nachteilige
Profile (vgl. hier die oben genannte
DE 299 22 364 U1) sind hierbei hinfällig, ohne dass die Funktion der Balkonzarge beeinträchtigt würde.
[0015] Einem einfachen Herstellen des Fertigteilbalkons kommt es zugute, wenn die Unterkante
der Zargenwand in einer Horizontalebene verläuft bzw. liegt. In diesem Fall kann die
Balkonzarge mit ihren senkrechten Wandabschnitten auf eine waagerechte Schalung aufgesetzt
werden, deren Seitenwände die Balkonzarge allseitig überragt, um diese anschließend
auszugießen.
[0016] Eine stabilere Verbindung zwischen Balkonzarge und Beton wird erhalten, wenn an der
Wandinnenseite mindestens ein Bewehrungselement vorgesehen ist, das an der Zargeninnenseite
vorzugsweise angeschweißt ist. Vorteilhafterweise sind mehrere Bewehrungselemente
nebeneinander angebracht, vorzugsweise ca. mindestens alle 40 cm. Derartige Bewehrungselemente
können stab- oder plattenartig ausgebildet sein. Ebenfalls ist es zusätzlich möglich,
dass zur Erhöhung der Kontaktoberfläche die Bewehrungselemente verzweigt ausgebildet
sind. Mit einer derartigen Ausgestaltung werden stirnseitige Risse im Beton wirkungsvoll
vermieden.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind an der Zargeninnenwand ein oder mehrere
plattenförmige, vorteilhafterweise horizontal verlaufende Abschnitte vorgesehen, deren
Ober- und Unterseite vom eingegossenen Beton umschlossen werden. An den plattenförmigen
Bewehrungselementen können weitere stab- oder plattenförmige Bewehrungselemente vorgesehen
sein.
[0018] Eine besonders einfache Ausführungsform der Balkonzarge weist eine Vorderwand (Stirnseite)
und zwei Seitenwände (Wangenseiten) auf, so dass auf diese Weise die herkömmliche
Balkonform erhalten wird. Allerdings ist es auch möglich, eine erfindungsgemäße Balkonzarge
mit runden, ovalen oder beliebig anders geformten Abschnitten herzustellen.
[0019] Besonders bevorzugt wird an der Wandaußenseite der Zarge ein Geländer angebracht,
vorteilhafterweise angeschraubt. Gleichfalls bietet es sich an, an der Zargenaußenwand
eine Regenrinne anzubringen, die zweckmäßigerweise geneigt ausgebildet ist und in
einem Ablauf mündet.
[0020] Geländer (mit Hilfe von Haltern) und/oder Regenrinne sind gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform an der Wandaußenseite angeschweißt. Da die Regenrinne wesentlich weniger
Kraft aufnehmen muss als das Geländer, bietet es sich an, insbesondere diese an die
Wandaußenseite der Zarge anzuschweißen.
[0021] Demgegenüber hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für das Geländer Befestigungselemente
vorzusehen, welche ihrerseits an der Wandaußenseite angeschweißt sind. Das Geländer
wird dann vorteilhafterweise mit diesen Befestigungselementen, die beispielsweise
plattenförmig ausgebildet sein können, verschraubt.
[0022] Wie oben erwähnt, wird die erfindungsgemäße Balkonzarge zur Herstellung des Fertigteilbalkons
gemäß einer vorteilhaften Ausführung auf eine Schalung gesetzt. Dann werden Bewehrungselemente
in herkömmlicher Weise im Zargeninnenraum ausgelegt und mit einem Isokorb (zur Verhinderung
von Wärmebrücken zwischen Balkonboden und Gebäudewänden bzw. -decken) verbunden. Alternativ
sind die Bewehrungen schon am Isokorb angebracht und deren freien Enden müssen noch
im Zargeninnenraum verlegt werden. Auch ist es möglich, die Bewehrungen mit den vorgenannten
Bewehrungselementen zu verdrahten, verschweißen oder sonstwie zu verbinden. Nach vollständigem
Ausgießen der Balkonzarge mit Ortbeton, Abziehen der Betonoberfläche und Trocknen
wird der Balkon mitsamt dem Isokorb in dem Gebäude verankert. Die genannten Schritte
startend vom Ausgießen der Balkonzarge erfolgen vorteilhafterweise auf der Baustelle.
[0023] Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante wird die Zarge in zumindest zwei Schritten
mit Beton ausgegossen, wobei die Zarge in einem ersten Schritt - vorteilhafterweise
in einer Werkhalle - zunächst nur teilweise mit einem Beton ausgegossen wird, die
beispielsweise 5 cm dick ist. Schon bei diesem Schritt bedeckt der Beton einen Teil
der Bewehrungselemente und einen Teil des Ankers, mit dem der Isokorb an dem Balkonboden
befestigt werden soll. Das mit diesem ersten Ausgießschritt erhaltene Betonhalbfertigteil
(das auch als Filigrandeckenelement bezeichenbar ist) kann dann zur Baustelle gefahren
und dort in das Bauwerk eingebaut werden. Hierzu wird das Betonhalbfertigteil mit
Hilfe von Kanthölzern und Stahlstützen als Hilfsunterstützung in seine endgültige
Lage gebracht. Im Gebäudebereich wird nun die Bewehrung der Decke mit der Bewehrung
des (Schöck-)Isokorbs verbunden. Anschließend wird die Zarge in mindestens einem nachfolgenden
Ausgießschritt mit Ortbeton (Aufbeton) ausgegossen, wobei die noch nach oben herausstehenden
Abschnitte der Bewehrungselemente nun ebenfalls vom Beton bedeckt werden und wobei
auch vorteilhafterweise Beton auf der Decke des Gebäudes verteilt wird. Es resultiert
eine sichere Einbindung des Balkons im Gebäude. Nach Erhärten des Betons kann die
Hilfsunterstützung unter dem Balkon entfernt werden.
[0024] Auf der nach oben frei liegenden Oberfläche des Betons kann vorteilhafterweise mindestens
eine Schicht - vorzugsweise eine Abdichtung - angeordnet werden, die auch die Oberkante
der Zargenwand bzw. die besagte Schiene bedeckt und in einer Ebene liegt, die parallel
zu der von der Zargenoberkante gegenüber einer Horizontalebenen definierten schiefen
Ebene liegt.
[0025] Vorzugsweise wird über dem Beton mindestens eine flüssige Abdichtung angeordnet,
auf der dann ein Fliesenkleber und auf diesem anschließend Fliesen aufgebracht werden
kann.
[0026] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Balkonzarge mit Geländer
und Rinne;
- Figur 2
- eine zweite perspektivische Ansicht der Anordnung der Figur 1;
- Figur 3
- eine Vorderansicht auf die Anordnung der Figuren 1 und 2;
- Figur 4a, 4b
- Seitenansichten auf die Anordnung der Figuren 1 bis 3;
- Figur 5
- eine geschnittene Seitensicht der Anordnung der Figuren 1 bis 4, eingelassen in eine
Gebäudewand;
- Figur 6
- eine Ausschnittsvergrößerung der Darstellung der Figur 5, und
- Figur 7
- eine geschnittene Seitenansicht einer Balkonzarge mit aufgesetzter Schiene sowie mit
einer ersten Betonschicht und angebautem Isokorb.
[0028] In den Figuren 1 bis 4 ist eine Balkonzarge 1 dargestellt, die in der Hauptsache
eine Zargenwand 2 aus vorzugsweise verzinktem Normalstahl oder Edelstahl umfasst.
Die Zargenwand 2 besteht aus einer Vorderwand 3 und zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden
4, die allesamt als in Vertikalebenen verlaufende Wandabschnitte 3, 4a, 4b ausgebildet
sind und zusammen in der Aufsicht ein U bilden.
[0029] Erfindungsgemäß liegt die Oberkante 5 der Zargenwand 2 in einer gegenüber einer Horizontalebene
geneigten Ebene, die vorliegend ausgehend von der offenen Seite der Zarge 1 abschüssig
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere den Figuren 4a, 4b, 5 zu entnehmen.
Der Neigungswinkel der Oberkante 5 der Zargenwand 2 liegt hierbei vorzugsweise im
Bereich von ca. 1 Grad gegenüber der Horizontalen, bevorzugt bei ca. 0,86 Grad (d.h.
bei 1,5% Neigung). Zusammen mit ihrer in einer Horizontalebene liegenden Unterkante
6 formt die Zargenwand 2 einen einseitig offenen Rahmen, der auf eine Schalung zum
Eingießen von Beton aufgesetzt werden kann. Der später zum Gebäude weisende Rand 9a
des Betons ist in Figur 1 mit gestrichelten Linien angedeutet. Die Oberseite des später
aufzubringenden Betons ist mit dem Bezugszeichen 9b versehen. Diese Oberseite 9b weist
ebenfalls den besagten Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen auf.
[0030] An den Innenseiten der Vorderwand 3 und der Seitenwände 4 sind horizontal beabstandete
Y-förmige Bewehrungselemente 8 bzw. Anker angeschweißt, die einer besseren Verankerung
des Betons in der Zarge 1 dienen. Der jeweilige Abstand der Bewehrungselemente 8 voneinander
beträgt vorliegend mindestens 40 cm.
[0031] Zur Herstellung eines Balkons einschließlich der erfindungsgemäßen Zarge 1 wird diese
bevorzugt auf eine Schalung aufgesetzt und in bekannter Weise an der offenen Seite
der Zarge 1 ein Isokorb angefügt, s. auch Figuren 5 und 7. Nicht dargestellte Bewehrungen,
die von dem mit Beton zu vergießenden Bereich bis zum Isokorb reichen, werden eingelegt
und mit Beton vergossen (s. aber Figur 7). Die Bewehrungen können hierbei schon mit
einem Ende im Isokorb eingelassen sein.
[0032] Gleichfalls ist es möglich, das jeweilige andere Ende der Bewehrungen mit den Bewehrungselementen
8 zu verdrahten, um so von der Zargenwand 2 bis zum Isokorb reichende, durchgehende
Verbindungen zu realisieren.
[0033] In der Figur 5 ist ein in einer Gebäudewand 25 eingesetzter Balkon dargestellt, bei
dem der Isokorb 26 an einer Gebäudedecke 27 anliegt. Die Seitenwand 4a ist bei dieser
geschnittenen Darstellung abgenommen, so dass die Sicht auf den Betonboden 9 frei
ist. Gleiches gilt für die vergrößerte Darstellung gemäß der Figur 6.
[0034] Der in die Anordnung von Zargenwand 2, Isokorb 26 und Schalung einzugießende Beton
hat zunächst eine im wesentlichen waagerechte, ebene Oberfläche. Anschließend wird
durch Abziehen diese Oberfläche der Oberkante 5 der Zargenwand 2 angepasst, so dass
die Oberfläche in der genannten schiefen Ebene liegt. Mit anderen Worten schließt
die Oberkante 5 mit der Oberfläche des Betons ab. Es wird somit ein einfacher und
schnell herzustellender Fertigteilbalkon erhalten, der eine abschüssige ebene Oberfläche
zum Ablaufen von Regenwasser aufweist. Die Zargenwand 2 stellt zudem von vorne und
von den Seiten eine Art Blende dar, die mit der Unterseite und der Oberseite 9b des
Betonbodens 9 abschließt, s. auch Figuren 4a, 4b, 5. Der Neigungswinkel der Oberseite
9b des Betonbodens 9 entspricht demjenigen der Oberkante 5 der Balkonzarge 2.
[0035] Eine Estrichschicht ist bei dieser Ausgestaltung des Balkons vorteilhafterweise nicht
notwendig. Daher muss auch keine Türschwelle vom Gebäudeinneren zum Balkon zusätzlich
ausgebildet werden, weil der vorgeschriebene Höhenunterschied von 15 cm sich hierbei
aus dem Wegfall der Isolier- und Estrichschicht ergibt.
[0036] An der Außenseite der Vorderwand 3 und den Seitenwänden 4a, 4b sind horizontal beabstandet
Befestigungsplatten 10 angeschweißt, an denen Ansätze 13 eines Geländers 12 mittels
Schrauben 11 angeschraubt sind. Das Geländer 12 weist einen Untergurt 14, einen Obergurt
15 sowie diese verbindende Geländerstäbe 16 auf. Zwischen den Geländerstäben 16 sind
Füllstäbe 17 angeordnet. Oberseitig wird das Geländer 12 von einem Handlauf 18 begrenzt.
[0037] Das Geländer 12 ist durch die beschriebene Verschraubung abnehmbar. Insbesondere
muss das Geländer 12 nicht vor Abschluss der Montagearbeiten befestigt werden, so
dass eine insgesamt einfachere Montage des Balkons am Gebäude möglich ist.
[0038] Auch ist außenseitig an Vorderwand 3 und Seitenwänden 4a, 4b eine Rinne 22 für Regenwasser
angeordnet (s. insbesondere Figuren 4a, 4b), die von der rechten Seite (Figur 4a)
entlang der Vorderfront bis zur linken Seite (Figur 4b) abschüssig verläuft, um nahe
der Hauswand in eine Ablauföffnung 23 zu münden. Die Rinne 22 ist vorteilhafterweise
an der Zargenwand 3 angeschweißt. Zusätzliche Spenglerarbeiten nach Verbau des Balkons
sind nicht notwendig.
[0039] Bei der Ausschnittvergrößerung gemäß Figur 6 ist auf dem Betonboden 9 noch eine optionale
Schicht 9', beispielsweise eine Abdichtung, angedeutet, die z.B. wasserundurchlässig
sein kann.
[0040] In der Figur 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zarge
1 dargestellt. Bei dieser ist auf den Zargenwänden 3, 4a, 4b eine vorzugsweise aus
feuerverzinktem Stahl hergestellte Schiene 20 angeschweißt, die einen ebenen Abschnitt
21 a aufweist, der entlang der Oberkante 5 der darunter liegenden jeweiligen Wand
3, 4a, 4b verläuft. Dies bedeutet, dass auch die Schiene 20 entsprechend in einer
gegenüber einer Horizontalebene schiefen Ebene verläuft bzw. liegt - und zwar mit
demselben Neigungswinkel wie die Oberkante der 5 der Zargenwand 2. Der ebene Abschnitt
21 a ist derart breit, dass er zu beiden Seiten über die jeweilige Zargenwand 3, 4a,
4b überragt. Zur Außenseite hin ist die Schiene 20 nach unten abgekröpft und bildet
einen Vertikalabschnitt 21 b, der über der Regenrinne 22 angeordnet ist. Regenrinne
20, Geländer 12 und dessen Befestigung sind wie bei der Ausführungsform gemäß der
Figuren 1-6 ausgebildet.
[0041] Bei der Ausführungsform gemäß der Figur 7 erfolgt der Betonverguss in zwei Schritten.
Zuvor wird die Zargenwand 2 mit verschiedenen Bewehrungselementen 8 versehen, die
in allen drei Raumrichtungen verlaufen. Auch sind Bewehrungselemente 8 vorhanden,
die von der Vorderwand 3 bis nahen einem Isokorb 26 verlaufen. Dort ist dieses lange
Bewehrungselement mit einem Bewehrungselement 8' verschweißt, dass zum Teil in dem
Isokorb 26 eingelassen ist. In einer Schalung wird dann eine erste Betonschicht 7
mit einer Dicke von beispielsweise 5 cm gegossen, das einige Abschnitte 8a der Bewehrungselemente
8 und auch die Isokorb-Bewehrung 8' teilweise bedeckt. An dieses Halbfertigteil werden
- wie oben beschrieben - das Geländer 12 und die Regenrinne 22 angebracht.
[0042] Dieser halbfertige Balkon kann zur Baustelle transportiert werden; der erste Ausgießschritt
kann jedoch auch auf der Baustelle selbst erfolgen. Nach Aushärten der unteren Betonschicht
wird das Halbfertigteil in dem Bauwerk mit Hilfe des Isokorbs 26 verankert und anschließend
eine obere Betonschicht eingegossen, die auch die übrigen Abschnitte 8b der Bewehrungen
8 und den noch herausstehenden Teil der Isokorb-Bewehrung 8' bedeckt. Die Oberfläche
9b der zweiten Betonschicht bzw. des Betonbodens 9 verläuft bzw. liegt in einer zur
Horizontalebene schiefen Ebene - entsprechend dem Verlauf der Zargenwand 2 und der
Oberkante des Isokorbs 26. Mit anderen Worten ist die Betonoberfläche 9b vom Isokorb
26 zum gegenüberliegenden Schienenabschnitt hin abschüssig geneigt. Der Neigungswinkel
der Betonoberfläche und der Oberkante 5 der Zargenwand 2 gegenüber der Horizontalen
betragen hierbei vorteilhafterweise ca. 0,9 Grad, und beispielsweise zwischen 0,5
Grad und 3 Grad, vorzugsweise zwischen 0,5 Grad und 1,5 Grad (wobei diese Neigungswinkel
auch für die andere, in den vorhergehenden Figuren gezeigten Ausführungsform gilt).
Die Oberfläche des Isokorbs 26 und die Oberkante des dem Isokorb 26 gegenüber liegenden
Abschnitts der Schiene 20 verlaufen hierbei jeweils horizontal und parallel zueinander,
sind aber in Vertikalrichtung gegeneinander versetzt.
[0043] In einer nicht dargestellten Weiterbildung des Balkons der Figur 7 (und auch bei
dem Balkon der anderen Figuren) ist auf der Oberfläche 9b noch mindestens eine im
wesentlichen überall gleich dicke Schicht aufgebracht, die z.B. als Abdichtung der
fertigen Betonoberfläche dient. Diese Schicht bedeckt auch den ebenen Abschnitt 21
a der Schiene 20. Auf der Abdichtung können noch Fliesen mittels eines Fliesenklebers
aufgebracht werden. Die oberste Schicht (hier: Abdichtung oder Fliesen) verläuft dann
in einer Ebene, die zu der von der Oberkante der Schiene 20 bzw. der Oberkante 5 der
Zargenwand 2 gebildeten Ebene parallel verläuft - also auch den gleichen Neigungswinkel
gegenüber einer Horizontalebene aufweist.
[0044] Die Erfindung wurde anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert, ist aber
nicht auf diese beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Ansprüche sind ohne weiteres
möglich. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Bewehrungselemente 8 an den Innenseiten
der Wände 3, 4 plattenförmig ausgebildet sind und ggf. zusätzliche Bewehrungselemente
an diesen Platten vorgesehen sind.
[0045] Es ist weiterhin zu betonen, dass gemäß einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung auf der Betonplatte bzw. dem Betonboden eine Isolierschicht und auf
dieser wiederum eine Estrichschicht aufgebracht sein kann, wobei die Oberfläche der
Estrichschicht in diesem Fall mit der Oberkante der Balkonzarge abschließt. Diese
Konstruktion bietet sich beispielsweise für einen überdachten Balkon, z.B. in Form
eines Wintergartens, an.
[0046] Weiterhin ist unter einer nach einer Seite offenen Zarge ist z.B. auch zu verstehen,
dass diese nur teilweise geöffnet ist, beispielsweise mit Durchbrüchen für Bewehrungselemente
versehen ist oder eine vertikale Wand aufweist, die in geringerer Höhe verläuft als
die übrigen Wandabschnitte. Im übrigen kann die Schiene 20 auch als Hohlschiene oder
mit einem anderen Profil bzw. Querschnittsprofil ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße
Balkonzarge könnte auch als Randumfassung, Stahlwange, Randeinfassung o.ä. bezeichnet
werden, ohne dass sich hierdurch Einschränkungen ergeben würden.
[0047] Zuletzt sei angemerkt, dass unter dem Begriff "Fertigteilbalkon" auch ein Balkon
zu verstehen ist, der in mehreren Schritten ausgegossen wurde.
1. Balkonzarge mit einer nach einer Seite offenen, ansonsten umlaufenden Zargenwand (2)
mit vertikalen Wandabschnitten (3, 4a, 4b), wobei die Oberkante (5) der vertikalen
Wandabschnitte (3, 4a, 4b) der Zargenwand (2) eine gegenüber einer Horizontalebene
schiefe Ebene definiert.
2. Balkonzarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge zum Einfassen von in die Zarge einzugießendem Beton ausgebildet ist, dessen
Oberfläche (9b), ggf. nach einer weiteren Oberflächenbehandlung, mit der Oberkante
(5) der Zargenwand (2) abschließt.
3. Balkonzarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einem Abschnitt der Oberkante (5) der Zargenwand (2) eine Schiene (20)
angebracht, vorzugsweise angeschweißt, ist, welche den gleichen schrägen Verlauf wie
die Oberkante der Zargenwand (2) aufweist.
4. Balkonzarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (20) eine außerhalb des Zargeninnenraums, nach unten abgekröpfte Tropfkante
(21) aufweist.
5. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (5) der Zargenwand (2) von der besagten einseitigen Öffnung der Zarge
weg abschüssig ausgebildet ist.
6. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der besagten schiefen Ebene gegenüber einer Horizontalebene zwischen 0,5
Grad und 3 Grad liegt, vorzugsweise zwischen 0,5 Grad und 1,5 Grad.
7. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der besagten schiefen Ebene gegenüber einer Horizontalebene etwa 0,9 Grad
beträgt.
8. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zargenwand (2) ausschließlich senkrecht verlaufende Wandabschnitte (3, 4a, 4b)
aufweist.
9. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante (6) der Zargenwand (2) in einer Horizontalebene verläuft.
10. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wandinnenseite der Zargenwand (2) mindestens ein Bewehrungselement (8) angeordnet,
vorzugsweise angeschweißt, ist.
11. Balkonzarge nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bewehrungselemente (8) nebeneinander an der Wandinnenseite der Zargenwand
(2) angebracht sind, vorzugsweise in einem Abstand von jeweils mindestens 40 cm.
12. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zargenwand (2) im wesentlichen aus einer Vorderwand (3) und zwei Seitenwänden
(4a, 4b) besteht.
13. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Stahl, vorzugsweise verzinktem Stahl, gefertigt ist.
14. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein an der Außenseite der Zargenwand (2) angebrachtes Geländer (12).
15. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an der Außenseite der Zargenwand (2) angebrachte Regenrinne (22).
16. Balkonzarge nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenrinne (22) und/oder das Geländer (12) mittels Halter an der Außenseite der
Zargenwand (2) angeschweißt sind.
17. Balkonzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite der Zargenwand (2) Befestigungselemente (10) angeschweißt sind,
an denen ein Geländer (12) und/oder eine Regenrinne (22) angeschraubt sind.
18. Verfahren zum Herstellen eines Fertigteilbalkons, wobei eine Zarge (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 15 mit Beton ausgegossen und derart abgezogen wird, dass die Betonoberfläche
(9b) oder die Oberfläche mindestens einer auf der Betonoberfläche (9b) anschließend
aufgebrachten Schicht (9') in der von der Oberkante (5) der Zargenwand (2) oder der
besagten Schiene (20) gebildeten schiefen Ebene oder parallel zu diesen liegt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge (1) vor dem Ausgießen auf eine Schalung gesetzt wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zargenwand (2) an ihrer offenen Seite mit Hilfe von Bewehrungselementen (8, 8')
mit einem im Gebäude (25, 27) zu verankerndem Isokorb (26) verbunden wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge (1) in zumindest zwei Schritten mit Beton ausgegossen wird, wobei die Zarge
(1) in einem ersten Schritt zunächst nur teilweise mit einem Beton ausgegossen wird,
der Teilabschnitte (8a) der Bewehrungselemente (8) umgibt, und dass in einem nachfolgenden
Ausgießschritt die noch nach oben herausstehenden Abschnitte (8b) der Bewehrungselemente
(8) vom Beton bedeckt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das durch den ersten Schritt erhaltene Halbfertigteil mit Hilfe des Isokorbs (26)
in dem Bauwerk verankert wird, und anschließend die Zarge (1) vollständig mit Beton
ausgegossen wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (9b) des Betonbodens (9) bzw. der obersten Betonschicht (9) nicht
mit einer Estrichschicht bedeckt wird.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Betonboden (9) bzw. der obersten Betonschicht (9) mindestens eine Schicht
(9') angeordnet wird, die auch die Oberkante (5) der Zargenwand (2) bzw. die besagte
Schiene (20) bedeckt.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Betonboden (9) mindestens eine flüssige Abdichtung angeordnet wird, auf der
dann ein Fliesenkleber und auf diesem anschließend Fliesen aufgebracht werden.
26. Balkon mit einer Balkonzarge (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17.
27. Balkon nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge gemäß dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche mit
Beton ausgegossen und deren Oberfläche (9b) entsprechend dem Verlauf der Oberkante
(5) der Zarge (1) oder der besagten Schiene (20) abgezogen ist.
28. Balkon nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton keine Estrichschicht aufweist.
29. Balkon nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche des Betonbodens (9) noch eine oder mehrere weitere Schichten (9')
aufgebracht sind, insbesondere eine Abdichtung und eine Fliesenschicht, oder eine
Isolier- und eine Estrichschicht.