[0001] Die Erfindung betrifft ein Pumpengetriebe mit mehreren Zylindern, deren Achsen vorbestimmte
Winkel einschließend um eine Kurbelwelle angeordnet sind, und deren Kolben jeweils
mit einem auf einer Kurbelkröpfung an der Kurbelwelle gelagerten Pleuel funktionell
verbunden sind.
[0002] Mehrzylindrische Pumpengetriebe werden in Prozesspumpen zur Förderung von großen
Förderströmen oder bei hohen Drücken verwendet. Als Pumpenköpfe kommen dabei meist
Membranpumpenköpfe zum Einsatz. Da die darin genutzten Membranen nur begrenzt auslenkungsfähig
sind, werden für große Fördervolumina Membranpumpenköpfe mit sehr großem Durchmesser
erforderlich. Wenn solche großen Membranpumpenköpfe mit einem mehrzylindrischen Getriebe
betrieben werden sollen, müssen daher auch die Abstände der Pumpenkopfhalter beziehungsweise
der Zylinder groß genug sein. Bei herkömmlichen Pumpengetrieben sind die einzelnen
Zylinder üblicherweise parallel angeordnet und waagerecht an einer ebenfalls waagerecht
liegenden Kurbelwelle gelagert. In diesem Fall bedeutet ein großer Zylinderabstand
im Anschlussbereich für die Pumpenköpfe auch einen großen Lagerabstand auf der Kurbelwelle.
Bei mehreren Zylindern und großen Pumpenköpfen muss die Kurbelwelle dementsprechend
lang ausgestaltet sein. Dies erfordert wiederum besondere Eigenschaften der Kurbelwelle,
insbesondere hinsichtlich Stabilität und Biegesteifigkeit. Dadurch und durch den hohen
Platzbedarf kommen hohe Kosten bei Produktion und Lagerhaltung zustande. Daraus folgen
Bestrebungen, leistungsfähige Pumpengetriebe zu entwickeln, die einen geringeren Platzbedarf
haben.
[0003] Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE G8521520.1 U1 ist eine Mehrzylinder-Membranpumpe bekannt, bei der die Zylinderkolben auf einem
einzigen Exzenter an einer Kurbelwelle gelagert sind. Die einzelnen Zylinder sind
dabei sternförmig um die Kurbelwelle angeordnet. Die Kurbelwelle selbst ist dementsprechend
vergleichsweise kurz. Um eine gleichmäßige Überlagerung der Teilförderströme der einzelnen
Zylinder zu erreichen, sind die Winkel, unter denen die Zylinder zueinander stehen,
gleichmäßig auf 360° verteilt. Die sternförmige Anordnung der Zylinder ist jedoch
mit erheblichen Nachteilen verbunden. Zum einen ist die gesamte Pumpe dadurch verhältnismäßig
ausladend, und der Platzbedarf der Pumpe ist noch immer unbefriedigend, zum anderen
ist bei einer eingebauten Pumpe die Erreichbarkeit der rückseitig liegenden Zylinder
erheblich eingeschränkt. Zusätzlich erfordert die Verrohrung einen besonderen Aufwand.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es
Aufgabe der Erfindung, ein Pumpengetriebe anzugeben, welches in besonderem Maße kompakt ist
und bei gleichzeitiger guter Erreichbarkeit der einzelnen Zylinder eine kurze Kurbelwelle
aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Pumpengetriebe mit mehreren Zylindern, deren Achsen
vorbestimmte Winkel einschließend um eine Kurbelwelle angeordnet sind, und deren Kolben
jeweils durch ein auf einer Kurbelkröpfung an der Kurbelwelle gelagertes Pleuel angelenkt
sind, wobei jedes Pleuel auf einer eigenen Kurbelkröpfung gelagert ist, und die Kurbelkröpfungen
einen vorbestimmten Winkelversatz zueinander aufweisen. Der Winkelversatz dieser Kurbelkröpfungen
ist erfindungsgemäß in Abstimmung auf die Winkel, welche die Zylinderachsen einschließen,
so gewählt, dass die Phasenverschiebungen zwischen je zwei bei einer Umdrehung der
Kurbelwelle aufeinanderfolgend betätigten Kolben der Zylinder gleich groß sind.
[0006] Die Winkel, welche die Zylinderachsen einschließen, sind dabei in Projektion auf
eine Ebene senkrecht zur Längsachse der Kurbelwelle zu sehen. Tatsächlich schneiden
sich die Zylinderachsen nicht, da die Angriffspunkte der Pleuel an den jeweiligen
Kurbelkröpfungen entlang der Längsachse der Kurbelwelle versetzt sind. In der Projektion
schneiden sich die Zylinderachsen jedoch in der Kurbelwelle und gehen strahlenförmig
von dieser aus. Die Winkelverteilung zwischen den Zylinderachsen kann nahezu beliebig
um die Kurbelwelle gewählt sein. Lediglich der minimale Winkel zwischen zwei benachbarten
Zylinderachsen ist durch die Abmessungen der Zylinder und der anzuschließenden Pumpenköpfe
vorgegeben. Es sind sowohl symmetrische Anordnungen mit regelmäßigen Winkelabständen
der Zylinder als auch asymmetrische Anordnungen möglich. Die vielfältigen Möglichkeiten
der geometrischen Anordnung bieten den Vorteil, dass die Pumpe, an viele verschiedene
bauliche Bedingungen angepasst werden kann, beispielsweise wenn sie in eine komplexere
Anlage integriert werden soll.
[0007] Damit trotz einer asymmetrischen Anordnung der Zylinder um die Kurbelwelle ein möglichst
gleichmäßiger Drehmomentverlauf während einer Umdrehung der Kurbelwelle erreicht wird,
sind die Winkel, in denen die Kurbelkröpfungen zueinander stehen, an die Winkelverteilung
der Zylinder angepasst. Die Kurbelkröpfungen, auf denen die Pleuel der einzelnen Zylinder
gelagert sind, müssen also um die Achse der Kurbelwelle herum jeweils um bestimmte
Winkel zueinander versetzt sein. Der Winkelversatz zwischen den Kurbelkröpfungen ist
dann so gewählt, dass die Phasenverschiebungen zwischen den Arbeitszyklen zweier aufeinanderfolgend
betätigter Kolben jeweils gleich groß sind. Bei einem dreizylindrigen Getriebe beträgt
der Phasenunterschied zwischen den Arbeitszyklen zweier Zylinder, unabhängig von der
räumlichen Anordnung der Zylinder, also jeweils 120°. Bei einem vierzylindrigen Getriebe
beträgt der Phaseunterschied bei zwei aufeinanderfolgend betätigten Zylindern jeweils
90°. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich die Teilförderströme der einzelnen
Zylinder gleichmäßig überlagern und keine zu starken Druckpulsationen auftreten. Durch
den Winkelversatz der Kurbelkröpfungen kann also ein gleichmäßiger Förderstrom mit
beliebigen Winkelstellungen der Zylinderachsen erfolgen.
[0008] Das Erfindungsgemäße Pumpengetriebe eignet sich besonders für den Anbau von Kolbenmembranpumpenköpfen.
Für einen störungsfreien Betrieb von Kolbenmembranpumpenköpfen sind waagerecht liegende
Kolbenachsen mit dazu senkrecht ausgerichteten übereinanderliegenden Ventilanschlüssen
zu bevorzugen. Die Kurbelwelle ist daher zweckmäßigerweise vertikal stehend gelagert,
wobei die Zylinderachsen horizontal strahlenförmig von dieser wegzeigen.
[0009] Die Anlenkung der Kolben durch die Pleuel erfolgt vorzugsweise über einen Kreuzkopf,
der die transversalen Anteile der von der Kurbelwelle ausgehenden Drehbewegung der
Pleuel aufnimmt.
[0010] Die Kurbelkröpfungen für die einzelnen Pleuel und Zylinder sind entlang der Längsachse
der Kurbelwelle verteilt. Bei einer vertikal gelagerten Kurbelwelle bedeutet dies,
dass die Pleuelhauptlager, mit denen die Pleuel jeweils auf einer eigenen Kurbelkröpfung
gelagert sind, gegeneinander höhenversetzt sind. Da die Pleuel in diesem Fall horizontal
von der Kurbelwelle ausgehen, sind auch die äußeren Pleuelenden gegeneinander höhenversetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante entspricht dieser Höhenversatz gerade der
Dicke der Pleuel. Die Kurbelkröpfungen liegen so dicht beieinander, dass die Pleuel
ohne nennenswerte räumliche Trennung aufeinander gleiten. Wenn die Verbindungen von
Pleuel zu Kreuzkopf und von Kreuzkopf zu Zylinderkolben mittig sind, folgt daraus
auch ein entsprechender Höhenversatz der Zylinderachsen um jeweils eine Pleueldicke.
Die Zylinderachsen gehen dann, genau genommen, fächerartig oder ähnlich den Stufen
einer Wendeltreppe von der Kurbelwelle aus.
[0011] Vorzugsweise sind die Zylinder bei dem erfindungsgemäßen Pumpengetriebe so angeordnet,
dass die Summe der von den Zylinderachsen eingeschlossenen Winkel kleiner oder gleich
180° ist. Die Zylinderachsen sind also nicht rund um die Kurbelwelle verteilt, sondern
ragen von der Kurbelwelle aus nur in einen Halbraum. Das bedeutet, dass es vorzugsweise
zwei äußerste Zylinder gibt, deren Achsen einen Winkel kleiner als 180° miteinander
einschließen, oder die parallel in entgegengesetzte Richtung von der Kurbelwelle ausgehen.
Für den Fall, dass das Pumpengetriebe mehr als diese zwei äußersten Zylinder aufweist,
sind diese fächerartig zwischen den beiden äußersten Zylindern verteilt, während in
den zweiten Halbraum keine Zylinderachsen hinausragen. Die asymmetrische Zylinderverteilung
wird durch den Winkelversatz der Kurbelkröpfungen berücksichtigt, so dass trotzdem
ein gleichmäßiger Förderstrom zustande kommt. Beim Einbau der Pumpe in eine Anlage
hat die Beschränkung des Raums für Zylinderanschlüsse auf 180° den Vorteil, dass alle
Zylinder, beispielsweise für Wartungsarbeiten, von einer Seite her erreichbar sind.
[0012] Vorzugsweise hat das erfindungsgemäße Pumpengetriebe drei Zylinder. Bei einer Verteilung
der Zylinderachsen auf 180° können diese jeweils unter einem Winkel von 90° zueinander
stehen.
[0013] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind die drei Zylinderachsen jedoch
nur über einen Winkelbereich von 90° verteilt und die einzelnen Zylinder stehen dann
unter einem Winkel von jeweils 45° zueinander. Diese Anordnung ermöglicht eine noch
kompaktere Ausführung der Pumpe. Die Zugänglichkeit von einer Seite her wird noch
weiter verbessert. Je nach den speziellen Anforderungen sind zum Beispiel aber auch
Anordnungen unter den Winkeln 30° und 60° oder andere Winkelkombinationen möglich.
[0014] Das Pumpengetriebe kann beispielsweise mit einem Schneckengetriebe oder einem direkt
an die Kurbelwelle kuppelbaren, externen Getriebemotor angetrieben werden. Daher weist
die Kurbelwelle in einer bevorzugten Weiterbildung sowohl eine Kupplung für ein solches
externes Getriebe als auch eine Anschlussvorrichtung für ein Schneckengetriebe auf.
Wenn das Pumpengetriebe von einem Gehäuse umgeben ist, sind zweckmäßigerweise beide
Antriebsmöglichkeiten mit derselben Basisvariante eines Gehäuses möglich. Das Schneckengetriebe
kann dann in das Gehäuse integriert sein, während das externe Getriebe in Verlängerung
der Kurbelwelle außen an das Gehäuse montiert werden kann. Der Antriebsmotor wird
dann entweder zum Antrieb über das Schneckengetriebe direkt seitlich an das Gehäuse
montiert, oder zum Antrieb über das externe Getriebe im Anschluss daran. Mit beiden
Antriebsarten kann eine für Membranpumpen geeignete Hubfrequenz erzeugt werden. Eine
solche Frequenz liegt üblicherweise unter 250 Hüben pro Minute. Der Antrieb des Pumpengetriebes
über ein Schneckengetriebe hat den Vorteil, dass mehrere Pumpengetriebe über eine
Verbindung der Schneckenwellen horizontal verkettet werden können. Eine vertikale
Verkettung mehrerer Pumpengetriebe ist bei beiden Antriebsarten möglich. Hierfür können
die Kurbelwellen mehrerer Pumpen aneinander gekuppelt werden. Dabei ist sowohl eine
gleich- als auch eine wechselseitige Anordnung der Pumpenköpfe möglich.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsvariante des Pumpengetriebes mit drei Zylindern,
welche insgesamt einen Winkel von 90° einschließen, wird die Kurbelwelle über ein
Schneckengetriebe angetrieben. Vorzugsweise ist der Antriebsmotor, dessen Achse naturgemäß
senkrecht auf der Kurbelwelle steht, so montiert, dass seine Achse mit der Achse des
mittleren Zylinders einen Winkel von kleiner oder gleich 135° einschließt. Zylinder
und Antriebsmotor sind dann fächerartig um die Kurbelwelle angeordnet. Wenn die Schnecke
in der Nähe der Kurbelkröpfungen an der Kurbelwelle angreift, kann die Kurbelwelle
entsprechend kurz gestaltet sein, und eine besonders kompakte flache Bauweise der
Pumpe ist möglich.
[0016] Bei allen vorgenannten Ausführungsvarianten sind die Zylinder jeweils um eine Pleueldicke,
in Richtung der Längsachse der Kurbelwelle, versetzt und liegen nicht in einer Ebene.
Dies kann beim Anschluss der Pumpe einen erhöhten Aufwand erforderlich machen, zum
Beispiel bei der Verrohrung. Dieser konstruktive Nachteil kann in einer bevorzugten
Ausführung umgangen werden, indem ein oder mehrere Pleuel so abgewinkelt sind, dass
die der Kurbelwelle abgewandten äußeren Enden aller Pleuel in einer Ebene liegen,
während die anderen Enden naturgemäß nebeneinander beziehungsweise, bei vertikaler
Kurbelwelle, übereinander an der Kurbelwelle gelagert sind. Für eine dreizylindrige
Pumpe sind mindestens zwei solcher abgewinkelter Pleuel nötig, damit alle der Kurbelwelle
abgewandten Pleuelenden in einer Ebene liegen können. In einer anderen bevorzugten
Variante wird der Höhenversatz der Zylinderachsen dadurch umgangen, dass entweder
die Pleuel an den Kreuzköpfen oder die Kreuzköpfe an den Kolben außermittig angreifen.
Auf diese Weise können bereits die Kreuzkopflaufbahnen, zumindest aber die Zylinderkolben,
in eine Ebene gebracht werden. Zweckmäßig ist auch eine Kombination beider genannten
Maßnahmen.
[0017] Für die Montage der Pleuel auf der Kurbelwelle ist diese vorzugsweise der Länge nach
aus mindestens zwei Teilen zusammengesetzt. Die Teilung befindet sich zweckmäßigerweise
im Bereich der Kurbelkröpfungen. Die Drehmomentübertragung wird dann durch eine formschlüssige
Welle-Nabe Verbindung sichergestellt. Mögliche Ausführungsformen sind unter anderem
ein Vielzahn- oder Polygonprofil oder eine Passfeder. Eine teilbare Kurbelwelle ermöglicht
die Verwendung von mehreren gleichartigen Pleueln, zumindest aber von Pleueln mit
gleichgeformten geschlossenen Hauptlagern, für alle Zylinder. Dadurch können Lagerhaltungs-
und Produktionskosten gesenkt beziehungsweise gering gehalten werden. Für drei- oder
vierzylindrige Pumpengetriebe muss die Kurbelwelle dafür mindestens aus zwei Teilen
zusammengesetzt sein. Bei einer größeren Zahl von Zylindern sind entsprechend mehr
Teile notwendig.
[0018] Bei Verwendung einer ungeteilten Kurbelwelle für ein Pumpengetriebe mit mindestens
drei Zylindern, weist vorzugsweise mindestens ein Hauptlager eines Pleuels eine geteilte
Lagerschale auf. Bei einem dreizylindrigen Getriebe ist dann zweckmäßig das mittlere
Pleuelhauptlager geteilt ausgeführt. Die Montage von mehr als zwei Pleueln auf einer
ungeteilten Kurbelwelle kann alternativ auch durch unterschiedliche Durchmesser der
Pleuelhauptlager ermöglicht werden. Insbesondere für Pumpengetriebe mit einer größeren
Auswahl von Zylindern kann auch die Kombination einer geteilten Kurbelwelle mit geteilten
Pleuelhauptlagern oder Pleuelhauptlagern unterschiedlicher Durchmesser sinnvoll sein.
Die Kurbelwelle selbst ist vorzugsweise an ihren Enden, beidseitig der Kurbelkröpfungen,
in mindestens zwei Hauptlagern gelagert. Hierbei kann sowohl Gleit- als auch Wälzlagertechnik
zum Einsatz kommen.
[0019] Zweckmäßigerweise ist das Pumpengetriebe in ein Gehäuse eingebaut. Das Gehäuse ist
vorzugsweise aus einem Teil gefertigt und zur Montage mit je einer verschließbaren
Öffnung in Boden und Rückwand ausgestattet. Durch diese Öffnungen kann das Innenleben
der Pumpe, also die ein- oder mehrteilige Kurbelwelle und die Pleuel, montiert werden.
[0020] In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Kreuzkopflaufbahnen der Zylinder und
die Pumpenkopfhalter in das Gehäuse integriert. Die einzelnen Pumpenkopfhalter können
dann untereinander verbunden sein. Dies hat den Vorteil, dass Druckunterschiede im
Gehäuse, welche durch die oszillierenden Bewegungen der Kreuzköpfe und Kolben entstehen,
auch bei abgedichteten Gehäuseöffnungen ausgeglichen werden können, da der erforderliche
Luftmassenausgleich zwischen den Zylindern stattfinden kann. Zusätzlich können die
miteinander verbunden Gehäusevolumina bei speziellen Bauvarianten von Membranpumpenköpfen
als Reservoir für Hydrauliköl genutzt werden.
[0021] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Pumpe mit einem erfindungsgemäßen
Pumpengetriebe gelöst. Vorzugsweise sind an die Pumpenkopfhalter der Zylinder Membranpumpenköpfe
angeschlossen.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- Pumpengetriebe mit drei Zylindern und eingezeichneter Winkelverteilung um die Kurbelwelle;
- Fig. 2:
- Pumpengetriebe mit drei Zylindern und senkrecht stehender Kurbelwelle im horizontalen
Schnitt;
- Fig. 3:
- Pumpengetriebe aus Fig. 2 im vertikalen Schnitt;
- Fig. 4:
- Kurbelwelle mit Kröpfungen im vertikalen Schnitt entlang der Längsachse der Kurbelwelle;
- Fig. 5:
- Kurbelwelle in Draufsicht mit eingezeichnetem Winkelversatz der Kurbelkröpfungen;
- Fig. 6:
- Dreizylinderpumpengetriebe mit symmetrischer Winkelverteilung der Zylinderachsen und
angebauten Membranpumpenköpfen in Frontalansicht auf die Stirnseite des mittleren
Zylinders;
- Fig. 7:
- Kurbelwelle mit abgewinkelten Pleueln im Schnitt entlang der Längsachse der Kurbelwelle;
- Fig. 8:
- Kurbelwelle mit abgewinkelten Pleueln in Draufsicht auf die Stirnseite der Kurbelwelle;
- Fig. 9:
- Vertikaler Schnitt durch ein mehrzylindrisches Pumpengetriebe mit vertikaler Kurbelwelle
und horizontal in einer Ebene liegenden Zylindern;
- Fig. 10:
- Detailansicht der Verbindung von Pleuel zu Kreuzkopf in drei verschiedenen Positionen;
- Fig. 11:
- Detailansicht der Verbindung von Kreuzkopf zu Kolben in drei unterschiedlichen Positionen;
- Fig. 12:
- Vertikaler Schnitt durch ein Pumpengetriebe mit senkrecht stehender Kurbelwelle und
direkt an die Kurbelwelle gekuppelten externem Getriebe und Antriebsmotor;
- Fig. 13:
- Teilbare Kurbelwelle im vertikalen Schnitt durch die Längsachse;
- Fig. 14:
- Pumpengetriebe mit in das Gehäuse integrierten Kreuzkopflaufbahnen und Pumpenkopfhaltern
im horizontalen Schnitt.
[0023] Fig. 1 zeigt eine mögliche geometrische Anordnung des erfindungsgemäßen Pumpengetriebes
10 mit drei Zylindern 11 von oben gesehen. Diese Zylinder 11 zeigen horizontal strahlenförmig
von der vertikal ausgerichteten Kurbelwelle 12 weg. Sie sind in dieser Ausführung
symmetrisch angeordnet und schließen in der dargestellten Projektion auf eine Ebene
senkrecht zur Kurbelwelle 12 jeweils einen Winkel W
Z miteinander ein. In Fig. 2 ist ein Pumpengetriebe 10 mit derselben Geometrie detaillierter
dargestellt. Die Schnittebene der Zeichnung verläuft durch das zu oberst gelagerte
Pleuel 15. Die beiden anderen Pleuel 15 sind ohne Abstand direkt unterhalb des obersten
Pleuel 15 an der Kurbelwelle 12 gelagert. Die vertikal stehende Kurbelwelle 12 wird
über ein horizontal liegendes Schneckengetriebe 18 mit einem Antriebsmotor 19 angetrieben.
An der Kurbelwelle 12 sind die drei Pleuel 15 jeweils auf einer eigenen Kröpfung 14
gelagert. An ihrem anderen, der Kurbelwelle 12 abgewandten, Ende sind sie an einen
Kreuzkopf 16 angelenkt. Dieser wandelt die Rotationsbewegung der Pleuel 15 in eine
lineare Bewegung um. Diese Bewegung wird über eine Kolbenstange an einen Kolben 13
übertragen. Dieser wiederum lenkt die Membranen der angeschlossenen Pumpenköpfe 22
an. Das selbe Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 im vertikalen Schnitt dargestellt.
Hier werden die abstandslos übereinander an der Kurbelwelle 12 gelagerten Pleuel 15
sichtbar. Die Kurbelwelle 12 mit den direkt übereinander liegenden Kröpfungen 14 ist
in Fig. 4 noch einmal im Detail in Seitenansicht dargestellt. Die Kröpfungen erscheinen
in dieser Ansicht horizontal verschoben, tatsächlich weisen sie jedoch einen Winkelversatz
W
K zueinander auf, wie in Fig. 5 in der Draufsicht zu erkennen ist. Dieser Winkelversatz
W
K ist angepasst an die Winkel zwischen den Zylinder W
Z. Bei der symmetrischen, in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsvariante mit
drei Zylindern gilt der Zusammenhang W
K = 120° - W
Z, wobei W
K den Winkelversatz der Kurbelkröpfungen 14 bezeichnet und W
Z den Zwischenwinkel der Zylinder 11. Bei gleichgeformten Pleuel und identischem Anbau
der Kreuzkopflaufbahnen 25, Kolben 13 und Pumpenköpfe 22 weisen die Pumpenköpfe 22
untereinander eine Höhenversatz b auf, welcher der Dicke der Pleuel entspricht. Fig.
6 zeigt diesen Höhenversatz bei einer Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 und 2 aus Sicht
des mittleren Pumpenkopfes gesehen. Dieser Höhenversatz der Zylinder erschwert den
Einbau des erfindungsgemäßen Pumpengetriebes und verursacht zudem unnötigerweise einen
erhöhten Platzbedarf in vertikaler Richtung. Um diesen Nachteil zu umgehen, können
ein oder mehrere Pleuel 15 abgewinkelt gestaltet werden, so dass die der Kurbelwelle
12 abgewandten Pleuelenden alle in einer horizontalen Ebene liegen. Fig. 7 zeigt eine
senkrechte Kurbelwelle 12 mit drei daran gelagerten Pleueln, wobei das mittlere Pleuel
gerade ausgestaltet ist und sowohl das obere als auch das untere Pleuel 15 derart
abgewinkelt sind, dass die Enden alle auf der Ebene A-A des mittleren Pleuels 15 liegen.
In Fig. 8 ist dies noch einmal in Draufsicht auf die vertikal stehende Kurbelwelle
12 gezeigt. Die Knicke in den beiden äußeren Pleueln sind durch Linien 24 dargestellt.
[0024] Eine andere Möglichkeit, den Höhenversatz b auszugleichen, kommt in den in Fig. 9
bis 11 gezeigten Weiterbildungen zum Einsatz. Fig. 9 zeigt wieder ein Pumpengetriebe
im vertikalen Schnitt. Im Zentrum ist eine Kreuzkopflaufbahn 25 im Schnitt zu sehen
und dahinter perspektivisch die Öffnung zu einer benachbarten Kreuzkopflaufbahn. Beide
Kreuzkopflaufbahnen befinden sich auf gleicher Höhe trotz übereinander an der Kurbelwelle
12 gelagerter unabgewinkelter Pleuel 15. Der Höhenversatz b wird hier dadurch ausgeglichen,
dass die Pleuel am Kreuzkopf nicht zentral angreifen, sondern, je nach Position an
der Kurbelwelle, entweder unterhalb oder oberhalb der Mitte des Kreuzkopfes 16. Das
zuunterst an der untersten Kröpfung 14 gelagerte Pleuel 15 greift dann auch unterhalb
der Mitte am Kreuzkopf 16 an. Dies ist im Detail in Fig. 10 ganz links zu sehen. In
der Mitte in Fig. 10 ist das mittlere Pleuel 15, welches in der Mitte des Kreuzkopfes
16 angreift, zu sehen. Rechts greift das oberste Pleuel 15 dementsprechend oberhalb
der Mitte am Kreuzkopf 16 an.
[0025] Fig. 11 zeigt eine andere Ausführungsvariante, bei der auch die Kreuzkopflaufbahnen
25 noch einen Höhenversatz aufweisen. Dieser wird erst bei der Übertragung der Bewegung
auf den Kolben 13 ausgeglichen, in dem dieser entsprechend ober- oder unterhalb der
Kreuzkopfmitte angelenkt ist.
[0026] Der Antrieb des Pumpengetriebes 10 kann wahlweise über ein Schneckengetriebe 18 oder
über ein direkt an die Kurbelwelle 12 kuppelbares externes Getriebe 17 mit Antriebsmotor
19 erfolgen. Fig. 12 zeigt ein Pumpengetriebe entsprechend der Ausführungsformen in
Fig. 2 und 3 im vertikalen Schnitt, jedoch hier mit einem externen Getriebe 17. Dieses
ist an das obere Ende der vertikal gelagerten Kurbelwelle 12 gekuppelt. Daran schließt
der Antriebsmotor 19 an.
[0027] Damit mehr als zwei gleichartige Pleuel 15 auf der Kurbelwelle 12 montiert werden
können, ist die Kurbelwelle 12 in einer speziellen Ausführungsform teilbar ausgeführt.
Fig. 13 zeigt eine solche Kurbelwelle 12 im Längsschnitt. Die Teilung liegt im Bereich
der Kurbelkröpfungen 14. Die dargestellte Kurbelwelle 12 ist aus drei Teilen 12.1,
12.2 und 12.3 zusammengesetzt.
[0028] Fig. 14 zeigt ein kompaktes Pumpengetriebe 10 in einem Gehäuse 20. Die einzelnen
Kreuzkopflaufbahnen 25 sind über Gehäuseöffnungen 23 miteinander verbunden. Diese
Ausführungsvariante weist, ebenso wie die in Fig. 1-3 gezeigten, eine symmetrische
Winkelverteilung der Zylinder über 90° auf. Der Antriebsmotor ist zusätzlich unter
einem Winkel von 135° gegenüber dem mittleren Zylinder angeordnet. Diese spezielle
Anordnung ermöglicht eine besonders kompakte Ausführung des erfindungsgemäßen Pumpengetriebes.
Je nach Größe der verwendeten Pumpenköpfe können die Winkel zwischen den Zylindern
und dem Antriebsmotor auch noch geringer gewählt werden.
1. Pumpengetriebe (10) mit mehreren Zylindern (11), deren Achsen vorbestimmte Winkel
(WZ) einschließend um eine Kurbelwelle (12) angeordnet sind, und deren Kolben (13) jeweils
mit einem auf einer Kurbelkröpfung (14) an der Kurbelwelle (12) gelagerten Pleuel
(15) funktionell verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Pleuel (15) auf einer eigenen Kurbelkröpfung (14) gelagert ist, dass die Kurbelkröpfungen
(14) einen vorbestimmten Winkelversatz (WK) zueinander aufweisen, und dass dieser Winkelversatz (WK) in Abstimmung auf die Winkel (WZ), welche die Zylinderachsen einschließen, so gewählt ist, dass die Phasenverschiebungen
zwischen je zwei bei einer Umdrehung der Kurbelwelle (12) aufeinanderfolgend betätigten
Kolben (13) der Zylinder (11) gleich groß sind.
2. Pumpengetriebe gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolben (13) über einen Kreuzkopf (16) mit den Pleueln (15) verbunden sind.
3. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Richtung der Längsachse der Kurbelwelle (12) benachbarte Pleuel (15) so gelagert
sind, dass sie ohne räumliche Trennung aufeinander gleiten.
4. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Summe der von den Zylinderachsen eingeschlossenen Winkel (WZ) kleiner oder gleich 180° ist.
5. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es drei Zylinder (11) aufweist.
6. Pumpengetriebe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achsen zweier benachbarter Zylinder (11) jeweils einen Winkel (WZ) von 45° und die Achsen der beiden äußeren Zylinder (11) einen Winkel von 90° einschließen.
7. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelwelle (12) sowohl eine Kupplung zum Antrieb über ein externes Getriebe
(17) mit einem externem Antriebsmotor (19) als auch eine Anschlussvorrichtung für
den Antrieb mit einem Schneckengetriebe (18) aufweist.
8. Pumpengetriebe nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass es zum Antrieb der Kurbelwelle (12) mit einem Schneckengetriebe (18) ausgestattet
ist, dessen Antriebsmotor (19) so montiert ist, dass seine Achse senkrecht zur Längsachse
der Kurbelwelle steht und mit der Achse des mittleren Zylinders einen Winkel von kleiner
oder gleich 135° einschließt.
9. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Pleuel (15) derart abgewinkelt ist, dass die der Kurbelwelle (12)
abgewandten Enden mindestens zweier Pleuel (15) in einer Ebene senkrecht zur Längsachse
der Kurbelwelle liegen.
10. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Pleuel (15) außerhalb der Kreuzkopfmitte am Kreuzkopf (16) angelenkt
ist.
11. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Kolben (13) außerhalb der Kreuzkopfmitte am Kreuzkopf (16) angelenkt
ist.
12. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelwelle (12) der Länge nach aus mindestens zwei Teilen, die im Bereich der
Kurbelkröpfungen formschlüssig miteinander verbindbar sind, zusammensetzbar ist.
13. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Pleuelhauptlager eine geteilte Lagerschale besitzt.
14. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pleuelhauptlager unterschiedliche Durchmesser haben.
15. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelwelle (12) mindestens zwei Hauptlager aufweist, die beidseitig der Kurbelkröpfungen
(14) angeordnet sind.
16. Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es in ein Gehäuse (20) eingebaut ist.
17. Pumpengetriebe nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (20) in einem Teil gefertigt ist und zur Montage mit je einer verschließbaren
Öffnung im Boden und in der Rückwand ausgestattet ist.
18. Pumpengetriebe nach einem der Ansprüche 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kreuzkopflaufbahnen (25) und Pumpenkopfhalter (21) in das Gehäuse (20) integriert
sind und die Volumina der einzelnen Pumpenkopfhalter (21) untereinander verbunden
sind.
19. Pumpe mit einem Pumpengetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
20. Pumpe gemäß Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass Membranpumpenköpfe (22) an die Pumpenkopfhalter (21) angeschlossen sind.