TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Primärtechnik für elektrische Leistungsschalter,
insbesondere zur Leistungsschaltung in der Hoch- und Mittelspannungstechnik. Sie geht
aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Leistungsschaltung sowie von einer
Schaltanlage mit einem solchen Leistungsschalter gemäss Oberbegriff der unabhängigen
Patentansprüche.
STAND DER TECHNIK
[0002] In der EP 1 180 776 A1 wird ein Hoch- oder Mittelspannungsschalter mit einem elektrodynamisch
rotatorisch angetriebenen Brückenkontaktstück offenbart, das im kontaktgeschlossenen
Zustand die Distanz zwischen den zwei feststehenden Kontakten überbrückt und beim
Kontaktöffnen zwei Kontaktspalte freigibt. Die beiden resultierenden Teillichtbögen
liegen in Serie und sind dadurch leichter löschbar als ein einzelner Lichtbogen. Der
elektrodynamische Antrieb umfasst je eine Spule zum Kontaktöffnen und Kontaktschliessen,
wobei jeweils durch elektromagnetische Abstossung zwischen dem Spulenstrom und dem
im Brückenkontaktstück induzierten Wirbelstrom das Brückenkontaktstück in eine kontaktöffnende
oder kontaktschliessende Rotation versetzt wird. Nach einem bestimmten Drehwinkel
wird das Brückenkontaktstück durch eine mechanische Abbrems- und Haltevorrichtung,
beispielsweise durch mechanische Reibung, erst abgebremst und dann festgehalten. Der
rotatorische Kontaktantrieb erreicht sehr schnelle Schaltzeiten und benötigt weniger
Schaltenergie als ein translatorischer Kontaktantrieb. Zudem kann die Schaltstelle
dielektrisch vorteilhafter ausgestaltet werden.
[0003] In der EP 1 067 569 wird ein Hoch- oder Mittelspannungsschalter mit einem elektrodynamisch
translatorisch angetriebenen Ringkontaktstück offenbart.
[0004] In dem U. S. Pat. No. 3'268'687 wird ein Hochspannungs-Leistungsschalter angegeben,
der einen elektrodynamischen Thomson Antrieb zum sehr schnellen Öffnen der Kontakte
aufweist. Der Antrieb umfasst eine leitfähige Scheibe, die elektromagnetisch durch
von Spulen induzierte Wirbelstromkräfte angetrieben wird und dabei eine schnelle kontaktöffnende
oder kontaktschliessende Translationsbewegung ausführt. Die notwendige Schaltgeschwindigkeit
wird durch eine Kondensatorentladung erzielt, die kurz vor einem Stromnulldurchgang
gestartet wird. Andere Ausführungsbeispiele betreffen eine Translationsbewegung eines
rohrförmigen, axial verschiebbaren Kontaktstücks sowie eine Biegebewegung eines einseitig
eingeklemmten federnden Kontaktblechs, das aufgrund der Federrückstellkraft unterstützt
durch einen Thomson Antrieb bewegt wird. Dabei schwingt die biegeelastische Feder
beim Schaltvorgang durch die Neutralposition und in eine Gegenauslenkung, wodurch
ein Teil der Federenergie wieder zurückgewonnen und gespeichert wird.
[0005] In dem Artikel von P. Brückner, Hösel und A. Erk, "Federkraftspeicher für Schaltgeräte
mit kurzen Schaltzeiten" aus A. Erk und M. Schmelzle, "Grundlagen der Schaltgerätetechnik",
ETZ-A, Bd.82, H.5, 27.2.1961, S.141-147, Springer-Verlag Berlin, 1974 werden Drehstabfedern
als Kraftspeicher für Schnell-Ausschaltgeräte oder für Schnell-Einschaltgeräte beschrieben.
Die Antriebe mit Drehstabfedern sind zum Schalten mit hoher Geschwindigkeit nur für
eine einzige Schaltrichtung geeignet. Typische Anwendungen sind daher Schnelltrenner
oder Schnellerder.
[0006] Die Erfindung nimmt auf einen Stand der Technik Bezug, wie er aus der GB 561,590
bekannt ist. Dort wird ein Stromschalter zur Leistungsschaltung offenbart, der zwei
beabstandete Festelektroden und ein dazwischen angeordnetes, rotatorisch bewegliches
Schaltkontaktstück aufweist. Ein Rotationsantrieb dient zum Drehen des Schaltkontaktstücks
in eine erste Rotationsschaltrichtung zum Zwecke des Kontaktöffnens und in eine zweite
Rotationsschaltrichtung zum Zwecke des Kontaktschliessens der Festelektroden. Der
Rotationsantrieb hat einen gemeinsamen mechanischen Torsionsfedermechanismus zum Drehen
des Schaltkontaktstücks in beide Rotationsschaltrichtungen zum Kontaktöffnen und zum
Kontaktschliessen. Es ist kein Mechanismus zur Wiedergewinnung von Rotationsschaltenergie
vorgesehen.
[0007] In dem US 5,777,404 wird ein rotierender Aktuator zum Antreiben eines Schaltstifts
in einem Schaltgerät offenbart. Der Aktuatorantrieb umfasst eine Torsionsfeder und
ein Schwungrad, welches Rotationsschaltenergie zwischenspeichert, nach Entspannen
der Torsionsfeder den Schaltstift weiterbewegt und während des freien Auslaufens des
Schwungrads die zwischengespeicherte Rotationsenergie so weit wie möglich an die Torsionsfeder
zurückgibt. Die Rekuperation erfordert ein Schwungrad mit grossem Trägheitsmoment,
um möglichst viel Rotationsenergie zwischenzuspeichern und beim Auslaufen an die Torsionsfeder
abzugeben. Das Schaltkontaktstück selber ist leichtgewichtig und mit geringem Trägheitsmoment
ausgelegt, so dass es in schnelle Rotation versetzbar ist und in seiner Endstellung
unabhängig vom Schwungrad schlagartig abgebremst werden kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine
elektrische Schaltanlage mit einer solchen Vorrichtung zur Stromschaltung mit einem
rotatorischen Kontaktantrieb anzugeben, der sich durch kurze Schaltzeit und niedrigen
Schaltenergiebedarf auszeichnet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale
der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] In einem ersten Aspekt besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Stromschaltung,
insbesondere in einem Schalter für Mittel- oder Hochspannung, wobei zwischen zwei
beabstandeten Festelektroden ein rotatorisch bewegliches Schaltkontaktstück angeordnet
ist, das durch einen Rotationsantrieb in eine erste Rotationsschaltrichtung zum Zwecke
des Kontaktöffnens und in eine zweite Rotationsschaltrichtung zum Zwecke des Kontaktschliessens
der Festelektroden in eine Drehbewegung versetzt wird, wobei das Schaltkontaktstück
durch mechanische Torsionsfederkraft gedreht wird und die Torsionsfederkraft zum Kontaktöffnen
und die Torsionsfederkraft zum Kontaktschliessen von einem gemeinsamen mechanischen
Torsionsfedermechanismus aufgebracht werden. Es wird also das rotatorisch bewegliche
Kontaktstück beim Schaltvorgang nicht mehr durch einen elektrodynamischen, sondern
durch einen mechanischen Torsionsantrieb in kontaktöffnende oder kontaktschliessende
Rotation versetzt. Dabei werden die erste und die zweite Rotationsschaltrichtung durch
den gleichen Torsionsfedermechanismus angetrieben. Insbesondere kann ein Thomson Antrieb,
der wenig energieeffizient und oftmals grossvolumig ist, weggelassen oder nur als
kleines Unterstützungsaggregat ausgelegt werden. Dadurch entfällt oder verringert
sich auch der Bedarf an grossen Kondensatoren und Schaltern, z. B. Thyristoren, zur
Ansteuerung des Thomson Antriebs. So werden mit geringem baulichen Aufwand und mit
geringem Bedarf an Schaltenergie sehr schnell ein- und ausschaltende Stromschalter
geschaffen.
[0010] Erfindungsgemäß wird eine Rotationsenergie des Schaltkontaktstücks beim Kontaktöffnen
und/oder Kontaktschliessen teilweise wiedergewonnen. Der Rotationsantrieb umfasst
also eine Vorrichtung zur Rückgewinnung und Speicherung überschüssiger Torsionsspannung
aus einem vorhergehenden Schaltvorgang. Vorzugsweise lässt man hierfür den Torsionsfedermechanismus
in entgegengesetzte Richtung zur ursprünglichen Vorspannrichtung überschwingen und
blockiert ihn in einer möglichst weit durch Überschwingen ausgelenkten Position. Auf
diese Weise wird eine deutlich bessere Energieeffizienz hinsichtlich der aufzubringenden
Schaltenergie erreicht.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel werden Rotationsenergieverluste des Schaltkontaktstücks
beim Kontaktöffnen und/oder beim Kontaktschliessen durch eine Torsionsspannvorrichtung
wiederaufgeladen. Die Torsionsspannvorrichtung kann ein Thomson Antrieb oder ein Schrittmotor
sein. Dadurch können mit relativ kleinen elektrischen Unterstützungsantrieben hohe
Schaltenergien und damit sehr schnelle Schaltzeiten erreicht werden. Die erforderlichen
Kondensatoren, Thyristoren oder allgemein Schalter und/oder Schrittmotoren können
viel kompakter und sparsamer ausgelegt werden.
[0012] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Stromschalter zur Leistungsschaltung,
insbesondere zur Ausführung des zuvor beschriebenen Verfahrens, umfassend zwei beabstandete
Festelektroden, ein rotatorisch bewegliches Schaltkontaktstück und einen Rotationsantrieb
zum Drehen des Schaltkontaktstücks in eine erste Rotationsschaltrichtung zum Zwecke
des Kontaktöffnens und in eine zweite Rotationsschaltrichtung zum Zwecke des Kontaktschliessens
der Festelektroden, wobei der Rotationsantrieb einen gemeinsamen mechanischen Torsionsfedermechanismus
zum Drehen des Schaltkontaktstücks sowohl in die erste Rotationsschaltrichtung als
auch in die zweite Rotationsschaltrichtung aufweist.
[0013] Erfindungsgemäß umfasst der Rotationsantrieb eine Verklinkungsvorrichtung zum teilweisen
Wiedergewinnen mechanischer Rotationsschaltenergie und eine Torsionsspannvorrichtung
zum mechanischen Wiederaufladen von Rotationsschaltenergieverlusten.
[0014] Weitere Ausführungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen sowie aus der nun folgenden Beschreibung und den Figuren.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0015]
- Fig. 1
- zeigt in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Rotations-Stromschalters
mit elektrodynamischem Antrieb und Rotationsfederkraftunterstützung;
- Fig. 2a, 2b
- zeigen die Kontaktanordnung aus Fig. 1 vergrössert in Draufsicht und Seitenansicht;
- Fig. 3a-3d
- zeigt die Verklinkungsvorrichtung in geschlossener Schalterstellung (Fig. 3a), beim
Öffnen (Fig. 3b), in offener Schalterposition (Fig. 3c) und in vorgespannter offener
Schalterposition (Fig. 3d); und
- Fig. 4
- zeigt den Torsionswinkel als Funktion der Zeit beim Kontaktöffnen des Brückenkontakts.
[0016] In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] Fig. 1a, 1b zeigt schematisch in Draufsicht einen Stromschalter 1 mit zwei feststehenden
Elektroden 2a, 2b und einem Schaltkontaktstück 2c, hier einem Brückenkontaktstück
2c, das um eine Rotationsachse 4, hier eine Symmetrie- oder Mittelachse 4, drehbar
gelagert ist und durch einen Rotationsantrieb 3, 6-9 antreibbar ist. Der Schalter
1 ist in einem gekapselten und gegebenenfalls evakuierten oder isoliergasgefüllten
Schaltergehäuse 5 angeordnet. Der Rotationsantrieb ist typischerweise, jedoch nicht
notwendigerweise, ausserhalb angeordnet und über eine gasdichte Rotationsdurchführung
6, z. B. eine magnetische Rotationsdurchführung oder eine Metallfaltenbalgdurchführung,
mit dem Schaltkontaktstück 2c mechanisch verbunden.
[0018] Erfindungsgemäss weist der Rotationsantrieb 3, 6-9 einen mechanischen Torsionsfedermechanismus
3 auf, der zum Drehen des Schaltkontaktstücks 2c sowohl in eine erste Rotationsschaltrichtung
30 zum Kontaktöffnen als auch in eine zweite Rotationsschaltrichtung 31 zum Kontaktschliessen
dient.
[0019] Mit Vorteil umfasst der Rotationsantrieb 3, 6-9 eine Verklinkungsvorrichtung 7 zum
teilweisen Wiedergewinnen mechanischer Rotationsschaltenergie und/oder eine Torsionsspannvorrichtung
9 zum mechanischen Wiederaufladen von Rotationsschaltenergieverlusten. Diese entstehen
durch Reibung und anderweitige irreversible Vorgänge. Ferner ist eine Schaltersteuerung
8 zur Steuerung der Verklinkungsvorrichtung 7 mittels Schaltbefehle 8a und der Torsionsspannvorrichtung
9 mittels Torsionsspannbefehle 8b vorhanden.
[0020] Fig. 2a und Fig. 2b zeigen im Detail in Draufsicht und Seitenansicht die Funktionsweise
des rotierenden Brückenkontakts 2c der Länge 1 und Breite b. Die Länge 1 ist nach
Massgabe einer erforderlichen dielektrischen Festigkeit des isolierenden Mediums,
der erforderlichen Durchschlagsfestigkeit (BIL=basic insulation level) des Schalters
1 und der Elektrodengeometrie 2a, 2b, 2c gewählt. Die Breite b oder genauer der Leiterquerschnitt
ist gemäss der geforderten Stromtragfähigkeit des Leistungsschalters 1 gewählt. An
den Festelektroden 2a, 2b sind federnde Kontakte 10, z. B. Multikontaktfedern 10,
vorhanden, die ein federndes Verhalten der Festelektroden 2a, 2b, symbolisiert durch
10', bewirken und dafür sorgen, dass eine hohe Kontaktkraft, ein niedriger Kontaktwiderstand
und ein niederohmiger Stromübergang zwischen den Elektroden 2a, 2b, 2c gewährleistet
ist. Dadurch wird auch verhindert, dass sich die Kontakte 2a, 2b, 2c bei Nominalstrom
übermässig erhitzen und bei Überströmen durch den kontaktgeschlossenen Schalter 1
miteinander verschweissen. Zudem werden durch die Federkontakte 10 die dynamischen
Reaktionskräfte beim Kontaktschliessen 31 aufgefangen und kompensiert.
[0021] Fig. 2b zeigt vier Winkelpositionen des Brückenkontaktstücks 2c und damit des Torsionsfedermechanismus
3, nämlich eine kräftefreie neutrale Winkelauslenkung 11b des Torsionsfedermechanismus
3, die zwischen einer kontaktgeschlossenen Winkelauslenkung 11a und einer kontaktgeöffneten
Winkelauslenkung 11c liegt, sowie eine durch die Torsionsspannvorrichtung 9 (hier
nicht sichtbar) vorgespannte kontaktgeöffnete Winkelauslenkung 11d. Im Normalfall
werden die erste und die zweite Rotationsschaltrichtung 30, 31 einander entgegengesetzt
sein. Es sind aber auch Anordnungen denkbar und hier mitbeansprucht, bei denen die
Rotationsschaltrichtungen 30, 31 gleichgerichtet sind, d. h. das Schaltkontaktstück
2c immer gleichsinnig rotiert und gegebenenfalls die Vorspann- und Drehrichtung des
Torsionsfedermechanismus 3 alterniert wird. Zu Beginn des Kontaktöffnens wird typischerweise
ein Lichtbogen gezogen. Wie dargestellt entstehen im Falle eines Brückenkontaktschaltstücks
2c in den Kontaktspalten 13a, 13b zwei Teillichtbögen 12a, 12b, die zueinander in
Serie liegen. Dadurch können Ströme bei höherem Spannungsniveau und mit weniger Aufwand
beim Lichtbogenlöschen ausgeschaltet und eingeschaltet werden. Mit Vorteil ist der
Stromschalter 1 für beide Rotationsschaltrichtungen 30, 31 schnell schaltend und insbesondere
ein schnell schaltender Synchronschalter 1.
[0022] Fig. 3a-3d zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel für die Funktionsweise der
Verklinkungsvorrichtung 7, d. h. ihrer Verklinkungsmittel 7a, 7b, 11a, 11b, 11c, 11d,
für eine kontaktöffnende Rotationsschaltrichtung 30. Die Verklinkungsmittel 7a, 7b,
11a, 11b, 11c, 11d dienen zum teilweisen Wiedergewinnen mechanischer Rotationsschaltenergie
beim Kontaktöffnen. Die Verklinkungsvorrichtung 7 weist auf: in Fig. 3a eine kontaktgeschlossene
Torsionsarretierung 7a, 11a (umfassend eine drehbare Öffnungsklinke 7a zum Eingriff
in ein Gegenstück 11a) zum Kontaktschliessen des Torsionsfedermechanismus 3 und zum
Speichern der kontaktöffnenden Rotationsschaltenergie; in Fig. 3b und Fig. 3c eine
kontaktgeöffnete Torsionsarretierung 7b, 11c (umfassend eine drehbare Verschliessungsklinke
7b zum Eingriff in ein Gegenstück 11c) zum teilweisen Wiedergewinnen der kontaktöffnenden
Rotationsschaltenergie; und in Fig. 3d eine vorgespannte kontaktgeöffnete Torsionsarretierung
7b, 11d (umfassend die drehbare Verschliessungsklinke 7b zum Eingriff in ein Gegenstück
11d) zum Wiederaufladen von Rotationsverlusten und zum Speichern der gesamten kontaktschliessenden
Rotationsschaltenergie des Torsionsfedermechanismus 3. In Fig. 3c verhindert die Verschliessungsklinke
7b das Zurückschnellen 30' des überschwingenden Torsionsfedermechanismus 3. Die Torsionsspannvorrichtung
9 muss lediglich den Energieverlust in Höhe von beispielsweise ca. 36% der gespeicherten
gesamten Rotationsschaltenergie (entsprechend einem konstanten Reibungsdrehmoment
von 10% des maximalen Drehmoments) kompensieren und wiederaufladen.
[0023] In gleicher Weise können Verklinkungsmittel für die kontaktschliessende Rotationsschaltrichtung
31 vorhanden sein (hier nicht dargestellt). Entsprechend kann die Torsionsspannvorrichtung
9 Torsionsspannmittel 9 zum mechanischen Wiederaufladen von Rotationsreibungsverlusten
für beide Rotationsschaltrichtungen 30, 31 umfassen.
[0024] Fig. 4 zeigt einen berechneten Zeitverlauf des Torsionswinkels für ein Modellsystem
mit folgenden Parametern: Trägheitsmoment I=5*10
-5 kgm
2 für den Torsionsfedermechanismus 3, Torsionsfederkonstante D=1000 Nm, Brückenkontaktstück
mit Länge 1=567 mm und Durchmesser=16,4 mm. Nach 90 µs wird eine Kontakttrennung erreicht
und nach 150 µs beträgt die Länge l
1 oder l
2 eines Kontaktspalts 13a oder 13b 4 mm. Nach 750 µs wird die volle Kontaktöffnung
von 20 mm erreicht. Die Torsionsfederkonstante soll unter Berücksichtigung der Genauigkeit
des Stromnulldurchgangs (bei Synchronschaltern 1) und der Widerstandsfähigkeit der
Kontakte 2a, 2b, 2c gegen Lichtbogenabbrand ausgelegt werden. Dadurch kann die Torsionsfeder
3, die insbesondere eine Drehstabfeder 3 ist, in der Baugrösse reduziert werden. Eine
Torsionsfederkonstante D=100 Nm ergäbe für ein Brückenkontaktstück mit Länge 1=263
mm und Durchmesser= 7,6 mm eine Öffnungszeit von 240 µs und nach 400 µs eine volle
Kontaktöffnung von 4 mm. Die Reibungsverluste betragen in diesem Fall schätzungsweise
14 J für einen kontaktöffnenden Schaltvorgang.
[0025] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Stromschaltung, insbesondere
in einem Schalter 1 für Mittel- oder Hochspannung der beschriebenen Art, wobei zwischen
zwei beabstandeten Festelektroden 2a, 2b ein rotatorisch bewegliches Schaltkontaktstück
2c angeordnet ist, das durch einen Rotationsantrieb 3, 6-9 in eine erste Rotationsschaltrichtung
30 zum Zwecke des Kontaktöffnens und in eine zweite Rotationsschaltrichtung 31 zum
Zwecke des Kontaktschliessens der Festelektroden 2a, 2b in eine Drehbewegung versetzt
wird, wobei das Schaltkontaktstück 2c durch mechanische Torsionsfederkraft F
f0, F
fS gedreht wird und die Torsionsfederkraft F
f0 zum Kontaktöffnen und die Torsionsfederkraft F
fS zum Kontaktschliessen von einem einzigen gemeinsamen mechanischen Torsionsfedermechanismus
3 aufgebracht werden. Hierzu einige Ausführungsbeispiele.
[0026] Bevorzugt wird die Rotationsenergie des Schaltkontaktstücks 2c beim Kontaktöffnen
und/oder Kontaktschliessen teilweise wiedergewonnen. Mit Vorteil werden Rotationsenergieverluste
des Schaltkontaktstücks 2c beim Kontaktöffnen und/oder Kontaktschliessen durch eine
Torsionsspannvorrichtung 9, insbesondere durch einen Thomson Antrieb 9 oder einen
Schrittmotor 9, wiederaufgeladen. Hier seien die EP 1 180 776 A1 und EP 1 067 569
mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt, insbesondere hinsichtlich der Auslegung und
Ansteuerung eines elektrodynamischen Thomson Antriebs 9, in die Beschreibung aufgenommen.
Die erste und die zweite Rotationsschaltrichtung 30, 31 sind typischerweise einander
entgegengesetzt. Insbesondere wird vom Schaltkontaktstück 2c beim Kontaktöffnen und/oder
Kontaktschliessen eine kräftefreie neutrale Winkelauslenkung 11b des Torsionsfedermechanismus
3 oder des Schaltkontaktstücks 2c durchlaufen. Das Kontaktöffnen und das Kontaktschliessen
soll synchron und mit hoher Geschwindigkeit unter Vermeidung oder Reduktion von Lichtbogenbildung
12a, 12b durchgeführt werden.
[0027] Anwendungen der Vorrichtung 1 betreffen u.a. den Einsatz als Schalter 1 für mittlere
oder hohe Spannungen und/oder Ströme, als Leistungsschalter 1, Trenner, Strombegrenzer
oder strombegrenzender Schalter in Stromversorgungsnetzen. Die Erfindung umfasst auch
eine elektrische Schaltanlage, insbesondere eine Hoch- oder Mittelspannungsschaltanlage,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung 1 wie zuvor beschrieben.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 1
- Leistungsschalter, Synchronschalter
- 2a, 2b
- feststehende Elektroden, Metallplatten
- 2c
- rotierende Elektrode, Brückenkontaktstück
- 20
- Strompfad, Nennstrompfad
- 3
- Torsionsfedermechanismus, Drehstabfeder
- 30
- erste Rotationsschaltrichtung zum Kontaktöffnen
- 30'
- Rückschlagbewegung beim Kontaktöffnen
- 31
- zweite Rotationsschaltrichtung zum Kontaktschliessen
- 4
- Rotationsachse
- 5
- gekapseltes Schaltergehäuse
- 6
- Durchführung für Rotationsantrieb
- 7
- Verklinkungsvorrichtung
- 7a
- Öffnungsklinke
- 7b
- Verschliessungsklinke
- 8
- Schaltersteuerung
- 8a
- Schaltbefehl, Öffnungssignal, Schliesssignal
- 8b
- Torsionsspannbefehl, Energienachladung
- 9
- Torsionsspannvorrichtung, Thomson Antrieb, Schrittmotor
- 10
- Federkontakt, Multikontaktfedern
- 10'
- Federverhalten der Fixkontakte (symbolisch)
- 11a
- kontaktgeschlossene Winkelauslenkung (Schalterposition) oder Winkelhalterung
- 11b
- neutrale (kräftefreie) Winkelauslenkung
- 11c
- kontaktgeöffnete Winkelauslenkung oder Winkelhalterung
- 11d
- vorgespannte kontaktgeöffnete Winkelauslenkung oder Winkelhalterung
- 7a, 11a
- kontaktgeschlossene Torsionsarretierung
- 7b, 11c
- kontaktgeöffnete Torsionsarretierung
- 7b, 11d
- vorgespannte kontaktgeöffnete Torsionsarretierung
- 12a, 12b
- Teillichtbögen
- 13a, 13b
- Kontaktspalte
- b
- Breite des Brückenkontakts
- l
- Länge des Brückenkontakts
- l1, l2
- Länge der Kontaktspalte
- Ff0
- Torsionsfederkraft auf Brückenkontaktstück beim Öffnen
- FfS
- Torsionsfederkraft auf Brückenkontaktstück beim Schliessen
- ϕ
- Torsionswinkel
- t
- Zeit
1. Verfahren zur Stromschaltung, insbesondere in einem Schalter (1) für Mittel- oder
Hochspannung, wobei zwischen zwei beabstandeten Festelektroden (2a, 2b) ein rotatorisch
bewegliches Schaltkontaktstück (2c) angeordnet ist, das durch einen Rotationsantrieb
(3, 6-9) in eine erste Rotationsschaltrichtung (30) zum Zwecke des Kontaktöffnens
und in eine zweite Rotationsschaltrichtung (31) zum Zwecke des Kontaktschliessens
der Festelektroden (2a, 2b) in eine Drehbewegung versetzt wird, wobei ferner das Schaltkontaktstück
(2c) durch mechanische Torsionsfederkraft (Ff0, FfS) gedreht wird und die Torsionsfederkraft (Ff0) zum Kontaktöffnen und die Torsionsfederkraft (FfS) zum Kontaktschliessen von einem gemeinsamen mechanischen Torsionsfedermechanismus
(3) aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rotationsenergie des Schaltkontaktstücks (2c) beim Kontaktöffnen und/oder Kontaktschliessen
teilweise wiedergewonnen wird.
2. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Rotationsenergieverluste des Schaltkontaktstücks (2c) beim Kontaktöffnen und/oder
Kontaktschliessen durch eine Torsionsspannvorrichtung (9), insbesondere durch einen
Thomson Antrieb (9) oder einen Schrittmotor (9), wiederaufgeladen werden.
3. Das Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die erste und die zweite Rotationsschaltrichtung (30, 31) einander entgegengesetzt
sind und/oder
b) vom Schaltkontaktstück (2c) beim Kontaktöffnen und/oder Kontaktschliessen eine
kräftefreie neutrale Winkelauslenkung (11b) des Torsionsfedermechanismus (3) durchlaufen
wird und/oder
c) das Kontaktöffnen und das Kontaktschliessen synchron und mit hoher Geschwindigkeit
unter Vermeidung oder Reduktion von Lichtbogenbildung (12a, 12b) durchgeführt wird.
4. Stromschalter (1) zur Leistungsschaltung, insbesondere zur Ausführung des Verfahren
nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend zwei beabstandete Festelektroden
(2a, 2b), ein rotatorisch bewegliches Schaltkontaktstück (2c) und einen Rotationsantrieb
(3, 6-9) zum Drehen des Schaltkontaktstücks (2c) in eine erste Rotationsschaltrichtung
(30) zum Zwecke des Kontaktöffnens und in eine zweite Rotationsschaltrichtung (31)
zum Zwecke des Kontaktschliessens der Festelektroden (2a, 2b), wobei der Rotationsantrieb
(3, 6-9) einen gemeinsamen mechanischen Torsionsfedermechanismus (3) zum Drehen des
Schaltkontaktstücks (2c) in die erste Rotationsschaltrichtung (30) und in die zweite
Rotationsschaltrichtung (31) aufweist und eine Torsionsspannvorrichtung (9) zum mechanischen
Wiederaufladen von Rotationsschaltenergieverlusten umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsantrieb (3, 6-9) eine Verklinkungsvorrichtung (7) zum teilweisen Wiedergewinnen
mechanischer Rotationsschaltenergie des Schaltkontaktstücks (2c) umfasst.
5. Stromschalter (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) eine kräftefreie neutrale Winkelauslenkung (11b) des Torsionsfedermechanismus (3)
vorhanden ist, die zwischen einer kontaktgeschlossenen Winkelauslenkung (11a) und
einer kontaktgeöffneten Winkelauslenkung (11c) des Torsionsfedermechanismus (3) liegt
und/oder
b) die erste und die zweite Rotationsschaltrichtung (30, 31) einander entgegengesetzt
sind.
6. Stromschalter (1) nach einem der Ansprüche 4-5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Verklinkungsvorrichtung (7) Verklinkungsmittel (7a, 7b, 11a, 11b, 11c, 11d)
zum teilweisen Wiedergewinnen mechanischer Rotationsschaltenergie für beide Rotationsschaltrichtungen
(30, 31) aufweist und/oder
b) die Torsionsspannvorrichtung (9) Torsionsspannmittel (9) zum mechanischen Wiederaufladen
von Rotationsenergieverlusten für beide Rotationsschaltrichtungen (30, 31) umfasst,
c) insbesondere dass der Rotationsantrieb (3, 6-9) eine Schaltersteuerung (8) zur
Steuerung der Verklinkungsvorrichtung (7) und der Torsionsspannvorrichtung (9) umfasst.
7. Stromschalter (1) nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verklinkungsvorrichtung (7) eine kontaktgeschlossene Torsionsarretierung (7a,
11a) zum Kontaktschliessen des Torsionsfedermechanismus (3) und zum Speichern der
kontaktöffnenden Rotationsschaltenergie, eine kontaktgeöffnete Torsionsarretierung
(7b, 11c) zum teilweisen Wiedergewinnen der kontaktöffnenden Rotationsschaltenergie
und eine vorgespannte kontaktgeöffnete Torsionsarretierung (7b, 11d) zum Wiederaufladen
von Rotationsenergieverlusten und zum Speichern der gesamten kontaktschliessenden
Rotationsschaltenergie des Torsionsfedermechanismus (3) aufweist.
8. Stromschalter (1) nach einem der Ansprüche 4-7,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der mechanische Torsionsfedermechanismus (3) eine Drehstabfeder (3) ist und/oder
b) die Torsionsspannvorrichtung (9) ein Thomson Antrieb (9) oder ein Schrittmotor
(9) ist und/oder
c) das Schaltkontaktstück (2c) ein Brückenschaltkontaktstück (2c) ist, das um eine
Mittelachse (4) rotierend gelagert ist und das beim Kontaktöffnen zu jeder Festelektrode
(2a, 2b) jeweils einen Kontaktspalt (13a, 13b) freigibt und/oder
d) der Stromschalter (1) in einem gekapselten Schaltergehäuse (5) angeordnet ist und
für den Rotationsantrieb (3, 6-9) eine gasdichte Rotationsdurchführung (6) aufweist
und/oder
e) der Stromschalter (1) für beide Rotationsschaltrichtungen (30, 31) schnell schaltend
ist und insbesondere ein schnell schaltender Syhchronschalter (1) ist.
9. Elektrische Schaltanlage, insbesondere Hoch- oder Mittelspannungsschaltanlage, gekennzeichnet durch einen Stromschalter (1) nach einem der Ansprüche 4-8.
1. Method for current switching, in particular in a medium-voltage or high-voltage switch
(1), a switching contact piece (2c) which can move in rotary fashion being arranged
between two spaced-apart fixed electrodes (2a, 2b), the switching contact piece being
caused to carry out a rotary movement by means of a rotary drive (3, 6-9) in a first
rotary switching direction (30) for the purpose of opening the contact and in a second
rotary switching direction (31) for the purpose of closing the contact of the fixed
electrodes (2a, 2b), in addition the switching contact piece (2c) being rotated by
mechanical torsion spring force (Ff0, FfS), and the torsion spring force (Ff0) for opening the contact and the torsion spring force (FfS) for closing the contact being applied by a common mechanical torsion spring mechanism
(3), characterized in that a rotational energy of the switching contact piece (2c) is partially recovered when
the contact is opened and/or closed.
2. Method according to Claim 1, characterized in that rotational energy losses of the switching contact piece (2c) when the contact is
opened and/or closed are recharged by a torsional stressing apparatus (9), in particular
a Thomson drive (9) or a stepper motor (9).
3. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
a) the first and the second rotary switching direction (30, 31) are opposite one another
and/or
b) a force-free, neutral angular deflection (11b) of the torsion spring mechanism
(3) is carried out by the switching contact piece (2c) when the contact is opened
and/or closed and/or
c) opening and closing of the contact is performed synchronously and at a high speed
whilst avoiding or reducing arc formation (12a, 12b).
4. Current switch (1) for power switching, in particular for carrying out the method
according to one of the preceding claims, comprising two spaced-apart fixed electrodes
(2a, 2b), a switching contact piece (2c) which can move in rotary fashion and a rotary
drive (3, 6-9) for rotating the switching contact piece (2c) in a first rotary switching
direction (30) for the purpose of opening the contact and in a second rotary switching
direction (31) for the purpose of closing the contact of the fixed electrodes (2a,
2b), the rotary drive (3, 6-9) having a common mechanical torsion spring mechanism
(3) for the purpose of rotating the switching contact piece (2c) in the first rotary
switching direction (30) and in the second rotary switching direction (31) and comprising
a torsional stressing apparatus (9) for mechanically recharging rotary switching energy
losses, characterized in that the rotary drive (3, 6-9) comprises a latching apparatus (7) for partially recovering
mechanical rotary switching energy of the switching contact piece (2c).
5. Current switch (1) according to Claim 4,
characterized in that
a) a force-free, neutral angular deflection (11b) of the torsion spring mechanism
(3) is provided which lies between a closed-contact angular deflection (11a) and an
open-contact angular deflection (11c) of the torsion spring mechanism (3) and/or
b) the first and the second rotary switching direction (30, 31) are opposite one another.
6. Current switch (1) according to one of Claims 4-5,
characterized in that
a) the latching apparatus (7) has latching means (7a, 7b, 11a, 11b, 11c, 11d) for
partially recovering mechanical rotary switching energy for the two rotary switching
directions (30, 31) and/or
b) the torsional stressing apparatus (9) comprises torsional stressing means (9) for
mechanically recharging rotary energy losses for the two rotary switching directions
(30, 31),
c) in particular in that the rotary drive (3, 6-9) comprises a switch controller (8) for the purpose of controlling
the latching apparatus (7) and the torsional stressing apparatus (9).
7. Current switch (1) according to one of Claims 4-6, characterized in that the latching apparatus (7) has a closed-contact torsion locking system (7a, 11a)
for the purpose of closing the contact of the torsion spring mechanism (3) and for
the purpose of storing the open-contact rotary switching energy, an open-contact torsion
locking system (7b, 11c) for the purpose of partially recovering the contact-opening
rotary switching energy and a prestressed open-contact torsion locking system (7b,
11b) for the purpose of recharging rotary energy losses and for the purpose of storing
the entire contact-closing rotary switching energy of the torsion spring mechanism
(3).
8. Current switch (1) according to one of Claims 4-7,
characterized in that
a) the mechanical torsion spring mechanism (3) is a torsion bar spring (3) and/or
b) the torsional stressing apparatus (9) is a Thomson drive (9) or a stepper motor
(9) and/or
c) the switching contact piece (2c) is a bridge switching contact piece (2c), which
is mounted such that it can rotate about a central axis (4) and in each case opens
up a contact gap (13a, 13b) when the contact is opened for each fixed electrode (2a,
2b) and/or
d) the current switch (1) is arranged in an encapsulated switch housing (5) and has
a gas-tight rotary bushing (6) for the rotary drive (3, 6-9) and/or
e) the current switch (1) operates at a high speed for both rotary switching directions
(30, 31) and in particular is a synchronous switch (1) operating at a high speed.
9. Electrical switchgear assembly, in particular high-voltage or medium-voltage switchgear
assembly, characterized by a current switch (1) according to one of Claims 4-8.
1. Procédé de commutation du courant, notamment dans un commutateur (1) pour moyenne
ou haute tension, un élément de contact de commutation (2c) mobile rotatif étant disposé
entre deux électrodes fixes (2a, 2b) espacées, lequel est mis dans un mouvement de
rotation par un mécanisme d'entraînement de rotation (3, 6-9) dans un premier sens
de commutation de rotation (30) en vue d'ouvrir le contact et dans un deuxième sens
de commutation de rotation (31) en vue de fermer le contact des électrodes fixes (2a,
2b), l'élément de contact de commutation (2c) étant en plus tourné par la force de
ressort de torsion mécanique (Ff0, FfS) et la force de ressort de torsion (Ff0) destinée à l'ouverture du contact et la force de ressort de torsion (FfS) destinée à la fermeture du contact étant appliquées par un mécanisme à ressort de
torsion mécanique (3) commun, caractérisé en ce qu'une énergie de rotation de l'élément de contact de commutation (2c) est partiellement
récupérée lors de l'ouverture du contact et/ou de la fermeture du contact.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les pertes d'énergie liées à la rotation de l'élément de contact de commutation (2c)
lors de l'ouverture du contact et/ou de la fermeture du contact sont rechargées par
un dispositif à contrainte de torsion (9), notamment un mécanisme d'entraînement de
Thomson (9) ou un moteur pas à pas (9).
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) le premier et le deuxième sens de commutation de rotation (30, 31) sont opposés
l'un à l'autre et/ou
b) une déviation angulaire (11b) neutre exempte de force du mécanisme à ressort de
torsion (3) est parcourue par l'élément de contact de commutation (2c) lors de l'ouverture
du contact et/ou de la fermeture du contact et/ou
c) l'ouverture du contact et la fermeture du contact s'effectue de manière synchrone
et à grande vitesse en évitant ou en réduisant la formation d'arcs électriques (12a,
12b).
4. Commutateur de courant (1) pour la commutation de puissance, notamment pour mettre
en oeuvre le procédé selon l'une des revendications précédentes, comprenant deux électrodes
fixes (2a, 2b) espacées, un élément de contact de commutation (2c) mobile rotatif
et un mécanisme d'entraînement de rotation (3, 6-9) pour faire tourner l'élément de
contact de commutation (2c) dans un premier sens de commutation de rotation (30) en
vue d'ouvrir le contact et dans un deuxième sens de commutation de rotation (31) en
vue de fermer le contact des électrodes fixes (2a, 2b), le mécanisme d'entraînement
de rotation (3, 6-9) présentant un mécanisme à ressort de torsion mécanique (3) commun
pour faire tourner l'élément de contact de commutation (2c) dans le premier sens de
commutation de rotation (30) et dans le deuxième sens de commutation de rotation (31)
et un dispositif à contrainte de torsion (9) pour recharger mécaniquement les pertes
d'énergie liées à la commutation de rotation, caractérisé en ce que le mécanisme d'entraînement de rotation (3, 6-9) comprend un dispositif d'encliquetage
(7) pour la récupération partielle de l'énergie mécanique de commutation de rotation
de l'élément de contact de commutation (2c).
5. Commutateur de courant (1) selon la revendication 4,
caractérisé en ce que
a) il existe une déviation angulaire (11b) neutre exempte de force du mécanisme à
ressort de torsion (3), laquelle se trouve entre une déviation angulaire de contact
fermé (11a) et une déviation angulaire de contact ouvert (11c) du mécanisme à ressort
de torsion (3) et/ou
b) le premier et le deuxième sens de commutation de rotation (30, 31) sont opposés
l'un à l'autre.
6. Commutateur de courant (1) selon l'une des revendications 4 à 5,
caractérisé en ce que
a) le dispositif d'encliquetage (7) présente des moyens d'encliquetage (7a, 7b, 11a,
11b, 11c, 11d) pour la récupération partielle de l'énergie mécanique de commutation
de rotation dans les deux sens de commutation de rotation (30, 31) et/ou
b) le dispositif à contrainte de torsion (9) comprend des moyens à contrainte de torsion
(9) pour recharger mécaniquement les pertes d'énergie liées à la rotation dans les
deux sens de commutation de rotation (30, 31) et/ou
c) notamment en ce que le mécanisme d'entraînement de rotation (3, 6-9) comprend une commande de commutateur
(8) pour commander le dispositif d'encliquetage (7) et le dispositif à contrainte
de torsion (9).
7. Commutateur de courant (1) selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que le dispositif d'encliquetage (7) présente un blocage de torsion de contact fermé
(7a, 11a) pour fermer le contact du mécanisme à ressort de torsion (3) et pour accumuler
l'énergie de commutation de rotation d'ouverture du contact, un blocage de torsion
de contact ouvert (7b, 11c) pour récupérer partiellement l'énergie de commutation
de rotation d'ouverture du contact et un blocage de torsion de contact ouvert précontraint
(7b, 11d) pour recharger les pertes d'énergie liées à la rotation et pour accumuler
la totalité de l'énergie de commutation de rotation de fermeture du contact du mécanisme
à ressort de torsion (3).
8. Commutateur de courant (1) selon l'une des revendications 4 à 7,
caractérisé en ce que
a) le mécanisme à ressort de torsion mécanique (3) est une barre de torsion (3) et/ou
b) le dispositif à contrainte de torsion (9) est un mécanisme d'entraînement de Thomson
(9) ou un moteur pas à pas (9) et/ou
c) l'élément de contact de commutation (2c) est un élément de contact de commutation
à cavalier (2c) qui est logé de manière à tourner autour d'un axe central (4) et qui
libère à chaque fois une fente de contact (13a, 13b) vers chaque électrode fixe (2a,
2b) lors de l'ouverture du contact et/ou
d) le commutateur de courant (1) est logé dans un boîtier de commutateur encapsulé
(5) et présente pour le mécanisme d'entraînement de rotation (3, 6-9) une traversée
de rotation (6) hermétique et/ou
e) le commutateur de courant (1) est à commutation rapide pour les deux sens de commutation
de rotation (30, 31) et il est notamment un commutateur synchrone (1) à commutation
rapide.
9. Équipement de commutation électrique, notamment équipement de commutation pour haute
ou moyenne tension, caractérisé par un commutateur de courant (1) selon l'une des revendications 4 à 8.