[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Radialpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Unter "hohle Werkstücke" sind hülsenförmige Werkstücke mit Aussenquerschnitten in
Form von Kreisen und regelmässigen Polygonen wie Sechs- und Achtkantprofile zu verstehen.
Die Werkstückaussenflächen können dabei in Achsrichtung geradlinig, konisch, bombiert
(tonnenförmig) oder abgestuft verlaufen. Derartigen Werkstückoberflächen kann durch
entsprechende Ausbildung der - vorzugsweise auswechselbaren Pressbacken mit entsprechenden
Pressflächen Rechnung getragen werden.
[0003] Ein spezielles Anwendungsgebiet, für das der Erfindungsgegenstand besonders gut geeignet
ist, ist die Verbindung von aus hochfestem Metall (z.B. Stahl) bestehenden Schlaucharmaturen
mit flexiblen Schlauchleitungen. Die Schlauchleitung besteht dabei im wesentlichen
aus einem Schlauchstück, über dessen Enden dickwandige Presshülsen geschoben werden.
In die Enden werden Nippel gesteckt, die mit Anschlussstücken versehen sind, wie z.B.
solche mit Innen- oder Aussengewinden, Flanschplatten, Rohrbögen, Krümmer, Rohrverzweigungen
etc., die aus den Schlauchenden hervorragen.
[0004] Solcherart komplex geformte Schlauchleitungen werden auch als "Schlauch-Rohr-Kombinationen"
bezeichnet. Aus Gründen der Sicherheit und wegen der Kosten dürfen deren Komponenten
nicht miteinander verschraubt werden, sondern müssen unlösbar miteinander verpresst
sein.
[0005] Die Innenteile, die sog. Nippel, stützen die Schlauchwände während des Pressvorganges
und danach von innen ab. Bei den Aussenteilen, den Presshülsen, werden deren Manteldurchmesser
von den Pressflächen einer Pressvorrichtung bis zum angestrebten Enddurchmesser verkleinert,
wobei nicht nur grosse Presswege zurückzulegen sind, sondern auch die Presskräfte
progressiv zunehmen. Dabei müssen die Pressvorgänge in der Klein- und Grossserienfertigung
mit hoher Mass- und Wiederholungsgenauigkeit erfolgen, da es sich bei den Schlauchleitungen,
die Drücke bis zu 1000 bar (100 MPa) und darüber aushalten müssen, sehr oft um sicherheitsrelevante
Bauteile handelt, deren Ausfall und Versagen immense Kosten, Personen- und Umweltschäden
verursachen können.
[0006] Hinzu kommt, dass solche Schlauch-Rohr-Kombinationen durch den ständigen Fortschritt
der Technik komplizierter in der Formgebung werden. Zunehmend kompakter werdende Maschinen
und Anlagen reduzieren das Einbauvolumen von solchen Schlauch-Rohr-Kombinationen,
so dass sich deren Konstrukteure mit immer neuen Problemen konfrontiert sehen, auf
engsten Räumen vorschriftsmässige und einwandfrei funktionierende Schlauch-Rohr-Kombinationen
zu installieren. Moderne, Computer gesteuerte Biegemaschinen sind ihnen dabei eine
unerlässliche Hilfe geworden, wenn dadurch schnell, präzise und preisgünstig komplizierte,
mehrfach gebogene Rohrbögen selbst in Kleinserien wirtschaftlich hergestellt werden
können. Bei den Rohrbögen kann es sich auch um solche handeln, die einen Biegewinkel
von 180 Grad bei kleinstmöglichem Biegeradius besitzen. Derartige Biegeradien sind
beispielsweise gleich dem Rohrdurchmesser.
[0007] Nach dem heutigen Stand der Technik ist ein Verpressen von solchen Schlauch-Rohr-Kombinationen
für den Hoch- und Höchstdruckbereich, z.B., auf dem Gebiet der Baumaschinen-Hydraulik,
nicht möglich, wenn die anzupressenden Rohr- und Armaturenteile in den scheibenförmigen
Raum rund um die Pressbacken bzw. Presswerkzeuge hineinragen. Dort befinden sich nämlich
- konstruktionsbedingt - Maschinenteile der Radialpressen. Diese müssen nämlich Presskräfte
bis zu 350 Mp, teilweise auch darüber, aufbringen.
[0008] Durch die
DE 198 14 474 C1, die
DE 199 58 103 C1 und die
DE 103 39 291 B3 sind Radialpressen und geteilte Presswerkzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bekannt. Solche Radialpressen besitzen Pressenjoche, Presswerkzeuge mit radial zu
einer Pressenachse gesteuerten Pressbacken und parallele Zuganker oder Parallelführungen
für die Verschiebung und Führung mindestens eines der Pressenjoche gegen jeweils ein
anderes sowie Antriebsmittel hierfür. Die Pressenjoche und die Zuganker kann man auch
als Pressengestelle oder Pressenrahmen bezeichnen. Durch die Achsen der Zuganker kann
man sich eine Bezugsebene aufgespannt denken, die für die geometrischen Betrachtungen
von Bedeutung ist.
[0009] Bei den in den obigen Literaturstellen beschriebenen Ausführungsformen bleibt die
Pressenachse A-A stets in der gleichen Raumlage zu den Pressenjochen und den Zugankern
bzw. Parallelführungen eingestellt, und zwar steht bei der
DE 198 14 474 C1 und der
DE 199 58 103 C1 die Pressenachse stets senkrecht zur besagten Bezugsebene und bei der
DE 103 39 291 B3 parallel hierzu.
[0010] Die
DE 198 14 474 C1 offenbart weiterhin Steuerkörper mit Steuerflächen, die die Pressbacken auf dem Umfang
umgeben, wobei zwischen den vier, den Parallelführungen am nächsten kommenden Pressbacken
und den zugehörigen Steuerflächen keilförmige übertragungskörper angeordnet sind,
die beim Schliessen des Presswerkzeugs auch einen vorübergehend wirksamen Formschluss
miteinander eingehen. Für die Bestimmung der Raumlage bzw. Winkelstellung der Steuerflächen,
die auch Gleitflächen sind, zur Richtung der Presskräfte vermittelt diese Schrift
auch die erforderlichen Berechnungsgrundlagen (Figur 4). Durch die enge Nachbarschaft
der Pressbacken zu den Parallelführungen können mit den offenbarten Vorrichtungen
jedoch keine sperrigen Schlauch-Rohr-Kombinationen verpresst werden.
[0011] Die
DE 199 58 103 C1 offenbart bereits die Möglichkeit, durch die Schaffung seitlicher Freiräume neben
dem Satz von Pressbacken auch Armaturen mit Rohrkrümmern mit Biegewinkeln von 180
Grad zu Schlauch-Rohr-Kombinationen verpressen zu können (Figuren 5 und 13), jedoch
schafft auch diese bekannte Vorrichtung keine ausreichenden Möglichkeiten zum Verpressen
von komplizierteren Schlauch-Rohr-Kombinationen, wie sie heute von der Praxis gefordert
werden. Ausserdem erzwingen die seitlichen Freiräume einen grösseren Abstand der notwendigen
Zuganker, so dass die Gestaltfestigkeit und damit der Material- und Fertigungsaufwand
für die auf Biegung beanspruchten Pressenjoche entsprechend gross ist.
[0012] Bei dem Gegenstand der
DE 103 39 291 B3 wurden die Probleme des Verpressens von komplizierten Schlauch-Rohr-Kombinationen
für den heutigen Bedarf und der Synchronisation der Radialbewegungen aller Pressbacken
bereits zufriedenstellend gelöst, indem beide Zuganker auf die gleiche Seite der Pressenachse
verlegt wurden, so dass das Presswerkzeug von einer Seite her uneingeschränkt zugänglich
ist. Dies führt jedoch zu einem erhöhten Kraftbedarf, weil ein Teil der parallel zu
den Zugankern aufgebrachten Antriebskräfte in Querkräfte umgesetzt werden muss, die
horizontal und senkrecht zu den Zugankern auf keilförmige Druckkörper einwirken. Andererseits
erzeugen natürlich die Keilflächen der Druckkörper Gegenkräfte, die die Nachteile
bekannter Radialpressen mit C-förmigen Pressengestellen aufheben.
[0013] Die gleichfalls bekannten Radialpressen mit C-förmigen Pressengestellen haben natürlich
einen grossen Freiraum neben dem teilbaren Presswerkzeug, neigen aber durch die variierenden
Reaktionskräfte des Pressvorgangs zum unterschiedlichen Auffedern und zu Ungenauigkeiten
des Pressvorgangs, so dass häufiges Nachstellen und Korrigieren des vorgewählten Pressmasses
erforderlich sind. Hinzu kommen noch durch das Auffedern bedingte Abweichungen der
Parallelität der Tragflächen für die Werkzeugteile.
[0014] Diese Abweichungen führen zu Fehlern in der Rundheit und zu Konizitätsfehlern, so
dass solche C-Pressengestelle schliesslich nur noch für kleine Durchmesser und geringe
Presskräfte verwendet wurden. Eine Verringerung des Auffederns führt zu aufwändigen
und schweren Pressengestellen, was auch aus Kostengründen nicht mehr tragbar ist.
Ausserdem befindet sich der Arbeits- bzw. Handling-Bereich hierbei vor der Pressenöffnung.
Ferner ist durch die massive Ausführung des C-Gestells die optische Verfolgung der
Pressvorgänge behindert. Hierdurch wird die Gestaltungsfreiheit der Konstrukteure
von Schlauch-Rohr-Kombinationen erheblich eingeschränkt, so dass man deren Armaturen
nachträglich durch Schweissarbeiten vervollständigt hat.
[0015] Eine Schlauchpresse für Hochdruck-Schläuche mit bis zu vier Stahleinlagen (4SP) benötigt
bei einem Normdurchmesser von DN 32 am Presswerkzeug eine Presskraft von 1400 kN.
[0016] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Radialpresse nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dahingehend zu verbessern, dass der Abstand der auf beiden Seiten
des Presswerkzeugs angeordneten Zuganker deutlich verringert und damit die Gestaltfestigkeit
der Pressenjoche trotz hoher Presskräfte und hoher Pressgenauigkeit auch bei grösseren
Pressdurchmessern als bisher mit geringerem Aufwand erreicht werden kann. Dennoch
sollen ausreichende Freiräume beiderseits des Presswerkzeugs gebildet werden, ohne
dass Pressenteile die optische Verfolgung der Pressvorgänge und die Bedienung der
Radialpresse behindern können. Ferner sollen auch die Zugänglichkeit der Pressenteile
und die Wartungsfreundlichkeit verbessert werden, und schließlich soll vor auch die
Wiederholungsgenauigkeit der Pressvorgänge verbessert werden.
[0017] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die Merkmale im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
[0018] Dadurch wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst. Es werden nämlich der
Abstand der auf beiden Seiten des Presswerkzeugs angeordneten Zuganker deutlich verringert
und damit die Gestaltfestigkeit der Pressenjoche trotz hoher Presskräfte und hoher
Pressgenauigkeit auch bei grösseren Pressdurchmessern als bisher mit geringerem Aufwand
erreicht. Dennoch werden ausreichende Freiräume beiderseits des Presswerkzeugs gebildet,
ohne dass Pressenteile die optische Verfolgung der Pressvorgänge und die Bedienung
der Radialpresse behindern. Ferner werden auch die Zugänglichkeit der Pressenteile
und die Wartungsfreundlichkeit sowie auch die Wiederholungsgenauigkeit der Pressvorgänge
verbessert.
[0019] Weitere Vorteile bestehen darin, dass das Presswerkzeug leicht in das Pressengestell
eingesetzt werden und von diesem zu Wartungs- und Reparaturarbeiten auch leicht wieder
getrennt werden kann. Im Schadensfall oder bei Benötigung anderer Presswerkzeuge kann
das Presswerkzeug leicht ausgetauscht werden, so das die Verfügbarkeit schneller hergestellt
werden kann. Eine symmetrischen Verteilung der Presskräfte sorgt für geringere Presstoleranzen.
Die Freiräume um das Presswerkzeug herum können variabel gestaltet und damit eine
Vergrösserung des Anwendungsspektrums für komplizierte Schlauch-Rohr-Verbindungen
erzielt werden. Bei engen Platzverhältnissen am Aufstellort wird durch die Schwenkbarkeit
des Presswerkzeugs im Pressengestell auch die Verarbeitung langer Schlauchleitungen
erleichtert.
[0020] Der Schliesskraftbedarf für Hochdruck-Hydraulik-Schläuche für Nenndurchmesser von
DN 50 mit vier Drahteinlagen liegt bei 3500 kN und kann ohne weiteres erreicht werden.
Die Reibungsverluste innerhalb des Systems sind minimiert.
[0021] Es ist im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders vorteilhaft wenn
- entweder einzeln oder in Kombination - :
* das Presswerkzeug zwei Führungskörper mit Gleitflächen für die synchrone Radialführung
der Pressbacken aufweist und wenn die Führungskörper schwenkbar in den Pressenjochen
gelagert sind,
* die Pressenachse zu einer durch die Achsen der Zuganker gelegten Ebene von einer
zu dieser Ebene normalen (senkrechten) Stellung durch Verschwenken des Presswerkzeugs
nach mindestens einer Seite um mindestens 30 Winkelgrade verschwenkbar ist,
* die Pressenachse ausgehend von der Normalenstellung nach beiden Seiten um jeweils
mindestens 30 Winkelgrade verschwenkbar ist,
* die Pressenachse um 90 Winkelgrade verschwenkbar ist,
* die Verschwenkung des Presswerkzeugs stufenlos durchführbar ist,
* für die Verschwenkung des Presswerkzeugs ein Handrad vorhanden ist,
* die jeweilige Betriebsstellung des Presswerkzeugs durch mindestens eine Arretiervorrichtung
feststellbar ist,
* die Arretiervorrichtung eine Druckspindel aufweist,
* die Betriebsstellung des Presswerkzeugs durch einen Zeiger und eine Skaleneinrichtung
zur Anzeige bringbar ist,
* die beiden Werkzeugteile des geteilten Presswerkzeugs in zusammengefahrenem Zustand
in Schwenkrichtung formschlüssig miteinander verbunden sind,
* die Schwenklager zum Auswechseln der Werkzeugteile des Presswerkzeugs lösbar ausgebildet
sind,
* der Antrieb eine Kolbenstange und einen Hydraulikzylinder aufweist, deren Achsen
mit der Schwenkachse der Schwenklager zusammenfallen,
* die Pressbacken beidendig und radial beweglich zwischen Führungsplatten gelagert
sind, die an den Führungskörpern befestigt sind und wenn die Führungsplatte des oberen
Werkzeugteils in geschlossenem Zustand des Presswerkzeugs zwei einander diametral
gegenüber liegende Pressbacken des unteren Werkzeugteils übergreift, insbesondere,
wenn
a) im oberen Werkzeugteil beiderseits einer mittleren Pressbacke zwei weitere Pressbacken
angeordnet sind, zwischen denen und dem oberen Führungskörper zwei keilförmige übertragungskörper
angeordnet sind, deren nach unten ragende Enden aus dem Führungskörper vorstehen,
und wenn
b) im unteren Werkzeugteil beiderseits einer mittleren Pressbacke je zwei weitere
Presssbacken angeordnet sind, wobei die beiden aussen und diametral gegenüber liegenden
Pressbacken je einen keilförmigen Fortsatz besitzen, der den jeweils nach innen nächstfolgenden
Pressbacken hintergreift, und ferner je einen Rücksprung, in den das Ende jeweils
eines der übertragungskörper in geschlossenem Zustand des Presswerkzeugs formschlüssig
eingreift, derart, dass
c) eine Schwenkbewegung des oberen Werkzeugteils um die Schwenkachse das untere Werkzeugteil
mitnimmt.
[0022] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes und deren Wirkungsweisen und weitere
Vorteile werden nachfolgend anhand der schematisierten Figuren 1 bis 21 näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer stehenden Radialpresse in Richtung der Pressenachse mit geschlossenem
Presswerkzeug,
- Figur 2
- eine gegenüber Figur 1 um 90 Grad gedrehte Seitenansicht mit einem Teilschnitt durch
das bewegliche Pressenjoch,
- Figur 3
- eine Seitenansicht einer stehenden Radialpresse in Richtung der Pressenachse mit maximal
auseinander gefahrenem Presswerkzeug,
- Figur 4
- einen vergrösserten Horizontalschnitt entlang der Linie B-B in Figur 1 und der Linie
EH-EH in Figur 3 durch das Presswerkzeug mit verschiedenen Verstellmöglichkeiten,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach den Figuren 1 und 3,
- Figuren 6 bis 9
- Draufsichten auf verschiedene Ausführungsformen von Werkstücken in Form von Druckschläuchen
und Armaturen als Schlauchverbinder,
- Figuren 10 bis 13
- Horizontalschnitte durch ein Presswerkzeug mit verschiedenen eingelegten Schlauchverbindern,
- Figur 14
- ein Presswerkzeug in voll geöffnetem Zustand,
- Figur 15
- das Presswerkzeug nach Figur 14 in geschlossenem Zustand, aber vor Einleitung des
Pressvorgangs,
- Figur 16
- das Presswerkzeug nach Figur 14 in geschlossenem Zustand und nach Beendigung des Pressvorgangs,
- Figur 17
- das Presswerkzeug nach Figur 15, ergänzt durch vier front- und rückseitige Führungsplatten,
von denen die zwei frontseitigen sichtbar sind, für die Halterung und Führung der
Pressbacken,
- Figur 18
- eine Seitenansicht des Presswerkzeugs nach Figur 17 in Richtung des Pfeils "P",
- Figur 19
- einen vergrösserten und schematisierten Axialschnitt durch das Presswerkzeug entlang
der Linie C-D in Figur 17,
- Figur 20
- den oberen Teil von Figur 1, vergrössert und in Form einer teilweise geschnittenen
Explosionsdarstellung und
- Figur 21
- eine verkleinerte und vereinfachte Seitenansicht der Radialpresse in einer Stellung
nach Figur 3, jedoch ergänzt durch ein kastenförmiges Pressenunterteil mit einer Hydraulikpumpe,
einem Ölbehälter und verschieden Steuerungseinrichtungen.
[0024] In den Figuren 1 und 2 sind zwei senkrechte und parallele Zuganker 1 und 2 mit entsprechenden
Achsen AZ1 und AZ2 gezeigt, die an ihren oberen Enden durch ein Pressenjoch 3 und
an ihren unteren Enden durch ein Pressenjoch 4 starr miteinander verbunden sind. Im
Zwischenraum befindet sich ein weiteres Pressenjoch 5, das mittels Lagerringen 5c
auf den Zugankern 1 und 2 verfahrbar ist. Die gesamte Anordnung kann auch als Pressenrahmen
oder Pressengestell bezeichnet werden. Durch die Achsen AZ1 und AZ2 kann man sich
eine senkrechte Ebene E-E aufgespannt denken, die in Figur 2 angedeutet und für die
weiteren geometrischen Betrachtungen als Bezugsebene von Bedeutung ist.
[0025] Die Auf- und Abbewegung erfolgt durch eine Kolbenstange 6, die aus einem Hydraulikzylinder
7 herausragt. Zwischen den Pressenjochen 3 und 5 befindet sich ein Presswerkzeug 8,
das aus einem oberen Werkzeugteil 8a und einem unteren Werkzeugteil 8b besteht. Jedes
dieser Werkzeugteile 8a und 8b besteht aus einer Vielzahl von Elementen, was anhand
der Figuren 14 bis 20 noch näher erläutert werden wird.
[0026] Das Presswerkzeug 8 schliesst eine waagrechte Pressenachse A-A ein und ist um eine
vertikale Schwenkachse AS-AS definiert verschwenkbar, was anhand der Figur 4 noch
näher erläutert wird. Eine Arretierung erfolgt durch Arretiervorrichtungen 9 und 10,
die als Druckspindeln 9a ausgebildet sind und auf Zylinderzapfen 11 einwirken, die
koaxial zur Schwenkachse AS-AS an den Werkzeugteilen 8a und 8b befestigt sind. Der
obere Zylinderzapfen 11 ist mit einem Handrad 12 zur manuellen Einstellung des Schwenkwinkels
"α" verbunden (Figuren 4 und 5) und sichert das obere Werzeugteil 8a auch gegen Herabfallen.
[0027] Die Pressenjoche 3 und 4 haben gemäss der Darstellung nach den Figuren 4 und 5 waagrechte
Querschnitte, die den enormen Biegemomenten entsprechen, die zum Verpressen erforderlich
sind: Ausgehend von den Zugankern 1 und 2 verdicken sich die Pressenjoche 3 und 4
zur Mitte hin, d.h. in Richtung auf die Schwenkachse AS-AS. Um diese Verdickung nicht
übermässig auszuführen, besitzen speziell die Pressenjoche 3 und 5 in der Mitte Ausschnitte
3a und 5a, die Anhand der Figur 4 noch näher erläutert werden.
[0028] Während die Figur 1 eine Seitenansicht der stehenden Radialpresse in Richtung der
Pressenachse A-A mit geschlossenem Presswerkzeug 8 zeigt, zeigt die Figur 3 eine Seitenansicht
der stehenden Radialpresse in Richtung der Pressenachse A-A mit maximal um den Hub
H auseinander gefahrenem Presswerkzeug 8. Die Figur 3 zeigt weiterhin, dass zwischen
dem Werkzeugteil 8a und dem oberen Pressenjoch 3 einerseits und dem Werkzeugteil 8b
und dem Pressenjoch 5 andererseits Schwenklager S1 bzw. S2 mit zur Schwenkachse AS-AS
radialen und koaxialen Lager- und Druckübertragungsflächen gebildet sind. Auch die
Achsen von Kolbenstange 6 und Hydraulikzylinder 7 fallen mit den Schwenkachsen AS-AS
der Schwenklager S1 und S2 zusammen.
[0029] Die Figur 4 zeigt einen vergrösserten und vereinfachten Horizontalschnitt entlang
der Linie EH-EH in Figur 3 durch das Presswerkzeug 8 nach Figur 1 und eine Draufsicht
auf das Pressenjoch 5 mit verschiedenen Verstellmöglichkeiten des Presswerkzeugs 8.
In der ausgezogen dargestellten Einstellung des Presswerkzeugs 8 steht die Pressenachse
A-A senkrecht zur Bezugsebene E-E. Es ist erkennbar, dass der dargestellte Teil des
Presswerkzeugs 8 von einer zylindrischen Hüllfläche 8c umgeben ist, dass aber die
ebenen Seitenflächen 8d durch gleich lange Sehnen innerhalb der Hüllfläche 8c beschrieben
sind. Die zylindrischen Flächenteile bilden zusammen mit Zylinderflächen 5b im zugehörigen
Pressenjoch 5 zusammen mit entsprechenden Radialflächen eines der Schwenklager S2
für das zugehörigen Werkzeugteil 8b. Für das obere Pressenjoch 3 und das zugehörige
Werkzeugteil 8a und das Schwenklager S1 gilt das Gleiche.
[0030] Die ausgezogen dargestellte Einstellung des Presswerkzeugs 8 ist für die Mehrzahl
aller Werkstückformen und Pressvorgänge ausreichend. Ausgehend von dieser Einstellung
ist das Presswerkzeug 8 jedoch um den Winkel "α" nach beiden Seiten hin verschwenkbar,
wobei die Verschwenkungen nicht symmetrisch zur gezeigten Pressenachse A-A erfolgen
müssen.
[0031] Zwei verschiedene Stellungen am Ende des Schwenkwinkels "α" und die hierbei geltenden
Pressenachsen sind durch strichpunktierte Linien angedeutet. Im dargestellten Fall
verlaufen dann die Pressenachsen A-A unter dem halben Winkel, also α/2, zur Ebene
E-E. Es ist ferner erkennbar, dass die beiden Zuganker 1 und 2 hierdurch einen ausserordentlich
geringen Abstand voneinander aufweisen, so dass die Gestaltfestigkeit der Pressenjoche
3 und 5 bei minimalem Material- und Fertigungsaufwand gegenüber den durch die Presskräfte
erzeugten Biegemomenten ein Maximum erreicht.
[0032] Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf den Gegenstand nach den Figuren 1 und 3. Es
ist erkennbar, dass das Handrad 12 einen Zeiger 13 trägt, der mit einer auf dem Pressenjoch
3 befestigten Skaleneinrichtung 14 zusammenwirkt, um den jeweiligen räumlichen Verlauf
der Pressenachse A-A anzeigen zu können.
[0033] Die Figuren 6 bis 9 zeigen Draufsichten auf verschiedene Ausführungsformen von Werkstücken
in Form von Druckschläuchen 15 und Armaturen als Schlauchverbinder. Koaxial auf die
Schlauchenden aufgepresst sind hierbei rohrförmige Hohlkörper 16 in Form von Hülsen
aus hochfestem Stahl mit einer Länge L. Die hierbei in die Schlauchenden hineinragenden
und als Widerlager für die Presskräfte dienenden und abzudichtenden Rohrstutzen bzw.
Nippel sind nicht weiter gezeigt. Die besagten Rohrstutzen sind verbunden mit einer
überwurfmutter 17 gemäss Figur 6, einem sperrigen Scheibenflansch 18 gemäss Figur
7, einem 90-Grad-Rohrkrümmer gemäss Figur 8 und einem 180-Grad-Rohrkrümmer gemäss
Figur 9. Der Wunsch der Anwender besteht in dem Verpressen von Schlauchverbindern
mit möglichst kleinen Krümmungsradien.
[0034] In den Figuren 10 bis 13 sind Horizontalschnitte durch ein Presswerkzeug 8 mit verschiedenen
eingelegten Schlauchverbindern gezeigt. In allen Fällen ist die möglichst sehr enge
Anordnung der Zuganker 1 und 2 mit dem dazwischen liegenden Presswerkzeug 8 dargestellt.
Die Figur 10 zeigt den Pressvorgang bei Schlauchverbindern nach den Figuren 6 und
8. Die Figur 11 zeigt den Pressvorgang bei einem Schlauchverbinder nach Figur 7. In
diesen Fällen genügt ein bei der gezeigten "Nullstellung" (Pressenachse A-A senkrecht
zur Ebene E-E) ein ausreichend grosser Hub H zwischen den Werkzeugteilen 8a und 8b.
[0035] Die Figuren 12 und 13 zeigen das Presswerkzeug 8 nach einem Verschwenken um jeweils
45 Grad, ausgehend von der besagten "Nullstellung". Bei der räumlichen Konstellation
nach Figur 12 kann nach dem Absenken des unteren Werkzeugteils 8b um den Hub H der
Schlauch 15 mit Schlauchverbinder eingelegt und aus dem Presswerkzeug 8 heraus geschoben
werden. Danach wird der 180-Grad-Rohrkrümmer in die Waagrechte umgelegt und der Schlauchverbinder
in das Presswerkzeug 8 zurückgezogen und mit dem Schlauch verpresst. Der Rohrkrümmer
20 umgreift hierbei den Zuganker 2. Die Figur 13 zeigt einen Schlauchverbinder mit
einem noch enger gekrümmten Rohrkrümmer 21 dessen freier Schenkel um einen Winkel
von weniger als 180 Grad gebogen ist. Der Einlegevorgang erfolgt ähnlich wie bei dem
nach Figur 12, jedoch erfolgt hierbei das Umlegen des Rohrkrümmers 21 nach dem Zurückziehen
des Schlauchverbinders. Besonders die Figur 13 zeigt, welche engen Krümmungsradien
trotz engstem Beieinanderstehen der Zuganker 1 und 2 noch verarbeitet werden können.
[0036] Das Konstruktions- und Funktionsprinzip des geteilten Presswerkzeugs 8 nach den Figuren
1 bis 4 und 10 bis 13 wird nachstehend anhand der Figuren 14 bis 20 näher erläutert.
[0037] Die Figur 14 zeigt das Presswerkzeug 8 in voll um den Hub H geöffnetem Zustand. Die
beiden Werkzeugteile 8a und 8b besitzen je einen Führungskörper 22 bzw. 23 mit Gleitflächen
22a und 22b bzw. 23a und 23b. Die Führungskörper haben auf ihren Aussenseiten die
bereits im Zusammenhang mit Figur 4 beschriebene Raumform: Die Stirnseiten 22c bzw.
23c liegen in einer zylindrischen Hüllfläche mit dem Radius R, und die zur Zeichenebene
parallelen und gleich langen, ein Zylindersegment begrenzenden Aussenseiten 22d bzw.
23d, von denen jeweils nur die vordere sichtbar ist, verbinden die Stirnseiten 22c
bzw. 23c miteinander.
[0038] Der obere Führungskörper 22 trägt in spiegelsymmetrischer Anordnung zur Schwenkachse
AS-AS drei Pressbacken 24 und 25, der untere Führungskörper 23 trägt, gleichfalls
in spiegelsymmetrischer Anordnung zur Schwenkachse AS-AS, fünf Pressbacken 26, 27
und 28. Die jeweils mittleren Pressbacken 24 bzw. 26 sind einstückig mit den Führungskörpern
22 bzw. 23 verbunden, können aber auch angesetzt sein. Im oberen Führungskörper 22
befinden sich zwischen den beiden beweglichen Pressbacken 25 und den zugehörigen Gleitflächen
22b noch zwei keilförmige übertragungskörper 29, die sich nach dem Zusammenfahren
der Führungskörper 22 und 23 entlang den gestrichelten Linien mit den unteren Pressbacken
28 vorübergehend formschlüssig zu jeweils einer Baugruppe ergänzen (Figuren 15 und
16). Diese Baugruppen sind dann im Umriss spiegelsymmetrisch zu den horizontalen Linien
EH-EH geformt.
[0039] Die funktionswesentlichen Teile der Pressbacken 24 bis 28 sind dabei ihre Pressflächen
24a, 25a, 26a, 27a und 28a, die der endgültigen Form der Hohlkörper angepasst sind.
Diese Pressflächen können dabei die inneren Oberflächen von gezeigten, aber hier nicht
bezifferten auswechselbaren Pressbackenaufsätzen sein. Die den Pressflächen 25a und
27a abgekehrten Enden der Pressbacken 25 und 27 sind dabei als dachförmige Gleitflächen
ausgebildet. Deren Träger sowie die Träger der Pressflächen 28a bilden daher funktionell
Steuerkörper für radiale Synchronbewegungen aller Pressflächen beim Pressvorgang.
Die Auswechselbarkeit von Pressbackenaufsätzen 49 und 50 der Pressbacken 24 und 26
wird weiter unten anhand der Figur 19 noch näher erläutert.
[0040] Gemäss Figur 14 besitzen die übertragungskörper 29 des oberen Werkzeugteils 8a Enden,
die nach unten aus dem oberen Führungskörper 22 hervorstehen. Die horizontal und diametral
gegenüberliegenden Pressbacken 28 des unteren Führungskörpers 23 besitzen dazu komplementäre
Rücksprünge 28c, in die die besagten Enden der übertragungskörper 29 beim Schliessen
des Presswerkzeugs 8 unter Bildung von Trennfugen T eingefahren werden. Ferner besitzen
die Pressbacken 28 nach unten hin keilförmige Fortsätze 28b, die die Pressbacken 27
im unteren Führungskörper 23 hintergreifen. Dadurch und durch die nachstehend noch
näher erläuterten Führungsplatten 32 und 33 entsteht ein trennbarer Verbund der Werkzeugteile
8a und 8b, durch den eine Schwenkbewegung des oberen Werkzeugteils 8a auf das untere
Werkzeugteil 8b bei zusammen gefahrenem Presswerkzeug 8 nach Figur 15 übertragen wird.
[0041] Die Gleitflächen sind mit nicht bezifferten gleitfähigen Lagerwerkstoffen belegt.
Ihre räumliche Anordnung bzw. Winkelstellung um die Pressenachse A-A herum ist dabei
so getroffen, dass alle acht Pressbacken 24 bis 28 nach dem Zusammenfahren und bei
dem übergang von der Stellung nach Figur 15 in diejenige nach Figur 16 synchrone Radialbewegungen
ausführen.
[0042] Die Figur 15 zeigt das Presswerkzeug nach Figur 14 in geschlossenem Zustand, aber
vor Einleitung des Pressvorgangs, und die Figur 16 zeigt das Presswerkzeug nach Figur
15 in geschlossenem Zustand und nach Beendigung des Pressvorgangs.
[0043] Die keilförmig prismatischen Ausnehmungen 30 auf beiden Seiten zwischen den Führungskörpern
22 und 23 begünstigen dabei weiterhin die Verarbeitung kompliziert geformter Schlaucharmaturen
(siehe hierzu die Figuren 13, 15 und 16). In den Figuren 15 und 16 ist noch eine der
Trennfugen T zwischen den Pressbacken 28 und 29 bezeichnet, die in Figur 17 verdeckt
ist. Zwischen den Pressbacken 24/25 einerseits und 26/27/28 andererseits sind in Umfangsrichtung
wirkende Spreizfedern 31 angeordnet (Figur 15).
[0044] Die Figur 17 zeigt das Presswerkzeug 8 in der Stellung nach Figur 15, ergänzt durch
vier front- und rückseitige Führungsplatten 32 bzw. 33, von denen hier nur die zwei
frontseitigen sichtbar sind, für die Halterung und Führung der Pressbacken auf den
Führungskörpern 22 bzw. 23. In diesen lösbar aufgeschraubten Führungsplatten 32 bzw.
33, zwischen denen die Pressbacken 25, 27 und 28 beidendig und radial verschiebbar
gelagert sind, befinden sich Schlitze 34 für achsparallele Stifte 35, die beidendig
an den Pressbacken befestigt sind. Eine solche Stiftführung 34/35, die dem Verlauf
der Gleitflächen entspricht, ist in Figur 18 dargestellt, die eine Seitenansicht des
Presswerkzeugs 8 nach Figur 17 in Richtung des Pfeils "P" zeigt.
[0045] In der in Figur 17 gezeigten Anordnung und Stellung sind die Werkzeugteile 8a und
8b über die Führungsplatten 32 und 33, die beiden Pressbacken 28 und die Trennfuge
T formschlüssig und gegeneinander verdrehfest miteinander verbunden, so dass das gesamte
Presswerkzeug 8 mittels des Handrades 12 in den Schwenklagern S1 und S2 schwenkbar
ist.
[0046] Die Figur 19 zeigt einen Axialschnitt durch das Presswerkzeug 8 entlang der Linie
C-D in Figur 17. Diese Figur zeigt auch eine Verbindungsmöglichkeit der Pressbackenaufsätze
49 und 50 mit den Führungskörpern 22 und 23. Zu diesem Zweck ist in die Pressbackenaufsätze
49 und 50 je ein zur Pressenachse A-A radialer Stift 36 mit einer Sicke eingeschraubt,
der in je eine Bohrung in den Pressbacken 24 und 26 hineinragt. In die Sicke greift
eine unverlierbare Rastkugel ein, die das Ende eines federnden Druckstücks 37 bildet,
das in eine zur Pressenachse A-A parallele Gewindebohrung in der jeweiligen Pressbacke
24 bzw. 26 eingeschraubt ist. Dadurch lassen sich die hier gezeigten Pressbackenaufsätze
49 und 50 - sowie analog alle anderen Pressbackenaufsätze - unter überwindung der
Federkräfte bei Bedarf leicht auswechseln, Solche federnden Druckstücke sind genormt
im Handel erhältlich und werden daher nicht näher erläutert.
[0047] Die Figur 20 zeigt den oberen Teil von Figur 1, vergrössert und in Form einer teilweise
geschnittenen Explosionsdarstellung. Zusätzlich ist, insbesondere in Verbindung mit
den Figuren 14 bis 19, gezeigt, das die Schwenklager S1 und S2 durch kreisringförmige
Lagerflächen 45 und 46 in den Pressenjochen 3 und 5 in Verbindung mit den Gegenflächen
47 und 48 an den Aussenseiten der Führungskörper 22 und 23 der Werkzeugteile 8a und
8b gebildet sind, deren Geometrie bereits anhand der Figur 4 erläutert wurde. Zu sehen
sind insbesondere auch die jeweils hinteren Ausschnitte 3a und 5a auf dem Umfang der
Lagerflächen 45 und 46 und die Zylinderzapfen 11 sowie die verdrehfest geschlossene
Form des Presswerkzeugs.
[0048] Die Figur 21 zeigt eine verkleinerte und vereinfachte Seitenansicht der Radialpresse
in einer Stellung nach Figur 3, jedoch ergänzt durch ein kastenförmiges Pressenunterteil
38 mit einer Hydraulikpumpe 39, einem Pumpenmotor 40, einem ölbehälter 41 und verschiedenen,
an sich bekannten Steuerungseinrichtungen, darunter einem Steuerschrank 42. Für die
Begrenzung des Pressenhubes H sind ein Einstellmikrometer 43 und ein Endschalter 44
vorgesehen, der der Schaltung im Steuerschrank 42 aufgeschaltet ist. Zur Druckbegrenzung
ist ein überdruckventil 51 vorgesehen, das beim Ansprechen das überschüssige Hydraulilköl
in die Saugleitung 52 zurückströmen lässt. Die Gesamtsteuerung wird durch ein bekanntes
Wegeventil 53 bewirkt.
Bezugszeichenliste:
[0049]
- 1
- Zuganker
- 2
- Zuganker
- 3
- Pressenjoch
- 3a
- Ausschnitte
- 4
- Pressenjoch
- 5
- Pressenjoch
- 5a
- Ausschnitte
- 5b
- Zylinderflächen
- 5c
- Lagerringe
- 6
- Kolbenstange
- 7
- Hydraulikzylinder
- 8
- Presswerkzeug
- 8a
- oberes Werkzeugteil
- 8b
- unteres Werkzeugteil
- 8c
- Hüllfläche
- 8d
- Seitenflächen
- 9
- Arretiervorrichtung
- 9a
- Druckspindel
- 10
- Arretiervorrichtung
- 11
- Zylinderzapfen
- 12
- Handrad
- 13
- Zeiger
- 14
- Skaleneinrichtung
- 15
- Druckschläuche
- 16
- Hohlkörper
- 17
- überwurfmutter
- 18
- Scheibenflansch
- 19
- Rohrkrümmer
- 20
- Rohrkrümmer
- 21
- Rohrkrümmer
- 22
- Führungskörper
- 22a
- Gleitflächen
- 22b
- Gleitflächen
- 22c
- Stirnseiten
- 22d
- Aussenseiten
- 23
- Führungskörper
- 23a
- Gleitflächen
- 23b
- Gleitflächen
- 23c
- Stirnseiten
- 23d
- Aussenseiten
- 24
- Pressbacke
- 24a
- Pressfläche
- 25
- Pressbacken
- 25a
- Pressflächen
- 26
- Pressbacke
- 26a
- Pressfläche
- 27
- Pressbacken
- 27a
- Pressflächen
- 28
- Pressbacken
- 28a
- Pressflächen
- 28b
- Fortsätze
- 28c
- Rücksprünge
- 29
- übertragungskörper
- 30
- Ausnehmungen
- 31
- Spreizfedern
- 32
- Führungsplatten
- 33
- Führungsplatten
- 34
- Schlitze
- 35
- Stifte
- 36
- Stift
- 37
- Gewindestift
- 38
- Pressenunterteil
- 39
- Hydraulikpumpe
- 40
- Pumpenmotor
- 41
- ölbehälter
- 42
- Steuerschrank
- 43
- Einstellmikrometer
- 44
- Endschalter
- 45
- Lagerfläche
- 46
- Lagerfläche
- 47
- Gegenfläche
- 48
- Gegenfläche
- 49
- Pressbackenaufsatz
- 50
- Pressbackenaufsatz
- 51
- überdruckventil
- 52
- Saugleitung
- 53
- Wegeventil
- A-A
- Pressenachse
- AS-AS
- Schwenkachse
- "α"
- Schwenkwinkel
- AZ1
- Achse
- AZ2
- Achse
- B-B
- Linie
- C-D
- Linie
- E-E
- Ebene, Bezugsebene
- EH-EH
- waagrechte Linie
- H
- Hub
- L
- Länge
- P
- Pfeil
- R
- Radius
- S1
- Schwenklager
- S2
- Schwenklager
- T
- Trennfugen
1. Radialpresse für das Verpressen von rotationssymmetrischen Hohlkörpern (16), versehen
mit parallelen Zugankern (1, 2) und einem Presswerkzeug (8), das zwei Werkzeugteile
(8a, 8b) besitzt, die mehrere, um eine Pressenachse (A-A) verteilte, radial bewegliche
Pressbacken (24, 25; 26, 27, 28) besitzt, sowie mit Pressenjochen (3, 4, 5) die die
Zuganker (1, 2) überbrücken, wobei mindestens eines der Pressenjoche (5) durch einen
Antrieb auf den Zugankern (1, 2) geführt und verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Werzeugteile (8a, 8b) des Presswerkzeugs (8) mittels zu den Zugankern (1, 2)
achsparalleler und untereinander koaxialer Schwenklager (S1, S2) um eine gemeinsame
Schwenkachse (AS-AS) schwenkbar an den Pressenjochen (3, 5) gelagert sind.
2. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Presswerkzeug (8) zwei Führungskörper (22, 23) mit Gleitflächen (22a, 22b; 23a,
23b) für die synchrone Radialführung der Pressbacken (24, 25; 26, 27, 28) aufweist
und dass die Führungskörper (22, 23) schwenkbar in den Pressenjochen (3, 5) gelagert
sind.
3. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressenachse (A-A) zu einer durch die Achsen (AZ1 und AZ2) der Zuganker (1, 2)
gelegten Ebene (E-E) von einer zu dieser Ebene (E-E) normalen (senkrechten) Stellung
durch Verschwenken des Presswerkzeugs (8) nach mindestens einer Seite um mindestens
30 Winkelgrade verschwenkbar ist.
4. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressenachse (A-A) ausgehend von der Normalenstellung nach beiden Seiten um jeweils
mindestens 30 Winkelgrade verschwenkbar ist.
5. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressenachse (A-A) um 90 Winkelgrade verschwenkbar ist.
6. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkung des Presswerkzeugs (8) stufenlos durchführbar ist.
7. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verschwenkung des Presswerkzeugs (8) ein Handrad (12) vorhanden ist.
8. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Betriebsstellung des Presswerkzeugs (8) durch mindestens eine Arretiervorrichtung
(9, 10) feststellbar ist.
9. Radialpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (9, 10) eine Druckspindel (9a) aufweist.
10. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsstellung des Presswerkzeugs (8) durch einen Zeiger (13) und eine Skaleneinrichtung
(14) zur Anzeige bringbar ist.
11. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Werkzeugteile (8a, 8b)) des geteilten Presswerkzeugs (8) in zusammengefahrenem
Zustand in Schwenkrichtung formschlüssig miteinander verbunden sind.
12. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenklager (S1, S2) zum Auswechseln der Werkzeugteile (8a, 8b) des Presswerkzeugs
(8) lösbar ausgebildet sind.
13. Radialpresse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb eine Kolbenstange (6) und einen Hydraulikzylinder (7) aufweist, deren
Achsen mit der Schwenkachse (AS-AS) der Schwenklager (S1, S2) zusammenfallen.
14. Radialpresse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressbacken (24, 25; 26, 27, 28) beidendig und radial beweglich zwischen Führungsplatten
(32, 33) gelagert sind, die an den Führungskörpern (22, 23) befestigt sind, und dass
die Führungsplatte (32) des oberen Werkzeugteils (8a) in geschlossenem Zustand des
Presswerkzeugs (8) zwei einander diametral gegenüberliegende Pressbacken (28) des
unteren Werkzeugteils (8b) übergreift.
15. Radialpresse nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) im oberen Werkzeugteil (8a) beiderseits einer mittleren Pressbacke (24) zwei weitere
Pressbacken (25) angeordnet sind, zwischen denen und dem oberen Führungskörper (22)
zwei keilförmige übertragungskörper (29) angeordnet sind, deren nach unten ragende
Enden aus dem Führungskörper (22) vorstehen, und dass
b) im unteren Werkzeugteil (8b) beiderseits einer mittleren Pressbacke (26) je zwei
weitere Pressbacken (27, 28) angeordnet sind, wobei die beiden aussen und diametral
gegenüber liegenden Pressbacken (28) je einen keilförmigen Fortsatz (28a) besitzen,
der den jeweils nach innen nächstfolgenden Pressbacken (27) hintergreift, und ferner
je einen Rücksprung (28b), in den das Ende jeweils eines der übertragungskörper (29)
in geschlossenem Zustand des Presswerkzeugs (8) formschlüssig eingreift, derart, dass
c) eine Schwenkbewegung des oberen Werkzeugteils (8a) um die Schwenkachse (AS-AS)
das untere Werkzeugteil (8b) mitnimmt.