[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammentragen von
Druckbogen, insbesondere Falzbogen und/oder Einzelblätter, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. Anspruch 5.
[0002] Beim Zusammentragen wird aus mehreren Kollektionen gleicher Falzbogen jeweils ein
einzelner Falzbogen entnommen, wobei die verschiedenen vereinzelten Falzbogen einem
Sammelförderer zur Stapelbildung zugeführt werden. Es sind verschiedene Verfahren
und Vorrichtungen bekannt.
[0003] Bekannt sind Zusammentragmaschinen mit in einer Reihe angeordneten Anlegestationen,
welche jeweils bestehen aus einem Magazin zur Aufnahme eines Falzbogenstapels, aus
einer Abzugstrommel mit einem Greifermechanismus zum Erfassen und Abziehen eines jeweils
untersten vom Falzbogenstapel abgekippten Falzbogens und aus einer Zwischenauflage
zur temporären Ablage des vereinzelten Falzbogens. Der Sammelförderer weist einen
zur Falzbogenabzugsrichtung rechtwinklig orientierten Sammelkanal auf, in dem sich
Mitnehmer einer Förderkette bewegen, die die vereinzelten Falzbogen von den einzelnen
Zwischenauflagen abstreifen und zu einem Buchblock auf dem Sammelkanal zusammentragen.
[0004] In der
DE 14 86 744 B ist eine solche mit Richtungswechsel arbeitende Zusammentragmaschine dargestellt.
Sie weist ferner hin und her bewegte Zwischentische auf, wodurch die vereinzelten
Falzbogen für die Mitnahme durch die Mitnehmer des Sammelförderers vorbeschleunigt
werden. Beschleunigungssysteme verursachen einen teuren baulichen Mehraufwand, verbunden
mit einer Beeinträchtigung der Funktionssicherheit.
[0005] Aus der
DE 196 16 047 A1 ist eine Zusammentragmaschine mit Anlegestationen nach dem Längsabzugsprinzip bekannt,
mit einem den Falzbogenstapel im Magazin unter Freilassung eines Falzkantenbereiches
tragendenden und den untersten Falzbogen taktgemäß vorschiebenden Förderband und mit
einem den vorgeschobenen Falzbogen übernehmenden und weitertransportierenden Abzugsfördersystem,
gebildet von Beschleunigungsrollen. Dem Abzugsfördersystem ist noch ein aus einem
unteren und oberen Fördergurt gebildeter Klemmförderer nachgeordnet, der zum Sammelförderer
hin geneigt ist und den vereinzelten Falzbogen bei synchroner Förderbewegung vor den
jeweiligen Mitnehmer des Sammelförderers auf den bis dahin gebildeten Stapel ablegt.
Die von den Anlegestationen vereinzelten Falzbogen werden ohne Richtungswechsel dem
Sammelförderer zugeführt.
[0006] Abzugssysteme nach dem Längsabzugsprinzip sind für obere Leistungsbereiche geeignet.
Dies erfordert aber ein häufiges, arbeitsintensives Nachlegen von Falzbogen in die
Magazine, weshalb zur Befüllung der Magazine vermehrt Stangenanleger eingesetzt werden,
die aus den zu (Bogen-) Stangen gestapelten Falzbogen einen Schuppenstrom formen,
wobei die Falzbogen quasi vereinzelt werden. Der Schuppenstrom wird bei der Befüllung
der Magazine wieder als Stapel abgelegt, sodass die Falzbogen in den Anlegestationen
erneut vereinzelt werden. Bekannt sind außerdem Falzbogenwickel mit auf einer Spule
in geschuppter Anordnung aufgewickelten Falzbogen. In Abrollstationen werden die Schuppenströme
abgewickelt und in die Magazine der Zusammentragmaschine überführt. Die regelmäßige
Anordnung der Falzbogen im Schuppenstrom wird bei der Befüllung der Magazine aufgegeben,
sodass der oben beschriebene aufwendige Prozess des Vereinzelns erforderlich wird.
[0007] In der
US 2005 077 670 A1 ist eine Anlegestation beschrieben, die aus einem Stangenanleger und einer Überführungseinrichtung
gebildet ist, wobei die in einem Schuppenstrom aus der (Bogen-) Stange vereinzelten
Falzbogen wasserfallartig in eine horizontale magazinähnliche Pufferstelle gegeben
werden, aus der die Falzbogen wiederum entnommen und von der Überführungseinrichtung
rechtwinklig zum Sammelförderer zugeführt werden. Die dabei individualisierten Falzbogen
werden schließlich mit einer Übergabeeinrichtung umgelenkt und an den Sammelförderer
abgegeben. Die Falzbogen werden letztlich zweimal vereinzelt.
[0008] Vereinzelungsvorgänge aus Stapelmagazinen stellen im Hinblick auf ein schnelles und
zuverlässiges Zusammentragen der Falzbogen prozesskritische Funktionsschritte dar,
insbesondere dann, wenn, wie bei den genannten Anlegestationen mit Quer- oder Längsabzug,
ein nachfolgender Vereinzelungsvorgang erst eingeleitet werden kann, wenn der vorgehende
Falzbogen vollständig aus dem Magazin abgezogen worden ist. Aufgrund der parallelen
Anordnung mehrerer Anlegestationen an einer Zusammentragmaschine können schon wenige
Fehlfunktionen einzelner Anlegestationen zu einer erheblichen Reduzierung der Nettozusammentragleistung
führen.
[0009] Aus der
DE 33 15 489 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein Schuppenstrom in Teilschuppen mit darin gleichmäßig
beabstandeten Falzbogen unterteilt wird, wobei die Teilschuppen Vereinzelungseinrichtungen,
wie z.B. Greifertrommeln, zugeführt werden, ohne dass noch eine Magazinierung der
Falzbogen vorgenommen wird. Die vorauslaufenden Kanten der nach vorn übereinanderliegenden
Falzbogen müssen dabei passend zum Greiftakt die Greifertrommel erreichen. Nachteilig
ist außerdem, dass die Falzbogen von der Greifertrommel quer zur Sammelförderrichtung
in den Sammelkanal abgegeben werden, wodurch ein Richtungswechsel mit entsprechend
stoßartigen Förderbewegungen stattfindet.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Zusammentragen von Druckbogen, insbesondere Falzbogen und/oder Einzelblätter,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. Anspruch 5 zu schaffen, die eine zuverlässige
und produktschonende Verarbeitung von in Schuppenströmen zugeführten Druckbogen ermöglichen,
ohne dass dabei die Druckbogen in Magazinen zwischengespeichert und damit aus Stapeln
vereinzelt werden.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch Verfahren und Vorrichtung, wie sie in den Patentansprüchen
definiert sind.
[0012] Die Erfindungsidee liegt darin, dass die in einem Schuppenstrom zugeführten Druckbogen
ohne zwischenzeitliche Magazinierung dem Sammelförderer zur Stapelbildung zugeführt
werden. Der jeweils vorderste Druckbogen des quer zur Förderrichtung des Sammelförderers
zugeführten Schuppenstroms wird verdrehsicher erfasst und durch Verschieben in Sammelförderrichtung
einem Abzugsfördersystem zur weiteren Überführung zum Sammelförderer übergeben. Der
Schuppenstrom wird quasi in Förderrichtung des Sammelförderers auseinander gezogen,
wodurch individualisierte Druckbogen taktsynchron dem Sammelförderer zugeführt werden.
Während der verschobene vorderste Druckbogen abgezogen wird, läuft der nachfolgende
Druckbogen bereits in den Umlenkförderer ein, wobei ein relativ großes Zeitfenster
zur Verfügung steht, in der der nachfolgende Druckbogen die Umlenkposition zum taktgemäßen
Verschieben erreicht haben muss. So können auch im bestimmten Umfang unregelmäßig
im Schuppenstrom angeordnete Druckbogen noch sicher verarbeitet werden. Aufwendige
Vereinzelungseinrichtungen, wie sie in den bekannten Anlegestationen für Zusammentragmaschinen
vorzufinden sind, sind nicht erforderlich. Die Erfindung baut darauf auf, dass Schuppenströme
mit vollständig voneinander getrennten, also auch nicht teilweise identisch übereinander
liegenden Druckbogen zur Verfügung stehen, was durch die Technik der aufgewickelten
Schuppenströme nach Rotationsabnahme gegeben ist.
[0013] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass die Druckbogen im Schuppenstrom schuppenförmig
nach vorn übereinander liegend zugeführt werden. Der jeweils vorderste Druckbogen
liegt auf dem nachfolgenden Druckbogen auf, wird also von oben abgenommen und muss
nicht aus dem Schuppenstromverband herausgezogen werden. Eine bevorzugte Weiterausgestaltung
sieht vor, dass der ankommende Schuppenstrom von Druckbogen in mehreren Beschleunigungsstufen
auseinandergezogen wird, indem der jeweils vorderste Druckbogen zunächst mit einer
geringen Fördergeschwindigkeit in Förderrichtung des Sammelförderers umgelenkt verschoben
wird und nachfolgend vom Abzugsfördersystem mit höherer Fördergeschwindigkeit weitertransportiert
wird. Die auftretenden Beschleunigungen können dadurch deutlich minimiert werden,
wodurch eine produktschonende Überführung gegeben ist. Vorzugsweise liegt die Fördergeschwindigkeit
des Abzugsfördersystems unter der Fördergeschwindigkeit des Sammelförderers, sodass
das Auseinanderziehen in insgesamt drei Beschleunigungsstufen erfolgt, mit einer dritten
Beschleunigungsstufe bei der Übergabe der Druckbogen zum Sammelförderer.
[0014] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0015] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht einer Zusammentragmaschine mit einem vorgeordneten
Stangenanleger für Falzbogenstangen;
- Fig. 2
- eine Draufsicht gemäß der Ansichtsdefinition II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht einer Zusammentragmaschine mit einer vorgeordneten
Abrollstation für Falzbogenwickel; und
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform der Schuppenzuführung
zum Sammelkanal der Zusammentragmaschine.
[0016] Die Zusammentragmaschine 1 besteht aus einer Vielzahl von in einer Reihe angeordneten
Anlegestationen, wobei in den Figuren jeweils nur eine einzelne, erfindungsgemäß ausgeführte
Anlegestation dargestellt ist. In jeder dieser Anlegestationen wird jeweils ein einzelner
Falzbogen 3 aus einer Kollektion gleicher Falzbogen entnommen und einem Sammelförderer
10 der Zusammentragmaschine 1 zur Stapelbildung zugeführt. Der Sammelförderer 10 wird
gebildet aus einem Förderkanal 11, mit einer vertikalen Kanalwand 11a und einem geneigten
Kanalboden 11b, und einer Transportkette 12 mit in einem gleichen gegenseitigen Abstand
zueinander angeordneten, die gebildeten Buchblocks 2 im Förderkanal 11 vor sich her
schiebenden Mitnehmern 13.
[0017] In einer ersten, in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform werden die Falzbogen 3 in
Falzbogenstangen 5 bereitgestellt, wobei mit einem Stangenanleger 20 aus der Falzbogenstange
5 ein Schuppenstrom 4 geformt wird. Die Falzbogenstange 5 wird zum Abschuppen der
Falzbogen 3 auf einem Förderband 21 aufliegend gegen einen schräg aufwärts fördernden
Separierförderer 22 geschoben, dessen Fördergeschwindigkeit höher ist als die Vorschubgeschwindigkeit
des Förderbandes 21. Es entsteht ein Schuppenstrom 4 mit schuppenförmig nach hinten
übereinander liegenden Falzbogen 3. Der Bundsteg 3 a der Falzbogen 3 läuft dabei voraus.
[0018] Zum Auflockern der Falzbogen 3 in der Falzbogenstange 5 sind seitliche Kettenförderer
23 vorgesehen, die etwa in der Mitte ihres Förderweges die Transportweite zueinander
derart einengen, dass die Falzbogen 3 dazwischen ausbeulen. Im vorderen Bereich des
Förderbandes 21 ist über den Falzbogen 3 ein Oberband 24 angeordnet, das die Falzbogen
3 nach vorne gegen den schrägen Separierförderer 22 fördert. Dem Separierförderer
22 ist im ersten, schräg aufwärts gerichteten Förderabschnitt noch ein synchron angetriebenes
Oberband 25 zugeordnet zum sicheren Abtransport der Falzbogen 3.
[0019] Die weitere Förderung erfolgt mit einem Transportband 26, wobei eine die Falzbogen
3 des Schuppenstroms 4 in gleichen gegenseitigen Abständen zueinander verschiebende
Vergleichmäßigkeitseinrichtung 27 vorgesehen ist. Dem Transportband 26 folgt eine
Wendetrommel 28, wodurch der Schuppenstrom 4 in eine Formation mit schuppenförmig
nach vorn übereinander liegenden Falzbogen 3 und voraus laufendem Bundsteg 3 a gewandelt
wird.
[0020] Der so formierte Schuppenstrom 4 wird nachfolgend von einem abfallend geneigten,
als Gurtförderer ausgebildeten Zuführförderer 40 mit einer Fördergeschwindigkeit v
0 quer zur Sammelförderichtung F zum Sammelförderer 10 gefördert, wobei eine seitliche
Ausrichtung durch Führungsschienen 49 erfolgt. Die in Förderrichtung gesehen linke
Seite ist fest, während die rechte Führungsschiene 49 bezüglich der Formathöhe der
Falzbogen 3 verstellbar ist, was in Fig. 2 durch einen gestrichelten Doppelpfeil S
FH symbolisiert ist.
[0021] Der jeweils vorderste Falzbogen 3 läuft mit seinem voraus laufenden Bundsteg 3 a
gegen eine Anschlagschiene 47, während die nachfolgenden, darunter liegenden Falzbogen
3 weitergefördert werden. Der Fördergurt des Zuführförderers 40 weist mit Saugluft
beaufschlagbare Öffnungen 41 auf, wodurch die nachfolgenden Falzbogen 3 in ihrer geschuppten
Anordnung auf dem Zuführförderer 40 gehalten und weitergefördert werden, während sich
der vorderste Falzbogen 3 an der Anschlagschiene 47 abstützt.
[0022] Erfindungsgemäß wird der vorderste Falzbogen 3 von einem Umlenkförderer 42 erfasst
und in die Sammelförderrichtung F bewegt. Der Umlenkförderer 42 ist gebildet aus angetriebenen,
eine kegelförmige Stirnfläche aufweisenden, oberen Förderrollen 43 und zugeordneten,
taktgemäß schließ- und öffnebaren, unteren Tipperrollen 44, wobei die Klemmung des
Falzbogens 3 an seinem vorauslaufenden Abschnitt erfolgt. Die Klemmweite erstreckt
sich nahezu über die vollständige Höhe des Falzbogens 3, wodurch eine verdrehsichere
Umlenkförderung gegeben ist. Die Tipperrollen 44 sind an einem Hebel 45 angeordnet,
der von einer Kurvenscheibe 46 gesteuert wird, die wiederum von einer Hauptantriebswelle
14 taktsynchron zur Zusammentragmaschine 1 angetrieben ist.
[0023] Der Umlenkförderer 42 transportiert den vordersten Falzbogen 3 mit einer geringen
Fördergeschwindigkeit v
1 zu einem Abzugsfördersystem 50, gebildet von einer kontinuierlich angetriebenen Beschleunigungswalze
51 und zugeordneten Andrückrollen 52. Das Abzugsfördersystem 50 übernimmt den Falzbogen
3 mit einer höheren Fördergeschwindigkeit v
2 und zieht den Falzbogen 3 vom Schuppenstrom 4 ab. Die Tipperrollen 44 des Umlenkförderers
42 sind dabei nach unten geschwenkt und ermöglichen einerseits den beschleunigten
Abzug des verschobenen Falzbogens 3 und andererseits den Einlauf des nächsten nachfolgenden
Falzbogens 3 in den Umlenkförderer 42.
[0024] Dem Abzugsfördersystem 50 ist ein zum Sammelförderer 10 hin geneigter Klemmriemenförderer
53 mit zugeordnetem Auflageblech 54 nachgeordnet, der den Falzbogen 3 mit gleichbleibender
Fördergeschwindigkeit v
2 vor den jeweiligen Mitnehmer 13 des Sammelförderers 10 transportiert. Die Fördergeschwindigkeit
v
2 liegt dabei unterhalb der Fördergeschwindigkeit v
3 des Sammelförderers 10, sodass eine weitere Geschwindigkeitserhöhung bei Übernahme
durch den Mitnehmer 13 vorliegt.
[0025] Der vorderste Falzbogen 3 wird also in insgesamt drei Beschleunigungsstufen 0 → v
1, v
1 → v
2 und v
2 → v
3 auf die Fördergeschwindigkeit v
3 des Sammelförderers 10 beschleunigt, wodurch der vorderste Falzbogen 3 zuverlässig
und produktschonend aus dem Schuppenstrom 4 individualisiert und dem Sammelförderer
10 zur Stapelbildung zugeführt wird. Ausgewählte Fördergeschwindigkeiten sind dabei
v
1 = 0,25*v
3 und v
2 = 0,8*v
3.
[0026] Zur Überwachung und Steuerung der Entnahme von Falzbogen 3 aus dem Schuppenstrom
4 ist oberhalb des Zuführförderers eine Lichtschranke 48 vorgesehen. Ihr Abstand zur
Anschlagschiene 47 ist etwas kleiner als der Schuppungsabstand der Falzbogen 3, sodass
bei jedem Entnahmevorgang des jeweils vordersten Falzbogens 3 die Lichtschranke kurzzeitig
unbedeckt ist. Mit der Erfassung der vorauslaufenden Kante des nachfolgenden Falzbogens
3 wird quasi die Lage des Schuppenstroms 4 zum Takt des Sammelförderers 10 bzw. des
öffne- und schließbaren Umlenkförderers 42 ermittelt. Eine nicht näher dargestellte
Steuerung synchronisiert durch entsprechende Erhöhung oder Emiedrigung der Zuführgeschwindigkeit
v
0 den zugeführten Schuppenstrom 4 zum Sammelförderer 10.
[0027] In einer zweiten, in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform werden die Falzbogen 3
in Falzbogenwickel 6 bereitgestellt. Die Falzbogen 3 sind darin schuppenförmig übereinanderliegend
aufgewickelt und von einem mitaufgewickeltem Band 34 fixiert. In einer Abrollstation
30 wird der jeweilige Falzbogenwickel 6 auf einem Dom 31 aufgenommen abgewickelt,
wobei ein an den Umfang des Falzbogenwickels 32 angelegtes Förderband 32 den Schuppenstrom
4 aufnimmt und über ein weiteres Förderband 35 zum besagten Zuführförderer 40 überführt.
Das Band 34 wird dabei vom Schuppenstrom 4 abgelenkt und auf einer Rolle 33 aufgewickelt.
[0028] Im Ausführungsbeispiel sind die Falzbogen 3 des vom Falzbogenwickel 6 abgewickelten
Schuppenstroms 4 nach vom übereinander liegend und mit ihrem Bundsteg 3 a voraus laufend
angeordnet, sodass eine Wandlung des Schuppenstroms 4, beispielsweise mit einer Wendetrommel,
nicht erforderlich ist. Die Anordnung der Falzbogen 3 im Schuppenstrom 4 ist von hoher
Gleichmäßigkeit, da dieser, wie üblich, bei der Abnahme der Falzbogen 3 aus einer
Rotationsdruckmaschine gebildet worden ist. Falzbogenwickel 6 eignen sich also im
besonderen Maße für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0029] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Schuppenzuführung zum Sammelkanal
11 der Zusammentragmaschine 1. Sie ist geeignet zur Verarbeitung eines Schuppenstroms
4 mit nach vorn übereinander liegenden Falzbogen 3 und nachlaufendem Bundsteg 3 a.
Die Einrichtung ist im Wesentlichen spiegelbildlich zur Ausführungsform in den Fig.
1 bis 3 aufgebaut. Der Zuführförderer 40 ist ansteigend geneigt angeordnet, um der
Neigung der Sammelkanals 11 entgegenzukommen. Der Umlenkförderer 42 erfasst nun die
vorauslaufende offene Kante des Falzbogens 3 und verschiebt den Falzbogen 3 in Förderrichtung
F des Sammelförderers 10 zur Übernahme des Falzbogens 3 durch das Abzugsfördersystem.
[0030] Der Umlenkförderer 42 mit der Anschlagschiene 47 sowie der Zuführförderer 40 sind
bezüglich einer Formatbreite des Falzbogens 3 quer zur Förderrichtung F des Sammelförderers
10 verstellbar, wie dies in der Fig. 4 durch den gestrichelten Doppelpfeil s
FB symbolisiert ist, sodass die Falzbogen 3 mit ihrem Bundsteg 3 a stets nahe der festen
vertikalen Kanalwand 11 a des Sammelkanals 11 zum Sammelförderer 10 übergebbar sind.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Zusammentragmaschine
- 2
- Buchblock
- 3
- Falzbogen
- 3a
- Bundsteg
- 4
- Schuppenstrom
- 5
- Falzbogenstange
- 6
- Falzbogenwickel
- 10
- Sammelförderer
- 11
- Kanal
- 11a
- vertikale Kanalwand
- 11b
- geneigter Kanalboden
- 12
- Transportkette
- 13
- Mitnehmer
- 14
- Hauptantriebswelle
- 20
- Stangenanleger
- 21
- Förderband
- 22
- Separierförderer
- 23
- Kettenförderer
- 24
- Oberband
- 25
- Oberband
- 26
- Transportband
- 27
- Vergleichmäßigungseinrichtung
- 28
- Wendetrommel
- 30
- Abrollstation
- 31
- Dorn
- 32
- Förderband
- 33
- Rolle
- 34
- Band
- 35
- Förderband
- 40
- Zuführförderer
- 41
- Saugluftöffnung
- 42
- Umlenkförderer
- 43
- Förderrolle
- 44
- Tipperrolle
- 45
- Hebel
- 46
- Kurvenscheibe
- 47
- Anschlagschiene
- 48
- Lichtschranke
- 49
- Führungsschiene
- 50
- Abzugsfördersystem
- 51
- Beschleunigungswalze
- 52
- Andrückrolle
- 53
- Klemmriemenförderer
- 54
- Auflageblech
- V0
- Fördergeschwindigkeit ....
... Schuppenstromzuführung
- V1
- ... Umlenkförderer
- V2
- ... Abzugsfördersystem
- V3
- ... Sammelförderer
- SFH
- Verstellung Formathöhe
- SFB
- Verstellung Formatbreite
- F
- (Sammel-) Förderrichtung
- II - II
- Ansichtsdefinition für Fig. 2
1. Verfahren zum Zusammentragen von Druckbogen, insbesondere Falzbogen (3) und/oder Einzelblätter,
• wobei aus mehreren Kollektionen (4) gleicher Druckbogen jeweils ein einzelner Druckbogen
(3) entnommen wird und
• die vereinzelten Druckbogen (3) einem Sammelförderer (10) zur Stapelbildung zugeführt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
• dass die Druckbogen (3) einer Kollektion (4) in einer im Wesentlichen quer zur Förderrichtung
(F) des Sammelförderers (10) orientierten Richtung in einem fortlaufenden Schuppenstrom
(4) aus schuppenförmig übereinander liegenden Druckbogen (3) gefördert werden,
• dass ein jeweils vorderster Druckbogen (3) von einem Förderer (42) an seinem vorauslaufenden
Abschnitt verdrehsicher erfasst wird und in Förderrichtung (F) des Sammelförderers
(10) umgelenkt verschoben wird und
• dass der verschobene Druckbogen (3) von einem Abzugsfördersystem (50) übernommen und in
besagter Förderrichtung (F) weitertransportiert wird zur taktsynchronen Zuführung
des Druckbogens (3) zum Sammelförderer (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbogen (3) in einem Schuppenstrom (4) aus schuppenförmig nach vorn übereinanderliegenden
Druckbogen (3) zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der ankommende Schuppenstrom (4) von Druckbogen (3) in mehreren Beschleunigungsstufen
(0 → v1, v1 → v2) auseinandergezogen wird, indem der jeweils vorderste Druckbogen (3) zunächst mit
einer geringen Fördergeschwindigkeit (v1) in Förderrichtung (F) des Sammelförderers (10) verschoben wird und nachfolgend vom
Abzugsfördersystem (50) mit höherer Fördergeschwindigkeit (v2) weitertransportiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Beschleunigungsstufe (v2 → v3) bei der Übergabe des Druckbogens (3) an den Sammelförderer (10) verwirklicht ist,
indem die Fördergeschwindigkeit (v2) des Abzugsfördersystems (50) unter der Fördergeschwindigkeit (v3) des Sammelförderers (19) liegt.
5. Vorrichtung zum Zusammentragen von Druckbogen, insbesondere Falzbogen (3) und/oder Einzelblätter,
• mit mehreren in einer Reihe angeordneten Vereinzelungseinrichtungen zur Entnahme
jeweils eines einzelnen Druckbogens (3) aus Kollektionen (4) gleicher Druckbogen und
• mit einem Sammelförderer (10), dem die vereinzelten Druckbogen (3) zur Bildung von
Stapel (2) zugeführt werden,
gekennzeichnet
• durch einen in etwa rechtwinklig zur Förderrichtung (F) des Sammelförderers (10) orientierten
Zuführförderer (40), mit dem die Druckbogen (3) in einem fortlaufenden Schuppenstrom
(4) aus schuppenförmig übereinander liegenden Druckbogen (3) zum Sammelförderer (10)
hin gefördert werden,
• durch einen einen vordersten Druckbogen (3) an seinem vorauslaufenden Abschnitt (3a) einklemmenden
und in Förderrichtung (F) des Sammelförderers (10) verschiebenden Umlenkförderer (42),
wobei die Klemmweite größer als die halbe Formathöhe der Druckbogen (3) ist, und
• durch ein den verschobene Druckbogen (3) übernehmendes und beschleunigt zum Sammelförderer
(10) weitertransportierendes Abzugsfördersystem (50).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführförderer (40) von einem bis zum Umlenkförderer (42) reichenden Gurtförderer
gebildet ist, auf dem der Schuppenstrom (4) mit schuppenförmig nach vorn übereinander
liegenden Druckbogen (3) aufliegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurtförderer (40) in seinen Fördergurten und/oder Auflageblechen mit Saugluft
beaufschlagbare Öffnungen (41) aufweist zum Festhalten der dem verschobenen vordersten
Druckbogen (3) nachfolgenden Druckbogen (3).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch einen dem Zuführförderer (40) vorgeordneten Stangenanleger (20) zum Formen eines
Schuppenstroms (4) aus zu (Bogen-) Stangen (5) gestapelten Druckbogen (3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Stangenanleger (20) eine Wendetrommel (28) nachgeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch eine dem Zuführförderer (40) vorgeordnete Abrollstation (30) zum Abwickeln von im
Schuppenstrom (4) aufgewickelten Druckbogen (3).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zuführförderer (40) eine Einrichtung (27) zum Vergleichmäßigen der Schuppenformation
zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlenkförderer (42) aus angetriebenen, eine kegelförmige Stimfläche aufweisenden
oberen Förderrollen (43) und zugeordneten, taktgemäß schließ- und öffnebaren unteren
Tipperrollen (44) besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, gekennzeichnet durch eine Anschlagschiene (47) am stromabwärtigen Ende des Zuführförderers (40) zum Anhalten
des vordersten Druckbogens (3) im Schuppenstrom (4).
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Abzugsfördersystem (50) aus einer Beschleunigungswalze (51) mit wenigstens zwei
in einem Abstand größer der halben Formatbreite der Druckbogen (3) angeordneten Andrückrollen
(52) besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem Abzugsfördersystem (50) eine Fördereinrichtung (53) nachgeordnet ist, welche
aus einem den Druckbogen (3) einspannenden unteren und oberen Fördergurt und einem
Auflageblech (54) besteht und zum Sammelförderer (10) hin geneigt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, gekennzeichnet durch eine niedrige Fördergeschwindigkeit (v1) des Umlenkförderers (42) und einer höheren Fördergeschwindigkeit (v2) des Abzugsfördersystems (50) zur stufenweise Erhöhung der Fördergeschwindigkeit
des zu vereinzelnden vordersten Druckbogens (3) des Schuppenstroms (4).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit (v2) des Abzugsfördersystems (50) unter der Fördergeschwindigkeit (v3) des Sammelförderers (10) liegt, wobei der zugeführte Druckbogen (3) eine abschließende
Beschleunigung bei der Übergabe zum Sammelförderer (10) wiederfährt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, gekennzeichnet durch eine am stromabwärtigen Ende des Zuführförderers (40) angeordnete und die vorauslaufende
Kante (3a) des jeweils vordersten Druckbogens (3) erfassende Lichtschranke (48) zur
automatischen Regelung der Zuführgeschwindigkeit (v0) des Zuführförderers (40) derart, dass der jeweils vorderste Druckbogen (3) die Umlenkzone
in einem definierten Zeitfenster eines Maschinentakts erreicht.