[0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung für Bauwerke,
mit wenigstens einem Fundament in der Form eines mit Bewehrungstählen versehenen Betonblocks
und wenigstens einer Stütze.
[0002] Beim Errichten von Stützen für Bauwerke werden zunehmend vorgefertigte Fundamente
verwendet, die in industriellen Maßstäben im Betrieb des beauftragten Bauunternehmens
hergestellt und zur Baustelle transportiert und dort verlegt werden. Die Bauweise
mit Fertigfundamenten hat gegenüber der Herstellung der Fundamente in Ortbeton eine
Reihe von Vorteilen. Die Herstellung der Fertigfundamente erfolgt unabhängig von den
Witterungsbedingungen, und es fallen keine Wartezeiten an, die für das Aushärten von
in Ortbeton hergestellten Fundamenten unvermeidlich sind. Aufwendige Schalungen sind
nicht erforderlich.
[0003] Für das Setzen der vorgefertigten Fundamente wird auf der Baustelle eine waagerechte
Ortbetonschicht hergestellt, die als Sauberkeitsschicht bezeichnet wird. Auf dieser
Sauberkeitsschicht werden die Fundamente ausgerichtet, und der bestehende Zwischenraum
wird mit Flüssigbeton vergossen. Anschließend wird die Stütze mit dem Fundament verbunden.
[0004] In dieser Bauweise sind sogenannte Köcher-Fundamente bekannt. Diese Köcher-Fundamente
weisen auf der oberen Seite eine Einschuböffnung auf, die eine Tiefe von bis zu 90
cm besitzen kann. In diese Öffnungen werden die Stützen eingeschoben. Die tiefe Einschuböffnung,
von der die Bezeichnung "Köcher-Fundamente" abgeleitet ist, hat zur Folge, dass diese
Fundamente sehr voluminös und sperrig sind, so dass sie beim Transport entsprechend
viel Transportkapazität erfordern.
[0005] Neben diesen Köcher-Fundamenten sind auch Lösungen bekannt, bei denen das Fundament
und die Stütze als ein Teil hergestellt werden. Derartige Fertigteile sind außerordentlich
sperrig und benötigen so viel Transportraum, dass sie vor allem nur dann wirtschaftlich
zu verwenden sind, wenn der Herstellungsort und die Baustelle relativ nah beieinander
liegen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung aus Fundament und Stütze
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die relativ geringen Stauraum auf Transportfahrzeugen
erfordern und im übrigen einfach zu montieren sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Anordnung dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verbindung der Stütze mit dem Fundament an der Oberseite des Fundaments und
am unteren Ende der Stütze Laschen vorgesehen sind, die in der montierten Position
der Stütze am Fundament miteinander fluchtende Bohrungen aufweisen, und dass Bolzen
zur Verbindung einander zugeordneter Laschen durch Einschlagen in die fluchtenden
Bohrungen vorgesehen sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Konzeption zur Verbindung des Fundaments und einer Stütze ermöglicht
eine sehr raumsparende Bauweise für das Fundament. Ein aufragender Köcher ist nicht
erforderlich. Die Fundamente können also als relativ flache, ggf. nach beiden Seiten
abgeschrägte, pultförmige Blöcke ausgebildet werden.
[0009] Die Laschen des Fundaments befinden sich vorzugsweise innerhalb von Nuten oder Kanälen,
die auf der oberen Seite ausgebildet sind und in die nach unten vorspringenden Laschen
der Stützen eingeschoben werden können. Innerhalb dieser Nuten kann die Verbindung
nach dem Einschlagen der Bolzen vergossen werden, so dass eine etwaige zusätzliche
Sicherung der Bolzen nicht notwendig ist. Mit der angegebenen Art der Verbindung der
Stützen und Fundamente wird eine relativ hohe Winkelgenauigkeit zwischen den Stützen
und Fundamenten erreicht, so dass innerhalb der erfindungsgemäßen Verbindung der Laschen
eine Feinjustierung nicht vorgesehen ist. Vielmehr reicht es aus, die Fundamente auf
der Sauberkeitsschicht exakt auszurichten.
[0010] Die Laschen werden vorzugsweise gebildet durch Metallplatten, die mit den im Fundament
und in den Stützen liegenden Bewehrungsstählen verbunden sind.
[0011] Vorzugsweise sind vier Laschenverbindungen in einem Rechteckverband vorgesehen. Dabei
kann an einer Seite, etwa an Unterseite der Stütze, jeweils ein in Abstand liegendes
Laschenpaar verwendet werden, zwischen dessen Laschen eine Lasche an der Oberseite
des Fundaments eingeschoben wird.
[0012] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Darstellung einer Anordnung aus Fundament und - verkürzt
dargestellter - Stütze;
- Fig. 2
- ist eine perspektivische Darstellung des unteren Endes einer Stütze;
- Fig. 3
- zeigt eine Anordnung aus Fundament und Stütze in Seitenansicht mit dem in die Seitenansicht
hineingezeichneten Verbindungsmechanismus;
- Fig. 4
- ist eine Seitenansicht von links in Fig. 3, in die ebenfalls die wesentlichen Teile
des Verbindungsmechanismus hineingezeichnet sind.
[0013] In Fig. 1 ist ein Fundament mit 10 und eine verkürzt dargestellte Stütze mit 12 bezeichnet
worden. Das Fundament ist ein im Umriß rechteckiges, im wesentlichen plattenförmiges
Betonfertigteil, dessen obere Oberfläche an zwei einander gegenüberliegenden Seiten
pultförmige Abschrägungen 14,16 aufweist. Zwischen diesen Abschrägungen befindet sich
eine waagerechte Fläche 18. In die obere Seite des Fundaments treten zwei parallele
Kanäle 20,22 ein, die sich quer über die waagerechte Fläche 18 erstrecken und in den
beiden gegenüberliegenden Abschrägungen 14,16 auslaufen, wie es in Fig. 1 gezeigt
ist. Über diese Kanäle 20,22 hinweg ist im Zentrum der waagerechten Fläche 18 eine
flache, rechteckige Vertiefung 24 vorgesehen, die zur Aufnahme einer Stütze 12 dient.
[0014] Im oberen Bereich der Abschrägungen 14,16 treten in das Fundament Vergußöffnungen
26,28,30 ein, die sich vollständig durch das Fundament hindurch erstrecken und die
Möglichkeit bieten, Flüssigbeton in den Zwischenraum zwischen dem Fundament und der
mit mehr oder weniger geringem Abstand unterhalb des Fundaments liegenden Sauberkeitsschicht
einzufüllen.
[0015] Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Stütze 12 ebenfalls
um ein bewehrtes Betonfertigteil. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Stützen beschränkt,
die im wesentlichen aus Beton bestehen, sondern umfaßt auch Anordnungen mit einem
Fundament 10 der vorstehend beschriebenen Art und einer Stütze aus einem anderen geeigneten
Material. Innerhalb der Stütze verlaufen Bewehrungsstähle 32,34, deren Verlauf in
Fig. 1 ebenfalls angedeutet ist. Naturgemäß sind auch innerhalb des Fundaments 10
Bewehrungsstähle vorgesehen, die jedoch in Fig. 1 nicht gezeigt sind.
[0016] Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung einer unteren Seite der Stütze 12. Erfindungsgemäß
treten die Bewehrungsstähle, die in Fig. 2 mit 36,38,40,42 auf der einen Seite und
44,46,48,50 auf der anderen Seite bezeichnet sind, aus dem Betonkorpus aus. Wie in
Fig. 2 gezeigt ist, sind jeweils zwischen zwei Bewehrungsstählen Metallplatten 52
geschweißt, wie am Beispiel der Bewehrungsstähle 40 und 42 in der linken unteren Ecke
in Fig. 2 erläutert werden soll. Diese Metallplatten 52, im allgemeinen Stahlplatten,
weisen eine zentrale Bohrung 54 auf. Auf diese Weise werden vier in einem Rechteckverband
angeordnete Laschen gebildet, die zur Verbindung mit entsprechenden Laschen des Fundaments
dienen, wie anschließend näher erläutert werden soll. Diese Laschen befinden sich
in nicht gezeigter Weise innerhalb der beiden in Fig. 1 dargestellten Kanäle 20 und
22.
[0017] In Fig. 3 ist das Fundament 10 in einer Seitenansicht gezeigt. Der Verlauf der Kanäle
20,22 ist gestrichelt angedeutet. Innerhalb der Kanäle 20,22 ragen jeweils paarweise
angeordnete Laschen 56,58 und 60,62 auf, die, wie in Fig. 3 angedeutet, mit den Enden
von Bewehrungsstählen 64 verbunden, insbesondere verschweißt sind.
[0018] Die in Fig. 2 gezeigten Metallplatten 52, die die Laschen am unteren Ende der Stützen
bilden, können gegen die jeweils paarweise und im Abstand angeordneten Laschen 56,58
und 60,62 am Boden der Kanäle 20,22 eingeschoben werden. In der eingeschobenen Stellung
fluchten die Bohrungen 54 der Metallplatten 52, die die Laschen der Stütze bilden,
mit entsprechenden Bohrungen in den paarweise angeordneten Laschen 56,58,60,62 des
Fundaments 10, so dass es nunmehr möglich ist, Bolzen 66,68 in die fluchtenden Bohrungen
einzufügen, insbesondere einzuschlagen. Auf diese Weise wird eine feste Verbindung
zwischen dem Fundament und der Stütze hergestellt, deren Verbindungsglieder an beiden
Seiten mit den Bewehrungsstählen der Betonteile verbunden sind.
[0019] Die Kanäle 20,22 werden nach Herstellung der Verbindung mit Beton gefüllt, so dass
die Bolzen 66,68 dauerhaft in Bohrungen verankert sind.
[0020] Fig. 4 ist eine Seitenansicht senkrecht zu der Seitenansicht der Fig. 3 und zeigt
ebenfalls die Teile des Verbindungsmechanismus in teilweise gestrichelter, teilweise
in durchgezogenen Linien ausgeführter Darstellung. Die in Fig. 4 verwendeten Bezugsziffern
entsprechen den Bezugsziffern in den anderen Zeichnungen, so dass eine detaillierte
erneute Erläuterung nicht erforderlich ist.
1. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung für Bauwerke, mit wenigstens einem Fundament
(10) in der Form eines mit Bewehrungstählen (64) versehenen Betonblocks und wenigstens
einer Stütze (12), dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Stütze (12) mit dem Fundament (10) an der Oberseite des Fundaments
und am unteren Ende der Stütze Laschen (52,56,58,60,62) vorgesehen sind, die in der
montierten Position der Stütze (12) am Fundament (10) miteinander fluchtende Bohrungen
(54) aufweisen, und dass Bolzen (66,68) zur Verbindung einander zugeordneter Laschen
durch Einschlagen in die fluchtenden Bohrungen vorgesehen sind.
2. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer der zu verbindenden Seiten paarweise angeordnete, parallele Laschen (56,58,60,62)
angeordnet sind, zwischen die die Laschen 52 der anderen Seite einzufügen sind.
3. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die paarweise angeordneten Laschen (56,58,60,62) auf der Seite des Fundaments
und die zwischen dieser einzufügenden Laschen 52 auf der Seite der Stützen befinden.
4. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die am Fundament angebrachten Laschen (56,58,60,62) in vertieften Kanälen (20,22)
auf der oberen Seite des Fundaments angeordnet sind.
5. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (52,56,58,60,62) mit den Bewehrungen (36...48,64) des Fundaments (10)
und der Stütze (12) verbunden, insbesondere verschweißt sind.
6. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (52,56,58,60,62) auf beiden Seiten jeweils zu Viert in einem Rechteckraster
angeordnet sind.
7. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der oberen Oberfläche des Fundaments (10) eine flache, die Kanäle (20,22) überbrückende
Vertiefung zur Aufnahme des unteren Endes einer Stütze (12) vorgesehen ist.
8. Vorgefertigte Fundament- und Stützenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (12) aus bewehrtem Beton gefertigt ist.