(19)
(11) EP 1 748 123 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.2007  Patentblatt  2007/05

(21) Anmeldenummer: 06012460.9

(22) Anmeldetag:  17.06.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 19/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 27.07.2005 DE 102005035048

(71) Anmelder: W. Döllken & Co GmbH
45964 Gladbeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: von dem Borne, Andreas et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)

   


(54) Sockelleiste für den Wand/Boden-Übergang


(57) Es handelt sich um eine Sockelleiste (1) in der Ausführungsform einer Weichleiste mit Wandabschlussprofil (2) und abwinkelbarem Bodenabschlussprofil (4). Das Wandabschlussprofil (2) weist ein über die Abwinklung des Bodenabschlussprofils (4) hinausgehendes Verlängerungsprofil (6) auf, welches bei abgewinkeltem Bodenabschlussprofil (4) in Flucht mit dem Wandabschlussprofil (2) auf dem Boden (3) aufsteht und vertikal angreifende Kräfte aufnimmt, so dass das Bodenabschlussprofil (4) momentenfrei bleibt und nicht hochklappen kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Deckleiste, insbesondere Sockelleiste für den Wand/Boden-Übergang, mit einem an der Leistenoberseite Wandabschlussprofil und einem an der Leistenunterseite gegen den Boden abwinkelbaren Bodenabschlussprofil. ― Bei dieser Deckleiste und insbesondere Sockelleiste handelt es sich im Rahmen der Erfindung bevorzugt um eine Weichleiste aus elastischem Kunststoff auf beispielsweise Polyolefinbasis oder Weich-PVC. Es kann sich aber auch um eine Kernsockelleiste oder dergleichen Deckleiste handeln. Bekanntlich weist eine Kernsockelleiste einen Werkstoffkern und eine Kunststoffummantelung auf, wobei sich daran das Wandabschlussprofil und das Bodenabschlussprofil anschließen, bei denen es sich um eine Weichanspritzung handeln kann.

[0002] Es ist eine Sockelleiste in der Ausführungsform einer Weichleiste bekannt, bei welcher zwischen dem Wandabschlussprofil und dem Bodenabschlussprofil auf der Leistenaußenseite eine in Profillängsrichtung verlaufende Ausnehmung vorgesehen ist, um das Bodenabschlussprofil unschwer abwinkeln, vorzugsweise um 90° abwinkeln und in abgewinkeltem Zustand auf der Bodenfläche auflegen und befestigen zu können. Bei Übereck-Verlegung einer solchen Sockelleiste und insbesondere Weichleiste besteht jedoch ein ständiges Problem darin, dass das abgewinkelte Bodenabschlussprofil zum Hochklappen neigt und insoweit besondere Befestigungsmaßnahmen erforderlich sind. Das gilt bevorzugt für Außenecken, aber auch für Innenecken und das in Leistenlängsrichtung verlaufende Bodenabschlussprofil. Das Bodenabschlussprofil neigt aber nicht nur bei Übereck-Verlegung zum Hochklappen, sondern auch dann, wenn das Wandabschlussprofil in vertikaler Richtung druckbeaufschlagt wird. ― Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.

[0003] Außerdem kennt man eine verhältnismäßig speziell aufgebaute Fußbodenleiste mit rückseitigen Befestigungsnuten bzw. Befestigungsrinnen, über welche die Fußbodenleiste beispielsweise mittels Nägeln an einer Wand befestigt wird. Diese rückseitigen Befestigungsstege definieren zugleich den Abstand, mit welcher das Leistenvorderteil bzw. die Deckseite von der Wand beabstandet ist. Oben ist die Leiste mit einem verlängerten längs laufenden Teil versehen, dessen obere Kante bogenförmig gegen die Wand ausgebildet ist, so dass hier ein gegen die Wand offener, rinnenförmiger Raum gebildet wird. Die Kante ist biegbar, so dass lose elektrische Leitungen in den Raum eingelegt werden können, wo sie durch den Leistenteil verdeckt werden. Unten ist die Fußbodenleiste mit einer längs laufenden Lippe mit einem oben geschwächten Teil versehen, so dass die Lippe mit der unteren Kante leicht ausbiegbar sein soll. Diese Lippe überdeckt den Kantenteil eines auf den Boden gelegten Teppichs (vgl. DE 15 34 774 A).

[0004] Weitere herkömmliche Fußbodenleisten bzw. Sockelleisten sind beispielsweise aus der DE 18 73 769 U, der DE 70 14 810 U, der DE 70 08 938 U und der DE 67 50 177 U bekannt.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deckleiste, insbesondere Weichleiste zu schaffen, bei welcher in einfacher und funktionsgerechter Weise ein Auf- bzw. Hochklappen des Bodenabschlussprofils im Zuge der Leistenmontage verhindert wird.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Deckleiste, dass das Wandabschlussprofil ein über die Abwinklung des Bodenabschlussprofils hinausgehendes Verlängerungsprofil aufweist, das bei (im Einbauzustand) abgewinkeltem und auf dem Boden aufliegenden bzw. aufsetzenden Bodenabschlussprofil in Flucht mit dem Wandabschlussprofil auf dem Boden aufsteht. ― Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, dass das Verlängerungsprofil im Einbauzustand der Deckleiste und bei vertikaler Druckbeaufschlagung des Wandabschlussprofils genau in der vertikalen Kraftachse liegt und dadurch eine Hebelbildung zwischen dem Wandabschlussprofil und dem Bodenabschlussprofil verhindert wird, so dass das Bodenabschlussprofil momentenfrei bleibt und nicht länger hochklappen oder sich vom Boden abheben kann, sondern einwandfrei auf dem Boden aufliegt. Das gilt nicht nur für beliebige Deck- und Sockelleisten, sondern insbesondere auch für Weichleisten aus elastischem Kunststoff, die eine verhältnismäßig geringe Leistendicke von z. B. 1 mm bis 3 mm, vorzugsweise 1,2 mm aufweisen und bei denen das Wandabschlussprofil mit der Wand verklebt werden kann. Jedenfalls sind für das Bodenabschlussprofil nicht länger besondere Befestigungsmaßnahmen erforderlich. Hinzu kommt, dass sich die erfindungsgemäße Deckleiste insbesondere in der Ausführungsform einer Weichleiste auch unter Berücksichtigung des Verlängerungsprofils verhältnismäßig leicht aufwickeln lässt. Weichleiste meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Leiste aus einem elastischen Kunststoff mit einer Shore-Härte A von 50 bis 98. Vorzugsweise liegt die Härte der Leiste in einem Härtebereich Shore A 80 bis 98 bzw. Shore D 30 bis 62.

[0007] Die erfindungsgemäßen Weichleisten bzw. deren Wandabschlussprofile (und gegebenenfalls Bodenabschlussprofile) werden üblicherweise unmittelbar an einer Wand oder dergleichen Befestigungsfläche befestigt, z. B. verklebt. Separate Befestigungsprofile oder dergleichen werden nicht benötigt.

[0008] Weitere erfindungswesentliche Maßnahmen sind im Folgenden aufgeführt. So kann zwischen dem Wandabschlussprofil und dem Bodenabschlussprofil ein Filmscharnier vorgesehen sein, um die Abwinklung des Bodenabschlussprofils im Einbauzustand zu ermöglichen. Das gelingt aber auch dann, wenn zwischen dem Wandabschlussprofil und dem Bodenabschlussprofil eine in Leistenlängsrichtung verlaufende Nut, Kerbe, Prägung oder dergleichen Materialeinschnürung vorgesehen ist. Das Verlängerungsprofil kann im Übrigen aus Hartmaterial bestehen. Die Breite des Verlängerungsprofils ist vorzugsweise um ein vorgegebenes Maß geringer als die Breite des Wandabschlussprofils ausgeführt, so dass das Bodenabschlussprofil mit dem Wandabschlussprofil vor dem Einbau und folglich im handelsüblichen Zustand nahezu fluchtet. So kann die Breite des Verlängerungsprofils beispielsweise 1 mm betragen, wenn die Breite des Wandabschlussprofils 1,2 mm beträgt, so dass 0,2 mm zum Anlegen des Bodenabschlussprofils an das Verlängerungsprofil in Verlängerung des Wandabschlussprofils zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Erfindung lassen sich selbstverständlich auch andere Maße verwirklichen.

[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Deckleiste bzw. Sockelleiste in der Ausführungsform einer Weichleiste im Querschnitt,
Fig. 2
eine Ansicht auf die Rückseite des Gegenstandes nach Fig. 1,
Fig. 3
den Gegenstand nach Fig. 1 im Einbauzustand zwischen Wand und Boden.


[0010] In den Figuren ist eine Deckleiste bzw. Sockelleiste in der Ausführungsform einer Weichleiste 1 für den Wand/Boden-Übergang dargestellt. Diese Weichleiste 1 weist an der Leistenoberseite ein Wandabschlussprofil 2 und an der Leistenunterseite ein gegen den Boden 3 abwinkelbares Bodenabschlussprofil 4 auf. Das Wandabschlussprofil 2 weist ein über die Abwinklung 5 des Bodenabschlussprofils 4 hinausgehendes Verlängerungsprofil 6 auf, welches bei im Einbauzustand abgewinkeltem und auf dem Boden aufliegendem bzw. aufsetzendem Bodenabschlussprofil 4 in Flucht mit dem Wandabschlussprofil 2 auf dem Boden 3 aufsteht. Dadurch verläuft die durch Pfeile angedeutete Kraftachse bei im Wesentlichen vertikaler Druckbeanspruchung des Wandabschlussprofils 2 in vertikaler Richtung bis in den Auflagebereich des Verlängerungsprofils 6, so dass eine Moment erzeugende Hebelbildung mit dem Bodenabschlussprofil 4 vermieden wird und folglich das Bodenabschlussprofil 4 momentenfrei bleibt, also sich weder anheben noch hochklappen kann. Zwischen dem Wandabschlussprofil 2 und dem Bodenabschlussprofil 4 ist unter Bildung der Abwinklung ein Filmscharnier 5 verwirklicht. Das Verlängerungsprofil 6 kann aus Hartmaterial bestehen. Die Breite B1 des Verlängerungsprofils 6 ist um ein vorgegebenes Maß geringer als die Breite B2 des Wandabschlussprofils 2 ausgeführt, um eine im Wesentlichen fluchtende Ausführungsform von Wandabschlussprofil 2 und Bodenabschlussprofil 4 und folglich der Deck- bzw. Sockelleiste nach Fig. 1 vor dem Einbau zu ermöglichen.


Ansprüche

1. Deckleiste, insbesondere Sockelleiste für den Wand/Boden-Übergang, mit einem an der Leistenoberseite Wandabschlussprofil (2) und einem an der Leistenunterseite gegen den Boden (3) abwinkelbaren Bodenabschlussprofil (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Wandabschlussprofil (2) ein über die Abwinklung (5) des Bodenabschlussprofils (4) hinausgehendes Verlängerungsprofil (6) aufweist, welches bei abgewinkeltem und auf dem Boden (3) aufliegendem Bodenabschlussprofil (4) in Flucht mit dem Wandabschlussprofil (2) auf dem Boden (3) aufsteht.
 
2. Deckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Weichleiste aus elastischem Kunststoff, z. B. mit einer Shore-Härte A von 50 bis 98, vorzugsweise 80 bis 98, ausgebildet ist.
 
3. Deckleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wandabschlussprofil (2) und dem Bodenabschlussprofil (4) ein in Leistenlängsrichtung verlaufendes Filmscharnier (5) unter Bildung der Abwinklung vorgesehen ist.
 
4. Deckleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wandabschlussprofil (2) und dem Bodenabschlussprofil (4) eine in Leistenlängsrichtung verlaufende Nut, Kerbe, Prägung oder Materialeinschnürung unter Bildung der Abwinklung (5) vorgesehen ist.
 
5. Deckleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungsprofil (6) aus Hartmaterial besteht.
 
6. Deckleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1) des Verlängerungsprofils (6) um ein vorgegebenes Maß geringer als die Breite (B2)des Wandabschlussprofils (2) ausgeführt ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente