[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzug mit einem hydraulischen Antrieb, Messsignalaufnehmern
zur Erfassung von Systemzuständen und wenigstens einem elekronisch steuerbaren Ventil
mit einem Regler, der eine Einrichtung zur Rückführung wenigstens der Messsignale
des Hydraulikdruckes und der Ventilkolbenstellung aufweist.
[0002] Hydraulikaufzüge sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. In DE 36 29 032
A1 ist beispielsweise ein Hebezeug beschrieben, das einen Hydraulikmotor benutzt,
um ein flexibles Antriebsmittel, das sich von dem Tragseil des Aufzuges unterscheidet,
anzutreiben und damit den Aufzug zu bewegen. Als hydraulischer Antrieb kommen dabei
sowohl Linearzylinder als auch hydraulische Rotationsmotoren zur Anwendung.
[0003] Bei Hydraulikaufzügen werden zum Teil hydraulische Regelventile benutzt. Dabei wird
üblicherweise eine Systemgröße gemessen und einem Regler zugeführt, der dadurch eventuelle
Störgrößen errechnet und den Hydraulikfluss durch Änderungen der Hydraulikventilstellung
zum Ausgleich der Störungen kompensiert. Dabei ist neben der Regelung des Ölflusses
auch eine Regelung in Abhängigkeit von der Aufzugposition realisiert.
[0004] Nachteilig bei solchen Aufzügen ist die schlechte Regelgenauigkeit und -geschwindigkeit
sowie der oft unbefriedigende Fahrkomfort. Dies ist insbesondere durch Schwingungen
im hydraulischen System bedingt, die aufgrund der geringen Dämpfung und durch die
niedrigen Eigenfrequenzen eines solchen Systems entstehen können. Bei solchen Aufzugssystemen
wird üblicherweise eine genaue Regelung des Aufzuges unter wechselnden Betriebszuständen
nicht erreicht.
[0005] Aus DE 696 02 923 T2 ist ein elektrohydraulisches Steuerventil bekannt, das den Strömungsdurchsatz
und/oder Druck an einen hydraulischen Verbraucher in Abhängigkeit von der erfassten
Ventilteillage, den erfassten Drücken sowie weiterer gemessener Zustände und einem
Stellsignal steuert. Durch eine integrierte Steuerschaltung wird eine schnelle und
genaue Steuerung des Strömungsmittels erreicht.
[0006] Aus der Veröffentlichung MATSUDO, Takashi: "Hydraulikaufzug mit Ventilhub-Rückkopplungssteuerung",
LIFT-REPORT, Juli/August 1998 (Heft 4), S. 113-117, ist ein Hydraulikaufzug mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 bekannt, welcher zwei 2/2-Wege
Ventile verwendet. Die Funktionsweise ist dabei folgende: Beim Stillstand des Aufzuges
fördert die Hydraulikpumpe bei völlig geöffnetem Auf-Ventil kontinuierlich in einen
Hydrauliktank. Für die Aufwärtsfahrt wird das Auf-Ventil geschlossen, so dass eine
Druckerhöhung in der Zuleitung zum Hydraulikzylinder stattfindet, wodurch sich ein
Hydraulikfluss einstellt und der Zylinder aufwärts bewegt wird. Für die Abwärtsfahrt
wird das zweite 2/2-Wege Ventil, das Ab-Ventil, voll geöffnet und Hydraulikflüssigkeit
aus dem Zylinder abgelassen, wodurch sich die Abwärtsbewegung ergibt. Diese Anordnung
ist jedoch nachteilig. Beispielsweise stellen sich abhängig von der Kabinenlast unterschiedliche
Drücke und damit unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten ein. Auch die Öltemperatur
und weitere Systemparameter haben einen Einfluss auf das Systemverhalten. In der Folge
lassen sich beispielsweise Haltepunkte nicht genau anfahren. Durch die lange Totzeit
des Systems und die generell schlechte Regelbarkeit treten Schwingungen in der Ölsäule
auf, die durch sehr aufwendige Steuerungs- und Regelungstechniken bedämpft werden
müssen.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde, einen Hydraulikaufzug
dieser Art zu verbessern.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einem Aufzug der eingangs'bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass wenigstens ein 3/3-Wege Ventil zur Ansteuerung des Antriebes
vorgesehen ist.
[0009] Alle vorgeschilderten Probleme beim gattungsgemäßen Stand der Technik lassen sich
grundsätzlich vermeiden, indem ein 3/3-Wege Ventil zur Ansteuerung des Antriebes vorgesehen
wird. Mit einem solchen elektronisch gesteuerten 3/3-Wege Ventil läßt sich ein genau
definierter Volumenstrom am Ventil einstellen. Hierdurch spielen die wechselnden Belastungszustände
der Kabine keine Rolle mehr, da diese automatisch im Ventil kompensiert werden können.
Dabei ist es gerade nicht nötig, die Geschwindigkeit der Aufzugskabine zu messen und
bei der Regelung zu berücksichtigen, wodurch die Hydrauliksäule zwischen Ventil und
dem hydraulischen Antrieb einerseits sowie die Mechanik zwischen dem Antrieb und der
Aufzugskabine andererseits keine Verschlechterung der Regeleigenschaften bewirken
und so insbesondere hierdurch keine Schwingungen und dergl. entstehen können. Die
Aufzugsposition wird lediglich in einem übergeordneten Regelkreis zur Feineinstellung
der Systemeigenschaften herangezogen.
[0010] Durch die Berücksichtigung von Hydraulikdruck und Ventilkolbenstellung im Regelkreis
läßt sich eine deutliche Verbesserung des Fahrverhaltens des Aufzuges gegenüber den
im Stand der Technik benutzten Regelsystem erreichen. So wird vom Ventil genau der
Hydraulikstrom abgegeben, der zum Erreichen eines bestimmten Soll-Fahr-Verhaltens
nötig ist. Ein Wechsel des Druckes in der Druckversorgung kann so automatisch ausgeglichen
werden. Analoges gilt für ein Wechseln des Belastungszustandes, der so direkt am Ventil
kompensiert werden kann und nicht durch eine lange Totzeit behaftete Rückführung,
beispielsweise eines Positionssignales, der Aufzugskabine im Regler berücksichtigt
werden muss. Es ist so eine schnelle präzise Regelung des Hydraulikvolumenstromes
direkt am Ventil möglich, was zu einer deutlichen Verbesserung des Gesamtsystemverhaltens
führt. Anlagendaten und etwaige Betriebsparameter können so bereits im Regler des
Ventils berücksichtigt werden und sind leicht abänderbar, um beispielsweise Alterungserscheinungen
der Komponenten zu berücksichtigen. Durch die flexible Parametrierung des Systems
und die Möglichkeit Änderungen am Regelalgorithmus und dergl. allein in den Steuerungsprogrammen
des Reglers und der Ventile vornehmen zu können, führt zu einer erheblichen Kostenreduzierung
des Gesamtsystems.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Antrieb als hydraulischer Rotationsmotor oder als hydraulischer Linearantrieb ausgebildet
ist. Je nach Anwendungszweck kann einer der beiden Ausgestaltungen des Antriebes vorteilhaft
sein. So sind Rotationsmotoren bei hoher Förderhöhe und hoher Fahrgeschwindigkeit
des Aufzuges sinnvoll. Ein hydraulischer Linearantrieb ist in der Lage, besonders
hohe Lasten zu bewegen, wobei sowohl die maximale Förderhöhe als auch die maximale
Fahrgeschwindigkeit begrenzt sind.
[0012] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
ein 3/3-Wege Ventil für den Zu- und den Ablauf des hydraulischen Rotationsmotors vorgesehen
ist. Die Verwendung jeweils eines eigenen Ventils für beide Anschlüsse des Antriebes
bietet im Vergleich zum herkömmlichen Aufbau mit einem kombinierten Ventil für Zu-
und Ablauf eine Reihe von Vorteilen. So ist es möglich, den Druck in beiden Leitungen
jeweils getrennt voneinander einzustellen, was beispielsweise zum ruckfreien Anfahren
des Aufzuges aus dem Stillstand nötig ist. Außerdem lassen sich eventuelle Leckverluste
im Antrieb voll ausgleichen. Auf einen Wechsel des Belastungszustandes, was bei einem
Vier-Quadranten-Betrieb des Aufzuges dazu führt, dass der Motor abhängig von Fahrtrichtung
und Beladungszustand einmal als Antrieb und einmal als Bremse eingesetzt wird, kann
so besonders schnell und schonend reagiert werden.
[0013] Vorzugsweise ist der Antrieb mit einer mechanischen Haltevorrichtung, insbesondere
einer Bremse oder einem Halteventil, ausgestattet.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Aufzuges ist vorgesehen, dass das wenigstens
eine Regelventil räumlich unmittelbar am Antrieb, ggf. in Flanschbauweise, vorgesehen
ist. Eine solche Anbringung am Antrieb möglichst mit besonders starren Verbindungen
sorgt dafür, dass keine Schwingungen in diesem Teil des Hydraulikkreises auftreten
können. Die vom Regelventil eingestellten Druckmittelflüsse gelangen unmittelbar zum
Antrieb, ohne dass sich in langen Zuleitungen Schwingungen ausbilden können, die die
Stabilität des Gesamtsystems beeinträchtigen. Insgesamt werden die Regeleigenschaften
hierdurch deutlich verbessert.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb
im Schachtkopf oder Schachtboden angeordnet ist. Durch eine solche Anordnung des Aufzugantriebes
kann auf einen Extra-Maschinenraum verzichtet werden. Solche, bei vielen herkömmlichen
Aufzügen nötigen Maschinenräume, erhöhen die Kosten des Gesamtsystems erheblich, so
dass ein Verzicht hierauf auf jeden Fall wünschenswert ist. Durch die Verwendung eines
elektronisch geregelten hydraulischen Antriebes lassen sich Antriebe dieser Bauart
realisieren.
[0016] Eine Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Gegengewicht
die gleiche Masse wie der Aufzug plus seiner halben Maximalzuladung aufweist. Durch
ein so bemessenes Gegengewicht ist ein Vier-Quadranten-Betrieb des Aufzuges möglich.
Dabei wird der Motor sowohl als Antrieb als auch als Bremse abhängig von der Beladung
der Aufzugskabine benutzt. Insgesamt bietet eine solche Auslegung der Aufzugsanlage
den Vorteil, dass der Antrieb sehr klein gebaut werden kann und die Anlage eine gute
Energieausnutzung besitzt.
[0017] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass Messsignalaufnehmer zur
Erfassung von Hydraulikfluidtemperatur und/oder Aufzugsposition und/oder ggf. weiterer
Systemzustände vorgesehen sind. So läßt sich eine gleichbleibende Fahrgeschwindigkeit
und genaue Positionierung des Aufzuges an den Haltepunkten erreichen. Außerdem wird
die Systemsicherheit erhöht, da Druckmittellecks oder andere Ausnahmezustände erkannt
und nach Möglichkeit kompensiert werden können.
[0018] Der Regler weist in diesem Fall Kaskadenstruktur auf, in dem die Regelung von Ventilkolbenstellung
und Hydraulikdruck im inneren Regelkreis erfolgt und auftretende Regelfehler anhand
der weiteren gemessenen Systemzustände in einem äußeren langsamen Regelkreis kompensiert
werden, um beispielsweise eine genaue Einfahrt an den Haltestellen zu gewährleisten.
Durch diese kaskadenartige Regelstruktur lassen sich Schwingungen aufgrund der geringen
Dämpfung und großen Totzeit eines solchen hydraulischen Aufzugssystems wirksam verhindern
und trotzdem eine hohe dynamische und stationäre Regelgenauigkeit erreichen.
[0019] Vorteilhaft ist es, dass das Ventil eine Einrichtung zur Kompensation der Hydraulikfluidtemperatur
aufweist. Die Integration einer automatischen Temperaturkompensation in das Ventil
vereinfacht den Systemaufbau und verbessert das Verhalten des Systems, da die durch
Temperaturänderungen bedingten unterschiedlichen Viskositäten des Hydraulikfluids
sofort berücksichtigt werden und keine negativen Einflüsse auf das Systemverhalten
mehr haben. So ist ein störungsfreier Betrieb des Aufzuges bei geringer wie großer
Beanspruchung gewährleistet.
[0020] Es ist vorteilhaft, dass wenigstens eine elektronische Prozessoreinheit mit dem Regeler
und/oder zur Steuerung des Ventils und/oder der Haltevorrichtung vorgesehen ist. Die
Verwendung elektronischer Prozessoreinheiten, beispielsweise in Form von Einschubkarten
oder sonstigen derartigen Komponenten, ermöglicht eine präzise Steuerung des Aufzuges
in allen Betriebsbereichen. Die Verbindung zu übergeordneten Systemsteuerungen ist
einfach möglich. Durch Anpassungen der Betriebsprogramme lassen sich weite Bereiche
von Systemen und Anlagenkonfigurationen abdecken und schnell geänderten Gegebenheiten
anpassen.
[0021] Um die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik, also insbesondere die
schlechte Positioniergenauigkeit sowie das ungenügende Fahrverhalten von konventionellen
hydraulischen Aufzügen zu vermeiden und eine automatische Anpassung an diverse sich
ändernde Systemparameter zu ermöglichen, betrifft die Erfindung außerdem ein Verfahren
zur Steuerung eines hydraulisch angetriebenen Aufzuges.
[0022] Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass die Messsignale des Hydraulikdruckes und der
Ventilkolbenstellung im und/oder am Ventil aufgenommen werden und damit der Regler
das Ventil so steuert, dass sich ein zur Erreichung eines Soll-System-Zustandes des
Aufzugs nötiger Hydraulikfluss einstellt. Bei diesem Verfahren wird dafür gesorgt,
dass direkt am Ventil ein Hydraulikfluidstrom abgegeben wird, der zum Erreichen des
gewünschten Systemzustandes zu jedem Zeitpunkt geeignet ist. Dies ist durch die Berücksichtigung
sowohl des Hydraulikdruckes als auch der tatsächlichen Ventil-Kolbenstellung sehr
präzise möglich. Dadurch, dass hier nur Größen berücksichtigt werden, die am oder
im Ventil gemessen werden können, ist ein sehr schnelles Reglerverhalten realisierbar.
Ein Aufschaukeln des Systems, Schwingungen oder ein Instabilwerden des geregelten
Systems kann so verhindert werden. So kann weder die geringe Eigenfrequenz eines solchen
hydraulischen Aufzuges noch die Tatsache, dass es sich um ein sehr weiches System
handelt, das Reglerergebnis und damit das Fahrverhalten des Aufzuges beeinträchtigen.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die
Messsignale von weiteren Systemzuständen, insbesondere der Aufzugposition aufgenommen
werden, der Regler damit einen Regelfehler durch den Vergleich des Ist-Zustandes mit
dem Soll-Zustand des Aufzuges bestimmt und mit dem Ventil dieser Regelfehler durch
Anpassung des Hydraulikflusses zur Erreichung des Soll-Zustandes kompensiert.
[0024] Die Berücksichtigung weiterer Systemzustände in einem weiteren, überlagerten Regelkreis
ermöglicht eventuell auftretende Regelfehler zu kompensieren. Dadurch lassen sich
u.a. langsam veränderliche Systemparameter, wie beispielsweise Alterungserscheinungen,
berücksichtigen. Das Systemverhalten läßt sich auf positive Weise dadurch beeinflussen
und es wird beispielsweise eine direkte Einfahrt in die Aufzugshaltepunkte ermöglicht.
[0025] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine schematische, dreidimensionale Ansicht eines Aufzuges nach der Erfindung mit
hydraulischem Rotationsmotor,
- Fig. 2
- eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Aufzuges nach der Erfindung mit hydraulischem
Linearantrieb,
- Fig. 3
- eine Darstellung der erfindungsgemäßen Hydraulikschaltung für einen hydraulischen
Linearantrieb sowie in
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Hydraulikschaltung für einen hydraulischen Rotationsmotor.
[0026] Ein allgemein mit 1 bezeichneter Aufzug nach der Erfindung besteht aus einer Aufzugskabine
2, die über ein flexibles Tragseil 3 mit einem Gegengewicht 4 verbunden ist. Das Gewicht
4 ist in im Aufzugschacht vorhandenen Schienen 5 vertikal verschiebbar geführt. Die
Aufzugskabine 2 ist in Führungsschienen 6 verschiebbar gelagert. Anstelle des Tragseils
3 kann auch ein Flachriemen mit Stahldrahteinlagen verwendet werden.
[0027] Das flexible Tragseil 3 ist über mehrere Umlenkrollen 7 geführt und mit seinen beiden
Enden im Schachtkopf befestigt. Zwischen Aufzugkabine und Gegengewicht läuft es über
die Treibscheibe 8, die von einem hydraulischen Rotationsmotor 9 angetrieben ist.
Am Antrieb 9 befindet sich ein elektronisches Ventil 10, das über zwei starre Leitungen
11 mit dem Antriebsmotor 9 verbunden ist. Eine Druckmittelversorgung 12, die sowohl
den Hoch- als auch den Niederdruck für den Betrieb des Motors bereitstellt, ist über
Zuleitungen 13 mit dem Regelventil verbunden.
[0028] Eine alternative Ausgestaltung mit einem hydraulischen Linearantrieb ist in Fig.
2 näher dargestellt. Dabei wird die Aufzugskabine 2 wieder in Führungsschienen 6 verschiebbar
gelagert und durch einen Plunger-Hydraulikzylinder 9a vertikal verschoben. Das Hydraulikventil
10 ist in räumlicher Nähe zur Druckmittelversorgung 12 angeordnet und über eine einzelne
Druckmittelleitung 11a mit dem Hydraulikzylinder 9a verbunden.
[0029] Das Ventil 10 wird über einen Ventilprozessor 26 angesteuert, der seine Steuersignale
von einem Systemprozessor 27 erhält. Eine übergeordnete Anlagensteuerung 28 koordiniert
dabei die Gesamtsteuerung der Anlage.
[0030] Die hydraulische Schaltung für den Betrieb des Aufzuges mit einem Kolbenmotor ist
in Fig. 3 näher dargestellt. Dabei wird ein hydraulischer Linearantrieb 9a zum Antrieb
des Aufzuges benutzt.
[0031] Die Hydraulikversorgung 12 besteht aus einem Hydraulikreservoir 14 und einer von
einem Motor 15 angetriebenen load-sensing-Pumpe 16, die am Hochdruckanschluss 17 den
Betriebsdruck der Anlage zur Verfügung stellt. Ein Arbeitsdruckbegrenzungsventil 18
sorgt dafür, dass der am Anschluss 17 zur Verfügung stehende Betriebsdruck der Anlage
konstant gehalten wird. Zur Absicherung ist noch ein Maximaldruckbegrenzungsventil
19 vorhanden, das die Anlage vor gefährlichen Überdruckzuständen schützt. Das rücklaufende
Öl wird vom Niederdruckanschluss 20 in den Hydraulikvorratsbehälter 14 zurückgeleitet.
[0032] Das elektronisch steuerbare Ventil 10 besteht in seiner einfachen Ausführung für
einen Linearantrieb aus einem 3/3-Wege Ventil 21, das über ein elektronisch steuerbares
4/3-Wege Pilotventil 22 verstellt wird. Am Steuerventil 21 befindet sich ein Wegmesssensor
23 zur Messung der Steuerkolbenstellung. Außerdem ist ein Drucksensor 24 zur Messung
des antriebsseitigen Druckes sowie ein Temperaturmessorgan 25 zur Bestimmung der Hydraulikflüssigkeitstemperatur
vorhanden.
[0033] Die Messsignale der Sensoren werden in einen Ventilprozessor 26 geleitet, der den
Regler beinhaltet und an dessen Steuerausgang der elektrische Steuereingang 27 des
Pilotventils 22 angeschlossen ist. Die Sollwert-Größen für die Kolben-Stellung und
die verschiedenen Systemdrücke werden vom Systemprozessor 27 vorgegeben, der in Abhängigkeit
von Benutzervorgaben und durch die hier nicht dargestellte Anlagensteuerung 28 vorgegebene
weitere externe Systemzustände die nötigen Steuergrößen berechnet und an den Ventilprozessor
26 übergibt.
[0034] Abhängig von diesen Anforderungsgrößen und den durch die Sensoren gemessenen Systemgrößen
errechnet der Ventilprozessor 26 eine Stellgröße für das Pilotventil 22, die durch
den elektrischen Ventilprozessor 27 eingestellt wird. Dadurch wird der Steuerkolben
im Hauptventil 21 bewegt und dessen Stellung durch den Wegmesssensor 23 gemessen.
So läßt sich eine geschlossene Regelung des Steuerkolbens erreichen. Durch den gemessenen
Abgabedruck an den Linearantrieb 9a kann außerdem der Hydraulikdruck ebenfalls auf
den gewünschten Soll-Wert geregelt werden.
[0035] Neben der Regelung des abgegebenen Hydraulikdruckes in dem inneren Regelkreis werden
die vielfältig auftretenden Störungen durch eine überlagerte Positionsregelung des
Aufzuges kompensiert. Dazu befindet sich am Aufzug ein Wegmesssensor 34a, der dessen
Position im Schaft aufnimmt. Durch die Berücksichtigung dieser Messsignale wird die
Ist-Position mit der Soll-Position verglichen und entsprechende Regelfehler durch
Änderung der Soll-Größen am Ventilprozessor 26 ausgeglichen. Damit läßt sich eine
genaue Positionierung des Linearantriebes und damit der Aufzugskabine erreichen.
[0036] Zum leckfreien Halten des Aufzuges an einer bestimmten Stelle ist ein entsperrbares
Rückschlagventil 29 vorgesehen, das durch ein elektrisch betätigtes Steuerventil 30
betätigt werden kann. Des weiteren ist noch ein Absperrhahn 31 für Wartungsarbeiten
und dergl. vorgesehen.
[0037] Die hydraulische Steuerung für den Betrieb mit einem Hydromotor 9 ist in Fig. 4 näher
dargestellt. Dabei ist zum Halten des Aufzuges an einer bestimmten Position an der
Antriebsrolle 8 eine hydraulisch betätigte Bremse 32 vorgesehen, die von einem elektrisch
betätigten Steuerventil 33 betrieben wird. Die Bremse dient dem Schutz des Aufzuges
vor Abstürzen bei Störungen im Antrieb und wird auch zum Halten des Aufzuges im Stillstand
verwandt.
[0038] Der Aufbau des Hydraulikkreises ist ähnlich dem in Fig. 3 dargestellten. Hier sind
allerdings zwei Hauptsteuerventile 21a und 21b vorgesehen, die jeweils über ein eigenes
elektronisch betätigtes Pilotventil 22a und 22b gesteuert werden. Die Wegmesssensoren
23a und 23b, die Druckmesssensoren 24a und 24b sowie die Temperaturmessorgane 25a
und 25b sind ebenfalls für jedes der beiden Steuerventile 21a und 21b vorhanden. Die
Ventile sind eingangsseitig jeweils mit dem Hochdruckanschluss 20 und mit dem Niederdruckanschluss
17 der Hydraulikversorgung 12 verbunden. Ausgangsseitig sind die Steuerventile 21a
und 21b über zwei Absperrhähne 31a und 31b durch zwei kurze starre Leitungen 11 an
dem Hydromotor 9 gekoppelt. Dabei ist ein Ventil 21a an den Zulauf und ein Ventil
an den Ablauf des Hydromotors 9 angeschlossen.
[0039] Die Messsignale der Sensoren im Hydraulikkreis werden wieder dem Ventilprozessor
26 zugeführt, der daraus die Steuergrößen für die Stelleingänge 27a und 27b der Pilotventile
22a und 22b in Abhängigkeit von den gemessenen Größen berechnet. Der Systemprozessor
27 errechnet analog zu oben in Abhängigkeit von weiteren Systemgrößen die nötigen
Hydraulikflüsse zum und vom Motor 9. Zur genaueren Regelung der Aufzuggeschwindigkeit
und Lage weist der Hydromotor 9 zusätzlich noch einen Messaufnehmer 34 auf, dessen
Signal ebenfalls vom Systemrechner 27 zur Regelung der Aufzugposition und Geschwindigkeit
benutzt wird.
[0040] Durch die Verwendung von zwei getrennten Steuerventilen 21a und 21b für Zu- und Ablauf
des Hydromotors 9 lassen sich besonders günstige Fahreigenschaften des Aufzuges realisieren.
Zum Anfahren des Aufzuges kann der Druck im Zu- und Ablauf zum Antrieb 9 bei gehaltener
Bremse 32 so vorgespannt werden, dass ein ruckfreies Anfahren ermöglicht wird. Auch
ein Wechsel des Belastungszustandes der Aufzugskabine 2, beispielsweise durch Zu-
oder Entladen, kann durch Einstellen der entsprechenden Drücke im Zuund Ablauf zum
Antrieb kompensiert werden.
[0041] Neben der bereits beschriebenen Temperaturkompensation im Ventil selber werden Verschleißerscheinungen
im Motor oder den Ventilen durch die Regelung ausgeglichen. Durch die in den Ventil-
und Systemprozessoren 26 und 27 vorhandenen Kennlinienfelder läßt sich ein konstantes
Verhalten des Aufzuges über einen langen Zeitraum gewährleisten.
[0042] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern in vielfältiger Hinsicht abänderbar, ohne den Grundgedanken gemäß den beiliegenden
Ansprüchen zu verlassen. So sind neben den beschriebenen Antriebsarten auch noch weitere
Hydraulikantriebe möglich. Auch die Druckversorgung kann unterschiedliche Gestaltungen
annehmen, um ein für die bestehende Anlage optimales Ergebnis zu erzielen. Außerdem
ist für den Linearantrieb eine Ausführung mit zwei Steuerventilen möglich, bei der
durch einen kaskadenförmigen Aufbau ein günstiges Fahrverhalten für Langsam- und Schnellfahren
erreicht wird.
1. Aufzug mit einem hydraulischen Antrieb, Messsignalaufnehmern (23-25) zur Erfassung
von Systemzuständen und wenigstens einem elektronisch steuerbaren Ventil (10) mit
einem Regler (26,22), der eine Einrichtung zur Rückführung wenigstens der Messsignale
des Hydraulikdruckes und der Ventilkolbenstellung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elektronisch steuerbare Ventil (10) wenigstens ein 3/3-Wege Ventil (21,21a) zur
Ansteuerung des Antriebes aufweist.
2. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb als hydraulischer Rotationsmotor (9) oder als hydraulischer Linearantrieb
(9a) ausgebildet ist.
3. Aufzug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils ein 3/3-Wege Ventil (21a,21b) für den Zu- und den Ablauf des hydraulischen
Rotationsmotors (9) vorgesehen ist.
4. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb mit einer mechanischen Haltevorrichtung, insbesondere einer Bremse (8)
oder einem Halteventil (29), ausgestattet ist.
5. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Ventil (10) räumlich unmittelbar am Antrieb (9,9a) ggf. in Flanschbauweise
vorgesehen ist.
6. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (9,9a) im Schachtkopf oder Schachtboden angeordnet ist.
7. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegengewicht (4) die gleiche Masse wie der Aufzug (2) plus seiner halben Maximalzuladung
aufweist.
8. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Messsignalaufnehmer (23,24,25,34,34a) zur Erfassung von Hydraulikfluidtemperatur
und/oder Aufzugposition und/oder ggf. weiterer Systemzustände vorgesehen sind.
9. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventil (10) eine Einrichtung zur Kompensation der Hydraulikfluidtemperatur aufweist.
10. Aufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine elektronische Prozessoreinheit mit dem Regler und/oder zur Steuerung
des Ventils und/oder der Haltevorrichtung (26,27,28) vorgesehen ist.
11. Verfahren zur Steuerung eines hydraulisch angetriebenen Aufzuges nach Anspruch 1 oder
einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messsignale des Hydraulikdruckes und der Ventilkolbenstellung im und/oder am
elektrisch steuerbaren Ventil (10) aufgenommen werden und damit der Regler das Ventil
so steuert, dass sich ein zur Erreichung eines Soll-Systemzustandes des Aufzuges (2)
nötiger Hydraulikfluss einstellt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messsignale von weiteren Systemzuständen, insbesondere der Aufzugsposition, aufgenommen
werden, der Regler damit einen Regelfehler durch den Vergleich des Ist-Zustandes mit
dem Soll-Zustand des Aufzuges bestimmt und mit dem Ventil (10) diesen Regelfehler
durch Anpassung des Hydraulikflusses zur Erreichung des Sollzustandes kompensiert.
1. A lift comprising a hydraulic drive, measurement signal sensors (23-25) for detecting
system states and at least one electronically controllable valve (10) having a regulator
(26, 22) which has a device for feedback of at least the measurement signals of the
hydraulic pressure and the valve piston position,
characterised in that the electronically controllable valve (10) has at least one 3/3-way valve (21, 21a)
for actuating the drive.
2. A lift according to claim 1 characterised in that the drive is in the form of a hydraulic rotary motor (9) or in the form of a hydraulic
linear drive (9a).
3. A lift according to claim 2 characterised in that there is provided a respective 3/3-way valve (21a, 21b) for the feed and the discharge
of the hydraulic rotary motor (9).
4. A lift according to one of claims 1 to 3 characterised in that the drive is equipped with a mechanical holding device, in particular a brake (8)
or a holding valve (29).
5. A lift according to one of the preceding claims characterised in that the at least one valve (10) is provided spatially directly on the drive (9, 9a),
optionally in a flange structure.
6. A lift according to one of the preceding claims characterised in that the drive (9, 9a) is arranged in the shaft top or the shaft bottom.
7. A lift according to one of the preceding claims characterised in that the counterweight (4) is of the same mass as the lift (2) plus half its maximum payload.
8. A lift according to one of the preceding claims characterised in that there are provided measurement signal sensors (23, 24, 25, 34, 34a) for detecting
hydraulic fluid temperature and/or lift position and/or optionally further system
states.
9. A lift according to one of the preceding claims characterised in that the valve (10) has a device for compensation of the hydraulic fluid temperature.
10. A lift according to one of the preceding claims characterised in that there is provided at least one electronic processor unit with the regulator and/or
for control of the valve and/or the holding device (26, 27, 28).
11. A method of controlling a hydraulically driven lift according to claim 1 or one of
the following claims characterised in that the measurement signals of the hydraulic pressure and the valve piston position are
sensed in and/or on the electrically controllable valve (10) and the regulator controls
the valve therewith in such a way that a hydraulic flow necessary to achieve a desired
system state of the lift (2) is set.
12. A method according to claim 11 characterised in that the measurement signals of further system states, in particular the lift position,
are sensed, the regulator determines therewith a regulating error by comparison of
the actual state with the desired state of the lift and with the valve (10) compensates
for that regulating error by adaptation of the hydraulic flow to achieve the desired
state.
1. Ascenseur avec un entraînement hydraulique, des capteurs de signaux de mesure (23-25)
pour détecter des états du système et au moins une électrovanne (10) avec un régulateur
(26, 22) qui présente un dispositif pour renvoyer au moins les signaux de mesure de
la pression hydraulique et de la position du piston de la vanne,
caractérisé en ce que l'électrovanne (10) présente au moins une vanne 3/3 voies (21, 21a) pour commander
l'entraînement.
2. Ascenseur selon la revendication 1,
caractérisé en ce que l'entraînement est formé comme un moteur à cylindres rotatifs hydraulique (9) ou
comme un entraînement linéaire hydraulique (9a).
3. Ascenseur selon la revendication 2,
caractérisé en ce qu'une vanne 3/3 voies (21, 21a) est prévue respectivement pour l'admission et la sortie
du moteur à cylindres rotatifs hydraulique (9).
4. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que l'entraînement est muni d'un dispositif d'arrêt mécanique, en particulier d'un frein
(8) ou d'une vanne d'arrêt (29).
5. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'au moins une vanne (10) est prévue au niveau spatial directement sur l'entraînement
(9, 9a), le cas échéant en montage en bride.
6. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'entraînement (9, 9a) est placé dans la tête de la cage ou au fond de la cage.
7. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le contre-poids (4) présente la même masse que l'ascenseur (2) plus la moitié de
sa charge maximale.
8. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que des capteurs de signaux de mesure (23, 24, 25, 34, 34a) sont prévus pour détecter
la température du fluide hydraulique et/ou la position de l'ascenseur et/ou le cas
échéant d'autres états du système.
9. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la vanne (10) présente un dispositif de compensation de la température du fluide
hydraulique.
10. Ascenseur selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'au moins une unité de processeur électronique est prévue avec le régulateur et/ou
pour commander la vanne et/ou le dispositif d'arrêt (26, 27, 28).
11. Procédé de commande d'un ascenseur à entraînement hydraulique selon la revendication
1 ou l'une quelconque des revendications suivantes,
caractérisé en ce que les signaux de mesure de la pression hydraulique et de la position du piston de la
vanne sont enregistrés dans et/ou sur l'électrovanne (10) et qu'ainsi le régulateur
commande la vanne, de manière à ce qu'un écoulement hydraulique nécessaire pour obtenir
un état du système de consigne de l'ascenseur (2) se règle.
12. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce que les signaux de mesure d'autres états du système, en particulier de la position de
l'ascenseur, sont enregistrés, le régulateur définissant avec cela une erreur de réglage
en comparant l'état réel à l'état de consigne de l'ascenseur et compensant avec la
vanne (10) cette erreur de réglage en adaptant l'écoulement hydraulique pour obtenir
l'état de consigne.