[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen und/oder Schleudern von Wäsche gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Waschen und/oder Schleudern von Wäsche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Vorrichtungen der hier angesprochenen Art, die üblicherweise in gewerblichen Wäschereien
eingesetzt werden, dienen dazu, Wäsche entweder zu waschen und zu schleudern (Waschschleudermaschinen)
oder nur zu schleudern (Wäschezentrifugen). Mit Wäsche sind nicht nur Bekleidungsstücke
und Haushaltswäsche gemeint, sondern auch andere zu waschende Gegenstände, beispielsweise
Fußmatten.
[0003] An Waschschleudermaschinen und Wäschezentrifugen werden umfängliche Anforderungen
gestellt. Diese können nur eine bestimmte Menge oder ein bestimmtes Gewicht an Wäsche
aufnehmen. Dementsprechend muss zum Waschen ein bestimmtes Niveau an Flüssigkeit in
der sowohl zum Waschen als auch zum Schleudern dienenden drehend antreibbaren Trommel
enthalten sein. Beim Schleudern soll die Flüssigkeit so weit aus der Wäsche entfernt
werden, dass diese nur noch über eine bestimmte Restfeuchte verfügt. Außerdem findet
das Schleudern mit üblicherweise hohen Drehzahlen statt, wozu die Unwucht der mit
der Wäsche und darin gebundener Flüssigkeit (gebundene Flotte) beladenen Trommel gewisse
Grenzen nicht überschreiten darf. Schließlich folgt üblicherweise auf eine Wäschezentrifuge,
aber auch eine Waschschleudermaschine mindestens ein Trockner, wobei die Aufnahmekapazität
des jeweiligen Trockners und auch die Taktzeit desselben von der Waschschleudermaschine
und der Wäschezentrifuge abweichen. In solchen Fällen findet üblicherweise eine Aufteilung
der die Waschschleudermaschine bzw. die Wäschezentrifuge verlassenden Wäsche in mindestens
zwei vorzugsweise gleich große Posten statt (Postenteilung). Die genannten Anforderungen
erfüllen bekannte Waschschleudermaschinen und Wäschezentrifugen - wenn überhaupt -
nur unvollkommen.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Waschen und/oder Schleudern von Wäsche zu schaffen, die auf einfache Weise wirtschaftlich
unter Einhaltung der maschinenspezifischen Anforderungen arbeiten.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach ist vorgesehen, dass das Gewicht mindestens des Inhalts der Trommel ermittelt
wird. Dieses geschieht erfindungsgemäß in einfacher Weise durch Wiegen mindestens
der Trommel einschließlich ihres Inhalts. Allein durch ein solches Wiegen lassen sich
vor allem das Gewicht der noch trockenen Wäsche in der Trommel, das Gewicht der Wäsche
mit der Flüssigkeit in der Trommel bzw. das Gewicht der Wäsche mit der darin enthaltenen
Flüssigkeit, die sogenannte gebundene Flotte ermitteln. Auf diese Weise sind Rückschlüsse
auf den Beladungszustand der Trommel zum Zeitpunkt des Wiegens bzw. der Gewichtsermittlung
möglich. Der Beladungszustand ist aufgrund der mindestens einen Gewichtsmessung einfach
feststellbar und erlaubt verschiedene Rückschlüsse auf ein optimales Beladen der Trommel
sowie das Waschen und/oder Schleudern der Wäsche und gegebenenfalls auch das Be- und
Entladen der Trommel. Das Ergebnis des Wiegens kann vor allem zu mehreren, gegebenenfalls
unterschiedlichen Zwecken herangezogen werden.
[0006] Bevorzugt wird das Gewicht der Wäsche und gegebenenfalls der Flüssigkeit in der Trommel
mehrfach gemessen. Zweckmäßigerweise wird das Gewicht fortlaufend ermittelt. Unter
einer solchen fortlaufenden Ermittlung des Gewichts wird eine ständige, kontinuierliche
Gewichtsermittlung oder alternativ eine Gewichtsermittelung in aufeinanderfolgenden,
vorzugsweise regelmäßigen, Zeitabständen verstanden. Es ist so zum Zeitpunkt der jeweiligen
Gewichtsmessung feststellbar wie groß das aktuelle Gewicht der Wäsche und gegebenenfalls
Flüssigkeit in der Trommel ist. Somit sind auch Gewichtsveränderungen über der Zeit
einfach feststellbar. Während des Beladens und Entladens der Trommel, aber auch während
des Waschens und/oder des Schleuderns kann ständig das Gewicht des Inhalts der Trommel
ermittelt werden. Dadurch sind vor, während und nach der Wasch- und/oder Schleuderbehandlung
der Wäsche für den Betrieb der Waschschleudermaschine bzw. Wäschezentrifuge erforderliche
Daten ermittelbar. Diese Daten lassen sich besonders einfach ermitteln, weil dazu
nur Gewichtsmessungen der Trommel mit ihrem Inhalt erforderlich sind.
[0007] Beim bevorzugten Verfahren wird das Gewicht der im Wesentlichen gesamten Waschschleudermaschine
oder Wäschezentrifuge ermittelt, und zwar vorzugsweise mehrfach, insbesondere fortlaufend.
Es wird so nicht nur das Gewicht der Trommel mit dem gesamten Inhalt festgestellt,
sondern auch das Gewicht mindestens der wesentlichen Teile des die Trommel tragenden
Grundrahmens. Da das Gewicht der Trommel und des Grundrahmens sich nicht ändert, weil
es konstant ist, lassen sich aufgrund des bekannten Gewichts der Trommel und des Grundrahmens,
nämlich mindestens die in die Gewichtsmessung einbezogenen Teile desselben, durch
Subtraktion vom gemessenen Gesamtgewicht das Gewicht bzw. die Masse des Inhalts der
Trommel zuverlässig ermitteln. Es sind so stets in allen Betriebszuständen der Waschschleudermaschine
bzw. der Wäschezentrifuge die Masse bzw. das Gewicht der Wäsche und gegebenenfalls
der Flüssigkeit in der Trommel feststellbar.
[0008] Gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens wird das Gewicht nur der Wäsche, insbesondere
der noch trockenen Wäsche, beim Beladen der Trommel und/oder bei der Beendigung des
Beladevorgangs der Trommel ermittelt. Es lässt sich so stets das Gewicht der momentan
in der Trommel sich befindenden Wäsche feststellen. Der Beladevorgang kann rechtzeitig
beendet werden, wenn die Gewichtsermittlung ergeben hat, dass in der Trommel Wäsche
mit einem vorgesehenen Gewicht enthalten ist. Da die Gewichtsmessung zweckmäßigerweise
fortlaufend (unterbrochen oder in regelmäßigen Zeitabständen) erfolgt, kann der Beladevorgang
auf einfache Weise gestoppt werden, sobald die Gewichtsermittlung ergeben hat, dass
Wäsche mit einem vorgesehenen bzw. vorgegebenen Gewicht in der Trommel enthalten ist.
[0009] Durch die Ermittlung des Gewichts des Inhalts der Trommel kann insbesondere bei einer
Waschschleudermaschine auch festgestellt werden, wie viel Flüssigkeit sich zusätzlich
zur Wäsche in der Trommel befindet. Unter Berücksichtigung der gegebenen Abmessungen
der Trommel sind so Rückschlüsse auf den Flüssigkeitsstand (Höhe des Pegels der Flüssigkeit)
in der Trommel möglich. Vor allem lässt sich auf diese Weise das Befüllen der Trommel
mit der erforderlichen Flüssigkeitsmenge überwachen. Das Zugeben von Flüssigkeit zur
Wäsche wird dann gestoppt, wenn das ermittelte Gewicht des Gesamtinhalts der Trommel
Rückschlüsse auf einen bestimmten Flüssigkeitsstand zulässt, der vorzugsweise auf
das vorher ermittelte konkrete Gewicht der Wäsche in der Trommel abgestimmt oder hieran
angepasst ist.
[0010] Es ist verfahrensmäßig weiterhin vorgesehen, dass beim Schleudern der Wäsche durch
vorzugsweise fortlaufend (kontinuierliche oder in regelmäßigen Zeitabständen) erfolgende
Gewichtsermittlungen die Restfeuchtigkeit der Wäsche festgestellt wird. Hierbei wird
von der Erkenntnis ausgegangen, dass beim Schleudern Flüssigkeit aus der Wäsche entfernt
und abgeleitet wird. Dadurch verringert sich mit zunehmender Schleuderdauer das Gewicht
des Inhalts der Trommel, also der Wäsche mit der darin gebundenen Flotte. Da beim
Beladen das Gewicht der Trommel mit trockener Wäsche ermittelt worden ist, lässt sich
durch Vergleichen des Ergebnisses der Gewichtsmessungen der mit trockner Wäsche beladenen
Trommel und noch gebundene Flotte enthaltenen geschleuderten Wäsche feststellen, wie
hoch der Anteil der Restfeuchte in der Wäsche ist. Es wird zweckmäßigerweise festgestellt,
wann eine bestimmte Restfeuchte der Wäsche erreicht ist, so dass daraufhin der Schleudervorgang
gezielt beendet werden kann, und zwar in Abhängigkeit von Erkenntnissen, die aus verschiedenen
Gewichtsmessungen erlangt worden sind.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden zeitliche bzw. periodische
Gewichtsveränderungen, die durch dynamische Kräfte an der drehend angetriebenen Trommel
entstehen durch über einen entsprechenden Zeitraum hinweg erfolgende Gewichtsmessungen
ermittelt. Die dynamische Gewichtsveränderungen werden vor allem ermittelt durch ständige
ununterbrochene und somit kontinuierliche Gewichtsmessungen oder durch Gewichtsmessungen,
die über einen bestimmten Zeitraum hinweg in regelmäßigen Zeitabständen, also unterbrochen
durch vorzugsweise gleichlange Pausen, erfolgen. Diese dynamischen oder periodischen
Gewichtsveränderungen geben Aufschluss über eine Unwucht der drehend angetriebenen
Trommel. Da die Trommel ausgewuchtet ist, also im unbeladenen Zustand keine Unwucht
aufweist, lassen festgestellte Gewichtsveränderungen auf eine Unwucht bei der Beladung
der Trommel mit der Wäsche schließen. Eine solche Unwucht kommt normalerweise nur
zustande, wenn sich die Wäsche beim drehenden Antrieb der Trommel nicht - wie normalerweise
üblich - im Wesentlichen gleichmäßig auf den inneren Umfang der Trommel verteilt.
[0012] Erreicht die bei der fortlaufenden Gewichtsmessung festgestellte Unwucht der Trommel
mit der darin enthaltenen Wäsche einen bestimmten Wert, beispielsweise einen vorgegebenen
Grenzwert, ist vorgesehen, die Drehzahl der Trommel insbesondere zum Schleudern der
Wäsche nicht mehr zu erhöhen. Es erfolgt dann ein Schleudern der Wäsche unterhalb
der maximalen Drehzahl. Der Schleudervorgang wird dann über einen längeren Zeitraum
hinweg aufrechterhalten, bis die ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren festgestellte
maximale Restfeuchte der Wäsche erreicht ist.
[0013] Es ist auch möglich, anhand der über einen gewissen Zeitraum hinweg erfolgenden Gewichtsmessungen
schon beim Anfahren des drehenden Antriebs der Trommel eine Unwucht festzustellen.
Diese deutet darauf hin, dass die Wäsche im Inneren der Trommel verklumpt ist und
sich nicht - was normalerweise der Fall ist - über den Umfang der Trommel größtenteils
gleichmäßig verteilt. Wird bereits beim Anfahren der Trommel eine Unwucht festgestellt,
erfolgt eine Unterbrechung des Antriebs und ein Abbremsen der Trommel bis vorzugsweise
zum Stillstand. In der Regel führt das zu einem Aufteilen des Wäscheklumpens. Es wird
danach der Antrieb erneut gestartet, bis eine anfängliche ungewöhnlich große Unwucht
nicht mehr festgestellt wird.
[0014] Weiterhin ist vorgesehen, vor dem Entladen der Trommel das Gewicht der Wäsche mit
der darin noch gebundenen restlichen Flotte (Restfeuchte) zu ermitteln und auch während
des Entladens das Gewicht der noch sich in der Trommel befindlichen Restwäsche mit
der noch gebundenen Flotte fortlaufend (andauernd oder in regelmäßigen Zeitabständen)
zu ermitteln. Dadurch ist stets bekannt, welcher Anteil der Wäsche mit der darin noch
gebundenen restlichen Flotte entladen ist. Durch Vergleich des Gewichts der gesamten
Wäsche mit der restlichen gebundenen Flotte in der Trommel mit dem Gewicht der sich
momentan während des Entladevorgangs noch in der Trommel befindlichen Wäsche mit der
restlichen gebundenen Flotte ist es möglich, die Wäsche postenweise zu entladen, wobei
sich gezielt Posten mit einem bestimmten Wäschegewicht bilden lassen. Soll die Wäsche
aus der Trommel zum Beispiel in zwei üblicherweise gleich großen Posten entladen werden,
wird das Entladen der Trommel gestoppt, wenn die Gewichtsermittlung ergibt, dass das
Gewicht des restlichen Inhalts in der Trommel etwa der Hälfte des Gewichts des Inhalts
der Trommel nach Abschluss des Schleudervorgangs entspricht. Bei mehreren gleich schweren
Posten werden die Gewichte entsprechend gequantelt Es ist auch denkbar, verschieden
große Posten zu bilden. Gebildet werden die einzelnen Posten dadurch, dass der Entladevorgang
für eine bestimmte Zeit unterbrochen wird, nachdem eine einen Posten mit einem bestimmten
Gewicht bildende Menge an Wäsche mit der restlichen darin gebundenen Flotte aus der
Trommel entladen worden ist.
[0015] Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des
Anspruchs 11 auf. Demnach ist vorgesehen, dem die Trommel tragenden Grundrahmen mindestens
ein Gewichtsaufnehmer zuzuordnen. Dadurch wird sozusagen die Vorrichtung gewogen.
Der mindestens eine Gewichtsaufnehmer dient zur indirekten Messung des Gewichts des
Inhalts der Trommel, indem das Gesamtgewicht der Trommel mit dem Inhalt, insbesondere
Wäsche und/oder Flüssigkeit, sowie mindestens eines Teils des Gewichts des Grundrahmens
ermittelt wird. Da das Gewicht des bei der Messung berücksichtigten ganzen oder teilweisen
Grundrahmens und auch der Trommel bekannt ist und sich auch nicht nennenswert ändert,
lässt das Ergebnis der Gewichtsmessung Rückschlüsse auf das Gewicht des Inhalts der
Trommel, also das Gewicht der darin enthaltenen Wäsche und gegebenenfalls Flüssigkeit,
zu.
[0016] Ein Gewichtsaufnehmer reicht normalerweise aus, um das Gewicht der in der Trommel
enthaltenen Wäsche und/oder der Flüssigkeit zuverlässig zu ermitteln. Auch reicht
ein einziger Gewichtsaufnehmer bei aufeinanderfolgenden Gewichtsmessungen aus, um
periodische Gewichtsveränderungen und/oder dynamische Kräfte, insbesondere eine Unwucht,
zu ermitteln.
[0017] Bevorzugt ist der mindestens eine Gewichtsaufnehmer in der Nähe eines Fußes, mit
dem sich der Grundrahmen auf dem Boden abstützt, angeordnet und/oder diesem Fuß zugeordnet.
Bevorzugt ist der mindestens eine Gewichtsaufnehmer im Grundrahmen angeordnet, vorzugsweise
über dem Fuß, auf dem sich der den Grundrahmen und die Trommel tragende Gewichtsaufnehmer
abstützt. Dadurch ist der Gewichtsaufnehmer vom Grundrahmen geschützt.
[0018] Der Grundrahmen mit der Trommel stützen sich auf dem mindestens einen Gewichtsaufnehmer
ab, wobei sich dieser wiederum auf dem ihm zugeordneten Fuß abstützt. Der mindestens
eine Gewichtsaufnehmer ermittelt so das Gewicht des Grundrahmens mit der Trommel einschließlich
des Inhalts der Trommel, also die Kraft, womit sich die Vorrichtung momentan, also
zum Zeitpunkt der Gewichtsmessung, auf ihrem dem Gewichtsaufnehmer zugeordneten Fuß
abstützt. Die Vorrichtung wird so quasi gewogen, und zwar erforderlichenfalls mehrfach
oder ständig.
[0019] Bei einer bevorzugten Vorrichtung ist jedem Fuß des Grundrahmens ein Gewichtsaufnehmer
zugeordnet. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um gleiche Gewichtsaufnehmer.
[0020] Durch die mehreren Gewichtsaufnehmer ist eine besonders präzise Gewichtsmessung möglich.
Außerdem lässt sich die Gewichtsmessung auch noch durchführen, wenn ein Gewichtsaufnehmer
ausfällt. Vor allem aber lassen sich so zuverlässiger und genauer dynamische Kräfte
bzw. periodisch ändernde Gewichte feststellen zur Ermittlung beispielsweise der Unwucht
der drehend angetriebenen beladenen Trommel. Es lässt sich so auch während des drehenden
Antriebs der Trommel das Gewicht der Wäsche und gegebenenfalls auch der Flüssigkeit
bzw. Restfeuchte zuverlässig ermitteln, ohne dass der drehende Antrieb der Trommel
die Gewichtsermittlung beeinflusst oder verfälscht.
[0021] Als Gewichtsaufnehmer eignen sich alle bekannten Bauformen, beispielsweise Druckmessdosen,
Piezoelemente, Dehnungsmessstreifen, Federwagen oder dergleichen. Bevorzugt sind die
Gewichtsaufnehmer als Wägezellen ausgebildet. Zum Beispiel finden Scherstab-Wägezellen
Verwendung, die nach der 6-Leiter-Technik mit Messverstärkern arbeiten und einen Wägebereich
von bis zu 5 t aufweisen.
[0022] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine prinzipielle Seitenansicht der Vorrichtung zusammen mit einem nachfolgenden Entladeband
und einem von diesem beladbaren Trockner,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Vorrichtung der Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine vergrößerte Einzelheit III aus der Fig. 2, im Bereich eines Fußes eines Grundrahmens
der Vorrichtung.
[0023] Die Figuren zeigen eine Vorrichtung, die als Waschschleudermaschine 10 zum Einsatz
in insbesondere gewerblichen Wäschereien ausgebildet ist.
[0024] Die Waschschleudermaschine 10 verfügt über eine um eine verschwenkbare Drehachse
11 drehend antreibbare Trommel 12, die durch mindestens teilweise Perforationen in
ihrer Mantelfläche flüssigkeitsdurchlässig ist. Die Trommel 12 weist an ihrer freien
Stirnseite eine einzige im Wesentlichen vollflächige Öffnung 13 auf.
[0025] Die Waschschleudermaschine 10 verfügt des Weiteren über ein die wasserdurchlässige
Trommel 12 umgebendes, wasserdichtes Trommelgehäuse 14. Das Trommelgehäuse 14 ist
relativ zur Trommel 12 feststehend ausgebildet, also im Gegensatz zur Trommel 12 nicht
drehend antreibbar. Auch das Trommelgehäuse 14 weist an einer freien Stirnseite eine
einzige nahezu vollflächige Öffnung 15 auf. Die Öffnung 15 ist derjenigen Stirnseite
des Trommelgehäuses 14 zugeordnet, zu der auch die Öffnung 13 der Trommel 12 weist.
Die Öffnungen 13 und 15 liegen dadurch benachbart zueinander, indem sie miteinander
korrespondieren. Bei der hier gezeigten Waschschleudermaschine 10 ist die Öffnung
15 des Trommelgehäuses 14 durch eine schwenkbare Tür 16 verschließbar.
[0026] Das Trommelgehäuse 14 mit der darin drehend gelagerten Trommel 12 ist um eine quer
zur Drehachse 11 der Trommel 12 verlaufende Schwenkachse 17 verschwenkbar. Die Schwenkachse
17 verläuft horizontal, so dass zum Be- und Entladen die Trommel 12 mit dem Trommelgehäuse
14 so verschwenkt werden kann, dass die Öffnungen 13 und 15 mindestens leicht geneigt
nach oben weisen (Beladestellung) oder schräg nach unten gerichtet sind (Entladestellung).
Zum Betrieb der Waschschleudermaschine 10 kann die Trommel 12 mit dem Trommelgehäuse
14 in eine Waschstellung geschwenkt sein, in der die Drehachse 11 der Trommel 12 horizontal,
geneigt oder auch senkrecht verläuft.
[0027] Das Trommelgehäuse 14 ist mit der Schwenkachse 17 an einem Grundrahmen 18 der Waschschleudermaschine
10 gelagert. An einer Unterseite 21 des Grundrahmens 18 sind bei der gezeigten Waschschleudermaschine
10 vier vorzugsweise gleich ausgebildete Füße 19 angeordnet. Mit den Füßen 19 steht
die Waschschleudermaschine 10 auf dem Boden einer Wäscherei.
[0028] Einzelheiten der Lagerung des Trommelgehäuses 14 am Grundrahmen 18 und der Antriebe
zum Verschwenken des Trommelgehäuses 14 gegenüber dem Grundrahmen 18 und zum drehenden
Antrieb der Trommel 12 sind an sich bekannt, beispielsweise aus der
DE 103 43 306 A1 im Zusammenhang mit einer Wäschezentrifuge und der
DE 10 2004 002 585 A1 im Zusammenhang mit einer Waschschleudermaschine. Insofern wird hierauf Bezug genommen.
[0029] Die hier gezeigte Waschschleudermaschine 10 ist mit mindestens einem Gewichtsaufnehmer
20 versehen. Dadurch wird die Waschschleudermaschine 10 gewogen. Aufgrund dieser Wägung
ist das Gewicht des momentanen Inhalts der Trommel 12 ermittelbar. Durch mehrere in
regelmäßigen Zeitabständen aufeinanderfolgende oder ständige, lückenlose Gewichtsmessungen
sind zeitliche Veränderungen des Gewichts der trockenen oder noch feuchten Wäsche,
wie sie beispielsweise beim Entladen auftreten, feststellbar. Aber auch dynamische
Kräfte, die beim drehenden Antrieb der Trommel 12, insbesondere der beladenen Trommel
12, auftreten, sind so ermittelbar. Der mindestens eine Gewichtsaufnehmer 20 ist vorzugsweise
dem Grundrahmen 18 zugeordnet. Der Gewichtsaufnehmer 20 ist bevorzugt im Bereich der
Unterseite 21 des Grundrahmens 18 angeordnet, und zwar hier zwischen dem Grundrahmen
18 und dem jeweiligen Fuß 19.
[0030] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier Gewichtsaufnehmer 20 vorgesehen. Es handelt
sich hierbei um gleiche Gewichtsaufnehmer 20. Die Gewichtsaufnehmer 20 sind in einem
unteren Bereich des Grundrahmens 20 eingebaut, und zwar so, dass sich jeweils ein
Gewichtsaufnehmer 20 auf einem der vier Füße 10 abstützt (Fig. 2 und 3). Es ist aus
den Figuren ersichtlich, dass die Gewichtsaufnehmer 20 innerhalb der Umrisslinien
des Grundrahmens 18 angeordnet sind, und zwar in der Nähe der Unterseite 21 des Grundrahmens
18. Dadurch liegen die Gewichtsaufnehmer 20 insbesondere beim Transport der Waschschleudermaschine
10 geschützt im Inneren des im Bereich der Gewichtsaufnehmer 20 hohlen Grundrahmens
18. Außerdem ist es so möglich, die Gewichtsaufnehmer 20 den Füßen 19 zuzuordnen,
indem sich jeder der vier Gewichtsaufnehmer 20 auf einem der ebenfalls vier Füße 19
abstützt (Fig. 3). Die fest im unteren Bereich mit dem Grundrahmen 18 verbundenen
Gewichtsaufnehmer 20 werden so vom nahezu gesamten Gewicht der Waschschleudermaschine
10, nämlich des Grundrahmens 18, des Trommelgehäuses 14 und der Trommel 12 mit ihrem
Inhalt, beaufschlagt.
[0031] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Verkleidung und der mindestens eine Schaltschrank
vom Grundrahmen 18 getrennt sind. Dadurch werden Störeinflüsse, die auf das Ergebnis
der Messung der Gewichtsaufnehmer 20 einwirken könnten, vermieden, und zwar ebenso
wie flexible Medienzuführungen.
[0032] Bei der hier gezeigten Waschschleudermaschine 10 ist jeder Gewichtsaufnehmer 20 als
eine Scherstab-Wägezelle ausgebildet. Je nach Größe der Waschschleudermaschine 10
weist die Scherstab-Wägezelle einen entsprechenden Messbereich auf. In der Regel reicht
eine Scherstab-Wägezelle, die Gewichte bis zu 5 t ermitteln kann. Jede der Scherstab-Wägezellen
ist vorzugsweise nach der 6-Leiter-Technik ausgebildet und mit einem Messverstärker
versehen. Es ist aber auch denkbar, einen Messverstärker für alle vier Gewichtsaufnehmer
20, nämlich Scherstab-Wägezellen, vorzusehen. Auf den oder die Messverstärker folgt
eine übliche Mess,- Auswert- und Anzeigeelektronik. Zweckmäßigerweise ist auch ein
Rechner vorgesehen, der die Messsignale der Gewichtsaufnehmer 20 verarbeitet, umrechnet
und gegebenenfalls auch speichert. Letzteres ist insbesondere zweckmäßig, wenn gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Gewichtsaufnehmer 20 aufeinanderfolgende
Messsignale liefern, und zwar in lückenlosen Abständen oder mit zeitlichem Abstand,
wobei im letztgenannten Falle zweckmäßigerweise die Pausen zwischen aufeinanderfolgenden
Messungen gleich groß sind.
[0033] Die Scherstab-Wägezellen sind an einem Ende fest mit dem Grundrahmen 18 verbunden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist etwa eine Hälfte jeder Scherstab-Wägezelle durch
mehrere Schrauben 22 mit einer Traverse 23, die fest mit dem Grundrahmen 18 verbunden
ist, verschraubt. Die somit lösbare Verbindung der Scherstab-Wägezelle mit dem Grundrahmen
18 erfolgt so, dass der längliche Scherstab horizontal gerichtet sich im Grundrahmen
18 befindet, wobei eine zweite Hälfte der länglichen Scherstab-Wägezelle gegenüber
der horizontalen Traverse 23 des Grundrahmens 18 frei auskragend vorsteht (Fig. 3).
Die Unterseite des frei gegenüber der Traverse 23 des Grundrahmens 18 vorstehenden
Teil der Scherstab-Wägezelle liegt mit einem äußeren Endbereich auf dem jeweiligen
Fuß 19 auf. Dazu weist jeder Fuß 19 eine Gewindestange 24 oder auch eine Schraube
auf. Die Gewindestange 24 ist in den Fuß 19 eingeschraubt und mit einem oberen freien
Ende 25 in Kontakt mit dem frei auskragenden Ende der Scherstab-Wägezelle (Gewichtsaufnehmer
20) gebracht. Gegebenenfalls kann das Ende 25 der Gewindestange 24 in einer entsprechenden
Vertiefung der Scherstab-Wägezelle befestigt sein, beispielsweise durch Festschrauben.
Die Gewindestange 24 ist zum Zwecke der horizontalen Ausrichtung der Waschschleudermaschine
10 mehr oder weniger weit in den Fuß 19 einschraubbar, so dass das freie Ende 25 der
Gewindestange 24 einen entsprechenden Abstand zur Oberseite des Fußes 19 aufweist.
[0034] Aus der Fig. 1 geht hervor, dass der Waschschleudermaschine 10 auf der Entladeseite
ein Entladeband 26 zugeordnet ist. Hierbei handelt es sich im einfachsten Falle um
ein Förderband. Gegenüberliegenden Seiten des Obertrums 27 des Entladebands 26 sind
vorzugsweise feststehende Führungswände 28 zugeordnet, wodurch das Entladeband 26
rinnenartig ausgebildet ist zur seitlichen Führung der auf dem Entladeband 26 weitertransportierten
Wäsche. Das hier gezeigte Entladeband 26 steigt in Förderrichtung 29 leicht an. Das
Entladeband 26 kann aber auch horizontal oder leicht geneigt verlaufen. Dem Ende 30
des Entladebands 26 ist ein Trockner 31 zugeordnet. Auf diese Weise wird die Wäsche
aus der Waschschleudermaschine 10 über das Entladeband 26 in den Trockner 31 transportiert
zum Beladen des Trockners 31 mit der aus der Waschschleudermaschine 10 kommenden Wäsche.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der vorstehend beschriebenen
Waschschleudermaschine 10 näher erläutert:
Die Gewichtsaufnehmer 20 ermitteln fortlaufend, und zwar entweder in einer lückenlosen
Aufeinanderfolge oder in regelmäßigen mit bestimmten, vorzugsweise gleichlangen, Pausen
aufeinanderfolgenden Zeitabständen das Gewicht desjenigen Teils der Waschschleudermaschine
10, der auf den Füßen 19 und damit auf den zwischen der Waschschleudermaschine 10
und den Füßen 19 angeordneten Gewichtsaufnehmern 20 ruht. Es werden dabei ständig
oder von Zeit zu Zeit die Trommel 12 mit ihrem Inhalt, des Trommelgehäuse 14, der
Grundrahmen 18 und die mit den genannten Komponenten der Waschschleudermaschine 10
verbundenen Teile, insbesondere Antriebe, gewogen. Da dieses Gewicht abgesehen von
dynamischen Kräften stets konstant ist, kann das Gewicht des Inhalts der Trommel 12
durch Subtraktion vom Leergewicht der auf dem Gewichtsaufnehmer 20 ruhenden Komponenten
der Waschschleudermaschine 10 ermittelt werden.
[0036] Das Gewicht des Inhalts der Trommel 12 lässt sich durch die Gewichtsaufnehmer 20
auch bei drehendem Antrieb der Trommel 12 ermitteln, wenn durch den Antrieb der beladenen
Trommel 12 gegebenenfalls entstehende dynamische Kräfte hinzukommen. Weil die dynamischen
Kräfte periodischer Natur sind und die Gewichtsmessungen über die Zeit fortlaufend
erfolgen, führen die dynamischen Kräfte abwechselnd zur Erhöhung und zur Verringerung
des von den Gewichtsaufnehmern 20 ermittelten Gewichts der Waschschleudermaschine
10, einschließlich des Inhalts der Trommel 12 zum Zeitpunkt der Gewichtsermittlung.
Ein Mittelwert der periodisch schwankenden Gewichtsmesswerte führt zum Gewicht des
Inhalts der Trommel 12 ohne Berücksichtigung dynamischer Kraftkomponenten. Durch die
Größe der Abweichungen der von den Gewichtsaufnehmern 20 erfassten Gewichtskräfte
vom Mittelwert lassen sich Rückschlüsse auf die dynamischen Kräfte, und zwar insbesondere
Unwuchten beim drehenden Antrieb der beladenen Trommel 12, ziehen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es so, die Gewichtskräfte des Inhalts der Trommel 12 sowohl bei
stehender als auch bei drehend angetriebener Trommel 12 zu ermitteln. Darüber hinaus
sind auch die dynamischen Kräfte, die durch eventuelle Unwuchten beim drehenden Antrieb
der beladenen drehenden Trommel 12 entstehen, mittels der Gewichtsaufnehmer 20 über
die diesen zugeordnete Auswertelektronik ermittelbar.
[0037] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst das Gewicht der Trommel 12 beim
Beladen ermittelt. Auf diese Weise ist ständig feststellbar, wie hoch das Gewicht
der sich momentan in der Trommel 12 befindenden trockenen Wäsche ist. Insbesondere
wird nach Abschluss der Beladung des Gesamtgewichts des Postens der trockenen Wäsche
in der Trommel 12 ermittelt. Die Messung des Gewichts der trockenen Wäsche beim Beladen
der Trommel 12 kann auch herangezogen werden, um den Beladevorgang dann zu beenden,
wenn die Trommel 12 mit der vorgesehenen Menge trockener Wäsche beladen ist. Es wird
dazu in die Auswertelektronik das Sollgewicht oder Maximalgewicht der trockenen Wäsche,
womit die Waschschleudermaschine 10 für jeden Arbeitszyklus zu beladen ist, ständig
überwacht. Sobald bei der fortlaufenden Gewichtsmessung festgestellt wird, dass die
Trommel 12 mit der darin enthaltenen trockenen Wäsche das Soll- oder Maximalgewicht
erreicht hat, wird der Beladevorgang automatisch beendet.
[0038] Nach dem Beladen der Trommel 12 mit der trockenen Wäsche wird in die Trommel 12 Flüssigkeit,
das sind insbesondere Waschwasser und Waschhilfsmittel, eingefüllt. Auch dabei wird
fortlaufend eine Gewichtsmessung vorgenommen, wodurch ständig das Gewicht der in die
Trommel 12 eingefüllten Flüssigkeit (Wasser und gegebenenfalls Waschhilfsmittel) ermittelt
wird. Auch hier ist in die Auswertelektronik wiederum das Sollgewicht der Flüssigkeit
eingegeben, das für die sich in der Trommel 12 befindende Menge an Wäsche erforderlich
ist. Sobald das Sollgewicht der Flüssigkeit erreicht ist, wird die Zufuhr von Flüssigkeit
in die Trommel 12 gestoppt. Aufgrund der Gewichtsmessung ist sichergestellt, dass
die Flüssigkeit in der Trommel 12 ein zum Waschen der darin vorhandenen Menge an Wäsche
ausreichendes Niveau aufweist. Auf diese Weise können nur ungenau arbeitenden Niveaumessungen
innerhalb der Trommel 12 unterbleiben.
[0039] Weiterhin ist gemäß dem Verfahrens der Erfindung vorgesehen, beim auf das Waschen
der Wäsche folgende Schleudern fortlaufend das Gewicht der auf den Gewichtsaufnehmern
20 ruhenden Teile der Waschschleudermaschine 10 und damit auch das Gewicht der in
der Trommel 12 enthaltenen Wäsche und Flüssigkeit jeweils durch Wiegen zu ermitteln.
Das ermittelte Gewicht wird mit zunehmender Schleuderdauer abnehmen, weil durch das
Schleudern mehr und mehr Flüssigkeit, nämlich gebundene Flotte, entfernt wird. In
die Auswertelektronik wird ein Sollgewicht eingegeben, das dem Gewicht der zu Anfang
in die Trommel 12 eingegeben trockenen Wäsche zuzüglich einer Restfeuchtigkeit bzw.
gebundenen Restflotte entspricht, die in der Wäsche am Ende des Schleudervorgangs
noch enthalten sein kann oder soll. Sobald das vorgegebene Sollgewicht erreicht ist,
bei dem die Wäsche nur noch die vorgesehene Restfeuchte aufweist, wird von der der
Auswertelektronik zugeordneten bzw. hiermit korrespondierenden Steuerung der Schleudervorgang
gestoppt. Die Wäsche kann dann aus der Waschschleudermaschine 10 entladen werden.
[0040] Vielfach nimmt der auf die Waschschleudermaschine folgende Trockner 31 nur einen
Teil des Wäschepostens in der Waschschleudermaschine 10 auf. Im Folgenden wird davon
ausgegangen, dass der Trockner 31 nur die Hälfte des Wäschepostens der Waschschleudermaschine
10 aufnimmt. Die Zeit, die der Trockner 31 benötigt, um die Wäsche zu trocknen, nämlich
die Restfeuchte wenigstens größtenteils aus der Wäsche zu entfernen, ist jedoch kleiner
als die Taktzeit der Waschschleudermaschine 10, also die Zeit, die diese zum Waschen
und Schleudern der Wäsche benötigt wird. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass
die Taktzeit des Trockners 31 nur der halben Taktzeit der Waschschleudermaschine 10
entspricht.
[0041] Aufgrund unterschiedlicher Aufnahmekapazitäten und Taktdauern der Waschschleudermaschine
10 und des Trockners 31 ist es üblich, eine sogenannte Postenteilung vorzunehmen.
Dazu wird der Posten der Wäsche in der Waschschleudermaschine 10 beim Entladen derselben
aufgeteilt. Im hier angenommenen Fall, dass die Aufnahmekapazität des Trockners 31
halb so groß ist wie diejenige der Waschschleudermaschine 10, wird der die Waschschleudermaschine
10 verlassende Posten geteilt in zwei gleich große Teilposten, nämlich Postenhälften.
Für den Fall, dass der Trockner 31 nur die halbe Menge an Wäschestücken aufnehmen
kann als die Waschschleudermaschine 10, findet also eine gleichmäßige Postenteilung
statt. Diese Postenteilung wird unterstützt durch die ständige Feststellung des Gewichts
der auf den Gewichtsaufnehmern 20 ruhenden wesentlichen Teile der Waschschleudermaschine
10 einschließlich der eine bestimmte Restfeuchte aufweisenden Wäsche in der Trommel
12. Aufgrund des bekannten Gewichts der auf den Gewichtsaufnehmern 20 ruhenden Komponenten
der Waschschleudermaschine 10 ist das Gewicht des gesamten sich in der Trommel 12
befindenden Postens der eine Restfeuchte aufweisenden Wäsche bekannt.
[0042] Bei einer Aufteilung des Postens in zwei etwa gleich große bzw. gleich schwere Teilposten
wird die Waschschleudermaschine 10 allmählich entladen, wobei die entladende eine
Restfeuchte aufweisende Wäsche auf das Entladeband 26 gelangt. Durch die ständige
Gewichtsmessung ist ermittelbar, wann die halbe Menge der noch eine Restfeuchte aufweisenden
Wäsche die Trommel 12 der Waschschleudermaschine 10 verlassen hat. Es befindet sich
dann auf dem Entladeband 26 ein Teilposten, der etwa dem halben Gewicht des Postens
der Wäsche in der Waschschleudermaschine 10 entspricht. Der Entladevorgang der Waschschleudermaschine
10 wird nun kurzfristig unterbrochen. Während dieser Zeit wird der erste Teilposten
vom Entladeband 26 in den Trockner 31 transportiert und damit der Trockner 31 beladen
oder der Teilposten vom Entladeband 26 nur etwas weitertransportiert in Richtung zum
Trockner 31. Nunmehr kann der Trocknungsvorgang des ersten Teilpostens im Trockner
31 beginnen. Es wird anschließend die restliche noch eine Restfeuchte aufweisende
Wäsche aus der Trommel 12 der Waschschleudermaschine 10 entladen. Diese restliche
Wäsche entspricht dem zweiten Teilposten mit etwa dem gleichen Gewicht des ersten
Teilpostens. Dieser Teilposten verbleibt auf dem Entladeband 26, bis der erste Teilposten
getrocknet ist. Danach wird der zweite Teilposten vom Entladeband 26 zum oder in den
Trockner 31 transportiert zur Beladung des Trockners 31 mit dem zweiten Teilposten.
[0043] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermittelten dynamischen Kräfte, die insbesondere
von der drehend angetriebenen beladenen Trommel 12 ausgehen, können in der Regel nur
durch eine Unwucht hervorgerufen werden, die durch eine ungleichmäßige Verteilung
der Wäsche in der Trommel 12 entsteht. Demzufolge lassen die von den Gewichtsaufnehmern
20 bei sich periodisch ändernden Kräften erzeugten Signale Rückschlüsse auf eine Unwucht
der drehend angetriebenen, beladenen Trommel 12 zu.
[0044] Die Messung der von der beladenen Trommel 12 erzeugten dynamischen Kräfte erfolgt
ab Beginn des drehenden Antriebs der Trommel 12 und vorzugsweise auch während des
gesamten drehenden Antriebs derselben. Diese Messung kann beendet werden, wenn die
Trommel 12 eine konstante Enddrehzahl erreicht hat, es ist auch denkbar, die Messung
während des gesamten drehenden Antriebs der Trommel 12 fortlaufend vorzunehmen, wenn
auch in vorzugsweise regelmäßigen Zeitabständen, also mit Pausen zwischen einzelnen
Messungen.
[0045] Wird bereits beim Anfahren der Trommel 12, also bei noch mit geringer Drehzahl erfolgenden
Antrieb derselben, festgestellt, dass einen bestimmten Grenzwert überschreitende dynamische
Kräfte vorherrschen, deutet das auf eine über einen zulässigen Wert liegende Unwucht
hin. Ergibt sich, dass die Unwucht beim anfänglichen Beschleunigen der Trommel 12,
beispielsweise zum Zeitpunkt einer festgelegten niedrigen Anfangsdrehzahl, höher ist
als die vorgegebene maximale Unwucht, deutet das darauf hin, dass sich die Wäsche
in der Trommel 12 nicht gleichmäßig verteilt hat, nämlich mindestens ein Wäschehaufen
oder Klumpen sich gebildet hat. Der Antrieb der Trommel 12 wird dann unterbrochen
und vorzugsweise die Trommel 12 bis zum Stillstand abgebremst. Dadurch fällt die Wäsche
im Inneren der Trommel 12 wieder in sich zusammen. Es wird dann der Antrieb der Trommel
12 erneut gestartet, wobei dann davon ausgegangen werden kann, dass keine nennenswerte
Unwucht mehr auftritt, weil durch das wiederholte Anfahren des drehenden Antriebs
der Trommel 12 sich der mindestens eine Wäscheklumpen aufgelöst hat und dadurch eine
im Wesentlichen gleichmäßige Verteilung der Wäsche auf den Umfang des Mantels der
Trommel 12 erfolgt ist.
[0046] Selbst wenn sich die Wäsche beim Beschleunigen der Trommel 12 auf den Umfang des
Mantels verteilt, wird dieses in einer Regel nicht so gleichmäßig erfolgen, dass keine
Unwucht der Trommel 12 entsteht, insbesondere im höheren Drehzahlbereich der Trommel
12. Deswegen wird auch beim weiteren Betrieb, insbesondere beim Beschleunigen der
Trommel 12 bis zur Höchstdrehzahl, die Messung dynamischer Kräfte durch Gewichtsermittlung,
also der Feststellung dynamischer Gewichtskräfte, fortgesetzt. Auf diese Weise kann
festgestellt werden, ob und ggf. wann die Trommel 12 bei zunehmender Drehzahl einen
festgelegten Grenzwert der Unwucht erreicht. Sobald dies geschieht, wird die Trommel
12 nicht weiter beschleunigt und dadurch der Schleudervorgang der Wäsche mit einer
größtmöglichen Drehzahl durchgeführt, bei der eine vorgegebene Unwucht nicht überschritten
wird. Es ist bei diesem Verfahren möglich, die Trommel 12 stets mit größtmöglicher
Drehzahl anzutreiben, um die Entwässerung möglichst rasch im erforderlichen oder vorgegebenen
Umfange vorzunehmen zu können.
[0047] Die Waschschleudermaschine 10 kann mit allen zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren betrieben werden bzw. von allen geschilderten Verfahrensstufen Gebrauch
machen, wozu stets nur Gewichtsermittlungen erforderlich sind und vor allem die Gewichtsermittlungen
zu mehreren Zwecken dienen. Es ist aber auch denkbar, bei einer Waschschleudermaschine
10 nur einige der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren oder Verfahrensschritte
zu realisieren.
[0048] Die Erfindung eignet sich auch für Wäschezentrifugen, die nur zum Entwässern, nämlich
Schleudern, vorher in einer Waschmaschine gewaschener Wäsche dienen. Auch einer solchen
Wäschezentrifuge sind Gewichtsaufnehmer im Bereich der Unterseite des Grundrahmens
zugeordnet, die sich auf Füßen der Wäschezentrifuge abstützen. Die Gewichtsaufnehmer
können genauso ausgebildet und montiert sein, wie das die Fig. 2 und 3 im Zusammenhang
mit der zuvor beschriebenen Waschschleudermaschine 10 der Fall ist, zumal eine Wäschezentrifuge
von ihrem Aufbau her im Prinzip der Waschschleudermaschine 10 entspricht. Da aber
in einer Wäschezentrifuge nur ein Großteil der gebundenen Flotte auf der Wäsche entfernt
wird, erfolgt beim Beladen der Wäschezentrifuge eine Ermittlung des Gewichts der Wäsche
mit der gebundenen Flotte.
[0049] Da bei Wäschezentrifugen keine Flüssigkeit hinzugegeben wird, findet bei diesen nicht
die zuvor im Zusammenhang mit der Waschschleudermaschine 10 beschriebene Füllstandsmessung
durch Ermittlung des Gewichts der hinzugefügten Flüssigkeit statt.
[0050] Alle übrigen im Zusammenhang mit der Waschschleudermaschine 10 beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. Verfahrensschritte werden in gleicher oder zumindest analoger Weise
auch bei der Wäscheschleuder durchgeführt. Insoweit wird auf die zuvor im Zusammenhang
mit der Waschschleudermaschine 10 beschriebenen Verfahren Bezug genommen, die auch
für die Wäschezentrifuge gelten.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 10
- Waschschleudermaschine
- 11
- Drehachse
- 12
- Trommel
- 13
- Öffnung
- 14
- Trommelgehäuse
- 15
- Öffnung
- 16
- Tür
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Grundrahmen
- 19
- Fuß
- 20
- Gewichtsaufnehmer
- 21
- Unterseite
- 22
- Schraube
- 23
- Traverse
- 24
- Gewindestange
- 25
- Ende
- 26
- Entladeband
- 27
- Obertrum
- 28
- Führungswand
- 29
- Förderrichtung
- 30
- Ende
- 31
- Trockner
1. Verfahren zum Waschen und/oder Schleudern von Wäsche, wobei die Wäsche in einer drehend
antreibbaren Trommel (12) gewaschen und anschließend geschleudert oder nur geschleudert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht mindestens des Inhalts der Trommel (12) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht mindestens der Wäsche und gegebenenfalls der Flüssigkeit, vorzugsweise
der gesamten Wäsche und gegebenenfalls der gesamten Flüssigkeit, in der Trommel (12)
durch Wiegen ermittelt wird, insbesondere das Gewicht mehrfach, vorzugsweise fortlaufend,
insbesondere in regelmäßigen Zeitabständen mit vorzugsweise gleichen Pausen zwischen
einzelnen Messungen oder kontinuierlich aufeinanderfolgend ohne Pausen zwischen einzelnen
Messungen ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die gesamte oder mindestens nahezu gesamte Waschschleudermaschine (10) zum Waschen
und Schleudern der Wäsche bzw. die gesamte oder nahezu gesamte Wäschezentrifuge zum
Schleudern der Wäsche mit der in der Trommel (12) enthaltenen Wäsche und gegebenenfalls
Flüssigkeit insbesondere fortlaufend oder mehrfach gewogen wird, vorzugsweise im Bereich
mindestens eines Fußes (19) der Waschschleudermaschine (10) oder der Wäschezentrifuge.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht nur der Wäsche beim Beladen der Trommel (12) und/oder zum Abschluss der
Beladung der Trommel (12) ermittelt wird, vorzugsweise die Beladung der Trommel (12)
mit der vorgesehenen Menge an Wäsche durch die Ermittlung des Gewichts der momentan
in der Trommel (12) enthaltenen Wäsche überprüft bzw. überwacht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erforderliche Flüssigkeitsmenge durch die Messung des Gewichts der Flüssigkeit
und der Wäsche in der Trommel (12) festgestellt wird, insbesondere derart, dass durch
fortlaufende Gewichtsmessungen festgestellt wird, wann im Verhältnis zum Gewicht der
(trockenen) Wäsche in der Trommel (12) eine ausreichende Menge, insbesondere ein ausreichendes
Gewicht, an Flüssigkeit in der Trommel (12) vorhanden ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schleudern der Wäsche durch fortlaufende Ermittlung des Gewichts der Wäsche
und der darin noch gebundenen Flüssigkeit die Restfeuchtigkeit der Wäsche festgestellt
wird, insbesondere das Schleudern bei Erreichen einer bestimmten vorgegebenen Restfeuchte
der Wäsche beendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dynamische Kräfte durch periodische Gewichtsveränderung, insbesondere Gewichtsveränderung
über der Zeit, bei drehend angetriebener, beladenen Trommel (12) vorzugsweise beim
Schleudern der Wäsche durch fortlaufende, insbesondere zeitlich aufeinanderfolgende,
Gewichtsmessungen über mindestens einen bestimmten Zeitraum hinweg ermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch Ermittlung dynamischer Kräfte, insbesondere periodische Gewichtsveränderungen
über der Zeit, eine Unwucht der beladenen Trommel (12) bei ihrem drehenden Antrieb
ermittelt wird, insbesondere festgestellt wird, wenn die Unwucht einen bestimmten
Grenzwert erreicht hat, vorzugsweise anhand der ermittelten Unwucht der beladenen
Trommel (12) die Drehzahl der Trommel (12) beeinflusst, insbesondere begrenzt, wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand einer beim Anfahren des drehenden Antriebs der beladenen Trommel (12) ermittelten
Unwucht derselben der Antrieb unterbrochen wird, wenn die ermittelte Unwucht der beladenen
Trommel (12) einen vorgegebenen Grenzwert erreicht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Entladen der Trommel (12) das Gewicht der Wäsche mit der darin noch gebundenen
restlichen Flotte ermittelt wird und während des Entladens das Gewicht der sich noch
in der Trommel (12) befindenden restlichen Wäsche mit der restlichen gebundenen Flotte
ermittelt wird, vorzugsweise andauernd oder in regelmäßigen Zeitabständen und/oder
das beim Entladen der Trommel (12) ermittelte Gewicht der sich noch in der Trommel
(12) befindlichen restlichen Wäsche mit der restlichen gebundenen Flotte herangezogen
wird, um Teilposten mit einer bestimmten Menge an Wäsche zu bilden, indem nach dem
Entladen einer bestimmten Menge noch eine restliche gebundene Flotte aufweisenden
Wäsche der Entladevorgang für eine bestimmte Zeitdauer unterbrochen wird.
11. Vorrichtung zum Waschen und/oder Schleudern von Wäsche, insbesondere Waschschleudermaschine
(10) oder Wäschezentrifuge, mit einer an einem auf dem Boden stehenden Grundrahmen
(18) gelagerten, drehend antreibbaren Trommel (12), dadurch gekennzeichnet, dass dem Grundrahmen (18) mindestens ein Gewichtsaufnehmer (20) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gewichtsaufnehmer (20) in der Nähe eines Fußes (19), mit dem
sich der Grundrahmen (18) auf dem Boden abstützt, angeordnet ist, wobei bevorzugt
sich der Grundrahmen (18) mit der Trommel (12) auf oder an dem mindestens einen Gewichtsaufnehmer
(20) abstützt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gewichtsaufnehmer (20) im Grundrahmen (18) angeordnet ist, vorzugsweise
derart, dass sich der den Grundrahmen (18) mit der Trommel (12) tragende Gewichtsaufnehmer
(20) auf dem jeweiligen Fuß (19) abstützt.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Fuß (19) des Grundrahmens (18) ein Gewichtsaufnehmer (20) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Gewichtsaufnehmer (20) kapazitiv, induktiv, piezoelektrisch oder nach
dem Dehnungsmessstreifenprinzip arbeitet und/oder der oder jeder Gewichtsaufnehmer
(20) als eine Wägezelle, vorzugsweise eine Scherstab-Wägezelle, eine Kraftmessdose
oder dergleichen ausgebildet ist.