[0001] Durch die
EP-A-0 459 015 ist eine Vorrichtung an einer Betonwand eines abzudichtenden Staudammes od. dgl.
Hydrauliksystemen mit zumindest einer diese abdeckenden und abdichtenden Kunststofffolienbahn
bekannt, die durch ein längsgerichtetes Metallprofil an der Betonwand verankert ist.
Eine solche Vorrichtung ist beim Trockensanieren eines leergelaufenen Staudammes nötig,
um die verlegten Folienbahnen glatt an der Stauwand zu Anlage zu bringen.
[0002] Gemäß der Offenbarung in der Patentschrift wird an der Betonwand ein längs gerichtetes,
erhabenes Kastenprofil verankert, über das die Kunststofffolienbahn über die Fläche
der Betonwand in einem Stück verlegt ist. Zum Spannen der Folienbahn wird nur eine
hutförmige Klammerschiene über die Folie, über das Kastenprofil gestülpt und mit diesem
mittig verschraubt. Dabei Bewegen sich die beiden U-förmigen Flanken der Klammerschiene
in Richtung der Betonwandung und Spannen die Kunststofffolie an der Betonwandung.
[0003] Ein solches Spannen der Folie führt nicht zu einer dauerhaft festen Anlage der Folien
an der Betonwandung. Die Kunststofffolien werfen Falten, die den ganzen Staudamm unschön
erscheinen lassen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der
ein stärkeres Spannen der über die ganze Fläche der Betonwandung im Trockenen oder
auch im Nassen verlegten Folien und ein unverändert glattes Anliegen der Abdichtungsfolien
an der Betonwandung möglich gemacht ist.
[0005] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art, ist die Lösung der Aufgabe darin
gefunden, dass das Metallprofil im Querschnitt als geschlossenes Hutprofil ausgebildet
ist, in deren U-förmigem Inneren ein Luftschlauch aufblasbar angeordnet ist. Vorzugsweise
ist das Metallprofil im Querschnitt als Doppelhutprofil ausgebildet, wobei die beiden
U-förmigen Profile mit Abstand voneinander angeordnet sind und dieser dadurch gebildete
Steg des Metallprofils mit der Betonwand verankert ist. Unter beiden U-förmigen Profilen,
und zwar zwischen der Betonwand und der verlegten Folienbahn ist dann jeweils der
aufblasbare Schlauch angeordnet. Werden nun die Schläuche aufgeblasen, so verlagert
sich mit der Wandung des jeweiligen Schlauches auch die Folie in die zugeordneten
U-förmigen Kammern, wodurch die Folie gespannt wird. Dies erfolgt beidseitig der Verankerung
des Profils. Eine feste Anlage der Folie entlang der Betonwandung ist das Ergebnis.
Dieses Ergebnis ist erzielt gleichgültig ob die Schiene im Trockenen oder im Nassen,
also unterhalb des Wasserniveaus eines Staudamms zur Anwendung gelangt.
[0006] Die grundsätzliche Konstruktion der genannten Vorrichtung ist auch nutzbar, wenn
eine Talsperre zur Sanierung nur zum Teil entleert ist und die Kunststofffolien teilweise
auch unter das Niveau in auch beträchtlicher Tiefe verlegt werden müssen. Es ist dazu
vorgeschlagen, die einzelnen Kunststofffolienbahnen an den Rändern mit einer jeweiligen
Überlappung von einem halben Meter zu verlegen. Unterhalb des Niveaus reicht dann
der hydraulische Druck aus, um die Nahtbereiche dicht zu bekommen. Im Trockenen aber
oberhalb des Niveaus sind die Nähte im Bereich der übereinanderliegenden Randbereiche
der Kunststofffolienbahnen mechanisch abzudichten. Die definierte Schiene mit den
aufblasbaren Schläuchen in den U-förmigen Kammern ist dazu ebenfalls verwendbar. Damit
werden die beiden übereinanderliegenden Folienränder gegen die Betonwandung mit dem
Luftdruck in den beiden Schläuchen gepresst. Selbstverständlich kann diese Schiene
auch hier unterhalb des Wasserniveaus zum Befestigen der Folienbahnen an der Betonwandung
zur Anwendung gelangen. Dort sind Höhenunterschiede in der Betonfläche oder Lunker
abzudecken, wozu eine mechanisch feste Verbindung der Folienbahn mit der Betonwandung
vorteilhaft ist.
[0007] Es ist sinnvoll nach dem Aufblasen der Schläuche die Luft durch ein inkompressibles
Medium wie z. B. Spezialbeton zu ersetzen.
[0008] Eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Im Querschnitt die Wandung des Staudamms einer Talsperre mit dem aufgestauten Wasser
auf der einen Seite,
- Fig. 2
- im Querschnitt die jedenfalls im oberen Bereich der Stauwand angeordnete Beschichtung
der Stauwand,
- Fig. 3
- in vergrößerter Darstellung die Spannvorrichtung für die verlegte Folienbahn,
- Fig. 4
- die gleiche Darstellung im gespannten Zustand der Folienbahn,
- Fig. 5
- der Nahtbereich von zwei sich überlappenden Folienbahnen mit der Verankerungsvorrichtung
im letztendlich montierten Zustand.
[0009] Die Wandung 1' des Staudamms 1 oder die Staudammwand insgesamt ist undicht und soll
mit einer Beschichtung auf der mit Wasser 2 bedeckten Seite abgedichtet werden. Dazu
ist oberhalb des Niveaus 3 des letztendlich teilgefüllten Staudamms 1 ein Träger 4
mechanisch über Anker 5 an der Wandung 1' befestigt. Der Träger hat einen nach unten
offenen U-förmigen Querschnitt und ist ggf. auf der Oberseite begehbar. An dem Träger
4 ist eine definierte Breite - z. B. 5 m - und eine definierte Länge - z. B. bis zum
Boden des Staudamms reichende Länge - des Packens 6' der Kunststofffolie 6 gehalten.
Gemäß der Fig. 1 ist die Folienbahn 6 um einen beschwerenden Kerndorn 7 aufgewickelt,
wobei der Kerndorn 7 mit dem unteren Ende der Folienbahn 6 fest verbunden ist.
[0010] Gemäß Fig. 1 ist an dem Träger 4 lediglich die Kunststofffolienbahn 6 gehalten. Diese
allein wird benötigt, um den Bereich der Stauwand abzudichten, der bei der Abdichtung
noch von dem Wasser 2 bedeckt ist. Wird der Bereich der Stauwand 1' saniert, der oberhalb
oder im Bereich des späteren Niveaus 3 vorgesehen ist, dann sind zumindest dort noch
weitere aus Fig. 2 ersichtliche Schichten an der Folie vorzusehen. Zunächst ist es
vorteilhaft, zwischen der Wandung 1' und der Folienbahn 6 ein Zwischenvlies 8 anzuordnen,
das gleich mit der Folienbahn an dem Träger gehalten und an der Folienbahnrückseite
aufkaschiert ist. Das Zwischenvlies kann als Quellvlies 8' und/oder als Drainagevlies
8" ausgebildet sein. Das Quellvlies 8' quillt bei Kontakt mit Feuchtigkeit und unterstützt
die Abdichtung des Staudamms. Das Drainagevlies 8" dient zur Überprüfung der Dichtigkeit
der jeweiligen Beschichtungsbahn, denn wenn eine Leckage im Bereich der Bahn entsteht,
fließt dieses Wasser hinter der Folienbahn zum Boden des Staudamms, wird dort oder
benachbart durch eine Einrichtung gemessen. Das Loch kann wieder schnell nur im Bereich
dieser Bahn aufgefunden und abgedichtet werden.
[0011] Wenn ein Staudamm insgesamt oder ein Teil eines Staudamms im Trockenen saniert werden
kann, können die Ränder der Kunststofffolienbahnen miteinander verschweißt werden,
so dass letztendlich nur eine Folie sich über die Fläche der im Trockenen befindlichen
Stauwand erstreckt. Dennoch ist die Folie mit der Stauwandung zu verbinden und insbesondere
zu spannen, da eine Faltenbildung beim Verlegen nicht zu vermeiden ist. Dazu dient
die Vorrichtung nach Fig. 3 und 4. Das Spannprofil besteht aus einer metallischen
Profilstange 11, die sich über eine größere Länge meist lotrecht an der Betonwandung
1' erstreckt. Das Doppelhutprofil besteht aus zwei U-förmig gebogenen zur Betonwand
1' hin offenen Wandungen, welche die Kammern 12, 13 bilden. Zwischen den U-förmigen
Wandungen des Profils erstreckt sich ein Verbindungssteg 14, durch den Schrauben 15
das Profil 11 mit der Betonwandung 1' verankern.
[0012] Wie erwähnt ist die Betonwandung 1' mit der Kunststofffolie 6 bedeckt. Zwischen der
Folie 6 und der Betonwandung ist weiterhin ein Drainagevlies 8" und im Bereich der
Profilstange 11 ein Quellvlies 8' angeordnet. Das Quellvlies 8' dichtet bei Kontakt
mit Flüssigkeit den Flächenbereich der Profilstange 11 gegen die Betonwandung zusätzlich
ab. Oberhalb, in Richtung der Kammern 12, 13 der Profilstange 11 des Quellvlieses
8' ist zwischen dem Quellvlies 8' und der Kunststofffolie 6 jeweils ein zusammengedrückter
Expansionsschlauch 16, 17 aus weichem PVC angeordnet. Ggf. können die Schläuche 16,
17 auch oben also rundum von einem weitern Quellvlies 8"' abgedeckt sein. Es ist auch
möglich, den jeweiligen Schlauch durch das Quellvlies selbst zu bilden, indem die
übereinanderliegenden Quellvlieslagen solche aufblasbaren Luftkammern einschließen.
Voraussetzung ist aber die Luftundurchlässigkeit der Vliese in diesem Bereich.
[0013] Die Verankerung der Profilsschiene 11 mit der Betonwandung 1' erfolgt über die mit
Muttern versehenen Schrauben 15, die in einer im Beton verklebten Ankerhülse 18 mit
Innengewinde eingedreht sind. Die Ankerhülse 18 weist zur Abdichtung mit der Folie
6 einen Hülsenflanschring 19 auf, der mit der Kunststofffolie 6 verschweißt ist. Damit
kann über diese Verankerung kein Wasser zur Betonwandung 1' gelangen.
[0014] Das Spannen der Folie erfolgt nun anschließend durch Aufblasen der beiden Schläuche
16 und 17 gemäß der Darstellung in Fig. 4. Die aufgeblasenen Schläuche dehnen sich
aus, soweit in den Kammern 12, 13 Platz ist, und nehmen auf ihrem Wege die Folie 6
mit und spannen sie dabei. Damit dieser Spannzustand auf Dauer fixiert ist, wird letztendlich
die Luft in den Schläuchen durch eine inkompressible Betonsuspension ersetzt.
[0015] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 werden über die Breite des Staudamms 1
mehrere Kunststofffoliebahnen 6 abgelassen, die sich an den Rändern in den Nähten
19 überlappen. Unterhalb des Wasserniveaus 3 genügt zur Abdichtung dieses Nahtbereichs
19 der hydraulische Druck des Wassers. Zumindest oberhalb des Niveaus 3 sind die Nähte
19 aber gegeneinander abzudichten. Dazu kann gemäß Fig. 5 die gleiche metallische
Hutprofilstange 11 gemäß den Fig. 3 und 4 dienen. Hier erfolgt aber neben der Befestigung
der Folienbahnen mit der Betonwandung auch die Abdichtung der Folienränder 20, 21
aneinander mittels der verankerten Profilschiene 11 und der aufgeblasenen Schläuche
16', 17'. Die Quellvliese 8' sorgen nach Kontakt mit der Staudammfeuchtigkeit für
zusätzlichen Dichtdruck. Äußerlich vor den Folien 6 und vor den Verankerungen der
Folien ist gemäß der Fig. 5 noch ein Geovlies 9 angeordnet, das gefüllt mit Beton
für den Schutz der Folie gegen Umweltbedingungen, gegen Schwemmholz und dgl. sorgt.
1. Vorrichtung an einer Betonwand eines abzudichtenden Staudammes od. dgl. Hydrauliksystemen
mit zumindest einer diese abdeckenden und abdichtenden Kunststofffolienbahn, die durch
ein längsgerichtetes Metallprofil an der Betonwand verankert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (11) im Querschnitt als geschlossenes Hutprofil ausgebildet ist,
in deren U-förmigem Inneren (12, 13) ein Luftschlauch (16, 17) aufblasbar angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil im Querschnitt als Doppelhutprofil (11) ausgebildet ist, wobei die
beiden U-förmigen Profile mit Abstand voneinander angeordnet sind und dieser dadurch
gebildete Steg (14) des Metallprofils mit der Betonwand (1') verankert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in beiden Hutprofilen (12, 13) der aufblasbare Schlauch (16, 17) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Betonwand (1') und der Profilsschiene (11) eine im wesentlichen gestreckt
verlaufende Kunststoffbahn (6) angeordnet ist und zwischen der Folie (6) und der Betonwand
(1') in Höhe der U-förmigen Profile die beiden Schläuche (16, 17) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (16, 17) von einem Quellvlies (8', 8'") umgeben ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Quellvlies (8') in der Breite der Profilschiene (11) erstreckt und seitlich
daneben jeweils ein Drainagevlies (8") angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker aus im Beton der Stauwand (1) verklebter Ankerhülse (18) mit Innengewinde
besteht, der äußere Hülsenflanschring (19) der Ankerhülse (18) mit der Kunststofffolie
(6) verscheißt ist und der Steg (14) des Profils (11) über eine in die Ankerhülse
(18) eingedrehte Schraube (15) an der Betonwand (1') verankert ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Betonwand (1') und der Profilsschiene (11) die beiden Randstreifen (20,
21) von zwei nebeneinanderliegenden und sich überlappenden Kunststoffbahnen (6) angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Kunststoffbahnen (6) zumindest im Bereich dieser übereinanderliegenden Randbereiche
(19; 20, 21) über die Länge der Profilschiene (11) mit einem Quellvlies (8') abgedeckt
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beide sich in den Randbereichen (19; 20, 21) überdeckenden Kunststoffbahnen (6) mit
einem Quellvlies (8') abgedeckt sind, wobei das eine Quellvlies zwischen der Betonwand
und der ersten Folie und das andere zwischen der ersten Folie und der zweiten Folie
sich erstreckt.
11. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 - 7 zum Spannen einer Kunststofffolienbahn
zur glatten Anlage an und zum Verankern mit einer stabilen Betonwandung eines abzudichtenden
Staudammes od. dgl. Hydrauliksystems durch gezieltes Abheben von der Betonwandung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahn durch Druckluft in einem aufblasbaren Schlauch gespannt und im gespannten
Bereich glatt an der Betonwandung gehalten wird.
12. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 8 - 10 zum Verankern und Verschließen von
zwei übereinanderliegenden Rändern von zwei Kunststofffolienbahnen auch zur glatten
Anlage an einer stabilen Betonwandung eines abzudichtenden Staudammes od. dgl. Hydrauliksystems,
dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahnen durch Druckluft in einem aufblasbaren Schlauch gegen die Betonwandung
gedrückt werden.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Druckluft aufgeblasene Schlauch einerseits gegen die Betonwandung und andererseits
gegen einen an der Betonwandung gehaltenen Widerstand wirksam wird.
14. Verwendung nach Anspruch 11 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft durch ein inkompressibles Medium wie Beton ersetzt wird.