[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür, insbesondere eine Außentür für ein Gebäude, mit
einem Rahmen aus Holz und einem Isolierkern.
[0002] Derartige Türen sind bereits bekannt.
[0003] Türen dieser Art sollen einen Schallschutz und einen Wärmeschutz bieten. Ferner soll
die Türe widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse sein.
[0004] Die Forderungen nach Schallschutz und Wärmeschutz schließen sich allerdings in der
Regel aus physikalischen Gründen gegenseitig aus. Eine Schallschutztür benötigt "Masse"
und/oder "Entkoppelung", um einen hohen Luftschallwiderstand zu bieten. Um einen Wärmeschutz
zu erreichen, muß ein möglichst gering wärmeleitendes Material verwendet werden. Vorteilhaft
ist eine niedrige Rohdichte in Verbindung mit einem hohen, luftgefüllten Porenanteil,
wie dies beispielsweise bei PU-Schaum (Polyurethan-Schaum) der Fall ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Tür der eingangs angegebenen Art vorzuschlagen.
[0006] Nach einem ersten Vorschlag wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Isolierkern
eine oder mehrere Vakuuminsolationsplatten umfaßt. Die auf diese Weise integrierten
Vakuumisolationsplatten können eine hohe Wärmedämmung erzeugen, ohne daß hierfür eine
besonders große Dicke erforderlich wäre, so daß Raum für schwere Materialien und/oder
entkoppelte Werkstoffe zur Erreichung des Schallschutzes gelassen wird. Beispielsweise
kann neben einer verhältnismäßig dünnen Vakuumisolationsplatte mit einer Stärke von
beispielsweise 20 mm eine dickere Deckplatte eingebracht werden, die gut für das Stehvermögen
der Tür ist, und/oder mehr Masse, beispielsweise in Form von Mineralwolle, was Vorteile
für den Schallschutz mit sich bringt, und/oder einzelne lose Spanplatten, die eine
Schallentkopplung mit sich bringen, was wiederum gut für den Schallschutz ist.
[0007] Es ist ferner möglich, eine Brandschutzplatte vorzusehen, um den Feuerwiderstand
zu erhöhen, beispielsweise eine Promatecktplatte. Eine derartige Promatecktplatte
ist insbesondere in Verbindung mit Mineralwolle und/oder Kieselsäure, insbesondere
nicht brennbarer pyrogener Kieselsäure, von Vorteil. Hierdurch kann ein Feuerwiderstand
T 30 (30 Minuten Feuerwiderstand) erreicht werden.
[0008] Derartige Türen sind insbesondere als sogenannte Laubengangtüren geeignet. Dabei
handelt es sich um eine besondere Form von Wohnungseingangstüren. Ein Schallschutz
von 43 bis 47 dB und besser ist erreichbar. Laubengangtüren müssen ab dem 4. Stockwerk
den Anspruch T 30 (30 Minuten Feuerwiderstand) und "rauchdicht" erfüllen. Hierfür
ist ein gesichertes hydrothermisches Stehvermögen erforderlich. Diese Forderungen
können mit der Erfindung erfüllt werden. Auch die Forderung nach Einbruchhemmung in
der Klasse WK 3 ist erreichbar.
[0009] Nach einem weiteren Vorschlag wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Rahmen eine vernetzte Stickstoffverbindung aufweist.
[0010] Die beiden erfinderischen Vorschläge können miteinander kombiniert werden.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] Die Türe kann eine oder mehrere Schichten aus Sperrholz aufweisen. Vorzugsweise befindet
sich eine oder mehrere Schichten aus Sperrholz an einer oder beiden Außenseiten der
Türe.
[0013] Die Türe kann eine oder mehrere ASS-Stabilisierungsschichten aufweisen. Vorteilhaft
ist es, wenn sich die ASS-Stabilisierungsschichten zwischen zwei Schichten aus Sperrholz
befinden.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn eine oder mehrere Schichten aus Mineralwolle vorhanden sind.
Vorzugsweise handelt es sich um steggerichtete Mineralwolle. Die Schichten aus Mineralwolle
befinden sich vorzugsweise auf einer oder beiden Seiten des Isolierkerns bzw. der
Vakuumisolationsplatte.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfaßt die Türe eine oder mehrere
Brandschutzplatten. Vorteilhaft ist es, wenn sich die Brandschutzplatten im Außenbereich
der Türe befinden. Vorzugsweise liegen die Brandschutzplatten zwischen einer Schicht
aus Sperrholz im Außenbereich der Tür und einer Schicht aus Mineralwolle.
[0016] In bestimmten Fällen ist es vorteilhaft, wenn der Isolierkern einen Lichtausschnitt
aufweist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Isolierkern eine Vakuumisolationsplatte
umfaßt. Derartige Vakuumisolationsplatten dürfen nicht verletzt werden. In die Türe
kann nur dann ein Lichtausschnitt eingebracht werden, wenn die Vakuumisolationsplatte
einen entsprechenden Lichtausschnitt aufweist.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind an dem Lichtausschnitt Transponder
vorgesehen. Die Transponder dienen dazu, die Lage und/oder Form des Lichtausschnittes
auch dann ermitteln zu können, wenn er durch äußere Schichten wie beispielsweise eine
Sperrholzschicht oder sonstige Schicht abgedeckt ist. Zu diesem Zweck befinden sich
die Transponder vorzugsweise an den Rändern und/oder an den Ecken des vorzugsweise
rechteckigen Lichtausschnitts. Auf diese Weise kann durch eine Ortung der Transponder
sichergestellt werden, daß bei der Herstellung des Lichtausschnitts die Vakuumisolationsplatte
nicht verletzt wird.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Tür in einer Ansicht von vorne und in einer Ansicht von der Seite,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch die Tür gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt durch die Tür gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- den Aufbau des Türblattes der Tür gemäß Fig. 1 bis 3 in einer schematischen Schnittansicht,
- Fig. 5
- eine Tür mit einem Lichtausschnitt in einer Ansicht von vorne,
- Fig. 6
- die Glasanbindung der Tür gemäß Fig. 5 in einer Schnittan-sicht und
- Fig. 7
- eine Ecke des Rahmens der Tür in einer Schnittansicht und in einer perspektivischen
Ansicht.
[0019] Die in Fig. 1 gezeigte Tür 16 umfaßt ein Türblatt, eine Klinke 17, ein Schloß 18
und Objektbänder 19 zur Befestigung an der Zarge 20.
[0020] Der Aufbau der Tür ist in den Schnitten gemäß Fig. 2, 3 und 4 dargestellt. Der Rahmen
1 aus Holz ist mehrfach verleimt. Er weist eine vernetzte Stickstoffverbindung auf.
Gleiches gilt für das Holz der Zarge.
[0021] Vernetzte Stickstoffverbindungen dieser Art sind aus der
WO 2004/033170 und aus der
WO 2004/033171 bekannt. Diese Vorveröffentlichungen beschreiben ein Verfahren zur Verbesserung der
Oberflächenhärte von Holz, bei dem ein unbehandelter Holzkörper mit einer wäßrigen
Lösung einer vernetzbaren Stickstoffverbindung der in den Vorveröffentlichungen beschriebenen
Art imprägniert wird. Anschließend härtet man den derart imprägnierten Holzkörper
unter Aufrechterhaltung feuchter Bedingungen bei erhöhter Temperatur aus. Hierdurch
entsteht eine vernetzte Stickstoffverbindung, die das Holz schützt.
[0023] In der Mitte des Türblattes befindet sich der Isolierkern, der aus einer oder mehreren
Vakuumisolationsplatten (VIP) 2 besteht. Eine derarte Vakuumisolationsplatte umfaßt
eine oder mehrere Vakuumdämmplatten aus einem evakuierbaren, porösen Material geringer
Wärmeleitfähigkeit und eine vakuumdichte Umhüllung, die insbesondere durch eine metallisierte
Hochbarrierefolie aus Kunststoff gebildet werden kann. Vakuumdämmplatten bilden den
Kern der Vakuumisolationsplatte. Als Material für die Vakuumdämmplatten sind insbesondere
mikroporöse Kieselsäurepulver oder offenporige Schäume aus Polyurethan oder Polystyrol
geeignet. Bei mikroporösen Kernen genügt aufgrund ihrer extrem kleinen Porengröße
von weniger als einem halben Mikrometer ein Vakuum von etwa 1 bis 10 mbar. Bei offenporigen
Schäumen ist es dagegen vorteilhaft oder erforderlich, daß die Gasdrücke aufgrund
der gröberen Poren im Bereich von 0,1 bis 1 mbar liegen. Wenn mehrere Vakuumdämmplatten
von einer Umhüllung umgeben sind, liegen diese Vakuumdämmplatten vorzugsweise nebeneinander.
Die Vakuumdämmplatten können beidseitig von Kunststoffschaum, vorzugsweise von Polyurethanschaum,
umgeben sein. Vorzugsweise ist der Kunststoffschaum bzw. Polyurethanschaum von der
Umhüllung abgedeckt, vorzugsweise durch eine Aluminiumfolie.
[0024] Auf beiden Seiten der Vakuumisolationsplatte 2 ist jeweils eine Schicht 6 aus einer
steggerichteten Mineralwolle vorgesehen. Daran schließen sich auf beiden Seiten jeweils
eine Schicht aus einer A1-Brandschutzplatte 5 an. An den Außenseiten der A1-Brandschutzplatten
5 sind jeweils zwei Schichten aus Sperrholz/MDF-Exterior 3 vorgesehen, zwischen denen
sich jeweils eine ASS-Stabilisierungsschicht 4 befindet.
[0025] Im unteren Bereich der Tür ist an der Außenseite ein Wetterschenkel 11 vorgesehen.
Die Türe befindet sich auf einer Schwelle 8, nämlich einer Schwelle ISO VT2000. Ferner
sind am Rahmenholz 1 der Türe Dichtungen 9 vorgesehen. Zwischen den Dichtungen 9 befindet
sich ein Brand-Dämmschichtbildner 10.
Mit der Türe können folgende Prüfwerte erreicht werden:
[0026]
Schall: Rw = 47 db
Wärmedämmung: UD = 0,58 W (m2K)
Feuerwiderstand: T30
Einbruch-WK 3
Prüfklima c,d,e
Toleranzklasse 4
[0027] Fig. 5 zeigt eine Türe mit einem rechteckigen Lichtausschnitt 21, an dessen vier
Ecken jeweils ein Transponder 7 vorgesehen ist. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, besteht
der Isolierkern aus vier Vakuumisolationsplatten 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4, die den Lichtausschnitt
21 begrenzen. Die Anordnung der Transponder 7 an den Ecken des Lichtausschnitts 21
ermöglicht es, daß die exakten Koordinaten und Größen des Lichtausschnittes 21 durch
ein einfaches Lesegerät aufgefunden werden können. Eine Zerstörung der Vakuumisolationsplatten
ist damit ausgeschlossen. Die Innentürflächen, die nicht mit einer Vakuumisolationsplatte
ausgefüllt sind, also der Bereich des Lichtausschnitts 21, ist stattdessen mit Polyurethanschaum
gefüllt. Damit ist bei allen Lichtausschnitten immer noch ein U-Wert von weniger als
0,8 W/(m
2K) erreichbar, der das Kriterium der Passivhaustauglichkeit erfüllt. Der Lichtausschnitt
kann in einer Breite von 100 bis 400 mm und in einer Höhe von 200 bis 700 mm variieren.
[0028] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, sind die Ränder des Lichtausschnittes mit Glashalteleisten
13 versehen, in die eine Isolierglasscheibe 12 eingesetzt ist. Zwischen der Isolierglasscheibe
12 und den Glashalteleisten 13 befinden sich auf beiden Seiten jeweils ein Vorlegeband
15 und darüber eine Schicht aus Silikon 14.
[0029] Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß die Teile des Rahmens 1 durch Dübel 22 aus Esche
mit den Maßen 12 x 100 verbunden sind.
1. Tür mit einem Rahmen (1) aus Holz und einem Isolierkern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lsolierkern eine oder mehrere Vakuumisolationsplatten (2) umfaßt.
2. Tür mit einem Rahmen (1) aus Holz und einem lsolierkern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (1) eine vernetzte Stickstoffverbindung aufweist.
3. Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkern eine oder mehrere Vakuumisolationsplatten (2) umfaßt.
4. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür eine oder mehrere Schichten aus Sperrholz (3) aufweist.
5. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür eine oder mehrere ASS-Stabilisierungsschichten (4) aufweist.
6. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür eine oder mehrere Schichten (6) aus Mineralwolle aufweist.
7. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür eine oder mehrere Brandschutzplatten (5) aufweist.
8. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkern einen Lichtausschnitt (21) aufweist.
9. Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lichtausschnitt (21), insbesondere an dessen Rändern und/oder Ecken, Transponder
(7) vorgesehen sind.