[0001] Die Erfindung betrifft ein Konditioniermittel zur Textilschonung sowie die Verwendung
des Konditioniermittels in einem Wasch- oder Textiltrocknungsverfahren. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Konditioniersubstrat, welches ein Konditioniermittel enthält,
sowie ein Konditionierverfahren unter Einsatz des Konditioniersubstrats in einem Textiltrocknungsprozeß.
Konditioniermittel und Konditioniersubstrat werden verwendet zur Reduktion der Bildung
von Flusen und des Pills.
[0002] Der Einsatz von Konditioniermitteln und deren Applikation auf Trägertüchern zur Textilkonditionierung
in einem Haushaltstrockner gehört seit langem zum Stand der Technik. üblicherweise
enthalten die Konditioniermittel kationische Tenside zur Einstellung eines angenehmen
Textilweichgriffs sowie gegebenenfalls Textilkonditionierzusatzstoffe, wie Knitterschutzmittel,
desodorierende Substanzen und Parfüms. Die Konditioniermittel werden durch Aufschmelzen
auf die Trägertücher aufgebracht, so daß sie bei den Temperaturen, die üblicherweise
in einem Haushaltstrockner vorliegen, freigesetzt werden können.
[0003] Die WO 00/24853 beschreibt flüssige Weichspülerformulierungen mit Knitterreduzierungskomponenten,
ausgewählt aus Siliconderivaten und sulphatierten oder sulphonierten pflanzlichen
Ölen, sowie Trocknertücher, die eine dieser Knitterreduzierungskomponenten enthalten.
[0004] EP 255 711 beschreibt ein Konditioniertuch, das mit einem Textilkonditioniermittel,
enthaltend kationische Tenside und Polydiorganosiloxane, versehen ist, wobei das Textilkonditioniermittel
einen Schmelzpunkt oberhalb von 38°C aufweist.
[0005] US 5,174,911 beschreibt einen Textilkonditionierartikel für einen Wäschetrockner,
wobei das Konditioniermittel, welches auf den Artikel aufgetragen wird, eine Weichmacherkomponente
und eine Aminosilikonkomponente enthält.
[0006] EP 317 135 offenbart eine wäßrige Weichspülerformulierung, die eine kationische und
eine nichtionische Weichmacherkomponente enthält. Die nichtionische Weichmacherkomponente
ist dabei ein spezielles Siloxan, welches mindestens eine C
6-C
22-Alkylgruppe trägt.
[0007] EP 544 493 beschreibt hochkonzentrierte Weichspülmittel, die 60 bis 99 Gew.-% einer
textilweichmachenden Komponente sowie 1 bis 40 Gew.-% einer emulgierten Mischung aus
Silikonöl und Silikonemulgator aufweisen. Durch Einsatz der emulgierten Silikon-haltigen
Mischung, sowie dem hohen Anteil an Weichmacherkomponenten wird eine Phasentrennung
der Komponenten vermieden sowie ein gleichmäßiges Coating von Trocknertüchern erreicht.
Die Konditioniermittelzusammensetzung für die Trocknertücher weisen dabei einen Schmelzpunkt
von 25 bis 150°C auf und liegen somit bei Raumtemperatur nicht in flüssiger Form vor.
WO-A-99/14295 offenbart Waschmittelzusammen-Setzungen, die Cellulose polymere zur
Reduktion des Pillbildung enthalten.
[0008] Die im Stand der Technik beschriebenen Konditioniermittel und Konditioniertücher
lassen jedoch die Schonung des Textils unberücksichtigt. Die moderne Textilpflege
stellt hohe Anforderungen an die Wäschestücke. So ist das Waschen von Kleidungsstücken
in einem Waschautomaten und das sich anschließende Trocknen in einem Wäschetrockner
mit einer hohen mechanischen Belastung für das Gewebe verbunden. Die Reibungskräfte
führen vielfach zu einer Schädigung des textilen Flächengebildes, erkennbar an einer
Flusen- und Pillbildung. Mit jedem Wasch- beziehungsweise Trockengang, aber auch durch
das Tragen der Kleidungsstücke findet ein weiterer Abrieb und/oder Bruch winziger
Fasern auf der Oberfläche der textilen Flächengewebe statt. Die herkömmlichen Konditionier-
und Textilpflegemittel vermögen diese Schädigung des Gewebes nicht zu vermindern.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher die Flusen- und Pillbildung textiler
Flächengebilde zu reduzieren, insbesondere die Reduktion dieser Bildung während eines
Textilwasch- oder Trocknungsprozesses.
[0010] Überraschend wurde gefunden, daß durch den Einsatz bestimmter Komponenten in Konditioniermitteln
die Flusen- und Pillbildung textiler Flächengebilde erheblich reduziert werden kann.
[0011] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher in einer ersten Ausführungsform ein
Konditioniermittel, enthaltend mindestens eine Flusenreduktionskomponente.
[0012] Unter dem Begriff Konditionierung ist im Sinne dieser Erfindung die avivierende Behandlung
von textilen Flächengebilden, Stoffen, Garnen und Geweben zu verstehen. Durch die
Konditionierung werden den Textilien positive Eigenschaften verliehen, wie beispielsweise
ein verbesserter Weichgriff, eine erhöhte Glanz- und Farbbrillanz, eine Duftauffrischung,
Verringerung des Knitterverhaltens und der statischen Aufladung sowie ein erleichtertes
Bügelverhalten. Weiterhin führt die Konditionierung im Rahmen dieser Erfindung zu
einer Textilschonung, feststellbar an einer verminderten Flusen- und Pillbildung.
[0013] Als wesentliche Komponente enthalten die erfindungsgemäßen Konditioniermittel mindestens
eine Flusenreduktionskomponente. Flusenreduktionskomponenten liegen in den flüssigen
erfindungsgemäßen Konditioniermitteln als feinteilige Polymerpartikel oder Polymeremulsionen
oder Polymerdispersionen vor, die eine Substantivität zu textilen Flächengebilden
oder Textilfasern aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
dabei um wasserunlösliche Polymere. Besonders bevorzugt, aufgrund ihrer guten biologischen
Abbaubarkeit und ihrer hervorragenden Leistung bezüglich der Reduktion der Flusenbildung
sind die biologischen Polymere. Im Rahmen dieser Erfindung sind biologische Polymere
auch Polymere, die nur teilweise biologischen oder biotechnologischen Ursprungs sind.
Bevorzugt sind jedoch solche biologischen Polymere bei denen mindestens 60%, vorzugsweise
mindestens 80% und insbesondere mindestens 90% des Molekulargewichts biologischen
oder biotechnologischen Ursprungs ist. Besonders bevorzugte biologische Polymere sind
ausgewählt aus der Gruppe der Cellulosen. Mikrokristalline Cellulose natürlichen Ursprungs,
beispielsweise Arbocel® BE 600-10, Arbocel® BE 600-20 und Arbocel
® BE 600-30 ex Rettenmaier oder biotechnologischen Ursprungs, beispielsweise Cellulon
® ex Kelco sind äußerst bevorzugt. Biotechnologisch fermentierte Cellulosen, wie sie
beispielsweise in der US 6,329,192 B1 beschrieben werden sind ebenfalls geeignet für
den Einsatz als Flusenreduktionskomponente.
[0014] Cellulosederivate sind ebenfalls geeignet für den Einsatz als Flusenreduktionskomponenten.
Beispiele sind die alkylierten und/oder hydroxyalkylierten Polysacchariden, Celluloseethern,
beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Ethyl(hydroxyethyl)cellulose (EHEC),
Hydroxypropylcellulose (HPC), Methylcellulose (MC), Propylcellulose (PC), Carboxymethylmethylcellulose
(CMMC), Hydroxybutylcellulose (HBC), Hydroxybutylmethylcellulose (HBMC), Hydrdoxyethylcellulose
(HEC), Hydroxyethylcarboxymethylcellulose (HECMC), Hydroxyethylethylcellulose (HEEC),
Hydroxypropylcellulose (HPC), Hydroxypropylcarboxymethylcellulose (HPCMC), Hydroxyethylmethylcellulose
(HEMC), Methylhydroxyethylcellulose (MHEC), Methylhydroxyethylpropylcellulose (MHEPC)
und deren Gemische, wobei Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropycellulose,
Hydroxypropylcellulose sowie leicht ethoxylierte MC oder Gemische der voranstehenden
bevorzugt sind.
Weitere Beispiele sind Gemische von Celluloseethern mit Carboxymethylcellulose (CMC).
[0015] Für die Reduktion der Flusenbildung und ebenso für das Aufziehverhalten der Cellulosederivate
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß mindestens 90% der Partikel eine Teilchengröße
kleiner als 100 µm, vorzugsweise kleiner als 50 µm, besonders bevorzugt kleiner als
20 µm auf.
[0016] Weiterhin geeignet als Flusenreduktionskomponenten sind Hydrogele aus biologischen
Polymeren. Da Hydrogele Wasser enthaltende Systeme auf Basis hydrophiler aber wasserunlöslicher
Polymere sind, die als dreidimensionales Netzwerk vorliegen, sind die Partikel auf
der Textiloberfläche nach dem Trocknungsvorgang wesentlich kleiner und betragen i.d.R.
nur noch ein Zehntel oder weniger ihres ursprünglichen Volumens.
Als Hydrogeldispersionen sind alle Hydrogele geeignet, die feinpartikular vorliegen.
Geeignet sind insbesondere solche Hydrogele, bei denen mindestens 90% der Partikel
eine Teilchengröße kleiner als 100 µm, vorzugsweise kleiner als 50 µm, besonders bevorzugt
kleiner als 20 µm aufweist. Hydrogele bei denen mindestens 90% der Partikel eine Partikelgröße
kleiner 500nm, aufweisen sind besonders geeignet. Als Hydrogele eignen sich natürliche
Polymere wie z.B. Agarose, Gelatine, Curdlan, Alginate, Pektinate, Carageenane, Chitosane
etc.
Ein verbessertes Aufziehverhalten der Hydrogelpartikel kann zusätzlich durch deren
kationische Modifizierung erzielt werden.
[0017] Netzwerkbildungen erfolgen vorwiegend über kovalente Bindungen oder über elektrostatische,
hydrophobe oder Dipol-, Dipolwechselwirkungen.
Die Herstellung mikro- und nanoscaliger Hydrogele ist Stand der Technik und in zahlreichen
Publikationen bereits beschrieben.
Die Bildung nanoscaliger Hydrogelpartikel kann über Mikroemulsionspolymerisation einer
in den meisten Fällen mit Emulgatoren stabilisierten Wasser/Öl-Emulsion durch Homogenisierung
mittels Hochdruckhomogenisatoren oder Rotor-Stator-Homogenisatoren erfolgen. Die wässrige
Phase enthält dabei die dispergierten Polymere bzw. Monomere.
[0018] Weiterhin können auch synthetische Polymere, wie beispielsweise. Polyacrylate, Polymethacrylate,
Polyacrylamide bzw. Polymethacrylamide, Polyurethane, Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohole,
Polyvinylacetat und/oder deren Partialhydrolysate oder deren Copolymere verwendet
werden.
[0019] Die synthetischen Polymere können als feinteilige Pulver oder Dispersionen zu den
erfindungsgemäßen Konditioniermitteln gegeben werden oder aber auch in einer bevorzugten
Ausführungsform als Hydrogele vorliegen.
[0020] Als besonders geeignet haben sich die Polycarboxylate herausgestellt. Dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise
solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 1.000.000 g/Mol, vorzugsweise
von 1.000 bis 70.000 g/mol.
[0021] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molmasse von
12.000 bis 30.000 g/mol aufweisen.
[0022] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure oder der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis
90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molmasse,
bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2.000 bis 70.000 g/mol, vorzugsweise
15.000 bis 50.000 g/mol und insbesondere 30.000 bis 40.000 g/mol.
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden. Handelsüblich liegen die bevorzugten Produkte entweder in Form
von wäßrigen Lösungen mit Festsubstanz-Gehalten von z. B. 30 bis 40% vor oder sind
sprühgetrocknete Pulver mit einem Festsubstanz-Gehalt von z. B. 90 Gew.-%. Einsetzbar
sind beispielsweise die Produkte der Norasol
R-Reihe und die Produkte der Acrysol
R-Reihe der Firmen BASF und Rohm & Haas.
[0023] Auch hier hat es sich als vorteilhaft für die Flusenreduktion erweisen, wenn die
vorzugsweise wasserunlöslichen Polymere, feinteilig vorliegen. Bevorzugt weisen mindestens
90% der Partikel eine Teilchengröße kleiner als 100 µm, vorzugsweise kleiner als 50
µm, besonders bevorzugt kleiner als 20 µm auf.
[0024] Die erfindungsgemäßen Konditioniermittel enthalten die Flusenkomponenten in Mengen
von 0,005 bis 15 Gew.%, vorzugsweise von 0,01 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von
0,1 bis 7 Gew.% und insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.%, jeweils bezogen auf das gesamte
Mittel.
[0025] Vorteilhafterweise zur Erhöhung des Weichgriffs und zur Minderung der elektrostatischen
Aufladung textiler Flächengebilde und Garne enthalten die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
mindestens eine zusätzliche Weichmacherkomponente.
Beispiele für solche gewebeweichmachende Komponenten sind quartäre Ammoniumverbindungen,
kationische Polymere und Emulgatoren, wie sie in Haarpflegemitteln und auch in Mitteln
zur Textilavivage eingesetzt werden.
[0026] Geeignete Beispiele sind quartäre Ammoniumverbindungen der Formeln (I) und (II),

wobei in (I) R und R
1 für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, R
2 für einen gesättigten C
1-C
4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, R
3 entweder gleich R, R
1 oder R
2 ist oder für einen aromatischen Rest steht. X
- steht entweder für ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation
sowie Mischungen aus diesen. Beispiele für kationische Verbindungen der Formel (I)
sind Didecyldimethylammoniumchlorid, Ditalgdimethylammoniumchlorid oder Dihexadecylammoniumchlorid.
[0027] Verbindungen der Formel (II) sind sogenannte Esterquats. Esterquats zeichnen sich
durch eine hervorragende biologische Abbaubarkeit aus. Hierbei steht R
4 für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder
3 Doppelbindungen; R
5 steht für H, OH oder O(CO)R
7, R
6 steht unabhängig von R
5 für H, OH oder O(CO)R
8, wobei R
7 und R
8 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils unabhängig voneinander
den Wert 1, 2 oder 3 haben. X- kann entweder ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat-
oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein. Bevorzugt sind Verbindungen, die
für R
5 die Gruppe O(CO)R
7 und für R
4 und R
7 Alkylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen enthalten. Besonders bevorzugt sind Verbindungen,
bei denen R
6 zudem für OH steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (II) sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyl-oxyethyl)ammonium-methosulfat,
Bis-(palmitoyl)-ethyl-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat oder Methyl-N,N-bis(acyloxy-ethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-methosulfat.
Werden quaternierte Verbindungen der Formel (II) eingesetzt, die ungesättigte Alkylketten
aufweisen, sind die Acylgruppen bevorzugt, deren korrespondierenden Fettsäuren eine
Jodzahl zwischen 5 und 80, vorzugsweise zwischen 10 und 60 und insbesondere zwischen
15 und 45 aufweisen und die ein cis/trans-Isomerenverhältnis (in Gew.-%) von größer
als 30 : 70, vorzugsweise größer als 50 : 50 und insbesondere größer als 70 : 30 haben.
Handelsübliche Beispiele sind die von Stepan unter dem Warenzeichen Stepantex
® vertriebenen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate oder die unter
Dehyquart
® bekannten Produkte von Cognis bzw. die unter Rewoquat
® bekannten Produkte von Goldschmidt-Witco. Weitere bevorzugte Verbindungen sind die
Diesterquats der Formel (III), die unter dem Namen Rewoquat® W 222 LM bzw. CR 3099
erhältlich sind und neben der Weichheit auch für Stabilität und Farbschutz sorgen.

[0028] R
21 und R
22 stehen dabei unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Rest mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen.
[0029] Neben den oben beschriebenen quartären Verbindungen können auch andere bekannte Verbindungen
eingesetzt werden, wie beispielsweise quartäre lmidazoliniumverbindungen der Formel
(IV),

wobei R
9 für H oder einen gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
10 und R
11 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
10 alternativ auch für O(CO)R
20 stehen kann, wobei R
20 einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeutet, und Z eine NH-Gruppe oder Sauerstoff bedeutet und X
- ein Anion ist. q kann ganzzahlige Werte zwischen 1 und 4 annehmen.
[0030] Weitere geeignete quartäre Verbindungen sind durch Formel (V) beschrieben,

wobei R
12, R
13 und R
14 unabhängig voneinander für eine C
1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyalkylgruppe steht, R
15 und R
16 jeweils unabhängig ausgewählt eine C
8-28-Alkylgruppe darstellt und r eine Zahl zwischen 0 und 5 ist.
[0031] Neben den Verbindungen der Formeln (I) und (II) können auch kurzkettige, wasserlösliche,
quartäre Ammoniumverbindungen eingesetzt werden, wie Trihydroxyethylmethylammonium-methosulfat
oder die Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride,
z.B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid.
[0032] Auch protonierte Alkylaminverbindungen, die weichmachende Wirkung aufweisen, sowie
die nicht quatemierten, protonierten Vorstufen der kationischen Emulgatoren sind geeignet.
[0033] Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Verbindungen stellen die quaternisierten
Proteinhydrolysate dar.
[0034] Zu den geeigneten kationischen Polymeren zählen die Polyquatemium-Polymere, wie sie
im CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary (The Cosmetic, Toiletry und Fragrance, Inc.,
1997), insbesondere die auch als Merquats bezeichneten Polyquaternium-6-, Polyquaternium-7-,
Polyquaternium-10-Polymere (Ucare Polymer IR 400; Amerchol), Polyquaternium-4-Copolymere,
wie Pfropfcopolymere mit einem Cellulosegerüst und quartären Ammoniumgruppen, die
über Allyldimethylammoniumchlorid gebunden sind, kationische Cellulosederivate, wie
kationisches Guar, wie Guar-hydroxypropyltriammoniumchlorid, und ähnliche quaternierte
Guar-Derivate (z.B. Cosmedia Guar, Hersteller: Cognis GmbH), kationische quartäre
Zuckerderivate (kationische Alkylpolyglucoside), z.B. das Handelsprodukt Glucquat
®100, gemäß CTFA-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride",
Copolymere von PVP und Dimethylaminomethacrylat, Copolymere von Vinylimidazol und
Vinylpyrrolidon, Aminosilicon-polymere und Copolymere.
[0035] Ebenfalls einsetzbar sind polyquaternierte Polymere (z.B. Luviquat Care von BASF)
und auch kationische Biopolymere auf Chitinbasis und deren Derivate, beispielsweise
das unter der Handelsbezeichnung Chitosan
® (Hersteller: Cognis) erhältliche Polymer.
[0036] Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise
die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes
Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General
Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) Abil
®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Goldschmidt-Rewo; diquartäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80), sowie Siliconquat Rewoquat
® SQ 1 (Tegopren
® 6922, Hersteller: Goldschmidt-Rewo).
[0037] Ebenfalls einsetzbar sind Verbindungen der Formel (VI),

die Alkylamidoamine in ihrer nicht quaternierten oder, wie dargestellt, ihrer quaternierten
Form, sein können. R
17 kann ein aliphatischer Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder
3 Doppelbindungen sein. s kann Werte zwischen 0 und 5 annehmen. R
18 und R
19 stehen unabhängig voneinander jeweils für H, C
1-4-Alkyl oder Hydroxyalkyl. Bevorzugte Verbindungen sind Fettsäureamidoamine wie das
unter der Bezeichnung Tego Amid
®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin oder das unter der Bezeichnung Stepantex
® X 9124 erhältliche 3-Talgamidopropyl-trimethylammonium-methosulfat, die sich neben
einer guten konditionierenden Wirkung auch durch farbübertragungsinhibierende Wirkung
sowie speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit auszeichnen. Besonders bevorzugt
sind alkylierte quaternäre Ammoniumverbindungen, von denen mindestens eine Alkylkette
durch eine Estergruppe und/oder Amidogruppe unterbrochen ist, insbesondere N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat
und/oder N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(palmitoyloxyethyl)ammonium-methosulfat.
[0038] Als nichtionische Weichmacher kommen vor allem Polyoxyalkylenglycerolalkanoate, wie
sie in der britischen Patentschrift GB 2,202,244, Polybutylene, wie sie in der britischen
Patentschrift GB 2,199,855, langkettige Fettsäuren, wie sie in der EP 13 780, ethoxylierte
Fettsäureethanolamide, wie sie in der EP 43 547, Alkylpolyglycoside, insbesondere
Sorbitan- mono, -di- und triester, wie sie in der EP 698 140 und Fettsäureester von
Polycarbonsäuren, wie sie in der deutschen Patentschrift DE 2,822,891 beschrieben
werden.
[0039] Das erfindungsgemäße Konditionierungsmittel kann Weichmacherkomponenten in Mengen
bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt von 5 bis
40 Gew.-% und insbesondere von 11 bis 35 Gew.%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel,
enthalten.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Konditioniermittel
zusätzlich mindestens eine Bügelerleichterungskomponente. Unter Bügelerleichterungskomponenten
sind im Sinne der Erfindung Substanzen zu verstehen, die durch deren Einwirken auf
Textilgeweben dafür Sorge tragen, daß die Textilien beim Bügeln einen geringen Reibungswiderstand
aufweisen. Als besonders geeignete Bügelerleichterungskomponente haben sich Silikonöle
herausgestellt.
[0041] Weitere Bügelerleichterungskomponenten stellen die partiell oxidierten Polyethylene
dar.
[0042] Unter partiell oxidiertem Polyethylen sind überwiegend lineare Polyethylenwachse
zu verstehen, bei denen es sich um Produkte mit relativ niedrigen Molmassen im Bereich
von 500 bis 50 000 handelt. Die Herstellung der Polyethylenwachse erfolgt in der Regel
durch direkte Niederdruckpolymerisation oder, bevorzugt, Hochdruckpolymerisation der
Monomere oder durch gezielte Depolymerisation von Produkten höherer Molmassen. Die
hier eingesetzten modifizierten Polyethylenwachse können durch Polymerisation von
Ethylen, vorzugsweise in Abwesenheit eines Katalysators unter frühzeitigem Polymerisationsabbruch,
und anschließende Oxidation, z.B. durch Einleiten von Luft, oder durch Copolymerisation
von Ethylen mit geeigneten anderen Monomeren wie beispielsweise Acrylsäure hergestellt
werden, wobei der Anteil der Acrylsäureeinheiten vorzugsweise 20%, insbesondere 10%
nicht übersteigt. Schließlich ist es möglich, die Dispergierbarkeit von Polyolefinen
durch oxidative Oberflächenbehandlung zu verbessern. Übersichten zu diesem Thema finden
sich beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., 24,
36 sowie in Encycl. Polym. Sci. Eng. 17, 792f.
[0043] Die Bügelerleichterungskomponente(n) können in Mengen bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 8 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Mittel, vorliegen.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
mindestens ein Spreitmittel. Das Spreitmittel hat eine benetzende Funktion und bewirkt,
daß es zu einer optimalen Verteilung der übrigen Komponenten über eine große Fläche
kommt. Es wird dadurch erreicht, daß es auf der textilen Oberfläche nicht zu partiellen
Überkonzentrierungen kommt, die als Verfleckungen sichtbar wären. Der Einsatz von
Spreitmitteln ist insbesondere zu empfehlen, wenn Konditioniersubstrate, die mit dem
erfindungsgemäßen Konditioniermittel getränkt sind, in einem Textiltrocknungsverfahren
zur Wirkung gebracht werden.
[0045] Geeignete Spreitmittel sind Polyether-modifizierte Siloxane, wie beispielsweise in

und

abgebildet. Die Gruppen R
1 und R
3 stehen in den Formeln IV und V unabhängig von einander für -R
r-(C
2H
4O)
m-(C
3'H
6O)
n-R
6, wobei
Rr ein divalentes Alkylenradikal darstellt, z. B. -CH2- oder -C2H4-
R6 = H, Methyl oder C2-C6-Alkyl
x und y sind jeweils 1 oder mehr, wobei die Summe von x + y bis 10 000 reicht
z liegt zwischen 1 und 10 000
m und n können Zahlenwerte von 0 bis 300 annehmen, wobei jedoch die Summe aus m +
n zwischen 1 und 300 liegt.
[0046] Das Spreitmittel könne in Mengen bis zu 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 0,05 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 1 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das gesamte Mittel, vor.
[0047] Die erfindungsgemäßen Konditioniermittel liegen in flüssiger Form vor. Zum Erreichen
einer flüssigen Konsistenz kann der Einsatz sowohl flüssiger organischer Lösungsmittel,
wie auch der von Wasser angezeigt sein. Die erfindungsgemäßen Konditionierungsmittel
enthalten daher gegebenenfalls Lösungsmittel.
Lösungsmittel, die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden können, stammen
beispielsweise aus der Gruppe ein- oder mehrwertigen Alkohole, Alkanolamine oder Glycolether,
sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise
werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol,
Propan- oder Butandiol, Glycerin, Diglykol, Propyl- oder Butyldiglykol, Hexylenglycol,
Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether,
Diethylenglykol-methylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl-
oder -propyl-ether, Butoxy-propoxy-propanol (BPP), Dipropylenglykolmonomethyl-, oder
-ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl-, oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy-
oder Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether
sowie Mischungen dieser Lösungsmittel.
Einige Glykolether sind unter den Handelsnamen Arcosolv
® (Arco Chemical Co.) oder Cellosolve
®, Carbitol
® oder Propasol
® (Union Carbide Corp.) erhältlich; dazu gehören auch z.B. ButylCarbitol
®, HexylCarbitol
®, MethylCarbitol
®, und Carbitol
® selbst, (2-(2-Ethoxy)ethoxy)ethanol. Die Wahl des Glykolethers kann vom Fachmann
leicht auf der Basis seiner Flüchtigkeit, Wasserlöslichkeit, seines Gewichtsprozentanteils
an der gesamten Dispersion und dergleichen getroffen werden. Pyrrolidon-Lösungsmittel,
wie N-Alkylpyrrolidone, beispielsweise N-Methyl-2-pyrrolidon oder N-C
8-C
12-Alkylpyrrolidon, oder 2-Pyrrolidon, können ebenfalls eingesetzt werden. Weiterhin
bevorzugt als alleinige Lösungsmittel oder als Bestandteil eines Lösungsmittelgemisches
sind Glycerinderivate, insbesondere Glycerincarbonat.
[0048] Zu den Alkoholen, die in der vorliegenden Erfindung als Cosolventien eingesetzt werden
können, gehören flüssige Polyethylenglykole, mit niederem Molekulargewicht, beispielsweise
Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 200, 300, 400 oder 600. Weitere
geeignete Cosolventien sind andere Alkohole, zum Beispiel (a) niedere Alkohole wie
Ethanol, Propanol, Isopropanol und n-Butanol, (b) Ketone wie Aceton und Methylethylketon,
(c) C
2-C
4-Polyole wie ein Diol oder ein Triol, beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin oder Gemische davon. Insbesondere bevorzugt ist aus der Klasse der Diole
1,2-Octandiol.
[0049] Das erfindungsgemäßen Konditionierungsmittel kann in einer bevorzugten Ausführungsform
ein oder mehrere wasserlösliche organische Lösungsmittel und/oder Wasser enthalten.
Unter
wasserlöslich wird hierbei verstanden, daß das organische Lösungsmittel in der enthaltenen Menge
in einem gegebenenfalls wäßrigen Mittel löslich ist.
[0050] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Konditionierungsmittel
ein oder mehrere Lösungsmittel aus der Gruppe, umfassend C
1- bis C
4-Monoalkohole, C
2- bis C
6-Glykole, C
3- bis C
12-Glykolether und Glycerin, insbesondere Ethanol. Die erfindungsgemäßen C
3- bis C
12-Glykolether enthalten Alkyl- bzw. Alkenylgruppen mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise bis zu 8, insbesondere bis zu 6, besonders bevorzugt 1 bis 4 und äußerst
bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatomen.
[0051] Bevorzugte C
1- bis C
4-Monoalkohole sind Ethanol,
n-Propanol,
iso-Propanol und
tert-Butanol. Bevorzugte C
2- bis C
6-Glykole sind Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,5-Pentandiol,
Neopentylglykol und 1,6-Hexandiol, insbesondere Ethylenglykol und 1,2-Propylenglykol.
Bevorzugte C
3- bis C
12-Glykolether sind Di-, Tri-, Tetra- und Pentaethylenglykol, Di-, Tri- und Tetrapropylenglykol,
Propylenglykolmonotertiärbutylether und Propylenglykolmonoethylether sowie die gemäß
INCI bezeichneten Lösungsmittel Butoxydiglycol, Butoxyethanol, Butoxyisopropanol,
Butoxypropanol, Butyloctanol, Ethoxydiglycol, Ethoxyethanol, Ethyl Hexanediol, Isobutoxypropanol,
Isopentyldiol, 3-Methoxybutanol, Methoxyethanol, Methoxyisopropanol und Methoxymethylbutanol.
[0052] Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Ethanol, 1,2-Propylenglykol und Dipropylenglykol
sowie deren Mischungen, insbesondere Ethanol und Isopropanol.
[0053] Das erfindungsgemäße Mittel enthält gegebenenfalls ein oder mehrere Lösungsmittel
und/oder insbesondere Wasser in einer Menge von üblicherweise bis zu 95 Gew.-%, vorzugsweise
20 bis 90 Gew.-% und insbesondere 50 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Mittel.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
zusätzlich nichtionische Tenside enthalten. Die nichtionischen Tenside zeigen hervorragende
Emulgatoreigenschaften, insbesondere in Gegenwart kationischer Tenside.
[0055] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte
und/oder propoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen
und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) und/oder 1 bis 10 Mol Propylenoxid
(PO) pro Mol Alkohol, eingesetzt. Besonders bevorzugt sind C
8-C
16-Alkoholalkoxylate, vorteilhafterweise ethoxylierte und/oder propoxylierte C
10-C
15-Alkoholalkoxylate, insbesondere C
12-C
14-Alkoholalkoxylate, mit einem Ethoxylierungsgrad zwischen 2 und 10, vorzugsweise zwischen
3 und 8, und/oder einem Propoxylierungsgrad zwischen 1 und 6, vorzugsweise zwischen
1,5 und 5. Der Alkoholrest kann vorzugsweise linear oder besonders bevorzugt in 2-Stellung
methylverzweigt sein bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten,
so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate
mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus
Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol
Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise
C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungs- und Propoxylierungsgrade stellen
statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine
gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate und -propoxylate weisen
eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates/propoxylates, NRE/NRP).
Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als
12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO,
30 EO oder 40 EO.
Weiterhin geeignet sind alkoxylierte Amine, vorteilhafterweise ethoxylierte und/oder
propoxylierte, insbesondere primäre und sekundäre Amine mit vorzugsweise 1 bis 18
C-Atomen pro Alkylkette und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) und/oder
1 bis 10 Mol Propylenoxid (PO) pro Mol Amin.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x, z.B. als Compounds, besonders mit anionischen Tensiden, eingesetzt werden, in der
R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung
methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen,
vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von
Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und
10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0056] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der
japanischen Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach
dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
[0057] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein.
Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden
im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei
hydrophobe Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen
sogenannten "Spacer voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette,
die lang genug sein sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand
haben, damit sie unabhängig voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen
sich im allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration
und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In
Ausnahmefällen werden jedoch unter dem Ausdruck Gemini-Tenside nicht nur dimere, sondern
auch trimere Tenside verstanden.
[0058] Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether gemäß
der deutschen Patentanmeldung DE-A-43 21 022 oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkoholtris-sulfate
und -ethersulfate gemäß der internationalen Patentanmeldung WO-A-96/23768. Endgruppenverschlossene
dimere und trimere Mischether gemäß der deutschen Patentanmeldung DE-A-195 13 391
zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So besitzen
die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und sind dabei
schaumarm, so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch- oder
Reinigungsverfahren eignen.
[0059] Eingesetzt werden können aber auch Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide,
wie sie in den internationalen Patentanmeldungen WO-A-95/19953, WO-A-95119954 und
WO-A-95119955 beschrieben werden.
[0060] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der folgenden Formel,

[0061] in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0062] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der folgenden
Formel,

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
6 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
7 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[0063] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise
nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern
in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide
überführt werden.
[0064] Die nichtionischen Tenside können üblicherweise in Mengen bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,5 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,8 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das gesamte Mittel, vor.
[0065] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
gegebenenfalls zusätzlich Elektrolyte. Elektrolyte dienen der Viskositätsregulation
(Viskositätsregulator) und können üblicherweise in Mengen bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 8 Gew.-% und insbesondere von 1
bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, eingesetzt werden.
Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl, CaCl
2 oder MgCl
2 in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt.
[0066] Um den pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel in den gewünschten Bereich zu bringen,
kann der Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche
bekannten Säuren Grafik 1: Verlauf der Kontaktwinkel mit der Zeit bzw. Laugen, sofern
sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen oder ökologischen Gründen bzw. aus
Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. Üblicherweise überschreitet die Menge dieser
Stellmittel 2 Gew.-% der Gesamtformulierung nicht.
Die erfindungsgemäßen Konditioniermittel weisen einen pH-Wert von 2 bis 7, vorzugsweise
von 2,2 bis 5 und insbesondere von 2,4 bis 3 auf.
[0067] Neben geringeren Mengen von anionischen und amphoteren Tensiden können die erfindungsgemäßen
Mittel gegebenenfalls ein oder mehrere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, insbesondere
aus der Gruppe der Gerüststoffe, Enzyme, Komplexbildner, Duftstoffe, Parfümträger,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Schauminhibitoren, Vergrauungsinhibitoren,
Knitterschutzmittel, antimikrobielle Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien,
Antistatika, UV-Absorber, optischen Aufheller, Antiredepositionsmittel, Perlglanzgeber,
Farbübertragungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel und Hydrotrope enthalten.
[0068] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Mittel gegebenenfalls
zusätzlich ein oder mehrere Komplexbildner enthalten.
[0069] Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe,
die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen
auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern.
Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen
Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der
Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert die oxidative Zersetzung
der fertigen Mittel.
[0070] Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner,
die im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic
Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic
Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic
Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium
Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid,
HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate,
Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene
Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic
Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate,
Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene
Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate,
Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate,
Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate,
Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium
Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine,
Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate,
Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium
EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium
NTA und Trisodium Phosphate.
[0071] Bevorzugte Komplexbildner sind tertiäre Amine, insbesondere tertiäre Alkanolamine
(Aminoalkohole). Die Alkanolamine besitzen sowohl Amino- als auch Hydroxy- und/oder
Ethergruppen als funktionelle Gruppen. Besonders bevorzugte tertiäre Alkanolamine
sind Triethanolamin und Tetra-2-hydroxypropylethylendiamin (N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxy-propyl)ethylendiamin).
[0072] Ein besonders bevorzugter Komplexbildner ist die Etidronsäure (1-Hydroxyethyliden-1,1-diphosphonsäure,
1-Hydroxyethyan-1,1-diphosphonsäure, HEDP, Acetophosphonsäure, INCl Etidronic Acid)
einschließlich ihrer Salze. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
Mittel demgemäß als Komplexbildner Etidronsäure und/oder eines oder mehrere ihrer
Salze.
[0073] In einer besonderen Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel eine Komplexbildnerkombination
aus einem oder mehreren tertiären Aminen und einer oder mehreren weiteren Komblexbildnern,
vorzugsweise einer oder mehreren Komplexbildnersäuren oder deren Salzen, insbesondere
aus Triethanolamin und/oder Tetra-2-hydroxypropylethylendiamin und Etidronsäure und/oder
einem oder mehrerer ihrer Salze.
[0074] Das erfindungsgemäße Mittel enthält Komplexbildner in einer Menge von üblicherweise
0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1,5 bis 6 Gew.-%, beispielsweise 1,5,
2,1, 3 oder 4,2 Gew.-%.
[0075] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Mittel gegebenenfalls ein oder mehrere
Verdickungsmittel.
Die Viskosität der gegebenenfalls flüssigen Mittel kann mit üblichen Standardmethoden
(beispielsweise Brookfield-Viskosimeter RVD-VII bei 20 U/min und 20°C, Spindel 3)
gemessen werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 5000 mPas. Bevorzugte
flüssige bis gelförmige Mittel haben Viskositäten von 20 bis 4000 mPas, wobei Werte
zwischen 40 und 2000 mPas besonders bevorzugt sind. Werden die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
als Tränkflüssigkeiten für die erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate eingesetzt,
so ist vorteilhafterweise eine Viskosität unter 150 mPas, vorzugsweise zwischen 10
und 100 mPas und insbesondere zwischen 20 und 80 mPas angezeigt.
[0076] Geeignete Verdicker sind anorganische oder polymere organische Verbindungen. Es können
auch Gemische aus mehreren Verdickern eingesetzt werden.
[0077] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Mittel gegebenenfalls ein
oder mehrere Enzyme.
Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen und Vergrauungen bei.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
zusätzlich Cellulasen und/oder andere Glykosylhydrolasen. Diese Enzyme können darüber
hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur
Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung
können auch Oxireduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen
oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyceus griseus und
Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen
vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden,
eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder
Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase
oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease,
Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch
wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige
Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse.
Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen.
Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen.
Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen
und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen
und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen
eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten
unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten
eingestellt werden.
[0078] Die Enzyme können als Formkörper an Trägerstoffe adsorbiert oder gecoated eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,12 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Mittel gegebenenfalls ein oder mehrere
Parfüms in einer Menge von üblicherweise bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%,
insbesondere 0,05 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%, äußerst bevorzugt
0,3 bis 1,8 Gew.-%.
[0080] Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen
Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe
verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat,
Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether,
zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal,
Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal,
zu den Ketonen z.B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen
Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol,
zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen.
Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam
eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-,
Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller,
Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl,
Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Farbstoffe können gegebenenfalls im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden, wobei
die Menge an einem oder mehreren Farbstoffen so gering zu wählen ist, daß nach der
Anwendung des Mittels keine sichtbaren Rückstände verbleiben. Vorzugsweise ist das
erfindungsgemäße Mittel aber frei von Farbstoffen.
[0081] Weiterhin kann das erfindungsgemäße Mittel gegebenenfalls einen oder mehrere antimikrobielle
Wirkstoffe bzw. Konservierungsmittel in einer Menge von üblicherweise 0,0001 bis 3
Gew.%, vorzugsweise 0,0001 bis 2 Gew.%, insbesondere 0,0002 bis 1 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,0002 bis 0,2 Gew.%, äußerst bevorzugt 0,0003 bis 0,1 Gew.-%, enthalten.
[0082] Insbesondere für den Fall, daß das erfindungsgemäße Konditioniermittel als Tränkflüssigkeit
für die erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate eingesetzt wird, kann der Einsatz
von antimikrobiellen Wirkstoffen zur Keimabtötung der auf den Substraten befindlichen
Bakterien angezeigt sein.
Antimikrobielle Wirkstoffe bzw. Konservierungsmittel unterscheidet man je nach antimikrobiellem
Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika
und Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride,
Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat. Die Begriffe antimikrobielle
Wirkung und antimikrobieller Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre
die fachübliche Bedeutung, die beispielsweise von
K. H.
Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung : Keimidentifizierung
- Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York : Thieme, 1995) wiedergegeben wird,
wobei alle dort beschriebenen Substanzen mit antimikrobieller Wirkung eingesetzt werden
können. Geeignete antimikrobielle Wirkstoffe sind vorzugsweise ausgewählt aus den
Gruppen der Alkohole, Amine, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester,
Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate,
Sauerstoff-, Stickstoff-acetale sowie -formale, Benzamidine, Isothiazoline, Phthalimidderivate,
Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen
amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, lodo-2-propyl-butyl-carbamat,
lod, lodophore, Peroxoverbindungen, Halogenverbindungen sowie beliebigen Gemischen
der voranstehenden.
Der antimikrobielle Wirkstoff kann dabei ausgewählt sein aus Ethanol, n-Propanol,
i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure,
Benzoesäure, Salicylsäure, Dihydracetsäure, o-Phenylphenol, N-Methylmorpholin-acetonitril
(MMA), 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 4,4'-Dichlor-2'-hydroxydiphenylether
(Dichlosan), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Trichlosan), Chlorhexidin, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff,
N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-chlorphenyl)-3,12-dümino-2,4,11,13-tetraaza-tetradecandümidamid,
Glucoprotaminen, antimikrobiellen oberflächenaktiven quaternären Verbindungen, Guanidinen
einschl. den Bi- und Polyguanidinen, wie beispielsweise 1,6-Bis-(2-ethylhexyl-biguanido-hexan)-dihydrochlorid,
1,6-Di-(N
1,N
1'-phenyldiguanido-N
5,N
5')-hexan-tetrahydochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-phenyl-N
1,N
1-methyldiguanido-N
5,N
5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-o-chlorophenyldiguanido-N
5,N
5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-2,6-dichlorophenyldiguanido-N
5,N
5')hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-[N
1,N
1'-beta-(p-methoxyphenyl) diguanido-N
5,N
5']-hexane-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-alpha-methyl-.beta.-phenyldiguanido-N
5,N
5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-p-nitrophenyldiguanido-N
5,N
5')hexan-dihydrochlorid, omega:omega-Di-(N
1,N
1'-phenyldiguanido-N
5,N
5')-di-n-propylether-dihydrochlorid, omega:omega'-Di-(N
1,N
1'-p-chlorophenyldiguanido-N
5,N
5')-di-n-propylether-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-2,4- dichlorophenyldiguanido-N
5,N
5')hexan-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-p-methylphenyldiguanido- N
5,N
5')hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-2,4,5-trichlorophenyldiguanido-N
5,N
5')hexan-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-[N
1,N
1'-alpha-(p-chlorophenyl) ethyldiguanido-N
5,N
5'] hexan-dihydrochlorid, omega:omega-Di-(N
1,N
1'-p-chlorophenyldiguanido-N
5,N
5')m-xylene-dihydrochlorid, 1,12-Di-(N
1,N
1'-p-chlorophenyldiguanido-N
5,N
5') dodecan-dihydrochlorid, 1,10-Di-(N
1,N
1'-phenyldiguanido- N
5,N
5')-decan-tetrahydrochlodd, 1,12-Di-(N
1,N
1'-phenyldiguanido- N
5,N
5') dodecan-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-o-chlorophenyldiguanido- N
5,N
5') hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N
1,N
1'-o-chlorophenyldiguanido-N
5,N
5') hexan-tetrahydrochlorid, Ethylen-bis-(1-tolyl biguanid), Ethylen-bis-(p-tolyl biguanide),
Ethylen-bis-(3,5-dimethylphenylbiguanid), Ethylen-bis-(p-tert-amylphenylbiguanid),
Ethylen-bis-(nonylphenylbiguanid), Ethylen-bis-(phenylbiguanid), Ethylen-bis-(N-butylphenylbiguanid),
Ethylen-bis (2,5-diethoxyphenylbiguanid), Ethylen-bis (2,4-dimethylphenyl biguanid),
Ethylen-bis (o-diphenylbiguanid), Ethylen-bis (mixed amyl naphthylbiguanid), N-Butylethylen-bis-(phenylbiguanid),
Trimethylen bis (o-tolylbiguanid), N-Butyl-trimethyl- bis-(phenyl biguanide) und die
entsprechenden Salze wie Acetate, Gluconate, Hydrochloride, Hydrobromide, Citrate,
Bisulfite, Fluoride, Polymaleate, N-Cocosalkylsarcosinate, Phosphite, Hypophosphite,
Perfluorooctanoate, Silicate, Sorbate, Salicylate, Maleate, Tartrate, Fumarate, Ethylendiamintetraacetate,
Iminodiacetate, Cinnamate, Thiocyanate, Arginate, Pyromellitate, Tetracarboxybutyrate,
Benzoate, Glutarate, Monofluorphosphate, Perfluorpropionate sowie beliebige Mischungen
davon. Weiterhin eignen sich halogenierte Xylol- und Kresolderivate, wie p-Chlormetakresol
oder p-Chlor-meta-xylol, sowie natürliche antimikrobielle Wirkstoffe pflanzlicher
Herkunft (z.B. aus Gewürzen oder Kräutern), tierischer sowie mikrobieller Herkunft.
Vorzugsweise können antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen,
ein natürlicher antimikrobieller Wirkstoff pflanzlicher Herkunft und/oder ein natürlicher
antimikrobieller Wirkstoff tierischer Herkunft, äußerst bevorzugt mindestens ein natürlicher
antimikrobieller Wirkstoff pflanzlicher Herkunft aus der Gruppe, umfassend Coffein,
Theobromin und Theophyllin sowie etherische Öle wie Eugenol, Thymol und Geraniol,
und/ oder mindestens ein natürlicher antimikrobieller Wirkstoff tierischer Herkunft
aus der Gruppe, umfassend Enzyme wie Eiweiß aus Milch, Lysozym und Lactoperoxidase,
und/ oder mindestens eine antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindung
mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, lodonium- oder Arsoniumgruppe, Peroxoverbindungen
und Chlorverbindungen eingesetzt werden. Auch Stoffe mikrobieller Herkunft, sogenannte
Bakteriozine, können eingesetzt werden. Vorzugsweise finden Glycin, Glycinderivate,
Formaldehyd, Verbindungen, die leicht Formaldehyd abspalten, Ameisensäure und Peroxide
Verwendung.
Bei Einsatz des erfindungsgemäßen Konditioniermittels als Tränkflüssigkeit für die
erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate eignen sich insbesondere die Dehydrazetsäure
und die Glykolsäure.
[0083] Die als antimikrobielle Wirkstoffe geeigneten quaternären Ammoniumverbindungen (QAV)
weisen die allgemeine Formel (R
1)(R
2)(R
3)(R
4) N
+ X auf, in der R
1 bis R
4 gleiche oder verschiedene C
1-C
22-Alkylreste, C
7-C
28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen
Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus,
z.B. eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und X
- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind. Für eine optimale
antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der Reste eine Kettenlänge
von 8 bis 18, insbesondere12 bis 16, C-Atomen auf.
[0084] QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z.B. Methylchlorid,
Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid herstellbar. Die
Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei Methyl-Gruppen
gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen mit zwei langen
Resten und einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden Bedingungen
durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste oder Hydroxy-substituierte
Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
[0085] Geeignete QAV sind beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzylammoniumchlorid,
CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (
m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl-C12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid
(Benzyl-dodecyl-bis-(2-hydroxyethyl)-ammonium-chlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-N,N-trimethyl-ammoniumbromid,
CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[
p-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-pheno-xy]ethoxy]ethyl]-benzylammoniumchlorid, CAS No.
121-54-0), Dialkyldimethylammonium-chloride wie Di-
n-decyl-dimethyl-ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldi-methylammoniumbromid
(CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethylammoniumchloric, 1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS
No. 123-03-5) und Thiazoliniodid (CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Besonders
bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit C
8-C
18-Alkylresten, insbesondere C
12-C
14-Aklyl-benzyl-dimethyl-ammoniumchlorid.
[0086] Benzalkoniumhalogenide und/ oder substituierte Benzalkoniumhalogenide sind beispielweise
kommerziell erhältlich als Barquat
® ex Lonza, Marquat
® ex Mason, Variquat
® ex Witco/ Sherex und Hyamine
® ex Lonza, sowie Bardac
® ex Lonza. Weitere kommerziell erhältliche antimikrobielle Wirkstoffe sind N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid
wie Dowicide
® und Dowicil
® ex Dow, Benzethoniumchlorid wie Hyamine
® 1622 ex Rohm & Haas, Methylbenzethoniumchlorid wie Hyamine
® 10X ex Rohm & Haas, Cetylpyridiniumchlorid wie Cepacolchlorid ex Merrell Labs.
[0087] Die Mittel können weiterhin gegebenenfalls UV-Absorber enthalten, die auf die behandelten
Textilien aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern und/oder die Lichtbeständigkeit
des sonstiger Rezepturbestandteile verbessern. Unter UV-Absorber sind organische Substanzen
(Lichtschutzfilter) zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu
absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B. Wärme
wieder abzugeben. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind
beispielsweise die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und
Derivate des Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind
auch substituierte Benzotriazole, wie beispielsweise das wasserlösliche Benzolsulfonsäure-3-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-hydroxy-5-(methylpropyl)-mononatriumsalz
(Cibafast
® H), in 3-Stellung phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls
mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe
wie Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet. Besondere Bedeutung haben
Biphenyl- und vor allem Stilbenderivate wie sie beispielsweise in der EP 0728749 A
beschrieben werden und kommerziell als Tinosorb
® FD oder Tinosorb
® FR ex Ciba erhältlich sind. Als UV-B-Absorber sind zu nennen 3-Benzylidencampher
bzw. 3-Benzylidennorcampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher,
wie in der EP 0693471 B1 beschrieben; 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäurepropylester,
4-Methoxyzimtsäureisoamylester, 2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester (Octocrylene);
Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylbenzylester,
Salicylsäurehomomenthylester; Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon; Ester
der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester; Triazinderivate,
wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin und Octyl Triazon,
wie in der EP 0818450 A1 beschrieben oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB);
Propan-1,3-dione, wie z.B. 1-(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion;
Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Derivate, wie in der EP 0694521 B1 beschrieben. Weiterhin
geeignet sind 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-,
Alkylammonium-, Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze; Sulfonsäurederivate von Benzophenonen,
vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze; Sulfonsäurederivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bomylidenmethyl)benzol-sulfonsäure und
2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage,
wie beispielsweise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan
(Parsol 1789), 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion sowie Enaminverbindungen,
wie beschrieben in der DE 19712033 A1 (BASF). Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich
auch in Mischungen eingesetzt werden. Neben den genannten löslichen Stoffen kommen
für diesen Zweck auch unlösliche Lichtschutzpigmente, nämlich feindisperse, vorzugsweise
nanoisierte Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele für geeignete Metalloxide sind
insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben Oxide des Eisens, Zirkoniums, Siliciums,
Mangans, Aluminiums und Cers sowie deren Gemische. Als Salze können Silicate (Talk),
Bariumsulfat oder Zinkstearat eingesetzt werden. Die Oxide und Salze werden in Form
der Pigmente bereits für hautpflegende und hautschützende Emulsionen und dekorative
Kosmetik verwendet. Die Partikel sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger
als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30
nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können jedoch auch solche
Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der sphärischen
Gestalt abweichende Form besitzen. Die Pigmente können auch obertlächenbehandelt,
d.h. hydrophilisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische Beispiele sind gecoatete
Titandioxide, wie z.B. Titandioxid T 805 (Degussa) oder Eusolex® T2000 (Merck). Als
hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone und dabei speziell Trialkoxyoctylsilane
oder Simethicone in Frage. Vorzugsweise wird mikronisiertes Zinkoxid verwendet. Weitere
geeignete UV-Lichtschutzfilter sind der Übersicht von P. Finkel in SÖFW-Journal 122,
543 (1996) zu entnehmen.
Die UV-Absorber werden üblicherweise in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,03 Gew.-% bis 1 Gew.%, eingesetzt.
[0088] Gegenstand der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Konditioniermittels, zur Konditionierung von textilen Geweben in
einem Textiltrocknungsverfahren oder in einem Waschverfahren.
[0089] Die erfindungsgemäße Verwendung der erfindungsgemäßen Konditioniermittel kann in
einem Waschprozeß direkt, beispielsweise durch Integration des erfindungsgemäßen Konditioniermittels
in eine Waschmittelrezeptur und/oder vorzugsweise in einem auf den Waschprozeß folgenden
Weichspülgang erfolgen. Vorteilhafterweise können die erfindungsgemäßen Konditioniermittel
in einem Textiltrocknungsprozeß in einer Vorrichtung zur Trocknung von Textilien,
vorzugsweise in einem Haushaltswäschetrockner, verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Konditioniermittel über die Einspülkammer
eines Waschautomaten im Nachspülgang mit den zu konditionierenden Textilien in Kontakt
gebracht.
[0090] Dritter Gegenstand der Erfindung ist ein Konditioniersubstrat, welches ein Substrat
ist, das mit dem erfindungsgemäßen Konditioniermittel imprägniert und/oder getränkt
ist..
[0091] Das Substratmaterial besteht aus porösen Materialien, die in der Lage sind eine Tränkflüssigkeit
reversibel auf- und abzugeben. In Frage kommen dafür sowohl dreidiensionale Gebilde,
wie beispielsweise Schwämme, vorzugsweise jedoch poröse, flächige Tücher. Sie können
aus einem faserigen oder zellulären flexiblen Material bestehen, das ausreichend thermische
Stabilität zur Verwendung im Trockner aufweist und das ausreichende Mengen eines Imprägnierungs-
bzw. Beschichtungsmittels zurückhalten kann, um Stoffe effektiv zu konditionieren,
ohne dass während der Lagerung ein nennenswertes Auslaufen oder Ausbluten des Mittels
erfolgt. Zu diesen Tüchern gehören Tücher aus gewebtem und ungewebtem synthetischen
und natürlichen Fasern, Filz, Papier oder Schaumstoff, wie hydrophilem Polyurethanschaum.
Vorzugsweise werden hier herkömmliche Tücher aus ungewebtem Material (Vliese) verwendet.
Vliese sind im allgemeinen als adhesiv gebondete faserige Produkte definiert, die
eine Matte oder geschichtete Faserstruktur aufweisen, oder solche, die Fasermatten
umfassen, bei denen die Fasern zufällig oder in statistischer Anordnung verteilt sind.
Die Fasern können natürlich sein, wie Wolle, Seide, Jute, Hanf, Baumwolle, Lein, Sisal
oder Ramie; oder synthetisch, wie Rayon, Celluloseester, Polyvinylderivate, Polyolefine,
Polyamide, Viskose oder Polyester. Im allgemeinen ist jeder Faserdurchmesser bzw.
-titer für die vorliegende Erfindung geeignet. Bevorzugte erfindungsgemäße Konditioniersubstrate
bestehen aus einem Vliesmaterial, welches Cellulose enthält. Die hier eingesetzten
ungewebten Stoffe neigen aufgrund der zufälligen oder statistischen Anordnung von
Fasern in dem ungewebten Material, die ausgezeichnete Festigkeit in allen Richtungen
verleihen, nicht zum Zerreißen oder Zerfallen, wenn sie zum Beispiel in einem haushaltsüblichen
Wäschetrockner eingesetzt werden. Beispiele für ungewebte Stoffe, die sich als Substrate
in der vorliegenden Erfindung eignen, sind beispielsweise aus WO 93/23603 bekannt.
Bevorzugte poröse und flächige Konditionierungstücher bestehen aus einem oder verschiedenen
Fasermaterialien, insbesondere aus Baumwolle, veredelter Baumwolle, Polyamid, Polyester
oder Mischungen aus diesen. Vorzugsweise weisen die Konditioniersubstrate in Tuchform
eine Fläche von 0,2 bis 0,005 m
2, vorzugsweise von 0,15 bis 0,01 m
2, insbesondere von 0,1 bis 0,03 cm
2 und besonders bevorzugt von 0,09 bis 0,06 m
2 auf. Die Grammatur des Materials beträgt dabei üblicherweise zwischen 20 und 500
g/m
2, vorzugsweise von 25 bis 200 g/m
2, insbesondere von 30 bis 100 g/m
2 und besonders bevorzugt von 40 bis 80 g/m
2.
[0092] Vierter Gegenstand der Erfindung ist ein Konditionierverfahren zur Konditionierung
feuchter Textilien mittels des erfindungsgemäßen Konditioniersubstrats.
[0093] Das Konditionierverfahren wird durchgeführt, indem das erfindungsgemäße Konditioniersubstrat
zusammen mit feuchten Textilien, die beispielsweise aus einem vorhergehenden Waschverfahren
stammen, in ein Textiltrocknungsverfahren eingesetzt wird. Das Textiltrocknungsverfahren
findet üblicherweise in einer Vorrichtung zum Trocknen von Textilien, vorzugsweise
in einem Haushaltswäschetrockner statt.
[0094] Fünfter Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel
und/oder der erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate zur Verringerung der Flusenbildung
textilen Gewebes. Ein weiterer Gegenstand ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Mittel und/oder der erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate zur Verringerung der Pillbildung
textilen Gewebes.
[0095] Flusen entstehen, wenn an textilen Oberflächen Fasern brechen. In einem Haushaltstrockner
mit Flusensieb finden sich dann die Faserbruchstücke wieder. Die Faserpartikel werden
durch den Luftstrom zum Flusensieb transportiert. Die Pillbildung verläuft ähnlich.
Pills sind mehr oder minder kugelförmige Gebilde, die durch Ankerfasern mit dem Flächengebilde
verbunden sind und deren Dichte derartig ist, dass kein Licht hindurchdringt und ein
Schatten geworfen wird. Diese Veränderung kann sowohl beim Waschvorgang als auch beim
Gebrauch auftreten. Pills werden gebildet, wenn sich Fasern aus einem textilen Flächengebilde
herausarbeiten und im Gebrauch verknäulen. Derartige Oberflächenveränderungen sind
unerwünscht. Im allgemeinen wird das Maß an Pillbildung durch die Geschwindigkeit
folgender parallel verlaufender Prozesse bestimmt: a) Faserverknäulung, die zur Pillbildung
führt; b) Entstehung von weiteren Oberflächenfasern und c) Abscheuern von Fasern und
Pills.
Beispiele
[0096] Erfindungsgemäße Konditioniermittel sind beispielsweise E1 und E2, eine Vergleichsrezeptur
ist
V1 deren Zusammensetzungen Tabelle 1 wiedergibt.
Tabelle 1:
Zusammensetzung in Gew.-% |
V2 |
E1 |
E2 |
E3 |
V1 |
Rewoquat WE 18[a] |
22,5 |
22,5 |
22,5 |
22,5 |
22,5 |
Silikonöl[b] |
5 |
--- |
--- |
--- |
--- |
Tegopren 5843[c] |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
--- |
MgCl2 · 6 H2O |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
+ |
Plexophor-Eco[d] |
--- |
5,0 |
--- |
--- |
--- |
Arbocel® BE 600-10[e] |
--- |
--- |
5,0 |
--- |
--- |
Cellulon®[f] |
--- |
--- |
--- |
0,4 |
--- |
Parfüm |
1,6 |
1,6 |
1,6 |
1,6 |
+ |
Farbstoff |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
Wasser, vollentsalzt |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
[a] N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)-ammonium-methosulfat ex Stepan
[b] Silikonöl ex Ciba
[c] Polyether-modifiziertes Polysiloxan ex Goldschmidt
[d] Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer (MW: 18.000)
[e] mikrokristalline Cellulose (durchschnittliche Faserlänge: 18 □m) ex Rettenmaier
[f] biotechnologisch hergestellte Mikrocellulose ex Kelco |
[0097] Die Rezepturen E1 bis E4 wurden durch Aufschmelzen des Esterquats in Wasser hergestellt.
Das aufgeschmolzene Esterquat wird anschließend mit einem hochdispergierendem Gerät
gerührt und die restlichen Aktivsubstanzen hinzugefügt. Die Parfümzugabe erfolgte
nach Abkühlung der Mischung auf unter 30°C.
[0098] Zur Herstellung erfindungsgemäßer Konditioniersubstrate wurden Vliese aus Cellulose
(Fläche: 24,5 cm x 39 cm) mit jeweils 20 g eines der erfindungsgemäßen Konditioniermittel
E1 bis E4 getränkt. Analog wurde ein Vergleichssubstrat mit der Rezeptur V1 hergestellt.
Flusenbildung und Pillbildung:
[0099] Es werden 3,5 kg Trockenwäsche bestehend aus 6 Frottier-Handtüchern, 8 Kopfkissen,
5 Geschirrtüchern, 2 m weiße 100% CO Webware (Oberhemden Qualität), 2 m weiße 100%
PES Mikrofaser Webware, 2 m weiße 100% PES Mikrofaser Jersey, 50 cm weiße 50% CO/50%
PES Popeline-Ware, 2 m weiße 100% CO Single-Jersey und 2 Unterhosen mit Turmpulver
bei 30°C in einem Waschautomaten (Miele Novotronic W 985; Normalwaschprogramm 30°C)
gewaschen und anschließend getrocknet in einem Haushaltswäschetrockner (Miele Electronic
T 352 C; schranktrocken, pflegeleicht).
Nach dem Trocknungsvorgang wird das zuvor tarierte Flusensieb des Haushaltstrockner
ausgewogen.
Die Wasch-Trocknungs-Auswiegezyklen wurden 10 mal wiederholt unter den folgenden Bedingungen:
- a) die Textilien wurde ohne Konditioniersubstrat getrocknet
- b) die Textilien wurden mit einem Konditioniersubstrat V1 in den Haushaltstrockner
gegeben.
- c) die Textilien wurden mit einem Konditioniersubstrat V2 in den Haushaltstrockner
gegeben
- d) die Textilien wurden mit einem Konditioniersubstrat E1 in den Haushaltstrockner
gegeben
- e) die Textilien wurden mit einem Konditioniersubstrat E2 in den Haushaltstrockner
gegeben
- f) die Textilien wurden mit einem Konditioniersubstrat E3 in den Haushaltstrockner
gegeben
[0100] Das Gewicht der Flusen wurde nach jedem Trocknungszyklus bestimmt und über die 10
Zyklen addiert. Es zeigte sich für a) 7,58 g, für b) 8,39 g, c) 4,05 g, d) 5,51 g,
e) 4,17 und f) 6,21 g.
Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Konditioniersubstrate wird somit die Flusenbildung
erheblich reduziert und die Textilien geschont.
[0101] Unter den gleichen Bedingungen, wie oben aufgeführt, wurden Untersuchungen zur Pillbildung
durchgeführt. Die Untersuchungen wurden in Anleitung an DIN EN ISO 12945 Teil 2 "Bestimmung
der Neigung von textilen Flächengebilden zur Flusenbildung auf der Oberfläche und
der Pillneigung" mit Hilfe eines Martindale Scheuer- und Pilling-Prüfgerätes Modell
404 durchgeführt. Die Untersuchungen wurden im Klimaraum (Textilklima 20°C, 65% relative
Luftfeuchtigkeit) durchgeführt. Das Prinzip des Martindale-Testes ist, das Prüflinge
gegen ein definiertes Gewebe in einer sich ständig verändernden Bewegung gerieben
werden, die dafür sorgt, dass die Oberflächenfasern der Proben in alle Richtungen
gebogen werden. Die entstandenen Pills auf der Oberfläche der Prüflinge werden nach
einer definierten Tourenzahl durch visuellen Vergleich gegen ein Standardset bewertet.
Die Scheuermittel-Scheiben mit einem Durchmesser von 140 mm werden über den Scheuertischen
festgespannt, unterlegt durch Standard-Filzscheiben. Die Test-Prüflinge (Durchmesser
140 mm) werden in speziellen Probenhaltern fixiert und mit der rechten Seite zum Gegentextil
platziert. Die Führungsplatte des Gerätes wird oberhalb angebracht, und mit Gewichten
belastete Spindeln werden durch die Führungsplatte in die darunter liegenden Probenhalter
eingeführt. Der Antriebsmechanismus besteht aus zwei äußeren und einem inneren Antrieb,
der die Führungsplatte des Probenhalters zwingt, eine Lissajous-Figur zu beschreiben.
Die Lissajousbewegung ändert sich zu einer Kreisbewegung zu sich allmählich verengenden
Ellipsen, bis sie eine Gerade wird, aus der sich fortschreitend erweiternde Ellipsen
in einer diagonal entgegengesetzten Richtung entwickeln, bevor das Muster wiederholt
wird.
Der Pillgrad wird ermittelt, indem der Prüfling gegen vorbereitete Fotographien von
Standardwaren verglichen wird.
[0102] Vergleichbare Ergebnisse wurden beobachtet, wenn 36 ml der erfindungsgemäßen Konditioniermittel
über die Einspülkammer eines Waschautomaten in dem Nachspülgang auf die zu konditionierenden
Textilien appliziert werden. Die mit der nicht erfindungsgemäßen Rezeptur V1 behandelten
Textilien zeigten eine deutlich höhere Flusen- und Pillbildung.