[0001] Die Erfindung betrifft eine ökologische Lärmschutzwand in Leichtbauweise mit schallabsorbierenden
Dämmstoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere eine Lärmschutzwand
gegen Verkehrslärm, die mit vertikalen, in einem Fundament verankerten Stützen an
Verkehrswegen oder sonstigen Lärmquellen angeordnet ist.
[0002] Durch die zunehmende Verkehrsdichte auf Straßen und Schienenwegen entsteht immer
mehr Lärm. Der Lärmschutz wird damit zu einem grundlegenden Bedürfnis des Umweltschutzes.
Ebenfalls aus Gründen des Umweltschutzes sind bei der Auswahl der Werkstoffe zum Lärmschutz
solche Gesichtspunkte wie Umweltverträglichkeit, Ökologie, Ökonomie aber auch Abfallentsorgung
und Akzeptanz der Anwohner zu berücksichtigen. Unter diesen Gesichtspunkten haben
sich Lärmschutzmaßnahmen auf der Grundlage nachwachsender Rohstoffe wie Holz und Stroh
bewährt.
[0003] Die schalldämmenden und wärmeisolierenden Eigenschaften von Stroh sind bereits seit
langem bekannt. Bekannte Lärmschutzwände aus Stroh gegen Verkehrslärm bestehen gemäß
der
DE 195 17 538 A1 aus einer Rahmenkonstruktion, in welche gepresste Gebinde aus Stroh als Lärmschutzmaterial
gestapelt sind. Die gepressten von der Erntetechnik erzeugten Strohgebinde stehen
in praktisch unbegrenzten Mengen als Dämmstoff jährlich aufs Neue zur Verfügung. Die
beim Ernten vom Getreide in Quaderform oder Zylinderform gepressten Strohballen werden
als Lärmschutzelemente aufeinander geschichtet und ergeben auf diese Weise eine Lärmschutzwand.
Die Strohballen müssen gegen Winddruck statisch gesichert und zugleich gegen aufsteigende
Feuchtigkeit mit einem Fundament geschützt werden. Auf diesem Fundament sind vertikale
Stützen verankert. Nachteilig sind der vergleichsweise große Transportaufwand und
der Raumbedarf der Strohballen.
[0004] In der
EP 980 933 wird eine ökologische Lärmschutzwand mit Lärmschutzmodulen aus Holz und Stroh beschrieben,
die von Fundamenten getragen werden, wobei ein lichter Zwischenraum zwischen dem Erdreich
und der Unterseite der Lärmschutzwand vorgegeben ist. Entlang der Mitte der Lärmschutzwand
wird eine Zeile aus Kunststeinen im Zwischenraum angebracht, damit ein schalldichter
Abschluss hergestellt ist. Die Lärmschutzmodule bestehen aus einer Pfahleinrichtung
mit Querbalken, an denen eine Dacheinrichtung befestigt ist. Jedes Lärmschutzmodul
weist eine Höhe von ca. 3 m, eine Länge von ca. 5 m und eine Breite von 75 cm bis
110 cm auf. Die Zwischenräume zwischen den Pfahleinrichtungen sind mit herkömmlichen
Strohballen in den bekannten Abmessungen gefüllt. Auf diese Weise kann durch seitliches
Aneinanderreihen der Lärmschutzmodule eine Lärmschutzwand beliebiger Länge errichtet
werden. Unzweckmäßig sind die Höhe und die Breite der Lärmschutzmodule, die auf diese
Weise beim Transport und bei der Lagerung einen hohen Raumbedarf erfordern. Nachteilig
ist außerdem das Gewicht der Lärmschutzmodule, die in der Regel schweres Hebegerät
erfordern. Bei der Errichtung von Schallschutzwänden an Bahndämmen ist der Einsatz
von schienengebundenen Hebezeugen besonders unvorteilhaft, weil der Bahnverkehr unterbrochen
werden muss. Es besteht somit ein Bedarf an Schallschutzwänden in Leichtbauweise,
die an Ort und Stelle ohne Einsatz von Hebezeugen errichtet werden können.
[0005] Eine derartige Lärmschutzwand in Leichtbauweise ist beispielsweise in der
DE 42 12 172 A1 beschrieben. Die aus gestapelter Steinwolle bestehende Lärmschutzwand entspricht
jedoch nicht allen ökologischen Anforderungen. Die Lärmschutzwand präsentiert vergleichsweise
ebene und gleichmäßige Angriffsflächen, die im zunehmenden Maße an Verkehrswegen mit
Graffiti besprüht werden. Vom ästhetischen Gesamtbild her sind mit Graffiti verunreinigte
Lärmschutzwände für die Reisenden äußerst unbefriedigend.
[0006] Bekannt sind außerdem Lärmschutzwände mit einer strukturierten Oberfläche, die weniger
anfällig gegen Graffiti sind. In der
DE 297 06 785 U1 wird eine Schallschutzwand aus Aluminium mit einer Schallschluckmatte vorgeschlagen,
welche mit geringstem Aufwand an der Baustelle aus vorgefertigten Elementen zusammenstellbar
ist und bei der die Wandfläche zusätzlich für eine photovoltaische Wandlung von Sonnenenergie
in Strom eingesetzt ist. Die Schallschutzelemente bilden im Wesentlichen rechtwinklige
und ungleichschenklige prismatische Kassetten mit einem Solarpaneel. Das Solarpaneel
ist nach dem Lichteinfall ausgerichtet. Der auf das Solarpaneel auftreffende Schall
wird gegen ein Lochblech mit einer Schallschluckmatte reflektiert. Die vorgefertigten
Schallschutzelemente sind selbsttragend in Führungen an Trägern gestapelt. Nachteilig
sind unter dem Aspekt der Ökologie die Kosten für die Herstellung der Lärmschutzwand
unter dem Einsatz von Aluminium. Der Dämpfungsgrad einer Schallschluckmatte ist gering.
Darüber hinaus sind der Leichtbauweise bei einer Lärmschutzwand aus Aluminium Grenzen
gesetzt.
[0007] Schallschutzwände an Bahndämmen sind durch vorbeifahrende Hochgeschwindigkeitszüge
erheblichen dynamischen Beanspruchungen durch Druckschwankungen ausgesetzt, die eine
solide Bauweise erfordern. Durch Druckwellen und Sogwellen am Anfang und Ende von
Hochgeschwindigkeitszügen können die Halterungen der Schallschutzelemente im Laufe
der Zeit derart gelockert werden, dass die Schallschutzelemente selber zu Schwingungen
neigen. Aus diesem Grund müssen Schallschutzelemente aus Aluminium eine relativ große
Masse aufweisen, um Eigenschwingungen zu vermeiden. Ansonsten wird durch die Krafteinwirkung
der Druckwellen und Sogwellen Körperschall in der Lärmschutzwand erzeugt, der durch
Vibrationen an der Oberfläche als Luftschall abgestrahlt wird. Die Eingangsimpedanz
der Lärmschutzwand muss dann durch eine Erhöhung der Masse vergrößert werden. Ansonsten
muss die Lärmschutzwand mit Entdröhnungsmitteln oder mit Schwermatten bedämpft werden.
Aus den genannten Gründen sind Lärmschutzwände aus Aluminium für eine Leichtbauweise
weniger gut geeignet.
[0008] Die Erfindung bezweckt eine ökologische Lärmschutzwand in Leichtbauweise mit schallabsorbierenden
Dämmstoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, die mit technisch einfachen
Mitteln aufgebaut werden kann und die bei guten Schalldämmeigenschaften auch eine
hohe Stabilität gegenüber dynamischen Belastungen an Verkehrswegen und Bahnstrecken
mit Hochgeschwindigkeitszügen aufweist.
[0009] Es wurde gefunden, dass eine Lärmschutzwand in Leichtbauweise mit keilförmigen Schallschluckelementen
mit schallabsorbierenden Dämmstoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen
aus Stroh, Halmen oder Fasern pflanzlichen Ursprungs in hohem Maße für luftgetragene
Geräusche schallabsorbierend und aufgrund ihrer entsprechenden Stabilität für den
Einsatz an Schnellverkehrswegen sehr gut geeignet ist. Keilförmige Schallschluckelemente
mit einem Schallschluckstoff aus Stroh weisen eine hohe Schalldämpfung und ein großes
Schallabsorptionsvermögen auf. Diese bewirken eine weitgehende Schallundurchlässigkeit
der Lärmschutzwand. Bei der Schallabsorption wird die Schallausbreitung einer starken
Dämpfung unterworfen, wobei Schall durch innere und äußere Reibung infolge von Deformation
des Materials in Wärme umgewandelt wird. Die erfindungsgemäßen keilförmigen Schallschluckelemente
besitzen auf diese Weise hohe schallabsorbierende Eigenschaften.
[0010] Die außerordentliche Schallabsorption der keilförmigen Schallschluckelemente mit
einem Dämmstoff aus Stroh oder Halmen kann ebenfalls dadurch erklärt werden, dass
die Strohteilchen aus einer Vielzahl von röhrenartigen Elementen bestehen, die bei
einfacher Ausbildung als Hohlleiter eine Resonatoranordnung mit guten Absorptionswerten
ergeben.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sollten die Abmessungen der gehäckselten
Strohteilchen oder Halme in einem Bereich zwischen 10 mm bis 50 mm, vorzugsweise zwischen
20 mm und 30 mm liegen. Darüber hinaus wurde gefunden, dass biegeweiche keilförmige
Schallschluckelemente aus Stroh gegenüber Druckwellen derart druckunempfindlich sind,
dass diese für den Einsatz an Schnellverkehrswegen geeignet sind. Durch Druckwellen
und Sogwellen entstehen bei Schallschluckelementen aus Stroh keine Eigenschwingungen.
Das Gewicht und die Masse der Schallschluckelemente kann daher gering gehalten werden.
Auf diese Weise können die keilförmigen Schallschluckelemente mit einfachen Mitteln
von Hand gelagert, transportiert und ohne zusätzliche Hebezeuge montiert werden.
[0012] Keilförmige Schallschluckelemente sind aufgrund ihrer Abmessungen bei einem geringen
Platzbedarf stapelbar. Die keilförmigen Schallschluckelemente können derart preiswert
hergestellt und in großen Mengen im Einzelhandel beispielsweise in Baumärkten angeboten
und vertrieben werden. Durch den Vertrieb im Einzelhandel besteht erstmalig die Möglichkeit
der individuellen und kostengünstigen Errichtung von Lärmschutzwänden durch einzelne
Personen, wenn die vorhandenen Mittel der Kommunen für Lärmschutzmassnahmen nicht
ausreichen. Somit kann mit keilförmigen Lärmschutzelementen mit schallabsorbierenden
Dämmstoffen aus Stroh dem derzeitig noch ungelösten Problem des Lärmschutzes an stark
befahrenen Verkehrswegen mit einfachen Mitteln begegnet werden. Darüber hinaus bieten
keilförmige Schallschluckelemente keine Angriffsfläche für Graffiti. Die ökologische
Lärmschutzwand mit keilförmigen Lärmschutzelementen aus Stroh bietet somit in akustischer,
optischer und finanzieller Hinsicht ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit zur Verminderung
und Vermeidung von Umweltbelastungen durch Lärm.
[0013] Grundsätzlich können die keilförmigen Schallschluckelemente senkrecht oder waagerecht
angeordnet werden. Die keilförmigen Schallschluckelemente werden bevorzugt waagerecht
kassettenförmig übereinander gestapelt und jeweils mit einer Bedachung versehen. Vorzugsweise
ist jedes waagerecht angeordnete, keilförmige Schallschluckelement an seiner oberen
Keilfläche mit einer in einem Winkel angeordneten Dachschindel versehen und gegen
Witterungseinflüsse geschützt. Damit werden auf diese Weise die auf die Dachschindel
auftreffenden Schallwellen entsprechend ihres Einfallwinkels auf die untere Seitenfläche
des keilförmigen Schallschluckelementes reflektiert und von dem Stroh absorbiert.
Eine weitere Erhöhung der Lärmreduktion kann durch eine witterungsbeständige und schallabsorbierende
Oberflächenbeschichtung der Dachschindel erreicht werden. Darüber hinaus kann die
Dachschindel in an sich bekannter Weise zur Anbringung von Solarmodulen genutzt werden.
[0014] Die untere Seitenfläche des keilförmigen Schallschluckelementes aus Stroh wird nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mit einer durchbrochenen Abdeckung versehen.
Die durchbrochene Abdeckung besteht zur Erhaltung der Form vorzugsweise aus einer
biegeweichen, perforierten oder textilen Membran, die den Druckbelastungen an Bahnstrecken
mit Hochgeschwindigkeitszügen standhält. Zweckmäßigerweise sind die keilförmigen Schallschluckelemente
zusammen mit der Dachschindel und der Abdeckung auf einer Tragplatte fixiert, die
vorzugsweise aus unbehandeltem Lärchenholz besteht, das in Hinsicht auf die Belange
der Ökologie und der Haltbarkeit ähnlich gut geeignet ist. Durch eine beidseitige
Anordnung von keilförmigen Schallschluckelementen auf der Vorderseite und der Rückseite
der Tragplatte kann somit in dicht bebauten Wohngebieten eine hochabsorbierende, in
zwei Richtungen wirkende Lärmschutzwand zur Verfügung gestellt werden.
[0015] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0016] Im Einzelnen zeigt
Figur 1 eine Lärmschutzwand aus einer Vielzahl von keilförmigen Schallschluckelementen,
Figur 2 ein keilförmiges Schallschluckelement,
Figur 3 ein keilförmiges Schallschluckelement nach Figur 2 im Querschnitt,
Figur 4 ein doppelseitiges keilförmiges Schallschluckelement im Querschnitt und
Figur 5 eine Anzahl gestapelter keilförmiger Schallschluckelemente in schematischer
Darstellung.
[0017] In Figur 1 ist eine ökologische Lärmschutzwand in Leichtbauweise dargestellt, die
aus einzelnen keilförmigen Schallschluckelementen 1 zusammengesetzt ist. Die keilförmigen
Schallschluckelemente 1 sind kassettenartig zwischen senkrechten Stützen 2 aufeinander
gestapelt. Die senkrechten Stützen 2 werden durch Doppel T Flanschträger oder zwei
U - Träger gebildet, die in Fundamenten 3 im Erdreich verankert sind. Die Doppel-
T-Flanschträger weisen eine U-förmige Pfostenkammer 4 auf, in welche die keilförmigen
Schallschluckelemente 1 von oben einführbar sind. In dem Abschnitt zwischen den senkrechten
Stützen 2 ist der Zwischenraum zwischen dem Erdreich und den keilförmigen Schallschluckelementen
1 durch Kunststeine 5 schalldicht und isolierend gegen aufsteigende Feuchtigkeit abgeschlossen.
Ergänzend kann die Lärmschutzwand insgesamt mit einer Bedachung versehen und darüber
hinaus im unteren Bereich mit einem Spritzwasserschutz ausgestattet werden. Des Weiteren
kann die Lärmschutzwand mit einem nicht weiter dargestellten Pflanzenbewuchs versehen
werden, wodurch die schallabsorbierende Wirkung, die klimatische Beeinflussung der
Umwelt und der ästhetische Effekt wesentlich vergrößert werden. Durch einen Pflanzenbewuchs
kann die Alterungsbeständigkeit der Lärmschutzwand erhöht werden, weil durch den Bewuchs
Niederschläge und Feuchtigkeit ferngehalten werden.
[0018] Vorzugsweise weist ein in Figur 2 dargestelltes keilförmiges Schallschutzelement
1 für den Wetterschutz eine Dachschindel 6 aus Holz als Bedachung auf. Die Dachschindel
6 ist in einem Winkel von annähernd 45 Grad geneigt angeordnet. Auf diese Weise ist
jedes keilförmige Schallschluckelement 1 an seiner oberen Keilfläche mit einer Dachschindel
6 versehen und gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die auf die Dachschindel 6 auftreffenden
Schallwellen werden entsprechend ihres Einfallwinkels auf die untere Seitenfläche
7 des keilförmigen Schallschluckelementes 1 reflektiert und von dem Schallschluckstoff
8 absorbiert. Zur Verbesserung der Schallabsorption können die schallharten Innenflächen
des Schallschluckelements 1 mit einer schallabsorbierenden Beschichtung versehen werden.
[0019] Der Schallschluckstoff 8 besteht hauptsächlich aus Stroh, Halmen oder Fasern pflanzlichen
Ursprungs. Unter Stroh sind die Stängel der Getreidearten zu verstehen, während unter
Halmen im Wesentlichen die Stängel der Süßgräser zu verstehen sind. Als Halmen werden
beispielsweise die Stängel von Bambus, Reis und Zuckerrohr bezeichnet.
[0020] Natürliche Fasern pflanzlichen Ursprungs sind beispielsweise Baumwollfasern oder
Vliesstoffe aus Baumwolle, Kokos, Hanf, Flachs sowie Cellulosefasern und zellulosische
Fasern wie Bambusfasern. Darüber hinaus können tierische Fasern wie Schafwolle als
Schallschluckstoff 8 eingesetzt werden.
[0021] Die Erfindung soll jedoch nicht auf die im Ausführungsbeispiel genannten nachwachsenden
Rohstoffe beschränkt werden. Im Rahmen der Patentansprüche können auch andere natürliche
für den Lärmschutzgeeignete Dämmstoffe eingesetzt werden. Darunter zählen anorganische
Dämmstoffe oder Schallschluckstoffe wie Glaswolle, Mineralwolle, Steinwolle oder Schlackenfasern
und Filzerzeugnisse, die eine Schallabsorption bewirken.
Als Schallschluckstoff 8 können desgleichen zu Partikeln aufgearbeitetes Holz, Holzwolle
und kleinteilige Hackschnitzel sowie Celluloseteilchen eingesetzt werden.
[0022] Die untere Seitenfläche 7 des keilförmigen Schallschluckelementes 1 in Figur 2 ist
zum Windschutz mit einer durchbrochenen schalldurchlässigen Abdeckung 9 versehen.
Die durchbrochene Abdeckung 9 besteht zur Erhaltung der Form vorzugsweise aus einer
biegeweichen, perforierten oder textilen Membran, die den Druckbelastungen an Bahnstrecken
mit Hochgeschwindigkeitszügen standhält. Für eine witterungsbeständige Abdeckung 9
kann ein schalldurchlässiges oder schallabsorbierendes Gewebe, beispielsweise ein
grobes Kunststoffgewebe oder Glasfasergewebe, verwendet werden. Für eine flexible
Abdeckung 9 kommt eine Vielzahl von Materialen in Betracht. Diese können aus einem
luftdurchlässigen, weich oder biegeschlaff eingestellten Kunststoff oder auch aus
textilen Materialien bestehen, welche mit einer entsprechenden Imprägnierung versehen
sind. Als Abdeckung 9 kommt beispielsweise ein weitmaschiges Gewebe in Betracht, wenn
die Maschen kleiner als die röhrenartigen Teilchen aus Stroh oder Halmen sind, damit
diese an einem Herausfallen gehindert sind. Folien sollen ein geringes Flächengewicht
aufweisen und eine ausreichende Schalldurchlässigkeit besitzen, damit die Absorptionsfähigkeit
der Lärmschutzwand nicht nachhaltig beeinträchtigt wird. Bei einer Folie können ohne
Beeinträchtigung der Schallabsorption ausreichend große Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen
werden. Die Form der Luftdurchtrittsöffnungen ist dabei beliebig. Sie können schlitzförmig
oder lochförmig ausgestaltet werden.
[0023] Eine durchbrochene Abdeckung 9 kann jedoch desgleichen aus einem anderen Werkstoff
wie Metall oder Aluminium gebildet werden. In diesem Fall ergibt sich die Möglichkeit,
den Schallschluckstoff 8 in eine einteilig geformte Verkleidung aus Aluminium oder
aus einem anderen gewünschten Metall einzufügen und gegen die Witterungseinflüsse
zu schützen.
[0024] Bei einer ökologischen Lärmschutzwand sind die keilförmigen Schallschluckelemente
1 gemäß Figur 3 mit der Dachschindel 6 und der Abdeckung 9 auf einer Tragplatte 11
montiert. Die Tragplatte 11 besteht vorzugsweise unter dem Aspekt der Ökologie aus
unbehandeltem Lärchenholz, das eine für diese Zwecke gut geeignete Haltbarkeit aufweist.
Für die Tragplatte 11 wird insbesondere resistentes Lärchen - Kernholz eingesetzt,
das ohne umweltschädliche Konservierungsmittel bei einem gebührenden konstruktiven
Holzschutz eine über Jahrzehnte reichende Haltbarkeit aufweist. Soweit einzelne Schallschluckelemente
1 im Laufe der Zeit unbrauchbar werden sollten, können diese problemlos von Hand ausgetauscht
und unweltfreundlich entsorgt werden. Für den Austausch einzelner Schallschluckelemente
1 sind keine Hebezeuge erforderlich. Andere resistente Holzarten sind beispielsweise
einheimisches Laubholz wie Eiche oder das kanadische Nadelholz Robinie. Alternativ
können bei Kernholzverwendung einheimische Nadelholzarten mit einer meist eingeschränkteren
Resistenz Verwendung finden. Dies sind die einheimischen Nadelholzarten Lärche und
Douglasie. Mit zusätzlichen konstruktiven Holzschutzmaßnahmen kann die Lebensdauer
der Hölzer verlängert werden.
[0025] Die Tragplatte 11 im Ausführungsbeispiel aus dem unbehandelten Lärchen - Kernholz
weist an der oberen Seitenkante 12 eine aus dem Vollen gefräste Feder 13 und an der
Unterkante 15 eine mit der Feder 13 korrespondierende Nut 14 auf. Die Tragplatten
11 können auf diese Weise mittels der Nut - Feder - Anordnung formschlüssig miteinander
fest und schalldicht verbunden werden. Nebenbei bedeutet die Nut 14 an der Unterkante
15 und die Seitennut 16 an den beiden seitlichen Kanten 17 eine Montageerleichterung
für das Einlegen von Dämmstreifen 18 in den Zwischenraum zwischen den Kunststeinen
5 und den Stützen 2.
[0026] Als Dämmstreifen 18 werden für den Schallschutz geeignete Kompressionsbänder eingesetzt.
Das Kompressionsband ist ein vorkomprimiertes Schaumstoffdichtungsband auf Polyurethanbasis,
das nach dem Einbringen in eine Fuge langsam expandiert und sich dicht an die Fugenränder
anlegt. Das Kompressionsband ist mit einer Selbstklebeschicht versehen. Mit der Selbstklebeschicht
wird das Kompressionsband im Nutgrund 19 befestigt. Kurz vor der Montage kann der
Schutzstreifen 20 des Kompressionsbandes entfernt werden. Nach dem Zusammenbau kann
sich das Kompressionsband ausdehnen. Die Fugen zwischen den Stützen 2 und der Zwischenraum
zwischen den Kunststeinen 5 kann somit dauerhaft gegen Schall abgedichtet werden.
Auf diese Weise wird durch die verzögerte Ausdehnung des Kompressionsbandes in der
Nut 14 die Montage erleichtert.
[0027] Bei der Montage werden die keilförmigen Schallschluckelemente 1 nach Figur 2 in Pfeilrichtung
21 in die Pfostenkammer 4 eingeschoben. Die keilförmigen Schallschluckelemente 1 sind
dadurch zwischen den Stützen 2 gehalten. Um die keilförmigen Schallschluckelemente
1 möglichst spielfrei zwischen den Stützen 2 zu halten, können in der Pfostenkammer
4 entsprechende Kammerhölzer 22 vorgesehen werden. Wenn die Tragplatte 11 seitlich
in dem Bereich der Pfostenkammer 4 mit einem Kammerholz 22 verstärkt ist, kann insgesamt
ein fester Aufbau der Lärmschutzwand erzielt werden. Für das Kammerholz wird Robinie
oder Eiche eingesetzt, das für die mechanischen Belastungen bei Hochgeschwindigkeitsstrecken
besser geeignet ist. Des Weiteren können nach einer in Figur 4 dargestellten Ausführungsform
die keilförmigen Schallschluckelemente 1 auf der Vorderseite und der Rückseite der
Tragplatte 11 angeordnet werden. Durch die beidseitige Anordnung von keilförmigen
Schallschluckelementen 1 auf der Vorderseite und der Rückseite der Tragplatte 11 kann
somit in dicht bebauten Wohngebieten eine hochabsorbierende, in zwei Richtungen wirkende
Lärmschutzwand zur Verfügung gestellt werden. Reflexionen von Schall an Gebäuden können
auf diese Weise vermindert werden.
[0028] In beiden Fällen sind die keilförmigen Schallschluckelemente 1 aufgrund der geometrischen
Ausbildung leicht stapelbar. Die in Figur 5 gezeigten, waagerecht übereinander gestapelten
keilförmigen Schallschluckelemente 1 benötigen bei einer Vermarktung einen geringen
Platzbedarf bei der Lagerung und beim Transport. Auf diese Weise können Lärmschutzwände
ohne große Mühe und bei einem geringen Kostenaufwand errichtet werden. Die keilförmigen
Schallschluckelemente 1 weisen im Vergleich zu konventionellen Schallschutzwänden
ein äußerst geringes Gewicht auf. Die Lärmschutzwand kann entlang von Bahndämmen und
Autostrassen auch an schwer zugänglichen Streckenabschnitten ohne schweres Hebezeug
und ohne Unterbrechung des Verkehrs errichtet werden. Die Lärmschutzwand aus keilförmigen
Schallschluckelementen 1 weist in Hinsicht auf eine einwandfreie Schallabsorption
keine Fugen oder Schwachstellen auf.
1. Ökologische Lärmschutzwand in Leichtbauweise mit schallabsorbierenden Dämmstoffen
aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere Lärmschutzwand gegen Verkehrslärm,
die mit vertikalen, in einem Fundament verankerten Stützen an Verkehrswegen oder sonstigen
Lärmquellen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lärmschutzwand keilförmige Schallschluckelemente (1) mit einem schallabsorbierenden
Schallschluckstoff (8) aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen aus Stroh, Halmen
oder Fasern pflanzlichen Ursprungs aufweist, die mit einer Bedachung gegen Witterungseinflüsse
geschützt sind.
2. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus Stroh besteht, das aus den Stängeln
der Getreidearten hergestellt ist.
3. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus Halmen besteht, die aus den Stängeln
von Gräsern, beispielsweise von Bambus, Reis und Zuckerrohr, hergestellt sind.
4. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus röhrenartigen Elementen von gehäckseltem
Stroh oder gehäckselten Halmen besteht.
5. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen der röhrenartigen Elementen von gehäckseltem Stroh oder von gehäckselten
Halmen in einem Bereich zwischen 10 mm bis 50 mm, vorzugsweise zwischen 20 mm und
30 mm liegen.
6. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus Baumwollfasern beziehungsweise
einem Vliesstoff aus Baumwolle, aus Kokos, Hanf, Flachs sowie Cellulosefasern oder
zellulosische Fasern wie Bambusfasern besteht.
7. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus tierischen Fasern wie Schafwolle
besteht.
8. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) aus anorganische Dämmstoffen oder
Dämmstoffen wie Glaswolle, Mineralwolle, Steinwolle oder Schlackenfasern und Filzerzeugnissen
besteht.
9. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schallabsorbierende Schallschluckstoff (8) zu Partikeln aufgearbeitetes Holz,
Holzwolle und kleinteilige Hackschnitzel sowie Celluloseteilchen aufweist.
10. Ökologische Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmigen Schallschluckelemente (1) waagerecht kassettenförmig übereinander
gestapelt und jeweils an der oberen Keilfläche mit einer in einem Winkel von annähernd
45 Grad geneigt angeordneten Dachschindel (6) versehen und gegen Witterungseinflüsse
geschützt sind.
11. Ökologische Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachschindel (6) eine witterungsbeständige und schallabsorbierende Oberflächenbeschichtung
aufweist oder mit Solarmodulen bestückt ist.
12. Ökologische Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Seitenfläche (7) des keilförmigen Schallschluckelementes (1) zum Windschutz
des Schallschluckstoffs (8) mit einer durchbrochenen schalldurchlässigen Abdeckung
(9) versehen ist.
13. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die durchbrochene Abdeckung (9) aus einer luftdurchlässigen und schalldurchlässigen,
biegeweichen, perforierten oder textilen Membran, Folie oder einem Gewebe besteht.
14. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die durchbrochene Abdeckung (9) ein grobes oder weitmaschiges mit einer Imprägnierung
versehenes Textilgewebe, Kunststoffgewebe oder Glasfasergewebe aufweist, deren Maschen
kleiner als die röhrenartigen Teilchen aus Stroh oder die gehäckselten Halme sind.
15. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie mit schlitzförmigen oder lochförmig ausgestalteten Luftdurchtrittsöffnungen
versehen ist.
16. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die durchbrochene Abdeckung (9) der keilförmigen Schallschluckelemente 1 sowie die
Dachschindel (6) einstückig aus einem Werkstoff wie Metall oder Aluminium ausgebildet
ist.
17. Ökologische Lärmschutzwand nach einem der Ansprüche 1 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmigen Schallschluckelemente (1) mit der Dachschindel (6) und der Abdeckung
(9) auf einer Tragplatte (11) montiert sind.
18. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachschindel (6) und die Tragplatte (11) aus unbehandeltem Lärchenholz bestehen,
insbesondere aus einem resistenten Lärchen - Kernholz, wobei die Tragplatte (11) an
der oberen Seitenkante (12) eine aus dem Vollen gefräste Feder (13) und an der Unterkante
eine mit der Feder (13) korrespondierende Nut (14) aufweist.
19. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 17 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (11) an den seitlichen Kanten (17) mit einer Seitennut (16) und mit
einem im Nutgrund (19) befestigten Dämmstreifen (18) oder einem vorkomprimierten Kompressionsband
versehen ist.
20. Ökologische Lärmschutzwand nach Anspruch 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (11) mit einem Kammerholz (22) aus Robinie oder Eiche verstärkt und
spielfrei in der Pfostenkammer (4) zwischen den Stützen (2) gelagert ist.