[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn
mit einem Zulaufabschnitt und einem Wickelabschnitt, wobei im Zulaufabschnitt eine
Breitnip-Vorrichtung angeordnet ist, die eine Walze und einen in einem vorbestimmten
Umfangsabschnitt gegen die Walze gedrückten Mantel aufweist, wobei der Mantel und
die Walze einen Breitnip bilden und eine Heizeinrichtung vorgesehen ist, die im Breitnip
auf die Bahn wirkt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufwickeln einer
Papier- oder Kartonbahn, wobei man die Bahn unmittelbar vor dem Aufwickeln auf eine
Temperatur von mindestens 100°C erhitzt und wieder abkühlt, wobei man zum Erhitzen
einen Breitnip verwendet, der von einer Walze und einem in einem vorbestimmten Umfangsabschnitt
gegen die Walze gedrückten Mantel gebildet wird.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist in WO 99/23305 A offenbart, wobei dort durch die Verwendung
eines Breitnipkaladers die Oberflächengüte der Materialbahn verbessert werden soll,
ohne daß dabei das Volumen der Materialbahn wesentlich verringert wird.
[0003] Papier- oder Kartonbahnen, die im folgenden kurz als "Bahnen" bezeichnet werden,
müssen im Verlaufe ihrer Herstellung gelegentlich aufgewickelt werden, wenn die weitere
Verarbeitung nicht in einem solchen Zusammenhang geleistet werden kann, daß die Bahn
durchlaufen kann. Auf jeden Fall ist das Aufwickeln der Bahnen am Ende des Herstellungsvorganges
erforderlich, damit die Bahnen zu handhabbaren Rollen geformt werden können.
[0004] Papier- oder Kartonbahnen sollten über ihre Breite möglichst gleichmäßige Eigenschaften
haben. Dies betrifft beispielsweise die Dicke, aber auch die Feuchtigkeit. Eine Bahn,
die mit einem ungleichmäßigen Feuchtigkeitsprofil in Querrichtung, d.h. quer zur Laufrichtung,
aufgewickelt wird, kann unter Umständen beim Lagern auf der Rolle Schaden nehmen.
Beispielsweise können sich Risse oder Falten ergeben.
[0005] Aus US-A-6 076 281 ist ein Abschnitt einer Papiermaschine zum Oberflächenbehandeln
einer Materialbahn bekannt, wobei die Materialbahn nach Durchlaufen eines Kalanders
aufgewickelt wird. Sollte ein Kühlen der Materialbahn nötig sein, ist es möglich,
verschiedene Kühlvorrichtungen zwischen dem Kalander und der Aufwikkeleinrichtung
anzuordnen. Als Beispiel für eine Kühlvorrichtung wird dabei ein Gebläse genannt.
[0006] Aus DE 199 41 336 A ist eine Vorrichtung zum Trocknen einer Papier- oder Kartonbahn
bekannt, bei der die Materialbahn zusammen mit wenigstens einem Sieb durch einen verlängerten
Nip geführt wird. Der Nip wird durch ein flexibles Endlosband und eine Gegenfläche
gebildet. Das Endlosband wird dabei durch einen Schuh abgestützt.
[0007] Dabei wird das Endlosband beheizt und die Gegenfläche gekühlt oder genau anders herum.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität von Wickelrollen zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Breitnip-Vorrichtung eine Abkühlzone aufweist, in der die Bahn an ihren beiden
Oberflächen abgedeckt ist, bis ihre Temperatur unter 100°C abgesunken ist.
[0010] Durch die Heizeinrichtung wird die Bahn im Breitnip erwärmt. Der Breitnip stellt
für die Bahn eine relativ große Behandlungslänge zur Verfügung, so daß die Bahn eine
relativ große Verweilzeit im Breitnip hat. In dieser Verweilzeit wird der Bahn nicht
nur Wärme zugeführt, sondern auch Druck. Dieser Druck kann allerdings relativ klein
bleiben. Durch die zugeführte Wärme erniedrigt sich die Viskosität der in der Bahn
eingeschlossenen Flüssigkeit. Durch den Druck, der im wesentlichen gleichförmig über
die Breite der Bahn wirkt, kann die Flüssigkeit dann vergleichmäßigt werden. Dies
führt zu einem Feuchtigkeitsausgleich in der Bahn in Querrichtung, d.h. zu einem relativ
gleichmäßigen Feuchtigkeitsprofil in Querrichtung. Beim Aufwickeln besteht daher nicht
mehr die Gefahr, daß sich feuchtere Bereiche, die sich beispielsweise in der axialen
Mitte der Wickelrolle bilden, anders verhalten als trockene Bereiche an den Rändern.
Die Feuchtigkeit ist vielmehr in Axialrichtung relativ gleichmäßig verteilt. Der Mantel
kann auf unterschiedliche Arten ausgebildet sein. Eine Möglichkeit ist die Verwendung
eines relativ steifen Mantels, der elastisch genug ist, um sich an die Krümmung der
Walze anzupassen, im übrigen aber praktisch nach Art einer Walze umläuft. Dieser Mantel
kann stirnseitig mit Scheiben versehen sein. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung
eines weniger steifen Bandes, das über Stützrollen in einem Umlauf geführt wird, wobei
die Umlenkrollen praktisch ein Polygon definieren. Ein derartiges Band kann auch relativ
dünn sein.
[0011] Verdampfen der Feuchtigkeit in der Bahn hat zwar den Vorteil, daß der Dampf relativ
schnell und gleichmäßig in Querrichtung der Bahn verteilt wird. Es besteht aber die
Gefahr, daß der Dampf, wenn die Bahn den Breitnip verläßt, praktisch schlagartig aus
der Oberfläche der Bahn austritt. Da die Bahn in der Regel vor dem Aufwikkeln geglättet
worden ist, führt dieses schlagartige Austreten des Dampfes, die sogenannte "Flashverdampfung",
zu einer Verminderung der Glätte. Die Bahn wird an ihrer Oberfläche durch den schnell
austretenden Dampf förmlich aufgerissen. Da die Breitnip-Vorrichtung eine Abkühlzone
aufweist, in der die Bahn an ihren beiden Oberflächen abgedeckt ist, bis ihre Temperatur
unter 100°C abgesunken ist, hält man nun den Dampf in der Bahn, bis die Bahn unter
100°C abgekühlt ist, so daß diese Gefahr nicht mehr besteht. Der Dampf, der sich im
Breitnip in Querrichtung gleichmäßig verteilt hat, kann in der Abkühlzone wieder kondensieren,
so daß die Feuchtigkeit in Querrichtung der Bahn gleichmäßig verteilt ist.
[0012] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Heizeinrichtung mit einer Temperatur von
mehr als 100°C auf die Bahn wirkt. Damit wird die Feuchtigkeit im Innern der Bahn
verdampft. Der Dampf kann sich relativ schnell in Querrichtung verteilen, so daß der
Feuchtigkeitsausgleich in Querrichtung der Bahn noch schneller erfolgen kann. Er ist
in der Regel abgeschlossen, bevor die Bahn den Breitnip verläßt. Die Heizeinrichtung
wirkt dabei im Breitnip derart auf die Bahn, daß die Bahn nicht nur an ihrer Oberfläche,
sondern über ihren gesamten Querschnitt auf eine Temperatur von 100°C oder mehr erwärmt
wird. Damit ist sichergestellt, daß die Feuchtigkeit, die in der Bahn auch in tieferen
Schichten enthalten ist, verdampfen kann.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, daß die Abkühlzone im Anschluß an den Breitnip angeordnet
ist. Dies ist eine relativ einfache Ausgestaltung, bei der der Breitnip mit einer
Heizeinrichtung einerseits und die Abkühleinrichtung andererseits hintereinander geschaltet
werden können.
[0014] In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Abkühlzone im Breitnip
ausgebildet ist. Bei dieser Ausgestaltung besteht nicht die Gefahr, daß Dampf beim
Übergang von der Erwärmungszone in die Abkühlzone austreten kann. Die Abkühlzone schließt
sich vielmehr nahtlos an die Erwärmungszone an.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, daß die Walze eine dünne Oberflachenschicht aus einem wärmeleitenden
Material aufweist, die auf einer wärmeisolierenden Schicht angeordnet ist, wobei die
Heizeinrichtung von außen auf die Walze wirkt. Die dünne Oberflächenschicht aus dem
wärmeleitenden Material hat nur eine begrenzte Wärmeaufnahmekapazität. Man kann diese
Wärmeaufnahmekapazität nun so einstellen, daß der Wärmeübergang von der Oberflächenschicht
auf die Bahn abgeschlossen ist, bevor die Bahn den Breitnip vollständig durchlaufen
hat. Als Randbedingung ist hierbei lediglich zu beachten, daß die in der Oberflächenschicht
aufgenommene Wärme in der Lage sein muß, die Bahn auf eine Temperatur von 100°C oder
mehr zu erwärmen. Dies läßt sich durch die von außen auf die Walze wirkende Heizeinrichtung
realisieren. Diese Heizeinrichtung kann beispielsweise induktiv arbeiten. Sobald ein
Wärmeausgleich zwischen der Bahn und der Oberflächenschicht stattgefunden hat, erfolgt
keine weitere Erwärmung der Bahn mehr. Die Bahn beginnt vielmehr, einen Wärmeausgleich
zu kälteren Begrenzungsbereichen des Breitnips, beispielsweise dem Mantel, herzustellen.
Da der Breitnip eine entsprechende Behandlungslänge aufweist, ist es damit möglich,
die Bahn in einem ersten Teilabschnitt, der beispielsweise die erste Hälfte des Breitnips
beträgt, zu beheizen und in einem zweiten Teilabschnitt, der beispielsweise die zweite
Hälfte des Breitnips ausmachen kann, zu kühlen. Am Ende des Breitnips ist dann die
Bahn auf eine Temperatur unter 100°C abgekühlt, so daß die zuvor verdampfte Flüssigkeit
wieder kondensieren kann.
[0016] Bevorzugterweise ist eine Kühleinrichtung in der Abkühlzone angeordnet. Die Kühleinrichtung
beschleunigt das Abkühlen der Bahn, so daß man mit einer erhöhten Sicherheit damit
rechnen kann, daß am Ausgang der Abkühlzone tatsächlich kein Dampf mehr aus der Bahn
austreten kann.
[0017] Bevorzugterweise ist die Breitnip-Vorrichtung so dicht vor dem Wickelabschnitt angeordnet,
daß die Laufzeit der Bahn von der Breitnip-Vorrichtung zum Auflaufen auf einen Wickel
maximal 3,5 ms beträgt. In dieser kurzen Zeit ist ein Feuchtigkeitsaustausch mit der
Atmosphäre nicht oder nicht in einem beachtenswerten Umfang möglich, so daß die gleichmäßig
in Querrichtung befeuchtete Bahn tatsächlich auch aufgewickelt wird.
[0018] Bevorzugterweise ist zwischen der Breitnip-Vorrichtung und dem Wickelabschnitt eine
Längsschneideeinrichtung angeordnet. Die Längsschneideeinrichtung unterteilt die Bahn
in Teilbahnen, die dann zu getrennten Wickelrollen aufgewickelt werden können. Papierbahnen
werden derzeit mit relativ großen Breiten bis zu 10 m produziert, die für einen späteren
Verwender nicht mehr handhabbar sind. Man schneidet daher in an sich bekannter Weise
die Bahnen in schmalere Teilbahnen in der Größenordnung von 0,8 bis 3,8 m und wickelt
diese Teilbahnen dann auf. Durch die Vergleichmäßigung der Feuchtigkeit in der Bahn
kann man dann relativ einfach dafür Sorge tragen, daß alle Bahnen im Hinblick auf
die Feuchtigkeit die gleiche Qualität aufweisen.
[0019] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
die Bahn beim Abkühlen auf beiden Seiten abgedeckt wird, bis ihre Temperatur unter
100°C abgesunken ist.
[0020] Durch das Erhitzen wird Feuchtigkeit, die in der Bahn enthalten ist, verdampft. Der
Dampf breitet sich gleichmäßig in der Bahn aus. Wenn der Dampf dann wieder kondensiert,
hat man eine relativ gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung in Querrichtung der Bahn
erzielt.
[0021] Vorzugsweise verwendet man zum Erhitzen einen Breitnip. Der Breitnip hat den Vorteil,
daß die Bahn mit einer relativ geringen Druckspannungsbeaufschlagung über einen längeren
Zeitraum behandelt werden kann. Auch mit einer Temperatur, die nur wenig über 100°C
liegt, kann man dann die Bahn über ihren Querschnitt auf die Verdampfungstemperatur
der Feuchtigkeit erhitzen.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Rollenwikkelvorrichtung und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform.
[0023] Eine Vorrichtung 1 zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn 2 zu einer Wickelrolle
3 weist einen Wikkelabschnitt 4 auf, in dem die Wickelrolle 3 gebildet wird, und einen
Zuführabschnitt 5, den die Bahn 2 durchläuft, bevor sie in den Wickelabschnitt 4 gelangt.
[0024] Der Wickelabschnitt 4 ist im vorliegenden Fall als Doppeltragwalzenwickler ausgebildet,
bei dem die Wickelrolle 3 in einem Wickelbett 6 liegt, das durch zwei Tragwalzen 7,
8 gebildet ist. Die beiden Tragwalzen 7, 8 weisen jeweils einen Antrieb 9, 10 auf.
Wenn die Tragwalzen 7, 8 gedreht werden, drehen sie die Wickelrolle 3 mit.
[0025] Vor dem Wickelabschnitt 4 kann noch eine Längsschneideeinrichtung 11 angeordnet sein
mit einem Obermesser 12 und einem Untermesser 13, die die Bahn 2 in Teilbahnen 2a
teilt, die dann zu Teilbahnrollen aufgewickelt werden, die axial nebeneinander im
Wickelbett 6 liegen.
[0026] Im Zuführabschnitt 5 ist eine Breitnip-Vorrichtung 14 angeordnet, die eine Walze
15 mit einer Heizeinrichtung 16 und einen mit der Walze 15 zusammenwirkenden Mantel
17 aufweist, der mit Hilfe eines Stützschuhes 18 gegen den Umfang der Walze 15 gedrückt
wird. Der Stützschuh 18 weist dabei eine Andruckfläche 19 auf, deren Krümmung der
Krümmung der Walze 15 angepaßt ist. Der Mantel 17 ist nachgiebig, so daß er sich unter
der Wirkung des Stützschuhes 18 über einen vorbestimmten Umfangsbereich an den Umfang
der Walze 15 anlegen kann und dadurch einen Breitnip 23 bildet. In der Andruckfläche
19 können nicht näher dargestellte Schmiereinrichtungen vorgesehen sein. Beispielsweise
kann die Andruckfläche 19 eine hydrostatische Schmierung aufweisen.
[0027] Die Heizeinrichtung 16 ist lediglich schematisch dargestellt. Sie kann sowohl auf
die Oberfläche der Walze 15 wirken als auch der Walze 15 selbst ein Wärmeträgermedium,
beispielsweise eine heiße Flüssigkeit oder ein heißes Gas, zuführen. Die Heizeinrichtung
16 führt dazu, daß die Walze 15 beheizt ist, also eine erhöhte Temperatur aufweist.
Diese Temperatur liegt vorzugsweise über 100°C. Die heiße Walze 15 bildet dann eine
Heizeinrichtung, die im Breitnip 23 auf die Bahn 2 wirkt.
[0028] Der Mantel 17 ist durch schematisch dargestellte Rollen 20 abgestützt, von denen
eine Rolle einen Antrieb 21 aufweisen kann. Auch die Walze 15 kann einen Antrieb 22
aufweisen. Der Mantel 17 läuft daher nach Art eines Walzenmantels um.
[0029] Da der Mantel 17 über einen relativ großen Umfangsabschnitt am Umfang der Walze 15
anliegt, benötigt die Bahn 2 eine gewisse Zeit, um den zwischen der Walze 15 und dem
Mantel 17 gebildeten Breitnip 23 zu durchlaufen. Diese Zeit, die Behandlungszeit,
ist so groß, daß die Bahn 2 nicht nur an ihrer Oberfläche auf die Temperatur der Walze
15 erwärmt wird, sondern die in die Bahn eingetragene Wärme pflanzt sich auch in das
Innere der Bahn fort und führt dazu, daß die Bahn 2 insgesamt auf eine Temperatur
von mindestens 100°C erhitzt wird, d.h. auch in ihrem Inneren.
[0030] Die Erhitzung der Bahn auf eine Temperatur von 100°C oder mehr führt dazu, daß Feuchtigkeit,
die sich in der Bahn befindet, verdampft. Der dadurch gebildete Dampf kann nicht durch
die Oberfläche der Bahn 2 entweichen, weil beide Oberflächen im Breitnip 23 eingeschlossen
sind. Die Oberseite ist von der Walze 15 abgedeckt. Die Unterseite ist vom Mantel
17 abgedeckt. Der Dampf verteilt sich daher in Querrichtung der Bahn (in Fig. 1 senkrecht
zur Zeichenebene) gleichmäßig. Eine nennenswerte Druckspannung im Breitnip 23 ist
hierzu nicht erforderlich.
[0031] Hinter dem Ausgang des Breitnips 23 ist eine Abkühlzone 24 angeordnet, in der die
Bahn 2 auf beiden Seiten von dampfundurchlässigen Bändern 25, 26 abgedeckt ist. Die
Bänder 25, 26 sind hierbei über nur schematisch dargestellte Umlenkrollen 27 geführt.
Auf das obere Band 25 wirkt eine Kühleinrichtung 28. Die dampfundurchlässigen Bänder
25, 26 verhindern, daß Dampf aus den Oberflächen der Bahn 2 austritt. Die Kühleinrichtung
28 führt zu einer Absenkung der Temperatur der Bahn 2 unter den Wert von 100°C. Der
Dampf, der sich in der Bahn 2 in Querrichtung gleichmäßig verteilt hat, kann dann
kondensieren, was zu einer sehr gleichmäßigen Feuchtigkeitsverteilung in Querrichtung
der Bahn 2 führt.
[0032] Die Bahn 2 wird praktisch unmittelbar nach dem Abkühlen aufgewickelt, d.h. es steht
im Grunde keine Zeit mehr zur Verfügung, in der ein Ausgleich der Feuchtigkeit zur
Umgebungsatmosphäre erfolgen könnte. Die Zeit zwischen dem Verlassen der Breitnip-Vorrichtung
14 und dem Auflaufen auf die Wickelrolle 3 beträgt maximal 3,5 ms.
[0033] Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausgestaltung, bei der gleiche Zeichen mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind.
[0034] Geändert hat sich zunächst der Wickelabschnitt 4. Dieser ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Stützwalzenwickler ausgebildet, bei der Teilbahnrollen 3a, 3b, die einen eigenen
Antrieb 29a, 29b aufweisen, abwechselnd auf beiden Seiten einer Stützwalze 30 anliegen,
die ebenfalls einen Antrieb 31 aufweist. Da Stützwalzenwickler an sich bekannt sind,
wird auf eine nähere Erläuterung verzichtet.
[0035] Im Zuführabschnitt 5 ist wiederum eine Breitnip-Vorrichtung 14 angeordnet, bei der
die Walze 15 einen etwas anderen Aufbau hat. Die Walze 15 weist auf einem Trägerkörper
32 eine thermische Isolierschicht 33 aus Kunststoff auf. Die Außenseite der Isolierschicht
33 ist abgedeckt von einer relativ dünnen Schicht 34 aus einem wärmeleitenden Material,
beispielsweise Stahl. Der Stahl hat den Vorteil, daß er einerseits eine relativ glatte
Oberfläche zur Verfügung stellt, andererseits aber nur eine relativ geringe Wärmekapazität
bereitstellt.
[0036] Auf die Schicht 34 wirkt die Heizeinrichtung 16 von außen. Die Heizeinrichtung 16
ist hierbei kurz vor dem Breitnip angeordnet.
[0037] Die Wärmekapazität der Schicht 34 ist nun so auf das Wärmeaufnahmevermögen und die
Geschwindigkeit der Bahn 2 abgestimmt, daß ein Wärmeübergang von der Schicht 34 auf
die Bahn 2 ungefähr in der Hälfte des Breitnips 23 abgeschlossen ist. Diese fiktive
Grenze 35 ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt.
[0038] Der Stützschuh 18 weist zumindest auf der dem Wickelabschnitt 4 zugewandten Seite
der Grenze 35 eine schematisch dargestellte Kühleinrichtung 28 auf, mit der der Bahn
2 durch den Mantel 17 hindurch Wärme entzogen werden kann. In der ersten Hälfte des
Breitnips 23 wird die Bahn 2 daher aufgeheizt und zwar so, daß sie insgesamt, also
auch im Inneren, eine Temperatur von 100°C oder mehr aufweist. In der zweiten Hälfte
des Breitnip 23 wird die Bahn 2 dann abgekühlt, so daß sie am Ausgang des Breitnips
eine Temperatur unterhalb von 100°C aufweist.
[0039] Die Wirkung ist die gleiche wie bei der Ausgestaltung nach Fig. 1. Durch das Aufheizen
der Bahn 2 kann die Flüssigkeit im Innern der Bahn verdampfen. Der Dampf breitet sich
gleichmäßig aus. Wenn der Dampf dann in der Abkühlzone, die beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 in der rechten Hälfte des Breitnips 23 angeordnet ist, kondensiert, dann
ergibt sich eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung in Querrichtung der Bahn.
1. Vorrichtung zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn (2) mit einem Zulaufabschnitt
(5) und einem Wickelabschnitt (4), wobei im Zulaufabschnitt (5) eine Breitnip-Vorrichtung
(14) angeordnet ist, die eine Walze (15) und einen in einem vorbestimmten Umfangsabschnitt
gegen die Walze (15) gedrückten Mantel (17) aufweist, wobei der Mantel (17) und die
Walze (15) einen Breitnip (23) bilden und eine Heizeinrichtung (16) vorgesehen ist,
die im Breitnip (23) auf die Bahn (2) wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitnip-Vorrichtung (14) eine Abkühlzone (24, 24') aufweist, in der die Bahn
(2) an ihren beiden Oberflächen abgedeckt ist, bis ihre Temperatur unter 100°C abgesunken
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (16) mit einer Temperatur von mehr als 100°C auf die Bahn wirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitnip-Vorrichtung (14) eine Abkühlzone (24, 24') aufweist, in der die Bahn
(2) an ihren beiden Oberflächen abgedeckt ist, bis ihre Temperatur unter 100°C abgesunken
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlzone (24) im Anschluß an den Breitnip (23) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlzone (24') im Breitnip (23) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (15) eine dünne Oberflächenschicht (34) aus einem wärmeleitfähigen Material
aufweist, die auf einer wärmeisolierenden Schicht (33) angeordnet ist, wobei die Heizeinrichtung
(16) von außen auf die Walze (15) wirkt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühleinrichtung (28) in der Abkühlzone (24, 24') angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breitnip-Vorrichtung (14) so dicht vor dem Wickelabschnitt (4) angeordnet ist,
daß die Laufzeit der Bahn (2) von der Breitnip-Vorrichtung (14) zum Auflaufen auf
einen Wickel (3, 3a, 3b) maximal 3,5 ms beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Breitnip-Vorrichtung (14) und dem Wickelabschnitt (4) eine Längsschneideeinrichtung
(11) angeordnet ist.
10. Verfahren zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn, wobei man die Bahn (2) unmittelbar
vor dem Aufwickeln auf eine Temperatur von mindestens 100°C erhitzt und wieder abkühlt,
wobei man zum Erhitzen einen Breitnip (23) verwendet, der von einer Walze (15) und
einem in einem vorbestimmten Umfangsabschnitt gegen die Walze (15) gedrückten Mantel
(17) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (2) beim Abkühlen auf beiden Seiten abgedeckt wird, bis ihre Temperatur
unter 100°C abgesunken ist.
1. Device for winding up a web of paper or card (2) with an approach section (5) and
a winding section (4) where in the approach section (5) a broad-nip-device (14) is
arranged, which comprises a roll (15) and a jacket (17) which is pressed against the
roll (15) over a pre-determined sector of the periphery where the jacket (17) and
the roll (15) form a broad-nip (23) and a heating device (16) is provided which acts
upon the web (2) in the broad-nip (23), characterized in that the broad-nip device (14) comprises a cooling zone (24, 24') in which the web (2)
is covered on both of its surfaces until its temperature drops to below 100°C.
2. Device according to Claim 1, characterized in that the heating device (16) acts upon the web at a temperature of more than 100°C.
3. Device according to Claim 1 or 2, characterized in that the broad-nip device (14) comprises a cooling zone (24, 24') in which the web (2)
is covered on both of its surfaces until its temperature drops to below 100 °C.
4. Device according to Claim 3, characterized in that the cooling zone (24) is arranged to follow the broad-nip (23).
5. Device according to Claim 3, characterized in that the cooling zone (24') is located in the broad-nip (23).
6. Device according to Claim 5, characterized in that the roll (15) comprises a thin surface layer (34) made of a heat-conducting material
which is arranged on a heat-insulating layer (33), where the heating device (16) acts
from outside upon the roll (15).
7. Device according to one of the Claims 3 to 6, characterized in that a cooling device (28) is arranged within the cooling zone (24, 24').
8. Device according to one of the Claims 1 to 7, characterized in that the broad-nip device (14) is arranged so closely to the winding section (4) that
the running time of the web (2) from the broad-nip device (14) to the entry-point
to a coil (3, 3a, 3b) amounts to a maximum of 3.5 ms.
9. Device according to one of the Claims 1 to 8, characterized in that a longitudinal slitting device (11) is arranged between the broad-nip device (14)
and the winding section (4).
10. Device for winding up a web of paper or card, where immediately before the winding
up the web (2) is heated to a temperature of at least 100°C and then cooled, where
the heating is achieved by a broad-nip (23) formed by a roll (15) and a jacket (17)
which is pressed to a pre-determined peripheral extent against the roll (15) characterized in that the web (2) is covered on both sides when cooling until its temperature has dropped
below 100°C.
1. Dispositif pour enrouler une bande de papier ou de carton (2) avec une portion d'entrée
(5) et une portion d'enroulement (4), un dispositif à pince allongée (14) étant disposé
dans la portion d'entrée (5), lequel présente un rouleau (15) et une enveloppe (17)
pressée contre le rouleau (15) dans une portion périphérique prédéterminée, l'enveloppe
(17) et le rouleau (15) formant une pince allongée (23) et un dispositif de chauffage
(16) étant prévu, lequel agit dans la pince allongée (23) sur la bande (2), caractérisé en ce que le dispositif à pince allongée (14) présente une zone de refroidissement (24, 24')
dans laquelle la bande (2) est recouverte sur ses deux surfaces jusqu'à ce que sa
température soit tombée en dessous de 100°C.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de chauffage (16) agit sur la bande avec une température supérieure
à 100°C.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif à pince allongée (14) présente une zone de refroidissement (24, 24')
dans laquelle la bande (2) est recouverte sur ses deux surfaces jusqu'à ce que sa
température soit tombée en dessous de 100°C.
4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que la zone de refroidissement (24) est disposée à la suite de la pince allongée (23).
5. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que la zone de refroidissement (24') est réalisée dans la pince allongée (23).
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que le rouleau (15) présente une couche de surface mince (34) en matériau thermoconducteur,
qui est disposée sur une couche thermoisolante (33), le dispositif de chauffage (16)
agissant depuis l'extérieur sur le rouleau (15).
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 3 à 6, caractérisé en ce qu'un dispositif de refroidissement (28) est disposé dans la zone de refroidissement
(24, 24').
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le dispositif à pince allongée (14) est disposé si près devant la portion d'enroulement
(4) que le temps de passage de la bande (2) du dispositif à pince allongée (14) jusqu'à
l'entrée sur une bobine (3, 3a, 3b) est au maximum de 3,5 ms.
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'un dispositif de découpe en longueur (11) est disposé entre le dispositif à pince
allongée (14) et la portion d'enroulement (4).
10. Procédé pour enrouler une bande de papier ou de carton, dans lequel on chauffe la
bande (2) directement avant l'enroulement à une température d'au moins 100°C puis
on la refroidit à nouveau, l'opération de chauffage utilisant une pince allongée (23)
qui est formée par un rouleau (15) et une enveloppe (17) pressée contre le rouleau
(15) dans une portion périphérique prédéterminée, caractérisé en ce que la bande (2) est recouverte des deux côtés lors de son refroidissement, jusqu'à ce
que sa température soit tombée en dessous de 100°C.