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EP 1 601 475 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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30.05.2007 Patentblatt 2007/22 |
(22) |
Anmeldetag: 12.03.2004 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2004/000557 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2004/080622 (23.09.2004 Gazette 2004/39) |
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(54) |
WALZGERÜST UND VERFAHREN ZUR EINSTELLUNG DES WALZGERÜSTES
ROLLING FRAME AND METHOD FOR ADJUSTING SAID ROLLING FRAME
CAGE DE LAMINOIR ET PROCEDE POUR REGLER UNE CAGE DE LAMINOIR
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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(30) |
Priorität: |
13.03.2003 DE 10312122
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.12.2005 Patentblatt 2005/49 |
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Patentinhaber: SMS Demag AG |
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40237 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- DENKER, Wolfgang
57258 Freudenberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Meissner, Peter E. |
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Meissner & Meissner,
Patentanwaltsbüro,
Postfach 33 01 30 14171 Berlin 14171 Berlin (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 960 661 US-A- 6 073 475
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EP-A- 0 995 505
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst und ein Verfahren zur Einstellung des Walzgerüstes
für den Walzbetrieb.
[0002] Walzgerüste bestehen in der Regel aus zwei Walzenständern mit einer regelbaren Walzenanstellung
und einer Hilfsanstellung zum Erreichen einer konstanten Passlinie. Durch die Konstruktion
bedingt schnürt sich das Ständerfenster bei Walzkraftbeaufschlagung ein. Bei unterschiedlichen
Walzkräften liegen im Ständerfenster unterschiedliche Spiele zwischen Walzenständer
und Walzeneinbaustücken vor.
[0003] Aus der DE 21 44 511 B2 ist ein Universalwalzgerüst bekannt, bestehend aus einem
geschlossenen Rahmen für die Vertikalwalzen und Einbaustücken für die Horizontalwalzen,
die sich an oberen und unteren Traversen abstützen. Die Traversen sind durch Zugspindeln,
die durch den Rahmen hindurchgehen und in diesem axial unverschieblich und drehbeweglich
gelagert sind, miteinander so verbunden, dass sie - und damit die Horizontalwalzen
- zentrisch zur Walz-oder Passlinie anstellbar sind. Der Rahmen sitzt direkt auf der
Sohlplatte des Fundaments auf.
[0004] Nach der DE 697 12 772 T2 (US-A 6 073 475) ist ein Walzgerüst bekannt, welches aus
vier Ständersäulen, die mit einer Sohlplatte fest verankert sind und in denen axial
unverschiebbar geführte, drehbeweglich gelagerte Zugspindein angeordnet sind, deren
obere und untere Enden mit gegenläufigen Gewinden versehen sind, die eine obere und
untere Traverse aufnehmen und über die Walzensätze gegenläufig zueinander verstellbar
sind, besteht. Die Ständersäulen dienen gleichzeitig als Führungen für Walzeneinbaustücke,
zwischen dem unteren Stützwalzeneinbausatz und der unteren Traverse sind Kurzhub-Ansteilzylinder
zur Walzkraftbeaufschlagung angeordnet.
[0005] Die Schrift US 4 712 416 A offenbart ein Sexto-Walzgerüst mit einem Horizontal-Versatz
der Arbeitswalzen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgaben zugrunde, ein neues Konstruktionsprinzip für Walzgerüste
zu schaffen, die sich ohne andere Hilfsmittel immer wieder auf eine konstante Passlinie
einstellen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Kombination der folgenden Merkmale:
Das Walzgerüst, bestehend aus vier Ständersäulen, die mit einer Sohlplatte fest verankert
sind und in denen jeweils axial unverschiebbar geführte, drehbeweglich gelagerte Zugspindeln
angeordnet sind, deren obere und untere Enden mit gegenläufigen Gewinden versehen
sind, die eine obere und untere Traverse aufnehmen und über die die Walzensätze gegenläufig
zueinander verstellbar sind, wobei die Ständersäulen gleichzeitig als Führungen für
Walzeneinbaustücke und der Aufnahme von Biegeblöcken dienen, und einem zwischen dem
unteren Stützwalzeneinbausatz und der unteren Traverse angeordneten Kurzhub-Anstellzylinder
zur Walzkraftbeaufschlagung, wobei durch eine getrennte Anordnung der Zugspindeln
und der Walzeneinbaustücke in den Ständersäulen eine Trennung der Kraftübertragung
auf die Walzen und der Führung der Walzeneinbaustücke zu erreichen ist.
[0008] Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Einstellung des Walzgerüstes
mit den Merkmalen des Patentanspruches 5 gelöst.
[0009] Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Der Erfindung liegt die Funktionsweise zugrunde, über ein Rechts- und Links- Gewinde
gegenüberliegende Teile gleichmäßig (oder ungleichmäßig) aufeinander zu oder voneinander
weg zu bewegen. Gleichzeitig wird die Funktion der Übertragung der Walzkraft von der
Funktion "Führung der Walzeneinbaustücke" getrennt, wodurch Nachteile, wie Walzenständer-Fensterverengung,
nicht mehr auftreten. Hierdurch wird auch die Neigung zu "Brummern" wesentlich beeinflusst.
[0011] Die Erfindung soll nachfolgend an der Zeichnung erläutert werden, wobei die Figur
eine schematische Seitenansicht, teilweise geschnitten, des Walzgerüstes zeigt.
[0012] Die Konstruktion besteht im wesentlichen aus vier geschweißten Ständersäulen 1, die
die Führung der Walzeneinbaustücke 2 sowie die Aufnahme der Zugspindeln 3 übernehmen.
[0013] Die Zugspindeln 3, die die Walzkraft über die oberen und unteren Traversen 4 und
5 übertragen, bewegen diese aufeinander zu oder voneinander weg. Die Ständersäulen
1 sind mit dem Fundament, d.h. der Sohlplatte 6 vergossen und über Ankerschrauben
befestigt. Die Auslegung für die Steifigkeit erfolgt nach den zu erwartenden Belastungen
durch die Walzeneinbaustücke 2. Die Zugspindeln 3 mit ihrem Rechts- und Links-Gewinde
werden im unbelasteten Walzgerüst auf Position gefahren. Erst dann wird über einen
Kurzhub-Anstellzylinder 7 die Walzkraft eingestellt und - wie angegeben - im Betriebszustand
über die Traversen in die Zugstangen eingeleitet. Die Auslegung erfolgt nach den zu
erwartenden max. Walzkräften. Die Selbsthemmung im Walzbetrieb ist durch die kleine
Steigung im Gewinde gewährleistet, wobei zusätzlich über eine Bremse im Verstellantrieb
die Position gesichert werden kann. In der dem Kurzhub - Anstellzylinder 7 gegenüberliegenden
oberen Traverse 4 kann für kleinere Anstellkräfte noch ein zusätzlicher kleiner Anstellzylinder
(nicht dargestellt) eingebaut sein.
[0014] Die Zugspindeln 3 werden über vier synchronisierte Einzelantriebe oder auch über
einen Antrieb mit mechanischem Gleichlauf angetrieben. Die obere- und die untere Traverse
4 und 5 bewegen sich je nach Drehsinn der Zugspindeln aufeinander zu oder voneinander
weg. Hierbei stellt sich bei je gleichem Walzendurchmesser (StW, ZW, AW) die AW immer
auf Passlinie ein.
[0015] Alle Komponenten sind einfach zu bearbeitende Fertigungsteile. Ein weiterer Vorteil
sind die niedrigen Gewichte der Einzelkomponenten zur Montage.
1. Walzgerüst, bestehend aus vier Ständersäulen (1), die mit einer Sohlplatte (6) fest
verankert sind und in denen axial unverschiebbar geführte, drehbeweglich gelagerte
Zugspindeln (3) angeordnet sind, deren obere und untere Enden mit gegenläufigen Gewinden
versehen sind, die eine obere und untere Traverse (4,5) aufnehmen und über die Walzensätze
gegenläufig zueinander verstellbar sind, wobei die Ständersäulen (1) als Führungen
für Walzeneinbaustücke (2) dienen, mit einem oberen und einem unteren Stützwalzeneinbausatz
(8), und einem zwischen dem unteren Stützwalzeneinbausatz (8) und der unteren Traverse
(5) angeordneten Kurzhub-Anstellzylinder (7) zur Walzkraftbeaufschlagung, dadurch gekennzeichnet, dass die Ständersäulen (1) gleichzeitig der Aufnahme von Biegeblöcken dienen und durch
eine getrennte Anordnung der Zugspindeln (3) und der Walzeneinbaustücke (2) in den
Ständersäulen (1) eine Trennung der Kraftübertragung auf die Walzen und der Führung
der Walzeneinbaustücke (2) erreicht wird.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Duo-, Quarto- oder Sexto-Walzgerüst ist.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem oberen Stützwalzeneinbausatz und der dazugehörenden Traverse (4,5) ein
zusätzlicher Anstellzylinder angeordnet ist.
4. Walzgerüst nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gewinde der Zugspindeln (3) selbsthemmend ausgelegt sind.
5. Verfahren zur Einstellung des Walzgerüstes nach Anspruch 1 für den Walzbetrieb,
dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst die Stütz-und Arbeitswalzen durch Betätigung der Zugspindeln (3) im unbelasteten
Walzgerüst aufeinander zu und auf Position zur Passlinie gefahren werden und dass
anschließend über den Kurzhub-Anstellzylinder (7) die Walzenanstellkraft eingestellt
wird.
1. Rolling stand consisting of four upright columns (1) which are firmly attached to
a bottom plate (6) and in which are positioned feed shafts (3), which are guided in
a manner incapable of axial movement and which are mounted so they can be moved in
a rotating motion, the top and bottom ends of the shafts having screw threads that
work in opposite directions, which shafts hold a top and bottom cross rail (4, 5),
and above which roller sets can be adjusted in opposite directions towards each other,
the upright columns (1) acting as guide rails for roller chocks (2), having a top
and bottom backup roller unit (8) and, positioned between the bottom backup roller
unit (8) and the bottom cross rail (5), a short-stroke adjusting cylinder (7) for
applying the rolling force,
characterised in that
the upright columns (1) act at the same time to hold bending blocks and in that, by the separate arrangement of the feed shafts (3) and the roller chocks (2) in
the upright columns (1), a separation of the power transmission to the rollers and
the guiding of the roller chocks (2) is achieved.
2. Rolling stand as in claim 1,
characterised in that
it is a two-high, four-high or six-high rolling stand.
3. Rolling stand as in claim 1,
characterised in that
between the top backup roller unit and the cross rail (4, 5) belonging to it there
is an additional adjusting cylinder.
4. Rolling stand as in one of the preceding claims,
characterised in that
the screw threads of the feed shafts (3) are designed to be self-locking.
5. Method of adjusting the rolling stand as in claim 1 for rolling operation,
characterised in that
the backup and working rollers are first moved towards each other and to the position
of the pass line by operating the feed shafts (3) in the non-loaded rolling stand,
and the roller adjusting force is then adjusted using the short-stroke adjusting cylinder
(7).
1. Cage de laminoir, composée de quatre colonnes de support (1) qui sont fixement ancrées
avec une plaque d'assise (6) et dans lesquelles sont agencées des broches de traction
(3) montées de manière mobile en rotation et guidées de manière fixe dans le sens
axial dont les extrémités supérieures et inférieures sont pourvues de filets contraires
qui reçoivent une traverse supérieure (4) et une traverse inférieure (5) et par lesquels
des jeux de cylindres peuvent être déplacés en sens inverse les uns par rapport aux
autres, les colonnes de support (1) faisant office de guidages pour empoises de cylindres
(2), avec un jeu de cylindres d'appui (8) supérieur et inférieur, et un cylindre de
serrage à faible course (7) agencé entre le jeu de cylindres d'appui inférieur (8)
et la traverse inférieure (5) pour l'application de la force de laminage,
caractérisée en ce que les colonnes de support (1) font en même temps office de logement de blocs de pliage
et en ce que, par un agencement séparé des broches de traction (3) et des empoises de cylindres
(2) dans les colonnes de support (1), on obtient une séparation de la transmission
des forces sur les cylindres et du guidage des empoises de cylindres (2).
2. Cage de laminoir selon la revendication 1,
caractérisée en ce qu'il s'agit d'une cage de laminoir duo, quarto ou sexto.
3. Cage de laminoir selon la revendication 1,
caractérisée en ce qu'il est agencé entre le jeu de cylindres d'appui supérieur et la traverse (4, 5) associée
un cylindre de serrage supplémentaire.
4. Cage de laminoir selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que les filets des broches de traction (3) sont conçus autobloquants.
5. Procédé destiné à régler la cage de laminoir selon la revendication 1 pour l'opération
de laminage,
caractérisé en ce que les cylindres d'appui et de travail sont d'abord amenés l'un vers l'autre et en position
par rapport à la ligne de passe par actionnement des broches de traction (3) dans
la cage de laminoir hors charge et en ce qu'ensuite la force de serrage des cylindres est réglée par le biais du cylindre de serrage
à faible course (7).