Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh für eine Bindung, insbesondere einen Skischuh,
mit einer Aussenschale zum Halten eines Fusses und einem Kopplungsteil zum Befestigen
des Schuhs in der Bindung, wobei der Schuh dabei in einem Schuhspitzenbereich und
in einem Fersenbereich am Kopplungsteil von der Bindung gehalten wird.
Stand der Technik
[0002] Skischuhe sollen einerseits bei der Abfahrt eine hohe Steifigkeit nicht nur gegen
seitliche Biegung, sondern auch gegen Vorwärtsbiegung des oberen Schaftteils des Skischuhs
aufweisen, und andererseits während einer natürlichen Gehbewegung ohne Skier oder
während einer Gehbewegung mit Skiern, insbesondere im Falle des Aufsteigens beim Skitourengehen,
dem Skiläufer eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit ermöglichen. Auch bei der Verwendung
von Skischuhen als Langlaufschuhe besteht die Anforderung, dass diese in einem vorderen
Schuhbereich verschwenkbar mit einem Ski verbunden sein sollen, wobei sie eine hohe
Torsionsstabilität aufweisen müssen. Insbesondere bei Anwendung einer Skating-Technik
ist eine hohe Stabilität gegen Scherkräfte zwischen Ski und Schuh erforderlich, da
es bei der Abstossbewegung zu einer grossen Kraftwirkung kommen kann. Eine weitere
Anwendung von Skischuhen sind Telemarkschuhe. Ein Telemarkschuh soll einerseits eine
hohe Flexibilität in einem Ballenbereich des Schuhs aufweisen und andererseits soll
gleichzeitig eine hohe Torsionsstabilität gewährleistet sein. Bei herkömmlichen Telemarkschuhen
bedingen diese Anforderungen meist eine spezielle Ausführung der Sohle des Telemarkschuhs,
wie z.B. in der
DE 10 2004 004 317 A1 (Rottefella AS) eine Ausdünnung der Sohle des Telemarkschuhs im Ballenbereich.
[0003] In früheren Jahren war mit den vorwiegend aus Leder hergestellten Skischuhen aufgrund
der relativ kleinen Steifigkeit des Schuhleders nur eine begrenzte Stützung von Fuss/Unterschenkel
erreichbar. Dadurch wurde einerseits ein Teil der für eine Gehbewegung mit Skiern
erforderlichen Fussbeweglichkeit bereits durch die Flexibilität der Skischuhe selbst
erreicht, andererseits konnten Tourenbindungen verwendet werden, welche die Flexibilität
von Schuhschaft und Schuhsohle nicht einschränkten. Seit dem Aufkommen von Kunststoff-Skischuhen
sind jedoch auch Skitourenfahrer nicht mehr bereit, auf den wesentlich grösseren Halt
und die dadurch verbesserte Skiführung bei der Abfahrt zu verzichten. Heute sind daher
praktisch nur noch Kunststoff-Skitourenschuhe mit einer im Wesentlichen steifen Schuhsohle
und für solche Skischuhe geeignete Skibindungen auf dem Markt erhältlich. Diese Skitourenschuhe
haben jedoch den Nachteil, dass sie natürliche Bewegungsabläufe, wie sie bei einer
natürlichen Gehbewegung oder dem Aufsteigen beim Skitourengehen auftreten, durch die
im Wesentlichen steife Ausführung verschiedener Schuhbestandteile erschweren oder
gar verunmöglichen. Es sind daher verschiedene Versuche gemacht worden, die gänzlich
unterschiedlichen Anforderungen für das Gehen und das Aufsteigen sowie für das Abfahren
in Skischuhen zu vereinen.
[0004] Um eine annähernd normale natürliche Gehbewegung, wie sie beim Gehen auf einer Unterlage
ausgeführt wird, zu ermöglichen, wurden z.B. Skischuhe vorgeschlagen, die einen Grundschuh
mit Laufsohle und eine zusätzliche abnehmbare Ski-Sohle aufweisen (z.B.
DE 3 417 503 A1; Dolomite, S.p.A.). Um die Bewegungsfreiheit des Skischuhträgers während des Aufstiegs
bei Skitouren zu erweitern, wurden verschiedene Verbesserungen für einen Skischuh
vorgeschlagen. In der
DE 3 427 612 A1 (Kastinger Sportschuh-GmbH) wird z.B. ein mehrschaliger Tourenskischuh vorgeschlagen,
bei welchem eine gegenüber einem Fussteil im Knöchelbereich verschwenkbar angelenkte
Schaftschale zur Abfahrt an dem Fussteil in einer festen Stellung arretiert werden
kann, wohingegen eine ähnliche Arretierung in der
EP 1 332 689 A1 (Calzaturificio S. C. A. R. P. A., S. p. A.) eine Feststellung einer Schaftschale
in verschiedenen Stellungen erlaubt. In der
DE 343 176 (Kastinger Sportschuh-GmbH) wird dagegen ein Skischuh mit einer Schaftschale vorgestellt,
welche durch eine vordere und eine hintere Öffnung in zwei Seitenteile getrennt ist.
Dabei können die Öffnungen mit einem einzelnen Zugriemen unabhängig voneinander verschlossen
oder geöffnet werden und ermöglichen so eine den unterschiedlichen Anforderungen entsprechende
Einstellung der Bewegungsfreiheit des Skiläufers.
[0005] Diese Verbesserungen vermögen zwar den Skischuh komfortabler zu gestalten, lösen
jedoch nicht grundsätzliche Probleme von natürlichen Bewegungsabläufen, die in einem
steifen Schuh ausgeführt werden sollen. Insbesondere entsteht bei Skitouren die Problematik
des Bewegungsablaufs während des Aufstiegs. Während bei der Abfahrt der Skischuh starr
mit dem Ski verbunden sein soll, um dem Skifahrer eine gute Kontrolle über den Ski
zu ermöglichen, ist es für das Aufsteigen notwendig, dass der Fuss des Skiläufers
gegenüber dem Ski verschwenkt werden kann. Normalerweise kommen dabei so genannte
Tourenskibindungen zum Einsatz. Tourenskibindungen weisen dabei üblicherweise wenigstens
zwei Funktionszustände auf, nämlich eine Abfahrtsstellung und eine Aufstiegsstellung.
In der Abfahrtsstellung ist dabei der Skischuh im Wesentlichen starr mit dem Ski verbunden.
In der Aufstiegsstellung hingegen ist der Skischuh bezüglich dem Ski um die horizontale
Querachse zwischen einer Ausgangsstellung und einer Vielzahl von Schwenkstellungen
verschwenkbar. Dabei ist in der Ausgangsstellung der Fersenbereich des Skischuhs nahe
der Skioberseite angeordnet und in den Schwenkstellungen von der Skioberseite abgehoben.
In der Aufstiegsstellung wird damit eine der Aufstiegsbewegung angepasste Verschwenkbewegung
zwischen dem Skischuh und dem Ski ermöglicht.
[0006] Eine derartige Tourenskibindung, welche insbesondere auch sämtliche Sicherheitsanforderungen
moderner Sicherheitsskibindungen erfüllt, wird in
WO 96/23559 (Fritschi) beschrieben. Sie hat einen Schuhträger, an welchem ein mit einem vorderen Sohlenhalter
versehener Vorderbacken und ein mit einem Fersenhalter versehener Fersenbacken angeordnet
sind, wobei der Schuhträger im Bereich der Skischuhspitze um eine horizontale Querachse
bezüglich dem Ski schwenkbar ist.
[0007] Da eine Aufstiegsbewegung aber nur durch eine Tourenskibindung ermöglicht wird, ist
der Skiläufer dazu gezwungen, neben einem möglicherweise bereits vorhandenen Paar
Pistenskiern, an welchen eine Pistenbindung befestigt ist, ein weiteres Paar Skier
mit einer Tourenskibindung anzuschaffen. Dadurch entsteht eine grosse Kostenbelastung
für den Skiläufer, welcher einerseits auf Skitouren geht und andererseits auch auf
Pisten Ski läuft. Der Versuch, eine herkömmliche Skibindung durch zusätzliche Mittel
mit den Eigenschaften einer Tourenskibindung zu versehen, ist in der
DE 2 064 754 (Heili) beschrieben. Es wird darin eine plattenförmige Verstelleinrichtung beschrieben,
die zwischen einem Skischuh und einer herkömmlichen Pistenskibindung zum Einsatz kommt.
Im Sinne bekannter Plattenbindungen kann die Verstelleinrichtung in die Bindung eingebracht
werden und ermöglicht dann das Verschwenken des über eine Achse an der Skischuhspitze
an der Platte befestigten Skischuhs. Bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung
ohne Skier auf einer Unterlage verhindert eine Platte, die mit dem Skischuh verbunden
ist, aber einen ergonomischen Bewegungsablauf, wodurch die oben genannten grundsätzlichen
Probleme bei natürlichen Bewegungsabläufen damit weiter bestehen.
[0008] Weiter besteht beim Skitourengehen im Allgemeinen zusätzlich die Problematik eines
relativ hohen Gewichts der Skitourenausrüstung, die der Skiläufer mit sich mitbewegen
muss. Eine solche Tourenskiausrüstung umfasst z.B. Skischuhe, Skier und Tourenskibindungen.
Während Skischuhe und Skier im Wesentlichen der Pistenskiausrüstung gleichartig sind,
unterscheidet sich die Tourenskibindung von einer Pistenskibindung durch zusätzliche
mechanische Elemente, welche durch die erweiterte Funktion der Tourenskibindung bedingt
sind. Die zusätzlichen mechanischen Elemente umfassen dabei z.B. einen Mechanismus,
der das Verschwenken der Bindung gegenüber dem Ski ermöglicht, und eine Arretiervorrichtung,
welche das Umschalten zwischen der Abfahrtsstellung und der Aufstiegsstellung erlaubt.
Ebenfalls sind dabei redundante Elemente vorhanden, wobei die Redundanz sich zumeist
aus der Kombination verschiedener Systembestandteile wie Skischuhe und Skibindung
ergeben. Z.B. weist ein moderner Skischuh eine starre Skischuhsohle und eine moderne
Skibindung einen Skischuhträger auf, welche beide eine jeweils bereits für sich stabile
Längsverbindung zwischen einem vorderen und einem hinteren Bindungsbacken schaffen.
[0009] Eine Möglichkeit zur Gewichtsreduktion der Tourenbindung besteht z.B. in einer Ausführung
in speziellen Leichtbauweisen und der Verwendung von leichteren Materialien, welche
aber zumeist teuer sind. Eine weitere Möglichkeit zur Gewichtsreduktion ist eine Vereinfachung
der Konstruktionsweise der mechanischen Elemente. Insbesondere können verschiedene
Funktionen auf ein einzelnes funktionelles Element vereint werden oder redundante
Elemente entfernt werden. Durch die Verringerung der Anzahl von funktionellen Teilen
wird nicht nur die Gesamtkonstruktion vereinfacht, sondern insbesondere kann auch
das Gewicht der gesamten Vorrichtung reduziert werden. Eine derartige multifunktionelle
Ausführung eines mechanischen Elements einer Tourenskibindung ist z.B. aus der
EP 0 724 899 A2 (Fritschi) bekannt. Dort wird ein Verriegelungshebel beschrieben, welcher einerseits die Arretierung
der Tourenskibindung in einer Abfahrtsstellung ermöglicht und andererseits als verschwenkbarer
Stützhebel eine Steighilfe der Tourenskibindung bildet. Im Vergleich mit den leichtesten
Tourenskibindungen ist jedoch auch eine solche Tourenskibindung schwer und verursacht
eine unnötige Gewichtsbelastung des Skiläufers.
Darstellung der Erfindung
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen dem eingangs genannten technischen Gebiet
zugehörenden Schuh für eine Bindung zu schaffen, welcher eine vielseitige und leichte
Alternative zu bisherigen Schuhen für Bindungen schafft und dabei einen hohen Gehkomfort
aufweist.
[0011] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst der Schuh für eine Bindung eine Aussenschale und ein an der Aussenschale
angebrachtes Kopplungsteil. Die Aussenschale ist dabei zum Halten eines Fusses ausgebildet
und das Kopplungsteil dient zur Befestigung des Schuhs in einer Bindung. Bei in der
Bindung gehaltenem Zustand wird der Schuh über das Kopplungsteil in einem Schuhspitzenbereich
und einem Fersenbereich von der Bindung gehalten. Die Aussenschale ist mit dem Kopplungsteil
beweglich verbunden, wobei die Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil derart
ausgebildet ist, dass in einem in der Bindung befestigten Zustand des Schuhs ein in
der Aussenschale gehaltener Fuss zusammen mit der Aussenschale in einer Gehbewegung
in einem Fersenbereich abhebbar und wieder absenkbar ist.
[0012] Sofern nicht anders bezeichnet, ist mit einer Gehbewegung ein Bewegungsablauf gemeint,
bei dem der Fersenbereich eines Fusses von einer Unterlage abgehoben wird und wieder
auf diese abgesenkt wird, während der Zehenbereich in Wesentlichen ortsfest auf der
Unterlage bleibt wie sie z.B. beim Skitourengehen auftritt. Mit einer "natürlichen
Gehbewegung" wird jedoch der Bewegungsablauf des Abrollens eines Fusses über den Ballen
und die Zehen bezeichnet, wie er bei der Fortbewegungsart des Gehens auftritt.
[0013] Schuhe, welche in einer Bindung gehalten werden können, kommen insbesondere beim
Skilaufen oder anderen Gleitsportarten auf Schnee zur Anwendung. Im Folgenden wird
daher die Erfindung ohne Einschränkung der Allgemeinheit am Beispiel von Skischuhen
ausgeführt.
[0014] Die Aussenschale eines erfindungsgemässen Schuhs ist mit dem Kopplungsteil derart
verbunden, dass ein Lösen der Verbindung durch den Skiläufer nicht vorgesehen ist.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Skischuhen kann die Aussenschale dabei gegenüber dem
Kopplungsteil in einer Gehbewegung derart bewegt werden, dass die Aussenschale und
ein von der Aussenschale gehaltener Fuss in einem Fersenbereich von dem Kopplungsteil
abgehoben und wieder darauf abgesenkt werden kann. Da der Skischuh von einer Skibindung
am Kopplungsteil gehalten wird, kann damit die Gehbewegung auch dann ausgeführt werden,
wenn der Skischuh in einer herkömmlichen Pistenskibindung befestigt ist, welche nicht
die Aufstiegsfunktion einer Tourenbindung aufweist. Dabei ist der Kopplungsteil des
Skischuhs durch die an einem Ski angebrachte Skibindung mit dem Ski verbunden und
bleibt während der Ausführung der Gehbewegung gegenüber dem Ski im Wesentlichen in
Ruhe. Ein erfindungsgemässer Skischuh ermöglicht somit die Durchführung eines Bewegungsablaufs,
welcher der Gehbewegung beim Skitourengehen entspricht, ohne dass eine Tourenskibindung
zum Einsatz kommt.
[0015] Im Unterschied zu herkömmlichen Skischuhen hat die Aussenschale selbst keine angeformten
Kopplungselemente für Bindungen. D.h. ohne den beweglich angebrachten Kopplungsteil
wäre die Aussenschale gar nicht in eine Bindung einsetzbar.
[0016] Es ist dabei vorzugsweise vorgesehen, dass die Aussenschale eines erfindungsgemässen
Skischuhs eine Beweglichkeit gegenüber dem Kopplungsteil aufweist, derart dass ein
in der Aussenschale gehaltener Fuss in eine Stellung gebracht werden kann, in der
die Fusssohle um einen Winkel von wenigstens 90° gegenüber einer Stellung verschwenkt
ist, in der die Aussenschale vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist. Insbesondere
ist aus Sicherheitsgründen eine Beweglichkeit von Vorteil, welche es bei in einer
Skibindung befestigtem Zustand des Skischuhs und einem in der Aussenschale gehaltenen
Fuss erlaubt, dass ein zum Fuss gehöriges Knie des Skiläufers auf die Skioberfläche
absenkbar ist.
[0017] Die Aussenschale des Skischuhs kann ein- oder mehrteilig sein, wobei im Falle mehrerer
Schalenteile diese auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein können oder
die einzelnen Schalenteile selbst unterschiedliche Materialen aufweisen können. Vorzugsweise
sind die Teile der Aussenschale aus Kunststoff gefertigt. Die Schalenteile können
auf verschiedene Arten miteinander verbunden sein, wie z.B. durch eingegossene oder
mit den Schalenteilen verschweisste elastische Materialien, elastische Bälge oder
durch Gelenke. Weiter kann die Aussenschale einen gepolsterten Innenschuh, wie er
aus herkömmlichen Skischuhen bekannt ist, aufnehmen. Dabei kann der Innenschuh herausnehmbar
in der Aussenschale vorhanden sein und z.B. einen an einer Einstiegsöffnung der Aussenschale,
durch welche der Fuss in die Aussenschale eingebracht werden kann, überstehenden Polsterkragen
aufweisen. Es versteht sich von selbst, dass der Innenschuh dabei ebenfalls mehrteilig
und aus verschiedenen Materialien gefertigt sein kann. Der Fuss des Skiläufers ist
dabei durch die Aussenschale gehalten (bzw. in der Polsterung des Innenschuhs), welche
den Fuss im Wesentlichen vollständig umschliesst. Die Aussenschale kann dabei zur
Gewichtsreduktion oder aus anderen Gründen auch Durchbrüche aufweisen. Die Aussenschale
kann auch eine starre Sohle aufweisen, die bevorzugt aber biegsam ausgeformt ist.
[0018] Das Kopplungsteil des Skischuhs erstreckt sich dabei bevorzugt von einem vorderen
Längsende des Skischuhs bis zu einem hinteren Längsende, wobei die Längsrichtung des
Skischuhs durch die Richtung von den Zehen zur Ferse eines im Skischuh vorhandenen
Fusses definiert ist. Das Kopplungsteil ist dabei starr ausgebildet, wobei es insbesondere
eine hohe Verwindungs- und Biegesteifigkeit aufweist. Vorzugsweise ist das Kopplungsteil
aus Kunststoff gefertigt, wobei aufgrund grosser Stabilitätsanforderungen z.B. Verbundswerkstoffe
wie kohlefaser- oder glasfaserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz kommen können. Es
ist aber auch denkbar, dass neben Kunststoffen auch andere Materialien wie z.B. Metalle
zur Anwendung kommen. Das Kopplungsteil kann dabei auch mehrere Teile umfassen, welche
aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind und durch Verbindungstechniken, die
eine grosse Stabilität aufweisen, miteinander verbunden sein.
[0019] Gesamthaft kann damit die Last, die z.B. von einem Skitourengänger bewegt werden
muss, bedeutend reduziert werden. Es sind nur wenige zusätzliche Teile am Skischuh
notwendig, um die erweiterte Funktionalität eines erfindungsgemässen Skischuhs zu
erreichen. Das Gewicht eines erfindungsgemässen Skischuhs ist daher nicht sehr verschieden
vom Gewicht eines herkömmlichen Skischuhs. Durch die Möglichkeit, eine vorhandene
Pistenskiausrüstung auch beim Skitourengehen zur Anwendung zu bringen, entfallen somit
die hohen Anschaffungskosten einer zusätzlichen Skitourenausrüstung bei einem erfindungsgemässen
Skischuh. Damit wird eine kostengünstige Alternative zu einer herkömmlichen Skitourenausrüstung
geschaffen.
[0020] Es sind auch Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Skischuhs denkbar, welche
z.B. beim Langlaufen oder beim Telemark-Skifahren benutzt werden können.
[0021] Aufgrund der erfindungsgemässen Ausführung eines Skischuhs kann die erforderliche
Stabilität eines Langlaufschuhs unabhängig von der Verschwenkbarkeit des Schuhs, oder
eines Teils von ihm, erreicht werden. Bei einer entsprechend leichten Ausführung eignet
sich ein erfindungsgemässer Skischuh daher auch zur Anwendung im Langlaufsport. Dabei
kann das Kopplungsteil wesentlich leichter und weniger stabil ausgeführt sein als
bei einem alpinen Skischuh, da die Belastungen bedeutend geringer sind als bei einer
alpinen Skiabfahrt. Ebenfalls kann im Falle eines Langlaufschuhs die Aussenschale
kleiner, z.B. nur bis zum Köchel reichend, und elastisch ausgebildet sein und eine
Verriegelungsvorrichtung oder eine Dämpfungsvorrichtung (siehe weiter unten) sind
mitunter überflüssig. Weiter ermöglicht im Gegensatz zu herkömmlichen Langlaufschuhen
und -bindungen ein erfindungsgemässer Skischuh eine Verlagerung der Drehachse in einen
Ballenbereich des Fusses, was auch beim Langlaufen einen ergonomischeren Bewegungsablauf
zulässt. Es ist z.B. denkbar, dass durch eine entsprechende Ausgestaltung von Anschlägen
und Gegenanschlägen an der Aussenschale und dem Kopplungsteil, ein optimaler "Kraftübertragungspunkt"
während der Langlaufbewegung eingestellt werden kann, bei dem die Schwenkbewegung
eine maximale Kraftübertragung vom Fuss auf den Ski ermöglicht.
[0022] Ebenso kann ein erfindungsgemässer Skischuh auch als Telemarkschuh zur Anwendung
kommen. Durch die verschwenkbare Kopplung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil wird
eine gute Verschwenkbarkeit sowie eine hohe Torsionsstabilität erreicht, ohne weiter
Anforderungen an die Skischuhsohle zu stellen. In einer möglichen Ausführung als Telemarkschuh
kann ein erfindungsgemässer Skischuh zusätzlich mit einer Rückstellvorrichtung wie
z.B. einer Rückstellfeder oder einem elastischen Band versehen sein, wobei die Rückstellvorrichtung
den Fersenbereich der Aussenschale auf das Kopplungsteil zieht oder presst.
[0023] Hierbei ist es z.B. denkbar, dass dieselbe Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Schuhs als Tourenskischuh, Pistenskischuh, Langlaufskischuh und als Telemarkschuh
zur Anwendung kommt. Weitere Anwendungen umfassen z.B. auch einen Schuh für das Skispringen,
das Snowboardfahren oder für das "Cross-country" Skilaufen ("Cross-country bezeichnet
in diesem Fall eine Hybridsportart zwischen Langlaufen und Telemarkskifahren).
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist die Verbindung
der Aussenschale mit dem Kopplungsteil derart ausgebildet, dass der Fersenbereich
der Aussenschale sowohl durch eine Drehbewegung um eine geometrische Achse in einer
Gehbewegung vom Kopplungsteil abgehoben oder auf dieses abgesenkt werden kann, als
auch durch Deformation mindestens eines elastischen Bereichs der Aussenschale. Die
Gehbewegung kann dabei in mehrere Phasen unterteilt sein. Es ist z.B. denkbar, dass
eine Gehbewegung in zwei Phasen unterteilt ist: In einer ersten Phase der Gehbewegung
ist die Aussenschale in einem gewissen Winkelbereich um eine geometrische Drehachse
rotierbar, die quer zu einer Längsrichtung des Kopplungsteils liegt, wobei die Längsrichtung
des Kopplungsteils durch die Schuhspitze und den Fersenbereich des Schuhs definiert
ist. Die geometrische Drehachse der Drehbewegung ist dabei im Wesentlichen parallel
zu einer Fusssohle eines in der Aussenschale vorhandenen Fusses und liegt dabei derart
in einer vorderen Schuhhälfte, dass die geometrische Drehachse durch die Aussenschale
des Schuhs hindurch tritt. Insbesondere ist die Drehachse gegenüber der Schuhspitze
zurückversetzt und liegt vorzugsweise in einem Ballenbereich eines in der Aussenschale
vorhandenen Fusses oberhalb einer Sohle des Schuhs. Aufgrund der erfindungsgemässen
Konstruktionsweise des Schuhs kann die geometrische Drehachse im gesamten Bereich
der vorderen Schuhhälfte liegen und dadurch die Lage der Drehachse den spezifischen
Bedürfnissen des Schuhs bzw. der Sportart exakt angepasst werden. Es ist z.B. denkbar,
dass die geometrische Drehachse in einer Ausführung als Tourenskischuh weiter von
der Schuhspitze entfernt liegt als bei einer Ausführung als Langlaufschuh. Damit wird
z.B. erreicht, dass die Kraftübertragung vom Langläufer auf den Ski beim Langlaufschuh
optimiert wird, während beim Tourenskischuh ein hoher Komfort während der Durchführung
der Gehbewegung erreicht wird.
[0025] In der ersten Phase der Drehbewegung wird dann das Abheben des Fersenbereichs erreicht,
indem vorzugsweise die gesamte Aussenschale um die Drehachse rotiert wird. Der Winkelbereich
der Drehbewegung um die Drehachse kann dann z.B. durch Anschläge begrenzt werden,
die an der Aussenschale ausgebildet sind und an entsprechende Gegenanschläge am Kopplungsteil
anstossen. Eine Begrenzung der ersten Phase kann aber auch auf andere Art erreicht
werden, indem z.B. die Aussenschale auf eine rampenartige Fläche am Kopplungsteil
aufgleitet und dadurch eine Begrenzung der Drehbewegung erreicht wir. In einer anderen
Ausführungsform kann die Drehbewegung aber auch nicht durch Mittel am Skischuh begrenzt
sein, sondern z.B. durch Überschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes der Kraft,
welche für die Deformation des elastischen Bereichs aufgewendet werden muss, erreicht
werden.
[0026] Eine derartige Phase der Gehbewegung entspricht einem ersten Anheben eines Fersenbereichs
eines Fusses bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung auf einer Unterlage,
wobei der Fersenbereich um das Ballengelenk des Fusses gedreht wird.
[0027] In einer zweiten Phase der Gehbewegung bleibt dann z.B. ein vorderer Bereich der
Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe, während der Fersenbereich der Aussenschale
weiterbewegt werden kann. Dies wird z.B. dadurch erreicht, dass verschiedene steife
Bereiche der Aussenschale elastisch miteinander verbunden sind. Beim Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale vom Kopplungsteil kann dann z.B. einer der Schalenteile mitbewegt
werden, während ein anderer Schalenteil, welcher mit dem bewegten Schalenteil elastisch
verbunden ist, gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe bleibt. Der Schalenteil der Aussenschale,
welcher in der zweiten Phase gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe ist, weist dabei
z.B. die Anschläge auf, welche in der ersten Phase durch Anstossen an Gegenanschläge
des Kopplungsteils den Winkelbereich der Drehbewegung begrenzen und damit den Übergang
der ersten Phase in die zweite Phase der Gehbewegung einleiten. Hierbei müssen aber
auch keine begrenzenden Mittel am Skischuh vorhanden sein, sondern der Übergang der
ersten Phase zur zweiten Phase kann auch durch die geänderte Krafteinwirkung des Fusses
während der Durchführung der Gehbewegung verursacht werden. Durch das Vorhandensein
eines elastischen Bereichs ist die Aussenschale aus einer neutralen Stellung in eine
gebogene Stellung deformierbar, d.h. biegbar, stauchbar und/oder streckbar. Während
des Anhebens des Fersenbereichs wird der elastische Bereich dann gestaucht und/oder
gebogen. Dabei kann der elastische Bereich aber auch derart ausgebildet sein, dass
er auch gleichzeitig gestreckt wird. Dadurch kann ein in der Aussenschale vorhandener
Fuss ebenfalls gebogen werden. Eine derartige Biegephase tritt auch bei der Durchführung
einer natürlichen Gehbewegung auf, wenn der Fersenbereich eines Fusses, nachdem er
von einer Unterlage abgehoben wurde, weiter angehoben wird und der Rist des Fusses
sich dabei durchbiegt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung des elastischen Bereichs
am Skischuh kann damit die Beweglichkeit des Skischuhs an die jeweiligen Erfordernisse
angepasst werden.
[0028] Beim Wiederabsenken des Fersenbereichs auf das Kopplungsteil wird der elastische
Bereich dann zurück gebogen und/oder wieder gestreckt bzw. gestaucht. Hat der elastische
Bereich wieder die neutrale Stellung erreicht, geht die Absenkbewegung in eine Drehbewegung
über und ermöglicht so ein vollständiges Absenken des Fersenbereichs der Aussenschale
auf das Kopplungsteil.
[0029] Es versteht sich, dass bei der gesamten Gehbewegung auch eine Überlagerung der beiden
Bewegungsmodi, Drehbewegung und Biegebewegung, auftreten können. Die beiden Bewegungsmodi
müssen also nicht streng in zwei aufeinander folgende Phasen trennbar sein, sondern
können auch simultan auftreten. Es ist dabei auch denkbar, dass die Gehbewegung nicht
nur zwei Phasen umfasst, sondern sich aus einer Vielzahl von Phasen zusammensetzt,
welche unterschiedliche Anteile von Dreh- und Biegebewegung aufweisen. Weiter kann
auch mehr als nur ein elastischer Bereich an der Aussenschale vorhanden sein, wodurch
die Aussenschale in verschiedenen Bereichen deformierbar ist. Elastische Bereiche
können dabei oberhalb, unterhalb oder seitlich eines im Skischuh vorhandenen Fusses
ausgebildet sein. Bei Vorhandensein mehrerer elastischer Bereiche ist es dann auch
denkbar, dass ein Bereich gestaucht wird, während ein anderer z.B. gestreckt wird
und beide auch gleichzeitig gebogen werden können. Damit wird eine optimale Anpassung
der Biegbarkeit der Aussenschale an den Fuss des Skiläufers erreicht.
[0030] Die elastischen Bereiche der Aussenschale können dabei aus elastischen Materialien
oder Bälgen bestehen, welche z.B. mit verschiedenen Schalenteilen der Aussenschale
vergossen sind. Dabei können die elastischen Bereiche inhomogen ausgestaltet sein,
derart, dass sie z.B. einen Gradienten in der Elastizität aufweisen. Damit wird erreicht,
dass in verschiedenen Phasen einer Biegebewegung verschiedene Bereiche der elastischen
Bereiche deformiert werden. Es kann dabei z.B. die Deformation eines Bereichs mit
geringer Elastizität erst beginnen, wenn ein anderer Bereich hoher Elastizität bereits
vollständig deformiert ist. Liegen die Bereiche verschiedener Elastizität in verschiedenen
Bereichen des Skischuhs, so kann damit erreicht werden, dass z.B. in Abhängigkeit
der Stellung der Aussenschale während der Durchführung der Gehbewegung ein anderer
Bereich des Skischuhs deformiert wird. Weiter ist es auch denkbar, dass die elastische
Verbindung der verschiedenen Aussenschalenbereiche durch Federn und/oder Gelenke erreicht
wird, welche in einer entsprechenden Anordnung an der Aussenschale angebracht sind
und verschiedene Schalenteile der Aussenschale miteinander verbinden.
[0031] Als Alternative ist eine Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil denkbar,
welche nur eine Drehbewegung um eine Drehachse zulässt, wobei z.B. keine Anschläge
vorhanden sind, die die Gehbewegung auf einen Winkelbereich einschränken, und die
gesamte Gehbewegung eine Drehbewegung um eine geometrische Drehachse ist. Ebenso kann
alternativ die gesamte Gehbewegung durch eine bereichsweise elastische Ausbildung
der Aussenschale erreicht werden, wobei z.B. ein vorderer Bereich der Aussenschale
fix an dem Kopplungsteil befestigt ist, der vordere Bereich über einen elastischen
Abschnitt mit dem Fersenbereich der Aussenschale verbunden ist und der Fersenbereich
vom Kopplungsteil durch Biegung und Stauchung bzw. Streckung des elastischen Abschnitts
vom Kopplungsteil abhebbar ist. Im Falle einer reinen Biegebewegung muss für die Gehbewegung
keine geometrische Drehachse definiert sein, um welche die Aussenschale gegenüber
dem Kopplungsteil verschwenkt wird. Durch Biegung und Streckung bzw. Stauchung des
elastischen Abschnitts ist der Fersenbereich dann wieder auf das Kopplungsteil absenkbar.
[0032] Um die Gehbewegung ergonomischer zu gestalten, weist eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemässen Schuhs eine Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil
auf, die derart ausgebildet ist, dass neben der Drehbewegung um die erste geometrische
Drehachse eine weitere Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse vorgesehen
ist, wobei die zweite Drehachse von der ersten Drehachse verschieden ist. Die zweite
geometrische Drehachse ist dabei zu der ersten Drehachse parallel aber von dieser
beabstandet. Die Drehbewegung um die zweite Drehachse ist dabei vorzugsweise in einer
weiteren Phase der Gehbewegung vorgesehen. Die weitere Phase ist dabei in der Abfolge
der Gehbewegung als dritte Phase im Anschluss an die oben beschriebenen ersten zwei
Phasen denkbar.
[0033] Nachdem der elastische Bereich der Aussenschale in der zweiten Phase derart deformiert
wurde, dass keine weitere Stauchung oder Biegung mehr möglich ist, geht die Biegebewegung
der zweiten Phase in die Drehbewegung der dritten Phase über. Hierbei ist zu beachten,
dass die dritte Phase auch eingeleitet werden kann, wenn der elastische Bereich noch
nicht vollständig deformiert ist. Die zweite Drehachse liegt vorzugsweise näher an
der Skischuhspitze als die erste geometrische Drehachse. Bevorzugt wird in der dritten
Phase der Gehbewegung zusätzlich eine Biegebewegung ausgeführt, welche die Aussenschale
von der gebogenen Stellung in die neutrale Stellung bringt. Dadurch kann der in der
Aussenschale vorhandene Fuss in der dritten Phase einerseits um die zweite Drehachse
gedreht und andererseits gleichzeitig gestreckt werden. Ein solcher Bewegungsablauf
entspricht der Endphase des Abrollens eines Fusses in einer natürlichen Gehbewegung,
bei welcher der Fuss sich über die Zehen abrollend von einer Unterlage löst und dabei
im Ballenbereich gestreckt wird. Bevorzugt liegt die zweite Drehachse dabei in einem
Zehenbereich, um eine Drehbewegung zu erlauben, welche einer Rotation um die Zehengelenke
entspricht.
[0034] Hierbei ist es auch denkbar, dass die drei Phasen nicht in der oben beschriebenen
Reihenfolge auftreten, sondern dass z.B. die zweite Phase an erste Stelle tritt. Ebenso
ist es auch denkbar, dass alle drei Phasen überlagert auftreten und sich die gesamte
Gehbewegung nicht aus einer klar trennbaren Abfolge, sondern durch eine Koexistenz
der drei Phasen ergibt. Weiter kann die Gehbewegung auch mehr als drei Phasen umfassen,
wobei sich die verschiedenen Phasen durch unterschiedliche Anteile an Drehbewegung
um die erste Drehachse, Drehbewegung um die zweite Drehachse und Biegebewegung auszeichnen.
[0035] Alternativ kann die gesamte Gehbewegung auch durch eine reine Biegung oder eine reine
Drehbewegung um nur eine geometrische Drehachse oder durch eine Kombination der beiden
ausgeführt werden. Auch ist eine Ausführung der Verbindung denkbar, in der die Gehbewegung
nur durch Drehbewegungen um zwei verschiedene geometrische Drehachsen erreicht wird
und keine Biegebewegung auftritt.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist
die Aussenschale vorzugsweise über ein Drehgelenk mit dem Kopplungsteil verbunden,
wobei die Aussenschale im Bereich des Drehgelenks mindestens einen elastischen Abschnitt
aufweist. Das Drehgelenk ist dabei als zwei Lagerungen ausgebildet, welche koaxial
mit der ersten geometrischen Drehachse zu beiden Seiten eines in der Aussenschale
gehaltenen Fusses an der Aussenschale des Schuhs angeordnet und mit dem Kopplungsteil
verbunden sind. Zusätzlich weist die Aussenschale an einer Oberseite in einem Bereich
oberhalb der ersten Drehachse einen Bereich auf, in dem sie elastisch deformierbar
ist. Vorzugsweise weist die Aussenschale eine die Zehen umfassende Zehenschale und
eine insbesondere den Rist überspannende Ristschale auf, welche durch einen elastischen
Bereich am Übergang vom Rist zu den Zehen miteinander verbunden sind. Die Ristschale
kann dabei derart ausgebildet sein, dass sie nicht nur den Rist überspannt, sondern
den Fuss in einem Mittelfussbereich, d.h. im Bereich des Rists vom Schienbeinansatz
bis zum Zehenansatz, ganz oder teilweise umschliesst. Die Ristschale sowie die Zehenschale
können dabei jeweils mehrere Schalenteile umfassen.
[0037] Die Grösse des elastischen Bereichs sollte dabei derart gewählt sein, dass eine Biegbarkeit
der Aussenschale gewährleistet ist, welche zumindest ein substantielles Verbiegen
des Fusses im Ballenbereich ermöglicht. Zur verbesserten Stabilität und zur besseren
Definition der Biegebewegung können die Zehenschale und die Ristschale verschwenkbar
aneinander angelenkt sein. Dabei kann die Schwenkachse des Gelenks zwischen der Zehenschale
und der Ristschale mit der ersten geometrischen Drehachse zusammenfallen. Dies kann
z.B. dadurch erreicht werden, dass die Drehgelenke, welche die Aussenschale mit dem
Kopplungsteil verbinden, an der Zehenschale ausgebildet sind und gleichzeitig die
Ristschale an diesen Drehgelenken angelenkt ist. Der elastische Bereich erstreckt
sich dabei oberhalb des Fusses wenigstens von einem der Drehgelenke zum anderen Drehgelenk.
Es muss dann auf der bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Seite der Aussenschale
ein entsprechender elastischer Bereich ausgebildet sein, an dem die Aussenschale streckbar
bzw. dehnbar ist. Es ist aber auch denkbar, dass die Ristschale bezüglich einer Schwenkachse,
die nicht mit der ersten Drehachse zusammenfällt, mit der Zehenschale verschwenkbar
verbunden ist. Dabei sollte der elastische Bereich derart an der Aussenschale ausgebildet
sein, dass ein Verschwenken der Ristschale gegenüber der Zehenschale um die Schwenkachse
ermöglicht wird.
[0038] In einer Alternative kann die Aussenschale fix mit dem Kopplungsteil verbunden sein,
d.h. es sind keine Drehgelenke vorhanden, und die Gehbewegung wird nur durch eine
abschnittweise elastische Ausbildung der Aussenschale ermöglicht. Ebenso können nur
Drehgelenke vorhanden sein, ohne dass die Aussenschale biegbar ist und die Gehbewegung
durch eine reine Drehbewegung erreicht wird.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist das Kopplungsteil
des Schuhs rahmenförmig ausgebildet und umschliesst die Aussenschale rahmenartig.
Das Kopplungsteil erstreckt sich dabei von einem hinteren Längsende des Schuhs zu
einem vorderen Längsende und weist an einem vorderen und an einem hinteren Längsende
jeweils ein Kopplungsmittel wie z.B. einen Vorsprung auf, an welchen es von einer
Bindung gehalten werden kann. Am Kopplungsteil ist in dieser Ausführungsform ein Durchbruch
vorhanden, welcher sich senkrecht zu der Längsrichtung des Kopplungsteils durch das
Kopplungsteil erstreckt und welcher von dem Kopplungsteil rahmenartig umfasst ist.
Durch den Durchbruch werden zwei Öffnungen am Kopplungsteil gebildet, welche im Wesentlichen
parallel zu einer Oberfläche liegen, an welcher die Bindung befestigt ist. Dabei liegt
eine untere Öffnung näher an der Oberfläche als eine obere Öffnung. Die Öffnungen
müssen dabei nicht dem gesamten Querschnitt des Durchbruchs entsprechen. Insbesondere
kann die untere Öffnung kleiner als der Querschnitt des Durchbruchs sein. Die Aussenschale
des Schuhs ist in dem Durchbruch des Kopplungsteils derart angeordnet, dass das Kopplungsteil
die Aussenschale rahmenartig umfasst. Dabei tritt die Aussenschale durch den Durchbruch
hindurch und steht an beiden Öffnungen des Durchbruchs teilweise aus diesem hervor.
Eine Unterseite der Aussenschale kann dabei teilweise durch die untere Öffnung hindurch
treten während eine Oberseite der Aussenschale im Wesentlichen vollständig durch die
obere Öffnung hindurch tritt. Das Kopplungsteil umschliesst dabei aussenseitig die
Aussenschale auf beiden Seiten des Fusses.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform ist das Kopplungsteil länglich und schalenförmig
als eine Sohlenschale ausgebildet, welche eine durchgehende Unterseite aufweist. Die
Sohlenschale erstreckt sich dabei von einem hinteren Längsende des Schuhs zu einem
vorderen Längsende und weist an ihren Längsenden jeweils ein Kopplungsmittel auf,
an welchem sie von einer Bindung gehalten werden kann. Die Unterseite der Sohlenschale
ist dabei einer Oberfläche zugewandt, die mit der Bindung versehen ist. Die Sohlenschale
umschliesst einen Hohlraum, der an einer der Unterseite gegenüber liegenden Aussenseite
der Sohlenschale offen ist. Die Sohlenschale kann dabei in Bereichen, welche nicht
auf der Unterseite liegen, auch Durchbrüche zur Gewichtsreduktion und z.B. zum Abtransport
sich in der Sohlenschale ansammelnden Schnees aufweisen. Die Aussenschale ist im Hohlraum
der Sohlenschale angeordnet. Dabei steht die Aussenschale aus der Öffnung des Hohlraums
über die Sohlenschale hinaus und die Öffnung des Hohlraums liegt dabei im Wesentlichen
parallel zu der Fusssohle eines in der Aussenschale vorhandenen Fusses.
[0041] Alternativ kann das Kopplungsteil auch z.B. stabförmig als Hohlprofil ausgebildet
sein und an beiden Längsenden Kopplungsmittel aufweisen, an denen es in einer Bindung
gehalten werden kann. Die Aussenschale ist dann bezüglich der Oberfläche oberhalb
des Kopplungsteils angeordnet.
[0042] Während die Durchführung einer Gehbewegung z.B. für das Aufsteigen beim Skitourengehen
oder für das Langlaufen notwendig ist, gelten für die alpine Skiabfahrt ganz andere
Anforderungen an einen Schuh. Der Schuh soll in einer Abfahrtsstellung z.B. eine möglichst
starre Verbindung mit dem Ski herstellen, sodass der Skiläufer eine gute Kontrolle
über den Ski hat. Daher ist in einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Schuhs eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, welche eine Verriegelung der Aussenschale
gegenüber dem Kopplungsteil ermöglicht. Insbesondere ist eine Verriegelung in einer
Abfahrtsstellung möglich, in welcher der Fersenbereich der Aussenschale vollständig
auf das Kopplungsteil abgesenkt und fest mit diesem verbunden ist. Zur Durchführung
einer natürlichen Gehbewegung, d.h. dem Gehen ohne in einer Bindung befestigtem Schuh,
ist der Schuh ebenfalls in einer Gehstellung verriegelbar, wobei das Kopplungsteil
in der Gehstellung fest mit der Aussenschale verbunden ist und die Aussenschale in
der Gehstellung vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist. Dabei ist die Gehstellung
bevorzugt mit der Abfahrtsstellung identisch. Durch die Fixierung des Kopplungsteils
an der Aussenschale kann während des Gehens ohne Ski eine Gehbewegung durchgeführt
werden, bei welcher der Schuh auf einer Unterlage abgerollt wird.
[0043] Es kann auch eine Verriegelung der Aussenschale in weiteren Stellungen möglich sein,
wobei die weiteren Stellungen des Schuhs sich durch unterschiedliche Abstände auszeichnen,
welche ein Fersenbereich der Aussenschale von dem Kopplungsteil aufweist. Die Verriegelung
kann dabei z.B. durch einen bajonettartigen Drehverschluss erreicht werden, der im
Fersenbereich oder im Knöchelbereich des Schuhs am Kopplungsteil vorhanden ist. Der
Drehverschluss greift dann in ein entsprechendes Gegenstück oder in mehrere entsprechende
Gegenstücke ein, welche in unterschiedlichen Abständen vom Fersenbereich der Aussenschale
an dieser ausgebildet sind.
[0044] Die Verriegelungsvorrichtung für eine Verriegelung in der Abfahrtsstellung kann aber
z.B. auch durch eine feststellbare, bandförmige Vorrichtung wie z.B. einem Klettverschlussband
oder einem mit einer Schnalle versehenen Band erreicht werden, welche in einem Ristbereich
die Aussenschale umfasst und in einem Knöchelbereich des Schuhs mit einem Ende am
Kopplungsteil befestigt und mit dem anderen Ende z.B. durch eine Schnalle, wie sie
z.B. von herkömmlichen Skischuhen bekannt ist, lösbar befestigt ist. In am Kopplungsteil
befestigtem Zustand der bandförmigen Vorrichtung ist dann die Aussenschale am Kopplungsteil
z.B. in einer abgesenkten Stellung verriegelt.
[0045] Vorzugsweise wird die Verriegelungsvorrichtung durch einen verschwenkbaren Hebel
gebildet, welcher an dem Kopplungsteil z.B. über einen Achskörper angelenkt ist. Der
verschwenkbare Hebel kann dabei schuhseitig ein Kopplungsmittel wie z.B. einen Vorsprung
aufweisen, welcher in entsprechende Gegenstücke an der Aussenschale wie z.B. Aussparungen
einrasten kann. Die Aussparungen sind dabei in unterschiedlichen Abständen vom Sohlenbereich
der Aussenschale ausgebildet und ermöglichen somit, je nachdem in welcher der Aussparungen
der Vorsprung eingekoppelt ist, eine Verrieglung der Aussenschale in unterschiedlichen
Abständen des Fersenbereichs vom Kopplungsteil. Es versteht sich von selbst, dass
der Vorsprung auch an der Aussenschale ausgebildet sein kann und die Aussparungen
am Verriegelungshebel vorhanden sein können.
[0046] Alternativ kann der Schuh auch keine Verriegelungsvorrichtung aufweisen. Wird ein
erfindungsgemässer Schuh als Langlaufschuh angewendet, ist eine Verriegelungsvorrichtung
mitunter überflüssig und würde nur eine zusätzliche Gewichtsbelastung des Langläufers
bewirken. Weiter besteht auch die Möglichkeit, dass bei einem erfindungsgemässen Schuh
ausschliesslich eine Verriegelung in der Abfahrtsstellung möglich ist, sofern zur
zusätzlichen Gewichtsersparnis auf die Ausbildung der für weitere Verriegelungsstellungen
notwendigen Teile am Schuh verzichtet werden soll. Weiter kann der Verriegelungsmechanismus
z.B. auch an einer Seite des Schuhs oder im Knöchelbereich am Kopplungsteil vorhanden
sein. Alternativ kann der Verriegelungsmechanismus auch an der Aussenschale ausgebildet
sein, wobei der Kopplungsteil dann die entsprechenden Gegenstücke, in welche der Verriegelungsmechanismus
eingreifen kann, aufweist.
[0047] In einer weiteren möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist am
Schuh eine Dämpfungsvorrichtung vorhanden. Die Dämpfungsvorrichtung ermöglicht in
mindestens einer der Verriegelungsstellungen des Verriegelungshebels ein federnd gedämpftes
Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil. Die
Dämpfungsvorrichtung ist dabei derart ausgestaltet, dass in der gedämpften bzw. gefederten
Verriegelungsstellung ein Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale um die
gedämpfte Verriegelungsstellung herum möglich ist. Die Dämpfungsvorrichtung kann aber
auch für mehr als eine Verriegelungsstellung oder für alle Verriegelungsstellungen
vorhanden sein. Insbesondere ist die Dämpfung in der Abfahrts- bzw. der Gehstellung
vorhanden, in welchen der Fersenbereich der Aussenschale vollständig auf das Kopplungsteil
abgesenkt ist. Vorzugsweise kann die Dämpfungsvorrichtung dabei durch eine Vorrichtung
wahlweise zugeschaltet oder abgeschaltet werden. Weiter kann die Dämpfungsvorrichtung
derart ausgeführt sein, dass die Stärke der Dämpfung bzw. der Federwirkung einstellbar
ist und z.B. dem Gewicht eines Trägers des Schuhs angepasst werden kann.
[0048] In einer Ausführungsform des Schuhs, in welcher die Verriegelungsvorrichtung am Kopplungsteil
ausgebildet ist, ist eine mögliche Ausführung der Dämpfungsvorrichtung durch eine
teilweise Ausgestaltung der Gegenstücke der Verriegelungsvorrichtung an der Aussenschale
aus einem elastischen Material möglich. Bei zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
wirkenden Kräften können die Kräfte dann in dem elastischen Material der Gegenstücke
absorbiert werden. Es können z.B. die oben beschriebenen Aussparungen von einem elastischen
Material ausgekleidet sein. In einer anderen Ausführungsform kann die Dämpfungsvorrichtung
aber auch am Kopplungsteil ausgebildet sein. Es kann z.B. die Befestigung des Verriegelungsmechanismus
am Schuh elastisch ausgebildet sein oder gefedert gelagert sein, sodass Kräfte, die
auf die Aussenschale wirken, über den Verriegelungshebel auf die Dämpfungsvorrichtung
übertragen werden. Es ist z.B. denkbar, dass in einer Ausführungsform, in der der
Verriegelungsmechanismus als verschwenkbarer Hebel am Kopplungsteil angelenkt ist,
das Kopplungsteil in einem Hohlraum eine Feder aufweist, die mit dem Achskörper der
Lagerung des Verriegelungshebels derart gekoppelt ist, dass der Achskörper in einem
kleinen Bereich in Richtung der Abhebbewegung der Aussenschale federnd geführt verschiebbar
ist. Die Feder kann dabei z.B. über eine Öffnung im Hohlraum mit einer Einstellvorrichtung
verbunden sein, welche das Einstellen der Vorspannung der Feder ermöglicht. Da der
Verriegelungshebel in einer Verriegelungsstellung über die entsprechenden Gegenstücke
mit der Aussenschale gekoppelt ist, können zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
auftretende Kräfte wirkungsvoll durch die Feder gedämpft werden.
[0049] Ebenso ist es denkbar, dass die Dämpfungsvorrichtung an der Verriegelungsvorrichtung
selbst vorhanden ist. Es können dabei z.B. Teile der Verriegelungsvorrichtung derart
elastisch ausgestaltet sein, dass sie eine Dämpfung der zwischen der Aussenschale
und dem Kopplungsteil wirkenden Kräfte erlaubt. Im Falle eines verschwenkbaren Verriegelungshebels
ist es z.B. denkbar, dass der Hebel einen Hohlraum in Längsrichtung aufweist, in welchem
eine Feder vorhanden ist, wobei die Feder mit einem Achskörper der gelenkigen Lagerung
gekoppelt ist.
[0050] Alternativ kann der Schuh einen Verriegelungsmechanismus ohne Dämpfung aufweisen.
In den Verriegelungsstellungen ist dann die Aussenschale starr mit dem Kopplungsteil
gekoppelt und die auftretenden Kräfte zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
werden direkt und unvermindert übertragen.
[0051] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs weist der Schuh
einen Stützhebel auf, welcher in die Bewegungsbahn der entriegelten Aussenschale einschwenkbar
ist. Der Stützhebel weist dabei mindestens eine Auflage für die Aussenschale auf.
Die Auflage, welche als Auflagefläche ausgebildet sein kann, stützt dabei die Aussenschale
ab und bildet somit eine Steighilfe, indem sie die Absenkbewegung des Fersenbereichs
der Aussenschale in Richtung Kopplungsteil begrenzt. Vorzugsweise ist dabei der Bereich
der Aussenschale, welcher von der Auflagefläche unterstützt wird, als eine Rastfläche
im Fersenbereich der Aussenschale ausgebildet. Ebenso ist der Stützhebel bevorzugt
in einem Fersenbereich des Schuhs ausgebildet und über eine Lagerachse verschwenkbar
am Schuh angelenkt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stützhebel dabei
am Kopplungsteil gelagert. Vorzugsweise ist der Stützhebel in dieser Einschwenkstellung
verrastbar und nur durch einen gewissen vorgegebenen Kraftaufwand wieder aus der Einschwenkstellung
ausbringbar. Während des Absenkens der Aussenschale in Richtung des Kopplungsteils
wird durch Anstossen der Rastfläche an der Auflagefläche die Absenkbewegung der Aussenschale
begrenzt. Dabei kann der Stützhebel z. B. auch in einem Knöchelbereich des Skischuhs
am Kopplungsteil angelenkt sein, wobei die Rastfläche dann derart an der Aussenschale
ausgebildet ist, dass bei eingeschwenktem Stützhebel die Auflagefläche in ihrer Bewegungsbahn
liegt.
[0052] Alternativ kann der Stützhebel auch an der Aussenschale angelenkt sein. In diesem
Fall ist die Rastfläche am Kopplungsteil in einem entsprechenden Bereich ausgebildet.
Es sind aber auch erfindungsgemässe Schuhe denkbar, welche keinen als Steighilfe ausgebildeten
Stützhebel aufweisen und der Fersenbereich der Aussenschale bei Durchführung der Gehbewegung
immer vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt wird.
[0053] In einer weiteren Ausführungsform kann der Stützhebel auch zwei oder mehrere je eine
Steighilfe bildende Auflageflächen für die Aussenschale aufweisen. Die Auflageflächen
sind dabei in unterschiedlichen Abständen von der Lagerachse des Stützhebels derart
ausgebildet, dass in entsprechenden Schwenkstellungen des Stützhebels jeweils eine
andere Auflagefläche in der Bewegungsbahn einer an der Aussenschale ausgebildeten
Rastfläche liegt. Vorzugsweise ist der Stützhebel dabei in der Schwenkstellung, welche
der jeweiligen Steighilfe entspricht, verrastbar.
[0054] In einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Verriegelungsvorrichtung,
können die die Steighilfen bildenden Auflageflächen an der Verriegelungsvorrichtung
ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Verriegelungsvorrichtung dabei als ein schwenkbarer
Verriegelungshebel ausgebildet, welcher gleichzeitig die Funktion des Stützhebels
erfüllt. Hierbei ist der verschwenkbare Verriegelungshebel vorzugsweise auch in der
Schwenkstellung, welche der jeweiligen Steighilfe entspricht, verrastbar.
[0055] In einer bevorzugten Ausführung sind die Auflageflächen ähnlich der in der
EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschriebenen Steighilfe stufenförmig am Verriegelungshebel derart ausgebildet,
dass in unterschiedlichen Einschwenkstellungen eine jeweils andere Auflagefläche in
der Bewegungsbahn der Rastfläche liegt. Ebenso können die die Steighilfe bildenden
Auflageflächen aber auch an mehreren Stützhebeln ausgebildet sein, wobei durch jeweiliges
Einschwenken des entsprechenden Stützhebels eine andere Auflagefläche in die Bewegungsbahn
der Rastfläche eingebracht wird (siehe z.B. die
US 5 318 320; Ramer). Es sind aber auch andere Ausführungen denkbar, bei denen der Stützhebel als ein
Bügel ausgebildet ist. Bei der in der
AT 371 735 (Tyrolia) beschriebenen Steighilfe, ist die Steighilfe z.B. als ein teleskopartig ausziehbarer
Bügel ausgestaltet. In einer solchen Ausführung werden die verschiedenen Auflageflächen
in derselben Einschwenkstellung des Stützhebels erreicht. Unterschiedliche Abstände
der Auflageflächen von einer Skioberfläche werden dabei durch Auseinanderziehen des
teleskopartigen Bügels erreicht. Bei einer Ausführung des Stützhebels als Bügel kann
der Bügel ebenfalls als Verriegelungsvorrichtung eingesetzt werden, indem z.B. an
der Aussenschale eine Kerbe ausgebildet ist, in welche der Bügel eingehängt werden
kann und somit die Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil verriegelt ist.
[0056] Alternativ kann der Stützhebel mit den Auflageflächen aber auch als ein zusätzliches
Teil an einem erfindungsgemässen Schuh mit Verrieglungsvorrichtung vorhanden sein.
Es kann dann z. B. der Verriegelungshebel in einem Knöchelbereich vorhanden sein,
während der Stützhebel in einem Fersenbereich ausgebildet ist.
[0057] In einer weiteren Ausführungsform weist ein erfindungsgemässer Schuh eine Aussenschale
auf, welche eine Schaftschale und eine Fussschale umfasst. Dabei ist ein in der Aussenschale
gehaltener Fuss im Wesentlichen in der Schaftschale angeordnet und die Schaftschale
umschliesst im Wesentlichen einen Teil der Wade. Die Schaftschale ist dabei an der
Fussschale in einem Knöchelbereich angelenkt und kann dadurch gegenüber der Fussschale
verschwenkt werden. Das Gelenk ist dabei vorzugsweise derart an der Aussenschale angeordnet,
dass die Gelenkachse annähernd mit der Drehachse eines Knöchelgelenks eines in der
Aussenschale vorhandenen Fusses übereinstimmt. Damit wird erreicht, dass der Träger
des Schuhs den Winkel, der von dem Fuss mit einer dazugehörigen Wade eingeschlossen
ist, verändern kann. Eine grössere Beweglichkeit der Wade gegenüber dem Fuss erlaubt
z.B. eine ergonomischere Bewegung bei der Durchführung einer Gehbewegung während des
Aufsteigens beim Skitourengehen. Auch bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung
abseits von Skipisten ist eine derartige vergrösserte Bewegungsfreiheit wünschenswert.
[0058] Zusätzlich kann in einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs,
welche eine Aussenschale aufweist, die eine Fussschale und eine daran angelenkte Schaftschale
umfasst, eine Feststellvorrichtung am Schuh vorhanden sein. Die Feststellvorrichtung
ermöglicht dabei ein Feststellen der Schaftschale gegenüber der Fussschale. Somit
wird erreicht, dass z.B. bei einem erfindungsgemässen Skischuh während des Abfahrens
die Bewegungsfreiheit des Fusses des Skiläufers eingeschränkt ist und der Fuss bzw.
das Bein des Skiläufers starrer mit dem Ski verbunden ist. Dadurch wird eine verbesserte
Kontrollierbarkeit des Skis erreicht. Ebenso kann durch eine festgestellte Schaftschale
eine vorteilhafte Haltung des Skiläufers unterstützt werden. Die Feststellvorrichtung
kann dabei z.B. in einem Fersenbereich oder in einem Knöchelbereich des Schuhs ausgebildet
sein. Als Feststellvorrichtungen eignen sich verschiedene Vorrichtungen zur Verriegelung
von Schalenteilen von Schuhen, wie sie hinreichend von herkömmlichen Ski- oder Wanderschuhen
bekannt sind.
[0059] In einer Alternative ist bei dem Schuh eine Schaftschale starr mit einer Fussschale
verbunden Weiter ist auch eine Ausführung eines Schuhs denkbar, welche zwar eine verschwenkbare
Schaftschale als Teil der Aussenschale aufweist, diese aber nicht gegenüber der Fussschale
feststellbar ist. Damit bleibt eine Beweglichkeit des Beins gegenüber dem Fuss erhalten,
was z.B. bei einer möglichen Ausführung eines erfindungsgemässen Schuhs als Telemark-
oder Langlaufschuh sowie einem Snowboardschuh erwünscht sein kann.
[0060] In einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Verriegelungsvorrichtung
und einer Aussenschale, welche eine Fussschale und eine Schaftschale umfasst, ist
die Feststellvorrichtung in den Verriegelungshebel integriert. Damit wird eine Gewichtsreduktion
des Schuhs erreicht, da die Feststelleinrichtung nicht als zusätzliches Teil am Schuh
ausgebildet ist, sondern durch ein bereits vorhandenes Teil gebildet wird. Eine Feststellvorrichtung
kann am Verriegelungshebel z.B. derart ausgestaltet sein, dass der Hebel in einer
ersten Verriegelungsstellung in der Abfahrts- bzw. Gehstellung des Schuhs mit einem
ersten Kopplungsmittel einerseits starr an die Schaftschale der Aussenschale gekoppelt
ist und andererseits mit einem zweiten Kopplungsmittel starr an die Fussschale. Dadurch
ist die Schaftschale in der Abfahrtsstellung gegenüber der Fussschale festgestellt.
Durch ein Verschwenken des Hebels kann nun die Kopplung des ersten Kopplungsmittels
mit der Schaftschale gelöst werden, wobei die Kopplung des zweiten Kopplungsmittels
mit der Fussschale bestehen bleibt. Damit befindet sich der Schuh weiterhin in der
Abfahrtsstellung. Die Schaftschale ist aber gegenüber der Fussschale entkoppelt und
damit um das Gelenk verschwenkbar. Wird der Verriegelungshebel nun weiter verschwenkt
und damit die Verbindung des Verriegelungshebels mit der Fussschale über das zweite
Kopplungsmittel gelöst, so befindet sich der Schuh in der entriegelten Stellung, in
der eine Ausführung der Gehbewegung möglich ist. Dabei ist in dieser Ausführungsform
auch die Schaftschale gegenüber der Fussschale verschwenkbar und nicht festgestellt.
[0061] Als Alternative ist die Feststellvorrichtung als separater Bestandteil des Schuhs
ausgebildet. Es ist z.B. denkbar, dass die Feststellvorrichtung als zusätzlicher Hebel
am Schuh ausgebildet ist. Damit wird z.B. erreicht, dass die Schaftschale unabhängig
von der Verriegelung der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil an der Fussschale
festgestellt werden kann.
[0062] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs weist der Schuh
eine Lauffläche auf, wobei die Lauffläche unterschiedlich gewölbte Abschnitte umfasst,
die glatt oder kantig aneinander stossen oder ineinander übergehen. Durch eine gewölbte
Ausführung der Lauffläche eines erfindungsgemässen Skischuhs kann beim Gehen ohne
Ski eine ergonomischere Gehbewegung erreicht werden als bei einem herkömmlichen Skischuh,
der eine starre flache Sohle aufweist. In der Gehbewegung wird der Schuh auf einer
Unterlage mit der Ferse zuerst aufgesetzt und dann von der Ferse zu den Zehenspitzen
abgerollt. Bei einem herkömmlichen Skischuh mit einer flachen Sohle sind im Wesentlichen
nur zwei Kippbewegungen möglich: Einerseits ein Kippen über eine Kante an einem fersenseitigen
Ende der Sohle, und andererseits ein Kippen über eine Kante an dem skischuhspitzenseitigen
Ende der Sohle. Eine ergonomische Abrollbewegung ist hierbei nicht möglich. Eine gewölbte
Ausgestaltung einer Schuhsohle, wie es bei der vorliegenden Ausführung eines erfindungsgemässen
Schuhs der Fall ist, ermöglicht jedoch ein kontinuierliches Abrollen des Schuhs auf
einer Unterlage. Durch unterschiedliche Krümmungen in verschiedenen Bereichen der
Schuhsohle kann eine weiter verbesserte Anpassung der Lauffläche an eine natürliche
Gehbewegung erreicht werden. Die Abschnitte mit unterschiedlichen Krümmungen können
hierbei entweder glatt oder unter einem gewissen Winkel kantig ineinander übergehen.
Weiter können die Abschnitte auch nicht direkt ineinander übergehen, sondern als separate
Laufflächenabschnitte aneinander stossen, wobei die Abschnitte z.B. durch eine Rille
voneinander beabstandet sein können. Dies ist z.B. der Fall, wenn zwei benachbarte
Abschnitte an zwei verschiedenen Teilen des Schuhs ausgebildet sind und dennoch eine
im Wesentlichen durchgehende Lauffläche bilden.
[0063] Alternativ kann der Schuh auch eine flache Lauffläche aufweisen, wie sie z.B. von
herkömmlichen Skischuhen bekannt ist.
[0064] In einer weiteren Ausführung kann ein erfindungsgemässer Schuh mit gewölbten Laufflächenabschnitten
in einem vorderen Endbereich und in einem hinteren Endbereich der Lauffläche einen
konvex gewölbten Abschnitt aufweisen. Eine derartige Ausführung ermöglicht ein ergonomisches
Abrollen des Schuhs auf einer Unterlage bei Durchführung einer natürlichen Gehbewegung,
wie sie im obigen Abschnitt beschrieben ist. Die Schuhsohlenfläche kann dabei von
einem z.B. flach oder konkav ausgebildeten Mittelteil zu den Längsenden hin derart
gewölbt oder gekrümmt sein, dass in einem mit der Lauffläche auf einer Unterlage stehenden
Zustand des Schuhs die Lauffläche an den Längsenden von der Unterlage abgehoben ist,
der Mittelpunkt des Krümmungsradius also oberhalb, auf der der Unterlage abgewandten
Seite, der Lauffläche liegt. Das für die Definition der Bezeichnungen "konvexe Fläche"
und "konkave Fläche" zu definierende "Innere" eines Körpers bezieht sich hier auf
das Volumen, welches durch den Schuh gebildet wird.
[0065] Alternativ kann einer der Abschnitte an einem der Endbereiche der Lauffläche z.B.
flach ausgebildet sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Lauffläche an beiden Endbereichen
flach ausgebildet ist. Die Lauffläche kann dabei auch gemäss einer herkömmlichen genormten
Sohle ausgebildet sein wie es z.B. bei einer Skischuhsohle nach den Normen ISO 5355,
DIN 7881 und ASTM F944 der Fall ist. Der Schuh kann dann z.B. in einer herkömmlichen
Skibindung befestigt werden, wobei auch eine korrekte Sicherheitsauslösung möglich
ist.
[0066] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs weist der Schuh
eine Lauffläche auf, welche wenigstens teilweise aus einem elastischen Material gefertigt
und wenigstens teilweise profiliert ist. Damit ist gewährleistet, dass bei der Durchführung
einer natürlichen Gehbewegung, z.B. beim Gehen auf einer Unterlage, ein guter Halt
vorhanden ist und selbst auf Schnee und Eis der Schuh nicht wegrutscht. Die Lauffläche
kann bei einem erfindungsgemässen Schuh ähnlich der Lauffläche eines Bergschuhs, welcher
zum Wandern verwendet wird, ausgestaltet sein. Damit können z.B. beim Aufsteigen während
des Skitourengehens auch Felsbereiche, welche keinen Schnee aufweisen, zu Fuss sicher
überwunden werden. Eine elastische Lauffläche kann dabei auch bei in einer Bindung
befestigtem Zustand des Schuhs eine Dämpfung von z.B. Vibrationen, welche von einer
Oberfläche, an welcher die Bindung befestigt ist, auf den Schuh übertragen werden,
ermöglichen.
[0067] Bevorzugt weist die Lauffläche des Schuhs dabei in einem vorderen Endbereich sowie
in einem hinteren Endbereich Abschnitte auf, welche eine glatte Oberfläche haben,
sodass sie Gleitzonen bilden. Die Gleitzonen sind dabei derart angeordnet, dass sie
bei in einer Sicherheitsbindung vorhandenem Zustand des Schuhs an entsprechenden Abschnitten,
die an Auflageflächen der Bindungsbacken ausgebildet sind, anliegen. Die Abschnitte
der Bindungsbacken können dabei ebenfalls als Gleitzonen ausgebildet sein. Bevorzugt
erstrecken sich die Gleitzonen des Schuhs senkrecht zu einer Schuhlängsrichtung über
die gesamte Breite der Lauffläche. Dadurch kann der Schuh in eine seitliche Richtung,
d.h. quer zu der Schuhlängsrichtung, mit seinen Gleitzonen auf den Auflageflächen
gleitet. Die Gleitzonen können dabei aus Materialien gefertigt sein, welche von den
Materialien der restlichen Lauffläche des Schuhs oder der Auflageflächen der Bindungsbacken
verschieden sind. Durch geeignete Materialwahl der Gleitzonen kann damit eine hohe
Reproduzierbarkeit der Auslösekraft erreicht werden, welche für die Einleitung einer
seitlichen Sicherheitsauslösung der Bindung überschritten werden muss. Bevorzugt kommen
dabei z.B. Polytetrafluorethylene (Teflon) oder ähnliche Kunststoffe zur Anwendung,
welche eine hohe Gleitfähigkeit aufweisen.
[0068] Alternativ ist die Lauffläche des Schuhs wie z.B. bei einem herkömmlichen Skischuh
als flache und starre Lauffläche ausgestaltet und weist dabei keine Gleitzonen auf.
Insbesondere kann dabei die Lauffläche des Skischuhs dabei derart ausgestaltet sein,
dass der Skischuh z.B. von einer herkömmlichen Pisten- oder Tourenbindung gehalten
werden kann.
[0069] In einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Lauffläche kann
die Lauffläche Abschnitte aufweisen, welche an der Aussenschale ausgebildet sind,
und Abschnitte aufweisen, welche an dem Kopplungsteil ausgebildet sind. Damit wird
erreicht, dass keines der Teile des Schuhs alleine eine durchgehende Lauffläche aufweisen
muss, um dennoch eine durchgehende Lauffläche am Schuh zu haben. Das Kopplungsteil
kann dabei an einer Unterseite Laufflächenabschnitte und Durchbrüche aufweisen, welche
verhindern, dass sich beim Durchführen der Gehbewegung z.B. Schnee in dem Kopplungsteil
ansammelt. In der Abfahrtsstellung können dann Laufflächenabschnitte, welche an einer
Unterseite der Aussenschale entsprechend ausgebildet sind, derart in die Durchbrüche
eingebracht werden, dass sich die Laufflächenabschnitte des Kopplungsteils und Laufflächenabschnitte
der Aussenschale zu einer gesamten Lauffläche zusammenfügen.
[0070] Alternativ kann die Lauffläche auch nur Laufflächenabschnitte aufweisen, welche an
demselben Teil des Schuhs ausgebildet sind. Es ist z.B. denkbar, dass sämtliche Abschnitte
der Lauffläche an dem Kopplungsteil ausgestaltet sind.
[0071] Ein erfindungsgemässer Schuh mit einer Lauffläche kann dabei von einer Bindung gehalten
werden, welche einen zum Halten des Schuhs im Bereich der Schuhspitze ausgebildeten
Vorderbacken und einen zum Halten des Schuhs im Bereich der Schuhferse ausgebildeten
Fersenbacken aufweist. Der Fersenbacken der Bindung weist eine Offenstellung auf,
in welcher der Schuh in die Bindung eingebracht oder aus der Bindung ausgebracht werden
kann. Weiter weist der Fersenbacken eine Schliessstellung auf, in welcher sich die
Bindung befindet, wenn der Schuh in der Bindung gehalten ist. Der Vorderbacken und
der Fersenbacken umfassen dabei jeweils eine Grundplatte mit einer Auflagefläche.
Die Auflageflächen sind jeweils zu den entsprechenden Laufflächenabschnitten der Lauffläche
des Schuhs komplementär ausgebildet, sodass bei in der Bindung gehaltenem Schuh ein
vorderer Laufflächenabschnitt auf der Auflagefläche des Vorderbackens aufliegt und
ein hinterer Laufflächenabschnitt auf der Auflagefläche des Fersenbackens aufliegt.
Durch eine entsprechende Ausformung der Lauffläche und der Auflageflächen der Bindungsbacken
wird ein verbesserter Halt des Schuhs in der Bindung erreicht. Sind die Laufflächenabschnitte
z.B. gewölbt ausgeformt, weisen die Auflageflächen eine entsprechende Krümmung auf,
wodurch der Schuh mit verbesserter Formschlüssigkeit in der Bindung gehalten werden
kann. Die Laufflächenabschnitte und die entsprechenden Auflageflächen müssen aber
nicht gewölbt ausgebildet sein. Es ist ebenso denkbar, dass die Laufflächenabschnitte
geneigte, ebene Flächen aufweisen, welche sich z.B. an den Längsenden der Lauffläche
von einer Unterlage abheben und die Auflageflächen durch entsprechende, zur Unterlage
schiefe ebene Flächen gebildet werden. Ebenso können die gesamte Lauffläche und damit
auch die Auflageflächen der Bindungsbacken flach ausgebildet sein wie z.B. bei herkömmlichen
Skischuhen und Skibindungen.
[0072] Alternativ können die Auflageflächen andere Krümmungen als die Laufflächenabschnitte
aufweisen. Z.B. können die Auflageflächen bei einer gewölbten Lauffläche flach ausgebildet
sein. Dadurch ist der Schuh nicht formschlüssig in der Bindung gehalten, was anderweitige
Haltemassnahmen bedingt.
[0073] Bei einer weiteren Ausführungsform einer Bindung für einen erfindungsgemässen Schuh
mit einer Lauffläche weisen der Vorderbacken und/oder der Fersenbacken jeweils eine
Sicherheitsauslösung auf, welche bei einer Kraftwirkung zwischen dem in der Bindung
gehaltenen Schuh und der Bindung, die grösser ist als ein jeweils am Bindungsbacken
vorgegebener Schwellwert, den jeweiligen Bindungsbacken von der Schliessstellung in
eine Auslösestellung bringt und damit den Schuh freigibt. Dadurch wird erreicht, dass
bei einem Sturz der in der Bindung gehaltene Schuh freigegeben wird, bevor es zu einer
Verletzung des Skiläufers kommt. Die Sicherheitsauslösung an den Bindungsbacken kann
z.B. erreicht werden, indem die Bindungsbacken eine gemäss der in der
WO 96/23559 (Fritschi) beschriebenen Sicherheitsauslösung für eine Skibindung aufweisen. Dabei ist am Vorderbacken
ein Niederhalter seitlich um eine Schwenkachse, die senkrecht zu einer Skioberfläche
steht, ausschwenkbar, wobei der Vorderbacken gegen eine Feder abgestützt ist. Damit
wird eine Seitwärtsauslösung des Schuhs am Vorderbacken ermöglicht. Am Fersenbacken
ist ein Niederhalter vorhanden, welcher gegen eine Feder abgestützt um eine Achse,
die quer zu einer Skibindungslängsrichtung und parallel zu einer Skioberfläche liegt,
verschwenkbar ist und somit eine Auslösung des Schuhs durch Anheben eines Fersenbereichs
des Schuhs ermöglicht.
[0074] In einer Alternative ist auch eine Ausführung der Bindungsbacken denkbar, welche
keine Sicherheitsauslösung aufweisen und die Niederhalter in der Schliessstellung
ausschliesslich über einen manuell zu betätigenden Öffnungsmechanismus in eine Stellung
übergeführt werden können, in welcher der Schuh aus der Bindung aus- oder eingebracht
werden kann (step-in und step-out Stellung). Dies kann z.B. bei einer Ausführung der
Bindung für einen Langlaufschuh oder einen Telemarkschuh der Fall sein.
[0075] In einer weiteren möglichen Ausführung einer Bindung für einen erfindungsgemässen
Schuh mit einer Lauffläche können die Bindungsbacken jeweils erste Kopplungsmittel
aufweisen, welche zu zweiten Kopplungsmitteln an einer Befestigungsvorrichtung komplementär
sind. Dadurch können die Bindungsbacken an der Befestigungsvorrichtung angebracht
werden. Dabei ist die Befestigungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass sie an einer
Oberfläche angebracht werden kann. Dadurch lassen die Bindungsbacken sich über die
Befestigungsvorrichtung zu einer Einheit verbinden und können als solche an der Oberfläche
befestigt werden. Die Befestigungsvorrichtung kann dabei plattenförmig ausgestaltet
sein, wobei als zweite Kopplungsmittel eine Schiene vorhanden ist. Die Bindungsbacken
weisen dann entsprechende eingreifende Mittel auf, welche in die Schiene eingreifen
können. Dadurch können die Bindungsbacken durch die eingreifenden Mittel an der Schiene
angebracht werden.
[0076] Alternativ werden die Bindungsbacken auf herkömmliche Art z.B. direkt mit der Oberfläche
verschraubt.
[0077] In einer weiteren Ausführungsform einer Bindung für einen erfindungsgemässen Schuh,
insbesondere einen Skischuh, mit einer Lauffläche, wobei die Bindungsbacken an einer
Befestigungsvorrichtung angebracht werden können, ist die Befestigungsvorrichtung
als Teil eines Skis ausgebildet. Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung dabei
als eine Schiene an der Skioberfläche ausgebildet, in welche entsprechende Eingreifmittel
an den Bindungsbacken eingreifen können. Dabei ist es denkbar, dass die Bindungsbacken
auf der Schiene verschiebbar sind und in verschiedenen Stellungen fixiert werden können.
[0078] Weiter betrifft die Erfindung ein System aus einem erfindungsgemässen Schuh und einer
Bindung, wobei der Schuh eine Lauffläche hat, welche gewölbte Abschnitte aufweist
und vorzugsweise in einem vorderen Endbereich und in einem hinteren Endbereich jeweils
konvex gewölbte Abschnitte aufweist, und die Bindung einen Vorderbacken und einen
Fersenbacken aufweist, die jeweils eine Auflagefläche umfassen. Die Auflageflächen
sind dabei zu den Laufflächenabschnitten komplementär ausgestaltet, welche in einem
in der Bindung gehaltenen Zustand des Schuhs an den Auflageflächen der Bindungsbacken
anliegen. Durch eine entsprechende Ausformung der Lauffläche und der Auflageflächen
der Bindungsbacken wird ein verbesserter Halt des Schuhs in der Bindung erreicht.
Sind die Laufflächenabschnitte z.B. in laufflächenendseitigen Abschnitten gewölbt
ausgebildet, weisen die Auflageflächen eine entsprechende komplementäre Wölbung auf,
wodurch der Schuh mit verbesserter Formschlüssigkeit in der Bindung gehalten werden
kann.
[0079] Alternativ kann die Sohle des Schuhs auch wie bei herkömmlichen Skischuhen ausgestaltet
sein und dadurch ein System mit einer herkömmlichen Bindung bilden. Herkömmliche Skibindungen
und Skischuhe sind hierbei z.B. Skibindungen und Skischuhe, welche gemäss Normen wie
z.B. ISO 5355, DIN 7881 und/oder ASTM F944 ausgeführt sind. Dadurch wird ein sicherer
Halt und, sofern eine Sicherheitsauslösung vorhanden ist, eine korrekte Funktionsweise
der Sicherheitsauslösung der Skibindung gewährleistet.
[0080] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0081] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Skibindung
in einer Abfahrtsstellung,
- Fig. 1b
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Skibindung
in einer Schwenkstellung,
- Fig. 1c
- eine schematische sohlenseitige Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs,
- Fig. 1d
- eine Aussenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Ausführungsform mit
einer Sohlenschale mit durchgehender Unterseite und einem Verriegelungshebel mit Steighilfe,
- Fig. 2a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer verriegelten
Abfahrtstellung,
- Fig. 2b
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine neutralen Stellung verschwenkt ist,
- Fig. 2c
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine Stellung verschwenkt ist, in der sie
eine erhöhte Auflagefläche bildet,
- Fig. 2d
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine weitere Stellung verschwenkt ist,
in der sie eine weitere Auflagefläche bildet,
- Fig. 3
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh,
welcher in einem Fersenbereich mit einem als Steighilfe ausgebildeten Verriegelungshebel,
der mit einer Dämpfungsvorrichtung versehen ist,
- Fig. 4a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 4b
- eine Ansicht gemäss Fig. 4a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 4c
- eine Ansicht gemäss Fig. 4b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 5b
- eine Ansicht gemäss Fig. 5a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5c
- eine Ansicht gemäss Fig. 5b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5d
- eine Ansicht gemäss Fig. 5c mit annähernd 90° Verschwenkung zwischen Aussenschale
und Kopplungsteil,
- Fig. 6a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 6b
- eine Ansicht gemäss Fig. 6a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 6c
- eine Ansicht gemäss Fig. 6b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 7a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 7b
- eine Ansicht gemäss Fig. 7a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale.
[0082] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Bestandteile
[0083] In Figur 1a ist ein erfindungsgemässer Skischuh 100 dargestellt, der in einer Skibindung
200 gehalten ist, welche auf einer Oberfläche 1, wie z.B. der Oberfläche eines Skis,
befestigt ist.
[0084] Der Skischuh 100 weist ein Kopplungsteil 101 und eine Aussenschale 120 auf. Die Aussenschale
120 kann dabei einen Fuss eines Skiläufers (nicht dargestellt) halten. Das Kopplungsteil
101 ist in der dargestellten Ausführungsform des Skischuhs 100 als ein länglicher
rahmenartiger Träger 102 ausgebildet, welcher sich von einem Fersenbereich 112 des
Skischuhs 100 zu einem Skischuhspitzenbereich 111 erstreckt und einen Durchbruch 121
aufweist. Der Durchbruch 121 tritt durch den Träger 102 hindurch und weist eine der
Oberfläche 1 zugewandte und eine der Oberfläche 1 abgewandte Öffnung 122.1 bzw. 122.2
auf. Die Skibindung 200, welche den Träger 102 hält, weist einen Vorderbacken 201
und einen hinteren Fersenbacken 202 auf, deren Anordnung auf der Oberfläche 1 eine
Skibindungslängsrichtung definiert. Im Falle einer Befestigung an einer Skioberfläche
ist die Skibindungslängsrichtung parallel zu der Längsachse des Skis angeordnet. Dabei
ist die Längsrichtung des in der Skibindung 200 gehaltenen Trägers 102 parallel zur
Skibindungslängsrichtung und definiert somit ein vorderes und ein hinteres Längsende
105 bzw. 106 des Trägers 102.
Bindung und Träger
[0085] Der Vorderbacken 201 sowie der Fersenbacken 202 weisen je einen Niederhalter 203
bzw. 204 auf, welcher jeweils bezüglich der Skibindungslängsrichtung an der dem jeweils
anderen Bindungsbacken zugewandten Seite ausgebildet ist. Die Niederhalter 203 und
204 halten den Träger 102 an Kopplungsmitteln 107 bzw. 108 des Trägers 102. Dabei
hält der Niederhalter 203 des Vorderbackens 201 den Träger 102 an dem vorderen Kopplungsmittel
107, welches an seinem vorderen Ende 105 ausgebildet ist, und der Niederhalter 204
des Fersenbackens 202 hält den Träger 102 an dem hinteren Kopplungsmittel 108, welches
an seinem hinteren Ende 106 ausgebildet ist.
[0086] Weiter weist der Vorderbacken 201 eine mit einer Auflagefläche 205 versehene Grundplatte
207 auf. Die Grundplatte 207 ist dabei auf der der Oberfläche 1 zugewandten Seite
des Vorderbackens 201 ausgebildet und erstreckt sich in Richtung zum Fersenbacken
202 hin. Die Auflagefläche 205 ist dabei auf der der Oberfläche 1 abgewandten Seite
der Grundplatte 207 ausgebildet und weist eine konkave Wölbung auf. Am vorderen Längsende
105 des Trägers 102 ist auf einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite ein konvex
gewölbter Laufflächenabschnitt 109 ausgebildet, welcher einem Abschnitt der Auflagefläche
205 komplementär entspricht. Bei in der Skibindung 200 gehaltenem Skischuh 100 liegt
der Laufflächenabschnitt 109 in dem entsprechenden Abschnitt an der Auflagefläche
205 an. Der Laufflächenabschnitt 109 weist dabei an einem dem hinteren Längsende 106
des Skischuhs 100 nahen Bereich eine Gleitzone 136 auf, welche sich über die gesamte
Breite des Laufflächenabschnitts 109 quer zu einer Skischuhebene E (siehe Fig. 1c)
erstreckt, welche durch die Trägerlängsrichtung und eine Richtung senkrecht zur Oberfläche
1 definiert ist. Der Fersenbacken 202 weist ebenfalls eine Grundplatte 208 mit einer
konkav gewölbten Auflagefläche 206 auf. Die Grundplatte 208 ist dabei ebenfalls auf
der der Oberfläche 1 zugewandten Seite des Fersenbackens 202 ausgebildet und erstreckt
sich in Richtung zum Vorderbacken 201. Die Auflagefläche 206 ist auf der der Oberfläche
1 abgewandten Seite der Grundplatte 208 ausgebildet. Das hintere Längsende 106 des
Trägers 102 weist auf einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite einen konvex gewölbten
Laufflächenabschnitt 110 auf, welche einem Abschnitt der Auflagefläche 206 komplementär
entspricht. Bei in der Skibindung gehaltenem Zustand des Skischuhs 100 liegt der Laufflächenabschnitt
110 in dem entsprechenden Abschnitt an der Auflagefläche 206 an. Der Laufflächenabschnitt
110 weist dabei an einem dem vorderen Längsende 105 nahen Bereich eine Gleitzone 137
auf, welche sich über die gesamte Breite des Laufflächenabschnitts 110 quer zu der
Skischuhebene E erstreckt. Die Niederhalter 203 und 204 halten den Träger 102 in Trägerlängsrichtung,
indem sie einen Sohlenanpressdruck ausüben, wobei der Sohlenanpressdruck jeweils in
Richtung des anderen Bindungsbackens wirkt. Andererseits wird gleichzeitig der Träger
102 an den Kopplungsvorrichtungen 107 und 108 von den Niederhaltern 203 und 204 in
Richtung zu den entsprechenden Auflageflächen 205 bzw. 206 niedergehalten.
Aussenschale
[0087] Am Träger 102 ist weiter die Aussenschale 120 des Skischuhs 100 vorhanden. Der Skischuh
100 ist in der Fig. 1a in einer Abfahrtsstellung dargestellt, in der ein Fersenbereich
125 der Aussenschale 120 auf den Träger 102 abgesenkt ist. Dabei ist die Aussenschale
120 bezüglich einer Skischuhebene E (siehe Fig. 1c) beidseitig teilweise vom Träger
102 umschlossen. Die Aussenschale 120 ist dabei im Durchbruch 121 des Trägers 102
angeordnet, wobei eine der Oberfläche 1 zugewandte Unterseite 104 der Aussenschale
120 teilweise durch die Öffnung 122.1 des Trägers 102 hindurch tritt. Eine der Oberfläche
1 abgewandte Oberseite 103 der Aussenschale 102 tritt durch die Öffnung 122.2 hindurch.
Die Aussenschale 120 umfasst eine Fussschale 104 und eine Schaftschale 123. Die Schaftschale
123 ist dabei an der Oberseite 103 der Aussenschale 120 ausgeformt und umschliesst
beim im Skischuh 100 vorhandenen Fuss eines Skiläufers einen Teil der Wade. Der Bereich
140 der Unterseite 104 der Aussenschale 120, welcher durch den Durchbruch 121 hindurch
tritt, ist teilweise oder ganz als Laufflächenabschnitt 141 bzw. 142 ausgebildet.
Die Laufflächenabschnitte 109 und 110 des Trägers 102 und die Laufflächenabschnitte
141 und 142 gehen glatt ineinander über und bilden eine durchgehende Lauffläche des
Skischuhs 100.
[0088] Die Aussenschale 120 des Skischuhs 100 ist in einem vorderen Bereich am Träger 102
gelenkig befestigt. Die Aussenschale 120 ist dabei um eine geometrische Drehachse
A verschwenkbar, welche in einem Ballenbereich des in der Aussenschale 120 gehaltenen
Fusses (nicht gezeigt) liegt und senkrecht auf der Skischuhebene E steht. Die gelenkige
Verbindung wird in der dargestellten Ausführungsform durch Drehgelenke 124 erreicht,
welche die Aussenschale 120 mit dem Träger 102 verbinden. Die Drehgelenke 124 sind
symmetrisch bezüglich der Skischuhebene E, koaxial mit der geometrischen Drehachse
A an der Aussenschale 120 angeordnet. Dabei sind die Drehgelenke 124 am Rand der Öffnung
122.2 des Durchbruches 121 des Trägers 102 angeordnet.
Verriegelungshebel
[0089] Am hinteren Längsende 106 des Trägers 102 ist ein länglicher Verriegelungshebel 130
an einem seiner Längsenden 134 um eine geometrische Drehachse B, welche senkrecht
auf der Skischuhebene E steht, verschwenkbar befestigt. Ein Achskörper 131 verbindet
den Verriegelungshebel 130 mit dem Träger 102, sodass der Verriegelungshebel 130 mit
seiner Längsrichtung in der Skischuhebene E liegend entweder von der Aussenschale
120 weg nach hinten oder zur Aussenschale 120 hin geschwenkt werden kann. Der Verriegelungshebel
130 weist hierzu an seinem dem Längsende 134 gegenüber liegenden Längsende 135 einen
Griff 136 auf, welcher z.B. manuell oder mit einem Skistock betätigt werden kann.
In vollständig zur Aussenschale 120 hin geschwenktem Zustand liegt der Verriegelungshebel
130 in der Abfahrtsstellung, wie sie in Fig. 1a gezeigt ist, auf seiner der Aussenschale
120 zugewandten Seite an der Aussenschale 120 an. Insbesondere liegt der Verriegelungshebel
130 dabei im Fersenbereich 112 des Skischuhs 100 und in Bereichen der Schaftschale
123 der Aussenschale 120 an.
[0090] Der Verriegelungshebel 130 weist dabei auf seiner der Aussenschale 120 des Skischuhs
100 zugewandten Seite ein Kopplungsmittel 132 auf. An der Aussenschale 120 ist ein
dem Kopplungsmittel 132 komplementär entsprechendes Kopplungsmittel 133 ausgebildet,
welches derart angeordnet ist, dass bei vollständig zur Aussenschale 120 hin verschwenktem
Verriegelungshebel 130 die Kopplungsmittel 132 und 133 formschlüssig und/oder kraftschlüssig
ineinander greifen. Somit greift das Kopplungsmittel 132 in der Abfahrtsstellung in
das Kopplungsmittel 133 ein und verhindert das Abheben des Fersenbereichs 125 der
Aussenschale 120 vom Träger 102. Die Aussenschale ist somit am Träger 102 in der Abfahrtsstellung
verriegelt.
[0091] Figur 1b zeigt einen erfindungsgemässen Skischuh 100 in einer Verschwenkstellung
165. Der Verriegelungshebel 130 in einer entriegelten Stellung 160, welche sich von
der verriegelten Abfahrtsstellung 150 dahingehend unterscheidet, dass der Verriegelungshebel
130 von der Aussenschale 120 des Skischuhs 100 derart um die Achse B weg verschwenkt
ist, dass das Kopplungsmittel 132 des Verriegelungshebels 130 nicht in das entsprechende
Kopplungsmittel 133 an der Aussenschale 120 eingreift. Die Aussenschale 120 des Skischuhs
100 ist damit gegenüber dem Träger 102 entriegelt und um die Achse A verschwenkbar.
Somit kann der Fersenbereich 125 der Aussenschale 120 vom Träger 102 abgehoben und
wieder abgesenkt werden. Die Aussenschale 120 ist dabei an der Skischuhspitze 111
derart ausgebildet, dass sie das Verschwenken um die Achse A nicht behindert und ein
Verschwenken der Aussenschale 120 gegenüber dem Träger 102 um wenigstens 90° möglich
ist.
[0092] In Figur 1c ist eine schematische Draufsicht auf die der Oberfläche 1 zugewandte
Seite eines erfindungsgemässen Skischuhs 100 dargestellt. Der Skischuh 100 befindet
sich in der Darstellung der Fig. 1c in der Abfahrtsstellung, d.h. der Fersenbereich
125 der Aussenschale 120 ist auf den Träger 102 abgesenkt und die Aussenschale 120
ist gegenüber dem Träger 102 verriegelt. Die Ansicht zeigt nur Teile des Skischuhs
100 und keine Teile der Skibindung oder eines Skis. In der Darstellung ist zu sehen
wie die Laufflächenabschnitte 109 und 110 des rahmenartigen Trägers 102 und die Laufflächenabschnitte
141 und 142 an der Unterseite 104 der Aussenschale 120 aneinander stossen. Die Laufflächenabschnitte
141 und 142 der Aussenschale 120 sind in der dargestellten Ausführungsform durchgehend
ausgebildet und bilden somit zusammen mit den Laufflächenabschnitten 109 und 110 eine
durchgehende Lauffläche 138 des Skischuhs 100. Die Laufflächenabschnitte 141 und 142
sind dabei in der Öffnung 122.1 des Trägers 102 angeordnet und können teilweise durch
diese hindurch treten. Der Träger 102 umfasst die Aussenschale 120 rahmenartig und
verdeckt in der dargestellten Ansicht den grössten Teil der Aussenschale 120, wobei
die Schaftschale 123 sichtbar ist. Die Aussenschale 120 ist über Drehgelenke 124 mit
dem Träger 102 verbunden und über die gemeinsame geometrische Drehachse A der Drehgelenke
124 gegenüber dem Träger 102 verschwenkbar. Am hinteren Ende 106 des Trägers 102 ist
der Verriegelungshebel 130 vorhanden. Der Träger 102 ist weiter mit Kopplungsmitteln
107 und 108 versehen, an welchen die Niederhalter 203 und 204 der Skibindung den Träger
102 bei in der Bindung vorhandenen Skischuh 100 halten.
[0093] In Figur 1d ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 250
in einer entriegelten und verschwenkten Stellung dargestellt. Die Darstellung zeigt
eine Aussenansicht des Skischuhs 250, mit einer Aussenschale 252 und einem Kopplungsteil
251. In Gegensatz zu den Darstellungen der Fig. 1a bis 1c ist das Kopplungsteil 251
als eine längliche Sohlenschale 253 mit einer durchgehenden Unterseite 254 ausgebildet
und nicht als ein rahmenförmiger Träger. Die Aussenschale 252 ist dabei in einem Hohlraum
268 der Sohlenschale 253 vorhanden, welcher an einer der Unterseite 254 gegenüber
liegenden Seite 290 der Sohlenschale 253 eine Öffnung 269 aufweist. In der Abfahrtsstellung
(nicht gezeigt) ist eine Unterseite 270 der Aussenschale 252 auf die Innenseite 271
der Unterseite 254 der Sohlenschale 253 abgesenkt. Die Sohlenschale 253 weist verschiedene
Durchbrüche 255 auf, welche einerseits das Gewicht der Sohlenschale 253 und damit
des Skischuhs 250 vermindern, und andererseits einen Abfluss für Schnee schaffen,
welcher sich in der Sohlenschale 253 ansammeln kann. Dabei sind aber keine Durchbrüche
an der Unterseite 254 der Sohlenschale 253 vorhanden. Aussenseitig weist die Sohlenschale
253 an ihrer Unterseite 254 eine durchgehende Lauffläche 256 auf, welche z.B. aus
einem elastischen Material wie Gummi gefertigt und profiliert ist. Die Lauffläche
256 weist dabei unterschiedlich gewölbte Anschnitte auf, insbesondere weist sie in
einem Sohlenbereich an einem vorderen Längsende 257 der Sohlenschale 253 und in einem
Sohlenbereich an einem hinteren Längsende 258 der Sohlenschale 253 jeweils einen konvex
gewölbten Laufflächenabschnitt 259 bzw. 260 auf. Die Laufflächenabschnitte 259 und
260 weisen dabei jeweils eine Gleitzone 291 bzw. 292 auf. An dem vorderen Längsende
257 und an dem hinteren Längsende 258 weist die Sohlenschale 253 weiter jeweils ein
Kopplungsmittel in Form eines Vorsprungs 272 bzw. 273 auf, an welchen der Schuh an
der Sohlenschale 253 in einer Bindung gehalten werden kann.
[0094] An seinem hinteren Längsende ist am Kopplungsteil 251 über einen in der Darstellung
nicht gezeigten Achskörper mit einer Drehachse B ein länglicher Stützhebel 262 ausgebildet,
der mit eine Steighilfe versehen ist, welche zwei Vorsprünge 263 und daran ausgebildete
Auflageflächen 264 umfasst. An seinem dem Achskörper abgewandten Längsende 266 weist
der Stützhebel 262 dabei einen Griff 265 auf. Die Aussenschale 252 weist eine Rastfläche
267 auf, welche bei Absenken der Aussenschale 252 auf das Kopplungsteil 251 bei eingeschwenkter
Stellung des Stützhebels 262 auf den entsprechenden Auflageflächen 264 zu liegen kommt.
[0095] Weiter ist am Skischuh 250 eine Verriegelungsvorrichtung 285 vorhanden. Die Verriegelungsvorrichtung
285 umfasst dabei einen bajonettartigen Verschluss 286 und ein entsprechendes Gegenstück
287, welches in einem Knöchelbereich an der Aussenschale 252 ausgebildet ist. Der
bajonettartige Verschluss 286 ist dabei derart an der Sohlenschale 253 angeordnet,
dass bei abgesenkter Aussenschale 252 eine Verriegelung des Verschlusses 286 mit dem
Gegenstück 287 möglich ist.
[0096] In einem Ballenbereich eines Fusses, der in der Aussenschale 252 vorhanden ist (nicht
gezeigt), ist die Aussenschale 252 über Drehgelenke 261, die beidseitig des Fusses
an der Aussenschale 252 vorhanden sind, mit dem Kopplungsteil 251 verbunden. Die Drehgelenke
261 haben dabei eine gemeinsame Drehachse A. Die Aussenschale weist dabei verschiedene
Schalenteile auf, insbesondere sind eine Schaftschale 276, eine Fussschale 277 und
eine Zehenschale 278 vorhanden. Weiter ist ein Innenschuh 279 vorhanden, welcher einen
an einer Einstiegsöffnung 280 über die Schaftschale 276 überstehenden Polsterkragen
281 aufweist.
[0097] Figur 2a zeigt eine vergrösserte schematische Schnittansicht eines Fersenbereichs
einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 300. Der dargestellte
Schnitt entspricht einer Ansicht in der Skischuhebene E. Der Skischuh 300 ist dabei
von einem Fersenbacken 330 einer Skibindung an einem Kopplungsmittel 306 gehalten,
welches an einem hinteren Ende 303 eines Trägers 304 des Skischuhs 300 ausgebildet
ist. Ein im Fersenbereich am Skischuh 300 vorhandener Verriegelungshebel 301 ist in
den Figuren 2a-d auch als dreistufige Steighilfe ausgebildet. Der Verriegelungshebel
301 ist dabei an einem seiner Längsenden 308 durch einen Achskörper 302 an dem hinteren
Ende 303 des Trägers 304 derart verschwenkbar befestigt, dass er mit seiner Längsachse
C in der Skischuhebene E liegend einerseits zu einer Aussenschale 305 des Skischuhs
300 hin und andererseits wieder von der Aussenschale 305 weg verschwenkbar ist. Ein
dem Längsende 308 gegenüberliegendes Längsende 309 des Verriegelungshebels 301 weist
einen Griff 310 mit einer Einbuchtung 331 auf. Der Griff 310 ermöglicht die manuelle
Verschwenkung des Verriegelungshebels 301, wobei die Einbuchtung 331 das Verschwenken
des Verriegelungshebels 301 mit einem Skistock erleichtert. Der Verriegelungshebel
301 weist weiter auf seiner der Aussenschale 305 zugewandten Seite in unterschiedlichen
Abständen vom Längsende 308 drei Vorsprünge 311, 312 und 313 auf, die jeweils auf
den dem Längsende 308 abgewandten Seiten Auflageflächen 314, 315 bzw. 316 haben. An
seinem anderen Längsende 309 hat der Verriegelungshebel 301 weiter ein Kopplungsmittel,
welches in der dargestellten Ausführungsform als ein hakenartiger Vorsprung 318 ausgebildet
ist. Die Aussenschale 305 weist den Vorsprüngen 311, 312 bzw. 313 entsprechende Aussparungen
319, 320 und 321 auf, die derart ausgebildet sind, dass bei auf den Träger 304 abgesenktem
Fersenbereich 307 der Verriegelungshebel 301 zur Aussenschale 305 hin geschwenkt werden
kann und dabei die Vorsprünge 311 bis 313 in den Aussparungen 319 bis 321 aufgenommen
sind. Die dem Träger 304 ferner liegende Seite der Aussparung 319, welche der Auflagefläche
314 des ersten Vorsprungs des Verriegelungshebels 301 gegenüber liegt, ist als Rastfläche
323 ausgebildet. Die dem Träger 304 am nächsten liegende Aussparung 319 geht dabei
in den Fersenbereich 307 der Aussenschale 305 über.
[0098] Die Aussenschale 305 hat weiter auch ein zum hakenartigen Vorsprung 318 komplementäres
Kopplungsteil 322, in welches der hakenartige Vorsprung 318, bei vollständigem Verschwenken
des Verriegelungshebels 301 zur Aussenschale 305 hin, einrasten kann. Bei verrastetem
Verriegelungshebel 301 ist die Aussenschale 305 des Skischuhs 300 gegenüber dem Träger
304 verriegelt und der Skischuh 300 befindet sich in der Abfahrtsstellung (siehe Fig.
2a).
[0099] In Figur 2b ist der Fersenbereich des Skischuhs 300 mit auf den Träger 304 abgesenkten
Fersenbereich 307 der Aussenschale 305 dargestellt. Dabei ist der Verriegelungshebel
301 gegenüber der Abfahrtsstellung von der Aussenschale 305 des Skischuhs 300 weg
verschwenkt in einer ersten Schwenkstellung angeordnet. In der ersten Schwenkstellung
ist die Längsachse C des Verriegelungshebels gegenüber ihrer Lage D in der vollständig
eingeschwenkten Stellung der Abfahrtsstellung um einen eingeschlossenen Winkel α verschwenkt.
Eine nicht gezeigte Vorrichtung ermöglicht hierbei das Verrasten des Verriegelungshebels
301 in verschiedenen Schwenkstellungen. In der ersten Schwenkstellung des Verriegelungshebels
301 ist die Aussenschale 305 entriegelt und in einer Aufstiegsstellung gegenüber dem
Träger 304 um die Achse A (Fig.1a-c) verschwenkbar. Dabei beschreibt auch die an der
Aussenschale 305 vorhandene Rastfläche 323 eine Schwenkbewegung um die Achse A. In
der ersten Schwenkstellung des Verriegelungshebels 301 liegt die Auflagefläche 314
des ersten, trägernächsten Vorsprungs 311 des Verriegelungshebels 301 in der Schwenkbahn
der Rastfläche 323.
[0100] Dadurch liegt die Rastfläche 323 bei auf den Träger 304 abgesenktem Fersenbereich
307 auf der Auflagefläche 314 des ersten Vorsprungs 311 des Verriegelungshebels 301
auf. Das Absenken des Fersenbereichs 307 auf den Träger 304 wir durch die Steighilfe
am Verriegelungshebel 301 hierbei nicht eingeschränkt.
[0101] In Figur 2c befindet sich der Skischuh 300 in einer entriegelten Aufstiegsstellung,
in welcher die Aussenschale 305 um die Achse A gegenüber dem Träger 304 verschwenkbar
ist. Der Verriegelungshebel 301 ist in einer zweiten Schwenkstellung verrastet, in
welcher die Auflagefläche 315 des zweiten Vorsprungs 312 in der Schwenkbahn der an
der Aussenschale 305 vorhandenen Rastfläche 323 liegt. Die Längsachse des Verriegelungshebels
301 in der zweiten Verschwenkstellung ist dabei um einen Winkel β gegenüber der Lage
D der Längsachse in der Abfahrtsstellung verschwenkt. Dadurch wird der Verschwenkbereich
der Aussenschale 305 eingeschränkt und die Rastfläche 323 kann nicht weiter in Richtung
Träger 304 abgesenkt werden als bis sie auf der Auflagefläche 315 aufliegt. Damit
kann auch der Fersenbereich 307 nicht weiter auf den Träger 304 abgesenkt werden.
[0102] In Figur 2d befindet sich der Skischuh 300 ebenfalls in einer entriegelten Aufstiegsstellung
mit verschwenkbarer Aussenschale 305. Der Verriegelungshebel 301 befindet sich in
einer dritten Schwenkstellung, in welcher die Auflagefläche 316 des dritten Vorsprungs
313, der am weitesten von dem Achskörper 302 entfernt ist, in der Schwenkbahn der
Rastfläche 323 liegt. In der dargestellten Ausführungsform befindet sich die Längsachse
C des Verriegelungshebels 301 in derselben Verschwenkstellung wie in der verriegelten
Abfahrtsstellung (der eingeschlossene Winkel γ zwischen C und D verschwindet). Dadurch
ist der Verschwenkbereich der Aussenschale 304 weiter eingeschränkt und der Fersenbereich
307 kann weniger weit auf den Träger 304 abgesenkt werden als in der ersten oder zweiten
Schwenkstellung des Verriegelungshebels 301.
[0103] Figur 3 zeigt eine weitere schematische Schnittansicht eines Fersenbereichs einer
weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 349. In der in Figur 3
dargestellten Ausführungsform weist die verschwenkbare Befestigung des Verriegelungshebels
301 an einem Träger 350 durch einen Achskörper 351 eine zusätzliche gefederte Lagerung
auf. Dies wird erreicht, indem im Träger 350 ein länglicher Hohlraum 352 ausgebildet
ist, in welchem eine Dämpfungsfeder 353 vorhanden ist, deren Federkraft in eine Richtung
wirkt, die von der Oberfläche 1 weggerichtet ist. Der Hohlraum 352 ist im Wesentlichen
senkrecht zu der Oberfläche 1 orientiert. Der Hohlraum 352 weist zwei Längsenden 355
und 356 auf, wobei das Längsende 355 näher an einem Laufflächenabschnitt 354 des Trägers
350 liegt, welcher an einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite des Trägers 350
ausgebildet ist. Am Längsende 355 ist der Hohlraum 352 über eine Bohrung 357 mit einer
Öffnung 358 in dem Laufflächenabschnitt 354 verbunden. In der Bohrung 357 ist eine
Einstellvorrichtung 359 vorhanden, welche eine Veränderung der Vorspannung der Dämpfungsfeder
353 ermöglicht. In der dargestellten Ausführungsform ist die Einstellvorrichtung 359
durch ein in der Bohrung 357 vorhandenes Innengewinde 360 und eine darin eingedrehte
Schraube 361 ausgeführt, welche mit einem sohlenflächennahen Ende 362 der Feder 353
gekoppelt ist.
[0104] Am sohlenflächenfernen Ende 356 des Hohlraums 352 tritt der Achskörper 351 quer zur
Längsrichtung des Hohlraums 352 durch diesen hindurch. Der Achskörper 351 ist dabei
in länglichen Aussparungen 363 des Trägers 350 geführt. Die Längsrichtung der Aussparungen
363 ist dabei parallel zur Längsrichtung des Hohlraums 352. Die Dämpfungsfeder 353
liegt an ihrem sohlenflächenfernen Ende an dem Achskörper 351 an und presst ihn durch
ihre Federkraft von dem Laufflächenabschnitt 354 weg an einen sohlenflächenfernen
Anschlag 364 der Aussparungen 363.
[0105] Dadurch wird erreicht, dass eine Belastung der Aussenschale 305 in Richtung zur Oberfläche
1 hin, z.B. durch einen Skiläufer beim Ausführen einer Gehbewegung, welche sich auf
den Verriegelungshebel 301 überträgt, entgegen der Dämpfungsfeder 353 wirkt. Dadurch
wird der Achskörper 351 federnd in Längsrichtung der Aussparungen 363 verschoben.
Bei geeigneter Einstellung der Vorspannung der Feder 353, z.B. entsprechend dem Gewicht
des Skiläufers, wird damit eine Dämpfung von Schocks erreicht, welche auf einen Fersenbereich
des Skischuhs 349 wirken.
[0106] Figur 4a zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Ausführung der Verbindung
zwischen einem Kopplungsteil 401 und einer Aussenschale 402 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 400, welche einerseits eine Drehbewegung um eine geometrische Drehachse
A und andererseits eine Verbiegung der Aussenschale 402 ermöglicht.
[0107] In einer Schnittansicht in einer Skischuhebene, welche der Skischuhebene E der Fig.
1c entspricht, ist ein vorderer Bereich des Skischuhs 400 dargestellt. Der Skischuh
400 befindet sich dabei in einer Stellung, in der ein Fersenbereich (nicht gezeigt)
der Aussenschale 402 auf das Kopplungsteil 401 abgesenkt ist. Das Kopplungsteil 401
weist dabei an einem vorderen Längsende einen Vorsprung 415 auf, welcher als Kopplungsmittel
zur Befestigung in einer Skibindung dient. Die Aussenschale 402 des Skischuhs 400
umfasst in der dargestellten Ausführungsform eine im Wesentlichen halbkugelförmige,
einseitig offene und im Wesentlichen starre Zehenschale 403 und eine an zwei Längsenden
offene, im Wesentlichen starre, rohrförmige Ristschale 404. Die Zehenschale 403 weist
in der Skischuhebene E einen kreisbogenförmigen Querschnitt auf, wobei der Mittelpunkt
des Kreisbogens mit der geometrischen Drehachse A konzentrisch liegt. Die Zehenschale
403 umfasst dabei eine fussseitige Öffnung 405, durch welche die Zehen und Abschnitte
des Fussballens eines in der Aussenschale 402 gehaltenen Fusses in die Zehenschale
403 eingebracht werden können. Die Ristschale 404 weist an zwei Längsenden je eine
Öffnung auf, wobei durch eine fersenseitige Öffnung (nicht gezeigt) der Fuss in die
Ristschale 404 eingebracht werden kann und bei in der Aussenschale 402 vorhandenem
Fuss die Zehen und ein Bereich des Fussballens durch eine zehenseitige Öffnung 416
über die Ristschale 404 überstehen. An der offenen Seite 405 der Zehenschale 403 schliesst
sich die zehenseitige Öffnung 416 der Ristschale 404 an. Die Ristschale ist dabei
an einem Rand 420 der Öffnung 416 über eine Knickstelle 407 mit einem Rand 421 der
Öffnung 405 elastisch verschwenkbar verbunden. Die Knickstelle 407 liegt dabei unterhalb
des Ballenbereiches eines Fusses, der in der Aussenschale 402 aufgenommen ist. Eine
geometrische Schwenkachse F der Knickstelle 407 ist dabei parallel zu der Drehachse
A ausgerichtet. In einem Bereich zwischen der Zehenschale 403 und der Ristschale 404
ist oberhalb des Fusses ein Abschnitt aus elastischem Material 406 vorhanden, welcher
den Rand 421 mit dem Rand 420 verbindet. Der elastische Abschnitt 406 hat dabei oberhalb
des Fusses in Richtung einer Skischuhlängsrichtung eine maximale Breite 408 und verjüngt
sich zu der Knickstelle 407 der Aussenschale 402 hin.
[0108] Die Aussenschale 402 ist mit dem Kopplungsteil 401 über Drehgelenke 409 verbunden,
welche beidseitig eines in der Aussenschale 402 vorhandenen Fusses in einem Ballenbereich
an der Zehenschale 403 ausgebildet sind und eine gemeinsame Drehachse haben, die koaxial
mit der Drehachse A liegt. Weiter ist an der Zehenschale 403 am skischuhspitzennächsten
Punkt 410 aussenseitig ein als Vorsprung ausgebildeter Anschlag 411 vorhanden. Das
Kopplungsteil 401 weist innenseitig, d.h. auf der der Aussenschale 402 zugewandten
Seite 412, eine kreisbogenförmige Krümmung auf, deren Zentrum im Wesentlichen mit
der Drehachse A zusammenfällt. Der Radius der Krümmung am Kopplungsteil 401 ist dabei
um etwas mehr als die bezüglich der Drehachse A radiale Ausdehnung des Anschlags 411
grösser als ein Aussenradius der Zehenschale 403. Dadurch kann die Aussenschale 402
um die Drehachse A rotiert werden, ohne am Kopplungsteil 401 anzustossen. Innenseitig
ist am Kopplungsteil 401 dabei an der gekrümmten Fläche ein dem Anschlag 411 der Zehenschale
403 entsprechender Gegenanschlag 413 vorhanden, welche in azimutaler Richtung um die
Drehachse A von dem Anschlag um einen Winkel von annähernd 45° in Richtung einer Unterseite
414 des Skischuhs versetzt ausgebildet ist. Der Winkel kann dabei auch grösser oder
kleiner gewählt sein, abhängig davon, wie gross der gewünschte Winkelbereich ist,
der mit einer reinen Drehbewegung der Aussenschale 402 überstrichen werden soll.
[0109] Figur 4b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 400 gemäss
Fig. 4a, wobei die Aussenschale 402 gegenüber dem Kopplungsteil 401 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 402 vom Kopplungsteil 401 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 4a dargestellten Stellung zu der Stellung in Fig. 4b entspricht
einer ersten Phase einer Gehbewegung in der das Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale
402 von dem Kopplungsteil 401 durch eine reine Drehbewegung um die geometrische Drehachse
A erreicht wird. In Fig. 4b ist die Aussenschale 402 gegenüber der dargestellten Stellung
in Fig. 4a um die Drehachse A rotiert, wobei der Fersenbereich der Aussenschale 402
(nicht gezeigt) von dem Fersenbereich des Kopplungsteils 401 (nicht gezeigt) abgehoben
ist. In der Stellung von Fig. 4b stösst der Anschlag 411 der Zehenschale 403 an dem
Gegenanschlag 413 des Kopplungsteiles 401 an und begrenzt somit ein weiteres Verschwenken
der Aussenschale 402 um die Drehachse A. Der elastische Bereich 406 der Aussenschale
402 ist in dieser Stellung der Gehbewegung nicht komprimiert oder auf eine andere
Weise deformiert.
[0110] Figur 4c zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 400 in einer zweiten Phase
der Gehbewegung. In der zweiten Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 402 durch eine elastische Deformation der Aussenschale 402 erreicht.
Der Fersenbereich der Aussenschale 402 ist dabei gegenüber der Stellung der Fig. 4b
weiter von dem Kopplungsteil 401 des Skischuhs 400 abgehoben. Da das Verschwenken
der Aussenschale 402 um die Drehachse A durch das Anstossen des Anschlags 411 an den
Gegenanschlag 413 verhindert wird, ist durch das weitere Anheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 402 die Ristschale 404 um die Knickstelle 407 gegenüber der Zehenschale
403 von Kopplungsteil 401 weggerichtet verkippt. Dabei ist der elastische Bereich
406, welcher die Zehenschale 403 mit der Ristschale 404 verbindet, deformiert und
komprimiert worden.
[0111] Diese zwei Phasen der Gehbewegung können auch überlagert auftreten und sind zur besseren
Illustration als zeitlich aufeinander folgende Phasen dargestellt. Es ist dabei ebenso
denkbar, dass die beiden Phasen in anderer Reihenfolge auftreten oder nur eine der
Phasen auftritt.
[0112] Figur 5a zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Ausführung
der Verbindung zwischen einem Kopplungsteil 501 und einer Aussenschale 502 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 500, welche einerseits eine Drehbewegung um eine erste geometrische Drehachse
A und eine Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse G und andererseits eine
Verbiegung der Aussenschale 502 ermöglicht.
[0113] In einer der Fig. 4a entsprechenden Schnittansicht ist ein vorderer Bereich des Skischuhs
500 dargestellt. Der Skischuh 500 befindet sich dabei in einer Stellung, in der ein
Fersenbereich der Aussenschale 502 auf das Kopplungsteil 501 abgesenkt ist. Eine Ristschale
504 und eine Zehenschale 503 sind dabei im Wesentlichen der in der Fig. 4a dargestellten
Ausführungsform entsprechend ausgeführt.
[0114] Im Unterschied zu der Ausführungsform der Fig. 4a ist die Zehenschale 503 über Drehgelenke
509, welche beidseitig eines in der Aussenschale 502 vorhandenen Fusses in einem Ballenbereich
an der Zehenschale 503 ausgebildet sind, mit jeweils einem länglichen kurzen Träger
510 verbunden. Die Drehgelenke 509 sind dabei an jeweils einem der Längsenden der
Träger 510 vorhanden und haben eine gemeinsame Drehachse H. Die Drehachse H bildet
dabei die geometrische Drehachse A. An dem jeweils anderen Längsende sind die Träger
510 mit dem Kopplungsteil 501 über jeweils ein Drehgelenk 511 verbunden. Die Drehgelenke
511 haben dabei eine gemeinsame Drehachse G. Die Drehachse G liegt dabei näher an
einer Skischuhspitze als die Drehachse A. Weiter weist die Zehenschale 503 keinen
skisschuhspitzennahen Anschlag auf, sondern hat aussenseitig, beidseitig eines in
der Aussenschale 502 aufgenommenen Fusses, in einem Zehenbereich je einen Mitnehmeranschlag
530. Die Mitnehmeranschläge 530 sind dabei derart aussenseitig an der Zehenschale
503 ausgebildet, dass sie bei einer Drehbewegung der Aussenschale 502 um eine Drehachse
A nicht am Kopplungsteil 501 anstossen. Die Träger 510 sind mit ihrer Längsrichtung
annähernd in Richtung einer Skischuhlängsrichtung aussenseitig an der Aussenschale
502 derart angeordnet, dass je ein Bereich der Träger 510 bei Verschwenken der Aussenschale
502 um die Drehachse A einen Gegenanschlag 513 für die Mitnehmeranschläge 530 der
Zehenschale 503 bildet. Die Gegenanschläge 513 liegen dabei bevorzugt in Längsrichtung
der Träger 510 in einem Bereich zwischen den beiden geometrischen Drehachsen A und
G. Die Ristschale 504 und die Zehenschale 503 sind dabei entsprechend den Darstellungen
der Fig. 4a-c an einer Knickstelle 507 um eine geometrische Achse F verschwenkbar
aneinander angelenkt. Ein Rand 520 einer zehenseitigen Öffnung 516 der Ristschale
504 ist dabei über einen elastischen Abschnitt 506 mit dem Rand 521 der fussseitigen
Öffnung 505 der Zehenschale 503 verbunden.
[0115] Figur 5b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 500 gemäss
Fig. 5a, wobei die Aussenschale 502 gegenüber dem Kopplungsteil 501 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 502 vom Kopplungsteil 501 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 5a dargestellten Stellung zu der Stellung in Fig. 5b entspricht
einer ersten Phase einer Gehbewegung in der das Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale
502 von dem Kopplungsteil 501 durch eine reine Drehbewegung um die geometrische Drehachse
A erreicht wird. In der Stellung von Fig. 5b stossen die Mitnehmeranschläge 530 der
Zehenschale 503 an die Gegenanschläge 513 der Träger 510 an und begrenzen somit ein
weiteres Verschwenken der Aussenschale 502 um die Drehachse A. Ein elastischer Bereich
506, welcher zwischen der Ristschale 504 und der Zehenschale 603 angeordnet ist, ist
in dieser Stellung der Gehbewegung nicht komprimiert oder auf eine andere Weise deformiert.
[0116] Figur 5c zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 500 in einer zweiten Phase
der Gehbewegung. In der zweiten Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 durch eine elastische Deformation der Aussenschale 502 in dem
elastischen Bereich 506 und einem Knicken in einem Knickbereich 507 der Aussenschale
502 erreicht. Die Stellung der Fig. 5c entspricht im Wesentlichen der in der Fig.
4c dargestellten Stellung.
[0117] Figur 5d zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 500 in einer dritten Phase
der Gehbewegung. In der dritten Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 durch eine zweite Drehbewegung um die zweite Drehachse G erreicht.
Der elastische Bereich 506 der Aussenschale 502 ist in der zweiten Phase vollständig
komprimiert, wobei "vollständig komprimiert" heisst, dass der Widerstand des elastischen
Materials gegen das Anheben des Fersenbereichs der Aussenschale 502 einen gewissen
Schwellwert erreicht, welcher ein weiteres Verbiegen erschwert und damit die Einleitung
der dritten Phase zur Folge hat. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, dass der elastische
Bereich noch weiter komprimiert werden könnte.
[0118] In der dritten Phase der Gehbewegung ist durch das Anstossen der Mitnehmeranschläge
530 der Zehenschale 503 an den Gegenanschlägen 513 der Träger 510 und die vollständige
Komprimierung des elastischen Bereichs 506 ein weiteres Anheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 vom Kopplungsteil 501 nur durch eine Drehbewegung um die zweite
Drehachse G möglich. Dabei ist die Zehenschale 503 gegenüber den Trägern 510 in Ruhe
und wird mit diesen um die Drehachse G verschwenkt. In der in Fig. 5d dargestellten
Stellung ist die Aussenschale 502 weiter um die Drehachse G verschwenkt, wobei der
elastische Bereich 506 noch vollständig komprimiert ist. Es ist hierbei aber auch
möglich, dass der elastische Bereich 506 sich während der dritten Phase wieder entspannt
und gestreckt wird. Durch das Mitschwenken der Träger 510 ist auch die durch die Drehgelenke
509 gebildete Drehachse H gegenüber der geometrischen Drehachse A um die Drehachse
G rotiert.
[0119] Wie auch in der Ausführungsform der Fig. 4a-c können die unterschiedlichen Phasen
der Gehbewegung auch überlagert oder in anderer Reihenfolge auftreten und sind nur
zur besseren Illustration als zeitlich aufeinander folgende Phasen dargestellt. Ebenso
müssen auch nicht alle Phasen während der Durchführung der Gehbewegung auftreten.
[0120] Figur 6a zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Ausführung
der Verbindung zwischen einem Kopplungsteil 601 und einer Aussenschale 602 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 600, welche einerseits eine Drehbewegung um eine geometrische Drehachse
A und andererseits eine Verbiegung der Aussenschale 602 ermöglicht.
[0121] In einer der Fig. 4a und Fig. 5a entsprechenden Schnittansicht ist ein vorderer Bereich
des Skischuhs 600 dargestellt. Der Skischuh 600 befindet sich dabei in einer Stellung,
in der ein Fersenbereich der Aussenschale 602 auf das Kopplungsteil 601 abgesenkt
ist. Eine Ristschale 604 und eine Zehenschale 603 sind dabei im Wesentlichen entsprechend
der in der Fig. 4a dargestellten Ausführungsform ausgeführt.
[0122] Im Unterschied zu der in der Fig. 4a-c dargestellten Ausführungsform ist die Ristschale
602 dabei an Drehgelenken 609, welche die Zehenschale 603 mit dem Kopplungsteil 601
verbinden, verschwenkbar mit der Zehenschale 603 und mit dem Kopplungsteil 601 verbunden.
Dadurch kann die Ristschale 602 gegenüber der Zehenschale 603 ebenfalls um die geometrische
Drehachse A rotiert werden. Unterhalb eines Ballenbereiches eines Fusses, der in der
Aussenschale 602 aufgenommen ist, ist ein Rand 620 einer zehenseitigen Öffnung 616
der Ristschale durch einen Balg 630 mit einem Rand 621 der Zehenschale 602 verbunden.
Der Balg 630 erstreckt sich dabei von einem der Drehgelenke 609 längs den Rändern
620 und 621 unterhalb des Fusses zu dem anderen der Drehgelenke 609. Zum Schutz des
Balgs 630 überlappt die Ristschale 604 aussenseitig die Zehenschale 603 in einem Bereich
635 des Balgs 630.
[0123] Ein elastischer Abschnitt 606 verbindet die Ränder 620 und 621 in einem Bereich oberhalb
des Fusses, ebenfalls von einem der Drehgelenke 609 zum anderen. Der elastische Abschnitt
606 ist dabei wie in den Fig. 4a und Fig. 5a in einem Bereich zwischen den Rändern
620 und 621 ausgebildet. Weiter sind entsprechend der Ausführung der Fig. 4a an der
Zehenschale 603 sowie am Kopplungsteil 601 ein als Vorsprung ausgebildeter Anschlag
611 bzw. ein entsprechender Gegenanschlag 613 ausgebildet.
[0124] Figur 6b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 600 gemäss
Fig. 6a, wobei die Aussenschale 602 gegenüber dem Kopplungsteil 601 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 602 vom Kopplungsteil 601 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 6a dargestellten Stellung zu der Stellung der Fig. 6b entspricht
der ersten Phase der Gehbewegung der Fig. 4a und 4b.
[0125] Figur 6c zeigt eine zweiten Phase der Gehbewegung eines Skischuhs 600. In der zweiten
Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale 602 durch
eine elastische Deformation der Aussenschale 602 erreicht. Der Fersenbereich der Aussenschale
602 ist dabei gegenüber der Stellung der Fig. 6b weiter von dem Kopplungsteil 601
des Skischuhs 600 abgehoben. Da das weitere Verschwenken der Zehenschale 603 um die
Drehachse A durch das Anstossen des Anschlags 611 an einen Gegenanschlag 613 verhindert
wird, ist durch das weitere Anheben des Fersenbereichs der Aussenschale 602 die Ristschale
604 um die Drehachse A gegenüber der Zehenschale 603 verschwenkt. Dabei ist der elastische
Bereich 606, welcher die Zehenschale 603 mit der Ristschale 604 oberhalb des Fusses
verbindet, deformiert und komprimiert, während der Balg 630 unterhalb des Fusses entsprechend
gedehnt ist.
[0126] Auch in diesem Fall können die zwei Phasen der Gehbewegung überlagert oder in anderer
Reihenfolge auftreten und sind nur zur besseren Illustration als zeitlich aufeinander
folgende Phasen dargestellt.
[0127] Figur 7a zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Skischuhs 700. Dabei ist die Verbindung eines Kopplungsteils 701
mit einer Aussenschale 702 derart ausgebildet, dass die Durchführbarkeit einer Gehbewegung
ausschliesslich durch eine Verbiegung der Aussenschale 702 erreicht wird.
[0128] In einer den Fig. 4a, 5a und 6a entsprechenden Schnittansicht ist ein vorderer Bereich
des Skischuhs 700 dargestellt. Der Skischuh 700 befindet sich dabei in einer Stellung,
in welcher ein Fersenbereich (nicht gezeigt) der Aussenschale 702 auf das Kopplungsteil
701 abgesenkt ist. Die Aussenschale 702 umfasst eine im Wesentlichen starre Ristschale
704 und eine im Wesentlichen starre Zehenschale 703. Die Zehenschale 703 ist dabei
im Wesentlichen halbkugelförmig und einseitig offen ausgebildet. Die Ristschale 704
ist im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet und ist an beiden Längsenden offen. Bei
einem in der Aussenschale 702 vorhandenen Fuss tritt der Fuss teilweise durch eine
zehenseitige Öffnung 716 der Ristschale 704 hindurch, wobei dann ein Zehenbereich
sowie ein Ballenbereich des Fusses über die Ristschale 704 hinaus stehen. Im Vergleich
mit der in der Fig. 4a, 5a oder 6a dargestellten Ausführungsform ist die Ristschale
704 dabei in ihrer Längsrichtung kürzer ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass bei
vollständig durch eine fersenseitige Öffnung in die Ristschale 704 eingeführtem Fuss
im Gegensatz zu den in Fig. 5a und 6a ein längerer Bereich des Vorderfusses durch
die Öffnung 716 hindurch tritt. Insbesondere ist die Ristschale 704 derart ausgebildet,
dass der gesamte Vorderfussbereich umfassend den Zehenbereich sowie den Ballenbereich
durch die Öffnung 716 über die Ristschale 704 übersteht. Die Ristschale 704 ist dabei
über einen elastischen Abschnitt 706 mit der Zehenschale 703 verbunden. Die Zehenschale
703 weist dabei eine fussseitige Öffnung 705 auf, durch welche bei in der Aussenschale
702 vorhandenem Fuss die Zehen in die Zehenschale 703 eingebracht werden. Die Öffnungen
705 und 716 sind dabei an ihren Rändern 721 bzw. 720 durch den elastischen Abschnitt
706 miteinander verbunden. Der elastische Abschnitt 706 umschliesst dabei ringförmig
einen in der Aussenschale 702 vorhandenen Fuss.
[0129] Bevorzugt erstreckt sich der elastische Abschnitt 706 hierbei in Längsrichtung des
Fusses von einem Zehenbereich über den Ballenbereich bis zu einem Bereich des Mittelfusses.
Insbesondere ist der elastische Abschnitt 706 länger ausgebildet als in den Ausführungsformen
der Fig. 4a, 5a und 6a.
[0130] Die Zehenschale 703 ist in dieser Ausführungsform fest und starr derartig mit dem
Kopplungsteil 701 verbunden, dass die fussseitige Öffnung 705 der Zehenschale in Richtung
des Fersenbereichs des Skischuhs 700 weist. In der dargestellten Ausführung sind die
Zehenschale 703 und das Kopplungsteil 701 aus einem Teil gefertigt. Die Zehenschale
703 und das Kopplungsteil 701 können aber auch z.B. zwei separate Teile umfassen und
durch zusätzliche befestigende Mittel starr miteinander verbunden sein.
[0131] In dem auf das Kopplungsteil 701 abgesenkten Zustand der Aussenschale 702 liegt die
Ristschale 704 dabei mit einer Aussenseite 710 einer Unterseite 711 an einer Innenseite
712 der Unterseite 713 des Kopplungsteiles 701 an. In einer anderen Ausführungsform
kann das Kopplungsteil 701 an seiner Unterseite 713 aber auch einen oder mehrere Durchbrüche
aufweisen, wodurch die Aussenseite 710 der Ristschale 704 dann nicht an der Innenseite
712 der Unterseite 713 anliegen kann. In jedem Fall ist die Ristschale 704 von dem
Kopplungsteil 701 frei abhebbar. Der elastische Abschnitt 706 liegt dabei an der unterseitigen
Aussenseite 714 ebenfalls an der Innenseite 710 des Kopplungsteils 701 an. Der elastische
Abschnitt 706 ist dabei nicht mit dem Kopplungsteil 701 verbunden, sondern frei abhebbar.
Es ist jedoch auch denkbar, dass der elastische Abschnitt 706 in einer anderen Ausführungsform
an seiner Aussenseite 714 teilweise mit dem Kopplungsteil 701 verbunden ist.
[0132] Figur 7b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 700 gemäss
Fig. 7a, wobei der Fersenbereich der Aussenschale 702 von dem Kopplungsteil 701 abgehoben
ist. Im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Fig. 4, 5 und 6 wird das Abheben des
Fersenbereichs der Aussenschale 702 hierbei ausschliesslich durch Verbiegung der Aussenschale
702 im elastischen Abschnitt 706 erreicht. Durch die starre Anordnung der Zehenschale
703 am Kopplungsteil 701 ist durch das Abheben des Fersenbereichs die Lage der Zehenschale
703 gegenüber dem Kopplungsteil 701 nicht verändert worden. Die Ristschale 704 ist
jedoch von dem Kopplungsteil 701 abgehoben und gegenüber diesem verschwenkt. Dabei
ist der elastische Abschnitt 706 in einem oberen Bereich 730, wobei der obere Bereich
730 oberhalb eines im Skischuh 700 vorhandenen Fusses liegt, zwischen einem oberen
Bereich 732 des Randes 721 und einem oberen Bereich 733 des Randes 720 gestaucht und
zusätzlich gebogen. Ein unterer Bereich 731 des elastischen Abschnitts 706, welcher
unterhalb des Fusses liegt, ist dabei zwischen einem unteren Bereich 734 des Randes
721 und einem unteren Bereich 735 des Randes 720 gestreckt und gebogen. Die unterseitige
Aussenseite 714 des elastischen Bereichs 706 ist dabei vom Kopplungsteil 701 abgehoben.
[0133] Durch den elastischen Abschnitt 706 der Aussenschale 702 ist damit erreicht, dass
die Aussenschale 702 einer natürlichen Biegung des Fusses im Zehen- bzw. Ballenbereich,
wie sie bei einer natürlichen Gehbewegung auftritt, folgen kann.
[0134] Eine derartige Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs kann z.B. bei Telemark-
oder Langlaufschuhen zur Anwendung kommen. Die konkrete Ausführung des elastischen
Abschnitts, den konkreten Bereich den er überdeckt und z.B. auch die Materialgebung
sind dabei den gegebenen Anforderungen anzupassen und können sich von der dargestellten
schematischen Ausführung erheblich unterscheiden.
[0135] Gesamthaft ist festzuhalten, dass die Darstellungen der vorangehenden Figuren als
Prinzipskizzen zu verstehen sind, die dazu dienen die Funktionsweisen eines erfindungsgemässen
Skischuhs anschaulich zu verdeutlichen. Insbesondere dient die schematische Darstellung
des Skischuhs der Erläuterung verschiedener Phasen der Gehbewegung und es versteht
sich, dass sich eine reale Ausführung eines erfindungsgemässen Skischuhs erheblich
von der schematisch dargestellten unterscheiden kann. Dabei sind mitunter Längen-
und Grössenverhältnisse, wie sie bei einer realen Ausführung des Skischuhs ausgebildet
wären, nicht beachtet worden, sondern in den Zeichnungen oft derart angepasst worden,
dass der dargestellte Sachverhalt klar erläutert wird.
[0136] Es versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Skischuhs
neben den oben beschriebenen möglich sind. Es ist hierbei z.B. anzumerken, dass der
Verriegelungshebel am Kopplungsteil ein Kopplungsmittel zur Kopplung mit der Aussenschale
aufweisen kann, welches nicht wie oben beschrieben einen hakenartigen Vorsprung umfasst,
sondern z.B. einen bajonettartigen Verschluss, eine Schnalle oder einen Schraubverschluss
mit den dazu komplementären Gegenstücken an der Aussenschale des Skischuhs aufweist.
Ebenso können derartige Verschlüsse auch an der Aussenschale ausgebildet sein, wobei
die Gegenstücke dann am Kopplungsteil ausgebildet sind.
[0137] Weiter ist es denkbar, dass die Dämpfungsvorrichtung an dem Verriegelungshebel nicht
wie oben beschrieben eine Feder aufweist, welche mit der Schwenkachse des Verriegelungshebels
gekoppelt ist. Eine Dämpfung kann auch erreicht werden, indem z.B. die Kopplungsmittel
am Verriegelungshebel oder ihre Gegenstücke ganz oder teilweise elastisch ausgeformt
sind. Es können z.B. Aussparungen an der Aussenschale, in welche ein Kopplungsmittel
des Verriegelungshebels eingreift mit einem elastischen Kunststoff ausgekleidet sein,
wodurch eine gedämpfte Kupplung der Aussenschale mit dem Verriegelungshebel erreicht
wird. Dabei ist es denkbar, dass von zwei benachbarten Aussparungen die eine elastisch
ausgekleidet ist und die andere nicht. Das Kopplungsmittel am Verriegelungshebel kann
dann z.B. durch Verschwenken des Verriegelungshebels von der einen Aussparung in die
andere Aussparung eingebracht werden, womit z.B. erreicht wird, dass in derselben
Schwenkstellung der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil einerseits eine gedämpfte
Skischuhstellung und andererseits eine ungedämpfte Stellung vorhanden ist.
[0138] Weiter ist auch festzuhalten, dass die geometrische Schwenkachse F des Knickbereichs
in anderen Ausführungsformen auch nicht parallel zu der Drehachse A liegen muss. Die
geometrische Drehachse F kann hierbei z.B. nicht senkrecht zur Skischuhebene E ausgebildet
sein und derart ausgerichtet sein, dass sie parallel zu einer Linie liegt, die von
den Zehenarisätzen im Ballenbereich des Fusses gebildet ist. Damit kann eine weitere
Verbesserung des Komforts beim Durchführen der Gehbewegung erreicht werden.
[0139] Weiter kann auch die Biegsamkeit der Aussenschale auf andere Art erreicht werden,
als durch den oben beschriebenen Knickbereich in Verbindung mit einem elastischen
Abschnitt zwischen einer Zehenschale und einer Ristschale. Es ist z.B. denkbar, dass
der Knickbereich durch eine scharnierartige oder anders geartete gelenkige Verbindung
erreicht wird. Weiter können die ein oder mehreren elastischen Bereiche natürlich
auch durch Bälge gebildet werden, welche die Ränder der Aussenschalenteile miteinander
verbinden Dabei können auch grössere Bereich der Aussenschale als in den vorangehenden
Darstellungen elastisch ausgebildet sein. In einer Ausführungsform des Skischuhs z.B.
in welcher die Durchführung einer Gehbewegung ausschliesslich durch eine Biegbarkeit
der Aussenschale erreicht wird, ist es z.B. denkbar, dass keine starre Zehenschale
vorhanden ist und ein gesamter vorderer Bereich der Aussenschale elastische ausgeformt
ist. Ebenso ist es auch denkbar, dass z.B. die Ristschale oder die Zehenschale selbst
mehrere Schalenteile umfasst, welche wiederum durch elastische Bereiche miteinander
verbunden sind.
[0140] In anderen Ausführungsformen kann der Übergang von einer Drehbewegung zu einer Biegebewegung
wie er vorgängig beschrieben ist und durch Anschläge an der Aussenschale und Gegenanschläge
am Kopplungsteil erreicht wird, auch auf andere Art erreicht werden. Es ist z.B. denkbar,
dass die die Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil derart ausgebildet
ist, dass während der Durchführung der Gehbewegung die Kräfte die der Fuss auf die
Aussenschale ausübt derart wirken, dass ein Übergang von einer Drehbewegung in eine
Biegebewegung eingeleitet wird, ohne dass die Drehbewegung durch irgendwelche Mittel
am Skischuh begrenzt ist. Dies kann z.B. durch eine spezielle Lage der geometrischen
Drehachse der Drehbewegung erreicht werden.
[0141] Gesamthaft ist festzuhalten, dass die Verbindung zwischen dem Kopplungsteil und der
Aussenschale auch durch eine beliebige Kombination der oben beschriebenen Verbindungsarten
oder ihrer Bestandteile erreicht werden kann.
[0142] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Erfindung einen Schuh für eine Bindung
angibt, welcher für das Alpinskifahren, das Skitourengehen, das Langlaufen, das Telemarkskilaufen
sowie auch für andere Schneegleitsportarten geeignet ist, wobei der Schuh einen grossen
Trage- und Bewegungskomfort aufweist und zudem durch multifunktionelle Komponenten
erreicht wird, dass die Gesamtausrüstung, mit welcher der Schneesportler belastet
ist, ein geringes Gewicht aufweisen kann.
1. Schuh für eine Bindung, insbesondere ein Skischuh, mit einer Aussenschale (120, 252,
305, 402, 502, 602, 702) zum Aufnehmen und Halten eines Fusses und mit einem an der
Aussenschale (120, 252, 305, 402, 502, 602, 702) angebrachten Kopplungsteil (101,
251, 304, 401, 501, 601, 701) zum Befestigen des Schuhs (100, 250, 300, 400, 500,
600, 700) in einer Bindung (200), sodass der Schuh (100, 250, 300, 400, 500, 600,
700) in einem Schuhspitzenbereich (111) und in einem Fersenbereich (112) von der Bindung
(200) am Kopplungsteil (101, 251, 304, 401, 501, 601, 701) gehalten werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (101, 251, 304, 401, 501, 601, 701) und die Aussenschale (120,
252, 305, 402, 502, 602, 702) beweglich miteinander verbunden sind, sodass sich der
in der Aussenschale (120, 252, 305, 402, 502, 602, 702) gehaltene Fuss bei der Durchführung
einer Gehbewegung zusammen mit der Aussenschale (120, 252, 305, 402, 502, 602, 702)
in einem Fersenbereich (125, 307) von dem Kopplungsteil (101, 251, 304, 401, 501,
601, 701) abheben lässt und wieder auf dieses absenkbar ist, wenn das Kopplungsteil
(101, 251, 304, 401, 501, 601, 701) in der Bindung (200) befestigt ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Aussenschale (305, 402, 502, 602) mit dem Kopplungsteil (304,
401, 501, 601) derart ausgebildet ist, dass die Gehbewegung sowohl durch eine Drehbewegung
um eine geometrische Drehachse (A) quer zu einer Schuhlängsrichtung als auch durch
Deformation der Aussenschale (305, 402, 502, 602) in mindestens einem elastischen
Bereich (406, 506, 606, 706) erreicht wird.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Drehachse (A) gegenüber einer Schuhspitze (111) zurückversetzt in
einer vorderen Hälfte des Schuhs (100, 250, 300, 400, 500, 600) liegt, derart, dass
die geometrische Drehachse (A) durch die Aussenschale (120, 252, 305, 402, 502, 602)
hindurch tritt.
4. Schuh nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Aussenschale (502) mit dem Kopplungsteil (501) derart ausgebildet
ist, dass neben der Drehbewegung um die erste geometrische Drehachse (A) eine weitere
Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse (G) vorgesehen ist, wobei die zweite
Drehachse (G) von der ersten Drehachse (A) beabstandet ist.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (101, 304) rahmenförmig ausgebildet ist und die Aussenschale (120,
305) rahmenartig umschliesst.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (251, 401, 501, 601, 701) schalenförmig ausgebildet ist und eine
durchgehende Unterseite (254, 414) aufweist.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Schuh (100, 250, 300) eine Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 285, 318, 322)
vorhanden ist, welche eine Verriegelung der Aussenschale (120, 252, 305) gegenüber
dem Kopplungsteil (101, 251, 304) ermöglicht, in welcher der Fersenbereich (125, 307)
der Aussenschale (120, 252, 305) vollständig auf das Kopplungsteil (101, 251, 304)
abgesenkt und fest mit diesem verbunden ist.
8. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung eine Verriegelung der Aussenschale in weiteren Stellungen
gegenüber dem Kopplungsteil ermöglicht, wobei sich die weiteren Stellungen durch den
Abstand des Fersenbereichs der Aussenschale vom Kopplungsteil unterscheiden.
9. Schuh nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 285, 318, 322) im Fersenbereich (112) des
Schuhs (100, 250, 300) vorhanden ist.
10. Schuh nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 318, 322) einen verschwenkbaren Hebel (130,
301) umfasst, der am Kopplungsteil (101, 251, 304,) des Schuhs (100, 250, 300) angelenkt
ist.
11. Schuh nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämpfungsvorrichtung am Schuh vorhanden ist, die in mindestens einer der Verriegelungsstellungen
ein federnd gedämpftes Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale gegenüber
dem Kopplungsteil ermöglicht, wobei das federnd gedämpfte Verschwenken um die gedämpfte
Verriegelungsstellung erfolgt.
12. Schuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung in der verriegelten Stellung wirksam ist, in welcher der
Fersenbereich der Aussenschale vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist.
13. Schuh nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung am Kopplungsteil vorhanden ist.
14. Schuh nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung in der Verriegelungsvorrichtung integriert ist.
15. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass am Schuh (250, 300, 349) ein Stützhebel (262, 301) vorhanden ist, der vorzugsweise
zwei oder mehr in die Bewegungsbahn der entriegelten Aussenschale (252, 305) einschwenkbare,
eine Steighilfe bildende Auflagen (264, 314, 315, 316) für die Aussenschale (252,
305) aufweist, welche durch Abstützung der Aussenschale (252, 305) die Absenkbewegung
des Fersenbereichs (125, 307) der Aussenschale (252, 305) in Richtung Kopplungsteil
(251, 304) begrenzen.
16. Schuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützhebel (262, 301) am Kopplungsteil (251, 304, 350) angelenkt ist.
17. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschale (120, 252) eine Fussschale (104, 277) sowie Schaftschale (123, 276)
umfasst, sodass ein in der Aussenschale (120, 252) aufgenommener Fuss im Wesentlichen
in der Fussschale (104, 277) angeordnet ist und die Schaftschale (123, 276) dabei
im Wesentlichen einen Teil der Wade umschliesst, und dabei die Schaftschale (123,
276) an der Fussschale (104, 277) in einem Knöchelbereich verschwenkbar angelenkt
ist.
18. Schuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feststellvorrichtung vorhanden ist, welche das Feststellen der Schaftschale
gegenüber der Fussschale ermöglicht.
19. Schuh nach einem der Ansprüche 7 bis 10 mit Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung in die Verriegelungsvorrichtung integriert ist.
20. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh (100, 250) eine Lauffläche (138, 256) hat, die unterschiedlich gewölbte
Abschnitte (109, 110, 259, 260) aufweist und die Abschnitte glatt oder kantig aneinander
stossen oder ineinander übergehen.
21. Schuh nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche des Schuhs (100, 250) in einem vorderen Endbereich und in einem hinteren
Endbereich jeweils einen konvex gewölbten Abschnitt (109, 110, 259, 260) aufweist.
22. Schuh nach einem der Ansprüche 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass, die Lauffläche (138, 256) wenigstens teilweise aus einem elastischen Material gefertigt
und wenigstens teilweise profiliert ist.
23. Schuh nach einem der Ansprüche 20 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (100, 250) Abschnitte (141, 142) aufweist, die an der Aussenschale
(120) ausgebildet sind, und Abschnitte(109, 110, 259, 260, 354) die am Kopplungsteil
(101, 251, 304) ausgebildet sind.
24. Bindung für einen Schuh nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Halten des Schuhs (100, 250) im Bereich der Schuhspitze ausgebildeter Vorderbacken
(201) und ein zum Halten des Schuhs (100, 250) im Bereich der Schuhferse (112) ausgebildeter
Fersenbacken (202, 330) vorhanden ist, wobei der Fersenbacken (202,330) eine Offenstellung
aufweist, in der der Schuh (100, 250) in die Bindung (200) eingebracht oder aus der
Bindung (200) ausgebracht werden kann, und die Bindung (200) eine Schliessstellung
aufweist, in welcher sich die Bindung (200) befindet wenn der Schuh (100, 250) in
der Bindung (200) gehalten ist, wobei der Vorderbacken (201) und der Fersenbacken
(202,330) jeweils eine Auflagefläche (205, 206) aufweisen und dabei die Auflageflächen
(205, 206) zu entsprechenden Laufflächenabschnitten (109, 110, 141, 142, 259, 260)
des Schuhs (100, 250) komplementär ausgebildet sind, sodass bei in der Bindung (200)
gehaltenem Schuh (100, 250) ein vorderer Laufflächenabschnitt (109, 141, 259) des
Schuhs (100, 250) auf der Auflagefläche (205) des Vorderbackens (201) aufliegt und
ein hinterer Laufflächenabschnitt des Schuhs (100, 142, 250) auf der Auflagefläche
(206) des Fersenbackens (202, 330) aufliegt.
25. Bindung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindungsbacken erste Kopplungsmittel aufweisen und weiter eine Befestigungsvorrichtung
vorhanden ist, welche zweite Kopplungsmittel aufweist, die zu den ersten Kopplungsmitteln
der Bindungsbacken komplementär sind, sodass die Bindungsbacken an der Befestigungsvorrichtung
angebracht werden können und die Befestigungsvorrichtung Teil eines Skis ist.
26. System aus einem Schuh und einer Bindung umfassend einen Schuh (100, 250) nach dem
Anspruch 20 bis 23 und eine Bindung (200) nach einem der Ansprüche 24 bis 25.