[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von Besteck, insbesondere für
Geschirrspülmaschinen.
[0002] Vorrichtungen zum Ablegen von Besteck, insbesondere Besteckkörbe oder Besteckschubladen
(beide Begriffe werden im Folgenden synonym verwendet) für Geschirrspülmaschinen sind
seit langem bekannt.
[0003] Die
EP 0 186 157 B1 der Anmelderin offenbart eine Geschirrspülmaschine für den Haushalt, die einen Besteckkorb
mit Besteckaufnahmen in Form von Besteckhaltem und Besteckauflagen für die vereinzelte
und jeweils auf der Seite liegende Aufnahme von Besteckteilen aufweist.
[0004] Die
EP 0 323 496 B1 der Anmelderin offenbart einen Besteckkorb für eine Geschirrspülmaschine. Die Äuflageflächen
des offenbarten Besteckkorbs sind unterschiedlich profiliert und/oder mit verschiedenen
Auflagenhöhen versehen und das Besteck kann beabstandet voneinander positioniert werden,
um ein gutes Reinigurigsergebnis zu erhalten.
[0005] Die Entnahme des Bestecks aus einer Geschirrspülmaschine, genauer aus einer Besteckschublade
nach dem Stand der Technik ist umständlich. Beim Ausräumen des Bestecks aus der Besteckschublade
können die geordneten und gereinigten Besteckteile nur mühsam mit einem Handgriff
gefasst und ausgeräumt werden. Außerdem kann es beim Ausräumen zu unangenehmen Schürfungen
am Handrücken und an Fingern durch scharfkantige Teile der Besteckaufnahmen kommen.
[0006] Aus der
DE 10 2004 035 727 A1 ist eine köcherförmige Besteckaufnahme bekannt, welche an dem Oberkorb einer Geschirrspülmaschine
schwenkbar angeordnet ist. Die
DE 20 2004 005 059 U1 zeigt einen Besteckeinsatz für einen Schubkasten, welcher auf der Vorderseite aus
dem Schubkasten herausgeschwenkt und dann entnommen werden kann. Beide aus dem Stand
der Technik bekannten Vorrichtungen bieten zwar eine Besteckablage, auf die aufgrund
ihrer Schwenkbarkeit insgesamt der Zugriff erleichtert wird, einzelne oder mehrere
Besteckteile lassen sich aber nach wie vor schwer entnehmen.
[0007] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei Besteckschubladen die genannten
Nachteile zu vermeiden und die Entnahme von Besteck aus Besteckschubladen zu vereinfachen.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Ablegen
von Besteck mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0009] Durch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit mindestens einem beweglichen
und anhebbaren Teil wird die Entnahme von Besteck vereinfacht. Die Ablagefläche des
beweglichen Teils lässt sich durch Betätigung des beweglichen Teils aus seiner Ablageposition
anheben. Dadurch werden Griffteile von abgelegtem Besteck angehoben, so dass mehrere
Besteckteile mit einem Handgriff als Bündel greifbar sind und in die Küchenschublade
zurückgelegt werden können.
[0010] Zur weiteren Erleichterung ist das mindestens eine bewegliche Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in mindestens zwei Positionen verrastbar. Beispielsweise in einer ersten,
im Folgenden als horizontale Reinigungsposition bezeichneten, Position und einer zweiten,
im Folgenden als gekippte Entnahmeposition bezeichneten, Position. So muss das mindestens
eine bewegliche Teil nicht mit einer Hand in der Entnahmeposition gehalten werden,
während die andere Hand das Bündel Besteckteile umgreift und entnimmt. In vorteilhafter
Weise wird das bewegliche Teil mit einer Hand in die Entnahmeposition gebracht und
verbleibt aufgrund der Verrastbarkeit in dieser Position. Anschließend kann mit der
selben Hand das Besteckbündel umgriffen und entnommen werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das bewegliche
Teil als eine Wippe ausgeführt, die um eine Drehachse schwenkbar in einer Besteckschublade
gelagert ist. Eine Besteckschublade kann mehrere derartiger Wippen aufweisen. Die
Wippe stellt bei dieser Ausführungsform einen integralen Bestandteil der Besteckschublade
dar und kann bereits bei der Fertigung der Besteckschublade montiert werden. Vorzugsweise
weist die Wippe nach oben hervorstehende Stifte zur Unterteilung auf, wobei mindestens
ein Stift zur Betätigung der Wippe über abgelegtes Besteck nach oben hervorragt. Für
ein leichtes Greifen der abgelegten Besteckteile ist die Wippe kürzer als das darin
abgelegte Besteck ausgebildet und zumindest ein Teil eines Griffabschnittes des Bestecks
steht nach dem Kippen der Vorrichtung von der Wippe hervor, so dass diese Griffabschnitte
frei schwebend gegriffen werden können.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
das mindestens eine bewegliche Teil als Drahtbügel mit einer Ablagefläche für ein
oder mehrere Besteckteile und mit einem ösenförmigen Griffteil ausgeführt. Diese Ausführungsform
gestattet das nachträgliche Ausrüsten einer Besteckschublade mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Der Drahtbügel wird hierbei mit Befestigungsmitteln, beispielsweise mit
Kunststoffclips an der Besteckschublade befestigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann so als Nachrüstteil für Geschirrspülmaschinen angeboten werden.
[0013] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Ausschnitt aus einer Besteckschublade mit einer Wippe, die sich in Reinigungsposition
befindet, mit eingelegtem Besteck,
- Figur 2
- einen Ausschnitt aus der in Fig.1 gezeigten Besteckschublade mit einer Wippe, die
sich in Entnahmeposition befindet, mit eingelegtem Besteck,
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus der in Fig.1 gezeigten Besteckschublade mit einer Wippe, die
sich in Entnahmeposition befindet, ohne eingelegtes Besteck,
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus einer Besteckschublade mit einem Drahtbügel, der sich in Reinigungsposition
befindet, ohne eingelegtes Besteck,
- Figur 5
- einen Ausschnitt aus einer Besteckschublade mit einem Drahtbügel, der sich in Entnahmeposition
befindet, ohne eingelegtes Besteck.
- Figur 6
- einen Ausschnitt aus einer Besteckschublade mit einem Drahtbügel, der sich in Reinigungsposition
befindet, mit einem eingelegten Besteckteil,
- Figur 7
- einen Ausschnitt aus einer Besteckschubiade mit einem Drahtbügel, der sich in Entnahmeposition
befindet, mit einem eingelegten Besteckteil.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Besteckschubtade 1 für eine Geschirrspülmaschine.
Eine Wippe 2 befindet sich in einer horizontalen Reinigungsposition, in der die Wippe
2 in einer Ebene mit einem Gitter der Besteckschubtade 1 angeordnet ist, also in einer
Position, in der das Besteck für eine nachfolgende Reinigung in die Besteckschublade
1 gelegt wird. Weitere Details werden, weiter unten, in den folgenden Figuren beschrieben.
[0015] Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Besteckschublade 1. Hier befindet
sich die Wippe 2 in der gekippten Entnahmeposition, also in der Position in der Griffteile
3 des Bestecks durch die Wippe 2 angehoben werden.
[0016] Fig. 3 zeigt eine Wippe 2 in einer vergrößerten Ansicht. Die Wippe 2 ist in der Besteckschublade
verschwenkbar um eine Drehachse 5 gelagert. Die Wippe 2 weist einen Betätigungsstift
6 und Stifte 7 zur Halterung einzelner Besteckteile auf. Durch einen leichten Kippimpuls
auf den das Besteck nach oben überragenden Betätigungsstift 6, beispielsweise mittels
eines Fingers (nicht gezeigt), in einer Richtung quer zur Drehachse 5 lässt sich die
Wippe 2 von der Reinigungsposition in die Entnahmeposition verschwenken. Dadurch werden
die Griffteile des Bestecks angehoben, wobei die Wippe 2 kürzer ausgebildet ist als
das Besteck und somit die Griffabschnitte 3 die Wippe 2 zumindest teilweise überragen,
und können dann leichter entnommen werden.
[0017] Fig. 4 und 5 zeigen einen Ausschnitt einer Besteckschublade 1, die mit einer anderen
erfindungsgemäßen Besteckanhebevorrichtung, einem Drahtbügel 9 ausgestattet ist. Der
Drahtbügel 9 befindet sich in Fig. 4 in einer horizontalen Reinigungsposition und
in Fig. 5 in einer gekippten Entnahmeposition.
[0018] Der Drahtbügel 9 weist ein ösenförmiges Betätigungsteil 10 auf, das über ein erstes
Winkelstück 11 mit einem ersten Längsstück 12 verbunden ist. Das erste Längsstück
12 ist mit einem zweiten Winkelstück 13 verbunden, an dieses Winkelstück 13 wiederum
schließt ein zweites Längsstück 14 an. Längsstück 14 dient gleichzeitig als Drehachse
15 und ist mittels beabstandeter Kunststoffclips 16 an der Besteckschublade befestigt.
Durch Betätigung des ösenförmigen Betätigungsteils 10 lässt sich der Drahtbügel 9
von der Reinigungsposition (wie in Fig. 4 gezeigt) in die Entnahmeposition (wie in
Fig. 5 gezeigt) bringen und dort verrasten. Das als Auflagefläche dienende Längsteil
12 führt hierbei eine Aufwärtsbewegung durch. Dadurch werden die Griffteile des Bestecks
(nicht gezeigt) angehoben und können dann leichter entnommen werden.
[0019] Fig. 6 zeigt ein, in eine Besteckschublade eingelegtes, Messer 17, wobei Stifte 18
als Besteckaufnahmen 18 zur Unterteilung vorgesehen sind, die das Messer 17 seitlich
abstützen, wobei das Griffunterteil des Messers 17 auf den Längsstücken 12 und 14
des Drahtbügels 9 liegt. Wird nun das ösenförmige Betätigungsteil 10 des Drahtbügels
9 betätigt, so führt das Längsteil 12 eine Aufwärtsbewegung durch.
[0020] Dabei wird, wie in Fig. 7 gezeigt, der Griffteil des Messers 17 angehoben und steht
nach oben über die Stifte 18 der Besteckschublade hervor. Da das Messer weiterhin
durch die Besteckaufnahmen 18 geführt wird, verbleibt dieses in der seitlichen Lage
und kann jetzt einfacher aus der Besteckschublade entnommen werden.
1. Vorrichtung zum Ablegen von Besteck, insbesondere für Geschirrspülmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung mindestens ein bewegliches Teil (2, 9) enthält und das Besteck durch
Betätigen des mindestens einen beweglichen Teils aus seiner Ablageposition anhebbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine bewegliche Teil (2, 9) zumindest in einer abgesenkten und einer
angehobenen Position verrastbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine bewegliche Teil in Form einer Wippe (2) ausgeführt ist, die drehbar
um eine Achse (5) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippe nach oben hervorstehende Stifte (7) zur Unterteilung aufweist und mindestens
ein Stift (6) zur Betätigung der Wippe (2) über abgelegtes Besteck nach oben hervorragt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippe (2) kürzer als darin abgelegtes Besteck ausgebildet ist und zumindest ein
Teil eines Griffabschnittes (3) des Bestecks nach dem Anheben der Vorrichtung von
der Wippe (2) hervorsteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein bewegliches Teil in Form eines Drahtbügels (9) ausgeführt ist, der
drehbar um eine Achse gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drahtbügel (9) mittels Befestigungsmittel nachträglich als Zubehörteil an einer
Besteckschublade (1) montierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Drahtbügel (9) eine Vielzahl von Besteckteilen gleichzeitig ablegbar ist.
9. Besteckschublade für eine Geschirrspülmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens eine Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche enthält.