[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung, insbesondere Touren-, Telemark- oder Langlaufbindung
zur Festlegung eines einen Schaft und eine Sohle umfassenden Skischuhs, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Skibindung ist aus der auf die Anmelderin zurückgehenden
WO 03/101555 A1 bekannt. Diese bekannte Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, daß das vordere
Halteelement, das zum Beispiel nach Art eines Zeheneisens ausgebildet sein kann, relativ
zu der das vordere und hintere Halteelement umfassenden Baueinheit um eine sich quer
zur Sohlenlängsrichtung in etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Achse verschwenkbar
gelagert ist. Das vordere Halteelement ist also quasi "dynamisch" ausgebildet. Die
Folge davon ist, daß das vordere Halteelement beim Anheben des Schuhabsatzes kaum
noch Widerstand leistet. Dies wird dadurch erreicht, daß das vordere Halteelement
der Bewegung des vorderen Sohlenendes relativ zum hinteren Halteelement bzw. der beide
Halteelemente umfassenden Baueinheit folgen kann. Das vordere Sohlenende wird also
nicht zwangsweise durch das vordere Halteelement bzw. Zeheneisen auf die Oberseite
der Bindung bzw. auf die Skideckfläche niedergedrückt derart, daß das vordere Sohlenende
sich stets parallel zur Skideckfläche erstreckt, und zwar unabhängig vom Anheben des
Schuhabsatzes.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Konstruktion
hinsichtlich der vorgenannten "Dynamik" noch weiter zu verbessern, und insbesondere
auch Maßnahmen zu treffen, mit denen die Bindung in einfacher Weise von einer "Langlauf-Stellung"
in eine "Telemark-Stellung" und umgekehrt gebracht werden kann, wobei in erstgenannter
Stellung der Schuhabsatz im wesentlichen ungehindert frei anhebbar sein soll, während
in letztgenannter Stellung das Anheben des Schuhabsatzes durch die Elastizität der
Schuhsohle einerseits und die Gegenwirkung der zwischen vorderem und hinterem Halteelement
wirksamen Spanneinrichtung andererseits beschränkt sein soll. Der Schuhabsatz ist
in der "Telemark-Stellung" nur noch geringfügig anhebbar, und zwar so, daß der Skifahrer
den sogenannten "Telemarkstil" ausüben kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, wobei
vorteilhafte Weiterbildungen und konstruktive Details der Erfindung in den Unteransprüchen
beschrieben sind.
[0005] Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt also darin, daß die dem
vorderen Sohlenende zugeordnete Stützeinrichtung, auf der das vordere Sohlenende aufliegt,
nicht integraler Bestandteil der das vordere und hintere Halteelement umfassenden
Baueinheit ist, sondern relativ zu dieser um eine horizontale Querachse verschwenkbar
und bei Bedarf, nämlich für die sogenannte "Telemark-Stellung" verriegelbar ist.
[0006] Dadurch, daß die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung verschwenkbar
gelagert ist, ist die Abstützung des vorderen Sohlenendes in "Langlauf-Stellung" der
Bindung dynamisch, insbesondere dann, wenn auch das vorgenannte "Zeheneisen" bzw.
vordere Halteelement um eine horizontale Querachse, insbesondere dieselbe horizontale
Querachse verschwenkbar gelagert ist. Die erwähnte "Dynamik" wird zusätzlich dadurch
gefördert, daß die erwähnte Sohlenstützeinrichtung relativ zu der das vordere und
hintere Halteelement umfassende bzw. zwischen diesen beiden Halteelementen angeordnete
Baueinheit bzw. Verbindungsteil verschwenkbar ist, so daß eine Anpassung an die Wölbung
der Schuh-Vordersohle beim Anheben des Schuhabsatzes erfolgt. Die erwähnte Baueinheit
und Sohlenstützeinrichtung richten sich entsprechend der Wölbung der Vordersohle des
Schuhs beim Anheben des Schuhabsatzes aus. Wenn dann auch das vordere Halteelement
bzw. Zeheneisen noch unabhängig von den vorgenannten Bauelementen um eine horizontale
Querachse verschwenkbar ist, ist das vordere Ende des Schuhs beim Anheben des Schuhabsatzes
im wesentlichen zwängungsfrei gehalten.
[0007] Vorzugsweise umfaßt die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Stützeinrichtung eine
dem vorderen Sohlenende zugeordnete Stützplatte oder -leiste.
[0008] In an sich bekannter Weise kann die das vordere und hintere Halteelement umfassende
bzw. zwischen diesen beiden Halteelementen angeordnete Baueinheit in Form eines Streifen-,
Hohl-, insbesondere Rohr-, U- oder dgl. Profils ausgebildet sein. Insbesondere kann
die vorerwähnte Baueinheit alternativ starr oder in Vertikalebene biegeelastisch ausgebildet
sein. Bei letztgenannter Ausführungsform wird eine noch bessere Anpassung der Abstützung
der Vordersohle an die Auswölbung derselben beim Anheben des Schuhabsatzes erreicht,
insbesondere wenn die Vordersohle des Schuhs relativ weich ausgebildet ist. Der Langläufer
erhält dann das Gefühl, daß er über den Schnee nicht nur gleitet, sondern zugleich
"geht". Die Abstützung der Vordersohle vermittelt dem Langläufer das Gefühl, daß er
auf dem Untergrund abrollt.
[0009] Die der Sohlenstützeinrichtung zugeordnete Sperr- bzw. Verriegelungseinrichtung ist
in den Ansprüchen 4 und 6 näher beschrieben.
[0010] Konstruktiv einfach und dennoch funktionsgerecht ist die Ausführung gemäß Anspruch
6, wonach die Sohlenstützeinrichtung und die das vordere und hintere Halteelement
umfassende Baueinheit um dieselbe Schwenkachse verschwenkbar gelagert sind, wobei
sie natürlich entsprechend der Grundidee der Erfindung relativ zueinander um diese
Achse verschwenkbar sind.
[0011] Das vordere Halteelement ist vorzugsweise ein das vordere Sohlenende übergreifender
Bügel. Dieser kann nach Art eines "Zeheneisens" ausgebildet sein. Insofern handelt
es sich um eine an sich bekannte Konstruktion, wie sie auch in der
WO 03/101555 A1 beschrieben und dargestellt ist. Vorzugsweise ist dieser Bügel ebenfalls um die der
Sohlenstützeinrichtung und/oder vorgenannten Baueinheit zugeordnete Schwenkachse verschwenkbar,
so daß für die drei Elemente
- vorderer Haltebügel
- Sohlenstützeinrichtung
- vorderes und hinteres Halteelement umfassende Baueinheit
nur eine einzige horizontale Querachse als Schwenkachse vorliegt. Diese Konstruktion
ist funktionsgerecht und einfach, da sie mit wenigen Bauelementen auskommt.
[0012] Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, für diese drei Bauelemente jeweils eine
gesonderte Schwenkachse vorzusehen, oder nur zwei dieser drei Bauelemente eine gemeinsame
Schwenkachse zuzuordnen. Die einfachste Ausführungsform ist jedoch ist die erstgenannte
mit nur einer einzigen gemeinsamen Schwenkachse.
[0013] Für die Sicherheit des Skifahrers, insbesondere bei Abfahrten in "Telemark-Stellung"
der Bindung ist es besonders vorteilhaft, wenn das vordere und/oder hintere Halteelement
ein seitliches Ausschwenken oder Ausrücken des Schuhs aus der Bindung erlaubt. Diese
Maßnahme soll auch unabhängig von dem erwähnten Hauptaspekt der vorliegenden Erfindung
als Erfindung angesehen werden. Die letztgenannten Sicherheits-Maßnahmen sollen also
auch für Bindungen gelten, die nur die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1
aufweisen. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
das hintere Halteelement zwei jeweils um eine aufrechte Achse verschwenkbar gelagerte,
den Sohlenabsatz um- und übergreifende Bügel, insbesondere in Draufsicht etwa L-förmige
Haltebügel umfaßt, die jeweils entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere
Torsionsfeder-Elements, bei Einwirkung eines vorbestimmten Drehmoments auf den Schuh
nach außen schwenkbar sind.
[0014] Alternativ ist es auch denkbar, daß das hintere Halteelement als Ganzes um eine aufrechte
Achse verschwenkbar ist, um ein seitliches Ausrücken des Schuhs um das vordere Halteelement
herum zu ermöglichen, sobald ein vorbestimmtes seitliches Drehmoment auf den Schuh
einwirkt.
[0015] Erwähnenswert ist noch die Ausführungsform gemäß Anspruch 11, wonach die der Spanneinrichtung
einerseits und dem Sperr-Riegel für die Sohlenstützeinrichtung andererseits zugeordneten
Betätigungshebel jeweils entgegengesetzt in Spann- bzw. Verriegelungsstellung verschwenkbar
sind. Dadurch wird eine besonders kompakte Bauweise erhalten. In den vorgenannten
Stellungen der beiden Betätigungshebel liegen diese quasi übereinander. Um eine Kollision
der beiden Betätigungshebel zu vermeiden, ist einer der beiden vorzugsweise als U-Bügel
ausgebildet, so daß in den Freiraum zwischen den beiden Schenkeln des U-Bügels der
andere Betätigungshebel eintauchen kann.
[0016] Schließlich sei noch besonders erwähnt, daß die erfindungsgemäß ausgebildete Bindung
vorzugsweise auf einem Schlitten, insbesondere U-profilartigen Schlitten montiert
ist, der auf dem Ski, insbesondere auf einer auf dem Ski montierten Führungsplatte
längsverschieblich gelagert und an diskreten Stellen fixierbar ist. Damit ist eine
einfache Montage der Bindung beim Kauf eines dazugehörigen Ski entweder durch den
Verkäufer oder den Benutzer möglich. Gleiches gilt für die Demontage. Es muß bei der
Montage nicht mehr in den Skikörper durch Befestigungsschrauben oder dergleichen eingegriffen
werden. Die Führungs- bzw. Montageplatte kann extrem dünnwandig und damit hoch flexibel
ausgebildet werden, so daß die Biegung des Ski bzw. der sogenannte Flex durch die
Montageplatte nicht behindert ist. Vorzugsweise besteht die Führungs- bzw. Montageplatte
aus einem extrem dünnwandigen Kunststoff-Profil, dessen Elastizitätsmodul kleiner
oder maximal gleich dem Elastizitätsmodul der Skideckfläche entspricht. Vorzugsweise
ist die Montage- und Führungsplatte auf die Skideckfläche großflächig aufgeklebt.
Die Dicke der Montage- bzw. Führungsplatte beträgt etwa 0,5 mm bis maximal 1,5 mm,
vorzugsweise etwa 1,0 mm.
[0017] Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Skibindung in Seitenansicht;
- Fig. 2
- die Skibindung gemäß Fig. 1 in Draufsicht;
- Fig. 3
- die Skibindung entsprechend Fig. 1 im Längsschnitt;
- Fig. 4
- die Bindung gemäß den Figuren 1 bis 3 im Längsschnitt und "Langlauf-Stellung" in einer
Position bei angehobenem (nicht dargestelltem) Schuhabsatz;
- Fig. 5a
- die Skibindung gemäß den Figuren 1 bis 4 im Längsschnitt und geöffnetem Zustand, d.h.
Einstiegs-Stellung;
- Fig. 5b
- die Bindung entsprechend Fig. 5a in Schließstellung;
- Fig. 6
- der Montageschlitten der Skibindung gemäß den Figuren 1 bis 5 in Zuordnung zu einer
Montage- und Führungsplatte, die auf einer Skideckfläche befestigbar ist, im Querschnitt;
- Fig. 7
- die Montage- und Führungsplatte gemäß Fig. 6 im Querschnitt;
- Fig. 8
- eine hinsichtlich des hinteren Halteelements abgewandelte Ausführungsform der Skibindung
in Draufsicht; und
- Fig. 9
- die Ausführungsform gemäß Fig. 8 unter Darstellung einer seitlichen Freigabe des Schuhs
bzw. der dem Schuh zugeordneten Vordersohle bei Einwirkung eines vorbestimmten seitlichen
Drehmoments, so daß der Schuh zur Seite hin freigegeben wird.
[0018] Die in den Figuren 1 bis 7 dargestellte Skibindung kann einerseits als Touren- bzw.
Langlaufbindung und andererseits als Telemark-Bindung eingesetzt werden. Sie ist mit
der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet. Natürlich dient diese Skibindung zur Festlegung
eines einen Schaft und eine Sohle umfassenden Skischuhs. Dieser Skischuh ist im einzelnen
nicht dargestellt. Lediglich in den Figuren 8 und 9 ist die Kontur einer Vordersohle
11 eines Skischuhs dargestellt, die zwischen einem vorderen Halteelement 12 und einem
hinteren Halteelement 13 eingespannt ist. Die entsprechende Einspann-Wirkung ist durch
den Pfeil 14 angedeutet. Im übrigen wird die Ausführungsform gemäß den Figuren 8 und
9 weiter unten beschrieben.
[0019] Zurück zu der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 7 sei erwähnt, daß auch diese
ein vorderes Halteelement 12 und hinteres Halteelement 13 umfaßt, zwischen denen zum
Beispiel die Vordersohle eines Skischuhs eingespannt werden kann, und zwar entgegen
der Wirkung von zwei jeweils innerhalb eines Federgehäuses 15 angeordneten Druckfedern,
die mit dem hinteren Halteelement 13 einerseits und einem Spannkabel 16 andererseits
wirkverbunden sind, wobei das Spannkabel 16 um einen vorderen Umlenkblock 17 herumgeführt
ist. Dieser Umlenkblock 17 ist innerhalb des Bindungsgehäuses 18 in Bindungs- bzw.
Skilängsrichtung verschieblich gelagert, wobei die Verschiebung des Umlenkblocks 17
durch einen um eine horizontale Querachse verschwenkbar gelagerten Betätigungshebel
19 erfolgt. Konkret ist zwischen dem Betätigungshebel 19 und dem Umlenkblock 17 noch
eine Betätigungsnocke 20 angeordnet. Diese Betätigungsnocke 20 ist am Betätigungshebel
19 um eine horizontale Querachse 21 verschwenkbar gelagert. In Schließstellung der
Bindung gemäß Fig. 3 liegt diese Querachse 21 unterhalb der Verbindungslinie zwischen
der Schwenkachse 22 des Betätigungshebels 19 und dem Angriffspunkt 23 der Betätigungsnocke
20 am Umlenkblock 17. In dieser "Übertotpunkt-Lage" ist der Betätigungshebel 19 in
Schließstellung gesichert. In Offenstellung des Betätigungshebels 19 gemäß Fig. 5a
liegt die Querachse 21 deutlich oberhalb der Verbindungslinie zwischen der Schwenkachse
22 und dem Angriffspunkt 23.
[0020] Mittels des Betätigungshebels 19 ist über das Spannkabel 16 und gegen die Wirkung
der erwähnten Druckfedern innerhalb der Federgehäuse 15 das hintere Halteelement 13,
welches nach Art eines einen im hinteren Bereich der Vordersohle ausgebildeten, nach
hinten gerichteten Sohlenvorsprungs um- und übergreifenden Haltebügels ausgebildet
ist, in Richtung nach vorne entsprechend Pfeil 24 in Fig. 3 bewegbar, wobei diese
Bewegung auch gegen die Wirkung eines weiteren Federelements 25 innerhalb einer zwischen
vorderem und hinterem Halteelement angeordneten Baueinheit 26 erfolgt, wie ein Vergleich
zwischen Fig. 3 bzw. Fig. 5b einerseits mit Fig. 5a andererseits sehr deutlich zeigt.
[0021] Fig. 5a zeigt die Bindung 10 in Offenstellung, d.h. mit dem hinteren Halteelement
13 in Richtung des Pfeiles 27 nach hinten verschoben, und zwar bedingt durch die Druckfeder
25 innerhalb der Baueinheit 26, die zwischen vorderem und hinterem Halteelement angeordnet
ist und diese beiden Halteelemente auch umfaßt. Natürlich wird die Bewegung des hinteren
Halteelements 13 nach hinten in Richtung des Pfeiles 27 erst durch Bewegung des Betätigungshebels
19 in Offenstellung entsprechend Fig. 5a ermöglicht; denn dadurch ist es möglich,
daß sich der Umlenkblock 17 samt Spannkabel 16 bedingt durch die in den Federgehäusen
15 angeordneten Federelemente nach hinten bewegen.
[0022] Im übrigen dienen die in den Federgehäusen 15 angeordneten Federelemente als eine
Art "Flexor", d.h. unterstützen die Rückbewegung der Baueinheit 26 bei angehobenem
Schuhabsatz zum Ski hin. Außerdem kompensieren die in den Federgehäusen 15 angeordneten
Federelemente eine Durchbiegung der Baueinheit 26, sofern diese biegeelastisch ausgebildet
ist.
[0023] Die bereits mehrfach erwähnte Baueinheit 26 ist plattenförmig ausgebildet, und zwar
zur Abstützung der Vordersohle eines Skischuhs mit Ausnahme des vorderen Sohlenendes
derselben. Dieses wird gesondert abgestützt durch eine relativ zur Baueinheit 26 verschwenkbar
gelagerte Sohlenstützeinrichtung 28. Die zugeordnete Schwenkachse erstreckt sich horizontal
und quer zur Bindungs- bzw. Skilängsrichtung. Sie ist mit der Bezugsziffer 29 gekennzeichnet.
Um diese Schwenkachse 29 ist auch die Baueinheit 26 verschwenkbar gelagert, und zwar
vorzugsweise relativ zu der dem vorderen Sohlenende zugeordneten Stützeinrichtung
28. Des weiteren ist um diese Schwenkachse vorzugsweise auch das vordere Halteelement
12 verschwenkbar gelagert, welches in an sich bekannter Weise als ein das vordere
Sohlenende übergreifender Bügel bzw. nach Art eines "Zeheneisens" ausgebildet ist.
[0024] Wie ein Vergleich zwischen den Figuren 3 einerseits und den Figuren 5a und 5b andererseits
erkennen läßt, ist die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung
28, die bei der dargestellten Ausführungsform stegartig ausgebildet ist, durch ein
gesondertes Sperrelement bei Bedarf verriegelbar derart, daß eine Verschwenkung um
die Schwenkachse 29 blockiert ist (siehe Fig. 3). Zu diesem Zweck ist dem vorderen
Ende der Sohlenstützeinrichtung 28 ein Sperr-Riegel 30 zugeordnet, der durch einen
Betätigungshebel 31 in eine Position unterhalb des vorderen Endes der Sohlenstützeinrichtung
28 verschiebbar ist, und zwar so weit, bis er in Anlage an die Unterseite des vorderen
Endes der Stützeinrichtung 28 gelangt. Bei angehobenem Betätigungshebel 31 entsprechend
den Figuren 5a und 5b ist die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung
28 entriegelt, so daß sie um die Achse 29 schwenken kann. Damit ist auch die Baueinheit
26 zum Verschwenken um die Achse 29 freigegeben. In dieser Entriegelungsstellung des
Sperriegels 30 befindet sich die Bindung in sogenannter "Langlauf-Stellung", während
Fig. 3 die Bindung in sogenannter "Telemark-Stellung" zeigt.
[0025] Der Betätigungshebel 31 umfaßt eine Nocke 32, die in eine komplementäre Ausnehmung
33 des Sperr-Riegels 30 eingreift, so daß durch Verschwenkung des Betätigungshebels
31 um eine horizontale Querachse, im vorliegenden Fall Schwenkachse 22, eine entsprechende
Verlagerung des Sperr-Riegels 30 aus seiner Freigabestellung entsprechend Fig. 5a,
5b in die Sperrstellung entsprechend Fig. 3 und umgekehrt erfolgt. Der vorgenannten
Beschreibung und der Darstellung in den Figuren 3, 5a und 5b läßt sich entnehmen,
daß die beiden Betätigungshebel 19 und 31 eine gemeinsame Schwenkachse, nämlich die
Schwenkachse 22 besitzen.
[0026] Des weiteren läßt sich den vorgenannten Figuren entnehmen, daß die Bauelemente
- Baueinheit 26
- Sohlenstützeinrichtung 28
- vorderes Halteelement 12
eine gemeinsame Schwenkachse, nämlich die Schwenkachse 29 aufweisen. Diese Schwenkachsen-Konstruktion
ist besonders einfach, da sie sich durch eine minimale Anzahl von Bauteilen auszeichnet.
[0027] Es sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, daß die Sohlenstützeinrichtung lediglich
dem vorderen Sohlenende zugeordnet ist. Dementsprechend ist das vordere Sohlenende
zwischen dem vorderen Halteelement 12 einerseits und der erwähnten Sohlenstützeinrichtung
28 andererseits eingepaßt, d.h. wird zwischen diesen beiden Elementen gehalten bzw.
nach oben und nach unten abgestützt. Die seitliche Abstützung des vorderen Sohlenendes
erfolgt ebenfalls durch das vordere Halteelement 12, welches nach Art eines Zeheneisens
ausgebildet ist (siehe auch Fig. 2).
[0028] Es ist auch denkbar, daß das vordere Halteelement 12 sowie die Sohlenstützeinrichtung
28 jeweils gemeinsam, also nicht unabhängig voneinander, um die Schwenkachse 29 verschwenkbar
gelagert sind. Alternativ ist es jedoch auch denkbar, daß diese beiden Bauelemente
zusätzlich relativ zueinander verschwenkbar sind. Auf jeden Fall ist eine relative
Verschwenkbarkeit zwischen Baueinheit 26 einerseits und vorderem Halteelement 12 sowie
Sohlenstützeinrichtung 28 andererseits wesentlich.
[0029] Es sei an dieser Stelle auch noch auf Fig. 4 hingewiesen. Diese zeigt im Längsschnitt
die Bindung 10 in Schließstellung und bei angehobenem Schuhabsatz. Die dem vorderen
Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung 28 ist entriegelt und damit um die Schwenkachse
29 ebenso verschwenkbar wie das vordere Halteelement 12 und die das vordere Halteelement
12 und hintere Halteelement 13 umfassende Baueinheit 26.
[0030] Die Fig. 4 läßt ebenso wie die Fig. 1 sehr gut erkennen, daß die beschriebene Bindung
10 auf einem Schlitten 34 mit zwei Seitenwangen 35 montiert ist. Diese beiden Seitenwangen
35 liegen innerhalb entsprechender, sich nach unten erstreckender Seitenwangen 36
der Baueinheit 26 (siehe Fig. 1). Dadurch wird eine optimale Seitenstabilität der
Baueinheit 26 relativ zum Schlitten 34 und damit zur Verbindung mit dem Ski erhalten.
[0031] In Fig. 6 ist der Schlitten 34 im Querschnitt nochmals gesondert dargestellt. Der
Schlitten 34 ist also als eine Art U-Profil ausgebildet. Im übrigen ist der Schlitten
34 auf einer auf dem hier nicht näher dargestellten Ski montierten Montage- und Führungsplatte
37 längsverschieblich gelagert und an diskreten Stellen 38 fixierbar. Diese diskreten
Stellen 38 werden durch im Längsabstand angeordnete Bohrungen in der Montage- und
Führungsplatte 37 definiert, in die ein Fixierstift 39 eingreift (siehe Fig. 5a und
Fig. 5b).
[0032] Die beiden Betätigungshebel 19, 31 können jeweils gleichgerichtet - wie bei der dargestellten
Ausführungsform - oder entgegengesetzt in Spann- bzw. Verriegelungsstellung verschwenkbar
sein. Sie sind im übrigen so ausgebildet, daß sie nicht miteinander kollidieren. Zu
diesem Zweck sind beide Betätigungshebel als U-Bügel ausgebildet, wobei in den freien
Bereich zwischen den beiden Schenkeln bei Bewegung der Betätigungshebel 19, 31 in
Schließ- bzw. Verriegelungsstellung die Betätigungsnocke 20 eintauchen kann, so wie
dies die Figuren 2, 3 und 4 erkennen lassen.
[0033] Nachstehend wird nochmals auf die Ausführungsform gemäß den Figuren 8 und 9 hingewiesen.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform
lediglich dadurch, daß das hintere Halteelement 13 zwei jeweils um eine aufrechte
Achse 40 verschwenkbar gelagerte, einen nach hinten ragenden Sohlenvorsprung 41 um-
und übergreifende Bügel, nämlich in Draufsicht etwa L-förmige Haltebügel 42 umfaßt,
die jeweils entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere Torsionsfederelements,
bei Einwirkung eines vorbestimmten seitlichen Drehmoments "M" auf den Schuh nach außen
schwenkbar sind (siehe unteren Haltebügel 42 in Fig. 9).
[0034] Gleichzeitig wird das hintere Halteelement 13 dann in Richtung des Pfeiles 43 in
Fig. 9 nach hinten verschoben, und zwar entgegen der Wirkung der vorgenannten Federelemente.
Die Vordersohle 11 samt dazugehörigem Schuh kann also seitlich ausweichen und dreht
quasi um das vordere Halteelement 12 (siehe Fig. 9). Auf diese Art und Weise wird
eine hohe Sicherheit für den Benutzer der beschriebenen Bindung erhalten, und zwar
insbesondere auch gegenüber komplizierten Torsionsbrüchen.
[0035] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichen :
[0036]
- 10
- Skibindung
- 11
- Vordersohle
- 12
- vorderes Halteelement
- 13
- hinteres Halteelement
- 14
- Pfeil
- 15
- Federgehäuse
- 16
- Spannkabel
- 17
- Umlenkblock
- 18
- Bindungsgehäuse
- 19
- Betätigungshebel
- 20
- horizontale Querachse
- 22
- Schwenkachse
- 23
- Angriffspunkt
- 24
- Pfeil
- 25
- Federelement
- 26
- Baueinheit
- 27
- Pfeil
- 28
- Sohlenstützeinrichtung für vorderes Sohlenende
- 29
- Schwenkachse
- 30
- Sperr-Riegel
- 31
- Betätigungshebel
- 32
- Nocke
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Schlitten
- 35
- Seitenwangen
- 36
- Seitenwangen
- 37
- Führungsplatte
- 38
- diskrete Stellen (Bohrungen)
- 39
- Fixierstift
- 40
- aufrechte Schwenkachse
- 41
- Sohlenvorsprung
- 42
- Haltebügel
- 43
- Pfeil
1. Skibindung (10), insbesondere Touren-, Telemark- oder Langlaufbindung, zur Festlegung
eines einen Schaft und eine Sohle (11) umfassenden Skischuhs, mit
- einem vorderen, dem vorderen Sohlenende zugeordneten Halteelement (12),
- einem zum Angriff an der Vordersohle (11) oder am Absatz des Skischuhs ausgebildeten
hinteren Halteelement (13),
- einer zwischen vorderem und hinterem Halteelement wirksamen Spanneinrichtung (15
,16, 17, 19), mittels der der Skischuh zwischen vorderem (12) und hinterem (13) Halteelement
einspannbar ist derart, daß sein Absatz frei anhebbar ist, und mit
- einer relativ zum vorderen Halteelement (12) um eine horizontale Querachse (29)
verschwenkbar gelagerte, das vordere (12) und hintere (13) Halteelement umfassenden
Baueinheit (26),
dadurch gekennzeichnet, daß
dem vorderen Sohlenende eine gesonderte Sohlenstützeinrichtung (28) zugeordnet ist,
die relativ zu der das hintere (13) und vordere (12) Halteelement umfassenden Baueinheit
(26) um eine horizontale Querachse (29) verschwenkbar und bei Bedarf durch ein gesondertes
Sperrelement (30) verriegelbar ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung (28) eine Stützplatte,
Stützleiste oder einen Stützsteg umfaßt.
3. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die das vordere (12) und hintere (13) Halteelement umfassende Baueinheit (26) in Form
eines Streifen-, Hohl-, insbesondere Rohr-, U- oder dgl. Profils, und entweder starr
oder in Vertikalebene biegeelastisch ausgebildet ist.
4. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sperrelement einen Sperr-Riegel (30) umfaßt, der mittels eines Betätigungshebels
(31) aus einer Freigabestellung für die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinichtung
(28) in eine Sperrstellung dafür bzw. umgekehrt verschwenk- und/oder verschiebbar
ist.
5. Skibindung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der dem Sperr-Riegel (30) zugeordnete Betätigungshebel (31) eine Nocke (32) umfaßt,
die in eine komplementäre Ausnehmung (33) des Sperr-Riegels (30) eingreift, so daß
durch Verschwenkung des Betätigungshebels (31) eine entsprechende Verlagerung des
Sperr-Riegels (30) aus seiner Freigabestellung in die Sperrstellung und umgekehrt
bewirkbar ist.
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dem vorderen Sohlenende zugeordnete Sohlenstützeinrichtung (28) und die das vordere
(12) und hintere (13) Halteelement umfassende Baueinheit (26) um dieselbe Schwenkachse
(29) verschwenkbar gelagert sind.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das vordere Halteelement (12) nach Art eines Zeheneisens mit einem das vordere Sohlenende
übergreifenden Bügel ausgebildet ist, das bzw. der ebenfalls um die der Sohlenstützeinrichtung
(28) und/oder Baueinheit (26) zugeordnete Schwenkachse (29) verschwenkbar ist.
8. Skibindung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das hintere Halteelement (13) zwei jeweils um eine aufrechte Achse (40) verschwenkbar
gelagerte, einen Sohlenvorsprung (41) um- und übergreifende Bügel, insbesondere in
Draufsicht etwa L-förmige Haltebügel (42) umfaßt, die jeweils entgegen der Wirkung
eines elastischen Elements, insbesondere Federelements, bei Einwirkung eines vorbestimmten
seitlichen Drehmoments "M" auf den Schuh unter Freigabe desselben nach außen schwenkbar
sind.
9. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zwischen vorderem (12) und hinterem (13) Halteelement wirksamen Spanneinrichtung
(15, 16, 17) ein Betätigungshebel (19) zugeordnet ist.
10. Skibindung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der dem Sperr-Riegel (30) zugeordnete Betätigungshebel (31) zwischen dem vorderen
Halteelement (12) und dem der Spanneinrichtung (15, 16, 17) zugeordneten Betätigungshebel
(19) angeordnet ist.
11. Skibindung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Betätigungshebel (19, 31) jeweils gleichgerichtet oder entgegengesetzt
in Spann- bzw. Verriegelungsstellung verschwenkbar sind, und zwar jeweils in eine
Übertotpunkt-Stellung, und umgekehrt.
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie auf einem Schlitten, insbesondere U-profilartigen Schlitten (34) montiert ist,
der auf dem Ski, insbesondere einer auf dem Ski montierten Montage- und Führungsplatte
(37) längsverschieblich gelagert und an diskreten Stellen (38) fixierbar ist.