[0001] Ein solches Messer ist bekannt aus der
DE 2736395. Dieses Messer weist an einer ersten Gehäusebreitseite einen Schieberlängsschlitz
auf, in dem eine mit einer Klingenhalterung bewegungsgekoppelte Betätigungshandhabe
geführt ist. Eine der ersten Gehäusebreitseite gegenüberliegende zweite Gehäusebreitseite
weist keine Betätigungshandhabe auf. Mittels der Betätigungshandhabe kann die Klingenhalterung
zwischen einer Nichtgebrauchsposition, in welcher sich die Klinge vollständig im Innern
des Messergehäuses befindet und einer Schneidposition, bei der die Klinge aus einer
Öffnung im Messergehäuse austritt, bewegt werden. Eine Zugfeder belastet die Klingenhalterung
in die Nichtgebrauchsposition. In der Schneidposition rastet die Betätigungshandhabe
in eine Arretierstufe ein. Die mittelbar auf die Messerklinge wirkende Zugfederkraft
wird durch Einrasten der Betätigungshandhabe an der Arretierstufe weitgehend neutralisiert.
Die Zugfederkraft bewirkt jedoch, dass die Messerklinge in die geschützte Ruhelage
zurückschnellt, sobald der Querdruck, z.B. der Betätigungsdruck des Daumens wegfällt.
Das Messer ist daher mit einem verhältnismäßig geringen Betätigungsdruck, d.h. verhältnismäßig
ermüdungsarm, in seiner Schneidposition zu halten.
[0002] Ein die Klingenaustrittsöffnung umgebender vorderer Messergehäuserand ist zu einer
Klingenvorschubrichtung geneigt ausgebildet, wobei sich der Messergehäuserand von
der Messerschneidenvorderseite weg nach hinten erstreckt. Auf diese Weise kann das
Messer während des Schnitts ergonomisch in einem stumpfen Winkel zum Schneidgut gehalten
werden, ohne dass der Messergehäuserand beim Schnitt auf dem Schneidmaterial aufsetzt
und die Schnittführung behindert.
[0003] Ein ähnliches Messer ist auch unter der Bezeichnung "Profi" im
Gesamtkatalog der Firma MARTOR KG, Solingen, Januar 2002, auf den Seiten 14 bis 21 in unterschiedlichen Ausführungsformen dargestellt. Das Messer weist an einer Messergehäusebreitseite
einen Schieberlängsschlitz auf, in welchem ein Bedienansatz geführt ist, der die Klingenhalterung
betätigt. An dem klingenaustrittsseitigen Ende ist das Messergehäuse in einem stumpfen
Winkel zur Klingenvorschubrichtung abgeschrägt. Das Messer für Linkshänder weist den
Bedienansatz an der anderen Gehäusebreitseite auf, ist also spiegelverkehrt ausgebildet.
Es müssen also zwei verschiedene Messerformen für Rechts- und für Linkshänder gefertigt
werden.
[0004] Darüber hinaus werden derartige Sicherheitsmesser je nach Anwendungsfall mit unterschiedlichen
Klingenaustrittslängen angeboten. Die Messer mit den verschiedenen Klingenaustrittslängen
werden jeweils für Rechts- und für Linkshänder angeboten. Es wird daher eine große
Anzahl an Messern gefertigt, was einen hohen technischen und organisatorischen Aufwand
zur Folge hat, der sich auf die Kosten auswirkt.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind des weiteren Messer bekannt, die sowohl von Rechts-
als auch von Linkshändern verwendbar sind. Solche Messer weisen beispielsweise an
beiden Gehäusebreitseiten einen Schieberlängsschlitz für einen Bedienansatz auf. Nachteilig
bei diesen Messern ist jedoch, dass die zweite Betätigungshandhabe einen zusätzlichen
Fertigungsaufwand darstellt.
[0006] Des Weiteren sind aus dem Gesamtkatalog der Firma MARTOR KG, Solingen, Januar 2002,
auf den Seiten 180 und 181 Messer mit der Bezeichnung "Cuttex" bekannt. Die Messer
sind mit einer Abbrechklinge versehen, welche Sollbruchlinien aufweist. Die Klingenhalterung
ist im Messergehäuse verschiebbar geführt und mit einem Rastelement versehen, welches
mit in Klingenvorschubrichtung einseitig am Gehäuse angeordneten Aussparungen verrastbar
ist. Durch Verrasten des Rastelements wird die Klingenhalterung und damit auch die
Klinge in einer bestimmten Rastposition, beispielsweise der Schneidposition in welcher
die Klinge aus einem Klingenaustrittsspalt herausragt, fest arretiert. Um die Klinge
in eine Nichtgebrauchsposition zu bewegen, muss das Rastelement aus der Aussparung
gelöst und die Klinge in das Gehäuse zurückgezogen werden. Es handelt sich bei diesem
Messer somit nicht um ein Sicherheitsmesser, bei welchen die Klinge automatisch in
das Messergehäuse zurückbewegt wird, sobald der Druck auf den Bedienansatz nachlässt
bzw. eine Schneidreaktionskraft auf die Klinge entfällt.
[0007] Ein vorderer den Klingenaustrittsspalt umgebender Messergehäuserand des Messers weist
einen ersten Bereich auf, der zur Messerklingenvorschubrichtung geneigt ist und sich
von einer Messerschneidenvorderseite weg nach hinten erstreckt. Auf diese Weise wird
verhindert, dass beim Schnitt das Messergehäuse auf dem Schneidgut aufsetzt und den
Schnitt behindert. Ein anderer zweiter Bereich des vorderen Messergehäuserands ist
parallel zu den Sollbruchlinien der Klingensegmente geneigt. Es ist damit auf einfache
Weise möglich, ein verbrauchtes stumpfes Klingensegment abzubrechen und anschließend
ein neues ungebrauchtes Klingensegment in die Schneidposition zu bewegen. Der parallel
zu der Sollbruchlinie ausgebildete zweite Bereich des vorderen Messergehäuserands
dient beim Abbrechen der Messerklinge als Anlagekante für die Klinge. Es muss daher
kein Werkzeug zum Abbrechen der stumpfen Klinge zur Hilfe genommen werden.
[0008] Ausgehend von der
DE 2736395 ist es Aufgabe der Erfindung ein Messer zu schaffen, welches den Herstellungsaufwand
verringert und dessen Anwendungsspektrum vergrößert ist.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere mit den kennzeichnenden
Merkmalen.
[0010] Das Prinzip der Erfindung besteht darin, dass aufgrund der dachschrägenförmigen Messerfrontseite
das Messer sowohl von Rechts- als auch von Linkshändern benutzbar ist, indem die Klinge
in zwei unterschiedlichen Positionen in die Klingenhalterung einsetzbar ist. Zudem
können mittels des verstellarretierbaren Anschlagelements die Maximal-Vorschubpositionen
der Klingenhalterung eingestellt und auf diese Weise mit demselben Messer unterschiedliche
Klingenaustrittslängen erreicht werden.
[0011] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Fertigungsaufwand erheblich reduziert
wird, da nicht mehr separate, spiegelbildlich ausgebildete Messer für Rechts- und
Linkshänder produziert werden müssen. Auch ein weiterer Schieberlängsschlitz mit Bedienansatz
für die Klingenhalterung an der zweiten Messergehäuseseite muss nicht vorgesehen sein.
Bei solchen Messern können nämlich aufgrund des zusätzlichen Schieberlängsschlitzes
vermehrt Verunreinigungen in den Innenraum des Messergehäuses eindringen und die Funktion
des Messers beeinträchtigen. Darüber hinaus ist es nicht mehr notwendig, Messer mit
unterschiedlichen Klingenaustrittslängen zu produzieren. Mit dem erfindungsgemäßen
Messer ist die Klingenaustrittslänge einstellbar.
[0012] Zudem gewährleistet das erfindungsgemäße Messer gegenüber Messern mit beidseitigem
Bedienansatz eine komfortable Handhabbarkeit. Die Bewegung des zusätzlichen Bedienansatzes
kann bei den Messern mit beidseitigem Bedienansatz durch die das Messergehäuse umschließende
Handfläche behindert werden. Darüber hinaus können der zusätzliche Bedienansatz sowie
der zusätzliche Schieberlängsschlitz das feste Umschließen des Messers mit der Handfläche
beeinträchtigen. Das erfindungsgemäße Messer überwindet diese Nachteile und ist dennoch
für Rechts- und Linkshänder verwendbar. Des Weiteren bietet das erfindungsgemäße Messer
eine größere Gestaltungsfreiheit bei der Formgebung des Messers, denn ein zusätzlicher
Bedienansatz schränkt die Gestaltungsfreiheit des Messers ein.
[0013] Gemäß einer ersten Ausführungsform weist die Anschlagvorrichtung ein Anschlagelement
auf, welches in der Bewegungsbahn der Klingenhalterung angeordnet ist. Da sich das
Anschlagelement in der Bewegungsbahn der Klingenhalterung befindet, kann die Klingenhalterung
nur bis zum Kontakt mit dem Anschlagelement bewegt werden. Ein unerwünschtes Vorschieben
der Klingenhalterung über eine definierte Länge hinaus wird damit sicher verhindert.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Anschlagelement in Bewegungsrichtung
der Klingenhalterung translatorisch verschiebbar. Das Anschlagelement kann beispielsweise
parallel zur Bewegungsbahn der Klingenhalterung bewegbar sein. Wenn das Anschlagelement
parallel zur Bewegungsbahn der Klingenhalterung geführt ist, kann durch ein Verschieben
des Anschlagelements um einen bestimmten Betrag der maximale Klingenvorschub und damit
die Klingenaustrittslänge um denselben Betrag verstellt werden. Der Betrag, um den
das Anschlagelement verstellt wird kann also dem Betrag gleichen, um den sich die
Austrittslänge der Klinge ändert. Die Verstellbarkeit des Anschlagelements kann zudem
stufenlos sein.
[0015] Einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist das Anschlagelement wenigstens
mittelbar an dem Messergehäuse befestigt. Das Anschlagelement kann also direkt am
Messergehäuse angebracht sein oder beispielsweise an einem Teil gehalten sein, das
am Messergehäuse befestigt ist.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wirkt das Anschlagelement mit einer Haltevorrichtung
zusammen, welche verstellbar ist zwischen einer Arretierposition, in welcher das Anschlagelement
fest angeordnet ist und einer Löseposition, in welcher das Anschlagelement in unterschiedliche
Positionen bewegbar ist. Mittels der Haltevorrichtung kann das Anschlagelement somit
in unterschiedlichen Positionen befestigt und auch wieder gelöst werden.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Haltevorrichtung ein Schraubelement
auf, dessen Gewinde mit einem wenigstens mittelbar an dem Anschlagelement befestigten
Gewinde zusammenwirkt. Mittels des Schraubelements ist es auf einfache Weise möglich,
die Haltevorrichtung zwischen der Arretier- und der Löseposition zu verstellen, indem
die Schraube in das Gewinde des Anschlagelements ein- bzw. aus diesem herausgedreht
wird.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung durchgreift das Schraubelement ein
wenigstens mittelbar dem Messergehäuse zugeordnetes Langloch mindestens teilweise.
Das Schraubelement kann von den Innenkanten des Langlochs geführt sein. Auf diese
Weise ist auch die Bewegung des Anschlagelements mittelbar durch die Innenkanten des
Langlochs geführt. Darüber hinaus kann ein Langloch den Verstellbereich des Anschlagelements
begrenzen.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Anschlagelement an Laibungen des Langlochs
geführt. Das Anschlagelement muss somit nicht mittelbar über das Schraubelement geführt
werden. Die mit den Innenkanten zusammenwirkenden Führungsflächen des Anschlagelements
können plan ausgebildet sein. Das Anschlagelement kann damit sehr genau geführt werden.
Die Führungsflächen des Anschlagelements können so ausgebildet sein, dass sie eine
Verdrehsicherung des Anschlagelements bilden. Ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Anschlagelements
so auf einfache Weise verhindert werden.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wirkt das Anschlagelement mit dem Langloch benachbarten
Wandflächen kraft- und/oder formschlüssig zusammen. Das Anschlagelement kann beispielsweise
an Innenflächen des Messergehäuses oder eines am Messergehäuse befestigten Einsatzteils
kraftschlüssig gehalten sein. Mittels einer Schraubbefestigung ist es auf einfache
Weise möglich, eine Bewegung des Anschlagelements durch Kraftschluss zu verhindern.
Ein Formschluss kann beispielsweise durch ein Strukturieren der korrespondierenden
Oberflächen von Anschlagelement und Messergehäuse bzw. Einsatzteil erreicht werden.
Durch Lösen der Haltevorrichtung kann das Anschlagelement quer zur Verstellrichtung
aus dem Formschluss gelöst und anschließend verstellt werden.
[0021] Einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist dem Messergehäuse ein Einsatzteil
zugeordnet. Das Einsatzteil kann an dem Messergehäuse befestigt und wieder gelöst
werden. Dem Einsatzteil können bestimmte Messerfunktionen zugeordnet sein. Es ist
z. B. möglich, dass ein Klingenwechsel durch Trennen von Messergehäuse und Einsatzteil
durchführbar ist. Darüber hinaus kann zwischen Einsatzteil und Klingenhalterung eine
Rückstellfeder angeordnet sein, welche die Klingenhalterung in die Nichtgebrauchsposition
belastet, in der die Klinge für den Benutzer unzugänglich im Messergehäuse angeordnet
ist. Auch das Langloch sowie Haltevorrichtung und Anschlagvorrichtung können am Einsatzteil
angeordnet sein. Das Einsatzteil kann durch Verrastung am Messergehäuse gehalten sein.
[0022] Einer weiteren Ausführungsform gemäß ist die Klingenhalterung in der Nichtgebrauchsposition
kraft- und/oder formschlüssig am Einsatzteil gehalten. Auf diese Weise ist es leicht
möglich, zum Klingenwechsel das Einsatzteil aus dem Messergehäuse zu entnehmen, ohne
das Einzelteile des Messers verloren gehen können. Das Einsatzteil und die Klingenhalterung
bilden eine Einheit, die geschlossen aus dem Messergehäuse entnommen werden kann.
[0023] Weitere Vorteile ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie anhand
der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Messers in Schneidposition
für Rechtshänder,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Messers gemäß Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
In Anlehnung an Fig. 1 eine Seitenansicht des Messers in Nichtgebrauchsposition,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Messers, wobei die Klinge
zur Verwendung des Messers von Linkshändern gegenüber dem Messer gemäß Fig. 1 spiegelverkehrt
eingesetzt ist und
Fig. 6 in Anlehnung an Fig. 1 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Messers mit zwei
unterschiedlichen Positionen des Anschlagelements.
[0024] In den Zeichnungen ist ein Messer insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Gleiche
Bezugsziffern in den unterschiedlichen Figuren bezeichnen entsprechende Teile.
[0025] Das Messer 10 weist ein Messergehäuse 11 sowie eine in einer Klingenhalterung 12
aufgenommenen Klinge 13 auf. An einem vorderen Ende V ist das Messergehäuse 11 mit
einem Spalt 14 für den Austritt der Klinge 13 versehen. Die Laibungen des Spalts 14
bilden einen vorderen Gehäuserand 15, welcher im Bereich der Längsmittelachse M des
Messergehäuses 11 vorragt und eine vordere Spitze 16 des Messergehäuses 11 bildet.
Zu Messerschmalseiten S1, S2 hin fällt der Gehäuserand 15 dachförmig in Richtung eines
hinteren Messerendes H in einem stumpfen Winkel α zur Längsmittelachse M ab. Das Messergehäuse
11 ist an der Messergehäuseseite 37 mit einem Schieberlängsschlitz 17 versehen, indem
ein Betätigungsansatz 18 für die Klingenhalterung 12 geführt ist. Die Klingenhalterung
12 ist in einem Aufnahmekanal A des Messergehäuses 11 translatorisch beweglich geführt,
so dass sie zwischen einer in Fig. 2 dargestellten Nichtgebrauchsposition und einer
in Fig. 1 dargestellten Schneidposition bewegbar ist. In der Schneidposition ist die
Klingenhalterung 12 in die jeweils eingestellte maximale Vorschubposition bewegt,
in welcher die Klinge 13 aus dem Gehäusespalt 14 herausragt. In der Nichtgebrauchsposition
ist die Klinge 13 vollständig im Aufnahmekanal A für einen Benutzer des Messers 10
unzugänglich angeordnet, so dass kein Verletzungsrisiko besteht.
[0026] Die Klingenhalterung 12 weist eine Grundplatte 21 sowie eine schwenkbar an der Grundplatte
21 gehaltene Abdeckplatte 22 auf. Die Messerklinge 13 ist zwischen Grundplatte 21
und Abdeckplatte 22 formschlüssig befestigt, indem in bekannter Weise an der Abdeckplatte
22 angeformte Zapfen Aussparungen in der Messerklinge 13 durchgreifen.
[0027] Die Klingenhalterung 12 ist seitlich von Innenwandflächen 19 und 20 des Aufnahmekanals
A geführt. Grundplatte 21 und Abdeckplatte 22 können daher nicht voneinander entfernt
werden, solange die Klingenhalterung 12 im Aufnahmekanal A des Messergehäuses 11 aufgenommen
ist. Die Klinge 13 ist somit sicher zwischen Grundplatte 21 und Abdeckplatte 22 gehalten.
Erst wenn die Klingenhalterung 12 aus dem Gehäuse 11 entnommen wird, ist ein Abklappen
der Abdeckplatte 22 von der Grundplatte 21 möglich, so dass die Klinge 13 entnommen
werden kann.
[0028] Eine nicht dargestellte Schraubenzugfeder ist mit ihrem einen Ende an der Klingenhalterung
und mit ihrem anderen Ende an einem Einsatzteil 23 gehalten. Die Klingenhalterung
12 wird von der Zugfeder in die Ruheposition in Richtung x2 belastet. Das Einsatzteil
23 kann von einem rückwärtigen Ende H in das Messergehäuse 11 eingeschoben und verrastet
werden. Zum Klingenwechsel kann es gelöst und aus dem Messergehäuse 11 herausgezogen
werden.
[0029] Dem Einsatzteil 23 ist eine verstellarretierbare Anschlagvorrichtung 24 zugeordnet.
Ein Anschlagelement 28 der verstellarretierbaren Anschlagvorrichtung 24 ist in der
Bewegungsbahn der Klingenhalterung 12 angeordnet. Das Einsatzteil 23 weist ein Langloch
25 auf, dessen Innenkanten 26 Führungsflächen für Außenkanten 27 eines mittleren in
das Langloch 25 vorragenden Bereichs 39 des Anschlagelements 28 bilden. Mittels eines
Schraubelements 29 kann das Anschlagelement 28 gegen eine Innenwandfläche 30 des Einsatzteils
23 verspannt und somit kraftschlüssig in unterschiedlichen Positionen des Längsschlitzes
befestigt und wieder gelöst werden. Der vorragende Bereich 39 des Anschlagelements
28 wirkt mit den Innenkanten 26 in Form einer Verdrehsicherung zusammen, so dass sich
das Anschlagelement 28 beim Lösen des Schraubelements 29 nicht drehen kann.
[0030] Die Klingenhalterung 12 weist eine Schulter 31 mit einer Kontaktfläche 32 auf. Mittels
des Bedienansatzes 18 ist die Klingenhalterung 12 aus der Ruheposition translatorisch
in Richtung x1 bewegbar, bis die Kontaktfläche 32 der Schulter 31 mit einer Anschlagfläche
33 des Anschlagelements 28 in Kontakt gerät.
[0031] Ein Verstellen der maximalen Vorschubposition ist möglich, indem zunächst das Schraubelement
29 mittels eines Schraubenkopfes 40 soweit aus dem Anschlagelement 28 herausgedreht
wird, bis die kraftschlüssige Klemmverbindung zwischen dem Anschlagelement 28 und
der Innenwand 30 des Einsatzteils 23 aufgehoben ist. Das Schraubelement 29 wird aber
nicht vollständig von dem Anschlagelement 29 gelöst, so dass das Schraubelement 29
mit samt dem Anschlagelement 28 translatorisch in die Richtungen x1, x2 verschiebbar
ist. Nach dem Verschieben des Anschlagelementes 28 in die gewünschte Position wird
das Schraubelement 29 wieder in das Anschlagelement 28 eingedreht, bis das Anschlagelement
28 kraftschlüssig an der Innenwand 30 des Einsatzteils 23 befestigt ist und nicht
mehr bewegt werden kann. Die Anschlagfläche 33 des Anschlagelements 28 bildet damit
einen festen Anschlag für die Kontaktfläche 32 der Klingenhalterung 12 und die Klingenhalterung
12 ist nur soweit vorschiebbar bis die Kontaktfläche 32 an der Anschlagfläche 33 zur
Anlage gekommen ist.
[0032] Wenn der Bedienansatz 18 in die vorderste Position bewegt wird, in welcher die Schulter
31 der Klingenhalterung 12 an der Kontaktfläche 32 des Anschlagelements anschlägt
(siehe Fig. 2), ist die jeweils eingestellte maximale Klingenaustrittslänge der Klinge
13 erreicht. Wird gemäß Fig. 6 das Anschlagelement 28 aus der Position P1 um einen
Betrag I in Richtung x1 in die durch eine unterbrochene Linie angedeutete Position
P2 bewegt, so wird die Klingenaustrittslänge K1 ebenfalls um den Betrag I vergrößert,
so dass sich eine Klingenaustrittslänge K2 ergibt.
[0033] Rechtshänder betätigen den Bedienansatz 18 gemäß Fig. 1 mit dem Daumen der rechten
Hand, während die übrigen Finger der rechten Hand bzw. die Handinnenfläche die gegenüberliegende
Messergehäuseseite 34 umgreifen, welche dabei eine im Wesentlichen ebene, ergonomische
Handanlagefläche bildet. Der geneigte Randbereich 35 an der Frontseite V des Messergehäuses
11 verhindert, dass bei schräg gehaltenem Messer 10 die untere Schmalseite S2 des
Messers 10 im vorderen Bereich V mit dem Schnittgut in Kontakt gerät und die Schnittführung
behindert.
[0034] Gemäß Fig. 3 ist die Klinge 13 bezüglich des in Fig. 1 dargestellten Messers 10 spiegelverkehrt
in die Klingenhalterung 12 eingesetzt, so dass das Messer von Linkshändern verwendbar
ist. Der Bedienungsansatz 18 wird vom Daumen der linken Hand betätigt und das Messergehäuse
11 von den übrigen Fingern der linken Hand umgriffen. Der zweite geneigte Randbereich
36 an der Frontseite V des Messergehäuses 11 ermöglicht nun die Schnittführung bei
schräg gehaltenem Messer 10 auch für Linkshänder, ohne dass die untere Schmalseite
S1 auf dem Schnittgut aufsetzt und die Schnittführung beeinträchtigt.
[0035] Es sei noch erwähnt, dass am Einsatzteil 23 auf beiden Seiten des Langlochs 25 eine
Strichteilung 38 vorgesehen ist, die das Einstellen definierter Positionen des Anschlagelements
28 erleichtert.
1. Messer für auswechselbare Stahlband-Einzelklingen, wie für Trapez- und Rechteckklingen,
mit einem Messergehäuse (11) und mit einer im Messergehäuse (11) aufgenommenen Klingenhalterung
(12), welche mittels eines auf einer Messergehäusebreitseite (37) angeordneten Betätigungsansatzes
(18), der in einem Gehäuselängsschlitz (17) des Messergehäuses (11) geführt ist, über
mindestens einen begrenzten Bereich in Messerlängsrichtung nach vorne (x1) in eine
Schneidposition und zurück (x2) mittels Federrückstellkraft in eine Nichtgebrauchsposition
führbar ist, bei welcher sich die Messerklinge (13) gänzlich im Innern des Messergehäuses
(11) befindet, wobei eine dem Gehäuselängsschlitz (17) abgewandte Messergehäusebreitseite
(34) als Handanlagefläche ausgebildet ist und wobei sich ein von einem vorderen Gehäuserand
(15) begrenzter Messerklingenaustrittsspalt (14) geneigt zur Messerklingenvorschubrichtung
(x1) von der Messerschneidenvorderseite weg nach hinten erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass der den Messerklingenaustrittsspalt (14) begrenzende vordere Gehäuserand (15) im
Bereich der Längsmittelachse (11) vorragt und zu beiden Messerschmalseiten (S1, S2)
in einem stumpfen Winkel (α) zur Längsmittelachse (11) dachförmig geneigt ist und
wobei das Messer (10) eine verstellbare und in unterschiedlichen Positionen (P1, P2)
arretierbare Anschlagvorrichtung (24) für die Klingenhalterung (12) aufweist, mittels
welcher die Klingenaustrittslänge (K1, K2) einstellbar ist.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagvorrichtung (24) ein Anschlagelement (28) aufweist, welches in der Bewegungsbahn
der Klingenhalterung (12) angeordnet ist.
3. Messer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) in Bewegungsrichtung (x1, x2) der Klingenhalterung (12)
translatorisch verschiebbar ist.
4. Messer nach Anspruch 2 oder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) wenigstens mittelbar an dem Messergehäuse (11) befestigt
ist.
5. Messer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) mit einer Haltevorrichtung (29) zusammenwirkt, welche verstellbar
ist zwischen einer Arretierposition, in welcher das Anschlagelement fest angeordnet
ist und einer Löseposition, in welcher das Anschlagelement (28) in unterschiedliche
Positionen (P1, P2) bewegbar ist.
6. Messer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung ein Schraubelement (29) aufweist, dessen Gewinde mit einem wenigstens
mittelbar an dem Anschlagelement (28) befestigten Gewinde zusammenwirkt.
7. Messer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubelement (29) ein wenigstens mittelbar dem Messergehäuse (11) zugeordnetes
Langloch (25) mindestens teilweise durchgreift.
8. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) mit dem Langloch (25) benachbarten Wandflächen (30) kraft-
oder / und formschlüssig zusammenwirkt.
9. Messer nach Anspruch 7 oder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (28) an Laibungen (26) des Langlochs (25) geführt ist.
10. Messer, dadurch gekennzeichnet, dass dem Messergehäuse (11) ein Einsatzteil (23) zugeordnet ist.
11. Messer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klingenhalterung (12) in der Nichtgebrauchsposition kraft- und / oder formschlüssig
am Einsatzteil (23) gehalten ist.