[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Längsschneiden einer laufenden Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mittels wenigstens einer Längsschneideeinrichtung,
die in der laufenden Materialbahn einen Längsschnitt in einer ersten Position erzeugt.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Rollenschneidmaschine mit mindestens einer
Längsschneideeinrichtung zum Schneiden einer laufenden Materialbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, in einer ersten Position, wobei die vorzugsweise steuer-/regelbare
Längsschneideeinrichtung ein Messerpaar aufweist, das ein in die Materialbahn beim
Schneiden abstützendes Messer und das ein in die Materialbahn eintauchendes Messer
umfasst, und wobei beide Messer auf mindestens einem Schlitten angeordnet sind, der
an einer sich quer zur Laufrichtung der Materialbahn erstreckenden Messertraverse
verstellbar gelagert ist und der einen Messerhalter zur Lagerung des zugeordneten
Messers aufweist.
[0003] Eine derartige Rollenschneidmaschine ist beispielsweise aus der Druckschrift "BiWind
™ Winding Systems - Winders for Total Roll Structure Control" der Firma Beloit Corporation
bekannt. Die dargestellte Einheit weist mindestens eine Längsschneideeinrichtung auf;
wie sie beispielsweise aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 298 12 753 U1 bekannt ist.
[0004] Die bekannten und mehrere Längsschneideeinrichtungen aufweisenden Rollenschneidmaschinen
stellen aus einer breiten Materialbahn einzelne schmalere Wickelrollen und durch zusätzliches
Querschneiden einzelne Bögen her. Um verschiedene Bogen- oder Wickelrollenformate
herstellen zu können, sind einzelne Kreismesserpaare quer zur Laufrichtung der Materialbahn
positionierbar.
[0005] In bekannter Weise bestehen die Messerpaare in Ausgestaltung von Kreismessern jeweils
aus einem die Bahn beim Schneiden abstützenden Topfmesser und einem in die Bahn eintauchenden
Spitzmesser, deren Schneidkanten exakt zueinander in der gewünschten Schnittposition
positioniert werden müssen. Üblicherweise ist das als Untermesser eingesetzte Topfmesser
angetrieben, während das Spitzmesser als Obermesser frei drehbar gelagert ist. Dies
ist beispielsweise in der
deutschen Patentschrift DE 34 19 843 C2 beschrieben.
[0006] Um nun mindestens einen auch als Schnittmusterwechsel bezeichneten Formatwechsel
in der Materialbahn durchführen zu können, muss die Rollenschneidmaschine abgestellt
werden. Bei sogleich auch stehender Materialbahn wird dann mindestens ein Messerpaar
aus der Materialbahn herausgefahren, mittels wenigstens einer Stelleinrichtung an
der neuen Schnittposition positioniert und danach wieder in die Materialbahn eingefahren.
Nunmehr kann die Rollenschneidmaschine wieder in Betrieb genommen werden.
[0007] Dieses derzeit praktizierte Verfahren für einen Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel
erbringt leider den großen Nachteil, dass einerseits die Rollenschneidmaschine abgestellt
werden muss und andererseits ein großer Zeitbedarf für den genannten Wechsel nötig
ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Rollenschneidmaschine
der eingangs genannten Arten derart weiterzubilden, dass ein Schnittmuster- beziehungsweise
Formatwechsel sowohl bei laufender Rollenschneidmaschine als auch mit deutlich verringertem
Zeitbedarf durchführbar ist.
[0009] Diese erfindungsgemäße Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch
gelöst, dass vor einem Wechsel des Längsschnitts von der ersten Position in eine zweite
Position die Erzeugung des bisherigen Längsschnitts in der ersten Position von einer
weiteren Längsschneideeinrichtung bei Erzeugung eines fortgesetzten Längsschnitts
übernommen und fortgesetzt wird, dass anschließend die erste Längsschneideeinrichtung
von der ersten Position in die zweite Position gebracht wird und danach in der laufenden
Materialbahn ein neuer Längsschnitt in der zweiten Position erzeugt, und dass darauf
folgend die weitere, den fortgesetzten Längsschnitt in der ersten Position erzeugende
Längsschneideeinrichtung außer Eingriff gesetzt wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren schafft die Möglichkeit, bei laufender Rollenschneidmaschine
einen Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel durchführen zu können. Dadurch
ergibt sich unter anderem ein deutlich verringerter Zeitbedarf für den Wechsel bei
lediglich geringen Mehrkosten für die weitere Längsschneideeinrichtung, die ausschließlich
für den Wechselprozess in Betrieb genommen wird.
[0012] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die laufende Materialbahn
nach Außer-Eingriff-Setzung der weiteren Längsschneideeinrichtung in einem die beiden
Längsschnitte umfassenden Überlappungsbereich quer zur ihrer Laufrichtung durchtrennt
wird. Dadurch werden die neuen Schnittmuster beziehungsweise Formate schnell und sauber
von den alten Schnittmuster beziehungsweise Formaten getrennt, es entstehen alle keine
so genannten "Brücken".
[0013] Die erste Längsschneideeinrichtung kann während des Wechsels von der ersten Position
in die zweite Position zumindest zeitweise außer Eingriff gesetzt werden, sie kann
gar fortwährend außer Eingriff gesetzt werden oder sie kann aber auch fortwährend
im Eingriff verbleiben werden. Alle drei Möglichkeiten begünstigen im Grunde einen
schnellen und sauberen Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel.
[0014] Unter prozesstechnologischen Aspekten ist es vorteilhaft, wenn der Längsschnitt in
der ersten Position und der Längsschnitt in der zweiten Position von einer mindestens
ein Kreismesser, vorzugsweise zwei als Messerpaar angeordnete Kreismesser aufweisenden
ersten Längsschneideeinrichtung erzeugt werden. Der fortgesetzte Längsschnitt in der
ersten Position hingegen wird bevorzugt von einer als Laserstrahl- oder Wasserstrahleinrichtung
ausgebildeten zweiten Längsschneideeinrichtung erzeugt. Die Art der ersten Längsschneideeinrichtung
hat sich in der Vergangenheit in vielerlei Anwendungsfällen bereits bestens bewährt,
sowohl hinsichtlich der Schnittqualität, der Standzeit und somit auch der Kosten.
Da die weitere Längsschneideeinrichtung lediglich einen Bruchteil der Betriebzeit
der ersten Längsschneideeinrichtung aufweist, eignet sie sich in dargelegter Ausführung
bestens für die gestellte Aufgabe.
[0015] Bei einer Rollenschneidmaschine der eingangs genannten Art wird die erfindungsgemäße
Aufgabe dadurch gelöst, dass eine weitere vorzugsweise steuer-/regelbare Längsschneideeinrichtung
zur zeitlich begrenzten Übernahme und Fortsetzung des von der ersten Längsschneideeinrichtung
bisherig erzeugten Längsschnitts in der ersten Position vorgesehen ist und dass eine
vorzugsweise steuer-/regelbare Stelleinrichtung zur Bringung der ersten Längsschneideeinrichtung
von der ersten Position in eine zweite Position vorgesehen ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst und es ergeben
sich die bereits vorgenannten erfindungsgemäßen Vorteile.
[0017] Die weitere Längsschneideeinrichtung kann der ersten Längsschneideeinrichtung in
der ersten Position entgegen der Laufrichtung der Materialbahn vorgeordnet oder sie
kann ihr in der ersten Position in der Laufrichtung der Materialbahn nachgeordnet
sein. Bei beiden Möglichkeiten wird ein kontinuierlicher Längsschnitt in der ersten
Position erzeugt.
[0018] Unter prozesstechnologischen Aspekten ist es wiederum vorteilhaft, wenn die weitere
Längsschneideeinrichtung eine vorzugsweise steuer-/regelbare Laserstrahl- oder Wasserstrahleinrichtung
umfasst.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0020] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische und ausschnittsweise Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rollenschneidmaschine;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Materialbahn im Bereich der erfindungsgemäßen Rollenschneidmaschine
bei einer ersten Ausführungsform eines Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsels;
und
- Figur 3
- eine Draufsicht auf eine Materialbahn im Bereich der erfindungsgemäßen Rollenschneidmaschine
bei einer zweiten Ausführungsform eines Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsels.
[0021] Die in der Figur 1 ausschnittsweise in ihrer Seitenansicht dargestellte Rollenschneidmaschine
1 umfasst eine Längsschneideeinrichtung 2 zum Schneiden einer laufenden Materialbahn
3, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, in einer ersten Position P1. Dabei
wird ein erster Längsschnitt A erzeugt.
[0022] Die Längsschneideeinrichtung 2 weist dabei ein Messerpaar 4 auf, das ein die Materialbahn
3 beim Schneiden abstützendes Messer 5 (Untermesser) und ein in die Materialbahn 3
eintauchendes Messer 6 (Obermesser) umfasst. Die Schneidkanten der beiden Messer 5,
6 müssen exakt zueinander in der gewünschten Schnittposition positioniert werden.
Bevorzugt werden als Untermesser 5 angetriebene Topfmesser und als Obermesser 6 scheibenförmige
und frei drehbare Spitzmesser verwendet, wie sie beispielsweise in der bereits erwähnten
deutschen Patentschrift DE 34 19 843 C2 beschrieben sind.
[0023] Die beiden Messer 5, 6 sind auf jeweils einem Schlitten 7, 8 angeordnet, die an jeweils
einer sich quer zur Laufrichtung L (Pfeil; WTD = Web Travel Direction) der Materialbahn
3 erstreckenden Messertraverse 9, 10 verstellbar gelagert sind und die jeweils einen
Messerhalter 11, 12 zur Lagerung und bevorzugten Bewegung des zugeordneten Messers
5, 6 aufweisen. Jedes Messer 5, 6 ist zur Einstellung der erforderlichen Formatbreite
quer zur Laufrichtung L (Pfeil) der zu teilenden Materialbahn 3 positionierbar. Zusätzlich
ist jedes Obermesser 6 in Richtung seiner Drehachse gegen das zugeordnete Untermesser
5 anstellbar, damit die beiden Schneidkanten exakt relativ zueinander ausgerichtet
werden können. In nicht dargestellter Ausführungsform können die Messer 5, 6 natürlich
auch auf einem gemeinsamen Schlitten gelagert sein.
[0024] Es ist nun eine weitere vorzugsweise steuer-/regelbare Längsschneideeinrichtung 13
zur zeitlich begrenzten Übernahme und Fortsetzung des von der ersten Längsschneideeinrichtung
2 bisherig erzeugten Längsschnitts A in der ersten Position P1 vorgesehen. Die weitere
Längsschneideeinrichtung 13 ist der ersten Längsschneideeinrichtung 2 in der ersten
Position P1 entgegen der Laufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 3 vorgeordnet und
sie umfasst eine vorzugsweise steuer-/regelbare Laserstrahl- oder Wasserstrahleinrichtung
14. Die weitere Längsschneideinrichtung 13 kann in weiterer, jedoch nicht explizit
dargestellter Ausführungsform der ersten Längsschneideeinrichtung 2 in der ersten
Position P1 in der Laufrichtung der Materialbahn auch nachgeordnet sein. Die Bauart
und die Funktionsweise einer derartigen vorzugsweise steuer-/regelbaren Laserstrahl-
oder Wasserstrahleinrichtung 14 ist dem Fachmann wohl bekannt und bedarf deswegen
keiner weiteren Erläuterungen. Sie ist überdies auf einem Schlitten 15 angeordnet,
der an einer sich quer zur Laufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 3 erstreckenden
Traverse 16 verstellbar, das heißt positionierbar gelagert ist. Somit kann die weitere
Längsschneideeinrichtung 13 an die Position P1 der ersten Längsschneideeinrichtung
2 gebracht werden.
[0025] Weiterhin umfasst die Rollenschneidmaschine 1 eine vorzugsweise steuer-/regelbare
Stelleinrichtung 17 zur Bringung der ersten Längsschneideeinrichtung 2 von der ersten
Position P1 in eine zweite Position (Figuren 2, 3). Die steuer-/regelbare Stelleinrichtung
17 kann beispielsweise zwei elektrische Stellmotoren 18 umfassen, die die Schlitten
7, 8, auf denen die beiden Messer 5, 6 jeweils über die jeweiligen Messerhalter 11,
12 vorzugsweise bewegbar gelagert sind, entsprechend von der Position P1 in die Position
P2 (Figuren 2, 3) bringen, insbesondere verschieben.
[0026] Die eine Bewegung bewirkenden Bauteile, wie beispielsweise die Messerhalter 11, 12
der erfindungsgemäß bewegten Längsschneideeinrichtung, die Stelleinrichtung 17 für
die Messerhalter 11, 12 als auch die weitere Längsschneideeinrichtung 13 sind je nach
erfindungsgemäßen Verfahrensablauf in dem Fachmann bekannter Weise mit einer lediglich
schematisch angedeuteten Steuer-/Regeleinheit 19 verbunden, die die Steuerung/Regelung
des Verfahrens zum Längsschneiden einer laufenden Materialbahn 3, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, übernimmt. Die Steuer-/Regeleinheit 19 kann wiederum mit
einem übergeordneten Prozessleitsystem (PLS) verbunden sein.
[0027] Die Rollenschneidmaschine 1 kann sowohl eine Aufrollung als auch zwei Aufrollung
aufweisen. Eine Rollenschneidmaschine 1 mit zwei Aufrollungen, die in Fachkreisen
auch als Tandem-Rollenschneidmaschine bezeichnet wird, ist beispielsweise aus den
beiden Internationalen Patentanmeldungen
WO 99/61360 A1 (Stützwalzenroller) und
WO 00/43308 A2 (Doppeltragwalzenroller) bekannt.
[0028] Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Materialbahn 3 mit einer Laufrichtung
L (Pfeil) im Bereich der Rollenschneidmaschine 1 bei einer ersten Ausführungsform
eines Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsels.
[0029] Die Rollenschneidmaschine 1 umfasst beispielhaft fünf schematisch dargestellte Längsschneideeinrichtungen
2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, die vor dem Schnittmusterbeziehungsweise Formatwechsel allesamt
im Eingriff sind und dabei vier Einzelbahnen I, II, III, IV in der laufenden Materialbahn
3 erzeugen. Die dargestellten Einzelbahnen I, II, III, IV weisen eine jeweilige Breite
B
I, B
II, B
III, B
IV auf. Die beiden randseitigen Längsschneideeinrichtungen 2.1, 2.5 erzeugen zwangsläufig
noch je einen Randstreifen R1, R2. Dabei werden sie derart verfahren, dass sich der
jeweils verjüngende Schnitt auf dem breiteren Wickel befindet. Der Zweck dieser Übung
ist es, herausstehende "Nasen" zu vermeiden. Der "alten" rechten Einzelbahn fehlt
am rechten Rand dann nämlich ein kleiner rechteckiger Zipfel, während die "neue" rechte
Einzelbahn ganz links mit einer entsprechenden rechteckigen "Fehlstelle" beginnt.
[0030] In der Ausführungsform der Figur 2 ist nun ein Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel
der Gestalt vorgesehen, dass nach dessen Beendigung nur noch drei Einzelbahnen V,
VI, VII mit einer jeweiligen Breite B
V, B
VI, B
VII erzeugt werden. Zu diesem Zwecke wird die Längsschneideeinrichtung 2.4 außer Eingriff
gebracht und die beiden randseitigen Längsschneideeinrichtungen 2.1, 2.5 werden im
Eingriff jeweils einen kleinen Weg nach links verfahren.
[0031] An der den Längsschnitt A erzeugenden Längsschneideeinrichtung 2.3 wird im Rahmen
des Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsels das erfindungsgemäße Verfahren zum
Längsschneiden einer laufenden Materialbahn 3, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn,
mittels wenigstens einer Längsschneideeinrichtung 2.3, die in der laufenden Materialbahn
3 einen Längsschnitt A in einer ersten Position P1 erzeugt, zur Anwendung gebracht.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren zum Längsschneide einer laufenden
Materialbahn 3 gleichzeitig auch noch an weiteren Längsschneideeinrichtungen vollzogen
werden.
[0032] Dabei ist vorgesehen, dass vor einem Wechsel des Längsschnitts A von der ersten Position
P1 in eine zweite Position P2 (Längsschnitt B) die Erzeugung des bisherigen Längsschnitts
A in der ersten Position P1 von einer weiteren Längsschneideeinrichtung 13 bei Erzeugung
eines fortgesetzten Längsschnitts A1 übernommen und fortgesetzt wird. Anschließend
wird die erste Längsschneideeinrichtung 2.3 von der ersten Position P1 in die zweite
Position P2 gebracht (Pfeil) und erzeugt danach in der laufenden Materialbahn 3 ein
neuer Längsschnitt B in der zweiten Position P2. Darauf folgend wird die weitere,
den fortgesetzten Längsschnitt A1 in der ersten Position P1 erzeugende Längsschneideeinrichtung
13 außer Eingriff gesetzt.
[0033] In der Ausführungsform der Figur 2 verbleibt die erste Längsschneideeinrichtung 2.3
während ihres Wechsels von der ersten Position P1 in die zweite Position P2 fortwährend
im Eingriff.
[0034] Im Allgemeinen wird die laufende Materialbahn 3 nach Außer-Eingriff-Setzung der weiteren
Längsschneideeinrichtung 13 in einem die beiden Längsschnitte A1, B umfassenden Überlappungsbereich
C quer zur ihrer Laufrichtung L (Pfeil) durchtrennt. Anzumerken ist noch, dass auch
die Längsschneideeinrichtung 2.4 generell im Überlappungsbereich C außer Eingriff
gebracht wird.
[0035] Der Längsschnitt A in der ersten Position P1 und der Längsschnitt B in der zweiten
Position P2 wird von einer zwei als Messerpaar angeordnete Kreismesser aufweisenden
ersten Längsschneideeinrichtung 2.3 erzeugt. Hingegen wird der fortgesetzte Längsschnitt
A1 in der ersten Position P1 von einer als Laserstrahl- oder Wasserstrahleinrichtung
ausgebildeten zweiten Längsschneideeinrichtung 13 erzeugt.
[0036] Die Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Materialbahn 3 im Bereich der Rollenschneidmaschine
1 bei einer zweiten Ausführungsform eines Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsels.
[0037] Dieser Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel entspricht generell dem in der
Figur 2 dargestellten Wechselverfahren, so dass hierauf Bezug genommen wird. Lediglich
die Längsschneideeinrichtung 2.3 wird während ihres Wechsels von der ersten Position
P1 (Längsschnitt A) in die zweite Position P2 (Längsschnitt B) fortwährend außer Eingriff
gesetzt. Prinzipiell kann sich auch nur zeitweise außer Eingriff gesetzt werden, wie
dies gestrichelt angedeutet ist. Der von der weiteren Längsschneideeinrichtung 13
hergestellte fortgeführte Längsschnitt A1 ist gestrichelt dargestellt.
[0038] Die beiden Längsschnitte A1, B sind wiederum von dem Überlappungsbereich C umfasst.
[0039] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Verfahren und eine
Rollenschneidmaschine der eingangs genannten Arten derart weitergebildet werden, dass
ein Schnittmuster- beziehungsweise Formatwechsel sowohl bei laufender Rollenschneidmaschine
als auch mit deutlich verringertem Zeitbedarf durchgeführt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Rollenschneidmaschine
- 2
- Längsschneideeinrichtung
- 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5
- Längsschneideeinrichtung
- 3
- Materialbahn
- 4
- Messerpaar
- 5
- Messer (Untermesser)
- 6
- Messer (Obermesser)
- 7, 8
- Schlitten
- 9, 10
- Messertraverse
- 11, 12
- Messerhalter
- 13
- Weitere Längsschneideeinrichtung
- 14
- Laserstrahl- oder Wasserstrahleinrichtung
- 15
- Schlitten
- 16
- Traverse
- 17
- Stelleinrichtung
- 18
- Stellmotor
- 19
- Steuer-/Regeleinheit
- A
- Erster Längsschnitt
- A1
- Fortgesetzter Längsschnitt
- B
- Längsschnitt
- BI, BII, BIII, BIV, BV, BVI, BVII
- Breite
- C
- Überlappungsbereich
- I, II, III, IV, V, VI, VII
- Einzelbahn
- L
- Laufrichtung (Pfeil)
- P1
- Erste Position
- P2
- Zweite Position
- R1, R2
- Randstreifen
1. Verfahren zum Längsschneiden einer laufenden Materialbahn (3), insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, mittels wenigstens einer Längsschneideeinrichtung (2; 2.1,
2.2, 2.3, 2.4, 2.5), die in der laufenden Materialbahn (3) einen Längsschnitt (A)
in einer ersten Position (P1) erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor einem Wechsel des Längsschnitts (A, B) von der ersten Position (P1) in eine zweite
Position (P2) die Erzeugung des bisherigen Längsschnitts (A) in der ersten Position
(P1) von einer weiteren Längsschneideeinrichtung (13) bei Erzeugung eines fortgesetzten
Längsschnitts (A1) übernommen und fortgesetzt wird,
dass anschließend die erste Längsschneideeinrichtung (2; 2.3) von der ersten Position
(P1) in die zweite Position (P2) gebracht wird und danach in der laufenden Materialbahn
(3) ein neuer Längsschnitt (B) in der zweiten Position (P2) erzeugt, und
dass darauf folgend die weitere, den fortgesetzten Längsschnitt (A1) in der ersten Position
(P1) erzeugende Längsschneideeinrichtung (13) außer Eingriff gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die laufende Materialbahn (3) nach Außer-Eingriff-Setzung der weiteren Längsschneideeinrichtung
(13) in einem die beiden Längsschnitte (A1, B) umfassenden Überlappungsbereich (C)
quer zur ihrer Laufrichtung (L) durchtrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Längsschneideeinrichtung (2; 2.3) während ihres Wechsels von der ersten
Position (P1) in die zweite Position (P2) zumindest zeitweise außer Eingriff gesetzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Längsschneideeinrichtung (2, 2.3) während ihres Wechsels von der ersten
Position (P1) in die zweite Position (P2) fortwährend außer Eingriff gesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Längsschneideeinrichtung (2; 2.3) während ihres Wechsels von der ersten
Position (P1) in die zweite Position (P2) fortwährend im Eingriff verbleibt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Längsschnitt (A) in der ersten Position (P1) und der Längsschnitt (B) in der
zweiten Position (P2) von einer mindestens ein Kreismesser, vorzugsweise zwei als
Messerpaar (4) angeordnete Kreismesser (5, 6) aufweisenden ersten Längsschneideeinrichtung
(2; 2.3) erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der fortgesetzte Längsschnitt (A1) in der ersten Position (P1) von einer als Laserstrahl-
oder Wasserstrahleinrichtung (14) ausgebildeten zweiten Längsschneideeinrichtung (13)
erzeugt wird.
8. Rollenschneidmaschine (1) mit mindestens einer Längsschneideeinrichtung (2; 2.1, 2.2,
2.3, 2.4, 2.5) zum Schneiden einer laufenden Materialbahn (3), insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, in einer ersten Position (P1), wobei die vorzugsweise steuer-/regelbare
Längsschneideeinrichtung (2; 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5) ein Messerpaar (4) aufweist,
das ein in die Materialbahn (3) beim Schneiden abstützendes Messer (5) und das ein
in die Materialbahn (3) eintauchendes Messer (6) umfasst, und wobei beide Messer (5,
6) auf mindestens einem Schlitten (7, 8) angeordnet sind, der an einer sich quer zur
Laufrichtung (L) der Materialbahn (3) erstreckenden Messertraverse (9, 10) verstellbar
gelagert ist und der einen Messerhalter (11, 12) zur Lagerung des zugeordneten Messers
(5, 6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere vorzugsweise steuer-/regelbare Längsschneideeinrichtung (13) zur zeitlich
begrenzten Übernahme und Fortsetzung des von der ersten Längsschneideeinrichtung (2;
2.3) bisherig erzeugten Längsschnitts (A) in der ersten Position (P1) vorgesehen ist
und
dass eine vorzugsweise steuer-/regelbare Stelleinrichtung (17) zur Bringung der ersten
Längsschneideeinrichtung (2; 2.3) von der ersten Position (P1) in eine zweite Position
(P2) vorgesehen ist.
9. Rollenschneidmaschine (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Längsschneideeinrichtung (13) der ersten Längsschneideeinrichtung (2,
2.3) in der ersten Position (P1) entgegen der Laufrichtung (L) der Materialbahn (3)
vorgeordnet ist.
10. Rollenschneidmaschine (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Längsschneideeinrichtung (13) der ersten Längsschneideeinrichtung (2,
2.3) in der ersten Position (P1) in der Laufrichtung (L) der Materialbahn (3) nachgeordnet
ist.
11. Rollenschneidmaschine (1) nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Längsschneideeinrichtung (13) eine vorzugsweise steuer-/regelbare Laserstrahl-
oder Wasserstrahleinrichtung (14) umfasst.