[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abheben von
gefalzten Druckereiprodukten von einer Fördereinrichtung gemäss dem Oberbegriff der
entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
STAND DER TECHNIK
[0002] Die
CH 683 767 A5 offenbart ein Verfahren zur Entnahme von gehefteten und gefalteten Druckereiprodukten
von den Auflagen eines Sammelhefters. Dabei werden die Druckereiproduckte auf einer
sattelförmigen, leicht gebauten Auflage zu einem Hefter geführt. Die Auflagen weisen
eine kammähnliche Auflageschulter auf, auf welcher die gefalzten Druckereiprodukte
ruhen. Die Auflageschultern weisen einerseits Ausnehmungen für Umbiegevorrichtungen
auf, welche von unten an die Auflageschultern aufstossbar sind, und andererseits Ausnehmungen
für Aushebestössel. Beim Heften werden die Auflagen über ein Heftrad gefördert, und
eine Umbiegevorrichtung wird durch die entsprechende Ausnehmung der Auflage in die
Heftposition geführt. Anschliessend wird das Druckereiprodukt durch die Aushebestössel,
welche durch weitere Ausnehmungen der Auflageschulter stossen, von der Auflageschulter
abgehoben und kann durch beispielsweise einen Greifer entnommen werden. Prinzipbedingt
müssen also die Aushebestössel und die Umbiegevorrichtung, entlang der Auflageschulter
gesehen, an verschiedenen Stellen angeordnet sein. Damit sind die Möglichkeiten zur
Anordnung von Heftstellen und Greifpunkten eingeschränkt.
[0003] EP 0 202 507 A3 zeigt stabförmige, dünne Auflagen, über welche die Druckereiprodukte gehängt sind.
Zum Heften wird eine Umbiegevorrichtung oder Amboss von unten gegen die Auflagen geführt
und hebt die Druckereiprodukte von der Auflage ab. Die Druckereiprodukte liegen nun
auf der Umbiegevorrichtung auf und werden geheftet. Anschliessend wird die Umbiegevorrichtung
wieder weggeführt und werden die Druckereiprodukte auf die Auflagen abgelegt. Zum
Abheben der Druckereiprodukte wird eine Klinge von unten an der dünnen Auflage vorbei
geführt, so dass die Druckereiprodukte hochgehoben werden und durch ein Paar von Walzen
ergriffen werden.
[0004] In der
EP 0 218 804 A1 werden gefalzte Druckereiprodukte in einem Sammelförderer einer Sammeltrommel abgehoben:
Der Sammelförderer weist eine Halteleiste auf, welche einen First bildet und beiderseits
mit Stützblechen versehen ist. Das Druckereiprodukt liegt mit dem Falz über der Halteleiste
und den Stützblechen. Zum Abheben werden Abhebefinger durch Schlitze in der Halteleiste
geschwenkt, so dass die Druckereiprodukte einerseits abgehoben und andererseits entlang
der Halteleiste gefördert werden. In diesem abgehobenen Zustand können zusätzliche
Klemmorgane unter das abgehobene Druckereiprodukt fahren, es vom Sammelförderer abheben
und wegtransportieren.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abheben
von gefalzten Druckereiprodukten von einer Fördereinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile beheben.
[0006] Diese Aufgabe lösen eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abheben von gefalzten
Druckereiprodukten von einer Fördereinrichtung mit den Merkmalen der entsprechenden
unabhängigen Patentansprüche.
[0007] In der Vorrichtung zum Abheben von gefalzten Druckereiprodukten von einer Fördereinrichtung,
bei welcher Fördervorrichtung die Druckereiprodukte auf einem Sattel rittlings aufliegen
und transportiert werden, weist also der Sattel ein Gegenwerkzeug für eine Bearbeitung
von auf dem Sattel aufliegenden Druckereiprodukten auf. Dabei erstreckt sich ein Abhebemittel
längs des Sattels und parallel zu diesem und ist das Abhebemittel in Querrichtung
bezüglich einer Auflageschulter des Sattels sowie bezüglich des Gegenwerkzeugs versetzt
angeordnet.
[0008] Da die Abhebemittel bezüglich der Auflageschulter und insbesondere bezüglich der
Gegenwerkzeuge nicht auf einer Line sondern versetzt angeordnet sind, ist eine freie
Anordnung von Heftstellen entlang der Auflageschulter möglich. Es muss keine Rücksicht
auf die Position von Aushebestösseln oder von Hebeln zum Anheben der Druckereiprodukte
in der Auflageschulter genommen werden.
[0009] Es ist somit auch möglich, dass die Auflageschulter ohne Aussparungen für ein Abhebemittel
entlang der ganzen Länge des Sattels verläuft. Der Begriff "Länge" des Sattels bezieht
sich hier und im Folgenden auf die Richtung maximaler Ausdehnung der Auflageschulter,
also die Richtung parallel zum Falz des Druckereiproduktes. Die Querrichtung der Auflageschulter
verläuft senkrecht dazu. Diese Querrichtung ist wiederum parallel zu einer Längsrichtung
oder Förderrichtung eines Sammelsystems, in welchem die Sättel gefördert werden. Es
ist ferner auch möglich, dass die Auflageschulter gänzlich ohne Aussparungen entlang
der ganzen Länge des Sattels verläuft. Der Sattel kann entsprechend schmal und trotzdem
massiv und stabil gestaltet werden.
[0010] Ferner ist möglich, dass das Gegenwerkzeug, beispielsweise ein Umbieger für eine
Heftvorrichtung, beweglich in der Auflageschulter montiert oder fest mit der Auflageschulter
verbunden ist oder sogar einstückig an der Auflageschulter ausgeformt ist. So können
auch mehrere Umbieger entlang der Auflageschulter angeordnet sein, welcher dann auch
als Umbiegebalken bezeichnet werden kann.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft eine Oberkante des Abhebemittels
auf der ganzen Länge der Oberkante parallel zur Auflageschulter. Beim Anheben des
Abhebemittels liegt also die Innenseite des Falzes auf der ganzen Länge an der Oberkante.
[0012] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft eine Oberkante
des Abhebemittels in ersten Bereichen parallel zur Auflageschulter, wobei das Druckereiprodukt
beim Abheben durch diese ersten Bereiche gestützt ist. In mindestens einem zweiten
Bereich weist die Oberkante einen Versatz oder eine Vertiefung oder eine Absenkung
bezüglich der ersten Bereiche auf. Dadurch wird es möglich, im Bereich dieses Versatzes
das Druckereiprodukt mit einem Klemmittel zu ergreifen. Beispielsweise kann das Druckereiprodukt
mit einem Greifer ergriffen und wegtransportiert werden. Alternativ ist es auch möglich,
in diesem Bereich das abgehobene Druckereiprodukt mit einem als Dickenmessgerät ausgebildeten
Klemmittel zu kontrollieren. Diese Dickenmessung kann auch mit dem Greifen kombiniert
sein, d.h. dass der Greifer das Druckereiprodukt sowohl transportieren als auch dessen
Dicke messen kann.
[0013] Falls die Dicke des Druckereiproduktes eine vorgegebene Solldicke unterschreitet,
kann daraus geschlossen werden, dass das Druckereiprodukt unvollständig ist. In diesem
Fall wird in einer bevorzugten Variante der Erfindung das Druckereiprodukt nicht weggefördert,
sondern wird durch den Abheber wieder auf die Auflageschulter abgesenkt und verbleibt
zur Fehlerbehandlung in der Sammelvorrichtung.
[0014] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Abhebemittel eine
flache Platte, beispielsweise eine Blechplatte. Die Blechplatte schmiegt sich in einer
unteren Position an eine Flanke des Sattels an, so dass die Kontur des Sattels durch
die anliegende Blechplatte nicht wesentlich verändert wird. Die Blechplatte ist in
einer Gleitführung parallel verschiebbar und wird zum Abheben des Druckereiproduktes
parallel in eine obere Position verschoben. Dabei verschiebt sich eine obere Kante
der Blechplatte vom Sattel weg, und das Druckereiprodukt liegt auf dieser oberen Kante.
Der oben genannte Versatz der Oberkante wird vorzugsweise durch eine Ausnehmung oder
Einbuchtung im oberen Bereich der Platte gebildet.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Abhebemittel ein
Drahtbügel. Der Drahtbügel ist an dabei bei den beiden Längsenden des Sattels jeweils
in einer Parallelführung geführt, welche eine Parallelverschiebung senkrecht zur Längsrichtung
der Auflageschulter erlaubt. Im mittleren Bereich entlang des Sattels verläuft der
Drahtbügel entweder vollständig parallel zur Auflageschulter, oder ist in mindestens
einem Bereich versetzt, wie bereits oben erläutert ist.
[0016] Alternativ kann das Abhebemittel eine flache Platte sein, deren Oberkante von innen
in den Falz des Druckereiproduktes stösst. Auch diese Platte kann, entsprechend dem
Versatz der Oberkante, eine Aussparung aufweisen, deren Lage entlang der Auflageschulter
mit der Lage eines Greifers oder Dickenmessgerätes korrespondiert.
[0017] Grundsätzlich ist auch möglich, dass die Vorrichtung zwei Abhebemittel aufweist.
In diesem Fall ist das erste Abhebemittel auf einer vorlaufenden Seite des Sattels
und ist das zweite Abhebemittel auf einer nachlaufenden Seite des Sattels angeordnet
(bezüglich der Förderrichtung respektive der Querrichtung der Auflageschulter). Damit
ist es möglich, an verschiedenen Stellen in einem Sammelsystem die Druckereiprodukte
anzuheben, wobei an diesen verschiedenen Stellen jeweils unterschiedlich angeordnete
Klemmittel das Druckereiprodukt an unterschiedlichen Stellen längs der Auflageschulter
greifen können. Dazu sind vorzugsweise die Oberkanten der beiden Abhebemittel unterschiedlich
geformt, und weisen insbesondere eine oder mehrere Stellen mit einem Versatz in unterschiedlichen
Bereichen entlang der Auflageschulter auf.
[0018] Das genannte Verfahren zum Abheben von gefalzten Druckereiprodukten von einer Fördereinrichtung
weist die folgenden Schritte auf:
- Sammeln und/oder Transportieren eines Druckereiproduktes auf der Auflageschulter des
Sattels, Abheben des Druckereiproduktes von der Auflageschulter durch das Abhebemittel
und Ergreifen des Druckereiproduktes durch ein Klemmittel; und/oder
- Sammeln und/oder Transportieren des Druckereiproduktes auf dem Abhebemittel im abgehobenen
Zustand, Absenken des Druckereiproduktes auf die Auflageschulter und Heften des Druckereiproduktes.
[0019] Es kann also das Druckereiprodukt auf der Auflageschulter oder aber auf dem Abheber
in der oberen Stellung gesammelt oder nur transportiert werden. Je nachdem, welche
Operation dann vorgenommen werden soll, wird der Abheber bei Bedarf in die entsprechende
Stellung bewegt, also zum Heften nach unten oder zum Greifen nach oben. Grundsätzlich
können diese Operationen wie Sammeln, Heften, Greifen (inkl. Messen) in beliebiger
Folge ausgeführt werden. Der oder die Abheber erlauben dabei, das Druckereiprodukt
in unterschiedliche Positionen zu bringen, bei welchen unterschiedliche Werkzeuge
aktiviert werden können. Bestimmte Operationen verlangen eine bestimmte Position des
Abhebers, währenddem andere Operationen, insbesondere das Sammeln, grundsätzlich bei
allen Positionen des Abhebers möglich sind.
[0020] Falls das Klemmittel ein Greifer ist, weist das Verfahren vorzugsweise als weiteren
Schritt das Wegbefördern des Druckereiproduktes durch den Greifer auf. Falls das Klemmittel
eine Dickenmessvorrichtung ist, weist das Verfahren als weitere Schritte auf:
- Messen einer Dicke des Druckereiproduktes durch die Dickenmessvorrichtung; und optional
- Absenken des Druckereiproduktes auf die Auflageschulter durch Senken des Abhebemittels.
[0021] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Dabei sind Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Vorrichtungsansprüchen
kombinierbar und umgekehrt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0022] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Figuren
1 und 2 zeigen eine perspektivische Ansicht eines Sattels mit einem Drahtbügel als
Abheber in einer unteren und in einer oberen Stellung. Figur 3 zeigt eine Ansicht
mit einer Blechplatte als Abheber. Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen
und deren Bedeutung sind in der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0023] Figur 1 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Sattels 2 zur Förderung eines
Druckereiproduktes 1. Das Druckereiprodukt 1 ist gefaltet und mit dem Falz oder Rücken
über eine Auflageschulter 3 des Sattels 2 gelegt. Die Auflageschulter 3 weist eine
oder mehrere Gegenwerkzeuge wie Umbieger 4 für einen Hefter auf. Die Umbieger 4 können
passiv oder aktiv gestaltet sein, also auch selber bewegbar sein.
[0024] Wegen den Kräften, wie sie beim Heften auftreten, müssen die Umbieger 4 und der Sattel
2 entsprechend massiv und stabil aufgebaut sein. Dies steht im Gegensatz zu Sätteln
2, welche nur zum Fördern vorgesehen sind und deswegen leicht und dünn konstruiert
sind. Bei solchen leichten Sätteln 2 gemäss dem Stand der Technik wird zum Heften
eine Umbiegevorrichtung beispielsweise durch ein Heftrad in eine Heftposition bewegt.
[0025] An mindestens einer Seite der Auflageschulter 3 ist ein Abheber 5 angeordnet. Der
Abheber 5 erstreckt sich entlang der Längsrichtung des Sattels 2 und der Auflageschulter
3, also im wesentlichen parallel zu diesen. In einer Querrichtung des Sattels 2 (also
senkrecht zur genannten Längsrichtung) ist der Abheber 5 bezüglich der Auflageschulter
3 versetzt angeordnet. Diese Querrichtung des Sattels 2 ist bei einem Sammelsystem,
welches auf einer geraden Strecke sammelt, in der Regel gleich der Förderrichtung
F der Druckereiprodukte 1. Der Abheber 5 kann in der Querrichtung respektive Förderrichtung
F vor oder hinter der Auflageschulter 3 angeordnet sein. Vom Sattel 2 aus erstrecken
sich, vor und hinter der Auflageschulter 3, Bleche 12, 12' aus Federstahl im wesentlichen
nach unten. Ein auf der Auflageschulter 3 liegendes Druckereiprodukt 1 liegt an den
Stahlblechen 12, 12' an. Der oder die Abheber 5 sind jeweils auf der Innenseite eines
der Stahlbleche 12, 12' angeordnet, aber auf der Aussenseite der Auflageschulter 3,
also zwischen dem Sattel 2 und einem der Stahlbleche 12, 12'. Der Sattel 2 ist über
Halterungen 27 in einer Förderbahn gelagert und wird durch nicht gezeichnete Elemente
wie beispielsweise eine Kette auf einer umlaufenden Förderbahn durch das Sammelsystem
gefördert.
[0026] In der
Figur 1 ist der Abheber 5 in einer unteren, inaktiven oder Grundstellung gezeichnet, in der
Figur 2 ist der Abheber 5 in einer oberen, aktiven oder angehobenen Stellung gezeichnet.
In der angehobenen Stellung ist ein Greifer 11 strichliert eingezeichnet.
[0027] Ein Bügelende 7 wirkt als Steuerelement, indem es durch eine Kulisse an der Förderbahn
bei Bedarf den Abheber 5 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 8 verschiebt. Dabei
wird der Abheber 5 durch eine Parallelführung 6 im wesentlichen parallel verschoben.
Natürlich können die Abheber 5 auch in anderer Weise bewegt werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Abheber 5 aus einem festen
Draht geformt und weist mindestens einen Versatz 9 der Oberkante 10 auf. Die Oberkante
10 weist erste, nicht versetzte Bereiche auf 22, 25, welche beim Anheben des Druckereiproduktes
1 den Falz des Druckereiproduktes 1 von innen her nach oben stossen. Im Bereich des
Versatzes 9 bezüglich der ersten Bereiche kann das angehobene Druckereiprodukt 1 durch
einen Greifer 11 gepackt und wegtransportiert werden, oder die Dicke des Druckereiproduktes
1 kann gemessen werden, ohne dass der Abheber 5 die Messung beeinflusst.
[0029] Der Drahtbügel weist vorzugsweise auf: einen ersten Abschnitt 21 und einen sechsten
Abschnitt 26, welche jeweils senkrecht zur Auflageschulter 3 verlaufen und jeweils
in einer zugeordneten Parallelführung 6, 6' verschiebbar sind, einen zweiten Abschnitt
22 und einen fünften Abschnitt 25, welche jeweils parallel zur Auflageschulter 3 verlaufen
und kollinear zueinander angeordnet sind, einen versetzten Abschnitt 9, der parallel
zur Auflageschulter 3 und versetzt zum zweiten 22 und fünften Abschnitt 25 verläuft,
und einen dritten Abschnitt 23 zwischen dem zweiten Abschnitt 22 und dem versetzten
Abschnitt 9 sowie einen vierten Abschnitt 24 zwischen dem versetzten Abschnitt 9 und
dem fünften Abschnitt 25.
[0030] Bei Verwendung einer Platte anstelle des Drahtbügels kann die Oberkante 10 der Platte
Abschnitte aufweisen, die ebenso wie die genannten Abschnitte des Drahtbügels verlaufen:
Figur 3 zeigt eine entsprechende Ausführungsform der Erfindung mit einer Blechplatte 15 als
Abheber 5. Der Einfachheit wegen sind nur die wesentlichen Elemente des Sattels 2
und der Umbieger 4 eingezeichnet. Die Halterung 27 des Sattels 2 ist strichliert gezeichnet.
Die Blechplatte 15 ist entsprechend der Form der in Förderrichtung F vorlaufenden
Seite des Sattels 2 geformt. Insbesondere schmiegt sich ein Auflageabschnitt 16 der
Blechplatte 15 in ihrer unteren Stellung an eine vorlaufende Auflageflanke 13 der
Auflageschulter 3 an. Grundsätzlich liesse sich alternativ oder zusätzlich ein Abheber
5 an der nachlaufenden Auflageflanke 14 anordnen. Ferner lassen sich auch mehrere
Abheberplatten 5 an derselben Seite des Sattels 2 und beispielsweise auch mit derselben
Parallelführung anordnen.
[0031] Der oder die Abheber 5 sind mittels einer Parallelführung 20, 20', insbesondere einer
Gleitführung, am Sattel 2 befestigt und in einer Bewegungsrichtung B zwischen einer
unteren, anliegenden Position und einer oberen Abhebeposition verschiebbar. Die Bewegung
wird beispielsweise durch ein Steuerelement wie eine Rolle 7' über eine Kulisse veranlasst.
[0032] Die Blechplatte 15 weist eine Hauptfläche 19 auf, welche im wesentlichen eben ist
und mit ihrer Fläche einen Teil der Parallelführung 20 bildet, indem die Blechplatte
15 entlang des Sattels 2 gleitet. Am unteren Teil der Hauptfläche sind die Steuerrollen
7' befestigt. Am oberen Teil der Hauptfläche 19 ist eine Auflagefläche 17 der Blechplatte
15 durch einen Knick 18 bezüglich der Hauptfläche 19 zur Flanke 13 der Auflageschulter
3 hin gebogen. Somit liegt die Blechplatte 15 in der unteren Stellung eng an den Sattel
2 an.
[0033] Entlang der Oberkante 10 der Blechplatte 15 sind einerseits zueinander kollineare
Auflageabschnitte 16 ausgebildet, auf welchen das Druckereiprodukt 1 beim Abheben
mit der Innenseite des Falzes liegt. Andererseits liegt zwischen den Auflageabschnitten
16 ein versetzter Abschnitt 9 der Oberkante 10, so dass also eine Ausnehmung in der
Blechplatte 15 vorliegt.
[0034] Wie bei der vorangehenden Ausführungsform erläutert kann somit beim Anheben der Platte
15 das mit angehobene Druckereiprodukt 1 im Bereich der Ausnehmung gegriffen und/oder
seine Dicke gemessen werden. Beim Vorliegen mehrerer Abheberplatten 5 weisen diese
Ausnehmungen auf, welche in Richtung entlang der Auflageschulter 3 an verschiedenen
Orten liegen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- Druckereiprodukt
- 2
- Sattel
- 3
- Auflageschulter
- 4
- Umbieger
- 5
- Abheber
- 6, 6'
- Parallelführung
- 7
- Rolle
- 7'
- Bügelende
- 8
- Rückstellfeder
- 9
- Versatz der Oberkante
- 10
- Oberkante
- 11
- Greifer
- 12, 12'
- Bleche
- 13
- vorlaufende Auflageflanke
- 14
- nachlaufende Auflageflanke
- 15
- Blechplatte
- 16
- Auflageabschnitt
- 17
- Auflagefläche
- 18
- Knick
- 19
- Hauptfläche
- 20, 20'
- Parallelführung
- 21 ... 26
- erster bis sechster Abschnitt
- 27
- Halterung
- F
- Förderrichtung
- B
- Bewegungsrichtung des Abhebers
1. Vorrichtung zum Abheben von gefalzten Druckereiprodukten (1) von einer Fördereinrichtung,
bei welcher Fördervorrichtung die Druckereiprodukte (1) auf einem Sattel (2) rittlings
aufliegen und transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sattel (2) ein Gegenwerkzeug (4) für eine Bearbeitung von auf dem Sattel (2)
aufliegenden Druckereiprodukten (1) aufweist, und dass ein Abhebemittel (5) sich längs
des Sattels (2) und parallel zu diesem erstreckt und in Querrichtung bezüglich einer
Auflageschulter (3) des Sattels (2) sowie des Gegenwerkzeugs (4) versetzt angeordnet
ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageschulter (3) ohne Aussparungen für ein Abhebemittel entlang der ganzen
Länge des Sattels (2) verläuft.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenwerkzeug (4) ein Umbieger (4) für eine Heftvorrichtung ist.
4. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberkante (10) des Abhebemittels (5) auf der ganzen Länge der Oberkante (10)
parallel zur Auflageschulter (3) verläuft.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberkante (10) des Abhebemittels (5) in ersten Bereichen (16; 22, 25) parallel
zur Auflageschulter (3) verläuft, wobei das Druckereiprodukt (1) beim Abheben durch
diese ersten Bereiche gestützt ist, und die Oberkante (10) in mindestens einem zweiten
Bereich einen Versatz (9) bezüglich der ersten Bereiche aufweist.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abhebemittel (5) eine flache oder gebogene Platte (15) ist, wobei die Kanten
an einer Seite der Platte (15) eine Oberkante (10) des Abhebemittels (5) bilden.
7. Vorrichtung gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (10) des Abhebemittels (5) Auflageabschnitte (16) aufweist, welche
jeweils parallel zur Auflageschulter (3) verlaufen und kollinear zueinander angeordnet
sind, und die Oberkante (10) einen versetzten Abschnitt (9) aufweist.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (10) an einer Auflagefläche (17) ausgebildet ist, die Auflagefläche
(17) über einen Knick (18) mit einer Hauptfläche (19) des Abhebemittels (5) verbunden
ist und die Auflagefläche (17) in einem abgesenkten Zustand des Abhebemittels (5)
an einer Flanke (13, 14) der Auflageschulter (3) anliegt.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abhebemittel (5) ein Drahtbügel ist.
10. Vorrichtung gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drahtbügel aufweist: einen ersten Abschnitt (21) und einen sechsten Abschnitt
(26), welche jeweils senkrecht zur Auflageschulter (3) verlaufen und jeweils in einer
zugeordneten Parallelführung (6, 6') verschiebbar sind, einen zweiten Abschnitt (22)
und einen fünften Abschnitt (25), welche jeweils parallel zur Auflageschulter (3)
verlaufen und kollinear zueinander angeordnet sind, einen versetzten Abschnitt (9),
der parallel zur Auflageschulter (3) und versetzt zum zweiten (22) und fünften Abschnitt
(25) verläuft, und einen dritten Abschnitt (23) zwischen dem zweiten Abschnitt (22)
und dem versetzten Abschnitt (9) sowie einen vierten Abschnitt (24) zwischen dem versetzten
Abschnitt (9) und dem fünften Abschnitt (25).
11. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abhebemittel (5) zum Abheben des Druckereiproduktes (1) durch ein Steuerelement
(7, 7') bewegbar ist, vorzugsweise gegen eine oder mehrere Rückstellfedern (8).
12. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aufweist zwei Abhebemittel (5), wobei das erste Abhebemittel (5)
auf einer vorlaufenden Seite des Sattels (2) und das zweite Abhebemittel (5) auf einer
nachlaufenden Seite des Sattels (2) angeordnet ist.
13. Vorrichtung gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkanten (10) der beiden Abhebemittel (5) unterschiedlich geformt sind, und
insbesondere an einer oder mehreren Stellen einen Versatz (9) in unterschiedlichen
Bereichen entlang der Auflageschulter (3) aufweisen.
14. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, aufweisend
die folgenden Schritte:
• Sammeln und/oder Transportieren eines Druckereiproduktes (1) auf der Auflageschulter
(3) des Sattels (2),
• Abheben des Druckereiproduktes (1) von der Auflageschulter (3) durch das Abhebemittel
(5), und
• Ergreifen des Druckereiproduktes (1) durch ein Klemmittel; und/oder die folgenden
Schritte
• Sammeln und/oder Transportieren eines Druckereiproduktes (1) auf dem Abhebemittel
(5) im abgehobenen Zustand,
• Absenken des Druckereiproduktes (1) auf die Auflageschulter (3) und
• Heften des Druckereiproduktes (1).
15. Verfahren gemäss Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmittel ein Greifer (11) ist, und das Verfahren den weiteren Schritt aufweist:
• Wegbefördern des Druckereiproduktes (1) durch den Greifer (11).
16. Verfahren gemäss Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmittel eine Dickenmessvorrichtung ist oder aufweist, und das Verfahren die
weiteren Schritte aufweist:
• Messen einer Dicke des Druckereiproduktes (1) durch die Dickenmessvorrichtung; und
optional
• Absenken des Druckereiproduktes (1) auf die Auflageschulter (3) durch das Abhebemittel
(5).