[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle der Vollständigkeit eines auf
einer Sammelstrecke aus transportierten Druckbogen gebildeten Druckproduktes und/oder
zur Kontrolle der relativen Lage der Druckbogen des Druckproduktes, mit einer entlang
der Sammelstrecke angeordneten, die Druckprodukte resp. Druckbogen erfassenden Messvorrichtung.
[0002] Bei Sammelheftern ist es aufgrund von verschiedenen Einflüssen möglich, dass nicht
alle Bogen korrekt gesammelt werden. Dadurch können unvollständige oder sonstwie fehlerhafte
Druckprodukte entstehen, die aus Qualitätsgründen ausgeschleust werden müssen. Ein
auszuschleusendes Exemplar kann beispielsweise zu viele oder zu wenig Bogen, einen
doppelten oder fehlenden Umschlag aufweisen. Zudem können Bogen falsch geöffnet sein
oder es kann beispielsweise ein vorgesehenes Warenmuster oder eine andere Beilage
fehlen.
[0003] Seit langem ist die Kontrolle der Vollständigkeit von Druckprodukten durch Messen
von Doppel- und Fehlabzügen in Anlegern bekannt. Bekannt ist auch ein Sammelhefter,
der eine Messeinrichtung mit einem Tastrad aufweist, das taktgerecht gesteuert zum
Produkttransport der Sammelkette an das zu messende Druckprodukt angepresst wird.
Ein an einem Arm des Tastrades befestigter Ferritkern wird in eine Tauchspule eingetaucht.
Aufgrund der Induktivitätsänderung an der Tauchspule wird auf die Dicke des Druckproduktes
geschlossen. Nachteilig ist, dass das Tastrad mit vergleichsweise hohen Kräften angepresst
werden muss, was zu einem Walkeffekt am Druckprodukt führen kann. Warenmuster, die
am Druckprodukt angeordnet sind, können aufgrund der genannten hohen Anpresskräfte
nicht gemessen werden. Zudem ist die Messgenauigkeit nicht hinreichend, um beispielsweise
das Fehlen von Umschlägen zu detektieren. Diese Messvorrichtung ist vergleichsweise
teuer und nicht flexibel bezüglich der Messposition im Druckprodukt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die
genannten Nachteile ausschliesst, die eine genauere und schonendere Vollständigkeitsmessung
an Druckprodukten gestattet und mit der auch Druckprodukte mit Warenmustern beurteilt
werden können.
[0005] Die Erfindung ist bei einer gattungsgemässen Vorrichtung dadurch gelöst, dass die
Messvorrichtung durch quer zur Sammelstrecke beabstandete, einen Förderspalt für die
passierenden Druckprodukte bildende und berührungsfrei messwirksame Messelemente ausgebildet
ist. Aufgrund der kapazitiven und damit berührungslosen Messung werden die Druckprodukte
nicht verletzt und Warenmuster können ebenfalls ohne Beschädigung detektiert werden.
Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten mit
der kapazitiven Messung höhere Messgenauigkeiten als mit dem bisher verwendeten Tastrad
erreicht werden können. Zudem ist der Platzbedarf kleiner und die Konstruktion wesentlich
einfacher und kostengünstiger.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kapazität mit Hilfe
eines eine Induktivität L und eine Kapazität C aufweisenden Resonanzschwingkreises
LC gemessen wird. Es hat sich gezeigt, dass damit auch kleine Kapazitäten C sehr schnell
und im Wesentlichen ohne Störungen gemessen werden können, so dass auch seitlich eines
Sammelhefters oder einer Zusammentragmaschine mit hoher Genauigkeit gemessen werden
kann.
[0007] Eine optimale Genauigkeit ist dann möglich, wenn entlang einer Sammelstrecke mit
mehreren Messvorrichtungen gemessen wird.
[0008] Vorzugsweise werden die kapazitiven Messwerte der mit Kondensatoren ausgebildeten
Messvorrichtungen miteinander korreliert, sodass eine weitere Genauigkeitssteigerung
erzielt werden kann.
[0009] Weiter ist es möglich, auch Warenmuster zu kontrollieren und auch die Lage eines
Warenmusters auf einem Druckexemplar zu messen. Schliesslich kann, wenn im Produktestrom
eine Lücke besteht, in vollem Lauf eine Referenzmessung für den Kondensator ohne Papier
durchgeführt werden, was zu einer weiteren Verbesserung der Messresultate führt, da
mechanische und thermische Drifterscheinungen auf einfache Weise kompensiert werden
können.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die kapazitive Messung der Druckprodukte
im Bereich des Sammelhefters mit einer ebensolchen Messung der einzelnen Bogen in
Anlegern kombiniert. Dadurch ist es möglich, variierende Papiereigenschaften bei der
Messung der Druckprodukte zu berücksichtigen. Es ist auch eine noch höhere Messgenauigkeit
möglich, da individuelle Abweichungen einzelner Druckbogen bei der Interpretation
des Gesamtmesswertes berücksichtigt werden können.
[0011] Die erfindungsgemässe Einrichtung weist zur kapazitiven Messung der Druckprodukte
wenigstens einen Kondensator auf, der an eine Sammelstrecke angeordnet werden kann,
indem die zu messenden Druckprodukte die Sammelstrecke zurücklegen. Der Kondensator
kann seitlich im Abstand zu einem Seitenblech der Sammelstrecke oder über der Sammelstrecke
angeordnet sein. Ist der Kondensator über der Sammelstrecke angeordnet, so kann das
Druckprodukt im Bereich des Falzes gemessen werden. Grundsätzlich ist es auch möglich,
sowohl seitlich am Seitenblech als auch über der Sammelstrecke zu messen. Die Sammelstrecke
könnte Teil eines Sammelhefters sein.
[0012] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0013] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anschliessend anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Querschnitt einer Sammelvorrichtung für Druckprodukte,
- Fig. 2
- schematisch eine räumliche Ansicht eines Druckproduktes mit einem an diesem angebrachten
Warenmuster,
- Fig. 3
- eine Messkurve, welche mehrere Messpunkte mit kapazitiven Messwerten eines gemessenen
Druckproduktes darstellt,
- Fig. 4
- schematisch eine Seitenansicht eines Sammelhefters und vier Anlegern, und
- Fig. 5
- ein Querschnitt einer Sammelvorrichtung mit einer alternativen Ausführung der erfindungsgemässen
Vorrichtung.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Sammelvorrichtung eines Sammelhefters 1 dient beispielsweise
in an sich bekannter Weise dem Herstellen von Broschüren, Zeitschriften, Zeitungen,
Büchern und dergleichen. Sie weist ein hier lediglich teilweise gezeigtes und an sich
bekanntes Maschinengestell 2 auf, an dem zwei Seitenbleche 6 und 7 befestigt sind,
die gegenüberliegend und gegenüber einer Vertikalen V-förmig nach innen geneigt sind.
Ueber den Seitenblechen 6 und 7 ist eine Kettenführung 9 angeordnet, auf welcher zwei
Stränge 26 einer endlosen Sammelkette 3 geführt sind. An dieser Sammelkette 3 sind
in gleichen Abständen Mitnehmer 4 angebracht, die für den Transport von Druckprodukten
11 vorgesehen sind. Diese Druckprodukte 11 liegen gemäss Fig. 1 rittlings auf einer
Auflage 5, die einen First bildet. Die Auflage 5 stützt die Druckprodukte 11 im Bereich
eines Falzes 12. Vom Falz 12 erstrecken sich Schenkel 11a und 11b des Druckproduktes
11 V-förmig nach unten in den Bereich der Seitenbleche 6 und 7. Parallel zum Falz
12 verlaufen Frontkanten 14.
[0015] Im Bereich des Seitenbleches 7 ist eine Messvorrichtung 15 angeordnet, die einen
Kondensator 16 mit zwei Kondensatorplatten 17 und 18 aufweist. Kondensatorplatte 18
ist dabei elektrisch geerdet. Zwischen den beiden Kondensatorplatten 17 und 18 befindet
sich in dem Seitenblech 7 ein Fenster 8, so dass das Seitenblech 7 keinen oder nur
einen geringen Beitrag zur Kapazität des Kondensators 16 liefert. Das Fenster 8 ist
jedoch nicht zwingend, es ist auch möglich, das geerdete Seitenblech 7 als die eine
Kondensatorplatte zu verwenden. Die Kondensatorplatte 17 ist über eine Leitung 20
mit einer über Leitung 21 geerdeten Steuervorrichtung 23 verbunden. Die Steuervorrichtung
23 dient der Auswertung der gemessenen Kapazität und ist beispielsweise mit einer
hier nicht gezeigten Anzeigevorrichtung sowie weiteren Steuermitteln verbunden.
[0016] Die beiden Kondensatorplatten 17 und 18 sind so angeordnet, dass von den geförderten
Druckprodukten 11 jeweils ein Schenkel 11b zwischen diesen hindurchläuft. An einer
Aussenseite 13 des Schenkels 11b kann eine Bürste 10 befestigt sein, welche im Bereich
der Messvorrichtung 15 den Schenkel 11b an die Aussenseite des Seitenbleches 7 leicht
andrückt. Damit ist sichergestellt, dass der Schenkel 11b zwischen den beiden Seitenblechen
7 und der Kondensatorplatte 17 hindurchläuft. Die Bürste 10 könnte auch durch andere
Mittel, beispielsweise durch einen Blasstrom ersetzt sein.
[0017] Ein weiterer Kondensator 25 kann über der Sammelvorrichtung im Bereich der Auflage
5 angeordnet sein. Dieser Kondensator 25 bildet ebenfalls eine Messvorrichtung und
ist über eine Signalleitung 22 mit der Steuervorrichtung 23 verbunden. Auflage 5 entspricht
der Kondensatorplatte 18 oder 7 und muss wiederum mit der Maschine geerdet verbunden
sein.
[0018] Die Messvorrichtung 15 dient zum Messen einer oder mehrerer Kapazitäten der durch
einen Kondensator laufenden Druckprodukte 11. Bei diesen Messwerten handelt es sich
um die Kapazität des Druckproduktes 11 im Bereich eines Schenkels 11b bzw. 11a und/oder
der Kapazität im Bereich des Falzes 12. Diese Kapazitäten werden beispielsweise durch
einzelne oder mehrere Bogen und beispielsweise auch durch ein an der Aussenseite 13
befestigtes Warenmuster 19 bestimmt. Zur Kapazitätserhöhung kann auch ein Umschlag
beitragen. Die Kapazität der Druckprodukte 11 kann sehr gross sein, so dass der Umschlag
dann auch entsprechend wenig zur Gesamtkapazität des Produktes beiträgt. Die Dicke
eines dünnen Bogens kann beispielsweise 0,1 mm betragen. Diese Dicke kann zudem variieren.
Die Dicke des Warenmusters, beispielsweise ein Beutel, kann mehrere Millimeter betragen
und die daraus entstehende Kapazität wird entsprechend gross sein.
[0019] Die Kondensatorplatte 17 ist an einem Träger 24 so befestigt, dass zwischen der Kondensatorplatte
17 und der Aussenseite des Seitenbleches 7 ein bestimmter Abstand entsteht. Der Träger
24 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die Kondensatorplatte 17 verschiebbar ist.
Die Verschiebung kann so erfolgen, dass die Kondensatorplatte 17 parallel zum Seitenblech
7 nach oben bzw. nach unten verschoben werden kann. Denkbar ist auch eine Verschiebung
in der Transportrichtung bzw. gegen die Transportrichtung, allerdings wird man in
der Regel anstelle einer mechanischen Verschiebung den Messzeitpunkt verschieben,
was die gleiche Wirkung hat. In gleicher Weise kann, falls nicht das Seitenblech 7
als Gegenplatte des Kondensators 16 verwendet wird, die Kondensatorplatte 18 verschoben
werden. Damit ist es möglich, die Dickenmessung an das Format des Druckproduktes 11
anzupassen. Bei Druckprodukten 11 mit sehr kurzen Schenkeln 11a und 11b kann jedenfalls
im Bereich des Falzes 12 gemessen werden. Der Kondensator 25 ist ebenfalls an einem
hier nicht gezeigten Träger befestigt und kann ebenfalls verschoben werden.
[0020] Eine kapazitive Messung ist gleichzeitig im Bereich des Schenkels 11b mit Kondensator
16 und im Bereich des Falzes 12 mit dem Kondensator 25 möglich. Grundsätzlich kann
aber auch jeweils nur im Bereich des Falzes 12 oder lediglich im Bereich des Schenkels
11b gemessen werden. Grundsätzlich könnte auch gleichzeitig der Schenkel 11a mit einem
weiteren Kondensator gemessen werden.
[0021] Die Kondensatoren stehen zur Erhöhung der Messgenauigkeit vorzugsweise in gegenseitiger
Korrelation. Vorzugsweise wird die Kapazität mit Hilfe eines LC-Schwingkreises gemessen.
Dieser LC-Schwingkreis wird mit einem Oszillatorschaltkreis angeregt. Zur Verbesserung
der Stabilität der Schwingungen kann eine Amplitudenregelung vorgesehen sein. Mit
einer Komparatorstufe können die sinusförmigen Schwingungen in ein Rechtecksignal
verwandelt werden, welches durch eine Auswerteinheit verarbeitet wird. In gleicher
Weise können auch mehrere Kondensatoren 25 vorgesehen sein.
[0022] Die Messungen erfolgen vorzugsweise kontinuierlich und mehrmals pro Takt. Damit ist
es möglich, einen Dickenverlauf an einem Druckprodukt 11 zu messen. Dies wird nachfolgend
anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert.
[0023] Die Figur 2 zeigt schematisch das Druckprodukt 11 in gefaltetem Zustand, wie es beispielsweise
auf dem Sammelhefter 1 rittlings transportiert wird. Der Falz 12 und die Frontkanten
14 verlaufen parallel zueinander und zur Förderrichtung. Eine Kopfkante 27 bildet
eine vorlaufende Kante und eine Fusskante 28 eine nachlaufende Kante. Das Warenmuster
19 ist an der Aussenseite 13 befestigt, beispielsweise angeklebt. Anstelle des Warenmusters
19 kann auch ein anderes Teil, beispielsweise eine Karte, befestigt sein. Das Druckprodukt
11 kann beispielsweise aus mehreren Bogen und dem genannten Warenmuster 19 bestehen.
Die Messungen können nun so durchgeführt werden, dass gemäss Figur 3 die Dicke eines
durchlaufenden Druckproduktes 11 an den Punkten P2, P3, P4 und P5 gemessen wird. Die
Messungen P2, P4 und P5 entsprechen der Dicke des Druckproduktes 11 ohne das Warenmuster
19 und die gemessene Dicke im Punkt P3 der Gesamtdicke, Druckprodukt und Warenmuster
19. Aufgrund der Messungen an den Punkten P2 bis P5 kann die in Figur 3 gezeigte Kurve
29 bestimmt werden. Verläuft beispielsweise eine Kurve ohne die Erhöhung im Bereich
des Punktes P3, kann auf ein Fehlen des Warenmusters 19 geschlossen werden. Durch
die Lage der Messung im Punkt P3 kann zudem eine nicht vorgesehene Verschiebung des
Warenmusters 19 festgestellt werden. Feststellbar ist zudem ein Druckprodukt 11, auf
dem zwei Warenmuster 19 angebracht wurden. Unabhängig von der Dicke des Warenmusters
19 kann die Dicke der Druckprodukte an den Punkten P2, P4 und P5 ermittelt werden.
Dadurch können fehlende Druckprodukte oder auch ein fehlender Umschlag festgestellt
werden.
[0024] Die Messung P1 erfolgt in einer Lücke des Produktestroms. Diese Messung kann als
Referenzmessung für die Kapazität ohne Produkt im Kondensator verwendet werden, womit
die Messgenauigkeit optimiert werden kann, weil so die Drifterscheinungen des Messsystems
am besten eliminiert werden.
[0025] Bei der Ausführung gemäss Figur 4 sind neben der Sammelvorrichtung noch Anleger A1
bis A4 vorgesehen, mit denen in an sich bekannter Weise Druckbogen 36 von einem hier
nicht gezeigten Stapel abgezogen und auf die Sammelvorrichtung abgelegt werden. Die
Anleger A1 bis A4 liegen entlang einer Sammelstrecke 5. Die Druckbogen 36 können bereits
mit einem Warenmuster 19 oder dergleichen versehen sein. Grundsätzlich ist es aber
auch möglich, das Warenmuster 19 oder dergleichen erst im Bereich der Sammelvorrichtung
aufzubringen. Die Förderrichtung der Anleger A1 bis A4 ist jeweils durch einen Pfeil
34 und die Förderrichtung der Sammelvorrichtung durch den Pfeil 35 angegeben. Die
Messvorrichtung 15 befindet sich in Förderrichtung gesehen vorzugsweise nach den Anlegern
A1 bis A4 und somit vorzugsweise am Ende der Sammelstrecke S der Sammelvorrichtung.
Im Bereich der Messvorrichtung 15 ist der Sammelvorgang abgeschlossen und das Druckprodukt
11 sollte vollständig sein.
[0026] Die Druckbogen 36 werden bezüglich ihrer Kapazität einzeln gemessen. Hierzu sind
Kondensatoren 30 bis 33 vorgesehen, die jeweils zwischen einem Anleger A1 bis A4 der
Sammelvorrichtung oder im Bereich der Anleger A1 bis A4 angeordnet sind. Die Kondensatoren
30 bis 33 sind ebenfalls mit der Messvorrichtung 15 bzw. der Steuervorrichtung 23
verbunden. Damit ist es möglich, die Druckbogen einzeln zu messen. Es lassen sich
individuelle Unterschiede der an sich gleichen Druckbogen, die sich in kleineren Abweichungen
des kapazitiven Messwertes zeigen, bei der Messung der Gesamtkapazität im Bereich
der Sammelvorrichtung feststellen. Damit ist es möglich, den Toleranzwert bei der
Messung im Bereich der Sammelvorrichtung an die Einzelmessung im Bereich der Anleger
A1 bis A4 anzupassen. Wird beispielsweise durch Messungen an den Kondensatoren 30
bis 33 festgestellt, dass der dünnste Druckbogen eine relative Kapazitätsänderung
von 0,1 bewirkt, so wird der Toleranzwert selbsttätig beispielsweise auf 0,05 und
damit auf den halben Wert des dünnsten Druckbogens eingestellt. Fehlt im Druckprodukt
11 ein solcher Druckbogen 36, so kann dies mit dem eingestellten Toleranzwert von
0,05 festgestellt werden. Der Toleranzwert ist dann hier der optimale Wert zum Erfassen
dieses dünnsten Druckbogens. Beträgt hingegen die relative Kapazitätsänderung des
dünnsten Druckbogens 0,2, so genügt bereits ein Toleranzwert von 0,1, um ein Fehlen
dieses dünnsten Druckbogens festzustellen. Damit kann immer mit einem optimalen Toleranzwert
gearbeitet werden.
Sehr oft ist der oberste Druckbogen 36 des Druckproduktes 11 ein Umschlag; dieser
ist oft auch der dünnste Bogen. Deshalb kann man die Anwesenheit dieses äussersten
Bogens mit einem in der Messvorrichtung 15 enthaltenen Bilderfassungssystem detektieren,
indem das aktuelle Bild mit dem zuvor bei einem korrekten Druckprodukt erfassten Referenzbildes
verglichen wird. Nun kann die Toleranz nach dem zweitdünnsten Druckbogen ausgerichtet
werden, was wiederum eine zuverlässige Vollständigkeitskontrolle erlaubt.
[0027] Die in Fig. 5 dargestellte alternative Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
besteht aus einem Traggestell 41, an dem eine sattelförmige Sammelvorrichtung 1 für
den rittlingsweisen Transport der Druckprodukte 11 resp. der Druckbogen 36 befestigt
ist, und einer Messvorrichtung 15, die durch quer zu der eine Sammelstrecke bildenden
Sammelvorrichtung beabstandete, einen Förderspalt für den einen Schenkel 49 der passierenden
Druckprodukte 11 begrenzenden und berührungsfrei zusammenwirkenden Messelemente ausgebildet
ist. Die aus zwei sich an einer Seitenwand 42, 43 im Bereich von Durchtrittsöffnungen
44 gegenüberliegenden Messelemente 45, 46 weisen jeweils einen Hohlraum 47, 48 auf,
welchen Druckluft zugeführt wird. Vorzugsweise ist das innerhalb der Sammelvorrichtung
vorgesehene Messelement 45 an der Seitenwand 43 der Sammelvorrichtung befestigt, wogegen
das gegenüberliegende Messelement 46 senkrecht zur Seitenwand 43 beweglich geführt
und an einer nicht gezeigten Druckfeder oder dgl. nachgiebig an dem Traggestell 41
abgestützt ist. Beiden Hohlräumen 47, 48 der Messelemente 45, 46 wird Druckluft zugeführt,
die durch die Durchtrittsöffnungen 44 in der Seitenwand 43 unter den Schenkel 49 und
durch düsenartige Oeffnungen 50 aus dem Hohlraum 48 des beweglichen Messelementes
46 auf die Aussenseite des Schenkels 49 strömt, um beidseits des Schenkels 49 ein
Luftpolster 52 resp. Spalt zu schaffen, sodass eine berührungsfreie Messung entstehen
kann.
Die beidseits des Schenkels 49 zugeführte Druckluft strömt entlang des Schenkels 49
und tritt einerseits über Durchbrüche 51 in der Seitenwand 43 und andererseits an
den Seitenkanten des beweglichen Messelementes 46 wieder aus.
[0028] Aufgrund der Beweglichkeit des Messelementes 46 kann eine Aenderung der Dicke des
Schenkels 49 gemessen werden, indem der gegenüber der Seitenwand 43 oder einer anderen
Referenzstelle geänderte Abstand des Messelementes 46 erfasst und in einen mit einem
Sollwert vergleichbaren Wert umgewandelt wird. Diese Abstandsmessung kann beispielsweise
induktiv oder mittels Lasermessgerät erfolgen.
[0029] Eine Ausführung der Messvorrichtung 53, wie in Fig. 5 dargestellt, könnte auch für
einen Sammelkanal einer einem Klebebinder vorgeschalteten Zusammentragmaschine verwendet
werden, in welchem die Druckbogen übereinanderliegend gesammelt resp. transportiert
werden. Hierzu würde anstelle einer Seitenwand ein Kanalboden des Sammelkanals benutzt
werden.
1. Vorrichtung zur Kontrolle der Vollständigkeit eines auf einer Sammelstrecke aus transportierten
Druckbogen (36) gebildeten Druckproduktes (11) und/oder zur Kontrolle der relativen
Lage der Druckbogen (36) des Druckproduktes (11), mit einer entlang der Sammelstrecke
angeordneten, die Druckprodukte (11) resp. Druckbogen (36) erfassenden Messvorrichtung
(15), dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (15) durch quer zur Sammelstrecke beabstandete, einen Förderspalt
für die passierenden Druckprodukte (11) bildende und berührungsfrei messwirksame Messelemente
(45, 46) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (15) jeweils an dem Förderende einer Sammelstrecke angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einer an der Sammelstrecke eines Sammelhefters
angeordneten Messvorrichtung (15).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einer an der Sammelstrecke einer Zusammentragmaschine
angeordneten Messvorrichtung (15).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, die entlang einer sattelförmigen Sammelstrecke eines
Sammelhefters angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderspalt der Messvorrichtung (15) einem seitlichen Schenkel (49) der rittlings
transportierten Druckprodukte (11) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (15) durch einen eine Induktivität L und Kapazität C aufweisenden
Resonanzschwingkreis eines die Kapazität C eines passierenden Druckproduktes (11)
messenden Kondensators (16) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, mit entlang der Sammelstrecke angeordneten
Druckbogenanlegern (A1 bis A4), dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Sammelstrecke mehrere Messvorrichtungen (15) angeordnet sind, vorzugsweise
zwischen zwei Druckbogenanlegern (A1 bis A4).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messelemente (45, 46) der Messvorrichtung (15) an einem Leitelement (43) einen
Förderspalt bildend sich gegenüberliegend angeordnet sind und zur Druckluftzufuhr
auf die den Messelementen (45, 46) zugewandten Oberflächen des Druckproduktes (11)
resp. eines Schenkels (49) des Druckproduktes (11) ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Messelement (46) senkrecht zum Leitelement (43) von diesem abhebbar
geführt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messelemente jeweils einen Hohlraum (46, 47) mit auf die Oberflächen eines Druckproduktes
(11) resp. eines Schenkels (49) des Druckproduktes (11) gerichteten Durchtrittsöffnungen
(44, 50) für die Druckluft aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Messelement (46) mit einer Distanzmessvorrichtung (53) verbunden ist.