[0001] Die Erfindung betrifft eine Treibstangensperre zum Festhalten oder Sichern einer
rückwärtig eines Stulps eines Treibstangenverschlusses geführten Treibstange in einer
Offenstellung, mit einem im Wesentlichen T-förmigen, einen Tastarm, einen Lagerarm
und einen Sperrarm ausbildenden Hebel, wobei der Hebel mit dem Lagerarm an einem rückwärtig
des Stulps angeordneten Lagerböckchen angelenkt ist und der Sperrarm federkraftbeaufschlagt
vor einer Sperrstufe der Treibstange liegt.
[0002] Eine derartige Treibstangensperre ist aus der
US 4,534,192 bekannt. Dort sitzt die Treibstangensperre in einem Eckbereich einer Tür. Der Hebel
besitzt eine T-Form. Der T-Steg bildet einen Sperrarm. Ein T-Schenkel bildet einen
Lagerarm der andere T-Schenkel ragt in die Türfalz hinein, um gegen den Rahmen der
Tür zu stoßen. Rückwärtig ist der Hebel von einer Druckfeder abgefedert.
[0003] Eine zweiarmige Treibstangensperre beschreibt die
GB 398,283. Eine Fehlbedienungssperre wird von der
DE 17 27 517 und von der
DE 100 56 607 C1 beschrieben. Einen aus einem Fenster eines Stulps herausragenden Taster beschreibt
die
DE 43 03 400 und die
DE 1942 001. Eine Fehlbedienungssperre in Form eines winkelförmigen Hebels beschreibt die
DE 1990 741. Die
DE 102 09 574 A1 beschreibt einen Treibstangenverschluss mit einem Auslöser, der aus einem Fenster
des Stulps herausragt.
[0004] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die gattungsgemäße Treibstangensperre gebrauchsvorteilhaft und herstellungstechnisch
einfach weiterzubilden.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt und jeder Anspruch mit jedem
anderen Anspruch in beliebiger Weise kombinierbar ist.
[0006] Es ist zunächst und im Wesentlichen vorgesehen, dass der den T-Steg ausbildende Tastarm
ein Fenster des Stulps durchragt. Zufolge dieser Ausgestaltung kann die Treibstangensperre
an jeder Stelle des Stulps angeordnet sein. Bevorzugt liegt ein Ende einer Treibstange
vor einer Sperrstirn des Sperrarmes. Es ist aber auch vorgesehen, dass die Sperrstufe,
die sich an der Sperrstirn des Hebels abstützt von einer Schmalwandung eines Fensters
in der Treibstange ausgebildet wird, in welchem Fenster die gesamte Hebelanordnung
liegt oder nur der Sperrarm hineintaucht. Der Hebel, welcher Tastarm, Lagerarm und
Sperrarm ausbildet, ist rückwärtig der Treibstange an einem Lagerböckchen gelagert.
Das Lagerböckchen kann dabei mit einem Befestigungssteg eine Aussparung des Lagerarms
durchgreifen. Der rückwärtige Rand dieser Aussparung bildet die Lagerachse des Hebels.
Die beiden T-Schenkel des T-förmigen Hebels werden einerseits vom Sperrarm und andererseits
vom Lagerarm ausgebildet. Die vom T-Steg wegweisenden Breitseitenflächen von Lagerarm
und Sperrarm fluchten miteinander. Die Dicke der Sperrstirn ist schmaler als die Dicke
der Sperrstufe der Treibstange. Dies ist eine Folge einer Schrägen, die unter Ausbildung
eines spitzwinkligen Freiraums der Rückseite der Treibstange direkt gegenüberliegt.
Die Treibstangensperre wird bevorzugt mit einem Treibstangenverschluss verwendet,
bei dem die Treibstange von einem Kraftspeicher von der Offenstellung in die Verschlussstellung
verlagert wird. Die Treibstangensperre sichert die Treibstange in der Offenstellung.
Wird der Tastarm betätigt, so schwenkt der Sperrarm aus seiner Sperrstellung und gibt
die Treibstange frei, so dass der Kraftspeicher die Treibstange von der Offenstellung
in die Sperrstellung verlagern kann. Die Treibstangensperre bildet somit eine Fehlbedienungssperre.
Sie ist bevorzugt zweifach vorgesehen. Üblicherweise befindet sich das Schloss des
Treibstangenverschlusses in Türmitte. Jeweils eine Treibstangensperre befindet sich
oberhalb und unterhalb des Schlosses in einem Abstand zueinander, der ausreichend
groß ist, damit die beiden Treibstangensperren nicht gleichzeitig manipuliert werden
können. Bevorzugt erfüllt die Fehlbedienungssperre auch eine Kindersicherung. Hierzu
ist die jeweilige Treibstangensperre möglichst hoch anzuordnen. Bevorzugt werden auch
hier zwei Treibstangensperren verwendet, von denen sich eine oberhalb des Schlosses
befindet. Die zweite kann dem Schloss zugeordnet sein. Mit ihr kann eine Automatikfunktion
des Schlosses ausgelöst werden. Zufolge der oben erwähnten Schräge braucht der Tastarm
nur geringfügig in Richtung auf die Stulpe verschwenkt werden. Es reicht aus, wenn
die schmale Sperrstirn aus dem Querschnittsbereich der Sperrstufe der Treibstange
gebracht wird.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- die Seitenansicht einer in Funktion befindlichen Treibstangensperre, die eine Treibstange
in ihrer Offenstellung hält,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Stulp,
- Fig. 3
- eine Ansicht von oben,
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig.1 mit betätigtem Tastarm und verlagertem Hebel,
- Fig. 6
- eine Rückansicht.
[0008] Bei einem nicht dargestellten Treibstangenverschluss sind zwei Treibstangensperren
der nachfolgend beschriebenen Art vorgesehen. Der Treibstangenverschluss besitzt ein
Schloss, welches zwei Treibstangen antriebt. Eine Treibstange weist nach oben und
eine andere Treibstange weist nach unten. Die obere Treibstange fährt von unten nach
oben in ihre Sperrstellung und ist in diese Richtung federvorgespannt. Die untere
Treibstange kann gleichgerichtet oder entgegengerichtet in die Sperrstellung fahren,
also ebenfalls von unten nach oben oder nach Verwendung eines besonderen Umlenkgetriebes
im Schloss auch von oben nach unten. Sie ist in diese Richtung von einem Kraftspeicher
vorgespannt. Bevorzugt sind beide Treibstangen aneinander bewegungsgekoppelt. Jede
der beiden Treibstangen 2 besitzt eine Sperrstufe, die im Ausführungsbeispiel vom
freien Ende der Treibstange 2 ausgebildet ist. Es ist jedoch auch vorgesehen, dass
die Sperrstufe 8 von einem Fenster einer Treibstange ausgebildet ist, die sich über
die gesamte Länge des Stulps bzw. der Tür erstreckt. Derartige Treibstangen können
im Eckbereich des Türflügels angeordnete Kantriegel betreiben, die oben bzw. unten
aus der Tür ausfahren. Die Treibstangen können aber auch im Bereich des Stulps angeordnete
Rollzapfen, Hakenriegel oder Schubriegel antreiben.
[0009] Die Treibstangensperre des Ausführungsbeispiels besteht aus einem dreiarmigen Hebel
6. Der Hebel 6 hat die Form eines T. Der T-Steg des Hebels 6 bildet einen Tastarm
3. Die beiden in einer Ebene voneinanderwegweisenden T-Schenkel bilden einerseits
den Lagerarm 4 und andererseits den Sperrarm 5.
[0010] Der Sperrarm 5 besitzt an seinem Ende eine Lagerachse 15. Die Lagerachse 15 begrenzt
eine längliche Aussparung 20 durch welche ein Befestigungssteg 16 eines Lagerböckchens
7 ragt. Der Befestigungssteg 16 ist fest mit der Rückseite des Stulps 1 verbunden.
Hierzu dient ein Niet 18. Die Lagerachse 15 liegt in einer Lagermulde 24 des Lagerböckchens
7 ein. Die Lagermulde 24 ist von der Rückseite des Stulps verschlossen. Jenseits der
Lagermulde 24 ist ein zweiter Befestigungsniet 17 vorgesehen, mit dem das Lagerböckchen
7 mit dem Stulp verbunden ist. Dem Befestigungssteg 16 ist zudem eine Schraubendurchtrittsöffnung
19 zugeordnet. Dem Befestigungssteg 16 ist darüber hinaus ein Fortsatz angeformt mit
einer Vertiefung 13, in welcher eine Druckfeder 11 liegt. Die Druckfeder 11 stützt
sich mit ihrem anderen Ende in einer Vertiefung 12 des Hebels 6 ab. Diese Vertiefung
12 liegt im Bereich des Knotens des Hebels 6 in welchem die drei Arme 3, 4, 5 des
Hebels 6 verbunden sind.
[0011] Der Tastarm 3 durchragt ein Fenster 23 des Stulps 1. Der aus dem Fenster 23 herausragende
Abschnitt des Tastarms 3 bildet zwei dachartig aufeinanderstehende Auflaufschrägen
22 aus. Diese Auflaufschrägen können an einem Schließblech aufgleiten, wenn die Tür
geschlossen ist. Der Verschluss ist nicht nur für Schwenkflügel, sondern auch für
Schiebeflügel geeignet. Dann tritt der Tastarm 3 frontal gegen das Gegenschließblech
des Gegenflügels oder des Rahmens.
[0012] Der Sperrarm 5 ist der dünnste der drei Arme. Während sich die Materialstärke des
Lagerarmes 4 ausgehend von der Lagerachse 15 hin zum Knoten keilartig verjüngt, besitzt
der Sperrarm 5 zunächst einen an den Knoten angrenzenden Abschnitt gleichbleibender
Materialstärke. Erst im Bereich seines Endes ist die zum Stulp 1 weisende Breitseite
des Sperrarms 5 derart abgeschrägt, dass sich die Materialstärke des Sperrarmes 5
hin zu einer Sperrstirn 10 verjüngt. Die Sperrstirn 10 liegt somit durch einen Luftspalt
beabstandet von der Rückseite des Stulps 1. Dieser Luftspalt besitzt eine Keilform.
[0013] Die Sperrstirn 10 liegt aber gleichwohl in dem Bereich der Materialstärke der Treibstange
2, also im Bereich der Sperrstufe 8. In seiner die Treibstange in der Offenstellung
haltenden, in den Figuren 1 und 3 dargestellten Verriegelungsstellung liegt der Sperrarm
5 in einer Linienberührung auf der Rückseite des Stulps 1.
[0014] Die Treibstange 2 ist vorzugsweise in Richtung ihrer Geschlossenstellung federkraftbeaufschlagt.
Wird der Tastarm 3 in Richtung auf den Stulp 1 beaufschlagt, so kann der Hebel 6 gegen
die Rückstellkraft der Druckfeder 11 verschwenkt werden. Dabei verlässt bei einer
geringfügigen Schwenkbewegung die Sperrstirn 10 den Einflussbereich der Sperrstufe
8. Die Randkante der Sperrstufe 8 gleitet dann auf der Schrägen 9 auf, wobei der Hebel
weiter verschwenkt wird. Die Treibstange 2 wird dabei von dem vorgespannten Kraftspeicher
angetrieben.
[0015] Wird die Treibstange bspw. durch die Betätigung eines Schlüssels oder eines Drückers
oder eines Elektromotors aus der Sperrstellung in die Offenstellung zurückverlagert,
so rastet die Sperrstufe 8 hinter die Sperrstirn 10, da der Hebel 6 von der Druckfeder
11 beaufschlagt wird.
[0016] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Treibstangensperre zum Festhalten oder Sichern einer rückwärtig eines Stulps (1) eines
Treibstangenverschlusses geführten Treibstange (2) in einer Offenstellung, mit einem
im Wesentlichen T-förmigen, einen Tastarm (3), einen Lagerarm (4) und einen Sperrarm
(5) ausbildenden Hebel (6), wobei der Hebel (6) mit dem Lagerarm (4) an einem rückwärtig
des Stulps (1) angeordneten Lagerböckchen (7) angelenkt ist und der Sperrarm (5) federkraftbeaufschlagt
vor einer Sperrstufe (8) der Treibstange (2) liegt, dadurch gekennzeichnet, dass der vom T-Steg des Hebels (6) ausgebildete Tastarm (3) ein Fenster (23) des Stulps
(1) durchragt.
2. Treibstangensperre nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerarm (4) eine Aussparung (20) aufweist, durch welche ein Befestigungssteg
(16) des Lagerböckchens (7) ragt.
3. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (5) zufolge einer ihm zugeordneten Schrägen (9) eine von der Stulprückseite
beabstandet liegende Sperrstirn (10) besitzt, gegen die in der Offenstellung des Verschlusses
die Sperrstufe (8) der Treibstange (2) anliegt.
4. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Fenster (23) ragende Endabschnitt des Tastarmes (3) ein oder zwei Auflaufschrägen
(22) ausbildet.
5. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerachse (15) des Lagerarmes (4) in einer Lagermulde des Lagerböckchens (7)
einliegt und sich auf der Stulprückseite abstützt.
6. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke des Lastarmes im Bereich der Lagerachse (15) größer ist, als im
Bereich des T-Knotens.
7. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine sich über die Außenseite beider T-Stege erstreckende, die Breitseiten von Lagerarm
(4) und Sperrarm (5) bildende Ebene.
8. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die den Hebel (6) belastende Druckfeder (11) in einer im T-Knoten sitzenden Vertiefung
(12) und in einer einem Fortsatz des Lagerböckchens zugeordneten Vertiefung (13) einliegt.
9. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (6) in einen Längsschlitz einer Treibstange eingreift.
10. Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen mit der Treibstangensperre ausgestatteten Treibstangenverschluss entweder für
einen Schwenk- oder für einen Schiebeflügel einer Tür.
11. Treibstangenverschluss mit zumindest einer Treibstange (2), die von einem Kraftspeicher
in Richtung einer Geschlossenstellung beaufschlagt wird und die in der Offenstellung
von einer Treibstangensperre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
gehalten wird.