[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss mit einem Schlosskasten und einem
längsverschieblich in dem Schlosskasten geführten Schieber und mit einem in dem Schlosskasten
gelagerten, von einer innerhalb des Schlosskastens zurückgezogene Stellung in eine
aus dem Schlosskasten herausragende Stellung antreibbaren Schwenkriegel.
[0002] Solche einen Schwenkriegel aufweisende Treibstangenschlösser weisen gegenüber Treibstangenschlössern
mit einem geradlinig geführten Riegel den Vorteil auf, dass der Schwenkriegel ein
dem Schlosskasten gegenüberliegend angeordnetes Schließblech zu hintergreifen vermag,
was zu einer besonders hohen Aufbruchsicherheit des Treibstangenschlosses führt.
[0003] Ein solches Treibstangenschloss ist beispielsweise aus der
DE 103 41 442 A1 bekannt. Bei diesem Treibstangenschloss wird der Schwenkriegel in dem Schlosskasten
gelagerten Stützelement in der herausragenden Stellung abgestützt. Damit lässt sich
der Schwenkriegel nicht von Hand aus der herausragenden Stellung in den Schlosskasten
hineindrücken. Diese Funktion dient der Sicherheit des Treibstangenschlosses gegen
ein unberechtigtes Entriegeln. Das Stützelement hat einen Mitnehmer, welcher von einem
Absatz einer Treibstange aus dem Bewegungsbereich des Schwenkriegels herausgedrückt
wird. Anschließend lässt sich der Schwenkriegel durch Antrieb der Treibstange und
damit des Schiebers in die zurückgezogene Stellung zurückbewegen. Nachteilig bei dem
Treibstangenschloss ist, dass das Stützelement ein zusätzlich in dem Treibstangenschloss
montierbares Bauteil darstellt. Hierdurch gestaltet sich die Fertigung und die Montage
des Treibstangenschlosses sehr aufwändig.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 34 45 255 A1 ein Treibstangenschloss bekannt geworden, bei dem ein mit dem Schwenkriegel verbundener
Zapfen in einer Kulissenführung eines mit der Treibstange verbundenen Bauteils geführt
ist. In der aus dem Schlosskasten herausragenden Stellung des Schwenkriegels befindet
sich der Zapfen in einem geraden Abschnitt der Kulissenführung und verhindert ein
Zurückdrücken des Schwenkriegels von Hand ohne Bewegung der Treibstange. Nachteilig
bei diesem Treibstangenschloss ist, dass der in der Kulissenführung befindliche Zapfen
nur geringe Kräfte abzustützen vermag. Hierdurch lässt sich der Schwenkriegel mit
einem ausreichenden Kraftaufwand in den Schlosskasten zurückdrücken.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Treibstangenschloss der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass es besonders einfach aufgebaut ist und den Schwenkriegel
besonders zuverlässig in der herausragenden Stellung abstützt.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schieber parallel zur
Schwenkebene des Schwenkriegels angeordnet ist und eine in die Schwenkebene des Schwenkriegels
hineinragende Abwinklung aufweist und dass ein aufgestellter Rand der Abwinklung einen
Vorsprung des Schwenkriegels in der aus dem Schlosskasten herausragenden Stellung
hintergreift.
[0007] Durch diese Gestaltung ermöglicht der aufgestellte Rand die Abstützung von besonders
hohen Kräften bei einem unberechtigten Zurückdrücken des Schwenkriegels von Hand,
da der aufgestellte Rand der Abwinklung des Schiebers eine besonders hohe Stabilität
aufweist. Dank der Erfindung wird daher der Schwenkriegel in der herausragenden Stellung
besonders zuverlässig abgestützt. Da abgesehen von der Abwinklung mit dem aufgestellten
Rand das erfindungsgemäße Treibstangenschloss keine zusätzlichen Bauteile zur Abstützung
des Schwenkriegels erfordert, ist es besonders einfach aufgebaut und lässt sich kostengünstig
fertigen.
[0008] Besonders hohe auf den in der herausragenden Stellung befindlichen Schwenkriegel
einwirkende Kräfte lassen sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einfach abstützen, wenn sich der aufgestellte Rand und der Vorsprung über die volle
Breite des Schwenkriegels erstrecken.
[0009] Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
trägt es bei, wenn der aufgestellte Rand einstückig mit dem Schieber gefertigt ist.
Hierdurch weist das erfindungsgemäße Treibstangenschloss eine besonders geringe Anzahl
an Bauteilen auf.
[0010] Die Abstützung des Schwenkriegels in der herausragenden Stellung vermag gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders hohe Kräfte aufzunehmen,
wenn der Schieber eine Kulissenführung zur Bewegung des Schwenkriegels aufweist, wenn
der Schwenkriegel einen in die Kulissenführung eindringenden Kulissenzapfen hat und
wenn die Kulissenführung einen geraden Abschnitt zur Halterung des Kulissenzapfens
in der herausragenden Stellung des Schwenkriegels hat. Hierdurch weist der Schwenkriegel
an dem aufgestellten Rand und an der Kulissenführung zwei parallele Abstützstellen
auf. Weiterhin ermöglicht der gerade Abschnitt der Kulissenführung, dass die Abwinklung
des Schiebers durch Bewegung des Schiebers unter den Vorsprung des Schwenkriegels
geschoben wird, wenn sich der Schwenkriegel in der herausragenden Stellung und der
Kulissenzapfen in dem geraden Abschnitt der Kulissenführung befindet.
[0011] Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss weist eine besonders hohe Stabilität auf,
wenn der Schieber ein parallel zur Bewegungsrichtung des Schiebers angeordnetes Langloch
aufweist und wenn der Schlosskasten einen in das Langloch eindringenden Führungszapfen
hat.
[0012] Häufig werden solche Treibstangenschlösser als von einem Hauptschloss über eine Treibstange
angetriebenes Nebenschloss ausgebildet. Die Treibstange könnte beispielsweise wie
bei der
DE 34 45 255 A1 eine Abwinklung zur Anbindung an den Schieber aufweisen. Weiterhin könnten Treibstange
und Schieber auch vernietet sein. Die Ankoppelung des Schiebers an die Treibstange
gestaltet sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach und ermöglicht die Abstützung besonders hoher Kräfte,
wenn der Schieber einen hervorstehenden, in eine Tasche einer längsverschieblich geführten
Treibstange eindringenden Mitnehmer hat. Durch diese Gestaltung kann die Treibstange
gerade bis zu dem Schwenkriegel geführt werden, wodurch eine Einleitung von Biegekräften
in die Treibstange vermieden werden kann.
[0013] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
trägt es bei, wenn jeweils ein Schieber seitlich an dem Schwenkriegel angeordnet ist.
[0014] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Treibstangenschloss trägt
es bei, wenn die Abwinklung des einen Schiebers formschlüssig mit dem anderen Schieber
verbunden ist.
[0015] Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
trägt es bei, wenn der zweite Schieber eben gestaltet ist.
[0016] Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss setzt sich ausschließlich aus besonders
einfach und kostengünstig zu fertigenden Bauteilen zusammen, wenn die Abwinklung des
einen Schiebers formschlüssig in den zweiten, eben gestalteten Schieber eingreift.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes, von einem Hauptschloss antreibbares Treibstangenschloss,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Treibstangenschloss aus Figur 1 nach Entfernung eines Schiebers,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch das erfindungsgemäße Treibstangenschloss aus Figur 1
entlang der Linie III - III.
[0018] Figur 1 zeigt ein Treibstangenschloss 1 zur Verriegelung eines Flügels 2 in einem
Rahmen 3 mit einer Treibstange 4. Die Treibstange 4 verbindet ein Hauptschoss 5 mit
einem Nebenschloss 6 und in der dargestellten Ausführungsform mit einem elektromotorischen
Antrieb 7. Ein geöffnet dargestellter Schlosskasten 8 des Treibstangenschlosses 1
ist in dem Flügel 2 befestigt, während ein dem Schlosskasten 8 gegenüberstehendes
Schließblech 9 in dem Rahmen 3 angeordnet ist. Das Schließblech 9 hat eine Schließausnehmung
10 zur Aufnahme eines schwenkbar in dem Schlosskasten 8 des Nebenschlosses 6 gelagerten
Schwenkriegels 11. In der dargestellten Schließstellung greift der Schwenkriegel 11
in die Schließausnehmung 10 des Schließblechs 9 ein und verriegelt den Flügel 2 in
dem Rahmen 3. Der Schwenkriegel 11 weist eine Lagerung 12 in dem Schlosskasten 8 auf
und ist über eine Kulissenführung 13 mit einem Schieber 14 verbunden. In die Kulissenführung
13 dringt ein an dem Schwenkriegel 11 befestigter Kulissenzapfen 15 ein. Der Schieber
14 weist einen in eine Tasche 16 der Treibstange 4 eindringenden Mitnehmer 17 auf
und hat für seine Längsführung ein Langloch 18. In das Langloch 18 dringt ein mit
dem Schlosskasten 8 verbundener Führungszapfen 19 ein.
[0019] Weiterhin zeigt Figur 1, dass ein Vorsprung 20 des Schwenkriegels 11 von einem aufgestellten
Rand 21 einer Abwinklung 22 hintergriffen ist. Wie Figur 2 in einer Ansicht auf das
Nebenschloss 6 bei entferntem Schieber 14 zeigt, ist die Abwinklung 22 mit dem aufgestellten
Rand 21 Teil eines hinter dem Schwenkriegel 11 angeordneten weiteren Schiebers 14'.
Dieser weitere Schieber 14' weist ebenfalls eine Kulissenführung 13' für den Schwenkriegel
11 und einen Mitnehmer 17' für die in Figur 1 dargestellte Treibstange 4 auf. Die
Abwinklung 22 des in Figur 2 dargestellten Schiebers 14' und der in Figur 1 dargestellte
Schieber 14 sind formschlüssig miteinander verbunden. Hierfür hat die Abwinklung 22
eine Ausnehmung 23, in die eine Lasche 24 des in Figur 1 dargestellten Schiebers 14
eindringt. Die Kulissenführungen 13, 13' und der Schieber 14, 14' haben einen geraden
Abschnitt 25, 25', in dem sich die Treibstange 4 verschieben lässt, ohne den Schwenkriegel
11 mitzunehmen. Bei einer Verschiebung der Treibstange 4, bei der der Kulissenzapfen
15 in dem geraden Abschnitt 25, 25' verbleibt, lässt sich der aufgestellte Rand 21
unter den Vorsprung 20 verschieben. Hierdurch wird der Schwenkriegel 11 abgestützt
und kann von Hand nicht ohne Antrieb der Treibstange 4 in den Schlosskasten 8 zurückgedrückt
werden. Erst durch Antrieb der Treibstange 4 wird zunächst der aufgestellte Rand 21
unter dem Vorsprung 20 herausbewegt. Anschließend gleitet der Kulissenzapfen 15 in
die Kulissenführungen 13, 13' und verschwenkt den Schwenkriegel 11 in eine in dem
Schlosskasten 8 zurückgezogene Stellung.
[0020] Figur 3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Treibstangenschloss 1 aus Figur
1 entlang der Linie III - III, dass der aufgestellte Rand 20 sich über die gesamte
Breite des Schwenkriegels 11 erstreckt. Weiterhin ist die Verbindung der Lasche 24
des einen Schiebers 14' mit der Ausnehmung 23 des anderen Schiebers 14 zu erkennen.
1. Treibstangenschloss mit einem Schlosskasten und einem längsverschieblich in dem Schlosskasten
geführten Schieber und mit einem in dem Schlosskasten gelagerten, von einer innerhalb
des Schlosskastens zurückgezogene Stellung in eine aus dem Schlosskasten herausragende
Stellung antreibbaren Schwenkriegel, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14') parallel zur Schwenkebene des Schwenkriegels (11) angeordnet ist
und eine in die Schwenkebene des Schwenkriegels (11) hineinragende Abwinklung (22)
aufweist und dass ein aufgestellter Rand (21) der Abwinklung (22) einen Vorsprung
(20) des Schwenkriegels (11) in der aus dem Schlosskasten (8) herausragenden Stellung
hintergreift.
2. Treibstangenschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der aufgestellte Rand (21) und der Vorsprung (20) über die volle Breite des
Schwenkriegels (11) erstrecken.
3. Treibstangenschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgestellte Rand (21) einstückig mit dem Schieber (14') gefertigt ist.
4. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14') eine Kulissenführung (13') zur Bewegung des Schwenkriegels (11)
aufweist, dass der Schwenkriegel (11) einen in die Kulissenführung (13') eindringenden
Kulissenzapfen (15) hat und dass die Kulissenführung (13') einen geraden Abschnitt
(25') zur Halterung des Kulissenzapfens (15) in der herausragenden Stellung des Schwenkriegels
(11) hat.
5. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14') ein parallel zur Bewegungsrichtung des Schiebers (14') angeordnetes
Langloch (18) aufweist und dass der Schlosskasten (8) einen in das Langloch (18) eindringenden
Führungszapfen (19) hat.
6. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14') einen hervorstehenden, in eine Tasche (16) einer längsverschieblich
geführten Treibstange (4) eindringenden Mitnehmer (17') hat.
7. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Schieber (14, 14') seitlich an dem Schwenkriegel (11) angeordnet ist.
8. Treibstangenschloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklung (22) des einen Schiebers (14') formschlüssig mit dem anderen Schieber
(14) verbunden ist.
9. Treibstangenschloss nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schieber (14) eben gestaltet ist.
10. Treibstangenschloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklung (22) des einen Schiebers (14') formschlüssig in den zweiten, eben
gestalteten Schieber (14) eingreift.