[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für einen Dreh-/Kipp-Beschlag
eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder
dergleichen mit einem flügelseitigen Beschlagteil und einem rahmenseitigen Beschlagteil,
mit einer die Beschlagteile miteinander verbindenden, einen Ausstellarm aufweisenden
Ausstellschere, mit einem auf einer Treibstange angeordneten und eine Reihe von Vorsprüngen
aufweisenden Zahnkamm und einem auf der Ausstellschere angeordneten, dem Zahnkamm
gegenüberstehenden Rastnocken zur Halterung des Ausstellarms in einer Spaltlüftungsstellung,
in der der Ausstellarm geringfügig gegenüber den Rahmenteilen verschwenkt ist.
[0002] Eine solche Verriegelungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 202 00 770 U1 bekannt. Bei dieser Verriegelungsvorrichtung ist der Zahnkamm fest mit einem mit
der Treibstange verbundenen Grundkörper verschraubt. Der Zahnkamm ermöglicht bei geringfügig
gekipptem Flügel eine Verrastung mit dem Rastnocken und damit eine Spaltlüftungsstellung
des Flügels, in der der Flügel nur geringfügig von dem Rahmen entfernt ist. Bei der
Spaltlüftungsstellung wird der Flügel gehalten, indem der Rastnocken in die Reihe
der Vorsprünge eindringt.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 33 05 497 A1 eine Verriegelungsvorrichtung bekannt geworden, bei dem anstelle des Zahnkamms ein
Anzugsnocken auf der Treibstange befestigt ist. Beim Bewegen des Flügels gegen den
Rahmen und anschließendem Bewegen der Treibstange in eine Schließstellung gleitet
der Anzugsnocken an dem Rastnocken entlang und zieht damit den Flügel gegen den Rahmen.
[0004] Häufig ist es jedoch wünschenswert, die Verriegelungsvorrichtung mit dem Anzugsnocken
auszustatten, um den Flügel zuverlässig in der Schließstellung zu halten und bei Bedarf
zusätzlich eine Spaltlüftungsstellung mit einem Zahnkamm zu ermöglichen. Man könnte
daran denken, den Zahnkamm einstückig mit dem Anzugsnocken zu fertigen. Dies führt
jedoch zu einer hohen Teilevielfalt des Dreh-/Kipp-Beschlages, da einzelne Anzugsnocken
und einzelne Zahnkämme mit Anzugsnocken vorrätig gehalten werden müssen.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, dass sie eine zuverlässige Vorspannung des Flügels
gegen den Rahmen in Schließstellung sicher stellt und eine einfache Nachrüstung des
Zahnkamms ermöglicht.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf der Treibstange ein
Halteteil angeordnet ist, dass das Halteteil an seiner der Treibstange zugewandten
Seite ein formschlüssig in Eingriff mit dem Zahnkamm stehendes Halteelement und einen
den Rastnocken in Schließstellung hintergreifenden Anzugsnocken aufweist.
[0007] Durch diese Gestaltung ist der Zahnkamm an dem Anzugsnocken befestigt und kann bei
Bedarf weggelassen werden. Dies ermöglicht eine einfache Anpassung der erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung für eine vorgesehene Spaltlüftungsstellung. Wenn keine Spaltlüftungsstellung
vorgesehen ist, wird das Halteteil mit dem Anzugsnocken ohne den Zahnkamm an der Treibstange
befestigt. Da dank der Erfindung der Anzugsnocken bei jeder Ausführungsform mit der
Treibstange verbunden ist, wird eine zuverlässige Vorspannung des Flügels gegen den
Rahmen in Schließstellung ermöglicht.
[0008] Eine nachträgliche Montage und Demontage des Zahnkamms an der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
lässt sich ohne Werkzeug durchführen, wenn das Halteteil senkrecht zur Treibstange
verschiebbar und von einem Federelement gegen die Treibstange vorgespannt ist. Selbstverständlich
muss das Halteteil so weit von der Treibstange abhebbar sein, dass sich der Zahnkamm
unter den Anzugsnocken montieren lässt.
[0009] Das Halteteil könnte den Zahnkamm ausschließlich haltern. Zur Erhöhung der Stabilität
der erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung trägt es jedoch bei, wenn der Zahnkamm
einen in die Treibstange eindringenden Bolzen hat. Durch diese Gestaltung wird der
Zahnkamm zusätzlich von der Treibstange formschlüssig gehalten.
[0010] Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Zahnkamms trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Halteelement des Halteteils
an seiner der Treibstange zugewandten Seite unrund und ein dem Halteelement des Halteteils
gegenüberstehender Fuß des Zahnkamms U-förmig, das Halteelement umgreifend gestaltet
ist.
[0011] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
trägt es bei, wenn sich der Fuß des Zahnkamms seitlich in einem Langloch einer die
Treibstange abdeckenden Stulpschiene abstützt.
[0012] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung gestaltet sich konstruktiv besonders
einfach und sehr kompakt, wenn das Halteteil einen Vorsprung aufweist und wenn der
Vorsprung in der Reihe von Vorsprüngen des Zahnkamms liegt und über dem Halteelement
übersteht. Vorzugsweise ist der Vorsprung des Halteteils ein Teil des Anzugsnockens.
[0013] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
- Fig. 2
- stark vergrößert einen Teilbereich der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
aus Figur 1,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung aus Figur 2 nach dem Entfernen eines
Zahnkamms,
- Fig. 4
- die erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung aus Figur 2 nach dem Entfernen eines
Halteteils für den Zahnkamm,
- Fig. 5
- perspektivisch den Zahnkamm der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung aus Figur
2,
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung.
[0014] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegenüber einem Rahmen 1 gekippten Flügel 2 und
mit einem Dreh-/Kipp-Beschlag 3. Der Flügel 2 lässt sich um eine horizontale Achse
4 gegenüber dem Rahmen 1 kippen und um eine vertikale Achse 5 gegenüber dem Rahmen
1 drehen. Der Dreh-/Kipp-Beschlag 3 ist von einer Handhabe 6 antreibbar und hat eine
Ausstellschere 7 mit einem Ausstellarm 8, welche den Flügel 2 in der gekippten Stellung
an dem Rahmen 1 hält. Der Ausstellarm 8 ist an einem rahmenseitigen Beschlagteil 9
und einem flügelseitigen Beschlagteil 10 über Lagerungen 11, 11' angelenkt. Der Dreh-/Kipp-Beschlag
3 hat eine Verriegelungsvorrichtung 12 mit einem an dem Flügel 2 angeordneten Anzugsnocken
13 und einem auf dem Ausstellarm 8 angeordneten Rastnocken 14.
[0015] Figur 2 zeigt stark vergrößert die Verriegelungsvorrichtung 12 aus Figur 1 mit dem
Anzugsnocken 13 und dem Rastnocken 14. Der Dreh-/Kipp-Beschlag 3 weist eine unterhalb
einer Stulpschiene 15 längsverschieblich angeordnete Treibstange 16 auf. Die Stulpschiene
15 hat ein Langloch 17. Der Anzugsnocken 13 ist mit einem Grundkörper 18 verschraubt,
während der Grundkörper 18 auf der Treibstange 16 befestigt ist. Der Anzugsnocken
13 ist einstückig mit einem Halteteil 19 gefertigt, welches einen Zahnkamm 20 mit
einer Reihe von Vorsprüngen 21 hält. Der Anzugsnocken 13 bildet einen Vorsprung 21a,
welcher in einer Reihe mit den Vorsprüngen 21 des Zahnkamms 20 liegt. Nach einer Bewegung
des Flügels 2 gegen den Rahmen 1 und einem Antrieb der Treibstange 16 in eine Schließstellung
gleitet der Anzugsnocken 13 entlang des Rastnockens 14 und zieht den Flügel 2 gegen
den Rahmen 1. Wird der Flügel 2 nicht vollständig gegen den Rahmen 1 bewegt, verbleibt
ein Spalt zwischen dem Flügel 2 und dem Rahmen 1. In dieser Stellung kann die Treibstange
16 ebenfalls in Richtung der Schließstellung bewegt werden. Dabei wird der Zahnkamm
20 gegen den Rastnocken 14 bewegt. Der Rastnocken 14 dringt zwischen zwei der Vorsprünge
21 und/oder 21a ein und hält den Flügel 2 in dieser Stellung. Dies kennzeichnet eine
Spaltlüftungsstellung des Fensters.
[0016] Figur 3 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 12 aus Figur 2 nach der Entfernung des
Zahnkamms 20. Hierbei ist zu erkennen, dass das Halteteil 19 mit einem Halteelement
22 an der Treibstange 16 anliegt. Weiterhin hat die Treibstange 16 eine Ausnehmung
23. Figur 4 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 12 aus Figur 2 nach der Entfernung
des Halteteils 19. Hierbei ist zu erkennen, dass sich der Zahnkamm 20 mit einem Fuß
24 seitlich in dem Langloch 17 abstützt. Im montierten Zustand des Halteteils 19 wird
der Fuß 24 von dem Anzugsnocken 13 übergriffen. Weiterhin hat der Fuß 24 des Zahnkamms
20 eine dem Halteelement 22 des Halteteils 19 entsprechende Kontur und einen in die
Ausnehmung 23 der Treibstange 16 eindringenden Bolzen 25. Der Bolzen 25 und der Fuß
24 sind in einer stark vergrößerten perspektivischen Darstellung des Zahnkamms 20
in Figur 5 deutlich zu erkennen. Der Fuß 24 ist U-förmig zum Umgreifen des Halteelementes
22 des Halteteils 19 gestaltet. Ein Vergleich der Figuren 2 und 3 zeigt, dass der
Zahnkamm 20 wahlweise in der Verriegelungsvorrichtung 12 eingesetzt oder weggelassen
werden kann. Zur Montage und Demontage des Zahnkamms 20 ist ausschließlich das Halteteil
19 von der Treibstange 16 zu entfernen und der Zahnkamm 20 zwischen Treibstange 16
und Halteteil 19 einzusetzen. Der auf der Treibstange 16 befestigte Grundkörper 18
sichert das Halteteil 19 im montierten Zustand gegen Verdrehung.
[0017] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Teilbereichs der Verriegelungsvorrichtung
12 in einer Schnittdarstellung, bei der das Halteteil 19 mittels eines Federelementes
26 gegen die Treibstange 16 vorgespannt ist. Hierdurch lässt sich das Halteteil 19
ohne Werkzeug von der Treibstange 16 entfernen und der in Figur 5 dargestellte Zahnkamm
20 mit dem Bolzen 25 in die Ausnehmung 23 der Treibstange 16 einsetzen. Dabei umgreift
der Fuß 24 des Zahnkamms 20 das Halteelement 22 des Halteteils 19. Zur Führung des
Halteteils 19 ist auf der Treibstange 16 ein Führungsbolzen 27 befestigt, welcher
mit einem Kopf 28 das Federelement 26 abstützt.
1. Verriegelungsvorrichtung für einen Dreh-/Kipp-Beschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem flügelseitigen
Beschlagteil und einem rahmenseitigen Beschlagteil, mit einer die Beschlagteile miteinander
verbindenden, einen Ausstellarm aufweisenden Ausstellschere, mit einem auf einer Treibstange
angeordneten und eine Reihe von Vorsprüngen aufweisenden Zahnkamm und einem auf der
Ausstellschere angeordneten, dem Zahnkamm gegenüberstehenden Rastnocken zur Halterung
des Ausstellarms in einer Spaltlüftungsstellung, in der der Ausstellarm geringfügig
gegenüber den Rahmenteilen verschwenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Treibstange (16) ein Halteteil (19) angeordnet ist, dass das Halteteil (19)
an seiner der Treibstange (16) zugewandten Seite ein formschlüssig in Eingriff mit
dem Zahnkamm (20) stehendes Halteelement (22) und einen den Rastnocken (14) in Schließstellung
hintergreifenden Anzugsnocken (13) aufweist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (19) senkrecht zur Treibstange (16) verschiebbar und von einem Federelement
(26) gegen die Treibstange (16) vorgespannt ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnkamm (20) einen in die Treibstange (16) eindringenden Bolzen (25) hat.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (22) des Halteteils (19) an seiner der Treibstange (16) zugewandten
Seite unrund und ein dem Halteelement (22) des Halteteils (19) gegenüberstehender
Fuß (24) des Zahnkamms (20) U-förmig, das Halteelement (22) umgreifend gestaltet ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Fuß (24) des Zahnkamms (20) seitlich in einem Langloch (17) einer die Treibstange
(16) abdeckenden Stulpschiene (15) abstützt.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (19) einen Vorsprung (21a) aufweist, der in einer Reihe von Vorsprüngen
(21) des Zahnkamms (20) liegt und über dem Halteelement (22) übersteht.