[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Warten einer
technischen Anlage, beispielsweise einer Gasturbinenanlage.
[0002] Technische Anlagen, insbesondere großtechnische Anlagen wie etwa Gasturbinenanlagen,
weisen heutzutage eine Komplexität auf, die ein häufiges Warten der Anlage notwendig
macht. Zum Warten der Anlage wird diese in der Regel von Wartungspersonal auf ihre
Funktionstüchtigkeit untersucht und bei Vorliegen von Fehlern oder Schwachstellen
wieder in einen einwandfreien Zustand überführt. Nicht, zu spät oder unzureichend
durchgeführte Wartungsarbeiten können zu erheblichem Mehraufwand beim Wiederherstellen
des fehlerfreien Anlagezustandes führen und zudem die Lebensdauer und die Laufleistung
der Anlage beeinträchtigen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Warten einer technischen
Anlage zur Verfügung zu stellen, mit welcher der arbeits- und kostenintensive Wartungsaufwand
reduziert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum automatischen Warten einer technischen
Anlage nach Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung.
[0005] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Warten einer technischen Anlage
umfasst wenigstens ein Überwachungsmodul, ein Auswertemodul, ein Wartungsmodul und
eine Ausgabeeinheit. Das Überwachungsmodul ist zum Überwachen für die Wartung relevanter
Anlagedaten sowie zum Bilden und Ausgeben von auf die Anlagedaten bezogenen Statistikdaten
ausgebildet. Das Auswertemodul ist mit dem Überwachungsmodul zum Empfang der Statistikdaten
verbunden. Es ist dazu ausgestaltet, die Statistikdaten im Hinblick auf den Zustand
der Anlage auszuwerten und in Form von Zustandsdaten auszugeben. Das Wartungsmodul
ist mit dem Auswertemodul zum Empfang der Zustandsdaten verbunden und derart ausgestaltet,
dass es auf der Basis der Zustandsdaten Wartungsanweisungen erstellt. Zum Ausgeben
der Wartungsanweisungen ist das Wartungsmodul mit der Ausgabeeinheit verbunden.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, eine Vielzahl von Wartungsvorgängen
bis hin zum Erstellen von Wartungsanweisungen zu automatisieren. Diese Automatisierung
kann soweit gehen, dass nicht nur der Zustand der Anlage überwacht und bei Bedarf
zur Wartung aufgefordert wird, sondern sogar die Wartung vollautomatisch durchgeführt
wird, soweit hierzu kein menschliches Eingreifen notwendig ist. Letzteres ist insbesondere
im Falle der Wartung von Software und Firmware der Anlage bzw. von Automatisierungskomponenten
der Anlage denkbar. Falls die Wartung das Wiederaufarbeiten, Reparieren oder Austauschen
von Bauteilen nötig macht, so werden entsprechende Anweisungen in Form von Meldungen
ausgegeben. Grundsätzlich sind hierbei alle Arten von Meldungen möglich, die dem Wartungspersonal
die Wartungsanweisung vermitteln können. Beispielsweise kann dies in Form einer aufleuchtenden
Signallampe oder in Form einer Textausgabe auf einem Computermonitor geschehen. Aber
auch Meldungen in Form einer E-Mail, einer automatisierten Sprachausgabe oder von
Pictogrammen sind möglich. Ebenso ist es möglich, verschiedene Arten der Meldung zu
kombinieren, beispielsweise eine Textmeldung und ein Pictogramm oder eine sonstige
graphische Darstellung.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zumindest ein Teil des Überprüfens der
Anlage durch Menschen entfallen, wodurch Arbeitszeit und -kosten eingespart werden
können. Wenigstens ein Teil der im Rahmen der Wartungsarbeiten notwendigen Inspektionsarbeiten
kann von Messsensoren wahrgenommen werden, die den Zustand der Maschine in regelmäßigen
Abständen oder kontinuierlich überwachen.
[0008] Das Wartungsmodul kann vorteilhafterweise einen Dateneingang umfassen, über den Zustandsdaten
von weiteren technischen Anlagen insbesondere derselben Baureihe zu empfangen sind.
In diesem Fall ist das Auswertemodul derart ausgestaltet, dass die Zustandsdaten der
weiteren technischen Anlagen beim Erstellen der Wartungsanweisungen berücksichtigt
werden. Auf diese Weise können die Zustandsdaten mehrerer gleicher technischen Anlagen
miteinander verglichen werden, um die Wartungsanweisungen zu erstellen. Dieser Vergleich
kann wichtige Informationen über mögliche Schwachstellen eines Anlagendesigns liefern.
Beispielsweise wenn in einer Vielzahl von Anlagen desselben Anlagetyps immer derselbe
Fehler auftaucht, kann es angezeigt sein, die entsprechende Komponente einer Wartung
zu unterziehen, selbst wenn in der zu wartenden Anlage dieser Fehler noch nicht aufgetaucht
ist. Ein derartiges vorbeugendes Warten kann beispielsweise im Rahmen einer Wartung
für eine andere Komponente der Anlage erfolgen, sodass ein Wartungsschritt, der mit
einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten wird, vermieden werden kann. Zudem kann
der Vergleich der Zustandsdaten der unterschiedlichen Anlagen desselben Typs Rückschlüsse
auf die Leistungsfähigkeit der Anlage liefern und es können durch den Vergleich mit
Anlagen, deren aktuelle Leistung höher ist, als die der zu wartenden Anlage, leistungssteigernde
Maßnahmen vorgenommen werden. Derartige Maßnahmen können beispielsweise das Aktualisieren
von Software oder Firmware sowie den Austausch oder das Überarbeiten von Komponenten
der Anlage betreffen.
[0009] Um ein Aktualisieren der Software der Anlage zu ermöglichen, beispielsweise wenn
Softwarefehler behoben werden sollen oder neue Softwareversionen erschienen sind,
kann die Vorrichtung mit einer Aktualisierungseinheit ausgestatten sein, die mit dem
Überwachungsmodul und/oder dem Auswertemodul und/oder dem Wartungsmodul verbunden
ist. Auf diese Weise können nicht nur Aktualisierungen der Anlagensoftware vorgenommen
werden, sondern insbesondere auch die Wartungsroutinen aktualisiert werden, sodass
der Wartungsvorgang selbst verbessert werden kann.
[0010] Die Vorrichtung kann in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ein Wartungskonto
umfassen, in dem gespeichert ist, wie viele Wartungen eine bestimmte Anlage erfahren
soll. Dieses Wartungskonto ermöglicht es, beispielsweise beim Kauf einer Anlage eine
vorbestimmte Zahl von Wartungen mitzuliefern, sodass sichergestellt werden kann, dass
die Anlage über einen bestimmten Zeitraum die vorgeschriebenen Wartungen in der vorgeschriebenen
Weise erfährt. Damit kann erreicht werden, dass die Anlage zumindest über diesen Zeitraum
ihr volles Leitungsniveau entfaltet und behält. Zudem ermöglicht es das Wartungskonto,
Wartungsleistungen für einen bestimmten Zeitraum vorab zu erwerben, wobei die in diesem
Zeitraum vorzunehmenden Wartungen im Wartungskonto gespeichert sind. Das Wartungskonto
vermindert den Wartungsaufwand beim Betreiber, da er für den Zeitraum, für den er
die Wartungen erworben hat, nicht mehr zu überwachen braucht, wann, ob und in welcher
Weise eine Wartung durchgeführt werden soll. Insgesamt lässt sich dadurch die Rate
unzulänglicher, zu spät oder überhaupt nicht vorgenommener Wartungen verringern. Insgesamt
kann dadurch die Leistung der Maschine über einen langen Zeitraum beibehalten oder
sogar gesteigert werden und gegebenenfalls die Lebensdauer verlängert werden.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
außerdem eine Protokolleinheit zum Protokollieren der Zustandsdaten und/oder ausgeführter
Wartungsschritte und/oder ausgegebener Wartungsanweisungen. Die Protokolleinheit ermöglicht
es dabei, jederzeit zu überprüfen, welche Wartungsschritte vorgenommen wurden, welche
Wartungsanweisungen ausgegeben worden sind beziehungsweise wie der Anlagenzustand
war. Ein Vergleich der Wartungsanweisungen mit späteren Auswertedaten kann dabei eine
Prüfung ermöglichen, ob die Wartungsanweisungen tatsächlich durchgeführt wurden und
ob sie sachgerecht durchgeführt worden sind, insbesondere wenn die Wartung von externem
Wartungspersonal durchzuführen ist. Auf diese Weise können Fehler in der Wartung nachträglich
festgestellt werden.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Evaluierungseinheit vorhanden. Die
Evaluierungseinheit steht mit dem Auswertemodul zum Empfang der aktuellen Zustandsdaten
und dem Protokollmodul zum Empfang der protokollierten Daten in Verbindung. Sie ermittelt
den technischen Zustand der zu wartenden Anlage auf der Basis der Zustandsdaten und
überprüft die vorgenommenen Wartungen anhand der protokollierten Zustandsdaten und/oder
Wartungsschritte und/oder Wartungsanweisungen. Zudem kann sie auch mit dem Wartungskonto
in Verbindung stehen, um das Wartungskonto auf der Basis der vorgenommenen Wartungen
zu aktualisieren. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise bei regelmäßiger und
sachgerecht vorgenommener Wartung Boni etwa in Form einer Verlängerung der vereinbarten
vorbezahlten Wartungsperiode oder einer Vergünstigung beim Erwerb einer anschließenden
Wartungsperiode gewähren. Sollte die Evaluierungseinheit hingegen feststellen, dass
der technische Zustand der Anlage aufgrund zu spät oder nicht befolgter Wartungsanweisungen
(bei nicht automatisierten Wartungsschritten) verschlechtert ist, so bietet die Evaluierungseinheit
die Möglichkeit, dem Anlagenbetreiber einen entsprechenden Hinweis zukommen zu lassen.
Dies kann gegebenenfalls auch dazu führen, dass dem Anlagenbetreiber beim Kauf einer
Anschlusswartungsperiode ein erhöhter Betrag in Rechnung zu stellen ist.
[0013] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der einzigen Figur der
Anmeldung dargestellt.
[0014] Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Warten einer technischen Anlage
am Beispiel einer Wartungsvorrichtung für eine Gasturbinenanlage.
[0015] Die Gasturbinenanlage 1, die lediglich schematisch dargestellt ist, ist mit einer
Vielzahl von Mess- und Überwachungssensoren ausgestattet, welche die für das Ermitteln
des technischen Zustandes der Anlage notwendigen Parameter erfassen. Diese Parameter
werden an die Wartungsvorrichtung 3 weitergegeben.
[0016] Die Wartungsvorrichtung 3 umfasst ein Überwachungsmodul 5, ein Auswertemodul 7, ein
Wartungsmodul 9, eine Anzeige 11 als Ausgabeeinheit, die beispielsweise ein Monitor
sein kann, ein Protokollmodul 13, eine Evaluierungseinheit 15 sowie ein Wartungskonto
17. Das Überwachungsmodul 5 ist mit dem Auswertemodul 7 verbunden und empfängt von
den Überwachungs- und Messsensoren der Gasturbinenanlage 1 die gemessenen Parameter.
Anhand dieser Parameter beziehungsweise Anlagedaten bildet das Überwachungsmodul 5
Statistikdaten, welche Statistiken zu den einzelnen Parametern umfassen. Diese Statistikdaten
werden an das Auswertemodul 7 weitergegeben, wo sie im Hinblick auf den Zustand der
Gasturbinenanlage 1 ausgewertet werden. Die ausgewerteten Statistikdaten werden vom
Auswertemodul 7 in Form von Zustandsdaten sowohl an das Wartungsmodul 9 als auch an
das Protokollmodul 13 sowie an die Evaluierungseinheit 15 ausgegeben, die alle mit
dem Auswertemodul 7 in Verbindung stehen.
[0017] Im Wartungsmodul 9 werden auf der Basis der empfangenen Zustandsdaten Wartungsanweisungen
ermittelt und an den Monitor bzw. die Anzeige 11 ausgegeben. Zudem erfolgt eine Ausgabe
der Wartungsanweisungen an das Protokollmodul 13, welches ebenso wie der Monitor bzw.
die Anzeige 11 mit dem Wartungsmodul 9 in Verbindung steht. Das Auswählen der Wartungsanweisungen
kann im einfachsten Fall beispielsweise in Form einer Nachschlagetabelle erfolgen.
Bestimmte Zustände können gemäß der Tabelle bestimmte Wartungsanweisungen auslösen.
Vorzugsweise kommt jedoch zum Erstellen der Wartungsanweisungen ein Expertensystem
zur Anwendung. So ist es beispielsweise möglich, die Zustandsdaten einem neuronalen
Netzwerk zuzuführen, welches auf der Basis dieser Zustandsdaten dann geeignete Wartungsmaßnahmen
ermittelt und die entsprechenden Wartungsanweisungen ausgibt.
[0018] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel stehen alle Module und Einheiten mit einer Datenschnittstelle
19 in Verbindung, über die Daten von außen in die Wartungsvorrichtung 3 eingegeben
werden können. Beispielsweise können Zustandsdaten über weitere bau- oder artgleiche
Gasturbinenanlagen in das Wartungsmodul 9 eingegeben werden. Dieses kann dann diese
Daten mit den Zustandsdaten der zu wartenden Gasturbinenanlage 1 vergleichen und daraus
Rückschlüsse auf mögliche Schwachstellen der Anlage oder auf zu Verbesserungen führende
Aktualisierungen der Anlage ziehen. Ebenso kann die Schnittstelle 19 dazu Verwendung
finden, Daten der Wartungsvorrichtung 3 auszugeben. Insbesondere können die Zustandsdaten
der Gasturbinenanlage 1 zum Empfang durch andere Wartungsvorrichtungen ausgegeben
werden. Zudem können über die Schnittstelle 19 Aktualisierungen der in den einzelnen
Modulen vorhandenen Daten und Software vorgenommen werden, sodass die Arbeit der Wartungsvorrichtung
3 selbst verbessert werden kann. Grundsätzlich ermöglicht die Schnittstelle 19 auch,
dass die Wartungsvorrichtung 3 eine Fernwartung weiterer Maschinen übernimmt.
[0019] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass auch der Eingang der Mess- und Überwachungsdaten
der Gasturbinenanlage 1 über die Schnittstelle 19 erfolgen kann. Zudem können auch
die Wartungsanweisungen an automatisierte Wartungsvorrichtungen der Gasturbinenanlage
1 über die Schnittstelle 19 ausgegeben werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
erfolgt die Ausgabe der automatisierten Wartungsanweisungen hingegen über eine direkte
Verbindung des Überwachungsmoduls mit der Gasturbinenanlage 1.
[0020] Die Wartungsanweisungen werden außer an die Schnittstelle 19 beziehungsweise die
Anzeige 11 auch an das mit dem Wartungsmodul 9 verbundene Protokollmodul 13 ausgegeben,
welches diese protokolliert. Außerdem empfängt das Protokollmodul 13 die Zustandsdaten
der Anlage vom Auswertemodul 7, mit dem es ebenfalls in Verbindung steht. Das Protokollmodul
13 dient dabei dazu, den Anlagenzustand, sowie die Wartungsanweisungen über einen
bestimmten Zeitraum zu speichern und zur Ansicht bereitzuhalten. Das Protokollmodul
13 ist zudem mit der Evaluierungseinheit 15 verbunden, um die Protokolldaten an die
Evaluierungseinheit ausgeben zu können.
[0021] Die Evaluierungseinheit 15 ist außer mit dem Protokollmodul 13 auch mit dem Auswertemodul
7 verbunden, um jederzeit den aktuellen Anlagezustand, d.h. die Zustandsdaten, empfangen
zu können. Anhand eines Vergleichs der Protokolldaten und den aktuellen Zustandsdaten
der Gasturbinenanlage 1 ermittelt die Evaluierungseinheit 15 eine Evaluierungskenngröße,
welche angibt, inwiefern der aktuelle Anlagenzustand mit den bisher durchgeführten
Wartungen in Verbindung steht. Beispielsweise kann eine mangelhaft, später oder gar
nicht durchgeführte Wartung zu einem verschlechterten Anlagezustand führen. Ein derartiger
Zusammenhang kann mit der Evaluierungseinheit 15 festgestellt werden. Anhand vorausgegangener
Zustandsdaten und den mit diesen Zustandsdaten verbundenen Wartungsanweisungen kann
der Zustand der Anlage nach der Wartung prognostiziert werden. Wenn die Evaluierungseinheit
15 eine derartige Prognose durchgeführt hat, kann sie die sich aus der Prognose ergebenden
Zustandsdaten mit den tatsächlichen Zustandsdaten aus dem Auswertemodul 7 vergleichen.
Bei Abweichungen der tatsächlichen Zustandsdaten von den prognostizierten Zustandsdaten
prüft die Evaluierungseinheit 15, ob die Abweichung auf mangelhafte Wartung zurückzuführen
ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass überprüft wird, ob sich die von
den prognostizierten Zustandsdaten abweichenden tatsächlichen Zustandsdaten auf Anlagenteile
beziehen, welche im Rahmen einer vorausgegangenen Wartung hätten ausgetauscht werden
sollen. Wenn nun die aktuellen Zustandsdaten zeigen, dass sie den Zustandsdaten vor
der Wartungsanweisung zum Austausch des Bauteils entsprechen, so ist dies ein Indiz
dafür, dass die Wartungsanweisung mangelhaft oder gar nicht ausgeführt worden ist.
[0022] Das Wartungskonto 17 der Wartungsvorrichtung 3 enthält Informationen darüber, über
welchen Zeitraum die Wartungsvorrichtung 3 die Maschine warten soll. Dies ermöglicht
es beispielsweise, Wartungen für eine bestimmte Wartungsperiode vorab zu erwerben.
Nach Ablauf dieser Wartungsperiode können dann Wartungen für eine anschließende Wartungsperiode
erworben werden.
[0023] Das Wartungskonto 17 steht mit dem Wartungsmodul 9 in Verbindung und gibt über die
Dauer der Wartungsperiode ein Freigabesignal an das Wartungsmodul 9 aus. Ist die Wartungsperiode
vorüber, so kann die automatisierte Wartung der Gasturbinenanlage solange angehalten
werden, bis eine neue Wartungsperiode erworben wurde. Alternativ ist es beispielsweise
auch möglich, die Wartungen fortzusetzen, wobei dann jede Wartung einzeln in Rechnung
gestellt wird.
[0024] Das Wartungskonto 17 steht im vorliegenden Ausführungsbeispiel auch mit der Evaluierungseinheit
15 in Verbindung, um von der Evaluierungseinheit 15 Informationen darüber zu halten,
ob die Wartungsanweisungen regelmäßig sachgerecht befolgt worden sind. Dies ermöglicht
es beispielsweise, die Dauer der Wartungsperiode als Bonus um einen bestimmten Zeitraum
zu verlängern, wenn solche Wartungsanweisungen, die nicht automatisch ausgeführt werden,
immer zeitnah und sachgerecht ausgeführt worden sind.
[0025] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Wartungsvorrichtung 3 nur beispielhaft
anhand des Wartens einer Gasturbinenanlage 1 beschrieben worden ist und die Wartungsvorrichtung
3 auch für andere Anlagen, insbesondere großtechnische Anlagen, zum Einsatz kommen
kann.
1. Vorrichtung (3) zum automatischen Warten einer technischen Anlage (1) mit:
- einem Überwachungsmodul (5), welches zum Überwachen von für die Wartung relevanten
Anlagendaten, zum Bilden von auf die Anlagendaten bezogenen Statistikdaten und zum
Ausgeben der Statistikdaten ausgestaltet ist;
- einem mit dem Überwachungsmodul (5) zum Empfang der Statistikdaten verbundenes Auswertemodul
(7), welches dazu ausgestaltet ist, die Statistikdaten im Hinblick auf den Zustand
der Anlage (1) auszuwerten und in Form von Zustandsdaten auszugeben;
- einem Wartungsmodul (9), welches mit dem Auswertemodul (7) zum Empfang der Zustandsdaten
verbunden ist und derart ausgestaltet ist, dass es auf der Basis der Zustandsdaten
Wartungsanweisungen erstellt und an eine Ausgabeeinheit (11) ausgibt.
2. Vorrichtung (3) nach Anspruch 1, welche einen mit dem Wartungsmodul (9) verbundenen
Dateneingang (19) umfasst, über den Zustandsdaten zu weiteren technischen Anlagen
zu empfangen sind, und in der das Wartungsmodul (9) dazu ausgestaltet ist, die Zustandsdaten
der weiteren technischen Anlagen beim Erstellen der Wartungsanweisungen zu berücksichtigen.
3. Vorrichtung (3) nach Anspruch 1 oder 2, mit einem wenigstens mit dem Überwachungsmodul
(5) und/oder dem Auswertemodul (7) und/oder dem Wartungsmodul verbundenen Dateneingang
(19).
4. Vorrichtung (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche ein Wartungskonto (17)
umfasst, in dem gespeichert ist, wie viele Wartungen die technische Anlage (1) erfahren
soll.
5. Vorrichtung (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche außerdem eine Protokolleinheit
(13) zum Protokollieren der Zustandsdaten und/oder ausgeführter Wartungsschritte und/oder
ausgegebener Wartungsanweisungen umfasst.
6. Vorrichtung (3) nach Anspruch 5, welche eine Evaluierungseinheit (15) umfasst, die
mit dem Auswertemodul (7) und dem Protokollmodul (13) in Verbindung steht und dazu
ausgestaltet ist, die durchgeführten Wartungen auf der Basis der Zustandsdaten und
der protokollierten Daten zu evaluieren.
7. Vorrichtung (3) nach Anspruch 4 und Anspruch 6, in der die Evaluierungseinheit (15)
außerdem mit dem Wartungskonto (17) in Verbindung steht.