[0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Profilsystem für ein Fenster oder eine Tür
sowie ein daraus hergestelltes Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen
und einem Flügelrahmen aus Kunststoff-Flügelrahmenprofilen.
Technisches Gebiet
[0002] Fenster und Türen werden in großem Umfang aus Kunststoffprofilen hergestellt, insbesondere
aus Hart-PVC (PVC-U). Hierzu werden für die Blendrahmen und Flügel auf Gehrung geschnittene
Profilabschnitte im Gehrungsbereich miteinander verschweißt. Zur Befestigung der Flügelrahmen
im Blendrahmen dienen weitgehend genormte Beschläge, die ganz überwiegend in ebenfalls
weitgehend genormten Beschlagsnuten des Flügelrahmens, der sogenannten Euronut, angebracht
sind. Zur Fixierung der Verglasung oder sonstigen Füllung im Flügelrahmen und bei
Festverglasungen im Blendrahmen dienen Glasleisten, die einen Rastfuß aufweisen, der
in speziellen Glasleisten-Aufnahmenuten verrastest wird.
Stand der Technik
[0003] Übliche Kunststoff-Profilsysteme zur Herstellung von Fenstern und Türen umfassen
eine Vielzahl unterschiedlichster Haupt- und Nebenprofile, um die im Markt geforderten
diversen Fenstertypen, insbesondere Dreh-Kippflügel, mit Pfosten oder Kämpfer unterteilte
Blendrahmen, Fenster mit Festverglasungen, Stulpfenster, gekoppelte Blendrahmen etc.
herstellen zu können. Hinzu kommen umfangreiche Sortimente von Anschlussprofilen,
die im Maueranschlussbereich der Blendrahmenprofile verrastet werden können. Der Aufwand
für die Herstellung dieser Vielzahl an benötigten unterschiedlichen Profilen ist insbesondere
bei Kunststoffprofilen, bedingt durch die Kosten der benötigten Werkzeuge und Kalibriereinrichtungen,
außerordentlich hoch.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Profilsystem zur Herstellung
von Fenstern und Türen aus Kunststoffprofilen zur Verfügung zu stellen, das mit einer
relativ geringen Anzahl an Profilen eine große Variabilität der Gestaltungsmöglichkeiten
ermöglicht.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Profilsystem nach einem der Ansprüche
2, 15 oder 16, bevorzugt in Verbindung mit einem oder mehreren der Merkmale der abhängigen
Ansprüche, bzw. durch ein Fenster oder eine Tür nach Anspruch 1.
[0007] Kern der vorliegenden Erfindung ist es demnach, zumindest zwei, bevorzugt sämtliche
in den Blendrahmen- und Flügelrahmenprofilen eingesetzte Nuten mit identischen Funktionsmaßen
auszuführen.
[0008] Unter Funktionsmaße (siehe Fig. 6) einer Nut werden in dieser Anmeldung verstanden:
- die Breite A der Beschlagsnut im Bereich der Beschlagsstulp-Aufnahme (Beschlagsstulp-Breite),
vorzugsweise 16 mm,
- die Tiefe B der Beschlagsnut im Bereich der Beschlagsstulp-Aufnahme (Beschlagsstulp-Tiefe),
vorzugsweise 2,3 mm,
- der Abstand C der Beschlagsstulp-Auflagestege, vorzugsweise 12 mm, und
- die Höhe D der Beschlagsstulp-Auflagestege, vorzugsweise 2 mm.
[0009] Unter Beschlagsnut wird in dieser Anmeldung verstanden eine Nut, die bei bestimmungsgemäßer
Verwendung zur Aufnahme eines Standard-Beschlages dient. Hierzu weist eine Beschlagsnut
neben den Funktionsmaßen A, B, C und D noch eine Mindesttiefe von ca. 10 mm auf.
[0010] Insbesondere wird nach einer ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung im Flügelrahmen
und im Blendrahmen jeweils im Falzbereich des Fensters eine Beschlagsaufnahmenut eingesetzt,
wobei diese Beschlagsaufnahmenuten sowohl in ihren Funktionsmaßen übereinstimmen als
auch in ihrer Position im fertigen Fenster. Die Mittellinie bzw. Symmetrieachse der
Beschlagsnut im Falzbereich des Flügelrahmenprofils stimmt - jeweils im Querschnitt
gesehen - somit mit der Mittelachse bzw. Symmetrieachse der Beschlagsnut im Blendrahmen-Falzbereich
überein. Da bei üblichen Profilsystemen ohnehin mit einer gewissen Toleranz der Lage
der Beschläge, Dichtungsmaße etc. gerechnet werden muss, liegt es dabei noch innerhalb
der beanspruchten Erfindung, wenn die Lage der Mittelachse der betreffenden Beschlagsnuten
im Flügelrahmen und Blendrahmen bis auf eine Toleranz von etwa 2 mm, bevorzugt bis
auf eine Toleranz von etwa 1 mm übereinstimmt.
[0011] Als Falzbereich wird in dieser Anmeldung der Bereich zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen
bezeichnet, bei einem Flügelrahmenprofil entsprechend die - der Verglasung entgegengesetzte
- "untere" Kontur, bei einem Blendrahmenprofil entsprechend die "obere", dem Maueranschlussbereich
entgegengesetzte Kontur. Als Glasfalzbereich wird der "obere", die Verglasung oder
Füllung aufnehmende Bereich des Flügelrahmenprofils bezeichnet.
[0012] Dadurch, dass sowohl im Blendrahmenprofil als auch im Flügelrahmenprofil im Falzbereich
gegenüberliegend eine Beschlagsnut mit gleichen Funktionsmaßen vorgesehen ist, kann
prinzipiell ein Standard-Beschlag wahlweise im Flügelrahmen als auch im Blendrahmen
eingesetzt werden. Dieses ist insbesondere bei der Herstellung eines Oberlichtes von
Vorteil.
[0013] Das erfindungsgemäße Profilsystem umfasst zumindest ein Blendrahmenprofil und ein
Flügelrahmenprofil, wobei sowohl das Flügelrahmenprofil als auch das Blendrahmenprofil
im Falzbereich jeweils eine Beschlagsnut aufweisen. Die Beschlagsnuten stimmen dabei
zumindest in ihren Funktionsmaßen A, B, C und D überein.
[0014] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Flügelrahmen
eine Glasleistenaufnahmenut auf, die ebenfalls in ihren Funktionsmaßen mit den Funktionsmaßen
der Beschlagsaufnahmenut des Flügelrahmens und damit mit den Funktionsmaßen der Beschlagsaufnahmenut
des Blendrahmens übereinstimmen.
[0015] Soweit die Glasleistenaufnahmenut nach dieser besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zumindest kompatibel, bevorzugt konturengleich ausgestaltet ist wie
die Beschlagsaufnahmenut im Falzbereich des Blendrahmenprofils, können die gleichen
Glasleisten, die man für die Verglasung des Flügelrahmens verwendet, auch für die
Halterung der Verglasung bzw. Füllung des Blendrahmens bei Festverglasungen bzw. -füllungen
eingesetzt werden.
[0016] Die erfindungsgemäß eingesetzte Glasleiste weist einen Glasleistenfuß auf, der sowohl
in die Glasleistenaufnahmenut des Flügelrahmenprofils als auch in die Beschlagsnut
des Blendrahmenprofils verrastbar ist. Soweit - wie besonders bevorzugt - auch die
anderen Nuten, insbesondere im Maueranschlussbereich des Blendrahmenprofils die gleichen
Funktionsmaße aufweisen, kann die Glasleiste auch in diese Nuten eingerastet werden.
Dieses ist insbesondere bei Mauerlaibungen sinnvoll und erspart zusätzliche Spezialprofile,
die bei herkömmlichen Profilsystemen verwendet werden müssten.
[0017] Bevorzugt weist das Flügelrahmenprofil im Falzbereich angrenzend an die Außenwandung
eine in Richtung des Glasfalzes zurückversetzte weitere Aufnahmenut auf, die in ihren
Funktionsmaßen (A, B, C, D) mit den Funktionsmaßen (A, B, C, D) der Beschlagsnut des
Flügelrahmenprofils übereinstimmt.
[0018] Die zusätzliche Aufnahmenut in der Nähe der Außenwandung des Flügelrahmenprofils
dient zur Aufnahme von Zusatzprofilen, die den gleichen bzw. kompatiblen Fuß wie die
Glasleiste aufweisen. Solche Zusatzprofile können dann in jede Beschlagsnut, Aufnahmenut
oder Multifunktionsnut, die gemäß dieser Erfindung in ihren Funktionsmaßen A, B, C
und D übereinstimmt, eingesetzt werden. Dadurch, dass bevorzugt diese Aufnahmenut
im Falzbereich des Flügelrahmenprofils in Richtung auf den Glasfalzbereich zurückversetzt
angeordnet ist, sind auch größere Bautiefen des Profilsystems möglich. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn das erfindungsgemäße Profilsystem eine Bautiefe von mehr als 70 mm, insbesondere
mehr als 80 mm aufweist, was durch die zurückversetzte Aufnahmenut im Falzbereich
des Flügelprofils ohne weiteres möglich ist.
[0019] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Blendrahmen
im Maueranschlussbereich zumindest eine, bevorzugt mehrere und besonders bevorzugt
drei Multifunktionsnuten auf, die alle in ihren Funktionsmaßen A, B, C und D mit den
Funktionsmaßen der übrigen Nuten übereinstimmen. Die mittlere der bevorzugt drei Multifunktionsnuten
ist dabei vorteilhaft als Beschlagsnut ausgeführt. Die außenliegende Multifunktionsnut
im Maueranschlussbereich des Blendrahmenprofils ist bevorzugt gegenüber der Profilbasis
des Maueranschlussbereiches in Richtung auf den Falzbereich zurückversetzt angeordnet,
insbesondere um das gleiche Maß, mit dem die im Falzbereich angrenzend an die Außenwandung
angeordnete Aufnahmenut des Flügelrahmenprofils in Richtung des Glasfalzes zurückversetzt
ist.
[0020] Auf diese Weise kann der Maueranschlussbereich kompatibel mit dem Falzbereich des
Flügelrahmenprofils gestaltet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kontur
des Blendrahmenprofils im Maueranschlussbereich vollständig mit der Kontur des Flügelrahmenprofils
im Falzbereich - mit Ausnahme des inneren Flügelüberschlags - übereinstimmt.
[0021] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn Blendrahmenprofil und Flügelrahmenprofil
nicht nur in ihrer Kontur des Falzbereiches bzw. des Maueranschlussbereiches - mit
Ausnahme des inneren Flügelüberschlags - übereinstimmen, sondern wenn sie in ihrem
gesamten Querschnitt - bis auf den Bereich des inneren Flügelüberschlags - vollständig
übereinstimmen. Bei Mitteldichtungssystemen weist das Blendrahmenprofil zusätzlich
lediglich noch eine aufgesetzte Nut zur Aufnahme der Mitteldichtung auf. Diese besonders
vorteilhafte Gestaltung ermöglicht es, Blendrahmenprofile und Flügelrahmenprofile
im Gehrungsbereich miteinander zu verschweißen, wobei sämtliche Kammern - mit Ausnahme
des Flügelüberschlags - vollständig zur Deckung gebracht werden und sich gegenseitig
abschließen. Dieses ist insbesondere bei der Herstellung von gekoppelten Blendrahmenprofilen,
Stulpfenstern etc. insoweit von Vorteil, dass für diese Einsatzbereiche keine speziellen
Kopplungsprofile oder Stulpflügelprofile verwendet werden müssen, sondern ein ohnehin
vorgesehenes Blendrahmenprofil in diesen Bereichen eingesetzt werden kann. Soweit
die Querschnitte von Blend- und Flügelrahmen - mit Ausnahme des Flügelüberschlags
- übereinstimmen, sind auch der Glasfalzbereich des Flügelrahmenprofils und der Falzbereich
des Blendrahmenprofils identisch, so dass die gleichen Verglasungsklötze bei Flügelverglasungen
und Festverglasungen in Blendrahmen verwendet werden können.
[0022] Unter Maueranschlussbereich wird in dieser Anmeldung der dem Falzbereich gegenüberliegende
Bereich eines Blendrahmenprofils verstanden. Er dient im allgemeinen zur Befestigung
an einer Mauerlaibung oder zum Aufklipsen von bzw. Verbinden mit zahlreichen Zusatzprofilen
wie Verbreiterungsprofilen, Anschlussprofilen etc.
[0023] Das erfindungsgemäße Profilsystem kann sowohl als Anschlagdichtungssystem als auch
als Mitteldichtungssystem konzipiert werden, wobei besonders bevorzugt eine Kombination
aus Anschlagdichtungssystem und Mitteldichtungssystem ist, bei dem die Blendrahmenprofile
für das Mitteldichtungssystem sich lediglich in einer zusätzlichen Aufnahmenut für
die Mitteldichtung unterscheiden, während die sonstige Querschnittskontur identisch
ist. So kann mit dem gleichen Flügelrahmenprofil zusammen mit dem Mitteldichtungs-Blendrahmenprofil
ein Mitteldichtungssystem-Fenster hergestellt werden, während mit dem gleichen Flügelrahmenprofil
und dem Standard-Anschlagdichtungsblendrahmen ein entsprechendes Anschlagdichtungsfenster
erstellt werden kann. Zudem kann der Blendrahmen des Anschlagdichtungssystems zugleich
im Stulpbereich für Stulpfenster oder für Kopplungen eines Mitteldichtungssystems
verwendet werden.
[0024] Soweit Flügelrahmen und Blendrahmen in ihrer Querschnittskontur bis auf den inneren
Flügelüberschlag des Flügelprofils übereinstimmen, ist nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Flügelüberschlag eine Hohlkammer
aufweist mit einer Innenkontur, die den Maßen der innenseitigen Aufnahmenut des Maueranschlussbereichs
des Blendrahmenprofils entsprechen, so dass nach entsprechendem Beschneiden des Flügelrahmenprofils
im Bereich des Flügelüberschlags ein Profil erhalten wird, das im Querschnitt mit
dem Querschnitt des Blendrahmenprofils übereinstimmt. Ein Verarbeiter kann so - soweit
gerade kein Blendrahmenprofil vorrätig ist -, durch Beschneiden des Flügelrahmenprofils
ein Blendrahmenprofil erstellen.
[0025] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Profilsystems ist es, dass zur Herstellung
von Stulpfenstern neben dem erfindungsgemäßen Blendrahmenprofil und einem erfindungsgemäßen
Flügelrahmenprofil lediglich eine innere und eine äußere Stulpschlagleiste eingesetzt
werden muss, wobei - soweit die leichte Asymmetrie nicht stört - ggf. sogar die gleiche
Stulpschlagleiste für den Innenanschlag als auch für den Außenanschlag verwendet werden
kann. Die bevorzugt eingesetzten Stulpschlagleisten weisen neben einem Überschlag
einen Rastfußbereich auf, wobei die Rastfußbereiche in den innen- und außenseitigen
Multifunktionsnuten des Blendrahmenprofils verrastbar sind. Für andere Anwendungsbereiche
ist diese Stulpschlagleiste auch zugleich am Flügelrahmen einklipsbar. Insbesondere
sind aber Anwendungen sinnvoll, bei denen im Maueranschlussbereich die innere bzw.
äußere Stulpschlagleiste eingesetzt werden kann.
[0026] Das erfindungsgemäße Profilsystem weist somit besonders bevorzugt kein zusätzliches
Stulpflügelprofil auf, statt dessen wird ein Blendrahmenprofil verwendet.
[0027] Die für ein Stulpfenster eingesetzten Stulpschlagleisten können nach einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch für die Kopplung zweier Blendrahmen
eingesetzt werden. Im Kopplungsbereich werden dazu für jedes Blendrahmenelement Blendrahmenprofile
verwendet, die über ein spezielles Versteifungsprofil miteinander verbunden werden,
wobei die Kopplung zwischen den Blendrahmenprofilen und dem Versteifungsprofil vorteilhaft
über klipsbare Distanzstücke erfolgt.
[0028] Für die Herstellung eines Kämpfers bzw. eines Pfostens, also eines horizontal bzw.
vertikal verlaufenden Holmes im Blendrahmen, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein im Wesentlichen T-förmiges Kämpfer- bzw. Pfostenprofil vorgesehen,
das im Stegbereich beidseitig je eine Aufnahmenut aufweist, die in ihren Funktionsmaßen
A, B, C und D mit den Funktionsmaßen der Blendrahmen-Beschlagsnut und der Flügelrahmen-Beschlagsnut
übereinstimmen. Die Lage dieser Beschlagsaufnahmenuten im Kämpfer- bzw. Pfostenprofil
wird bevorzugt so gewählt, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung die Mittelachsen
dieser Kämpfer- bzw. Pfostenprofil-Beschlagsnuten mit den falzseitigen Beschlagsnuten
des Flügelprofils bzw. den mittleren Beschlagsnuten im Maueranschlussbereich des Blendrahmenprofils
übereinstimmen. So können nahezu alle Zusatzprofile und Zusatzleisten, die in eine
der anderen Nuten der Flügelrahmen- bzw. Blendrahmenprofile verrastet werden können,
auch im Pfostenprofil eingerastet werden. Das gleiche Kämpfer- bzw. Pfostenprofil
dient zugleich zur Herstellung eines Flügelrahmens mit einer sogenannten echten Sprosse,
soweit Flügel- und Blendrahmenprofile gemäß der bevorzugten Ausführung dieser Erfindung
- mit Ausnahme des inneren Flügelüberschlags - den gleichen Querschnitt aufweisen.
[0029] Weiterhin kann dieses Kämpfer- bzw. Pfostenprofil auch für eine alternative Kopplung
zweier Blendrahmen verwendet werden. Im Kopplungsbereich wird gemäß dieser Ausführungsvariante
der Erfindung anstelle des Blendrahmenprofils jeweils ein Flügelrahmenprofil verwendet.
Die beiden somit einen innenseitigen Überschlag aufweisenden Blendrahmen werden mittels
des Kämpfer- bzw. Pfostenprofils gekoppelt. Um die Montage zu erleichtern und den
Abstand zwischen den einzelnen Profilen zu definieren, werden vor der Montage in die
Beschlagsnut des Flügelrahmenprofils der Blendrahmen und/oder in die Beschlagsnuten
des T-förmigen Kämpfer- bzw. Pfostenprofils einige bevorzugt rastbare Distanzstücke
eingesetzt.
[0030] Die Funktionsmaße aller in ihren Funktionsmaßen übereinstimmenden Nuten entsprechen
bevorzugt den Euronut-Maßen, die Tiefe der Anschlussnuten und Multifunktionsnuten
kann jedoch geringer gewählt werden. Unter dem Begriff "Euronut" wird allgemein eine
Beschlagsnut im Falzbereich des Flügelrahmens verstanden, die bei bestimmungsgemäßer
Verwendung zur Aufnahme eines Standard-Beschlages dient. Die Euronut weist dabei als
Funktionsmaße eine Beschlagsstulp-Breite A von 16 mm und eine Beschlagsstulp-Tiefe
B von 2,3 bis 2,5 mm auf. Dort springt die Nut über beidseitige Stege auf eine Breite
C von 12 mm zurück. Die Gesamttiefe der Euronut kann schwanken und beträgt ca. 10
bis 14 mm.
[0031] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Profilsystems und der damit hergestellten
Fenster und Türen ist es, dass eine oder mehrere der in ihren Funktionsmaßen übereinstimmenden
Nuten als Kabelkanal und/oder zur Aufnahme von Elektronik- und/oder elektromechanischen
Bauteilen und/oder Batterien dienen können. Die nicht funktionell benötigten Nuten
können mit an sich bekannten, insbesondere in die Nuten durch Rasten einsetzbare Abdeckleisten
abgedeckt werden. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, einzelne wenig gebrauchte
Nuten beim Extrudieren mit einer dünnen Haut oder mit einer Abdeckung mit Sollbruchstelle
zu versehen, die bei Bedarf bei der Fensterherstellung herausgebrochen werden können.
[0032] Das erfindungsgemäße Profilsystem umfasst in der Grundversion zumindest ein Blendrahmen-
und ein Flügelrahmenprofil, bevorzugt zusätzlich wenigstens ein Pfostenprofil sowie
wenigstens eine, bevorzugt zwei Stulpschlagleisten. Selbstverständlich können weitere
zusätzliche Profile hinzukommen, insbesondere breitere Blendrahmenprofile etc. Soweit
ein kombiniertes Anschlag- und Mitteldichtungssystem gewünscht ist, ist zusätzlich
zum Anschlagdichtungs-Blendrahmenprofil lediglich ein zusätzliches Mitteldichtungs-Blendrahmenprofil
notwendig, das sich lediglich in der Mitteldichtungs-Aufnahmenut von dem Anschlagdichtungs-Blendrahmenprofil
unterscheidet. Ggf. kann auch ein Mitteldichtungs-Pfostenprofil, das auf beiden Seiten
des Stegbereiches jeweils eine Mitteldichtungs-Aufnahmenut aufweist, hinzukommen.
Das erfindungsgemäße Profilsystem ist darüber hinaus ggf. mit zusätzlichen Erweiterungs-
und Anschlussprofilen ergänzbar, wobei die meisten dieser Anschluss- und Ergänzungsprofile
durch die jeweilige Kompatibilität aller verwendeten Nuten mit mehrfachem Nutzen einsetzbar
sind.
[0033] Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Fenster (Anschlagdichtungssystem);
- Fig. 2
- einen Querschnitt eines Fensters (Mitteldichtungssystem);
- Fig. 3
- einen Querschnitt eines Stulpfensters;
- Fig. 4
- einen Querschnitt eines Rahmens mit Festverglasung mit Kopplung über ein Pfostenprofil;
- Fig. 5
- einen Querschnitt eines Rahmens mit Festverglasung mit Kopplung über Stulpleisten;
- Fig. 6
- einen Querschnitt des Blendrahmenprofils und des Flügelrahmenprofils mit den einzelnen
verwendeten Nuten sowie die Detailzeichnungen A - D;
- Fig. 7
- Einen Schnitt durch ein zweiflügliges Fenster mit Pfosten;
- Fig. 8
- ein Blendrahmenprofil im Querschnitt;
- Fig. 9
- ein Flügelrahmenprofil im Querschnitt;
- Fig. 10
- ein eine Stulpschlagleiste (außen) im Querschnitt;
- Fig. 11
- eine Stulpschlagleiste (innen) im Querschnitt;
- Fig. 12
- ein Pfostenprofil im Querschnitt;
- Fig. 13
- eine Glasleiste im Querschnitt.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0035] Das nachfolgend beschriebene und in den Zeichnungen wiedergegebene Profilsystem ist
ein kombiniertes Mitteldichtungs- und Anschlagdichtungssystem mit 88 mm Bautiefe,
aus dem wahlweise Standard-Dreh-Kippfenster (Fig. 1 und 2), Stulpfenster 48 (Fig.
3), Doppelfenster mit Pfosten (Fig. 7), Blendrahmen mit Festverglasung, gekoppelte
Blendrahmen (Fig. 4 und 5) und eine Vielzahl weiterer Fenstertypen, jeweils als Anschlagdichtungssystem
und als Mitteldichtungssystem, hergestellt werden können.
[0036] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein Fenster 1 als Anschlagdichtungs-Fenster, Bautiefe
88 mm, dargestellt. Das Blendrahmenprofil 3 weist in zunächst an sich bekannter Weise
an der Fensteraußenseite 12 einen Blendrahmenüberschlag 23, eine zentrale Stahlkammer
27 sowie einen Maueranschlussbereich 19 auf. Entsprechend sind in Fig. 1 beim Flügelrahmenprofil
6 der äußere Flügelüberschlag 26, die zentrale Stahlkammer 28 und der Flügelüberschlag
24 auf der Fensterinnenseite 13 sowie die Beschlagsnut 14 dem Fachmann an sich bekannt.
[0037] Abweichend von an sich bekannten Anschlagdichtungs-Fenstern weist jedoch das Blendrahmenprofil
3 im Falzbereich 10 eine Beschlagsnut 15 auf, die in ihren Funktionsmaßen A, B, C
und D mit den Funktionsmaßen A, B, C und D der Beschlagsnut 14 übereinstimmt. Auch
deren Tiefe stimmt mit der Tiefe der Beschlagsnut 14 überein. Zusätzlich ist die Lage
der Beschlagsnut 15 so gewählt, dass ihre Mittellinie 17 mit der Mittellinie 16 der
Beschlagsnut 14 des Flügelrahmenprofils 6 übereinstimmt. Hierdurch ist es möglich,
handelsübliche Beschläge wahlweise in die Beschlagsnut 14 oder die Beschlagsnut 15
einzusetzen, was insbesondere bei der Herstellung eines Oberlichtes vorteilhaft ist.
[0038] Wie in Fig. 1 weiterhin dargestellt, weist das Flügelrahmenprofil 6 eine Glasleisten-Aufnahmenut
25 auf, die ebenfalls in ihren Funktionsmaßen und in ihrer Tiefe der Beschlagsnut
14 und der Beschlagsnut 15 entspricht. Zusätzlich ist die Lage der Glasleisten-Aufnahmenut
25 bezüglich der Innenseite des Flügelrahmenprofils 6 identisch mit der Lage der Beschlagsnut
15 im Blendrahmenprofil 3, so dass die gleiche Glasleiste 7 sowohl in die Glasleisten-Aufnahmenut
25 des Flügelrahmenprofils 6 eingesetzt werden kann als auch in der Beschlagsnut 15
des Blendrahmenprofils 3. Somit sind ohne zusätzliche Bauteile Festverglasungen mit
Blendrahmenprofilen 3 möglich.
[0039] Wie ebenfalls in Fig. 1 dargestellt, weist das Blendrahmenprofil 3 im Bereich des
Maueranschlusses 19 drei sogenannte Multifunktionsnuten 20, 21 und 22 auf, die ebenfalls
in ihren Funktionsmaßen A, B, C und D untereinander gleich sind und den Funktionsmaßen
der Beschlagsnuten 14, 15 und der Glasleistenaufnahmenut 25 entsprechen. Die mittlere
Multifunktionsnut 21 weist dabei auch eine Tiefe auf, die der Tiefe der anderen Beschlagsnuten
14, 15 entspricht, während die äußeren Multifunktionsnuten 20 eine geringere Tiefe
aufweisen, so dass in diese keine Standardbeschläge eingesetzt werden können, wohl
aber Zusatzprofile, die einen zu der Glasleiste 7 kompatiblen Fuß Fuß aufweisen. Letztere
können natürlich auch in die Beschlagsnuten 14, 15 und 21 eingesetzt werden.
[0040] Das Flügelrahmenprofil 6 weist an der Außenseite eine zusätzliche Aufnahmenut 18
auf, die in ihrer Kontur der Multifunktionsnut 20 des Blendrahmenprofils 3 entspricht.
Beide Nuten 18 und 20 sind gegenüber der Profilbasis, in Fig. 1 beim Blendrahmenprofil
mit 29 bezeichnet, in Richtung auf den Falzbereich 10 bzw. den Glasfalzbereich 11
zurückversetzt. Dieser Versatz ermöglicht es, dreh- und kippbare Flügel relativ kleinerer
Größe zu bauen, ohne dass die Kante 59 beim Öffnen des Fensters an eine der Konturen
des Blendrahmens im Falzbereich 10, beispielsweise die Kante 60, anstößt. Durch das
Zurücksetzen der Aufnahmenut 18 wird gleichzeitig eine Anlagekante für eine Mitteldichtung
5 bei einem Mitteldichtungssystem (Fig. 2) geschaffen.
[0041] Wie ebenfalls in Fig. 1 dargestellt, stimmen Blendrahmenprofil 3 und Flügelrahmenprofil
6 nicht nur in der Kontur des Maueranschlussbereiches 19 bzw. des Falzbereiches beim
Flügelrahmenprofil 6 - mit Ausnahme des Flügelüberschlags 24 -, sondern in ihrer gesamten
Querschnittskontur überein. Diese Übereinstimmung im Querschnitt ermöglicht es, für
bestimmte Fensterkonstruktionen, wie gekoppelte Blendrahmenprofile 3, Stulpfenster
48 etc., Flügelrahmenprofile 6 und Blendrahmenprofile 3 im Gehrungsbereich miteinander
zu verschweißen, wobei sämtliche innenliegenden Kammern - mit Ausnahme des inneren
Flügelüberschlags 24 des Flügelrahmenprofils 6 - miteinander exakt zur Deckung kommen.
[0042] In Fig. 2 ist ein Querschnitt eines Mitteldichtungs-Fensters dargestellt, das - mit
Ausnahme der Mitteldichtungs-Aufnahmenut 43 - in allen Einzelheiten mit dem Querschnitt
des Anschlagdichtungs-Fensters in Fig. 1 übereinstimmt, lediglich an Stelle der Doppelverglasung
41 in Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Dreifachverglasung 42 vorgesehen. Die Mitteldichtung
5 schlägt an die äußere Kante des Flügelrahmenprofils 6 im Falzbereich 10 dichtend
an.
[0043] In Fig. 3 ist ein Schnitt eines Stulpfensters 48 mit einem Geh-Flügel 53 und einem
Festflügel 54 im Querschnitt dargestellt. Der Blendrahmen wird in an sich bekannter
Weise mittels der Blendrahmenprofile 3 durch Verschweißen im Gehrungsbereich hergestellt.
Sowohl der Geh-Flügel 53 als auch der Festflügel 54 des Stulpfensters 48 bestehen
aus je drei Profilabschnitten des Flügelrahmenprofils 6 und im Stulpbereich jeweils
aus einem - vertikal verlaufenden - Abschnitt eines Blendrahmenprofils 3, wobei Blendrahmenprofil
3 und Flügelrahmenprofil 6 im Gehrungsbereich so miteinander verschweißt sind, dass
sämtliche Kammern - mit Ausnahme des Flügelüberschlags 24 - zur Deckung kommen. An
Spezialprofilen werden somit lediglich die beiden Stulpschlagleisten 30, 31 benötigt,
wobei die äußere Stulpschlagleiste 31 mit dem Überschlag 46 die Anlage für den Geh-Flügel
53 bildet. Die äußere Stulpschlagleiste 31 weist zur Verrastung in der zurückspringenden
Multifunktionsnut 20 des Blendrahmenprofils 3 einen Rastfuß 47 auf. Die innere Stulpschlagleiste
30 weist entsprechend den Überschlag 44 sowie den Rastfuß 45 auf, der in der Multifunktionsnut
22 des Blendrahmenprofils 3 verrastet wird. In die Multifunktionsnuten 21 der Blendrahmenprofile
3 können Standard-Beschläge eingesetzt werden.
[0044] In Fig. 7 ist eine ebenfalls häufig benötigte Variante eines zweiflügeligen Fensters
dargestellt, nämlich eines Fensters mit Pfosten 58. Der Blendrahmen 57 ist somit durch
einen Pfosten 58 mittig geteilt. Die beiden Flügel 55 und 56 sind jeweils als Standard-Dreh-Kipp-Flügel
konzipiert und ausschließlich aus Flügelrahmenprofilen 6 gebildet. Das Pfostenprofil
32 weist in beiden Gehrungsbereichen jeweils eine Kontur auf, die dem Glasfalzbereich
11 des Flügelrahmenprofils 6 entspricht, insbesondere also zwei Nutbereiche 37, die
in ihrer Kontur der Glasleistenaufnahmenut 25 des Flügelrahmenprofils 6 und damit
der Beschlagsnut 15 des Blendrahmenprofils 3 entsprechen. Zur Befestigung des Pfostens
58 am Blendrahmen 57 sind an sich bekannte Schraubkanäle 34 vorgesehen.
[0045] Mit dem gleichen Pfostenprofil 32 kann auch - wie in Fig. 4 dargestellt - eine Kopplung
von zwei Blendrahmen hergestellt werden. Die beiden Blendrahmen bestehen dabei aus
je drei Abschnitten eines Blendrahmenprofils 3 und - im Kopplungsbereich - aus zwei
Flügelrahmenprofil-Abschnitten, die im Gehrungsbereich mit den Blendrahmenprofil-Abschnitten
verschweißt sind. Die eigentliche Kopplung erfolgt über das Pfostenprofil 32. Da die
Nuten 37 im Pfostenprofil 32 die gleiche Lage haben wie die Beschlagsnuten der Flügelrahmenprofile
6, können einfache Distanzstücke 35 in eine der Nuten 14 oder 37 eingesetzt werden,
um die Montage zu erleichtern. Die Distanzstücke 35 weisen dabei Rastfüße auf, so
dass sie in eine der Nuten 37 oder 14 eingeklipst werden können. Die eigentliche Befestigung
zwischen Flügelrahmenprofil 6, dem zwischenliegenden Pfosten 32 und dem anderen Flügelrahmenprofil
6 erfolgt in an sich bekannter Weise durch den Glasfalzbereich 11 des Flügelrahmenprofils
6 durch die Nuten 14, 37, 37 und 14 mittels einer nicht dargestellten Schraube.
[0046] In Fig. 5 ist eine alternative Kopplung zweier Blendrahmen dargestellt, wobei in
diesem Ausführungsbeispiel die Blendrahmen jeweils aus vier Blendrahmenprofil-Abschnitten
aufgebaut sind. Im Kopplungsbereich selbst sind eine innere und eine äußere Stulpschlagleiste
30 bzw. 31 eingesetzt, die wie beim Stulpfenster 48 mit den Blendrahmenprofilen 3
verrastet sind. Die Kopplung erfolgt über eine Stahlverstärkung 33, wobei zur Erleichterung
der Montage die Distanzstücke 35 in die mittleren Multifunktionsnuten 21 der Blendrahmenprofile
3 eingesetzt werden.
[0047] In Fig. 6 sind zur Verdeutlichung der Funktionsmaße die einzelnen Beschlagsnuten,
Aufnahmenuten und Multifunktionsnuten jeweils des Blendrahmenprofils 3 und des Flügelrahmenprofils
6 im Detail dargestellt. Detail A zeigt dabei die Aufnahmenut 18 des Flügelrahmenprofils
6, die identisch ist mit der Multifunktionsnut 20 des Blendrahmenprofils 3. In den
Detailzeichnungen sind jeweils die Funktionsmaße A für die Beschlagsstulp-breite,
B für die Beschlagsstulptiefe, C für den Abstand der Beschlagsstulp-Auflagestege 40
und D für die Höhe der Beschlagsstulp-Auflagestege 40 dargestellt.
[0048] In den Fig. 8 bis 13 sind die einzelnen Profile nochmals zur weiteren Verdeutlichung
im Querschnitt dargestellt, und zwar in Fig. 8 das Blendrahmenprofil 3 als Anschlagdichtungs-Blendrahmen,
in Fig. 9 das Flügelrahmenprofil 6, in Fig. 10 die äußere Stulpschlagleiste 31, in
Fig. 11 die innere Stulpschlagleiste 30, in Fig. 12 das Pfostenprofil 32 und in Fig.
13 die Glasleiste 7 mit Rastfuß 8 und Glasleistenüberschlag 9.
Legende
[0049]
- 1
- Fenster (Anschlagdichtung)
- 2
- Fenster (Mitteldichtung)
- 3
- Blendrahmenprofil (Anschlagdichtung)
- 4
- Blendrahmenprofil (Mitteldichtung)
- 5
- Mitteldichtung
- 6
- Flügelrahmenprofil
- 7
- Glasleiste
- 8
- Glasleistenfuß
- 9
- Glasleistenüberschlag
- 10
- Falzbereich (Fenster)
- 11
- Glasfalzbereich
- 12
- Fensteraußenseite
- 13
- Fensterinnenseite
- 14
- Beschlagsnut Flügelrahmenprofil
- 15
- Beschlagsnut Blendrahmenprofil
- 16
- Mittellinie Beschlagsnut Flügelrahmenprofil
- 17
- Mittellinie Beschlagsnut Blendrahmenprofil
- 18
- Aufnahmenut
- 19
- Maueranschlussbereich
- 20
- Multifunktionsnut
- 21
- Multifunktionsnut als Beschlagsnut
- 22
- Multifunktionsnut
- 23
- Blendrahmenüberschlag
- 24
- Flügelüberschlag innen
- 25
- Glasleisten-Aufnahmenut
- 26
- äußerer Flügelüberschlag
- 27
- Stahlkammer Blendrahmen
- 28
- Stahlkammer Flügelrahmen
- 29
- Profilbasis (Maueranschlussbereich)
- 30
- Stulpschlagleiste innen
- 31
- Stulpschlagleiste außen
- 32
- Kämpfer- bzw. Pfostenprofil
- 33
- Stahlverstärkung
- 34
- Schraubkanal
- 35
- Distanzstück
- 36
- entfällt
- 37
- Nut Pfostenprofil
- 38
- entfällt
- 39
- entfällt
- 40
- Beschlagsstulp-Auflagestege
- 41
- Verglasung
- 42
- Dreifach-Verglasung
- 43
- Mitteldichtungs-Aufnahmenut
- 44
- Überschlag Stulpschlagleiste
- 45
- Rastfuß Stulpschlagleiste
- 46
- Überschlag Stulpschlagleiste
- 47
- Rastfuß Stulpschlagleiste
- 48
- Stulpfenster
- 49
- Stegbereich
- 50
- entfällt
- 51
- entfällt
- 52
- Hohlkammer
- 53
- Gehflügel (Stulpfenster)
- 54
- Festflügel (Stulpfenster)
- 55
- Flügelrahmen
- 56
- Flügelrahmen
- 57
- Blendrahmen
- 58
- Pfosten
- 59
- Kante
- 60
- Kante
Funktionsmaße:
[0050]
- A
- Beschlagsstulp-Breite
- B
- Beschlagsstulp-Tiefe
- C
- Abstand der Beschlagsstulp-Auflagestege
- D
- Höhe der Beschlagsstulp-Auflagestege
1. Fenster (1, 2) oder Tür mit einem Blendrahmen (57) aus Kunststoff-Blendrahmenprofilen
(3, 4) und einem Flügelrahmen (55, 56) aus Kunststoff-Flügelrahmenprofilen (6),
• wobei sich - bei geschlossenem Fenster (1, 2) bzw. geschlossener Tür - zwischen
dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen ein Falzbereich (10) erstreckt, der fenster-
bzw. türaußenseitig durch einen Blendrahmenüberschlag (23) und fenster- bzw. türinnenseitig
durch einen Flügelüberschlag (24) begrenzt wird,
• und wobei der Flügelrahmen im Falzbereich (10) eine erste Beschlagsnut (14) zur
Aufnahme eines Beschlages aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
• der Blendrahmen wenigstens eine weitere Beschlagsnut (15) im Falzbereich (10) aufweist,
• wobei - bei geschlossenem Fenster (1, 2) bzw. geschlossener Tür - die Mittelachsen
(16, 17) der Blendrahmen-Beschlagsnut (15) und der Flügelrahmen-Beschlagsnut (14)
übereinstimmen.
2. Profilsystem zur Herstellung eines Fensters (1, 2) oder einer Tür nach Anspruch 1,
umfassend
• wenigstens ein Blendrahmenprofil (3, 4) sowie wenigstens ein Flügelrahmenprofil
(6),
• wobei das Flügelrahmenprofil (6) eine erste und das Blendrahmenprofil (3, 4) wenigstens
eine weitere Beschlagsnut aufweist,
• und wobei die Blendrahmen-Beschlagsnut (15) und die Flügelrahmen-Beschlagsnut (14)
in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) übereinstimmen.
3. Profilsystem nach Anspruch 2, bei dem das Flügelrahmenprofil (6) einen inneren Flügelüberschlag
(24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendrahmenprofil (3, 4) und das Flügelrahmenprofil (6) in ihren Querschnittskonturen
- mit Ausnahme des Flügelüberschlags (24) und ggf. der Mitteldichtungs-Aufnahmenut
(43) - übereinstimmen.
4. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelrahmenprofil (6) eine Glasleisten-Aufnahmenut (25) aufweist, die in ihren
Funktionsmaßen (A, B, C, D) mit der Beschlagsnut (14) des Flügelrahmenprofils (6)
übereinstimmt.
5. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelrahmenprofil (6) im Falzbereich (10) angrenzend an die Außenwandung eine
in Richtung des Glasfalzes (11) zurückversetzte weitere Aufnahmenut (18) aufweist,
die in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) mit den Funktionsmaßen (A, B, C, D) der Beschlagsnut
(14) des Flügelrahmenprofils (6) übereinstimmt.
6. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendrahmenprofil (3, 4) im Maueranschlussbereich (19) wenigstens eine Multifunktionsnut
(20, 21, 22) aufweist, die in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) mit den Funktionsmaßen
(A, B, C, D) der Beschlagsnut (14) des Flügelrahmenprofils (6) übereinstimmt.
7. Profilsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendrahmenprofil (3, 4) im Maueranschlussbereich (19) drei Anschlussnuten (20,
21, 22) aufweist, die in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) mit den Funktionsmaßen
(A, B, C, D) der Beschlagsnut (14) des Flügelrahmenprofils (6) übereinstimmen.
8. Profilsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die profilaußenseitige Anschlussnut (20) im Maueranschlussbereich (19) des Blendrahmenprofils
(3, 4) gegenüber der Profilbasis (29) in Richtung des Falzbereiches (10) zurückversetzt
ist.
9. Profilsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz der profilaußenseitigen Anschlussnut (20) dem Versatz der in Richtung
des Glasfalzes (11) zurückversetzten weiteren Aufnahmenut (18) des Flügelrahmenprofils
(6) entspricht.
10. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens eine Glasleiste (7) aufweist mit einem Glasleistenfuß (8), der sowohl
in der Glasleisten-Aufnahmenut (25) des Flügelrahmenprofils (6) als auch in der Beschlagsnut
(15) des Blendrahmenprofils (3, 4) verrastbar ist.
11. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens eine Stulpschlagleiste (30, 31) aufweist mit einem Überschlag (44,
46) und einem Rastfußbereich (45, 47), wobei der Rastfußbereich (45, 47) in den innen-
und außenseitigen Multifunktionsnuten (20, 22) des Blendrahmenprofils (3) verrastbar
ist.
12. Profilsystem Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass für ein Stulpfenster (48) im Stulpbereich ein Blendrahmenprofil (3) anstelle eines
separaten Stulpflügelprofils verwendbar ist.
13. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens ein T-förmiges Kämpfer- bzw. Pfostenprofil (32) umfasst, das im Stegbereich
(49) beidseitig jeweils eine Aufnahmenut (37) aufweist, die in ihren Funktionsmaßen
(A, B, C, D) mit den Funktionsmaßen (A, B, C, D) der Blendrahmen-Beschlagsnut (15)
und der Flügelrahmen-Beschlagsnut (14) übereinstimmen.
14. Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsmaße (A, B, C, D) aller in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) übereinstimmenden
Nuten (14, 15, 18, 20, 21, 22, 25, 37) den Euronut-Maßen entsprechen.
15. Profilsystem zur Herstellung eines Fensters (1, 2) oder einer Tür nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• das Profilsystem umfasst wenigstens ein Blendrahmenprofil (3, 4) sowie wenigstens
ein Flügelrahmenprofil (6);
• das Flügelrahmenprofil (6) weist im Falzbereich (10) eine außenseitige Aufnahmenut
(18), eine Beschlagsnut (14) und einen inneren Flügelüberschlag (24) auf;
• das Blendrahmenprofil (3, 4) weist einen Maueranschlussbereich (19) mit einer außenseitigen
Aufnahmenut (20), eine Beschlagsnut (21) und eine innenseitige Aufnahmenut (22) auf;
• die Kontur des Blendrahmenprofils (3, 4) im Maueranschlussbereich stimmt mit der
Kontur des Flügelrahmenprofils (6) im Falzbereich (10) - mit Ausnahme des inneren
Flügelüberschlags (24) - überein.
16. Profilsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelrahmenprofil (6) im Bereich des Flügelüberschlags (24) eine Hohlkammer
(52) aufweist mit einer Innenkontur, die den Maßen der innenseitigen Aufnahmenut (22)
des Maueranschlussbereichs (19) des Blendrahmenprofils (3, 4) entspricht, so dass
nach entsprechendem Beschneiden des Flügelrahmenprofils (6) im Bereich des Flügelüberschlags
(24) ein Profil erhalten wird, das im Querschnitt mit dem Querschnitt des Blendrahmenprofils
(3, 4) übereinstimmt.
17. Flügelrahmenprofil (6), geeignet für ein Fenster (1, 2) oder eine Tür nach Anspruch
1 bzw. für ein Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 16, mit einer Beschlagsnut
(14) zur Aufnahme eines Beschlages und einer Glasleisten-Aufnahmenut (25) zur Aufnahme
einer Glasleiste (7), dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsmaße (A, B, C, D) der Beschlagsnut (14) und der Glasleisten-Aufnahmenut
(25) übereinstimmen.
18. Blendrahmenprofil (3, 4), geeignet für ein Fenster (1, 2) oder eine Tür nach Anspruch
1 bzw. für ein Profilsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 12, mit einer Beschlagsnut
(15) im Falzbereich (10) zur Aufnahme eines Beschlages oder einer Glasleiste (7) sowie
wenigstens einer Multifunktionsnut (20, 21, 22) im Maueranschlussbereich (19), dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagsnut (15) und die Multifunktionsnut (20, 21, 22) im Maueranschlussbereich(19)
in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) übereinstimmen.
19. Verwendung eines Profilsystems nach einem der Ansprüche 2 - 16, umfassend wenigstens
ein Blendrahmenprofil (3), wenigstens ein Flügelrahmenprofil (6) sowie wenigstens
eine Stulpschlagleiste (30, 31), zur Herstellung eines Stulpfensters (48), wobei im
Stulpbereich ein Gehflügel (53) an einen Festflügel (54) anschlägt, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung des Gehflügels (53) und des Festflügels (54) jeweils im Stulpbereich
ein Blendrahmenprofil (3) und eine Stulpschlagleiste (30, 31) und für die restlichen
Holme der Flügel (53, 54) jeweils ein Flügelrahmenprofil (6) verwendet wird.
20. Verwendung eines Profilsystems nach einem der Ansprüche 2 - 16, umfassend wenigstens
ein Blendrahmenprofil (3), wenigstens ein Flügelrahmenprofil (6) sowie wenigstens
ein Kämpfer- bzw. Pfostenprofil (32), zur Herstellung einer Kopplung von wenigstens
zwei Blendrahmenelementen, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopplungsbereich für jedes Blendrahmenelement Flügelrahmenprofile (6) verwendet
werden, die über ein Kämpfer- bzw. Pfostenprofil (32) miteinander verbunden werden,
wobei die Kopplung zwischen Flügelrahmenprofil (6) und Kämpfer- bzw. Pfostenprofil
(32) über klipsbare Distanzstücke (35) erfolgt.
21. Verwendung eines Profilsystems nach einem der Ansprüche 2 - 16, umfassend wenigstens
ein Blendrahmenprofil (3), wenigstens ein Flügelrahmenprofil (6), wenigstens eine
Stulpschlagleiste (30, 31) und wenigstens einem Versteifungsprofil (33), zur Herstellung
einer Kopplung von wenigstens zwei Blendrahmenelementen, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopplungsbereich für jedes Blendrahmenelement Blendrahmenprofile (3) verwendet
werden, die über die Stulpschlagleisten (30, 31) und das Versteifungsprofil (33) miteinander
verbunden werden, wobei die Kopplung zwischen den Blendrahmenprofilen (3) und dem
Versteifungsprofil (33) über klipsbare Distanzstücke (35) erfolgt.
22. Verwendung eines Profilsystems nach einem der Ansprüche 2 - 16 zur Herstellung eines
Fensters mit einem Blendrahmen und einem darin beweglich angeschlagenen Flügelrahmen,
insbesondere einem Oberlicht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beschlag mit beweglichen Bestandteilen, insbesondere ein Schubstangenbeschlag,
eingesetzt wird, wobei der Beschlag mit beweglichen Bestandteilen in der Beschlagsnut
(15) des Blendrahmens eingesetzt ist.
23. Verwendung eines Profilsystems nach einem der Ansprüche 2 - 16 zur Herstellung eines
Fensters (1, 2) oder einer Tür, dadurch gekennzeichnet, dass eine der in ihren Funktionsmaßen (A, B, C, D) übereinstimmenden Nuten (14, 15, 18,
20, 21, 22, 25, 37) als Kabelkanal und/oder zur Aufnahme von Elektronik- und/oder
elektromechanischen Bauteilen und/oder Batterien dient.